[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schalschutzvorrichtung für Schienenwege nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein System aus Schallschutzvorrichtung und Schienenweg.
[0002] Für Schienenwege sind verschiedene Schallschutzvorrichtungen gebräuchlich. So offenbart
die
DE 20 2005 003 255 U1 eine Schallschutzvorrichtung, die so ausgebildet ist, dass sie hohe dynamische Belastungen
aufnehmen kann und damit insbesondere für den Lärmschutz an Hochgeschwindigkeitsbahnstrecken,
mit beispielsweise bis zu 200 km/h geeignet ist, wobei sie sich ca. 3 m über Schienenoberkante
erstreckt. Solche Schallschutzvorrichtungen dämpfen den bei Befahren des Schienenweges
emittierten Schall effektiv, sind allerdings mit relativ hohen Kosten verbunden und
behindern sowohl die Sicht der Reisenden auf die Umgebung als auch das Landschaftsbild
bzw. den städtebaulichen Gesamteindruck.
[0003] Um die Sicht aus dem Schienenfahrzeug, aber auch Sichtachsen über den Schienenweg
hinweg nicht zu beinträchtigen und auch den ästhetischen Gesamteindruck des Schienenwegs
in der Landschaft zu verbessern, ist es inzwischen bekannt, niedrige Lärmschutzwände
einzusetzen, so wie sie die
DE 10 2008 002 836 A1 und
DE 10 2008 006 273 A1 zeigen.
[0004] Nachteilig an diesen Lösungen sind jedoch beispielsweise der damit verbundene konstruktive
Aufwand und deren noch unbefriedigende Schallschutzleistung. Gefordert werden hier
Dämpfungen von 4 dB bei einer Frequenz von 500 Hz, von 5 dB bei einer Frequenz von
1000 Hz und von 6 dB bei einer Frequenz von 2000 Hz.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Schallschutzvorrichtung vorzuschlagen,
die konstruktiv einfach aufgebaut ist und im Betrieb geringerem Verschleiß unterworfen
ist, wobei sie zugleich unempfindlicher gegenüber Fertigungstoleranzen sein soll.
Bevorzugt sollen auch die weiteren Nachteile bisher gebräuchlicher Lösungen beseitigt
werden. Insbesondere soll die Schallschutzvorrichtung eine hohe Schallschutzleistung
bei geringem konstruktivem Aufwand aufweisen und dabei weder die Sicht beeinträchtigen
noch das Landschaftsbild maßgeblich prägen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 1 und dem
System nach Anspruch 15. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0007] Die Erfinder haben erkannt, dass durch Vorsehung zumindest eines Gleitlagers zwischen
Schallschutzelement und Fundament, beispielsweise in Form einer Langlochführung, in
die ein Führungselement, insbesondere ein Dorn eingreift, in besonders einfacher und
kostengünstiger Art und Weise Längenschwanken, insbesondere solche, die Temperatur
bedingt sind, ausgeglichen werden. Weiterhin können dadurch Fertigungs- und Montage
bedingte Toleranzen ausgeglichen werden. Das Gleitlager kann beispielsweise mittels
aufeinander gleitender Metallelemente verwirklicht sein. Bevorzugt ist jedoch zumindest
an einer Fläche des Gleitlagers ein Reibung verminderndes Element vorgesehenen, beispielsweise
in Form einer Beschichtung oder in Form eines Zwischenlegeteils, wobei insbesondere
Teflon zum Einsatz kommt.
[0008] Außerdem verhindert ein solches Gleitlager, dass das Schallschutzelement direkt auf
dem Fundament aufliegt und dadurch im Gebrauch Abrieb entsteht. Bevorzugt ist das
Gleitlager ist zu diesem Zwecke an der Unterseite, also der horizontal verlaufenden
Schmalseite des Schallschutzelements angeordnet. Das Gleitlager erstreckt sich also
horizontal in Längsrichtung des Schallschutzelements. Es kann dabei gegenüber der
Vertikalen geneigt angeordnet sein, und zwar senkrecht zur Längserstreckung des Schallschutzelements.
