[0001] Die Erfindung betrifft ein Drehmomentwerkzeug, insbesondere Drehwinkel-/Drehmomentschlüssel,
gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] Schraubverbindungen erfordern das Aufbringen eines definierten Anzugsmoments, um
eine sichere und haltbare Kopplung von Bauteilen zu gewährleisten. Zur Übertragung
des erforderlichen Drehmoments werden spezielle Schraubwerkzeuge als Drehmomentwerkzeuge
in Form von Drehwinkel- oder Drehmomentschlüsseln eingesetzt. Deren Funktionsweise
sieht vor, dass beim Erreichen des zumeist einstellbaren Auslösemoments ein für den
Benutzer spürbares und/oder akustisches Signal erzeugt wird.
[0003] Hierfür weisen die Drehmomentwerkzeuge eine zumeist innenseitig angeordnete Spanneinheit
auf, über welche das zu übertragende Anzugsmoment einstellbar ist. Die Spanneinheit
umfasst hierfür einen federbelasteten Auslösemechanismus. Beim Erreichen des Auslösemoments
entzieht sich dieser zumeist schlagartig der zuvor eingestellten Federkraft, beispielsweise
durch Kippen. Die hierfür erforderliche Schraubenfeder ist zwischen dem Auslösemechanismus
und einer Spindel mutter angeordnet. Durch Verlagern der Spindelmutter wird die Schraubenfeder
entsprechend komprimiert oder entspannt. Die Spindelmutter selbst ist auf einer Spindel
gelagert, durch deren Verdrehung um die eigene Achse die Spindelmutter verlagerbar
ist.
[0004] Da die jeweilige Lage der Spindelmutter ein Maß für die Vorspannung der Schraubenfeder
ist, wird diese mit einem geeigneten Anzeigemittel gekoppelt,
[0005] Aus der
DE 20 2004 006 740 U1 geht ein Drehmomentwerkzeug mit einem zweigeteilten Anzeigemittel hervor. Die Zweiteilung
ist hierbei in länderspezifische Maßeinheiten unterschieden, welche unmittelbar nebeneinander
angeordnet und dabei farblich von einander abgegrenzt sind. Neben der länderübergreifenden
Einstellmöglichkeit des jeweiligen Auslösemoments wird insbesondere die potentielle
Verwechslungsgefahr der Maßeinheiten durch die farbliche Zuordnung reduziert.
[0006] Die
US 4541 313 A offenbart ein Drehmomentwerkzeug, welches einen Werkzeugscha und einen an einem Endabschnitt
des Werkzeugschaftes angeordneten Handgriff aufweist. An einem dem Handgriff gegenüberliegenden
Ende Werkzeugschaftes ist ein Werkzeugkopf angeordnet, welcher einen Abtriebsmehrkant
mit einem Knarrenrad aufweist. Innerhalb des Handgriffs ist die Spanneinheit angeordnet,
über welche das jeweilige Auslösemoment durch Verdrehen des Handgriffs gegenüber dem
Werkzeugschaft einstellbar ist. Die Spanneinheit weist hierfür eine in Längsrichtung
des Werkzeugschaftes verlagerbare Spindelmutter auf, welche dem Vorspannen der zwischen
dem Auslösemechanismus und der Spindelmutter angeordneten Schraubenfeder dient.
[0007] Der Handgriff weist ein den Werkzeugschaft umgreifendes Anzeigemittel auf, welches
einen umlaufenden Kragen mit einer Innenverzahnung beinhaltet. Zwischen dem Kragen
und dem Werkzeugschaft ist ein gegenüber dem Werkzeugschat unverdrehbarer Zwischenring
mit einer Außenverzahnung angeordnet. Ein im Bereich des Kragens liegender Teil des
Handgriffs weist zwei nach innen weisende und sich gegenüberliegende Nocken auf, wobei
der elastisch ausgeführte Kragen durch die Nocken aus seiner Lage verdrängt wird und
die in diesem Bereich angeordnete innenverzahnung mit der Außenverzahnung zwischenringes
in Eingriff gelangt.
[0008] Die Innenverzahnung und die Außenverzahnung weisen eine voneinander abweichende Anzahl
von Zähnen auf, so dass durch eine Drehung des Handgriffs, insbesondere der Nocken
das Anzeigemittel in dem so erzeugten Übersetzungsverhältnis relativ zum Handgriff
verdreht wird.
[0009] Aus der
DE 20 2010 002 176 U1 geht ein Drehmomentwerkzeug in Form eines Schraubendrehers hervor. Dessen jeweiliges
Auslösemoment ist ebenfalls über die Spanneinheit einstellbar. Die Spanneinheit umfasst
ferner die in Längsrichtung des Werkzeugschaftes verlagerbare Spindelmutter, welche
zumindest mittelbar mit einem Anzeigemittel gekoppelt ist. Über das Anzeigemittel
ist das aktuell eingestellte Auslösemoment anzeigbar.
[0010] Insbesondere die parallele und mit einem Blick zu erfassende Anordnung zweier von
einander unterschiedlicher Maßeinheiten bietet den Vorteil des länderübergreifenden
Einsatzes ein und desselben Drehmomentwerkzeugs. Hierdurch entfällt die deren ansonsten
notwendige und an die länderspezifischen Anforderungen angepasste Ausgestaltung in
Bezug auf voneinander abweichende Maßeinheiten. Auf diese Weise können ein und dieselben
Bauteile genutzt werden, ohne den Einbau oder gar Austausch verschiedener Anzeigemittel
vornehmen zu müssen. Durch die farblich voneinander abgegrenzte Ausführung des Anzeigemittel
in Bezug auf die unterschiedlichen Maßeinheiten wird dem Benutzer der Unterschied
zwischen den angezeigten Werten verdeutlicht. Allerdings besteht dennoch die Gefahr
einer etwaigen Verwechslung, so dass das voreingestellte Auslösemoment zwangsläufig
falsch ist. Die sich hieraus möglicherweise ergebenden Folgen stellen insbesondere
für Verschraubungen mit hohen Sicherheitsanforderungen ein offensichttiches Problem
dar.
