[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Löschanlage mit wenigstens einem Löschmittelbehälter,
an den zumindest eine Löschmittelleitung angeschlossen ist, und wobei wenigstens eine
Löschmitteldüse vorgesehen ist, die an der Löschmittelleitung angeschlossen ist, wobei
bei einem Aktivieren des Löschmittelbehälters Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter
in die Löschmittelleitung freigebbar ist und durch die Löschmittelleitung an die Löschmitteldüse
führbar ist.
STAND DER TECHNIK
[0002] Löschanlagen haben das Ziel, Personen und Güter im Brandfall zu schützen. Die zu
schützenden Objekte können zum Beispiel Personenbeförderungsfahrzeuge im Straßen-
oder Schienenverkehr, Baufahrzeuge, Arbeitsmaschinen, Werkzeugmaschinen, Untertagebau,
elektrische Geräte im Haushalt und dergleichen sein. Eine Löschanlage besteht in der
Regel aus einem oder mehreren fest installierten Löschmittelbehältern zur Aufnahme
eines Löschmittels, wobei die Löschmittelbehälter nicht grundsätzlich nicht an dem
Ort angeordnet sein können, an dem das Löschmittel an einem möglichen Brandherd durch
Löschmitteldüsen freigesetzt wird. Folglich sind Löschmittelleitungen notwendig, die
die Löschmittelbehälter mit den Löschmitteldüsen verbinden. Dabei kann sich eine Löschmittelleitung
mit einer gewissen Länge über eine Distanz erstrecken, und eine oder mehrere Löschmitteldüsen
sind an der Löschmittelleitung angeordnet, durch die das Löschmittel austreten kann.
[0003] Um den Löschmittelbehälter zu aktivieren, sodass das Löschmittel aus diesem in die
Löschmittelleitung gepresst wird, können manuelle oder automatische Ansteuerungen
Verwendung finden, um im Brandfall die Löschanlage auszulösen. Die Steuerung einer
Löschanlage kann in der Regel elektrisch, hydraulisch, pneumatisch oder eine Kombination
dieser Möglichkeiten sein. Für diesen Zweck wird eine separate Steuerleitung oder
ein Steuerkabel verlegt, wenn die Aktivierung der Löschanlage elektrisch erfolgen
soll. Bei elektrischem Aktivieren der Löschanlage sind Sensoren im Bereich möglicher
Brandherde angeordnet, die zumeist auf Wärme oder Rauch reagieren und beispielsweise
bei einer vordefinierten Temperatur auslösen. Im Löschmittelbehälter kann ein entsprechender
Aktuator angeordnet werden, der meist elektromechanisch ein Auslösen des Löschmittelbehälters
bewirkt.
[0004] Erfolgt die Aktivierung des Löschmittelbehälters pneumatisch oder hydraulisch, so
kann diese Aktivierung über einen Druckanstieg oder einen Druckabfall in der Steuerleitung
ausgelöst werden, um ein Entleeren des Löschmittelbehälters über die Löschmittelleitung
auszulösen. Folglich sind Löschanlagen bekannt, die sowohl eine Steuerleitung als
auch eine Löschmittelleitung aufweisen.
[0005] Nachteilig ist die gleichzeitige Notwendigkeit einer Steuerleitung und einer Löschmittelleitung,
wobei erst eine Druckänderung in der Steuerleitung erforderlich ist um den Löschmittelbehälter
zu aktivieren, sodass Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter in die Löschmittelleitung
und folglich in die Löschmitteldüsen gelangen kann. Zwar sind Löschanlagen bekannt,
die unter Druck gesetzte Löschmittelleitungen aufweisen, jedoch erfolgt das Entleeren
lediglich durch ein Öffnen der Löschmitteldüsen, sodass nicht der Löschmittelbehälter
selbst noch aktiviert werden muss. Derartige Systeme weisen den Nachteil auf, dass
die Löschmittelleitung dauerhaft unter hohen Systemdruck gesetzt werden muss, um im
Aktivierungsfall lediglich durch Öffnen der Löschmitteldüsen das Löschmittel freizusetzen.