[0009] Falls wie in der
DE 20 2005 003 255 U1 ein Basiselement aus Beton auf das Fundament aufgesetzt ist, dann kann das Gleitlager
zwischen diesem Basiselement und dem Fundament und/oder zwischen dem Basiselement
und einem darauf angeordneten Schallschutzelement vorgesehen sein. Das Gleitlager
kann also direkt auf dem Fundament angeordnet sein oder indirekt unter Zwischenschaltung
eines weiteren Elements.
[0010] Besonders bevorzugt ist zwischen Schallschutzelement und Fundament zumindest ein
erstes Dämpfungselement, insbesondere ein erstes Elastomerlager vorgesehen. Dieses
erste Dämpfungselement bewirkt eine Dämpfung zwischen der horizontal verlaufenden
Schmalseite des Schallschutzelements und dem Fundament. Dadurch können einerseits
Schallemissionen in die Umgebung durch die Schallschutzelemente selbst verhindert
werden, da vertikal bzw. bei geneigt angeordneten Schallschutzelementen geneigt verlaufende
Schwingungen des Schallschutzelements gegenüber dem Fundament gedämpft werden. Andererseits
wird auch die Langlebigkeit der Schallschutzvorrichtung wesentlich vergrößert, weil
dadurch ein den Werkstoff von Fundament bzw. Schallschutzelement beeinträchtigendes
Arbeiten der Schallschutzelemente gegenüber dem Fundament nicht mehr erfolgen kann.
Falls ein Basiselement zwischen Schallschutzelement und Fundament auf dem Fundament
vorgesehen ist, dann kann vorteilhaft alternativ oder zusätzlich auch zwischen Basiselement
und Fundament ein solches erstes Dämpfungselement vorgesehen sein.
[0011] In Verbindung mit dem erfindungsgemäß eingesetzten Gleitlager ist dabei vorgesehen,
dass zwischen Gleitlager und Fundament und/oder zwischen Schallschutzelement und Gleitlager
ein solches erstes Dämpfungselement angeordnet ist, so dass Gleitlager von dem Fundament
bzw. von dem Schallschutzelement durch das jeweilige erste Dämpfungselement schwingungstechnisch
weitgehend entkoppelt ist. Dabei ist das erste Dämpfungselement bevorzugt direkt an
dem Gleitlager angeordnet.
[0012] Ausgehend von der weiteren Erkenntnis, dass bei Schienenwegen der meiste Schall im
Bereich des Kontaktes zwischen den Rädern und den Schienen und durch den Lauf der
Räder in den Lagern (vor allem auch bei Bremsvorgängen) emittiert wird und daher dort
die Schalldämmung anzusetzen ist, haben die Erfinder weiterhin erkannt, dass der Schutz
gegenüber diesem durch Rollgeräusch und Bremsen verursachten Schall sich dadurch wesentlich
steigern und gleichzeitig der konstruktive Aufwand wesentlich vermindern lässt, wenn
die Schallschutzelemente das Lichtraumprofil zumindest bereichsweise untergreifen
und/oder ein punktuelles Fundament vorgesehen ist. Durch das Untergreifen wird der
Schall quasi im zwischen Schienenweg, Schallschutzelement und Lichtraumprofil definierten
Bereich festgehalten und ein Entweichen in die Umgebung wird im Wesentlichen verhindert.
Durch das punktuelle Fundament wird wiederum der Aufwand beim Aufbau und auch beim
ggf. durch Wartungsarbeiten notwendigen Abbau wesentlich verringert, wodurch die erfindungsgemäße
Vorrichtung wesentlich kostengünstiger ist als bisher bekannt Lösungen.
[0013] In diesem Zusammenhang meint "Lichtraumprofil untergreifen", dass Schienenfahrzeuge
und deren Wagen bzw. Anhänger beim Überfahren des Schieneweges eine Ausdehnung aufweisen,
die zumindest bereichsweise vertikal oberhalb einzelner Bereiche der Schallschutzelemente
angeordnet sind. Dadurch wird verhindert, dass Schall von den Schallschutzelementen
an die Außenseite der Schienenfahrzeuge und Wagen reflektiert und von dort direkt
oder über weitere Reflektionen in die Umgebung gelangen kann.
[0014] Besonders vorteilhaft ist das punktuelle Fundament ausgebildet als Flach- oder Tiefgründung,
wobei insbesondere Betonsockel oder Stahlträgersockel vorgesehen sind. Diese Gründungen
sind besonderes leicht realisierbar, wobei bspw. der Stahlträgersockel eingerammt
oder eingerüttelt werden kann.