[0011] Somit bietet insbesondere der länderübergreifende Einsatz von Drehmomentwerkzeugen
in Bezug auf die eindeutige Ablesbarkeit der länderspezifischen Anzeigewerte noch
Raum für Verbesserungen.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein Drehmomentwerkzeug
der zuvor genannten Art dahingehend zu verbessern, dass die Gefahr des Ablesens eines
falschen Auslösemoments bei der Anordnung zweier voneinander abweichender Maßeinheiten
reduziert wird.
[0013] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem Drehmomentwerkzeug,
insbesondere Drehwinkel-/Drehmomentschlüssel, gemäß den Merkmalen von Patentanspruch
1.
[0014] Hiernach wird ein Drehmomentwerkzeug aufgezeigt, welches einen Werkzeugschaft und
einen an eine Endabschnitt des Werkzeugschaftes angeordneten Handgriff aufweist. Innerhalb
des Handgriffs und/oder des Werkzeugschafts ist eine Spanneinheit angeordnet, über
welche das jeweilige Auslösemoment einstellbar ist. Die Spanneinheit weist hierfür
eine in Längsrichtung des Werkzeugschaftes verlagerbare Spindelmutter auf, welche
zumindest mittelbar mit einem Anzeigemittel gekoppelt ist. Über das Anzeigemittel
ist das jeweils aktuell eingestellte Auslösemoment anzeigbar.
[0015] Erfindungsgemäß weist das Anzeigemittel eine erste Skala und eine zweite Skala auf.
Die beiden Skalen sind dabei insoweit auf dem Anzeigemittel voneinander beabstandet,
als dass diese optisch nicht direkt miteinander in Verbindung zu bringen sind. Hierdurch
wird bereits optisch eine klare Trennung zwischen der ersten Skala und der zweiten
Skala erreicht. In Bezug auf ein zylindrisch ausgebildetes Anzeigemittel sind die
erste Skala und die zweite Skala in Umfangsrichtung des Anzeigemittels von einander
beabstandet, wobei sie sich durch eine umfangsseitig um 180° versetzte Anordnung zueinander
gegenüberliegen.
[0016] Vorteilhafte Weiterbildungen des grundsätzlichen Erfindungsgedankens sind Gegenstand
der abhängigen Patentansprüche 2 bis 13.
[0017] Die Erfindung sieht vor, dass die erste Skala und die zweite Skala voneinander unterschiedliche,
insbesondere jeweils länderspezifische Maßeinheiten zum Anzeigen des aktuell eingestellten
Auslösemoments aufweisen. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise eine länderübergreifende
Einsetzbarkeit ein und desselben Drehmomentwerkzeugs erreicht. Durch die optische
Trennung der beiden Skalen wird eine mögliche Verwechslungsgefahr in Bezug auf die
über die jeweiligen Einheiten angezeigte Höhe des Auslösemoments wirksam verhindert.
[0018] Bevorzugt weist der Handgriff wenigstens ein Sichtfenster auf, wobei das Anzeigemittel
zumindest bereichsweise durch das Sichtfenster hindurch erkennbar ist. Grundsätzlich
kann es sich bei einem Sichtfenster um eine einfache Öffnung innerhalb des Handgriffs
handeln, Durch das im Inneren des Handgriffs angeordnete Anzeigemittel ist dieses
gegenüber etwaiger Beschädigung oder Verschmutzung wirksam geschützt. Insbesondere
ein transparenter Einsatz im Bereich des Sichtfensters ermöglicht eine vollständige
Verkapselung des Anzeige mittels innerhalb des Handgriffs. Durch das Sichtfenster
wird die Information des Anzeigemittels auf einen Teilbereich fokussiert, welcher
durch die Größe des Sichtfensters definiert ist. Hierdurch wird dem jeweiligen Anwender
des Drehmomentwerkzeugs ein möglichst schnelles Erfassen relevanter Bereiche der Skala
ermöglicht.
[0019] In vorteilhafter Weise weist das Sichtfenster einen Marker auf, welcher einen eindeutigen
Wert auf der Skala des Anzeigemittels markiert. Bei dem Marker kann es sich beispielsweise
um einen Pfeil, einen Vorsprung oder eine Kerbe handeln. Denkbar ist beispielsweise
auch ein einfacher Strich. Der Marker ist dabei ortsfest im Bereich des Sichtfensters
angeordnet, während das Anzeigemittel, näherhin ein Bereich der Skala durch Spannen
oder Entspannen der Spanneinheit gegenüber dem Marker verlagerbar ist. Selbstverständlich
kann der Marker auch auf dem Anzeigemittel angeordnet sein, wobei dann die Skala im
Bereich des Sichtfensters liegt.
[0020] Grundsätzlich kann die Einstellbarkeit des Drehmomentwerkzeugs über eine Verdrehung
des Handgriffs gegenüber dem Werkzeugschaft erfolgen. Hierfür ist der Handgriff mit
einer Spindel gekoppelt, auf welcher im Inneren des Handgriffs die Spindelmutter gelagert
ist. Über die Steigung des Außengewindes der Spindel ist die mit einem entsprechenden
Innengewinde versehene Spindelmutter durch Verdrehen der Spindel verlagerbar. So bewirkt
eine Verdrehung des Handgriffs gegenüber dem Werkzeugschaft die Verlagerung der Spindelmutter,
woraufhin die Spiralfeder im Inneren des Handgriffs und/oder des Werkzeugschafts gestaucht
oder entspannt wird. Durch die so variierende Federbelastung der Auslösemechanik ist
das voreingestellte Auslösemoment beispielsweise auf eine Schraubverbindung übertragbar.
