[0001] Die Erfindung betrifft ein Schütz für Gleichstrombetrieb, das einen ersten und einen
zweiten Kontakt, die als Festkontakte ausgebildet sind, sowie einen dritten und einen
vierten Kontakt umfasst, die an einer Kontaktbrücke angeordnet sind. Des Weiteren
umfasst das Schütz eine Führung, durch die die Kontaktbrücke entlang einer Bewegungsrichtung
beweglich gelagert ist, und eine Magnetanordnung zur Erzeugung elektromagnetischer
Kraft auf elektrische Lichtbögen. Der erste und dritte Kontakt und der zweite und
vierte Kantakt bilden jeweils Kontaktpaare, zwischen denen Berührungskontakt gegeben
ist, wenn die Kontaktbrücke sich in einer geschlossenen Stellung befindet.
[0002] Insbesondere beim Öffnen der Kontakte kann es zu einem elektrischen Lichtbogen kommen,
also einem Funkenschlag mit Gasentladung. Das Auftreten von Lichtbögen beim Schaltvorgang
hat negative Auswirkungen auf das Schütz. Durch den Lichtbogen wird der Stromfluss
zwischen den Kontakten auch nach der räumlichen Trennung der entsprechenden Kontaktflächen
aufrechterhalten, wodurch sich die Schaltzeit verlängert. Die elektrische Entladung
im Lichtbogen setzt darüber hinaus eine relativ hohe Wärmemenge frei, wodurch eine
unerwünschte Erwärmung im Schütz stattfindet. Die Erhitzung führt insbesondere zu
einem hohen Verschleiß ("Abbrennen") der Kontakte, falls der Lichtbogen über längere
Zeit am Ort der Kontakte verbleibt. Das führt schließlich zu einer Verringerung der
Lebensdauer des Schützes. Beim Schütz mit sogenannter Doppelunterbrechung entsteht
im Allgemeinen an jedem der beiden Kontaktpaare ein Lichtbogen.
[0003] Zur Lösung des oben beschriebenen Problems werden für Gleichstromanwendungen üblicherweise
geeignete Permanentmagnete und Lichtbogenlöscheinrichtungen verwendet. Die Permanentmagnete
sind in der Nähe der Kontaktpaare angeordnet. Sie erzeugen jeweils ein Magnetfeld,
das bei einer geeigneten Polung eine Kraft auf den jeweiligen Lichtbogen erwirkt,
was zumeist als "magnetische Blasung" bezeichnet wird. Die Lichtbögen werden durch
diese Kraft in Richtung von benachbart zu den Kontaktpaaren angeordneten Lichtbogenlöscheinrichtungen
wie z.B. Löschkammern getrieben.
[0004] Für einen unidirektionalen Betrieb können die Permanentmagnete gleiche Polung aufweisen.
Bei dieser Anordnung werden beide Lichtbögen bei sachgemäßem Gebrauch jeweils in eine
der Löschkammern getrieben. Wird jedoch das Schütz falsch gepolt angeschlossen, so
werden beide Lichtbögen durch die Wirkung der Blasfelder nicht in die Löschkammern
bewegt, sondern in entsprechende Gegenrichtung, was dazu führen kann, dass sie zu
lange an einer Stelle verharren und somit die oben beschriebenen negativen Effekte
eintreten.
[0005] Wenn das Schütz bidirektional betrieben werden soll, weisen die Permanentmagnete
üblicherweise eine zueinander entgegen gerichtete Polung auf. Die beiden Lichtbögen
werden aufgrund des entgegengesetzt gerichteten Stromflusses so in die gleiche Richtung
bewegt. Dadurch wird polungsunabhängig stets ein Lichtbogen in Richtung der Löschkammer,
der andere von der Löschkammer weg getrieben. Es müssen demnach auch hier geeignete
Maßnahmen ergriffen werden, um die durch einen der Lichtbögen verursachten negativen
Effekte zu verhindern.
[0006] In der
DE 10 2006 035 844 B4 wird ein Schütz für Gleichstrom- und Wechselstrombetrieb beschrieben, die zusätzlich
zu den zwei Permanentmagneten mit entgegen gesetzter Polung zwei Blasspulen umfasst.