Dabei sind hohe Anforderungen an die dauerhafte Dichtheit der Löschmittelleitungen
gestellt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG: AUFGABE, LÖSUNG, VORTEILE
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Löschanlage zu schaffen,
die einen einfachen Aufbau aufweist und durch einfache Mittel ein Aktivieren des Löschmittelbehälters
ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Löschanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass das Aktivieren des Löschmittelbehälters
durch eine Druckänderung in der Löschmittelleitung auslösbar ist.
[0009] Die Erfindung geht dabei von dem Gedanken aus, eine Löschanlage ohne Steuerleitung
auszuführen, indem das pneumatische oder hydraulische Signal, den Löschmittelbehälter
zu aktivieren, über die Löschmittelleitung selbst erfolgt. Folglich sind keine separaten
Löschmittelleitungen und Steuerleitungen mehr erforderlich, und der Löschmittelbehälter
kann fern vom möglichen Brandherd angeordnet werden, und es ist lediglich eine Löschmittelleitung
erforderlich, die sowohl zur Ansteuerung und zur Aktivierung des Löschmittelbehälters,
jedoch auch zur Führung des Löschmittels vom Löschmittelbehälter an die Löschmitteldüsen
gleichermaßen Verwendung findet. Die Löschanlage kann als offenes Sprühflutsystem
ausgeführt sein, und kann Anwendung finden in Objektschutzanlagen, wie zum Beispiel
Fahrzeugen, Küchenschutz, Maschinenschutz, Turbinenschutz und Schutz für Schienenfahrzeuge,
bei denen ein fest installiertes kompaktes Löschsystem gefordert wird. In der Regel
haben diese Schutzobjekte einen begrenzten Platzbedarf für die Verlegung der Rohrleitungen.
Durch die Zusammenlegung von Löschmittelleitung und Steuerleitung können die erforderlichen
Rohrleitungen deutlich einfacher installiert werden und weisen einen geringeren Wartungsaufwand
auf.
[0010] Gemäß einer ersten möglichen Ausführungsform kann das Aktivieren des Löschmittelbehälters
durch einen Druckanstieg in der Löschmittelleitung auslösbar sein, wobei die Löschmittelleitung
im nicht aktivierten Zustand vorzugsweise drucklos und/oder geleert ist. An der Löschmittelleitung
kann wenigstens ein vorzugsweise pneumatisch wirkender Brandmelder angeordnet sein,
durch den der Druckanstieg in der Löschmittelleitung erzeugbar ist. Beispielsweise
kann der Brandmelder vom Typ SPY 20 ausgebildet sein und au bekannte Weise pneumatisch
wirken. Die Auslösung des Brandmelders bewirkt einen Druckanstieg in der Löschmittelleitung,
die somit als Steuerleitung dient. Durch den Druckanstieg in der Löschmittelleitung
kann eine Aktivierungsanordnung, die im Anschlusskopf des Löschmittelbehälters angeordnet
ist, aktiviert werden, und das im Löschmittelbehälter unter Druck aufgenommene Löschmittel
gelangt in die Löschmittelleitung. Somit gelangt das Löschmittel zu den Löschmitteldüsen,
und das Löschmittel gelangt vorzugsweise aus jeder Löschmitteldüse. In der Löschmittelleitung
können vorzugsweise mehrere Brandmelder angeordnet sein, wobei die Brandmelder und
die Löschmitteldüsen auch einteilig ausgebildet und an der Löschmittelleitung angeordnet
werden können.