[0015] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass zumindest ein elastisches
Element angeordnet wird, das Unregelmäßigkeiten des Abstands zwischen Schienenweg
und Schallschutzvorrichtung ausgleicht. Dadurch wird der Aufbau und Betrieb der Schallschutzvorrichtung
wesentlich vereinfacht, weil kostenintensive Nivellierungsarbeiten an Schienenweg
und Böschung entfallen können.
[0016] Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Schallschutzelemente gegenüber der Vertikalen
in Richtung zum Schienenweg geneigt ausgebildet sind. Dadurch wird erreicht, dass
der durch Rollgeräusche und Bremsen emittierte Schall vom Schallschutzelement deutlich
reduziert wird und von den Schallschutzelementen reflektierter Schall nicht in die
Umgebung abgegeben wird, sondern ins Gleisbett reflektiert und dort aufgenommen wird,
wodurch sich insgesamt eine bedeutende Reduzierung des in die Umgebung imitierten
Schalls erreichen lässt. Die gesteigerte Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Schallschutzvorrichtung
wird also dabei durch eine Kombination der Schrägstellung mit dem Untergreifen des
Lichtraumprofils erreicht.
[0017] In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Neigung gegenüber der
Vertikalen 5° bis 45°, bevorzugt 10° bis 30°, insbesondere 15°bis 25° beträgt. Dadurch
ist die Schallschutzvorrichtung besonders effektiv und zugleich optisch unauffällig
ausgebildet.
[0018] In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung beträgt die Länge des Schallschutzelements
1 m bis 12 m, bevorzugt 3 m bis 9 m, insbesondere 5 m bis 7 m. Dann kommt man mit
relativ wenigen Sockelelementen aus und die Vorrichtung ist besonders einfach und
kostengünstig aufbaubar, wobei die Stabilität der Schallschutzelemente sich noch relativ
einfach einstellen lässt. Falls noch längere Schallschutzelemente vorgesehen werden
sollen, müssen entweder abstützende Stützelemente vorgesehen werden oder besondere
Maßnahmen zur Versteifung der Schallschutzelemente unternommen werden, was die Vorrichtung
verteuert.
[0019] Bevorzugt ist zumindest eine Überstiegshilfe vorgesehen, die bevorzugt zumindest
eine Stufe aufweist, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass zum Schienenweg weisende
Stufen entfernbar angeordnet sind. Dadurch kann die Schallschutzvorrichtung sehr leicht
bei Wartungsarbeiten oder Evakuierungsmaßnahmen sowohl von außen als auch von innen
überwunden werden. Besonders zweckmäßig können insbesondere die außen liegenden Stufen
direkt in das Fundament integriert sein, beispielsweise kann ein Betonfundament eingegossene
Stufen beinhalten.
[0020] In diesem Zusammenhang oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass eine Abdeckung
des Schallschutzelements als Überstiegshilfe ausgebildet ist.
[0021] Besonders zweckmäßig ist die Überstiegshilfe im Bereich des Fundaments vorgesehen,
weil sie dort besonders einfach und kostengünstig angeordnet werden kann.
[0022] Zweckmäßig ist zwischen zumindest zwei Schallschutzelementen ein Träger, insbesondere
in Form eines H-Trägers angeordnet, in dem beidseits Schallschutzelemente eingefügt
sind. Dann können die Schallschutzelemente besonders effektiv gehalten und gesichert
werden.
[0023] Im Fall der Anordnung des Schallschutzelements an einem solchen Träger, der beispielswese
vertikal bzw. gegenüber der Vertikalen geneigt verlaufend ausbildbar ist, kann das
Gleitlager alternativ oder zusätzlich auch zwischen diesem Träger und dem Schallschutzelement
angeordnet sein.
[0024] Zweckmäßig kann zwischen dem vertikalen Träger und dem Schallschutzelement zumindest
ein zweites Dämpfungselement, insbesondere ein zweites Elastomerlager vorgesehen sein,
so dass einerseits Schallemissionen in die Umgebung durch die Schallschutzelemente
selbst verhindert werden können und andererseits auch in dieser Hinsicht die Langlebigkeit
der Schallschutzvorrichtung wesentlich vergrößert wird, weil kein die Werkstoffe beeinträchtigendes
Arbeiten des Schallschutzelements gegenüber dem vertikalen Träger mehr erfolgen kann.
