[0001] Die Erfindung betrifft eine Rahmenpresse zum Verbinden von vorgefalzten Rahmenprofilen
zu einem Flügelrahmen eines Fensters, einer Tür oder dergl. sowie ein Verfahren zum
Herstellen eines solchen Flügelrahmens.
[0002] Bei der Fertigung von Flügelrahmen für Fenster, Türen und dergleichen, insbesondere
solchen aus Holz, werden in der Praxis üblicherweise Rahmenpressen eingesetzt, mittels
derer vorprofilierte Rahmenprofile miteinander verbunden werden.
[0003] Die eingesetzten Rahmenpressen weisen eine Mehrzahl von
Rahmenprofilaufnahmen auf, in die die zu einem Flügelrahmen zu verbindenden Rahmenprofile
eingelegt werden. Üblicherweise sind jeweils zwei Rahmenprofilaufnahmen zum Aufnehmen
und Halten jeweils eines Rahmenprofils im Bereich dessen Endabschnitte vorgesehen.
Die Rahmenprofilaufnahmen sind zum Zusammen- bzw. Ineinanderpressen der Rahmenprofile
motorisch oder auch druckbeaufschlagt, beispielsweise hydraulisch, relativ zueinanderverstellbar
angeordnet.
[0004] Die Rahmenpressen weisen aus Platzgründen sowie zwecks einer vereinfachten Bedienung
häufig einen vertikal bzw. annähernd vertikal aufgestellten Rahmengrundkörper auf.
Die in den jeweiligen Rahmenprofilaufnahmen anzuordnenden Rahmenprofile müssen daher
in diesen gehalten werden, um nicht aus diesen herauszufallen. Dies erfolgt in der
Praxis häufig mittels motorisch betätigbarer Haltemittel, durch die die Rahmenprofile
an Anschlagflächen der jeweiligen Rahmenprofilaufnahme gedrückt und so zugleich in
einer vorgegebenen Weise zueinander ausgerichtet werden.
[0005] Bei der industriellen Flügelrahmenfertigung werden zunehmend vollständig vorgefalzte
Rahmenprofile eingesetzt. Derartige Rahmenprofile wesen bereits eine vollständig ausgebildeten
und zumeist mehrstufigen Falz (Doppelfalz, Dreifachfalz) auf. Der Falz bildet bei
dem zu fertigenden Flügelrahmen beispielsweise Anschlagflächen für einen Blendrahmen,
Aufnahmenuten für Dichtungselemente, oder Beschlagteile, wie beispielsweise Treibstangen-
bzw. Schieberstangen. Diese Rahmenprofile sind imÜbrigen häufig bereits mit einem
profilierten Glasfalz versehen, der dem späteren Ausfachungselement des Rahmens, beispielsweise
einer in den Rahmen eingesetzten und von diesem gehaltenen Isolierverglasung, zuweist.
[0006] Beim Herstellungsprozess muss auf die einzelnen Rahmenprofile ein erheblicher (Press-)Druck
ausgeübt werden, um die Rahmenprofile im Bereich ihrer zueinander komplementär profilierten
Endbereichen (Nut-Feder System, Keilverzahnung) dauerhaft und stabil miteinander zu
verbinden. Damit die Rahmenprofile dabei in ihren Rahmenprofilaufnahmen nicht verkippen,
werden zur falzseitigen Lagerung der Rahmenprofile üblicherweise Stützprofile eingesetzt,
die eine zu deren Falzprofil komplementär ausgebildete Oberflächenprofilierung aufweisen
und so die Rahmenprofile falzseitig kippsicher abstützen. Diese Stützprofile müssen
bei Verwendung unterschiedlicher Rahmenprofile jeweils gegen passende Stützprofile
ausgetauscht werden. Angesichts der zwischenzeitlich großen Bandbreite unterschiedlicher
Rahmentiefen und Profilierungen der zu fertigenden Flügelrahmen ist dies aufwändig
und unwirtschaftlich. Darüber hinaus besteht immer die Gefahr des unbeabsichtigten
Einsatzes ungeeigneter Stützprofile.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rahmenpresse sowie ein
Herstellungsverfahren für Flügelrahmen anzugeben, die die genannten Nachteile überwinden.
