[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Blockcopolymers
enthaltend Polyarylenether- und Polyalkylenoxid-Blöcke umfassend die Umsetzung eines
HO-terminierten Polyarylenethers mit einem monomeren Alkylenoxid.
[0002] Auch betrifft die vorliegende Erfindung ein Blockcopolymer erhältlich aus diesem
Verfahren.
[0003] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Triblockpolymer mit Polyalkylenoxid-Polyarylether-Polyalkylenoxid
Blöcken ist.
[0004] Die Erfindung betrifft auch eine Formmasse umfassend von 1 bis 60 Gew.-% mindestens
eines Blockcopolymers enthaltend Polyarylenether und Polyalkylenoxid Blöcke.
[0005] Die Erfindung betrifft auch die Verwendung mindestens eines solchen Blockcopolymers
oder einer Formmasse zur Herstellung von Beschichtungen, Folien, Fasern, Formteilen
und/oder Membranen.
[0006] Die Erfindung betrifft Membranen enthaltend ein solches Blockcopolymer oder eine
solche Formmasse.
[0007] Aus der Literatur sind Polyarylenether-Polyalkylenoxide bekannt. Sie gehören zur
Klasse der hydrophil-hydrophoben Blockcopolymere, welche insbesondere im Bereich der
Medizintechnik großes Anwendungspotential besitzen.
[0008] So beschreibt die
US 5,700,902 die Synthese von Polyarylenether-Polyalkylenoxid-Copolymeren. Einerseits werden speziell
modifizierte Polyalkylenoxid-Derivate als Regler in der Polykondensation von Bisphenolen
und Dichlordiphenylsulfon verwendet oder aber es werden Polyalkylenoxide mit OH-Endgruppen
als Comonomer in der Synthese der Polyarylenether eingesetzt.
[0009] Auch die
US 5,798,437 beschriebt Copolymere Polyarylenether-Polyalkylenoxid Copolymere.
[0010] Gegenstand der
US 5,911,880 sind Membranen, welche neben Polyarylenethern ein Blockcopolymer aus Polyarylenether
und Polyalkylenoxid-Copolymeren zur Hydrophilierung aufweisen. Zur Strukturkontrolle
werden aktivierte Polyalkylenoxide mit OH-oder NH
2-terminierten Polyarylenethern zur Reaktion gebracht.
[0011] Die
EP 781795 beschreibt einen ähnlichen Ansatz zur Herstellung der Blockcopolymere wie die
US 5,911,880. Hier werden Cl-terminierte Polyakylenoxide als Comonomer mit Dichlordiphenylsulfon
und einem Diphenol unter Einwirkung von Pottasche zur Reaktion gebracht.
[0012] Auch die
EP 739925 beschreibt Polyarylenether und Polyalkylenoxid-Copolymere.
[0014] Das Verfahren der
DE 199 07 605 zeigt Produkte mit geringer Strukturkontrolle.
[0015] Es stellte sich somit die Aufgabe ein Verfahren zur Herstellung von Polyarylenether-Polyalkylenoxid-Blockcopolymeren
zur Verfügung zu stellen, das Blockcopolymere mit einer engen Molekulargewichtsverteilung
liefert. Zudem sollte eine Synthese zur Verfügung gestellt werden, die von Edukten
ausgeht, die gut dosierbar und strukturell einfach sind. Auch sollte die Synthese
von gängigen Ausgangsmaterialien ausgehen. Die Erfindung sollte zudem die Aufgabe
lösen, Blockcopolymere mit einem geringen Anteil an Polyalkylenoxid zur Verfügung
zu stellen. Darüber hinaus sollte der erste Verfahrensschritt der Polyarylenether-Herstellung
und der zweite Verfahrensschritt der Umsetzung dessen mit monomerem Alkylenoxid möglichst
in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch, oder der zweite Verfahrensschritt
gar ohne Lösungsmittel durchführbar sein. Die Verwendung von nur einem Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch ermöglicht, bei großtechnischen Anlagen eine vereinfachte
Lösungsmittellagerung, Lösungsmittelkreisführung und/oder Lösungsmittelrückgewinnung.
[0016] Die Aufgabe wird durch eingangs genanntes Verfahren gelöst.
[0017] Bei dem Verfahren zur Herstellung eines Blockcopolymers enthaltend Polyarylenether-und
Polyalkylenoxid-Blöcke wird ein HO-terminierter Polyarylenether mit einem monomeren
Alkylenoxid umgesetzt. Bei diesem Verfahren kann in einem ersten Schritt der HO-terminierte
Polyarylenether hergestellt werden und dieser in einem zweiten Schritt mit einem monomeren
Alkylenoxid umgesetzt werden. In einer Ausführungsform kann die Umsetzung in Gegenwart
eines Lösungsmittels, insbesondere eines NMP-haltigen Lösungsmittels, durchgeführt
werden.
[0018] Der OH-terminierte Polyarylenether wird in Folge auch als Polyarylenether (P) bezeichnet.
OH-terminierte Polyarylenether sind dem Fachmann als solche bekannt und können aus
Bausteinen der allgemeinen Formel I aufgebaut sein, der überwiegend Phenolat-Endgruppen
aufweist

mit folgenden Bedeutungen
- t, q:
- unabhängig voneinander 0, 1, 2 oder 3,
- Q, T, Y:
- unabhängig voneinander jeweils eine chemische Bindung oder Gruppe, ausgewählt aus
-O-, -S-, -SO2-, S=O, C=O, -N=N-,-CRaRb-, wobei Ra und Rb unabhängig voneinander jeweils für ein Wasserstoffatom oder eine C1-C12-Alkyl-, C1-C12-Alkoxy-oder C6-C18-Arylgruppe stehen, wobei wenigstens eines aus Q, T und Y von -O- verschieden ist,
und wenigstens eines aus Q, T und Y für -SO2- steht und
- Ar, Ar1:
- unabhängig voneinander eine Arylengruppe mit von 6 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Unter Phenolat-Endgruppen werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung negativ geladene
Sauerstoffatome in Form einer Endgruppe verstanden, die an einen aromatischen Kern
gebunden sind. Diese Endgruppen leiten sich von den phenolischen Endgruppen durch
Entfernung eines Protons ab. Unter phenolischer Endgruppe wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eine Hydroxygruppe verstanden, die an einen aromatischen Kern gebunden ist.
Bei den genannten aromatischen Kernen handelt es sich vorzugsweise um 1,4-Phenylengruppen.
Die Polyarylenether (P) der vorliegenden Erfindung können einerseits Phenolat- bzw.
phenolische OH-Endgruppen und andererseits Halogenendgruppen aufweisen. Phenolatgruppen
zählen in der vorliegenden Erfindung zu den HO-Endgruppen.
[0019] Unter dem Begriff "überwiegend Phenolat-Endgruppen" ist zu verstehen, dass mehr als
50 % der vorhandenen Endgruppen Phenolat-Endgruppen sind. Entsprechend ist unter dem
Begriff "überwiegend phenolische Endgruppen" zu verstehen, dass mehr als 50 % der
vorhandenen Endgruppen phenolischer Art sind.