Die Blasspulen werden erst aktiviert, wenn einer der Lichtbögen, getrieben durch das
Magnetfeld eines der Permanentmagnete, auf ein geeignet angeordnetes Lichtbogenleitblech
überspringt. Durch die Wirkung des Spulen-Magnetfeldes wird der Lichtbogen anschließend
in Richtung einer Löscheinrichtung gelenkt. Nachteilig hierbei sind der vermehrte
Platzbedarf für die zusätzliche Löscheinrichtung im Schütz, die Erwärmung durch den
Stromfluss in der Spule sowie nicht zuletzt die durch die Verwendung der zusätzlichen
Spulen erhöhten Herstellungskosten des Schützes.
[0007] Aus der
DE 102 12 948 B4 ist ein Schütz für AC- und DC-Betrieb bekannt, bei dem die Kontaktbrücke auf der
von der Blasrichtung abliegenden Seite eine quer zur Blasrichtung verlaufende, scharfkantige
Nut aufweist. Wird ein Lichtbogen von der Löschkammer weg getrieben, so verhindert
die Ausbildung der Nut eine Weiterbewegung des Lichtbogens, der an der Kante der Nut
hängen bleibt. Bei einer Umkehrung der Stromflussrichtung im AC-Betrieb wird der Lichtbogen
schließlich in eine Löschkammer getrieben. Nachteilig ist hierbei allerdings, dass
bei Gleichstrombetrieb der Lichtbogen im oben beschriebenen Fall für eine relativ
lange Zeit im Mittelbereich der Kontaktbrücke bleibt.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Schütz
für bidirektionalen Gleichstrombetrieb bereit zu stellen.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach
zeichnet sich das erfindungsgemäße Schütz dadurch aus, die bewegliche Kontaktbrücke
mindestens eine Aussparung aufweist, die zwischen der Führung und dem dritten Kontakt
angeordnet ist, wobei die mindestens eine Aussparung derart ausgebildet ist, dass
an der Kontaktbrücke eine Öffnung gegeben ist; durch die ein am dritten Kontakt entstandener
Lichtbogen in Richtung der Bewegungsrichtung der Kontaktbrücke treten kann. Durch
diese Öffnung können Lichtbögen entweichen, die durch das Magnetfeld zur Führung hin
geblasen werden.
[0010] Auch zwischen der Führung und dem vierten Kontakt kann eine entsprechende Aussparung
angeordnet sein. Diese weitere Aussparung kann hinsichtlich ihrer Ausgestaltung und
ihrer räumlichen Anordnung identisch zur Aussparung zwischen Führung und drittem Kontakt
sein. Die folgenden Ausführungen zur letztgenannten Aussparung beziehen sich somit
auch auf die Aussparung zwischen Führung und viertem Kontakt.
[0011] Das erfindungsgemäße Schütz umfasst ferner in einer bevorzugten Ausführungsform jeweils
einem Kontaktpaar zugeordnete Permanentmagnete und Lichtbogenlöscheinrichtungen. Die
beiden Magnete sind vorzugsweise entgegengesetzt gepolt. Entstehen beim Öffnen der
Kontakte Lichtbögen, so wird unabhängig von der Stromrichtung im Schütz stets einer
der Lichtbögen durch das Magnetfeld eines der Magneten in Richtung der zugehörigen
Löscheinrichtung getrieben. Der andere Lichtbogen bewegt sich hingegen auf die Führung
der Kontaktbrücke zu. Durch die Aussparung wird dabei jedoch verhindert, dass der
Lichtbogen Schaden an der Führung anrichtet. Vielmehr wird der Lichtbogen mittels
geeigneter Umleitbleche durch die Aussparung hindurch und weg von den Kontakten geführt.
Auf diese Weise kann eine Beschädigung der Materialien im Bereich der Kontakte und
der Führung der Kontaktbrücke verhindert werden.
[0012] Vorzugsweise ist zumindest einer der Permanentmagnete mit einem Paar von Polblechen
versehen, die das Kontaktpaar, dem der Permanentmagnet zugeordnet ist, zumindest teilweise
seitlich umschließen. Die Polbleche sorgen für ein relativ homogenes Magnetfeld im
Bereich der Kontakte, was die Kraft auf die Lichtbögen weiter verstärkt. Auch hier
gilt, dass auch der andere Permanentmagnet entsprechend mit Polblechen ausgestattet
sein kann.