[0021] Die Erfindung sieht vor, dass endseitig des Handgriffs ein Einstellknauf angeordnet
sein kann. Hierbei ist der Handgriff selbst an dem Werkzeugschaft verdrehfest gelagert.
Demgegenüber ist der Einstellknauf zum Einstellen des jeweiligen Auslösemoments um
die Längsrichtung des Werkzeugschafts herum relativ zum Handgriff verdrehbar. Bevorzugt
weist ein innerhalb des Handgriffs gelegener Abschnitt des Einstellknaufs ein an seinem
Außenumfang angeordnetes umlaufendes Zahlenband auf. Das Zahlenband weist beispielsweise
im gleichmäßigen Abstand zueinander angeordnete arabische Ziffern auf. Die arabischen
Ziffern reichen dann beispielsweise aufsteigend von 0 bis 9. Das Zahlenband dient
einer etwaigen Feineinstellung des bereits über die Skala des Anzeigemittels angezeigten
Auslösemoments. So kann das Zahlenband beispielsweise das bereits angezeigte Auslösemoment
auf seine Nachkommastelle genau anzeigen.
[0022] Hiefür sieht die Erfindung vor, dass der Handgriff zwei in Längsrichtung des Werkzeugschafts
hintereinander angeordnete Sichtfenster aufweist. Durch eines der Sichtfenster ist
das Anzeigemittel, näherhin die Skala zumindest bereichsweise hindurch erkennbar.
Demgegenüber ist durch das andere Sichtfenster hindurch das Zahlenband zumindest Abschnittsweise
erkennbar. In vorteilhafter Weise wird somit das Zahlenband innerhalb Handgriffs weitgehend
gegenüber beispielsweise mechanischen Verletzungen geschützt. Darüber hinaus fokussiert
das Sichtfenster den Blick des jeweiligen Anwenders auf einen Abschnitt des Zahlenbandes,
wodurch der eingestellte Wert des Auslösemoments innerhalb kürzester Zeit erfassbar
ist.
[0023] In vorteilhafter Weise ist das Sichtfenster mit einer transparenten Abdeckung oder
einem transparenten Einleger versehen, wodurch sich der Schutz des Zahlenbandes innerhalb
des Handgriffs erhöht. Hierdurch können das Zahlenband und/oder das Anzeigemittel
innerhalb des Handgriffs beispielsweise auch gegenüber eine Angriff flüssiger Medien
wirksam geschützt sein.
[0024] Um eine mögliche Verwechstungsgefahr in Bezug auf die abzulesenden Einheiten wirksam
zu verhindern, weisen die erste Skala und die zweite Skala bevorzugt farbliche Unterschiede
voneinander auf. So können beispielsweise die jeweiligen Hintergründe der Skalen eine
voneinander unterschiedliche Farbgebung aufweisen. Darüber hinaus können auch die
Skalen selbst voneinander abweichende Farbgebungen enthalten.
[0025] Bei einer Kombination des Anzeigemittels zusammen mit dem Zahlenband ist vorgesehen,
dass die dem Zahlenband und der Skala zu entnehmenden numerischen Angaben zusammen
einen gemeinsamen Anzeigewert für das eingestellte Auslösemoment ergeben. Mit anderen
Worten kann so beispielsweise die ganzzahlige Angabe der Skala durch eine über das
Zahlenband angezeigte Nachkommastelle ergänzt werden. Vorzugsweise weist die erste
Skala numerische Angaben in Dezimalschritten auf, während das Zahlenband diese durch
arabische Ziffern von 0 aufsteigend bis 9 ergänzt. Hierdurch wird die Übersichtlichkeit
der Skala auf dem Anzeigemittel deutlich erhöht, indem die numerischen Angaben in
Dezimalschritten einen entsprechend großen Raum einnehmen können.
[0026] Erfindungsgemäß ist die Spindelmutter über eine Stelleinheit mit dem Anzeige mittel
gekoppelt. Dabei ist die relative Lage der Spindelmutter und des Anzeigemittels zueinander
über die Stelleinheit in Längsrichtung des Werkzeugschaftes veränderbar. Der besondere
Vorteil beste in der die Spindelmutter und das Anzeigemittel verbindende Stelleinheit,
über welche die genaue Lage des Anzeigemittels gegenüber der Spindelmutter fixierbar
veränderbar ist. Der durch die Stelleinheit vorgegebene relative Abstand zwischen
der Spindelmutter und des Anzeigemittels bewirkt, dass dieser sich beispielsweise
auch bei einem versehentlichen Herabstürzen des Drehmomentwerkzeugs nicht verändert.
Weiterhin bewirkt die über die Stelleinheit veränderbare Lage des Anzeigemittels gegenüber
der Spindelmutter eine einfache Möglichkeit des Justierens, wodurch das ansonsten
gegenüber der Haltekraft eines Presssitzes erfolgende Verschieben des Anzeigemittels
über ein Werkzeug entfällt. In vorteilhafterweise wird hierdurch auch ein zu verschieben
des Anzeigemittels gegenüber der Spindelmutter wirksam verhindert.
[0027] Bevorzugt ist das Anzeigemittel zylindrisch ausgebildet. In seiner zylindrischen
Ausgestaltung weist das Anzeigemittel an seinem Außenumfang wenigstens eine auf. Die
zylindrische Ausgestaltung des Anzeigemittels bewirkt eine einfache Integration im
Bereich des zumeist ebenfalls zylindrisch ausgebildeten Abschnitts des Werkzeugschaftes.