[0020] Die Bestimmung des Anteils der Phenolat-Endgruppen erfolgt vorzugsweise durch Bestimmung
der OH-Endgruppen mittels potentiometrischer Titration und Bestimmung der organisch
gebundenen Halogen-Endgruppen mittels Atomspektroskopie und anschließender Berechnung
der jeweiligen Zahlenanteile in Gew.-% oder mol-%. Entsprechende Methoden sind dem
Fachmann bekannt. Die Herstellung der Polyarylenether erfolgt üblicherweise durch
Polykondensation geeigneter Ausgangsverbindungen in dipolar-aprotischen Lösungsmitteln
bei erhöhter Temperatur (siehe zum Beispiel
R.N. Johnson et. al., J. Polym. Sci. A-1 5 (1967) 2375,
J.E. McGrath et.al., Polymer 25 (1984) 1827). Eine mögliche Synthese der OH-terminierten Polyarylenether wird in der
PCT/EP2009/065035 beschrieben.
[0021] Wird in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung der OH-terminierte Polyarylenether
in einer ersten Stufe hergestellt, kann die Bereitstellung des Polyarylenethers oder
der Polyarylenether (P) mit überwiegend Phenolat- Endgruppen durch Umsetzung mindestens
einer Ausgangsverbindung der Struktur X-Ar-Y (A1) mit mindestens einer Ausgangsverbindung
der Struktur HO-Ar
1-OH (A2) in Gegenwart eines Lösungsmittels (L) und einer Base (B) erfolgen, wobei
- Y ein Halogenatom ist,
- X ausgewählt wird aus Halogenatomen und OH, vorzugsweise aus Halogenatomen, insbesondere
F, Cl, oder Br und
- Ar und Ar1 unabhängig voneinander eine Arylengruppe mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen darstellt.
[0022] Es kann ein Polyarylenether (P) in Gegenwart eines Lösungsmittels (L) bereitgestellt
werden, der aus Bausteinen der allgemeinen Formel I mit den Bedeutungen wie oben definiert
aufgebaut ist und überwiegend Phenolat-Endgruppen aufweist:

[0023] Der Polyarylenether (P) weist vorzugsweise mindestens 60 %, besonders bevorzugt mindestens
80 %, insbesondere mindestens 90 % Phenolat-Endgruppen bezogen auf die Gesamtzahl
der Endgruppen auf.
[0024] Falls Q, T oder Y unter den oben genannten Voraussetzungen eine chemischen Bindung
ist, dann ist darunter zu verstehen, dass die links benachbarte und die rechts benachbarte
Gruppe direkt miteinander über eine chemische Bindung verknüpft vorliegen.
[0025] Vorzugsweise werden Q, T und Y in Formel (I) allerdings unabhängig voneinander ausgewählt
aus -O- und -SO
2-, mit der Maßgabe, dass wenigstens eines aus der Gruppe bestehend aus Q, T und Y
für -SO
2- steht.
[0026] Sofern Q, T oder Y -CR
aR
b- sind, stehen R
a und R
b unabhängig voneinander jeweils für ein Wasserstoffatom oder eine C
1-C
12-Alkyl-, C
1-C
12-Alkoxy- oder C
6-C
18-Arylgruppe.
[0027] Bevorzugte C
1-C
12-Alkylgruppen umfassen lineare und verzweigte, gesättigte Alkylgruppen mit von 1 bis
12 Kohlenstoffatomen. Insbesondere sind folgende Reste zu nennen: C
1-C
6-Alkylrest, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, sec.-Butyl, 2-oder 3-Methyl-pentyl
und längerkettige Reste wie unverzweigtes Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Lauryl
und die ein- oder mehrfach verzweigten Analoga davon.
[0028] Als Alkylreste in den vorgenannten einsetzbaren C
1-C
12-Alkoxygruppen kommen die weiter oben definierten Alkylgruppen mit von 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
in Betracht. Vorzugsweise verwendbare Cycloalkylreste umfassen insbesondere C
3-C
12-Cycloalkylreste, wie zum Beispiel Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl,
Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclopropylmethyl, Cyclopropylethyl, Cyclopropylpropyl, Cyclobutylmethyl,
Cyclobutylethyl, Cyclopentylethyl, -propyl, -butyl, -pentyl, -hexyl, Cyclohexylmethyl,
-dimethyl, -trimethyl.
[0029] Ar und Ar
1 bedeuten unabhängig voneinander eine C
6-C
18-Arylengruppe. Ausgehend von den weiter unten beschriebenen Ausgangsprodukten ist
Ar vorzugsweise abgeleitet von einer elektronenreichen, leicht elektrophil angreifbaren
aromatischen Substanz, die bevorzugt aus der Gruppe bestehend aus Hydrochinon, Resorcin,
Dihydroxynaphthalin, insbesondere 2,7-Dihydroxynaphthalin, und 4,4'-Bisphenol ausgewählt
wird. Vorzugsweise ist Ar
1 eine unsubstituierte C
6- oder C
12-Arylengruppe.
[0030] Als C
6-C
18-Arylengruppen Ar und Ar
1 kommen insbesondere Phenylengruppen, wie 1,2-, 1,3- und 1,4-Phenylen, Naphthylengruppen,
wie beispielsweise 1,6-, 1,7-, 2,6-und 2,7-Naphthylen, sowie die von Anthracen, Phenanthren
und Naphthacen abgeleiteten Arylengruppen in Betracht.
[0031] Vorzugsweise werden Ar und Ar
1 in der bevorzugten Ausführungsform gemäß Formel (I) unabhängig voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus 1,4-Phenylen, 1,3-Phenylen, Naphthylen, insbesondere
2,7-Dihydroxynaphthalin, und 4,4'-Bisphenylen.
[0033] Zusätzlich zu den bevorzugt vorliegenden Bausteinen Ia bis Io sind auch solche Bausteine
bevorzugt, in denen eine oder mehrere 1,4-Dihydroxyphenyl-Einheiten durch Resorcin-
oder Dihydroxynaphthalin-Einheiten ersetzt sind.
[0034] Als Bausteine der allgemeinen Formel I besonders bevorzugt sind die Bausteine la,
Ig und Ik. Es ist außerdem besonders bevorzugt, wenn die Polyarylenether der Polyarylenether
(P) im Wesentlichen aus einer Sorte Bausteine der allgemeinen Formel I, insbesondere
aus einem Baustein ausgewählt aus Ia, Ig und Ik aufgebaut sind.
[0035] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist Ar = 1,4-Phenylen, t = 1, q =
0, T = SO
2 und Y = SO
2. Derartige Polyarylenether werden als Polyethersulfon (PESU) bezeichnet.
[0036] Abgesehen von den genannten wiederkehrenden Bausteinen ist für die vorliegende Erfindung
die Struktur der Endgruppen wesentlich. Die Polyarylenether (P), welche im bereitgestellt
werden, weisen erfindungsgemäß überwiegend Phenolat-Endgruppen auf.
[0037] Vorzugsweise weist der Polyarylenether (P) ein mittleres Molekulargewichte M
n (Zahlenmittel) im Bereich von 2.000 bis 60.000 g/mol, insbesondere 5.000 bis 40.000
g/mol, bestimmt wie oben beschrieben durch Endgruppenanalyse.