[0013] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Kontaktbrücke einen im Wesentlichen
streifenförmigen Grundkörper mit einer Oberseite, einer Unterseite, zwei Längsseiten
sowie zwei Schmalseiten. Die Kontaktbrücke kann dabei aus einem Blechstreifen hergestellt
sein.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die mindestens eine Aussparung in der
Kontaktbrücke in Form einer Einbuchtung ausgebildet, die zu einer der Längsseiten
der Kontaktbrücke offen ist. Dabei wird die Einbuchtung als ein Raumbereich verstanden,
der sowohl von der Oberseite, der Unterseite, wie auch von einer der Längsseiten der
Kontaktbrücke her zugänglich ist.
[0015] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Kontaktbrücke besagte zwei Aussparungen
jeweils in Form von Einbuchtungen auf, wobei die Aussparungen zur derselben Längsseite
der Kontaktbrücke oder zu gegenüber liegenden Längsseiten der Kontaktbrücke offen
sein können. Die mindestens eine Aussparung in der Kontaktbrücke kann L-förmig sein.
[0016] Die Kontaktbrücke weist vorzugsweise an wenigstens einer ihrer Schmalseiten einen
Fortsatz auf, der einen Winkel zum Grundkörper der Kontaktbrücke aufweist. Entsprechend
kann auch an der anderen Schmalseite ein weiterer Fortsatz ausgebildet sein, der zum
erstgenannten Fortsatz hinsichtlich Form und Anordnung identisch oder in etwa identisch
sein kann.
[0017] Der Fortsatz erstreckt sich im Wesentlichen weg von den Festkontakten und kann zur
Leitung der Lichtbögen in Richtung geeigneter Löscheinrichtungen dienen. Der Fortsatz
erstreckt sich vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zu dem Grundkörper der Kontaktbrücke.
Fortsatz und Grundkörper stehen dabei in einem Winkel von 90°. Der Fortsatz kann jedoch
auch derart ausgebildet sein, dass er sich im Wesentlichen parallel zum Grundkörper
erstreckt. Fortsatz und Grundkörper bilden dabei zwei zueinander beabstandete U-Schenkel.
Der Winkel bei U-förmiger Anordnung des Fortsatzes beträgt dann 180°. Je nach Schütz
kann der Winkel auch Werte von 90° bis 180° annehmen, beispielsweise 120 oder 150°.
[0018] Im Bereich der Aussparung ist der Querschnitt der Kontaktbrücke verringert. Um den
dadurch erhöhten elektrischen Widerstand in diesem Bereich zu verringern, weist die
Kontaktbrücke dort vorzugsweise eine Aufweitung oder einen Aufweitungsabschnitt auf.
Die Aufweitungen können zum Beispiel als zusätzliche Abwinkelungen ausgebildet sein,
die an einer der Längsseiten des Grundkörpers angeformt sind.
[0019] Zwischen der Führung der Kontaktbrücke und dem dritten Kontakt kann ein erstes Umleitblech
angeordnet sein, das in die mindestens eine Aussparung der Kontaktbrücke zumindest
teilweise eingreift. Das Schütz kann ein weiteres, zweites Umleitblech aufweisen,
die in die andere Aussparung der Kontaktbrücke greift. Dabei ist das erste Umleitblech
zwischen der Führung der Kontaktbrücke und dem dritten Kontakt angeordnet, während
das zweite Umleitblech zwischen der Führung der Kontaktbrücke und dem vierten Kontakt
angeordnet ist. Bei geeigneter Polung der Magnetanordnung kann damit einer der Lichtbögen
über eines der Umleitbleche von dem diesem Umleitblech zugeordneten Kontakt weg geleitet
werden. Die Umleitbleche können mit den Festkontakten einstückig ausgebildet sein.
[0020] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das erste Umleitblech einen
abgewinkelten Abschnitt. Dabei bildet der abgewinkelte Abschnitt bevorzugt einen im
Wesentlichen rechten Winkel mit dem restlichen Teil des Umleitblechs. Vorzugsweise
umfasst das erfindungsgemäße Schütz eine erste Trennwand, die zwischen der Führung
der Kontaktbrücke und dem dritten Kontakt angeordnet ist, bevorzugt zwischen der Führung
der Kontaktbrücke und dem ersten Umleitblech. Die erste Trennwand greift in die mindestens
eine Aussparung der Kontaktbrücke zumindest teilweise ein. Sie ist aus einem Isolierstoff
gebildet, wie zum Beispiel aus Keramik oder Kunststoff und dient einem zusätzlichen
Schutz vor den durch einen Lichtbogen verursachten Schäden. Das Schütz kann eine weitere,
zweite Trennwand aufweisen, die zwischen der Führung der Kontaktbrücke und dem vierten
Kontakt angeordnet ist und in die andere Aussparung der Kontaktbrücke greift.