Insbesondere bei einem auf dem Endabschnitt des Werkzeugschaftes angeordneten Handgriff
kann das zylindrisch ausgebildete Anzeigemittel in vorteilhafter Weise um den Werkzeugschaft
herum und so zwischen Werkzeugschaft und Handgriff angeordnet sein.
[0028] In vorteilhafter Weise weist das Anzeigemittel einen Aufnahmebereich für die Stelleinheit
auf. Alternativ hierzu kann der Aufnahmebereich auch an der Spindelmutter angeordnet
sein. Die Stelleinheit selbst ist innerhalb des Aufnahmebereichs drehbar gelagert.
Die drehbare Lagerung der Stelleinheit innerhalb des Aufnahmebereichs meint, dass
die Stelleinheit zwar um ihre Längsachse herum verdrehbar ist, allerdings gegenüber
einer Verlagerung in Richtung ihrer Längsachse innerhalb des Aufnahmebereichs wirksam
gehalten ist. Mit anderen Worten kann die Stelleinheit gegenüber dem Aufnahmebereich
nicht in Richtung ihrer Längsachse verlagert werden. So kann in vorteilhafter Weise
die relative Lage zwischen Spindelmutter und Anzeige verändert werden, indem die Stelleinheit
beispielsweise um ihre Längsachse herum verdreht wird. Der Aufnahmebereich stellt
hierbei einen Festpunkt dar, gegenüber dem die Stelleinheit nicht verlagerbar ist.
[0029] Um die Drehbewegung der Stelleinheit in eine relative Verlagerbarkeit zwischen Spindelmutter
und Anzeigemittel umzusetzen, weist die Stelleinheit bevorzugt einen Gewindeabschnitt
mit einem Außengewinde auf. Demgegenüber weist das Anzeigemittel ein an diesem angeordnetes
Innengewinde auf. Alternativ hierzu kann das Innengewinde auch an der Spindelmutter
angeordnet sein. Das Außengewinde der Stelleinheit steht hierbei mit dem Innengewinde
im Eingriff. So wird durch die Steigung der beiden Gewinde eine in Richtung der Längsachse
der Stelleinheit gerichtete Verlagerung ermöglicht, welche unmittelbar durch die Verdrehung
der Stelleinheit innerhalb des Aufnahmebereichs erfolgt. In vorteilhafter Weise kann
somit der Abstand zwischen Spindelmutter und Anzeigemittel durch Verdrehen der Stelleinheit
sowohl vergrößert als auch verkleinert werden. Durch die über die Steigung erfolgende
Umsetzung der Drehbewegung in eine Längsbewegung und die damit einhergehende Übersetzung
ist eine überaus präzise Justierbarkeit des Anzeigemittels gegenüber der Spindelmutter
gegeben.
[0030] Die Erfindung sieht vor, dass das Anzeigemittel einen Fortsatz aufweist, wobei das
Innengewinde in diesem Fortsatz angeordnet ist. Alternativ hierzu kann auch die Spindelmutter
einen Fortsatz aufweisen, wobei auch hierbei das Innengewinde in Fortsatz der Spindelmutter
angeordnet ist. In vorteilhafter ist somit der Abstand zwischen dem Aufnahmebereich
und dem über eine Verdrehung der Stelleinheit gezielt und kontrolliert veränderbar.
[0031] Um eine möglichst einfache Justierbarkeit des Anzeigemittels gegenüber der Spindelmutter
zu ermöglichen, ist vorgesehen, dass die Stelleinheit einen Werkzeugansatzbereich
aufweist. So kann das Anzeigemittel bei nahezu komplettiertem Drehmomentwerkzeug innerhalb
Handgriffs über ein mit dem Werkzeugansatzbereich koppelbares Werkzeug justiert werden.
Das hierfür notwendige Werkzeug kann beispielsweise über eine endseitige Öffnung des
Handgriffs in diesen eingeführt und mit dem erkzeugansatzbereich gekoppelt werden.
Die so von außerhalb des Drehmomentwerkzeugs eingeleitete Verdrehung der Stelleinheit
in dessen Innere bewirkt eine unmittelbare Lageveränderung des Anzeigemittels gegenüber
der Spindelmutter. So kann in vorteilhafter Weise das zuvor gemessene Auslösemoment
von außerhalb des Drehmomentwerkzeugs eingestellt werden, wobei eine unmittelbare
optische Kontrolle des angezeigten Wertes über das Anzeigemittel erfolgt.
[0032] Durch die vorliegende Erfindung wird die mögliche Verwechslungsgefahr zweier an ein
und demselben Drehmomentwerkzeug angeordneter Einheiten für das jeweils eingestellte
Auslösemoment wirksam durch die voneinander beabstandeten Skalen deutlich reduziert,
insbesondere bei einer umfangsseitig um 180° versetzten Anordnung der beiden Skalen
mit unterschiedlichen Einheiten wird in Kombination mit den Fenstern im Handgriff
eine klare Unterscheidung getroffen. In Kombination mit einer Farblichen Unterscheidung
der beiden Skalen ist somit eine mögliche Verwechslungsgefahr der angezeigten Einheiten
nahezu ausgeschlossen.