[0038] Vorzugsweise weist der Polyarylenether (P) eine relative Viskosität von 0,20 bis
0,95 dl/g, insbesondere von 0,30 bis 0,80 auf. Die relative Viskosität kann je nach
Löslichkeit der Polyarylenethersulfone entweder in 1 gew.-%iger N-Methylpyrrolidon-Lösung,
in Mischungen aus Phenol und Dichlorbenzol oder in 96-%iger Schwefelsäure bei jeweils
20 °C bzw. 25 °C gemessen werden.
[0039] Das Verhältnis der Ausgangsverbindungen (A1) und (A2) kann bei der Synthese dabei
so gewählt werden, dass die Zahl der phenolischen bzw. Phenolat-Endgruppen die Zahl
der Halogen-Endgruppen übersteigt.
[0040] Geeignete Ausgangsverbindungen sind dem Fachmann bekannt und unterliegen keiner prinzipiellen
Einschränkung, sofern die genannten Substituenten im Rahmen einer nucleophilen aromatischen
Substitution ausreichend reaktiv sind.
[0041] Bevorzugte Ausgangsverbindungen sind difunktionell. Difunktionell bedeutet dabei,
dass die Zahl der in der nucleophilen aromatischen Substitution reaktiven Gruppen
zwei pro Ausgangsverbindung beträgt. Ein weiteres Kriterium für eine geeignete difunktionelle
Ausgangsverbindung ist eine ausreichende Löslichkeit im Lösungsmittel, wie weiter
unten näher ausgeführt.
[0042] Bevorzugte Verbindungen (A2) sind demzufolge solche mit zwei phenolischen Hydroxygruppen.
[0043] Dem Fachmann ist bekannt, dass die Umsetzung der phenolischen OH-Gruppen vorzugsweise
in Gegenwart einer Base erfolgt, um die Reaktivität gegenüber den Halogensubstituenten
der Ausgangsverbindung (A1) zu erhöhen.
[0044] Bevorzugt sind monomere Ausgangsverbindungen, d.h. die Reaktion wird vorzugsweise
ausgehend von Monomeren und nicht ausgehend von Präpolymeren durchgeführt.
[0045] Vorzugsweise wird als Ausgangsverbindung (A1) ein Dihalogendiphenylsulfon verwendet.
Vorzugsweise wird als Ausgangsverbindung (A2) Dihydroxydiphenylsulfon verwendet.
[0046] Geeignete Ausgangsverbindungen (A1) sind insbesondere Dihalogendiphenylsulfone wie
4,4'-Dichlordiphenylsulfon, 4,4'-Difluordiphenylsulfon, 4,4'-Dibromdiphenylsulfon,
Bis(2-chlorophenyl)sulfone, 2,2'-Dichlordiphenylsulfon und 2,2'-Difluordiphenylsulfon,
wobei 4,4'-Dichlordiphenylsulfon und 4,4'-Difluordiphenylsulfon besonders bevorzugt
sind.
[0047] Bevorzugte Ausgangsverbindungen (A2) mit zwei phenolischen Hydroxygruppen werden
aus folgenden Verbindungen ausgewählt:
- Dihydroxybenzole, insbesondere Hydrochinon und Resorcin;
- Dihydroxynaphthaline, insbesondere 1,5-Dihydroxynaphthalin, 1,6- Dihydroxynaphthalin,
1,7- Dihydroxynaphthalin, und 2,7- Dihydroxynaphthalin;
- Dihydroxybiphenyle, insbesondere 4,4'-Biphenol und 2,2'-Biphenol;
- Bisphenylether, insbesondere Bis(4-hydroxyphenyl)ether und Bis(2-hydroxyphenyl)ether;
- Bisphenylpropane, insbesondere 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-methyl-4-hydroxyphenyl)propan,
und 2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)propan;
- Bisphenylmethane, insbesondere Bis(4-hydroxyphenyl)methan;
- Bisphenylsulfone, insbesondere Bis(4-hydroxyphenyl)sulfon;
- Bisphenylsulfide, insbesondere Bis(4-hydroxyphenyl)sulfid;
- Bisphenylketone, insbesondere Bis(4-hydroxyphenyl)keton;
- Bisphenylhexafluoropropane, insbesondere 2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)hexafluoropropan;
und
- Bisphenylfluorene, insbesondere 9,9-Bis(4-hydroxyphenyl)fluoren.
[0048] Es ist bevorzugt ausgehend von den vorgenannten aromatischen Dihydroxyverbindungen
(A2) durch Zugabe einer Base (B) ihre Dikalium- oder Dinatriumsalze herzustellen und
mit der Ausgangsverbindung (A1) zur Reaktion zu bringen. Die vorgenannten Verbindungen
können zudem einzeln oder als Kombination zwei oder mehrerer der vorgenannten Verbindungen
eingesetzt werden.
[0049] Hydrochinon, Resorcin, Dihydroxynaphthalin, insbesondere 2,7- Dihydroxynaphthalin,
Bisphenol A, Dihydroxydiphenylsulfon und 4,4'-Bisphenol sind als Ausgangsverbindung
(A2) besonders bevorzugt.
[0050] Es ist jedoch auch möglich, trifunktionelle Verbindungen zu verwenden. In diesem
Fall entstehen verzweigte Strukturen. Sofern eine trifunktionelle Ausgangsverbindung
(A2) zum Einsatz kommt ist 1,1,1-Tris(4-hydroxyphenyl)-ethan bevorzugt.
[0051] Die einzusetzenden Mengenverhältnisse ergeben sich im Prinzip aus der Stöchiometrie
der ablaufenden Polykondensationsreaktion unter rechnerischer Abspaltung von Chlorwasserstoff
und werden vom Fachmann in bekannter Weise eingestellt. Um jedoch die Zahl der phenolischen
OH-Endgruppen zu erhöhen, ist ein Überschuss an OH-Endgruppen zu bevorzugen.
[0052] Die Herstellung von Polyarylenethern bei gleichzeitiger Steuerung der Endgruppen
ist dem Fachmann an sich bekannt und wird weiter unten näher beschrieben.
[0053] Die Einstellung des Verhältnisses von Halogen-Endgruppen zu phenolischen Endgruppen
erfolgt in einer bevorzugten Ausführungsform durch gezielte Einstellung eines Überschusses
der difunktionellen Ausgangsverbindung (A2) in Bezug auf eine Dihalogenverbindung
als Ausgangsverbindung (A1), d.h. X=Y=Halogen.
[0054] Besonders bevorzugt beträgt das Molverhältnis (A2)/(A1) in dieser Ausführungsform
von 1,005 bis 1,2, insbesondere von 1,01 bis 1,15, ganz besonders bevorzugt von 1,02
bis 1,1.
[0055] Alternativ kann auch eine Ausgangsverbindung (A1) mit X = Halogen und Y = OH eingesetzt
werden. In diesem Fall erfolgt die Einstellung eines Überschusses von Hydroxygruppen
durch Zugabe der Ausgangsverbindung (A2). In diesem Fall beträgt das Verhältnis der
eingesetzten phenolischen Endgruppen zu Halogen vorzugsweise von 1,01 bis 1,2, insbesondere
1,03 bis 1,15, ganz besonders bevorzugt 1,05 bis 1,1.
[0056] Vorzugsweise beträgt der Umsatz bei der Polykondensation mindestens 0,9, wodurch
ein ausreichend hohes Molekulargewicht gewährleistet wird.