[0008] Die die Rahmenpresse betreffende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Rahmenpresse
mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen und die das Verfahren betreffende
Aufgabe durch ein Verfahren mit den in Patentanspruch 8angegebenen Merkmalen gelöst.
[0009] Der mit der erfindungsgemäßen Rahmenpresse verbundene Vorteil besteht im Wesentlichen
darin, dass Rahmenprofile unterschiedlicher Bemaßung, insbesondere Bautiefe (z.B.
Profiltiefen von 68mm, 78 mm etc.), und mit unterschiedlich profiliertem Falz mit
deutlich geringerem Aufwand zu einem Flügelrahmen zusammengefügt werden können. Ein
Einsatz von speziell auf das Falzprofil der Rahmenprofile abgestimmten Stützprofilen
mit einer zu dem Falzprofil komplementären Oberflächenprofilierung erübrigt sich vollständig.
Dies bietet insgesamt wirtschaftliche Vorteile. Zum falzseitigen Abstützen der Rahmenprofile
genügt eine ebene Anlagefläche, da die erfindungsgemäßen Stützelemente ein unerwünschtes
Verkippen der in den Rahmenprofilaufnahmen angeordneten Rahmenprofile unabhängig von
deren Bemaßung bzw. Profilierung während des Verbindens der Rahmenprofile sicher verhindern.
In Abstützposition können sich die ersten Stützmittel somit in einen zwischen der
falzseitigen Anlagefläche der Rahmenprofilaufnahme und dem Falz des Rahmenprofils
existierenden Zwischenraum hinein erstrecken. Damit hintergreifen die ersten Stützmittel
die jeweiligen Rahmenprofile im Bereich Ihres profilierten Falzes und liegen dem Falz
unmittelbar an. Die Anzahl der Rahmenprofilaufnahmen der Rahmenpresse richtet sich
nach der Anzahl der mittels der Rahmenpresse maximal miteinander zu verbindenden Rahmenprofile.
So können beispielsweise dreieckige, viereckige oder auch polygonale bzw. runde Fensterflügel
gefertigt werden. Es versteht sich, dass auch jeweils zwei voneinander beabstandete
Rahmenprofilaufnahmen pro Rahmenprofil vorgesehen sein können. In diesem Fall ist
das Rahmenprofil jeweils mit seinen beiden Endabschnitten in die Rahmenprofilaufnahmen
einführbar und in diesen halterbar.
[0010] Die verkippsichere Abstützung der Rahmenprofile kann erfindungsgemäß dadurch nochmals
weiter verbessert werden, indem die ersten Stützmittel zum (zusätzlichen) Abstützen
der Innenseite, d.h. der von der Außenseite des Rahmenelements wegweisenden Rahmenprofilfläche,
vorgesehen ist.
[0011] Dadurch können die Rahmenprofile auch bei einem vertikal bzw. annähernd vertikal
angeordneten Grundrahmen der Rahmenpresse sicher in der jeweiligen Rahmenaufnahme
gehalten werden.
[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Rahmenpresse zweite Stützmittel
auf, die jeweils einem der Innenseite des Rahmenprofils abgewandten Oberflächenabschnitt
des Rahmenprofils, insbesondere dessen Glasfalzes, zur Anlage bringbar ist. Dadurch
können insbesondere auch solche Rahmenprofile, bei denen die Innenseite des Rahmenprofils
aufgrund einer entsprechenden Profilierung des Glasfalzes über die Außenseite des
Rahmenprofils hervorsteht, ohne die Gefahr eines Verkippens des jeweiligen Rahmenprofils
gegenüber der Rahmenprofilaufnahme gehalten werden. Die zweiten Stützmittel bilden
so ein Widerlager für die ersten Stützmittel. Zudem können dadurch am Rahmenprofil
angreifende Scher- bzw. Biegekräfte reduziert und so beispielsweise ein Abbrechen
eines in Richtung auf das in der Rahmenpresse jeweilig gegenüberliegend angeordnete
Rahmenprofil hervorstehenden glasfalzseitigen Innenwandabschnitts des Rahmenprofils
vermieden werden.