[0033] In einem weiteren Aspekt die vorliegende Erfindung ein Drehmomentwerkzeug auf, welches
eine überaus präzise und mit nur wenig Aufwand einhergehende Justierbarkeit der Lage
des Anzeigemittels gegenüber der Spindelmutter ermöglicht. Durch die von Außerhalb
des Drehmomentwerkzeugs mit einem geeigneten Werkzeug koppelbare Stelleinheit kann
die Justierung über deren einfache Verdrehung erfolgen. In Form einer Kopfseitig an
dem Anzeigemittel oder der Spindelmutter gelagerten Schraube wird die Drehbewegung
genutzt, um über die Steigung der ineinander greifenden Gewinde der Stelleinheit und
des Fortsatzes an dem Anzeigemittel oder der Spindelmutter die notwendige Verlagerung
zu bewirken. Durch die zwischen dem Anzeigemittel und der Spindelmutter angeordnete
Stelleinheit sind diese in ihrer Lage zueinander exakt positioniert, wobei diese Position
beispielsweise auch bei einem Herabstürzen des Drehmomentwerkzeugs beibehalten wird.
Hierdurch entfällt die sich ansonsten einstellende Ungewissheit, ob das Anzeigemittel
noch mit dem wahren, eingestellten Auslösemoment im Einklang steht.
[0034] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger in den Zeichnungen schematisch dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Drehmomentwerkzeug in einer ersten Ansicht,
- Figur 2
- das Drehmomentwerkzeug aus Figur 1 in einer um 180° um dessen Längsachse gedrehten
Ansicht;
- Figur 3
- das Drehmomentwerkzeug aus Figur 1 in selber Darstellungsweise mit geschnittene Griffbereich;
- Figur 4
- das Drehmomentwerkzeug aus Figur 1 in einer um 90° um dessen Längsachse gedrehten
Ansicht mit geschnittenem Griffbereich;
- Figur 5
- den geschnittenen Griffbereich der Figur 3 in einer Detailansicht in selber Darstellungsweise;
- Figur 6
- den geschnittenen Griffbereich der Figur 2 in selber Darstellungsweise in einer Detailansicht;
- Figur 7
- ein einzelnes Bauteil des Drehmomentwerkzeugs der Figuren 1 bis 5 in einer Ansicht;
- Figur 8
- das Detail des geschnittenen Griffbereichs der Figur 5 in einer Explosionsdarstellung
in selber Darstellungsweise und
- Figur 9
- eine Variante des in Figur 1 dargestellten Drehmomentwerkzeugs.
[0035] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Drehmomentwerkzeug 1, welches einen Werkzeugschaft
2 und einen an einem Endabschnitt A des Werkzeugschafts 2 angeordneten Handgriff 3
aufweist. An einem dem Handgriff 3 gegenüberliegenden Endabschnitt B des Werkzeugschafts
2 ist ein Werkzeugkopf 4 angeordnet. Der Werkzeugkopf 4 mündet in einen hier nicht
näher dargestellten Stiel, über welchen der Werkzeugkopf 4 im Endabschnitt B des Werkzeugschafts
2 eingesteckt und über einen Splint 5 gesichert ist. Grundsätzlich kann es sich bei
dem Splint 5 auch um ein lösbares Verbindungsmittel handeln.
[0036] Der Handgriff 3 ist über Verbindungsmittel 6 an dem Endabschnitt A des Werkzeugschafts
2 festgelegt. Am freien Ende des Handgriffs 3 ist ein Einstellknauf 7 angeordnet.
Der Einstellknauf 7 ist um die Längsrichtung X des Werkzeugschafts 2 herum drehbar
innerhalb des Handgriffs 3 gelagert und gegenüber Herausziehen aus dem Handgriff 3
mit Verbindungsmitteln 8 gesichert. Im mittleren Bereich des Handgriffs 3 ist ein
Anzeigemittel 9 angeordnet, über welches das jeweils eingestellte Auslösemoment anzeigbar
ist. Hierfür weist das Anzeigemittel 9 eine Skala 10 auf, welche neben einzelnen Markierungsstrichen
auch arabische Ziffern aufweist. Das Anzeigemittel 9 selbst ist innerhalb des Handgriffs
3 angeordnet und durch ein Sichtfenster 11 des Handgriffs 3 hindurch erkennbar. Das
Sichtfenster 11 trägt vorliegend die Maßeinheit Newtonmeter (Nm), welche sich auf
die arabischen Ziffern des Anzeigemittels 9 bezieht.
[0037] Figur 2 zeigt das Drehmomentwerkzeug 1 in einer gegenüber der Darstellung von Figur
1 um 180° um die Längsrichtung X gedrehten Lage. In dieser Ansicht ist erkennbar,
dass der Werkzeugkopf 4 einen sich aus dem Werkzeugkopf 4 heraus und senkrecht zur
Längsrichtung X erstreckenden Abtriebsmehrkant 12 aufweist. Der Abtriebsmehrkant 12
dient der Aufnahme hier nicht näher dargestellter Aufsteckwerkzeuge, beispielsweise
Aufstecknüsse, wodurch das Drehmomentwerkzeug 1 beispielsweise mit einer Schraubverbindung
koppelbar ist.
[0038] Im direkten Vergleich zu Figur 1 weist hier das vorliegende Drehmomentwerkzeug 1
rückseitig ein zusätzliches Sichtfenster 11a auf. Dieses zweite Sichtfenster 11 a
liegt somit dem ersten Sichtfenster 11 gegenüber. Die beiden Sichtfenster 11, 11a
weisen unterschiedliche Maßeinheiten auf, wobei das Sichtfenster 11a die angelsächsische
Maßeinheit Lbfft trägt. Das Anzeigemittel 9 weist eine zweite Skala 10a auf, so werden
insbesondere Werte für die länderspezifischen Maßeinheiten angezeigt.
[0039] Zur besseren Verdeutlichung und insbesondere für eine bessere Unterscheidbarkeit
können die Skalen 10, 10a eine unterschiedliche Farbgebung oder zumindest unterschiedliche
Farbgestaltungen aufweisen.