[0057] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Lösungsmittel (L) sind organische
insbesondere aprotische polare Lösungsmittel. Geeignete Lösungsmittel weisen au-βerdem
einen Siedepunkt im Bereich von 80 bis 320°C, insbesondere 100 bis 280°C, bevorzugt
von 150 bis 250°C auf. Geeignete aprotische polare Lösungsmittel sind beispielsweise
hochsiedende Ether, Ester, Ketone, asymmetrisch halogenierte Kohlenwasserstoffe, Anisol,
Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Sulfolan, N-Methyl-2-pyrrolidon und/oder N-Ethyl-2-pyrrolidon.
Es ist auch möglich Mischungen dieser Lösungsmittel zu verwenden.
[0058] Ein bevorzugtes Lösungsmittel ist insbesondere N-Methyl-2-pyrrolidon und/oder N-Ethyl-2-pyrrolidon.
[0059] Vorzugsweise erfolgt die Umsetzung der Ausgangsverbindungen (A1) und (A2) in den
genannten aprotischen polaren Lösungsmitteln (L), insbesondere N-Methyl-2-pyrrolidon.
[0060] Die Umsetzung der Ausgangsverbindungen (A1) und (A2) erfolgt in Gegenwart einer Base
(B). Vorzugsweise sind die Basen wasserfrei. Geeignete Basen sind insbesondere wasserfreies
Alkali- und/oder Erdalkalicarbonat, vorzugsweise Natrium-, Kalium-, Calciumcarbonat
oder Mischungen davon, wobei Kaliumcarbonat ganz besonders bevorzugt ist, insbesondere
Kaliumcarbonat mit einer volumengewichteten mittleren Teilchengröße von weniger als
100 Mikrometer, bestimmt mit einem Partikelgrößenmessgerät in einer Suspension in
N-Methyl-2-pyrrolidon.
[0061] Eine besonders bevorzugte Kombination ist N-Methyl-2-pyrrolidon als Lösungsmittel
(L) und Kaliumcarbonat als Base (B).
[0062] Die Umsetzung der geeigneten Ausgangsverbindungen (A1) und (A2) wird bei einer Temperatur
von 80 bis 250 °C, bevorzugt 100 bis 220 °C durchgeführt, wobei die Obergrenze der
Temperatur durch den Siedepunkt des Lösungsmittels bestimmt wird.
[0063] Die Umsetzung erfolgt vorzugsweise in einem Zeitintervall von 2 bis 12 h, insbesondere
von 3 bis 8 h.
[0064] Im Anschluss an die Bereitstellung oder Herstellung des HO-terminierten Polyarylenethers
erfolgt die erfindungsgemäße Umsetzung mit monomerem Alkylenoxid. Sofern in der Reaktionslösung
Alkylenoxide zu Oligomeren reagieren, kann der HO-terminierte Polyarylenether auch
mit diesen Oligomeren reagieren.
[0065] Vorzugsweise erfolgt die Herstellung des Blockcopolymers ohne vorherige Aufarbeitung
des HO-terminierten Polyarylenethers. Besonders bevorzugt erfolgt die Umsetzung des
HO-terminierten Polyarylenethers, also ohne dessen vorherige Isolation aus dem Reaktionsgemisch,
zum Beispiel N-Methylpyrrolidon, in dem zuvor der HO-terminierte Polyarylenether hergestellt
wurde.
[0066] Als Alkylenoxid kommen monomeres Alkylenoxid oder Mischungen unterschiedlicher Alkylenoxide
in Betracht. Das Alkylenoxid kann mindestens zwei oder mehr Kohlenstoffatome aufweisen.
Beispielsweise können Ethylenoxid, Propylenoxid, 1,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid,
1,2-Pentenoxid, 2,3-Pentenoxid oder Epichlorohydrin und/oder deren Mischungen eingesetzt
werden. Vorzugsweise können Ethylenoxid, Propylenoxid, 1,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid
und/oder deren Mischungen eingesetzt werden. Beispielsweise wird Ethylenoxid und/oder
Propylenoxid eingesetzt.
[0067] Die Alkoxylierung des OH-terminierten Polyarylenethers kann in Substanz oder in einem
organischen Lösungsmittel durchgeführt werden. Vorzugsweise wird die Alkoxylierung
in einem organischen Lösungsmittel durchgeführt.
[0068] Die Prozessbedingungen für die Alkoxylierung werden nachfolgend näher beschrieben.
[0069] Dabei kann es vorteilhaft sein vor der Alkoxylierung das Reaktionsgemisch bestehend
aus dem Aktivator, vorzugsweise dem Lösungsmittel und dem Alkoxylierungskatalysator
zu entwässern. Dies gelingt in einem einfachen Schritt durch Erhitzen auf 80 bis 150
°C unter reduziertem Absolutdruck von 0,01 bis 0,5 bar für den Fall dass kein Lösungsmittel
verwendet wird oder in einer azeotrop durchgeführten Destillation von Teilen des Lösungsmittels
für den Fall, dass ein Lösungsmittel verwendet wird.
[0070] Vorzugsweise wird das Verfahren unter Inertgas-Atmosphäre (z.B. unter Stickstoff)
durchgeführt. Insbesondere kann das Verfahren unter weitgehendem Ausschluss von Sauerstoff,
Kohlendioxid und Wasser durchgeführt werden.
[0071] Die Umsetzung mit Alkylenoxiden erfolgt vorteilhaft durch Reaktion in Druckgefäßen
wie Autoklaven oder Stahlreaktoren in einem Druckbereich zwischen Normaldruck und
10 bar Überdruck, insbesondere bis 8 bar Überdruck. Die Reaktionstemperatur liegt
abhängig vom eingesetzten Alkylenoxid von 70 bis 200 °C, insbesondere von 100 bis
180 °C In diesen Bereichen sind auch verschiedene Druckprogramme möglich. Bevorzugte
Reaktionstemperaturen sind etwa von 140 bis 150 °C im Falle von Butylenoxid, etwa
von 130 bis 140 °C im Falle von Propylenoxid, und etwa von 120 bis 130 °C im Falle
von Ethylenoxid. Die Zugabegeschwindigkeit des Alkylenoxids liegt zum Beispiel im
Bereich von 0,5 bis 2 mol/h, vorzugsweise von 1 bis 1,5 mol/h.
[0072] Bespiele von geeigneten organischen, insbesondere polar-aprotischen Löunsgmitteln
sind Ether, insbesondere cyclische Ether wie Tetrahydrofuran (THF), Dioxane; N,N-dialkylamide
wie Dimethylformamid und Dimethylacetamid, und N-alkyllactame wie N-Methylpyrrolidon.
Es ist auch möglich, entsprechende Mischungen der Lösungsmittel zu verwenden.
[0073] Vorzugsweise wird das Lösungsmittel gewählt, das bereits unter Schritt (A) bei der
Synthese des OH-terminierten Polyarylenethers zum Einsatz kam.