[0021] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass benachbart
zu den Kontaktpaaren jeweils eine Löschkammer angeordnet ist. Zumindest einer der
Lichtbögen kann so vom magnetischen Feld eines der Permanentmagnete bei geeigneter
Polung in eine der Löschkammern gelenkt werden. Dazu sind zwischen jedem der Kontaktpaare
und der dazu benachbart angeordneten Löschkammer jeweils Lichtbogenleitbleche angeordnet.
Die Lichtbogenleitbleche sind derart ausgestaltet, dass sich der Abstand zwischen
Leitblechen, die zur selben Löschkammer führen, sich in Richtung dieser Löschkammer
vergrößert.
[0022] Die Erfindung wird ferner in Verbindung mit den beiliegenden Figuren beschrieben,
wobei
- Figur 1
- eine perspektivische Teilansicht eines erfindungsgemäßen Schützes in geöffneter Stellung
der Kontakte zeigt;
- Figur 2a
- eine Seitenansicht des Schützes der Figur 1 im Längsschnitt zeigt;
- Figur 2b
- eine weitere Seitenansicht des Schützes der Figur 1 im Längsschnitt zeigt;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht einer Kontaktbrücke zeigt;
- Figur 4
- eine Draufsicht der Kontaktbrücke der Figur 3 zeigt; und
- Figur 5
- eine perspektivische Teilansicht einer Magnetanordnung zeigt.
[0023] In Figur 1 ist eine perspektivische Teilansicht eines erfindungsgemäßen Schützes
1 dargestellt. Das Schütz 1 umfasst einen ersten Kontakt 21 und einen zweiten Kontakt
22, einen dritten Kontakt 31 und einen vierten Kontakt 32. Der erste Kontakt 21 und
der zweite Kontakt 22 sind als Festkontakte ausgebildet. Der dritte Kontakt 31 und
der vierte Kontakt 32 sind an einer Kontaktbrücke 4 angeordnet. Die Kontaktbrücke
4 ist an einer Führung 9 beweglich gelagert. Die Kontaktbrücke 4 kann durch die bewegliche
Lagerung zwischen einer geschlossenen Stellung, in der ein Berührungskontakt zwischen
einem ersten Kontaktpaar, bestehend aus dem ersten Kontakt 21 und dem dritten Kontakt
31, sowie einem zweiten Kontaktpaar, bestehend aus dem zweiten Kontakt 22 und dem
vierten Kontakt 32, gegeben ist und einer geöffneten Stellung bewegt werden. Bei der
geöffneten Stellung ist kein Berührungskontakt zwischen dem ersten Kontakt 21 und
dem dritten Kontakt 31 sowie dem zweiten Kontakt 22 und dem vierten Kontakt 32 gegeben.
Die Kontaktbrücke 4 befindet sich in Figur 1 in der geöffneten Stellung.
[0024] Weiter umfasst das Schütz 1 eine Magnetanordnung, die aus zwei Permanentmagneten
51 besteht, die gegensätzlich gepolt sind. Die Richtung der Magnetfelder wird durch
die Pfeile 52 angedeutet.
[0025] Die Kontaktbrücke 4 umfasst zwei Aussparungen 42, die jeweils zwischen einem der
Kontakte 31, 32 und der Führung 9 der Kontaktbrücke angeordnet sind (eine detaillierte
Beschreibung der Kontaktbrücke erfolgt später im Rahmen der Beschreibung zu den Figuren
3 und 4). Ferner umfasst das Schütz 1 zwei Umleitbleche 7, die jeweils zwischen einem
der Kontakte 31, 32 und der Führung 9 der Kontaktbrücke angeordnet sind. Jedes der
beiden Umleitbleche 7 greift in eine der Aussparungen 42 ein. Benachbart zu den Umleitblechen
7 sind auf ihrer der Führung 9 der Kontaktbrücke 4 zugewandten Seite isolierende Trennwände
71 angeordnet, die jeweils teilweise in eine der Aussparungen 42 eingreifen.