[0040] Durch die strikte bauliche Trennung der beiden länderspezifischen Skalen 10, 10a
ist eine mögliche Verwechslungsgefahr seitens eines Anwenders wirksam verhindert.
Hierdurch kann ein und dasselbe Drehmomentwerkzeug 1 länderübergreifend eingesetzt
werden. Während auf der einen Seite die deutsche Maßeinheit in Newtonmeter (Nm) ablesbar
ist, weist die gegenüberliegende Skala 10a parallel hierzu die exakten Werte für die
angelsächsischen Maßeinheiten auf.
[0041] Figur 3 zeigt das Drehmomentwerkzeug 1 der Figur 1 um 180° gedreht und in teilweise
geschnittener Darstellungsweise. Vorliegend gibt die geschnittene Darstellungsweise
einen Blick in den Handgriff 3 sowie einen Abschnitt des Werkzeugschaftes 2 frei.
Innerhalb des Handgriffs 3, näherhin innerhalb des Werkzeugschaftes 2 im Bereich des
Handgriffs 3 ist eine Spanneinheit 13 angeordnet. Über die Spanneinheit 13 ist das
jeweilige Auslösemoment des Drehmomentwerkzeugs 1 einstellbar. Hierfür wirkt die Spanneinheit
13 mit dem Einstellknauf 7 zusammen, wodurch das Auslösemoment durch Verdrehen des
Einstellknaufs 7 veränderbar ist.
[0042] Figur 4 zeigt das Drehmomentwerkzeug 1 ebenfalls in einer teilweise geschnittenen
Darstellungsweise, welches gegenüber der Ansicht der Figur 3 um 90° um die Längsrichtung
X herum gedreht ist. In dieser Ansicht wird deutlich, dass der Abtriebsmehrkant 12
sich von dem Werkzeugkopf 4 weg erstreckt. Der Abtriebsmehrkant 12 weist ein Klemmelement
12a auf. Das Klemmelement 12a ist in nicht näher dargestellter Art und Weise federbelastet,
wodurch ein auf dem Abtriebsmehrkant 12 aufgestecktes und nicht näher dargestelltes
Werkzeug, beispielsweise in Form einer Aufstecknuss gehalten ist.
[0043] Nähere Einzelheiten in Bezug auf die Spanneinheit 13 ergeben sich aus den vergrößerten
Darstellungen des geschnittenen Handgriffs 3 der Figuren 5 und 6.
[0044] Figur 5 verdeutlicht die Spanneinheit 13, welche eine Schraubenfeder 14 sowie eine
Spindel 15 und eine Spindelmutter 16 umfasst. Die Schraubenfeder 14 erstreckt sich
in Längsrichtung X des Werkzeugschafts 2. Die Schraubenfeder 14 stützt sich endseitig
gegen die Spindelmutter 16, während das der Spindelmutter 16 gegenüberliegende Ende
der Schraubenfeder 14 einen nicht näher dargestellten Auslösemechanismus des Drehmomentwerkzeugs
1 belastet.
[0045] Die Spindel 15 umfasst ein Außengewinde, mit welchem die Spindelmutter 16 über einen
entsprechendes Innengewinde in Eingriff steht. Die Spindel 15 ist über ein Spindellager
17 an dem Endabschnitt A des Werkzeugschaftes 2 drehbar gelagert. Während die Verdrehbarkeit
der Spindel 15 durch das Spindellager 17 gegeben ist, ist die Spindel 15 in Längsrichtung
X des Werkzeugschaftes 2 lagefixiert. Wie zu erkennen, ist ein der Spindelmutter 16
gegenüberliegender Endabschnitt der Spindel 15 mit dem Einstellknauf 7 gekoppelt.
Eine Verdrehung des Einstellknaufs 7 bewirkt somit eine Verdrehung der Spindel 15,
wodurch die Spindelmutter 16 über die Steigung der ineinander greifenden Gewinde in
ihrer Lage in Längsrichtung X verlagerbar ist. Die Verlagerung der Spindelmutter 16
bewirkt, dass die Schraubenfeder 14 je nach Drehrichtung des Einstellknaufs 7 entweder
komprimiert oder entspannt wird.
[0046] Im Bereich des Endabschnitts A des Werkzeugschaftes 2 ist zwischen diesem und dem
Handgriff 3 das Anzeigemittel 9 erkennbar. Vorliegend weist das Anzeigemittel 9 eine
zylindrische Ausbildung auf. Durch die zylindrische Ausbildung legt sich das Anzeigemittel
9 umfangsseitig um den Endabschnitt A des Werkzeugschaftes 2 herum. In der Darstellung
der Figur 4 ist ferner das Sichtfenster 11 zu erkennen, welches den Blick auf die
Skala 10 des Anzeigemittels 9 von außerhalb des Handgriffs 3 freigibt.
[0047] Figur 6 zeigt den Detailausschnitt der Figur 4 in einer um 90° um die Längsrichtung
X gedrehten Ansicht. In dieser Lage entspricht Figur 6 der Darstellung von Figur 3.
In dieser Ansicht wird erkennbar, dass die Spindelmutter 16 über eine Stelleinheit
18 mit dem Anzeigemittel 9 gekoppelt ist. Die Stelleinheit 18 ist hierbei in Form
einer Schraube ausgebildet. Mit anderen Worten weist die Stelleinheit 18 einen Gewindeabschnitt
mit einem Außengewinde auf. Der Gewindeabschnitt der Stelleinheit 18 ist vorliegend
innerhalb eines Fortsatzes 19 der Spindelmutter 16 angeordnet. Der Fortsatz 19 weist
hierfür ein entsprechendes Innengewinde auf, wobei das Außengewinde der Stelleinheit
18 mit dem Innengewinde des Fortsatzes 19 zumindest abschnittsweise in Eingriff steht.