[0074] Als Katalysatoren für die Ringöffnungspolymerisation (Alkoxylierung) werden kationisch
initiierende Katalysatoren wie BR
3-addukte (insbesondere R = F, C
6F
5), Metallhalogenide wie AlCl
3. ZnCl
2, SnCl
4, SnCl
2, Metallalkylacarboxylate wie z.B. Cr(II)oleat, Metallalkoholate wie z.B. Ba(OR)
2, Al(OR)
3, Ti(OR)
4 aber auch Oxonium- und Carboniumsalze beschrieben. In jüngerer Zeit finden auch Festphasenkatalysatoren
wie Doppelmetallcyanide, basische Aluminate und Mischsilikate wie Hydrotalcite Verwendung,
weil eine aufwändige Reinigung der Reaktionsprodukte aufgrund der hohen Aktivität
unter Verbleib des Katalysators im Produkt oder durch schlichtes Filtrieren unterbleiben
kann. Die anionisch initiiere Ringöffnungspolymerisation von Alkylenoxiden kann mit
basischen Katalysatoren wie Alkalimetallhydroxide, Alkalimetallalkoholate, tertiäre
Amine, organische Phosphane durchgeführt werden. Als Alkylimetallalkoholate eignen
sich insbesondere sterisch gehinderte Alkoholate insbesondere Natrium- und Kaliumsalze,
zum Beispiel Kalium-tert-Butylat.
[0075] Die Menge an Katalysator richtet sich nach den Alyklenoxid Umsätzen und liegt zwischen
0,1 bis 10 Gew.-% in Bezug auf das Endprodukt.
[0076] In einer weiteren speziellen Ausführung kann auf die Zugabe des Alkoxylierungkatalysators
ganz oder teilweise verzichtet werden, wenn die OH-terminierten Polyarylenether herstellungsbedingt
bereits mit Phenolat-Endgruppen vorliegen und daher nicht durch Zugabe von basischen
Katalysatoren erzeugt werden müssen.
[0077] In einer Ausführungsform können die separat hergestellten und gereinigten OH-terminierten
Polyarylenether in geeigneten Lösungsmitteln wie N-methylpyrrolidon, N,N-Dimethylacetamid,
Dimethylformamid oder γ-Butyrolacton gelöst werden und anschließend wie oben beschrieben
als Startermoleküle mit Alkylenoxiden weiter reagieren.
[0078] Die Isolierung des erfindungsgemäßen Blockcopolymers kann durch Fällung der Polymerlösung
in Wasser oder Gemischen von Wasser mit weiteren Lösungsmitteln erfolgen. Das ausgefallene
Blockcopolymer kann anschließend mit Wasser extrahiert und danach getrocknet.
[0079] In einer Ausführungsform der Erfindung kann die Fällung in einem saueren Medium geschehen.
Geeignete Säuren sind dem Fachmann bekannt. Insbesondere eigenen sich organische oder
anorganische Säuren. Zum Beispiel können Carbonsäuren wie Essigsäure, Propionsäure,
Bernsteinsäure oder Zitronensäure oder Mineralsäuren wie z.B. Salzsäure, Schwefelsäure
oder Phosphorsäure verwendet werden.
[0080] Das Verfahren stellt das erfindungsgemäße Blockcopolymer zur Verfügung, das einen
Restgehalt an ungebundenem Polyalkylenoxid kleiner 0,3 Gew.-%, vorzugsweise kleiner
0,2 Gew.-%, insbesondere kleiner 0,1 Gew.-% aufweist. Eine beispielhafte Bestimmung
des Polyalkylenoxid Restgehaltes mittels HPLC ist im Beispielteil beschrieben.
[0081] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Blockcopolymer das nach dem oben beschriebenen
Verfahren herstellbar ist. Die Erfindung betrifft auch das Blockcopolymer aus dem
Verfahren, das bevorzugt ein Triblockcopolymer ist. Insbesondere kann das erfindungsgemäße
Blockcopolymer ein Triblockpolymer mit Polyalkylenoxid-Polyarylenether-Polyalkylenoxid-Blöcken
sein.
[0082] Die Erfindung betrifft zudem ein Triblockpolymer mit Polyalkylenoxid-Polyarylenether-Polyalkylenoxid
Blöcken als solches.
[0083] Sowohl das Blockcopolymer aus dem Verfahren als auch das Triblockcopolymer weist
in einer Ausführung der Erfindung ein Verhältnis von Mw/Mn gemessen nach Gelpermeationschromatographie
von 1,5 bis 3,0 auf insbesondere von 2,2 bis 2,9, bevorzugt von 2,3 bis 2,8. Bei PSU-Polyalkylenoxid
Blockcopolymeren kann die Messung mit THF als Lösungsmittel und Polystyrol als Standard
erfolgen, wobei ein Brechungsindexdetektor (RI-Detektor) zur Messung genutzt werden
kann. Alle anderen Polyarylenether-Polyalkylenoxid Blockcopolymere wie PESU- und PPSU-basierte-Polyalkylenoxid
Blockcopolymere können mit DMAc als Lösungsmittel und PMMA als Standard und einem
RI-Detektor vermessen werden.
[0084] In einer Ausführungsform der Erfindung hat das Blockcopolymer als auch das Polyalkylenoxid-Polyarylenether-Polyalkylenoxid
Blockcopolymer einen Mw von 10.000 bis 90.000 g/mol, insbesondere von 15.000 bis 80.000
g/mol, bevorzugt von 20.000 bis 70.000 g/mol gemessen mittels GPC. Die Messmethode
wurde bereits oben beschrieben.
[0085] In einer Ausführungsform der Erfindung hat das Blockcopolymer als auch das Polyalkylenoxid-Polyarylenether-Polyalkylenoxid
Blockcopolymer eine Viskositätszahl von 15 bis 100, insbesondere von 20 bis 95, bevorzugt
von 25 bis 90. Die Bestimmung der Viskositätszahl erfolgt einer 1 %-igen Lösung von
N-Methyl-pyrrolidon bei 25°C gemäß DIN EN ISO 1628-1.
[0086] Die vorliegende Erfindung betrifft zudem eine Formmasse, die von 1 bis 60 Gew.-%
mindestens ein erfindungsgemäßes Blockcopolymers oder Mischungen unterschiedlicher
Blockcopolymere enthält. Die Formmasse kann zum Beispiel als Blockcopolymer ein Triblockcopolymere
umfassen. Die Formmasse kann zudem von 40 bis 99 Gew.-% mindestens eines Polyarylenethers
umfassen wobei die Gew.-% Angaben auf die Summe aus Blockcopolymer und Polyarylenether
bezogen sind und diese Summe 100 Gew.-% beträgt. Als Polyarylenether, die der Formmasse
beigemischt werden können, eignen sich beispielsweise PSU und/oder PPSU und/oder Copolymere
der genannten Strukturen.
[0087] Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung mindestens eines erfindungsgemäßen
Blockcopolymers zum Beispiel eines Triblockcopolymers mit Polyalkylenoxid-Polyarylenether-Polyalkylenoxid
Blöcken zur Herstellung von Beschichtungen, Fasern, Folien, Formteilen und/oder Membranen.
Ebenso betrifft die Erfindung die Verwendung von Formmassen, die erfindungsgemäßes
Blockcopolymer und/oder Triblockcopolymer umfassen zur Herstellung von Beschichtungen,
Fasern, Folien, Formteilen und/oder Membranen.