[0026] Das Schütz 1 umfasst ferner zwei Lichtbogenlöschkammern 81 und Lichtbogenleitbleche
82. Die Lichtbogenleitbleche 82 sind dabei derart ausgestaltet, dass der Abstand zwischen
Leitblechen 82, die zur selben Löschkammer 81 führen, sich in Richtung dieser Löschkammer
vergrößert. Die Magnetfelder der Permanentmagnete 51 erzeugt eine Kraft auf jeden
der beim Öffnen der Kontakte entstandenen Lichtbögen. Durch die gegensätzliche Polung
der Permanentmagnete wird stets einer der Lichtbögen von den Kontakten weg, über die
Lichtbogenleitbleche 82 in eine Lichtbogenlöschkammer 81 gelenkt, wo er zum Erlöschen
gebracht werden kann.
[0027] In Figur 2a ist eine Seitenansicht des Schützes 1 im Längsschnitt dargestellt. Bezüglich
der einzelnen Bauteile und Besonderheiten sei daher auf die Beschreibung zu Figur
1 hingewiesen. Die Magnetfelder der Permanentmagnete 51 erzeugt eine Kraft auf jeden
der beim Öffnen der Kontakte entstandenen Lichtbögen 8. Die Lichtbögen 8 sind in Figur
2a lediglich in schematischer Darstellung gezeigt. Die Kraftrichtung ist in Figur
2a durch einen auf dem Lichtbogen fußenden Vektorpfeil skizziert. Durch die gegensätzliche
Polung der Permanentmagnete wird stets einer der Lichtbögen 8 von den Kontakten weg,
über die Lichtbogenleitbleche 82 in eine Lichtbogenlöschkammer 81 gelenkt, wo er zum
Erlöschen gebracht werden kann. Der jeweils andere Lichtbogen 8 wird indes in Richtung
der Führung 9 der Kontaktbrücke 4 getrieben.
[0028] Figur 2b zeigt den Schütz 1 gemäß Figur 2a, jedoch zu einem späteren Zeitpunkt. Aufgrund
der Ausgestaltung der Lichtbogenleitbleche 82, die sich in Richtung der Löschkammer
81 weiten, ist der sich nun in der Nähe der Löschkammer 82 befindende Lichtbogen 8
ebenfalls geweitet, was zusätzlich zu seiner Abkühlung beiträgt. Der andere Lichtbogen
8 wird indes durch die Aussparung 42 und über das Umleitblech 7 von dem dritten Kontakt
31 weg geleitet. Optional können über der Kontaktbrücke 4 Lichtbogenlöschbleche 83
angeordnet sein, so dass der abgelenkte Lichtbogen 8 schließlich zwischen die Löschbleche
83 getrieben und dort gelöscht werden kann.
[0029] Figur 3 zeigt in perspektivischer Darstellung die Kontaktbrücke 4. Figur 4 zeigt
die Kontaktbrücke in der Draufsicht. Die Kontaktbrücke 4 hat eine im Wesentlichen
streifenförmige Grundform mit einer Oberseite 401, einer Unterseite 402, zwei Längsseiten
403 und zwei Schmalseiten 404. An der Unterseite der Kontaktbrücke 4 befinden sich
der dritte Kontakt 31 und der vierte Kontakt 32.
[0030] In der Mitte Kontaktbrücke 4 sind zwei Schlitze 45 und 46 ausgebildet, die mit der
Führung (nicht dargestellt) zusammenwirken. Des Weiteren weist die Aussparung eine
Erhöhung 47 auf, durch die die Lage eines Endes einer Feder 91 festgelegt werden kann.
Die Kontaktbrücke 4 umfasst die zwei Aussparungen 42, die in Form von Einbuchtungen
ausgebildet sind. Die beiden Aussparungen 42 sind zu einer Längsseite 403 der Kontaktbrücke
4 offen. Zudem sind die beiden Aussparungen 42 von oben betrachtet (Figur 4) L-förmig
ausgebildet.