[0048] Demgegenüber weist das Anzeigemittel 9 einen Aufnahmebereich 20 auf, welcher insbesondere
aus Figur 7 deutlich hervorgeht. Die Stelleinheit 18 ist an ihrem dem Gewindeabschnitt
gegenüberliegenden Ende innerhalb des Aufnahmebereichs 20 drehbar gelagert. Hierfür
weist die Stelleinheit 18 beispielsweise einen verdickten Kopfbereich auf, welcher
innerhalb des Aufnahmebereichs 20 angeordnet ist. Alternativ hierzu kann die Stelleinheit
18 eine Nut aufweisen, wobei die Stelleinheit 18 beispielsweise über einen Sicherungsring
innerhalb des Aufnahmebereichs 20 gelagert ist, indem dieser die Nut der Stelleinheit
18 umgreift. Weiterhin ist in Figur 6 erkennbar, dass der Werkzeugschaft 2 im Bereich
des Handgriffs 3 eine Öffnung 21 aufweist, wobei der Fortsatz 19 der Spindelmutter
16 durch die Öffnung 21 hindurch aus der Ebene des Werkzeugschaftes 2 herausragt.
[0049] Figur 7 zeigt das Anzeigemittel 9 in seiner aus dem Drehmomentwerkzeug 1 heraus extrahierten
Form. In Verlängerung des Aufnahmebereichs 20 weist das Anzeigemittel 9 einen in Längsrichtung
X verlaufenden Schlitz 22 auf. Der Schlitz 22 ist notwendig, um dem Fortsatz 19 der
Spindelmutter 16 entsprechenden Freiraum zu bieten. Insbesondere in den Randbereichen
des zylindrischen Anzeigemittels 9 ist ein Teil der Skala 10 zu erkennen. Neben der
Skala 10 weist das Anzeigemittel 9 noch eine weitere Skala 10a auf. Die beiden Skalen
10, 10a liegen sich auf dem zylindrisch ausgebildeten Anzeigemittel 9a gegenüber.
[0050] Figur 8 zeigt den Detailausschnitt der Figur 5 in einer Explosionsdarstellung. Vorliegend
ist der Einstellknauf 7 aus seiner Lagerung innerhalb des Handgriffs 3 entfernt, wodurch
das Drehmomentwerkzeug 1 einen Zugang 23 von außen an die Stelleinheit 18 freigibt.
Über den Zugang 23 kann ein Werkzeug 24 in den Handgriff 3 eingeführt werden. Vorliegend
handelt es sich bei dem Werkzeug 24 um einen Inbusschlüssel. Die Stelleinheit 18 weist
im Bereich des Aufnahmebereichs 20 einen Werkzeugansatzbereich 25 auf, über welchen
die Stelleinheit 18 mit dem Werkzeug 24 koppelbar ist.
[0051] Figur 9 zeigt eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeug 1a.
Das Drehmomentwerkzeug 1a im Bereich des Handgriffs 3 ein weiteres Sichtfenster 26
auf. Somit sind an dem Handgriff 3 zwei in Längsrichtung X des Werkzeugschaftes 2
hintereinander angeordnete Sichtfenster 11, 26 angeordnet.
[0052] Durch das zusätzliche Sichtfenster 26 hindurch ist zumindest abschnittsweise ein
Zahlenband 27 erkennbar. Das Zahlenband 27 ist an einem Außenumfang eines innerhalb
des Handgriffs 3 gelegenen Abschnitts des Einstellknaufs 7 umlaufend angeordnet. Das
Zahlenband 27 dient als Nonius, um die über die Skala 10 angezeigten Werte des aktuell
eingestellten Auslösemoments zu ergänzen.
[0053] Vorliegen weist die Skala 10 arabische Ziffern in Dezimalschritten auf, während das
Zahlenband 27 im gleichen Abstand hintereinander umlaufend angeordnete Ziffern von
0 bis 9 umfasst. Die dem Zahlenband 27 und der Skala 10 zu entnehmenden numerischen
Angaben bilden einen gemeinsamen Anzeigewert für das eingestellte Auslösemoment.
[0054] In der Praxis erfolgt die Kalibrierung des Drehmomentwerkzeugs 1, 1a über den Zugang
23 im Handgriff 3. Um den Zugang 23 freizugeben, werden zunächst die den Einstellknauf
7 in seiner Lage positionierenden Verbindungsmittel 8 entfernt, woraufhin der Einstellknauf
7 aus dem Handgriff 3 in Längsrichtung X heraus entfernt werden kann. Sofern das Drehmomentwerkzeug
1,1a erstmalig aus seinen einzelnen Komponenten zusammengesetzt wird, entfällt selbstverständlich
das vorherige Entfernen des Einstellknaufs 7.
[0055] Anschließend wird das Werkzeug 24 zum Justieren des Anzeigemittels 9 mit der Stelleinheit
18 gekoppelt. Hierfür wird das Werkzeug 24 in oder um den Werkzeugansatzbereich 25
der Stelleinheit 18 gesteckt oder gelegt. Über eine Drehbewegung des Werkzeugs 24
wird auch die Stelleinheit 18 um ihre Längsachse herum verdreht. Die Drehung wird
über die ineinander greifenden Gewinde des Fortsatzes 19 und des Gewindeabschnitts
der Stelleinheit 18 in eine in Längsrichtung X gerichtete Bewegung umgesetzt. Hierdurch
kann die relative Lage des Anzeigemittels 9 gegenüber der Spindelmutter 16 verändert
und somit eingestellt werden.