[0011] Erst dann, wenn der Druck in der Löschmittelleitung auf einen Aktivierungsdruck zum
Aktivieren des Löschmittelbehälters angestiegen ist, erreicht die Löschmitteldüse
einen Öffnungsdruck zum Öffnen derselben, und der Öffnungsdruck ist höher als der
Aktivierungsdruck, sodass die Löschmitteldüsen bei Aktivierung eines pneumatisch wirkenden
Brandmelders noch nicht öffnen. Erst wenn das Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter
in die Löschmittelleitung gelangt, wird ein Öffnungsdruck der Löschmitteldüsen erreicht,
der zum Öffnen der Löschmitteldüsen führt. Der Aktivierungsdruck zum Aktivieren des
Löschmittelbehälters, insbesondere zur Aktivierung der Aktivierungsanordnung im Anschlusskopf
des Löschmittelbehälters, kann einen Druck von 2 bar bis 4 bar und vorzugsweise einen
Druck von 3 bar aufweisen, der nicht überschritten wird. Gelangt das Löschmittel aus
dem Löschmittelbehälter in die Löschmittelleitung, so steigt der Druck in der Löschmittelleitung
über die 3 bar hinaus stark an, und es wird ein Öffnungsdruck in der Löschmittelleitung
erreicht, der zum Öffnen der Löschmitteldüsen führt.
[0012] Damit wird ein Zwei-Druck-System geschaffen, und ein erster, niedriger Druck dient
zum Aktivieren des Löschmittelbehälters, sodass das Löschmittel mit einem zweiten,
wesentlich höheren Druck in die Löschmittelleitung gelangt. Erst durch den zweiten,
wesentlich höheren Druck in der Löschmittelleitung öffnen die Löschmitteldüsen, sodass
durch das Zwei-Druck-System der Löschmittelleitung mit einem ersten Druck eine erste
Funktion und mit einem zweiten Druck eine zweite Funktion zugeordnet wird.
[0013] Gemäß einer zweiten möglichen Ausführungsform der Erfindung kann das Aktivieren des
Löschmittelbehälters durch einen Druckabfall in der Löschmittelleitung ausgelöst werden.
Die Löschmittelleitung kann dabei im nicht aktivierten Zustand vorzugsweise unter
einen Ruhedruck gesetzt sein, wobei die Löschmittelleitung insbesondere mit Löschmittel
unter Ruhedruck gesetzt sein kann. Sinkt der Druck in der Löschmittelleitung unter
den Ruhedruck, so kann die Aktivierungsanordnung im Anschlusskopf des Löschmittelbehälters
aktiviert werden, und das Löschmittel gelangt aus dem Löschmittelbehälter in die Löschmittelleitung.
Dabei ist der Ruhedruck kleiner gewählt als der Öffnungsdruck zum Öffnen der Löschmitteldüsen,
und erst wenn das Löschmittel in die Löschmittelleitung gelangt, wird der Öffnungsdruck
erreicht und die Löschmitteldüsen öffnen.
[0014] Um im Brandfall einen Druckabfall in der Löschmittelleitung auszulösen, kann in dieser
wenigstens ein temperatursensitives Öffnungselement angeordnet sein, durch das die
Löschmittelleitung entlüftbar ist, wobei das Öffnungselement vorzugsweise als Schmelzlotglied
und/oder als Sprinklerkopf ausgeführt ist. Wird durch einen Brand die Temperatur des
Schmelzlotgliedes und/oder des Sprinklerkopfes erhöht, insbesondere auf eine Aktivierungstemperatur,
so öffnet das Öffnungselement und der Druck in der Löschmittelleitung fällt durch
die eintretende Entlüftung entsprechend unter den Ruhedruck, was zur Aktivierung des
Löschmittelbehälters führt.
[0015] Die Löschmitteldüse kann einen mit einer Federkraft beaufschlagten Verschluss und/oder
eine Berstscheibe aufweisen, der beziehungsweise die die Löschmitteldüse dann öffnet,
wenn der Öffnungsdruck in der Löschmittelleitung erreicht ist.