[0031] Die Aussparungen 42 ist derart ausgestaltet, dass eine Bewegung eines Lichtbogens
8 (Figur 2a,2b) entlang der Kontaktbrücke 4 auf einem direkten Weg zwischen einem
der Kontakte 31,32 und der Erhöhung 47 unterbrochen wird. Entsteht beispielsweise
ein Lichtbogen 8 am dritten Kontakt 31, so wird er zunächst durch die Wirkung der
Permanentmagnete 51 (Figur 1) entlang der Kontaktbrücke 4 in Richtung der Erhöhung
47 getrieben. Seine Bewegung in Richtung der Erhöhung 47 wird jedoch an der Aussparung
42 gestoppt und der Lichtbogen 8 kann in die Bewegungsrichtung der Kontaktbrücke 4
abgelenkt werden. Auf diese Weise kann der Lichtbogen 8 die Führung 9 (Figur 1) nicht
erreichen.
[0032] Ferner weist die Kontaktbrücke an ihren Schmalseiten 404 Fortsätze 43 auf. Die Fortsätze
43 erstrecken sich im Wesentlichen weg vom dritten Kontakt 31 bzw. dem vierten Kontakt
32 und bilden mit dem Grundkörper der Kontaktbrücke 4 einen im Wesentlichen rechten
Winkel. Im Bereich der Aussparungen 42 weist die Kontaktbrücke 4 entlang einer der
Längsseiten 403 Aufweitungsabschnitte 44 auf, die zur Vergrößerung des Querschnitts
der Kontaktbrücke 4 dienen. Somit weist die Kontaktbrücke trotz der Aussparungen 42
genügend Querschnitt auf, um Strom ohne größeren Widerstand zwischen den Kontakten
31, 32 leiten zu können.
[0033] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung einer Magnetanordnung des erfindungsgemäßen
Schützes 1 aus Figur 1 und 2a-b mit einem Permanentmagneten 51 und zwei Polblechen
53. Der Permanentmagnet 51 und die Polbleche 53 erzeugen ein Magnetfeld, dessen Richtung
durch die Pfeile 52 angedeutet ist. Ein Kontaktpaar, bestehend aus dem ersten und
dem dritten Kontakt bzw. aus dem zweiten und dem vierten Kontakt (nicht dargestellt),
ist vorzugsweise zwischen den beiden Polblechen 53 angeordnet.
Verzeichnis der Bezugszeichen
[0034]
- 1
- Schütz
- 21,22
- erster Kontakt, zweiter Kontakt
- 31,32
- dritter Kontakt, vierter Kontakt
- 4
- Kontaktbrücke
- 42
- Aussparung
- 43
- Fortsatz der Kontaktbrücke
- 44
- Aufweitungsabschnitt
- 45,46
- Schlitz
- 47
- Erhöhung
- 401
- Oberseite der Kontaktbrücke
- 402
- Unterseite der Kontaktbrücke
- 403
- Längsseite der Kontaktbrücke
- 404
- Schmalseite der Kontaktbrücke
- 5
- Magnetanordnung
- 51
- Permanentmagnet
- 52
- Richtung des Magnetfeldes
- 53
- Polblech
- 7
- Umleitblech
- 71
- Trennwand
- 8
- Lichtbogen mit Kraftvektor
- 81
- Lichtbogenlöschkammer
- 82
- Lichtbogenleitbleche
- 83
- Lichtbogenlöschbleche
- 9
- Führung der Kontaktbrücke
- 91
- Feder
1. Schütz für Gleichstrombetrieb umfassend
- einen ersten Kontakt (21) und einen zweiten Kontakt (22), die als Festkontakte ausgebildet
sind, sowie einen dritten Kontakt (31) und einen vierten Kontakt (32),
- eine Kontaktbrücke (4), die den dritten und vierten Kontakt (31,32) trägt,
- eine Führung (9), durch die die Kontaktbrücke (4) entlang einer Bewegungsrichtung
beweglich gelagert ist,
- eine Magnetanordnung (5) zur Erzeugung elektromagnetischer Kraft auf elektrische
Lichtbögen (8), die beim Öffnen der Kontakte (21,22,31,32) entstehen, wobei in einer
geschlossenen Stellung der Kontaktbrücke (4) ein Berührungskontakt hergestellt ist
zwischen einem ersten Kontaktpaar, das den ersten und den dritten Kontakt (21,31)
umfasst, und zwischen einem zweiten Kontaktpaar, das den zweiten und den vierten Kontakt
(22,32) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
die bewegliche Kontaktbrücke (4) mindestens eine Aussparung (42) aufweist, die zwischen
der Führung (9) und dem dritten Kontakt (31) angeordnet ist, wobei die mindestens
eine Aussparung (42) derart ausgebildet ist, dass an der Kontaktbrücke (4) eine Öffnung
gegeben ist, durch die ein am dritten Kontakt (31) entstandener Lichtbogen (8) in
Richtung der Bewegungsrichtung der Kontaktbrücke (4) treten kann.