Bezugszeichen:
[0056]
- 1 -
- Drehmomentwerkzeug
- 1 a -
- Drehmomentwerkzeug
- 2 -
- Werkzeugschaft
- 3 -
- Handgriff
- 4 -
- Werkzeugkopf
- 5-
- Splint
- 6 -
- Verbindungsmittel
- 7 -
- Einstellknauf
- 8-
- Verbindungsmittel
- 9-
- Anzeigemittel
- 10 -
- Skala
- 10a -
- Skala
- 11 -
- Sichtfenster
- 11 a -
- Sichtfenster
- 11b -
- Sichtfenster
- 11c -
- Zahlenband
- 12-
- Abtriebsmehrkant
- 12a -
- Klemmelement
- 13 -
- Spanneinheit
- 14 -
- Schraubenfeder
- 15 -
- Spindel
- 16 -
- Spindelmutter
- 17 -
- Spindellager
- 18 -
- Stelleinheit
- 19 -
- Fortsatz
- 20 -
- Aufnahmebereich
- 21 -
- Öffnung
- 22 -
- Schlitz
- 23 -
- Zugang
- 24 -
- Werkzeug
- 25 -
- Werkzeugansatzbereich
- 26 -
- Sichtfenster
- 27 -
- Zahlenband
- A -
- Endabschnitt
- B -
- Endabschnitt
- X -
- Längsrichtung
1. Drehmomentwerkzeug, insbesondere Drehwinkel-/ Drehmomentschlüssel, welches einen Werkzeugschaft
(2) und einen an einem Endabschnitt (A) des Werkzeugschaftes (2) angeordneten Handgriff
(3) aufweist, wobei innerhalb des Handgriffs (3) und/oder des Werkzeugschaftes (2)
eine Spanneinheit (13) angeordnet ist, über welche das jeweilige Auslösemoment einstellbar
ist, wobei die Spanneinheit (13) eine in Längsrichtung (X) des Werkzeugschaftes (2)
verlagerbare Spindelmutter (16) aufweist, welche zumindest mittelbar mit einem Anzeigemittel
(9, 9a) gekoppelt ist, durch welches das eingestellte Auslösemoment anzeigbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigemittel (9, 9a) eine erste Skala (10) und eine zweite Skala (10a) aufweist,
wobei die erste Skala (10) und die zweite Skala (10a) in Umfangsrichtung des Anzeigemittels
(9, 9a) voneinander beabstandet sind und sich durch eine umfangsseitig um 180° versetzte
Anordnung zueinander gegenüberliegen.
2. Drehmomentwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Skala (10) und die zweite Skala (10a) voneinander unterschiedliche, insbesondere
jeweils länderspezifische Maßeinheiten zum Anzeigen des aktuell eingestellte Auslösemoment
aufweisen.
3. Drehmomentwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (3) wenigstens ein Sichtfenster (11, 11a, 11b) aufweist, wobei das
Anzeigemittel (9,9a) zumindest bereichsweise durch das Sichtfenster (11a, 11b) hindurch
erkennbar ist.
4. Drehmomentwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass endseitig des Handgriffs (3) ein Einstellknauf (7) angeordnet ist, welcher zum Einstellen
des jeweiligen Auslösemoments um die Längsrichtung (X) herum relativ zum Handgriff
(3) verdrehbar ist, wobei ein innerhalb des Handgriffs (3) gelegener Abschnitt des
Einstellknaufs (7) ein an seinem Außenumfang angeordnetes umlaufendes Zahlenband (11
c) aufweist.
5. Drehmomentwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (3) zwei in Längsrichtung (X) hintereinander angeordnete Sichtfenster
(11, 11a) aufweist, wobei durch ein Sichtfenster (11, 11a) hindurch das Zahlenband
(11 c) zumindest abschnittsweise erkennbar ist.
6. Drehmomentwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Skala (10) und die zweite (10a) farbliche Unterschiede voneinander aufweisen.
7. Drehmomentwerkzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Zahlenband (11 c) und der ersten Skala (10) zu entnehmenden numerischen Angaben
einen gemeinsamen Anzeigewert für das eingestellte Auslösemoment ergeben, wobei die
erste Skala (10) numerische Angaben in Dezimalschritten aufweist und das Zahlenband
(11c) numerische Angabe im einstelligen Bereich aufweist.
8. Drehmomentwerkzeug, nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelmutter (16) über eine Stelleinheit (18) mit dem Anzeigemittel (9) gekoppelt
ist, wobei die relative Lage der Spindelmutter (16) und des Anzeigemittels (9) zueinander
über die Stelleinheit (18) in Längsrichtung (X) veränderbar ist.
9. Drehmomentwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigemittel (9) zylindrisch ausgebildet ist und an seinem Außenumfang wenigstens
eine Skala (10, 10a) aufweist.
10. Drehmomentwerkzeug nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigemittel (9) oder die Spindelmutter (16) einen Aufnahmebereich (20) für
die Stelleinheit (18) aufweist, wobei die Stelleinheit (18) innerhalb des Aufnahmebereichs
(20) drehbar gelage ist.
11. Drehmomentwerkzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinheit (18) einen Gewindeabschnitt mit einem Außengewinde aufweist, wobei
das Außengewinde mit einem an dem Anzeigemittel (9) oder der Spindelmutter (16) angeordneten
Innengewinde im Eingriff steht.
12. Drehmomentwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigemittel (9) oder die Spindelmutter (16) einen Fortsatz (19) aufweist, wobei
das Innengewinde zumindest abschnittsweise in dem Fortsatz (19) angeordnet ist.
13. Drehmomentwerkzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinheit (18) einen Werkzeugansatzbereich (25) aufweist, wobei das Anzeigemittel
(9) innerhalb des Handgriffs (3) über ein mit dem Werkzeugansatzbereich (25) koppelbares
Werkzeug justierbar ist.