[0088] Unter Beschichtung wird im Rahmen der Erfindung zum Beispiel eine auf der Oberfläche
eines Trägermaterials angebrachte insbesondere darauf festhaftende Schicht verstanden.
Die Beschichtung kann nach einem Fertigungsverfahren nach DIN 8580 aufgebracht werden
kann. Bei einer Beschichtung im Sinne der vorliegenden Anmeldung kann es sich um eine
dünne Schicht oder eine dicke Schicht sowie um eine oder um mehrere in sich zusammenhängende
Schichten handeln. Als Trägermaterialien können fast alle bekannten Materialien genutzt
werden, wie Metalle, Isolatoren, Halbleiter, kristalline oder amorphe Materialien,
textile Flächengebilde (Gewebe, Vliese, Maschenwaren) oder Folien.
[0089] Eine Faser im Sinne der Erfindung ist ein im Verhältnis zur Länge dünnes und flexibles
Gebilde.
[0090] Ein Formteil im Sinne der Erfindung ist ein im Wesentlichen fester geometrischer
Körper der zum Beispiel durch Urformverfahren, Spritzgießen, Extrusion, Kalandrieren,
Rotationsformen, Schäumen, Blasform-Verfahren, Umformverfahren oder Fügeverfahren
hergestellt werden kann.
[0091] Eine Membran nach der vorliegenden Erfindung ist eine Trennschicht. Im Sinne der
Erfindung kann unter einer Membran eine undurchlässige, teilweise undurchlässig oder
selektiv permeabel oder eine in einer Richtung durchlässig oder eine durchlässige
Membran verstanden werden.
[0092] Das erfindungsgemäße Blockcopolymers oder die Formmasse umfassend die erfindungsgemäßen
Blockcopolymere können in unterschiedlichen Filtermembrangeometrien verwendet werden.
So können die Blockcopolymere in Flachmembranen und/oder in kapillarartigen Hohlfasermembranen
zum Einsatz kommen. Diese Membranen können im Dead-End Verfahren oder im Cross-flow
Verfahren angeströmt werden.
[0093] Die Membranen im Sinne der Erfindung können in der Medizintechnik eingesetzt werden.
Des Weiteren können die Membranen zur Flüssigkeitsaufarbeitung, insbesondere zur Wasseraufarbeitung
eingesetzt werden.
[0094] In einer besonderen Ausführungsform bezieht sich die die Erfindung auf Folien oder
Fasern mit einer Wandstärke von 0,5 bis 100 µm umfassend von 1 bis 60 Gew.-% des erfindungsgemäßen
Blockcopolymers und/oder des Triblockcopolymers enthaltend Polyalkylenoxid-Polyarylenether-Polyalkylenoxid
Blöcke und von 40 bis 99 Gew.-% Polyarylenether wobei die Gew.-% Angaben auf die Summe
aus Blockcopolymer und Polyarylenether bezogen sind und diese Summe 100 Gew.-% beträgt.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist es bevorzugt, wenn der Polyarylenether-Block
des Blockcopolymers mit dem beigemischten Polyarylenether strukturgleich ist.
Beispiele
[0095] DIN EN ISO 1628-1: Kunststoffe - Bestimmung der Viskosität von Polymeren in verdünnter
Lösung durch ein Kapillarviskosimeter - Teil 1: Allgemeine Grundlagen (ISO 1628-1:2009);
Deutsche Fassung EN ISO 1628-1:2009
[0096] DIN EN ISO 1043-1: Kunststoffe - Kennbuchstaben und Kurzzeichen - Teil 1: Basis-Polymere
und ihre besonderen Eigenschaften (ISO 1043-1:2001); Deutsche Fassung EN ISO 1043-1:2002.
[0097] Die Viskositätszahl der Polyarylenether wurde in 1 %-iger Lösung von N-Methyl-pyrrolidon
bei 25°C gemäß DIN EN ISO 1628-1 bestimmt.
[0098] Die Zusammensetzung der Produkte wurde mittels
1H-NMR-Spektroskopie bestimmt.
[0099] Die Glastemperatur der Produkte wurde durch DSC-Messung mit einer Aufheizrate von
20 k/min ermittelt. Angegeben sind die im 2. Heizlauf ermittelten Werte.
[0100] Bei PSU-Polyalkylenoxid Blockcopolymeren wurde die Molekulargewichtsverteilung der
Produkte mittels GPC bestimmt. Dabei wurde die Messung mit THF als Lösungsmittel und
PS als Standard sowie einem RI-Detektor durchgeführt.
[0101] Bei allen anderen Polyarylenether-Polyalkylenoxid Blockcopolymere wie PESU- und PPSU-basierten
Polyalkylenoxid Blockcopolymeren wurden die GPC-Messungen mit DMAc als Lösungsmittel,
welches mit 0,5 % LiBr versetzt war, und PMMA als Standard und einem RI-Detektor durchgeführt.
[0102] Zur Bestimmung des Restgehaltes an ungebundenem Polyalkylenoxid mittels HPLC-Messung
wurden 50 mg Polymer in 1 ml DMAc gelöst und anschließend mit 3 ml THF verdünnt. Diese
Lösung wurde filtriert (0,2 µm Porenweite) und einem Säulenkopf einer C18 RP-Säule
injiziert. Anschließend wurde 3 min mit TH F/Wasser im Verhältnis 50 zu 50 und dann
0,1 min mit THF eluiert (Durchflussgeschwindigkeit 3 ml/min). Die Detektion erfolgte
über einen Evaporate Light Scattering Detector.
Versuch 1
Synthese Polyarylenether (P1)
[0103] Polyarylenether mit OH-Endgruppen, erhalten durch nucleophile aromatische Polykondensation
von 287,08 g (1,000 mol) Dichlordiphenylsulfon, 249,42 g (1,0926 mol) Bisphenol A,
unter Einwirkung von 148,58 g (1,075 mol) Kaliumcarbonat (Pottasche) in 476 ml NMP.
Diese Mischung wurde 6 Stunden bei 190°C gehalten. Danach wurde der Ansatz durch Zugabe
von 1500 ml NMP verdünnt. Nach Abkühlen auf <80°C wurde die Suspension abgelassen,
die festen Bestandteile wurden durch Filtration abgetrennt und die erhaltene Polymerlösung
für die Alkoxylierung bereitgestellt.
[0104] Ein geringer Teil der Lösung wurde durch Fällung in NMP/Wasser isoliert. Nach sorgfältigem
Waschen mit Wasser wurde der Polyarylenether im Vakuum bei 120°C für 12 h getrocknet.
Die Viskositätszahl des Polyarylenethers lag bei 17,3 ml/g, die Glastemperatur bei
162°C, der Anteil an phenolischen OH-Gruppen bei 0,675 Gew.-%.
Ethoxylierung
[0105] In einem gereinigten und getrockneten Stahlreaktor (einmal mit Isopropanol/Aceton
ausgekocht) wurde die Polymerlösung (500 g) vorgelegt und dreimal mit Stickstoff inertisiert.
Anschließend wurde der Druck des Reaktors mit Stickstoff auf 1,5 bar eingestellt und
die Reaktortemperatur auf 120 °C angehoben. Nach erreichen der Innentemperatur wurde
Ethylenoxid (47,5 g; 1,08 mol) innerhalb von 10 Minuten zudosiert. Es wurde 10 h bei
120 °C gerührt und restliches Ethylenoxid durch Einleitung von Stickstoff entfernt.