[0016] Ist die Löschmitteldüse nach Art eines Sprinklerkopfes ausgeführt, kann eine flüssigkeitsgefülltes
Gefäß vorhanden sein, das bei Erreichen einer bestimmten Temperatur bricht. Somit
kann die Löschmitteldüse mit dem Öffnungselement einteilig ausgeführt und an der Löschmittelleitung
angeordnet sein. Die Löschmittelleitung kann als durchgehende Leitung ausgeführt sein,
die an einem Ende den Löschmittelbehälter aufweist. Insbesondere kann die Löschmittelleitung
Verzweigungen aufweisen, die zu den jeweiligen Löschmitteldüsen, jedoch auch zu den
Öffnungselementen und/oder zu den Brandmeldern führen.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Löschanlage kann an
der Löschmittelleitung ein elektrisches Erkennungsmittel angeordnet sein, durch das
eine ausgelöste Druckänderung in der Löschmittelleitung, insbesondere also ein Druckanstieg
oder ein Druckabfall, erkennbar ist. Bei der Auslösung der Löschanlage kann über das
elektrische Erkennungsmittel, beispielsweise ausgeführt als Druckschalter, ein elektrisches
Signal erzeugt werden, das weiterverarbeitet werden kann. Beispielsweise kann über
das elektrische Signal die Abschaltung einer Anlage oder sogar der Löschanlage, eine
Alarmierung, ein akustischer und/oder optischer Alarm oder dergleichen ausgelöst werden.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Löschanlage kann der Löschmittelbehälter
einen elastischen Dehnungskörper aufweisen, der mit einem Treibmittel dehnbar ist,
sodass über eine Formänderung des Dehnungskörpers das Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter
gedrückt wird und in die Löschmittelleitung freigebbar ist, wobei im Löschmittelbehälter
vorzugsweise eine Treibmittelpatrone zur Freisetzung des Treibmittels aufgenommen
ist, die mit dem Dehnungskörper umhüllt ist, und wobei das Löschmittel im Raum zwischen
dem Dehnungskörper und dem Löschmittelbehälter aufgenommen ist. Dadurch wird erreicht,
dass sowohl die Mittel zur Druckerzeugung, das Treibmittel und das Löschmittel kompakt
in einem Löschmittelbehälter aufgenommen sind. Durch die Anordnung einer Treibmittelpatrone
im Behälter kann das Treibmittel im Behälter unter Druck gesetzt sein, ohne bereits
das Löschmittel dauerhaft unter Druck zu halten. Erst bei einer Aktivierung der Treibmittelpatrone
kann das Treibmittel aus der Treibmittelpatrone austreten und den elastischen Dehnungskörper
von der Innenseite füllen. Durch das Eintreten des Treibmittels in den elastischen
Dehnungskörper dehnt sich dieser aus, und kann durch seine damit eintretende Formänderung
das Löschmittel aus dem Behälter austreiben. Durch diese Anordnung der Treibmittelpatrone
im Dehnungskörper kann dieser die Treibmittelpatrone umhüllen, und bei einer Aktivierung
der Treibmittelpatrone erfolgt eine Volumenzunahme des Dehnungskörpers, wodurch sich
das Volumen zwischen dem Dehnungskörper und dem Behälter reduziert, und sodass das
Löschmittel aus dem Behälter austritt.
[0019] Vorteilhafterweise weist der Löschmittelbehälter einen Anschlusskopf auf, an den
die Löschmittelleitung anschließbar ist und der zum Verschluss des Löschmittelbehälters
angeordnet ist, wobei der Anschlusskopf eine Aktivierungsanordnung aufweist, die bei
Druckänderung in der Löschmittelleitung die Treibmittelpatrone aktiviert. Beispielsweise
kann die Aktivierungsanordnung eine Auslösenadel umfassen, die durch die Druckänderung
derart gegen die Treibmittelpatrone bewegbar ist, dass diese das Treibmittel freigibt.
Die Auslösenadel kann beispielsweise an einem Kolben angeordnet sein, und eine Kolbenfläche
des Kolbens kann durch den Aktivierungsdruck zum Aktivieren des Löschmittelbehälters
beaufschlagt werden. Wird der Kolben beaufschlagt, so dringt die Auslösenadel in einen
Öffnungsbereich in der Treibmittelpatrone ein, und öffnet diese. Tritt anschließend
das Treibmittel unter hohem Druck aus der Treibmittelpatrone aus, so wird das Löschmittel
mit einem Druck in die Löschmittelleitung gedrückt, die höher ist als der Aktivierungsdruck.