2. Schütz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetanordnung (5) einen ersten und einen zweiten Permanentmagneten (51) umfasst,
wobei der erste Permanentmagnet (51) dem ersten Kontaktpaar und der zweite Permanentmagnet
(51) dem zweiten Kontaktpaar zugeordnet ist, wobei jeder Permanentmagnet (51) benachbart
zu dem ihm zugeordneten Kontaktpaar angeordnet ist, und die wobei beiden Permanentmagneten
(51) eine einander entgegen gesetzte Polung aufweisen.
3. Schütz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Permanentmagnete (51) mit einem Paar von Polblechen (53) versehen
ist, die das Kontaktpaar, zu dem der Permanentmagnet (51) zugeordnet ist, zumindest
teilweise seitlich umschließen.
4. Schütz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktbrücke (4) einen im Wesentlichen streifenförmige Grundkörper mit einer
Oberseite (401), einer Unterseite (402), zwei Längsseiten (403) sowie zwei Schmalseiten
(404) aufweist.
5. Schütz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Aussparung (42) in Form einer Einbuchtung ausgebildet ist, die
zu einer der Längsseiten (403) des Grundkörpers der Kontaktbrücke (4) offen ist.
6. Schütz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Kontaktbrücke (4) zwei Aussparungen (42) in Form von Einbuchtungen
aufweist, wobei die Einbuchtungen zur selben Längsseite (403) oder zu gegenüber liegenden
Längsseiten (403) der Kontaktbrücke (4) offen sind.
7. Schütz nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Kontaktbrücke (4) an wenigstens einer ihrer Schmalseiten (404) einen
Fortsatz (43) umfasst, der einen Winkel zum Grundkörper aufweist.
8. Schütz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen Fortsatz (43) und Grundkörper im Wesentlichen 90° beträgt.
9. Schütz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen Fortsatz (43) und Grundkörper im Wesentlichen 180° beträgt..
10. Schütz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktbrücke (4) im Bereich der mindestens einen Aussparung (42) über wenigstens
einen Aufweitungsabschnitt (44) zur Vergrößerung des Querschnitts der Kontaktbrücke
(4) verfügt.
11. Schütz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Aussparung (42) in der Kontaktbrücke (4) L-förmig ist.
12. Schütz nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Führung (9) der Kontaktbrücke (4) und dem dritten Kontakt (31) ein Umleitblech
(7) angeordnet ist, das in die mindestens eine Aussparung (42) der Kontaktbrücke (4)
zumindest teilweise eingreift.
13. Schütz nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Umleitblech (7) einen im Wesentlichen rechtwinklig abgewinkelten Abschnitt aufweist.
14. Schütz nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Führung (9) der Kontaktbrücke (4) und dem dritten Kontakt (31) eine
isolierende Trennwand (71) angeordnet ist, die in die mindestens eine Aussparung (42)
der Kontaktbrücke (4) zumindest teilweise eingreift.
15. Schütz nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass benachbart zu den beiden Kontaktpaaren jeweils eine Lichtbogenlöschkammer (81) angeordnet
ist.
16. Schütz nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Kontaktpaar und der ihm benachbarten Löschkammer (81) erste Lichtbogenbleche
(82) angeordnet sind, und dass zwischen dem zweiten Kontaktpaar und der ihm benachbarten
Löschkammer (81) zweite Lichtbogenleitbleche (82) angeordnet sind, die jeweils einer
der Lichtbogenlöschkammer (81) zugeordnet sind, und die bei geeignet gepolten Magnetanordnung
(5) einen der beiden Lichtbögen (8) in Richtung der ihnen zugeordneten Lichtbogenlöschkammer
(81) leiten, und dass die Lichtbogenleitbleche (82) derart ausgestaltet sind, dass
sich der Abstand zwischen den ersten und der Abstand zwischen den zweiten Lichtbogenleitblechen
(82) in Richtung der ihnen zugeordneten Lichtbogenlöschkammern (81) vergrößert.