Das Blockcopolymer wurde bei 100 °C ausgeschleust. Das Blockcopolymer wurde durch
Fällung in NMP/Wasser 1/9 isoliert. Nach sorgfältigem Waschen mit Wasser wurde das
Blockcopolymer im Vakuum bei 120°C für 12 h getrocknet. Die Ausbeute betrug 531,7
g.
Versuch 2
Synthese Polyarylenether (P2)
[0106] Polyarylenether mit OH-Endgruppen, erhalten durch nucleophile aromatische Polykondensation
von 287,08 g (1,000 mol) Dichlordiphenylsulfon, 238,61 g (1,0453 mol) Bisphenol A,
unter Einwirkung von 148,58 g (1,075 mol) Kaliumcarbonat (Pottasche) in 476 ml NMP.
Diese Mischung wurde 6 Stunden bei 190°C gehalten. Danach wurde der Ansatz durch Zugabe
von 1500 ml NMP verdünnt. Nach Abkühlen auf weniger als 80°C wurde die Suspension
abgelassen, die festen Bestandteile wurden durch Filtration abgetrennt und die erhaltene
Polymerlösung für die Alkoxylierung bereitgestellt.
[0107] Ein geringer Teil der Lösung wurde durch Fällung in N M P/Wasser isoliert. Nach sorgfältigem
Waschen mit Wasser wurde der Polyarylenether im Vakuum bei 120°C für 12 h getrocknet.
Die Viskositätszahl des Polyarylenethers lag bei 28,1 ml/g, die Glastemperatur bei
174°C, der Anteil an phenolischen OH-Gruppen bei 0,40 Gew.-%.
Ethoxylierung
In einem gereinigten und getrockneten Stahlreaktor (einmal mit Isopropanol/Aceton
ausgekocht) wurde die Polymerlösung (1000 g) vorgelegt und dreimal mit Stickstoff
inertisiert. Anschließend wurde der Druck des Reaktors mit Stickstoff auf 1,5 bar
eingestellt und die Reaktortemperatur auf 120 °C angehoben. Nach Erreichen der Innentemperatur
wurde Ethylenoxid (40,5 g; 0,91 mol) innerhalb von 10 Minuten zudosiert. Es wurde
10 h bei 120 °C gerührt und dann restliches Ethylenoxid durch Einleitung von Stickstoff
entfernt. Das Blockcopolymer wurde bei 100 °C ausgeschleust.
[0108] Das Blockcopolymer wurde durch Fällung in NMP/Wasser isoliert. Nach sorgfältigem
Waschen mit Wasser wurde das Blockcopolymer im Vakuum bei 120°C für 12 h getrocknet.
Versuch 3
Synthese Polyarylenether (P3)
[0109] Polyarylenether mit OH-Endgruppen, erhalten durch nucleophile aromatische Polykondensation
von 574,16 g (2,000 mol) Dichlordiphenylsulfon, 464,71 g (2,0357 mol)
[0110] Bisphenol A, unter Einwirkung von 297,15 g (2,15 mol) Kaliumcarbonat (Pottasche)
in 952 ml NMP. Die Mischung wurde 6 Stunden bei 190°C gehalten. Danach wurde der Ansatz
durch Zugabe von 2911 ml NMP verdünnt. Nach Abkühlen auf weniger als 80°C wurde die
Suspension abgelassen, die festen Bestandteile wurden durch Filtration abgetrennt
und die erhaltene Polymerlösung für die Alkoxylierung bereitgestellt.
[0111] Ein geringer Teil der Lösung wurde durch Fällung in N M P/Wasser isoliert. Nach sorgfältigem
Waschen mit Wasser wurde der Polyarylenether im Vakuum bei 120°C für 12 h getrocknet.
Die Viskositätszahl des Polyarylenethers lag bei 43,6 ml/g, die Glastemperatur bei
183°C, der Anteil an phenolischen OH-Gruppen bei 0,60 Gew.-%.
Ethoxylierung
[0112] In einem gereinigten und getrockneten Stahlreaktor (einmal mit Isopropanol/Aceton
ausgekocht) wurde die Polymerlösung (900 g) vorgelegt und dreimal mit Stickstoff inertisiert.
Anschließend wurde der Druck des Reaktors mit Stickstoff auf 1,5 bar eingestellt und
die Reaktortemperatur auf 120 °C angehoben. Nach Erreichen der Innentemperatur wurde
Ethylenoxid (31,8 g; 0,72 mol) innerhalb von 30 Minuten zudosiert. Es wurde 2 h bei
120 °C bis zur Druckkonstanz gerührt und dann restliches Ethylenoxid durch Einleitung
von Stickstoff entfernt. Das Reaktionsprodukt wurde bei 100 °C ausgeschleust. Das
Produkt wurde durch Fällung in NMP/Wasser isoliert. Nach sorgfältigem Waschen mit
Wasser wurde das Produkt im Vakuum bei 120°C für 12 h getrocknet. Die Ausbeute lag
bei 931,8 g.
[0113] Die Produkte aus den Versuchen 1 bis 3 wurden durch Ausfällung in Wasser erhalten,
sorgfältig gewaschen und nach Trocknung durch 1H-NMR (D6-DMSO; Polyethylenoxidgehalt
im Copolymer), DSC-Messungen (Glasübergangstemperatur), HPLC (Polyethylenoxidgehalt)
und GPC-Messung (THF, PS-Standards) charakterisiert. Tabelle 1 gibt die erhalten Daten
in einer Übersicht wieder.
Tabelle 1: Blockcopolymere aus den Versuchen1-3.
Versuch |
1 |
2 |
3 |
Anteil gebundenes PEO im Blockcopo. [Gew.-%] |
22,7 |
8,3 |
2,9 |
Tg[°C] |
59 |
106 |
157 |
Anteil ungebundenes PEO [Gew.-%] |
Weniger als 0,1 |
Weniger als 0,1 |
Weniger als 0,1 |
Mw |
5606 |
15256 |
20481 |
Mw/Mn |
2,3 |
2,1 |
2,1 |
Versuch 4
Synthese Polyarylenether (P4)
[0114] Polyarylenether mit OH-Endgruppen, erhalten durch nucleophile aromatische Polykondensation
von 574,16 g (2,000 mol) Dichlordiphenylsulfon, 512,09 g (2,047 mol) Dihydroxydiphenylsulfon,
unter Einwirkung von 290,24 g (2,1 mol) Kaliumcarbonat (Pottasche) in 1053 ml NMP.
Die Mischung wurde 6 Stunden bei 190°C gehalten. Nach Abkühlen auf weniger als 80°C
wurde die Suspension abgelassen, die festen Bestandteile wurden durch Filtration abgetrennt.
Der Polyarylenether wurde durch Fällung in NMP/Wasser isoliert. Nach sorgfältigem
Waschen mit Wasser wurde das Produkt im Vakuum bei 120°C für 12 h getrocknet. Die
Viskositätszahl des Polyarylenethers lag bei 52,4 ml/g, die Glastemperatur bei 224°C,
der Anteil an phenolischen OH-Gruppen bei 0,16 Gew.-%. Aus dem Polyarylenetherwurde
eine 20 Gew% Lösung in NMP hergestellt und die erhaltene Polymerlösung für die Alkoxylierung
bereitgestellt.