Folglich bleibt die Löschmittelpatrone geöffnet, und der Löschmittelbehälter kann
sich über die Löschmittelleitung vollständig entleeren.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0020] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher
dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Löschanlage, die durch eine Druckänderung
in der Löschmittelleitung auslösbar ist, wobei die Druckänderung durch einen Druckanstieg
gebildet wird und
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Löschanlage, die durch eine Druckänderung
in der Löschmittelleitung auslösbar ist, wobei die Druckänderung durch einen Druckabfall
gebildet wird.
BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORM DER ERFINDUNG
[0021] In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Löschanlage 100 gezeigt, die einen
Löschmittelbehälter 10 umfasst, an dem eine Löschmittelleitung 11 angeschlossen ist.
Beispielhaft ist lediglich ein Löschmittelbehälter 10 mit einer Löschmittelleitung
11 gezeigt, und die Löschanlage 100 kann mehrere Löschmittelbehälter 10 mit beispielsweise
ebenfalls mehreren Löschmittelleitungen 11 umfassen. In der Löschmittelleitung 11
sind beispielhaft vier Löschmitteldüsen 12 gezeigt, die an der Löschmittelleitung
11 angeschlossen sind. Weiterhin sind pneumatisch wirkende Brandmelder 14 an der Löschmittelleitung
11 angeschlossen, die bei einer Temperaturerhöhung und/oder bei Sensierung einer Temperaturerhöhung
im brandkritischen Raum eine Druckerhöhung in der Löschmittelleitung 11 bewirken.
[0022] Der Löschmittelbehälter 10 beinhaltet ein Löschmittel 13, das bei Aktivierung des
Löschmittelbehälters 10 in die Löschmittelleitung 11 gelangen kann. Das Löschmittel
13 steht dabei nicht unter Druck, und im Löschmittelbehälter 10 ist weiterhin eine
Treibmittelpatrone 18 eingebracht, die über einen Anschlusskopf 19 befestigt ist und
in den Löschmittelbehälter 10 hineinragt. Die Treibmittelpatrone 18 ist durch einen
Dehnungskörper 16 umhüllt, und das Löschmittel 13 befindet sich im Raum zwischen dem
Dehnungskörper 16 und dem Löschmittelbehälter 10.
[0023] Im Ruhezustand der Löschanlage 100 ist die Löschmittelleitung 11 leer beziehungsweise
drucklos. Wird durch einen der beispielhaft dreifach gezeigten Brandmelder 14 ein
Brand sensiert, so erzeugt der Brandmelder 14 eine Druckerhöhung in der Löschmittelleitung
11, die auf den Anschlusskopf 19 des Löschmittelbehälters 10 wirkt. Im Anschlusskopf
19 ist eine Aktivierungsanordnung 20 eingebracht, die bei Erhöhung des Druckes in
der Druckmittelleitung 11 aktiviert wird, sodass Treibmittel 17, das in der Treibmittelpatrone
18 unter Druck gesetzt aufgenommen ist, in den Raum zwischen der Treibmittelpatrone
18 und dem Dehnungskörper 16 gelangen kann.
[0024] Die Aktivierungsanordnung 20 umfasst eine Auslösenadel 21, die durch eine Druckerhöhung
in der Löschmittelleitung 11 ein Durchstechen eines Verschlussbereiches der Treibmittelpatrone
18 hervorruft, sodass das Treibmittel 17 austreten kann. Durch die Ausdehnung des
Dehnungskörpers 16, die durch das Eindringen des Treibmittels 17 in den Zwischenraum
zwischen der Treibmittelpatrone 18 und dem Dehnungskörper 16 hervorgerufen wird, wird
das Löschmittel 13 aus dem Löschmittelbehälter 10 in die Löschmittelleitung 11 gedrückt.