[0025] Das erste Dämpfungselement und das zweite Dämpfungselement können dabei auch als
ein einheitliches Dämpfungslement verwirklicht sein.
[0026] Sehr vorteilhaft ist es, wenn das Schallschutzelement vom Schienenweg beabstandbar
angeordnet ist, weil dadurch Wartungsarbeiten bedeutend erleichtert werden. Hierzu
kann insbesondere ein Scharnierelement am Fundament vorgesehen sein, wodurch das Schallschutzelement
in definierter Weise beabstandet und wieder an die ursprüngliche Position verbracht
werden kann. Dies erfolgt einfach durch Umlegen eines Teils des Fundaments oder des
Aufbaus auf dem Fundament böschungsabwärts, so dass Wartungsfahrzeuge problemlos den
Schienenweg benutzen können.
[0027] Sämtliche bevorzugten Merkmale können untereinander beliebig kombiniert werden.
[0028] Unabhängiger Schutz wird beansprucht für ein System aus Schienenweg und erfindungsgemäßer
Schallschutzvorrichtung.
[0029] Die Kennzeichnen und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nun im Folgenden
anhand der Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele in Zusammenhang mit
den Figuren deutlich werden. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Gesamteinsicht eines Schienenweges mit der erfindungsgemäßen Schallschutzvorrichtung
in Zusammenhang mit dem Lichtraumprofil,
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung in einer ersten bevorzugten Ausführungsform
in einer Querschnittsdarstellung,
- Fig. 3
- die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung nach Fig. 2 in einer Draufsicht,
- Fig. 4
- die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung in einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
in einer Querschnittsdarstellung,
- Fig. 5
- die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung nach Fig. 4 in einer Draufsicht und
- Fig. 6
- den Übergang zwischen zwei Schallschutzelementen der erfindungsgemäßen Schallschutzvorrichtung.
[0030] In Fig. 1 ist rein schematisch die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung 1 im
Bezug auf einen Schieneweg 2 im Schnitt dargestellt.
[0031] Bei dem Schienenweg 2 handelt es sich um ein Eisenbahngleis, für das standardgemäß
ein Lichtraumprofil 3 festgelegt ist. Es kann sich alternativ aber auch um ein Straßenbahngleis,
S-Bahngleis oder dergleichen handeln. Dieses Lichtraumprofil 3 dient der Festlegung
von Bereichen, die baufrei sein müssen, so dass Schienenfahrzeuge oder Waggons (nicht
gezeigt) nicht mit Einrichtungen und Elementen des Schienenwegs 2 bzw. anderen Installationen,
wie Bahnsteigen und dergleichen, kollidieren können.
[0032] Es ist zu erkennen, dass die Schallschutzelemente 4 der Schallschutzvorrichtung 1
gegenüber dem Lichtraumprofil 3 so angeordnet sind, dass sie dieses zumindest teilweise
untergreifen. Dies bedeutet, dass beim Befahren des Schienenweges 2 das Schienenfahrzeug
bzw. ein Schienenwagen die Schallschutzelemente 4 zumindest teilweise übergreift,
so dass maßgeblich aufgrund von Roll- und Bremsgeräuschen sich ausbreitender Schall
nur in reduzierter Form in die Umgebung gelangen kann, da er von den Schallschutzelementen
4 aufgenommen bzw. in das Schotterbett 5 des Schienenweges 2 zurückreflektiert und
dort aufgenommen wird.
[0033] Die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung 1 greift also dort an, wo sich der Schall
maßgeblich entwickelt, so dass weitgehend Beeinträchtigungen der Sicht aus dem Schienenfahrzeug
und des Landschaftsbildes vermieden werden. Außerdem ist die Schallschutzvorrichtung
1 konstruktiv sehr einfach und daher auch kostengünstig aufgebaut, wie sich insbesondere
in Zusammenhang mit der nachfolgenden Beschreibung noch näher begründet.