Ethoxylierung
[0115] In einem gereinigten und getrockneten Stahlreaktor (einmal mit Isopropanol/Aceton
ausgekocht) wurde die Polymerlösung aus Versuch 4 (900 g) vorgelegt, darin 1,95 g
KOtBu gelöst und dreimal mit Stickstoff inertisiert. Anschließend wurde der Druck
des Reaktors mit Stickstoff auf 1,5 bar eingestellt und die Reaktortemperatur auf
120 °C angehoben. Nach Erreichen der Innentemperatur wurde Ethylenoxid (45 g) innerhalb
von 10 Minuten zudosiert. Es wurde 10 h bei 120 °C gerührt und restliches Ethylenoxid
durch Einleitung von Stickstoff entfernt. Das Blockcopolymer wurde bei 100 °C ausgeschleust.
Die Ausbeute betrug 945 g. Das Blockcopolymer wurde durch Fällung in Wasser/NMP bei
Raumtemperatur isoliert. Die Ergebnisse der Charakterisierung sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Versuch 5
Synthese Polyarylenether (P5)
[0116] Polyarylenether mit OH-Endgruppen, erhalten durch nucleophile aromatische Polykondensation
von 574,16 g (2,000 mol) Dichlordiphenylsulfon, 512,09 g (2,047 mol) Dihydroxydiphenylsulfon,
unter Einwirkung von 290,24 g (2,1 mol) Kaliumcarbonat (Pottasche) in 1053 ml NMP.
Die Mischung wurde 6 Stunden bei 190°C gehalten. Nach Abkühlen auf weniger als 80°C
wurde die Suspension abgelassen, die festen Bestandteile wurden durch Filtration abgetrennt.
Der Polyarylenether wurde durch Fällung in NMP/Wasser isoliert. Nach sorgfältigem
Waschen mit Wasser wurde der Polyarylenether im Vakuum bei 120°C für 12 h getrocknet.
Die Viskositätszahl des Polyarylenethers lag bei 52,4 ml/g, die Glastemperatur bei
224°C, der Anteil an phenolischen OH-Gruppen bei 0,16 Gew.-%. Aus dem Polyarylenether
wurde eine 20 Gew% Lösung in NMP hergestellt und die erhaltene Polymerlösung für die
Alkoxylierung bereitgestellt.
Ethoxylierung
In einem gereinigten und getrockneten Stahlreaktor (einmal mit Isopropanol/Aceton
ausgekocht) wurde die Polymerlösung aus Versuch 5 (900 g) vorgelegt, darin 1,19 g
KOtBu gelöst und dreimal mit Stickstoff inertisiert. Anschließend wurde der Druck
des Reaktors mit Stickstoff auf 1,5 bar eingestellt und die Reaktortemperatur auf
120 °C angehoben. Nach Erreichen der Innentemperatur wurde Ethylenoxid (32 g) innerhalb
von 10 Minuten zudosiert. Es wurde 10 h bei 120 °C gerührt und restliches Ethylenoxid
durch Einleitung von Stickstoff entfernt. Das Blockcopolymer wurde bei 100 °C ausgeschleust.
Die Ausbeute lag bei 930 g.
[0117] Das Blockcopolymer wurde durch Fällung in Wasser/NMP bei Raumtemperatur isoliert.
Die Ergebnisse der Charakterisierung sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Versuch 6
Synthese Polyarylenether (P6)
[0118] Polyarylenether mit OH-Endgruppen, erhalten durch nucleophile aromatische Polykondensation
von 574,16 g (2,000 mol) Dichlordiphenylsulfon, 512,09 g (2,047 mol) Dihydroxydiphenylsulfon,
unter Einwirkung von 290,24 g (2,1 mol) Kaliumcarbonat (Pottasche) in 1053 ml NMP.
Die Mischung wurde 6 Stunden bei 190°C gehalten. Nach Abkühlen auf weniger als 80°C
wurde die Suspension abgelassen, die festen Bestandteile wurden durch Filtration abgetrennt.
Der Polyarylenether wurde durch Fällung in NMP/Wasser isoliert. Nach sorgfältigem
Waschen mit Wasser wurde der Polyarylenether im Vakuum bei 120°C für 12 h getrocknet.
Die Viskositätszahl des Polyarylenethers lag bei 52,4 ml/g, die Glastemperatur bei
224°C, der Anteil an phenolischen OH-Gruppen bei 0,16 Gew.-%. Aus dem Polyarylenether
wurde eine 20 Gew.-% Lösung in NMP hergestellt und die erhaltene Polymerlösung für
die Alkoxylierung bereitgestellt.
Ethoxylierung
[0119] In einem gereinigten und getrockneten Stahlreaktor (einmal mit Isopropanol/Aceton
ausgekocht) wurde die Polymerlösung aus Versuch 4 (900 g) vorgelegt darin 1,19 g KOtBu
gelöst und dreimal mit Stickstoff inertisiert. Anschließend wurde der Druck des Reaktors
mit Stickstoff auf 1,5 bar eingestellt und die Reaktortemperatur auf 120 °C angehoben.
Nach Erreichen der Innentemperatur wurde Ethylenoxid (15 g) innerhalb von 10 Minuten
dosiert. Es wurde 10 h bei 120 °C gerührt und restliches Ethylenoxid durch Einleitung
von Stickstoff entfernt. Das Blockcopolymer wurde bei 100 °C ausgeschleust. Die Ausbeute
betrug 908 g.
[0120] Das Produkt wird durch Fällung in Wasser/N M P bei Raumtemperatur isoliert. Die Ergebnisse
der Charakterisierung sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Tabelle 2: Blockcopolymere aus den Versuchen 4-6.
Versuch |
4 |
5 |
6 |
Anteil gebundenes PEO im Blockcopo. [Gew.-%] |
7,8 |
6,9 |
4,8 |
Tg[°C] |
172 |
189 |
194 |
Anteil ungebundenes PEO [Gew.-%] |
Weniger als 0,1 |
Weniger als 0,1 |
Weniger als 0,1 |
Mw [GPC] |
38000 |
40500 |
41000 |
Mw/Mn |
2,1 |
2,2 |
2,2 |
Vergleichsversuch 7:
[0121] 58,5 g eines Polysulfons mit Viskositätszahl 55,6 ml/g und 6,5 g eines Polyethylenglykols
mit M
n 8000 g/mol, 200 ml DMSO, 65 ml Toluol und 5,6 g Kaliumcarbonat wurden unter Rückfluss
9 h auf 145 °C erhitzt. Zur Isolierung des Produkts wurde die auf Raumtemperatur abgekühlte
Lösung unter Rühren mit 100 g Isopropanol, anschlie-βend mit 200 g Hexan versetzt.
Das ausgefallene Polymer wurde zweimal mit Wasser gewaschen. Danach wurde das Produkt
mit 95 °C heißem Wasser extrahiert. Der Anteil an PEO-Segmenten betrug 3,2 Gew.-%
(1H-NMR), die Molekulargewichtsverteilung Mw/Mn (GPC mit THF als Laufmittel, UV-Detektor,
PS Standards) lag bei 3,7.