[0025] Durch die Druckerhöhung in der Löschmittelleitung 11 aufgrund des einströmenden Löschmittels
13 öffnen sich die Löschmitteldüsen 12. Diese sind derart ausgelegt, dass sich die
Löschmitteldüsen 12 durch eine Druckerhöhung der Brandmelder 14 noch nicht öffnen,
jedoch durch eine weitere stärkere Druckerhöhung durch das Eintreten des Löschmittels
13 in die Löschmittelleitung 11 öffnen, da ein entsprechender Aktivierungsdruck der
Löschmitteldüsen 12 erreicht wird. Im Ergebnis gelangt das Löschmittel 13, beispielsweise
eine Flüssigkeit, durch die Löschmitteldüsen 12 an den Brandherd und kann diesen löschen.
[0026] Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Löschanlage 100 mit den Merkmalen
der vorliegenden Erfindung. Die Löschanlage 100 weist eine Löschmittelleitung 11 auf,
die an einen Löschmittelbehälter 10 angeschlossen ist. In der Löschmittelleitung 11
sind mehrere Löschmitteldüsen 12 angeordnet, und Löschmittel 13, das im Löschmittelbehälter
10 aufgenommen ist, kann über die Löschmittelleitung 11 an die Löschmitteldüsen 12
gelangen und aus diesen austreten.
[0027] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel steht die Löschmittelleitung 11 unter einem Ruhedruck,
der kleiner ist als der Öffnungsdruck zum Öffnen der Löschmitteldüsen 12. In der Löschmittelleitung
12 sind mehrere Öffnungselemente 15 angeordnet, die als Schmelzlotglieder und/oder
als Sprinklerköpfe ausgeführt sein können. Wird wenigstens eines der Öffnungselemente
15 durch einen Brand aktiviert, so kann das in der Löschmittelleitung 11 vorhandene
Fluid, beispielsweise eine Menge an Löschmittel 13, durch das Öffnungselement 15 aus
der Löschmittelleitung 11 gelangen. Dadurch fällt der Löschmitteldruck in der Löschmittelleitung
11 ab, was zu einer Aktivierung der Aktivierungsanordnung 20 im Anschlusskopf 19 des
Löschmittelbehälters 11 führt. Nachfolgend wird durch die Treibmittelpatrone 18 in
Wirkverbindung mit dem Dehnungskörper 16 das Löschmittel 13 aus dem Löschmittelbehälter
10 in die Löschmittelleitung 11 gedrückt. Dadurch steigt der Druck in der Löschmittelleitung
11 über den Ruhedruck hinaus an, und die Löschmitteldüsen 12 öffnen. Beispielsweise
können die Löschmitteldüsen 12 einen federbelasteten Verschluss und/oder eine Berstscheibe
aufweisen, die durch einen entsprechenden Druckanstieg bricht, und das Löschmittel
13 kann aus den Löschmitteldüsen 12 an den Brandherd gelangen. Damit wird ein Ausführungsbeispiel
aufgezeigt, das durch einen Druckabfall in der Löschmittelleitung 11 von einem Ruhedruck
auf einen entsprechend niedrigeren Druck eine Aktivierung des Löschmittelbehälters
10 auslösen kann, und Löschmittel 13 kann durch die Löschmittelleitung 11 und die
Löschmitteldüsen 12 an den Brandherd geführt werden.
[0028] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktive Einzelheiten
oder räumliche Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten
Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 100
- Löschanlage
- 10
- Löschmittelbehälter
- 11
- Löschmittelleitung
- 12
- Löschmitteldüse
- 13
- Löschmittel
- 14
- Brandmelder
- 15
- Öffnungselement
- 16
- Dehnungskörper
- 17
- Treibmittel
- 18
- Treibmittelpatrone
- 19
- Anschlusskopf
- 20
- Aktivierungsanordnung
- 21
- Auslösenadel
1. Löschanlage (100) mit wenigstens einem Löschmittelbehälter (10), an den zumindest
eine Löschmittelleitung (11) angeschlossen ist, und wobei wenigstens eine Löschmitteldüse
(12) vorgesehen ist, die an der Löschmittelleitung (11) angeschlossen ist, wobei bei
einem Aktivieren des Löschmittelbehälters (10) Löschmittel (13) aus dem Löschmittelbehälter
(10) in die Löschmittelleitung (11) freigebbar ist und durch die Löschmittelleitung
(11) an die Löschmitteldüse (12) führbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivieren des Löschmittelbehälters (10) durch eine Druckänderung in der Löschmittelleitung
(11) auslösbar ist.
2. Löschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivieren des Löschmittelbehälters (10) durch einen Druckanstieg in der Löschmittelleitung
(11) auslösbar ist, wobei die Löschmittelleitung (11) im nicht aktivierten Zustand
vorzugsweise drucklos und/oder geleert ist.
3. Löschanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Löschmittelleitung (11) wenigstens ein vorzugsweise pneumatisch wirkender
Brandmelder (14) angeordnet ist, durch den der Druckanstieg in der Löschmittelleitung
(11) erzeugbar ist.
4. Löschanlage nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck auf einen Aktivierungsdruck zum Aktivieren des Löschmittelbehälters (10)
ansteigt, wobei die Löschmitteldüse (12) einen Öffnungsdruck zum Öffnen erfordert,
der höher ist als der Aktivierungsdruck, insbesondere dass der Aktivierungsdruck einen
Wert von 2 bar bis 4 bar und vorzugsweise von 3 bar aufweist.
5. Löschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivieren des Löschmittelbehälters (10) durch einen Druckabfall in der Löschmittelleitung
(11) auslösbar ist, wobei die Löschmittelleitung (11) im nicht aktivierten Zustand
vorzugsweise unter Ruhedruck gesetzt ist, insbesondere mit Löschmittel (13) unter
Ruhedruck gesetzt ist.
6. Löschanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ruhedruck kleiner ist als der Öffnungsdruck zum Öffnen der Löschmitteldüse (12).
7. Löschanlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Löschmittelleitung (11) wenigstens ein temperatursensitives Öffnungselement
(15) angeordnet ist, durch das die Löschmittelleitung (11) entlüftbar ist, wobei das
Öffnungselement (15) vorzugsweise als Schmelzlotglied und/oder als Sprinklerkopf ausgeführt
ist.
8. Löschanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Löschmitteldüse (12) einen federbelasteten Verschluss und/oder eine Berstscheibe
aufweist, der bzw. die die Löschmitteldüse (12) dann öffnet, wenn der Öffnungsdruck
in der Löschmittelleitung (11) erreicht ist.
9. Löschanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Löschmittelleitung (11) ein elektrisches Erkennungsmittel angeordnet ist,
durch das eine ausgelöste Druckänderung in der Löschmittelleitung (11) erkennbar ist.
10. Löschanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Löschmittelbehälter (10) einen elastischen Dehnungskörper (16) aufweist, der
mit einem Treibmittel (17) dehnbar ist, sodass über eine Formänderung des Dehnungskörpers
(16) das Löschmittel (13) in die Löschmittelleitung (11) freigebbar ist, wobei im
Löschmittelbehälter (10) vorzugsweise eine Treibmittelpatrone (18) zur Freisetzung
des Treibmittels (17) aufgenommen ist, die mit dem Dehnungskörper (16) umhüllt ist,
und wobei das Löschmittel (13) im Raum zwischen dem Dehnungskörper (16) und dem Löschmittelbehälter
(10) aufgenommen ist.
11. Löschanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Löschmittelbehälter (10) einen Anschlusskopf (19) aufweist, an den die Löschmittelleitung
(11) anschließbar ist und der zum Verschluss des Löschmittelbehälters (10) angeordnet
ist, wobei der Anschlusskopf (19) eine Aktivierungsanordnung (20) aufweist, die bei
Druckänderung in der Löschmittelleitung (11) die Treibmittelpatrone (18) aktiviert.
12. Löschanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungsanordnung (20) eine Auslösenadel (21) umfasst, die durch die Druckänderung
derart gegen die Treibmittelpatrone (18) bewegbar ist, dass diese das Treibmittel
(17) freigibt.