[0034] In Fig. 2 und 3 ist eine erste bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schallschutzvorrichtung
10 gezeigt, die eine punktuelle Flachgründung mithilfe eines Stahlbetonfertigteilfundaments
mit Betonsockeln 11 aufweist. An den Betonsockeln 11 sind als Träger H-Träger 12,
auch als Doppel-T-Träger bekannt, angeordnet, die in Bezug auf die Vertikale V eine
Neigung von 20° in Richtung zum Schieneweg 2 aufweisen. Wie sich insbesondere auch
im Zusammenhang mit Fig. 6 ergibt, sind beidseits eines jeden H-Trägers 12 Schallschutzelemente
13 in die U-förmigen Aufnahmen 14 des H-Trägers 12 eingefügt.
[0035] Diese Schallschutzelemente 13 sind vorzugsweise sechs Meter lang (können zur Anpassung
an die örtliche Situation aber auch in jeder anderen Länge ausgeführt werden) und
weisen eine mittig angeordnete Akustikdämmplatte 15, beispielsweise aus Steinwolle,
auf, die seitlich von Kantblechen 16 (profilierten Bleche) begrenzt wird und wobei
außen Seitendeckel 17 vorgesehen sind. Weiterhin weisen die Schallschutzelemente 13
jeweils einen Obergurt 18 und einen Untergurt 19 auf. Am Untergurt 19 sind Lagerplatten
20 angeordnet, die Langlochbohrungen 21 aufweisen. In diese Langlochbohrungen 21 greifen
Dorne 22 als Führungselemente ein, die die Schallschutzelemente 13 gegenüber den H-Trägern
12 positionieren und gleichzeitig wärmebedingte Dehnungen zulassen. Zur Dämpfung sowohl
in der Vertikalen als auch gegenüber seitlicher Schwingung sind Elastomerlager 23,
23a vorgesehen.
[0036] Das durch Lagerplatte 20 und Dorn 22 gebildete Gleitlager erstreckt sich ersichtlich
horizontal in Längsrichtung des Schallschutzelements 13. Die horizontal verlaufende
Schmalseite des Schallschutzelements 13 verläuft hier also parallel zum Untergurt
19. Das Gleitlager ist dabei gegenüber der Vertikalen geneigt angeordnet, und zwar
im vorliegenden Fall bezogen auf die Senkrechte Richtung zur Längserstreckung des
Schallschutzelements 13 geneigt zum Schienenweg 2 hin.
[0037] Falls das Schallschutzelement (nicht gezeigt) nicht mehrteilig sondern einteilig
oder ohne Untergurt aufgebaut ist, dann wird eine solche Langlochführung an der unteren
horizontal verlaufenden Schmalseite des Schallschutzelements angeordnet. Alternativ
zu einer solchen aus Lagerplatte 20 und Dorn 22 aufgebauten Langlochführung können
auch andere Gleitlager verwendet werden. Diese sollten jedoch ein weitgehend reibungsarmes
Gleiten des Schallschutzelements 13 gegenüber dem Fundament 11 bereitstellen und zudem
auch eine seitliche Führung des Schallschutzelements 13 gegenüber den als Vertikalträger
fungierenden H-Trägern 12 bewirken.
[0038] Der Betonsockel 11 weist eingearbeitete Trittstufen 24 auf sowie eine vom Schienenweg
2 abseits angeordnete Trittstufe 25. Weiterhin ist an den H-Träger 12 eine Trittstufe
26 vom Schieneweg 2 abseits angeordnet und eine weitere Trittstufe 27 auf Seiten des
Schienenwegs 2. Diese Trittstufe 27 ist abnehmbar gestaltet, um bei Wartungsarbeiten
die Durchführung der Arbeiten zu erleichtern. Schließlich ist der H-Träger 12 oberhalb
von einem Abdeckblech 28 bedeckt, das gleichzeitig als Trittblech dient. Auf diese
Art und Weise kann die Schallschutzvorrichtung 10 im Bereich eines jeden Fundaments
11 für Wartungsarbeiten oder bei Evakuierungsmaßnahmen leicht sowohl von außen als
auch von innen überwunden werden.
[0039] Weiterhin ist ein Erdungsverbinder 29 vorgesehen, um eine durchgehende Bahnerdung
bereitzustellen. Außerdem ist am Untergurt 19 eine elastische Schürze 30 angeordnet,
die an der Böschung 31 des Schienenwegs 2 elastisch anliegt und so mittels ihrer ausreichend
dimensionierten Höhe Abstandsunterschiede zwischen Böschung 31 und Untergurt 19 ausgleicht.
Durch die elastische Schürze 30 werden also ungewollte Zwischenräume zum Schallaustritt
vermieden. Weiterhin können in die elastische Schürze 30 Durchlässe für Kleintiere
integriert werden. Ebenso können bei Bedarf auch in die Schallschutzelemente 13 solche
Durchlässe integriert werden.
[0040] Die allgemeine Ausgestaltung von Schallschutzelementen 13 ist dem Fachmann bekannt.
Diesbezüglich wird insbesondere auf die
DE 20 2005 003 244 U1 verwiesen, deren Inhalt hiermit vollumfänglich aufgenommen wird.
[0041] Für den Fall, dass Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen, kann - wie gesagt
- die innere Trittstufe 27 entfernt werden. Falls umfangreichere Wartungsarbeiten,
beispielsweise bei Umbauarbeiten am Oberbau, und insbesondere auch Wartungsarbeiten
an der Böschung 31 durchzuführen sind, kann der flach gegründete Betonsockel 11 ohne
Weiteres weggehoben werden.
[0042] Es ist zu erkennen, dass die Schallschutzvorrichtung 10 konstruktiv sehr einfach
aufgebaut ist und sich zudem leicht aufbauen und beseitigen lässt. Darüber hinaus
ist die Schallschutzvorrichtung 10 sehr effektiv gegen Schall, der im Rad-Schienenbereich
emittiert wird und verhindert dessen Austreten in die Umgebung sehr wirkungsvoll.
[0043] In den Fig. 4 und 5 wird eine zweite bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Schallschutzvorrichtung 40 rein schematisch gezeigt. Es ist zu erkennen, dass im Unterschied
zur ersten bevorzugten Ausgestaltung 10 gemäß den Fig. 2 und 3 in diesem Falle keine
Flachgründung mit einem Betonsockel 11, sondern eine Tiefgründung mithilfe eines eingerüttelten
oder eingerammten Stahlträgers 41 vorliegt.
[0044] An dem Stahlträger 41 ist der H-Träger 42 über einem entfernbar angeordneten horizontalen
Querträger 43 angeordnet. Im Wesentlichen ist der Aufbau gleich wie bei der ersten
bevorzugten Ausgestaltung 10 gemäß Fig. 2 und 3, weshalb auf die gesonderte Beschreibung
der gleichen Elemente verzichtet wird. Der Querträger 43 ist an dem Stahlträger 41
angeschraubt und kann bei Wartungsarbeiten entfernt werden.
[0045] Es ist zu erkennen, dass auch hier wieder verschiedene Trittstufen 44 auf der Außenseite
sowie eine abnehmbare Trittstufe 45 auf der Innenseite angeordnet sind. Ein Abdeckblech
46 bildet wiederum einen oberen Tritt.
[0046] Diese bevorzugte Ausgestaltung kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn keine ausreichende
Böschungsbreite vorhanden ist, so dass kein eine relativ große Auflagefläche benötigender
Betonsockel 11 eingesetzt werden kann. Außerdem werden solche Tiefgründungen immer
dann eingesetzt werden, wenn die Bodenverhältnisse keine Flachgründung erlauben.
[0047] Zusätzlich können die horizontalen Querträger 43 für die Herstellung eines Randwegs
hinter der Schallschutzvorrichtung überschüttet werden.
[0048] Obwohl sich die vorstehenden Beispiele auf das Lichtraumprofil 3 zumindest bereichsweise
untergreifende Schallschutzelemente 13 bezog, die gegenüber der Vertikalen geneigt
angeordnet sind, ist es selbstverständlich auch möglich, das erfindungsgemäß verwendete,
horizontal sich erstreckende Gleitlager auch für neben dem Lichtraumprofil angeordnete
und insbesondere auch für hohe Schallschutzelemente zu verwenden.
[0049] Aus den vorstehenden Darstellungen ist klar geworden, dass die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung
10, 40 konstruktiv sehr einfach aufgebaut ist und dabei einem wesentlich geringern
Verschleiß im Betrieb unterworfen ist, als herkömmliche Schallschutzvorrichtungen,
wobei auch Fertigungs- und Montage bedingte Toleranzen ausgeglichen werden.
[0050] Aus den vorstehenden Darstellungen ist weiterhin klar geworden, dass die erfindungsgemäße
Schallschutzvorrichtung 10, 40 außerdem eine hohe Schallschutzleistung bei geringem
konstruktivem Aufwand aufweist und dabei weder die Sicht beeinträchtigt noch das Landschaftsbild
maßgeblich prägt.
1. Schallschutzvorrichtung (10; 40) für Schienenwege (2) mit zumindest einem das Lichtraumprofil
(3) einhaltendem Schallschutzelement (13), das an zumindest einem Fundament (11; 41)
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen Schallschutzelement (13) und Fundament (11; 41) zumindest ein Gleitlager
(20, 22) angeordnet ist.
2. Schallschutzvorrichtung (10; 40) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der horizontal verlaufenden Schmalseite des Schallschutzelement (13) und
dem Fundament (11; 41) zumindest ein erstes Dämpfungselement, insbesondere in Form
eines Elastomerlagers (23) vorgesehen ist, wobei das zweite Dämpfungselement (23)
bevorzugt am Gleitlager angeordnet ist.
3. Schallschutzvorrichtung (10; 40) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schallschutzelement (13) zumindest bereichsweise das Lichtraumprofil (3) untergreift
(U) und/oder ein punktuelles Fundaments (11; 41) vorgesehen ist.
4. Schallschutzvorrichtung (10; 40) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gründung als Flach- oder Tiefgründung ausgebildet ist, wobei insbesondere Betonsockel
(11) oder Stahlträgersockel (41) vorgesehen sind.
5. Schallschutzvorrichtung (10; 40) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein elastisches Element (30) vorgesehen ist, das Unregelmäßigkeiten des
Abstands zwischen Schienenweg (2) und Schallschutzvorrichtung (10; 40) ausgleicht.
6. Schallschutzvorrichtung (10; 40) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schallschutzelement (13) zumindest bereichsweise eine gegenüber der Vertikalen
(V) in Richtung zum Schienenweg (2) geneigte Ausbildung aufweist.
7. Schallschutzvorrichtung (10; 40) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Neigung gegenüber der Vertikalen (V) 5° bis 45°, bevorzugt 10° bis 30°, insbesondere
15°bis 25° beträgt.
8. Schallschutzvorrichtung (10; 40) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Länge des Schallschutzelements (13) 1 m bis 12 m, bevorzugt 3 m bis 9 m, insbesondere
5 m bis 7 m beträgt.
9. Schallschutzvorrichtung (10; 40) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Überstiegshilfe (24, 25, 26, 27, 28; 44, 45, 46) vorgesehen ist, die
bevorzugt zumindest eine Stufe (24, 25, 26, 27, 28; 44, 45, 46) aufweist, wobei insbesondere
vorgesehen ist, dass zum Schienenweg (2) weisende Stufen (27; 45) entfernbar angeordnet
sind.
10. Schallschutzvorrichtung (10; 40) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Abdeckung des Schallschutzelements (28; 46) als Überstiegshilfe vorgesehen ist.
11. Schallschutzvorrichtung (10; 40) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überstiegshilfe (24, 25; 44) im Bereich des Fundaments (11; 41) vorgesehen ist.
12. Schallschutzvorrichtung (10; 40) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen zumindest zwei Schallschutzelementen (13) ein Träger (12) angeordnet ist,
insbesondere in Form eines H-Träger (12)s, in dem beidseits die Schallschutzelemente
(13) eingefügt sind.
13. Schallschutzvorrichtung (10; 40) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen Schallschutzelement (13) und vertikalem Träger (12) zumindest ein zweites
Dämpfungselement, insbesondere ein zweites Elastomerlager (23a) vorgesehen ist.
14. Schallschutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schallschutzelement vom Schienenweg beabstandbar angeordnet ist, wobei insbesondere
ein Scharnierelement vorgesehen ist.
15. System aus einem Schienenweg (2) und der Schallschutzvorrichtung nach einem der vorherigen
Ansprüche.