[0013] Die ersten bzw. zweiten Stützmittel können erfindungsgemäß auch als Andrückmittel,
d.h. insbesondere zum Andrücken der Rahmenprofile an eine der Anlageflächen der jeweiligen
Rahmenprofilaufnahme, vorgesehen sein. Dadurch wird eine nochmals präzisere Ausrichtung
der Rahmenprofile gegenüber der jeweiligen Rahmenprofilaufnahme bzw. den anderen in
der Rahmenpresse angeordneten Rahmenprofilen ermöglicht. Dies bietet fertigungstechnische
Vorteile.
[0014] Ein besonders hohes Maß an Benutzerfreundlichkeit sowie Betriebssicherheit der Rahmenpresse
wird erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, dass die ersten und, sofern vorhanden, die
zweiten Stützmittel, motorisch verstellbar sind.
[0015] Zur Steuerung der Bewegung, d.h. der Positionierung und Ausrichtung der (ersten bzw.
zweiten) Stützmittel gegenüber der jeweiligen Rahmenprofilaufnahme und darin angeordneter
Rahmenprofile, ist vorzugsweise eine Steuereinrichtung vorgesehen. Neben einer manuell
gesteuerten Betätigung, beispielsweise im Wege eines sogenannten Tippbetriebs, hat
es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass in der Steuereinrichtung Steuerdaten
hinterlegt sind, mittels derer die ersten und/oder die zweiten Stützmittel in für
die jeweiligen unterschiedlichen zu verarbeitenden Rahmenprofile definierte Abstützpositionen
relativ zu den Rahmenprofilaufnahmen verstellbar sind. Die Steuerdaten können insbesondere
NC-Daten sein. Die NC-Daten können dabei vorzugsweise anhand von CAD-Daten zu den
eingesetzten Rahmenprofilen bzw. dem daraus zu bildenden Flügelrahmen generiert sein.
[0016] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der die Anlagefläche für das
Rahmenprofil durch zumindest eine, vorteilhafter Weise zwei, Anlageflächen zweier
weiterer Stützmittel ausgebildet ist, die verschiebbar angeordnet sind. Hierdurch
ist es möglich, Rahmenprofile zu bearbeiten, die komplexere, mehrstufige Falze besitzen.
[0017] Die erfindungsgemäße Rahmenpresse eignet sich auch zur automatisierten Bearbeitung
von Rahmen mit Quer- oder Längssprossen, wenn die Rahmenpresse einen zusätzlichen
Greifarm zur Halterung, Positionierung, Führung der Sprossen aufweist.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines Flügelrahmens eines Fensters,
einer Tür oder dergl. mittels einer Rahmenpresse, die vier relativ zueinander bewegbare
Rahmenprofilaufnahmen aufweist, umfasst die folgenden Schritte:
- A) Positionieren der Rahmenprofile in den Rahmenprofilaufnahmen;
- B) Bewegen von ersten Stützmitteln in steuerungsseitig vorgegebene Abstützpositionen,
um die Rahmenprofile in den Rahmenprofilaufnahmen falzseitig abzustützen; und
- C) Verbinden der Rahmenprofile zu einem Flügelrahmen unter Aufeinanderzubewegen der
Rahmenprofilaufnahmen.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die gezeigte und beschriebene Ausführungsform ist nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern hat vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
[0020] Die Figuren der Zeichnung zeigen den erfindungsgemäßen Gegenstand stark schematisiert
und sind nicht maßstäblich zu verstehen. Die einzelnen Bestandteile des erfindungsgemäßen
Gegenstands sind so dargestellt, dass ihr Aufbau gut gezeigt werden kann.
[0021] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Rahmenpresse für Flügelrahmen mit vier
Rahmenprofilaufnahmen, die jeweils vier motorisch bewegbare Stützelemente zum Abstützen
eines in der Rahmenprofilaufnahme angeordneten vorgefalzten Rahmenprofils aufweisen;
- Fig. 2
- einen Teil eines Querschnitts längs einer Linie A-A gemäß Figur 1;
- Fig. 3
- einen Teil eines Querschnitts analog zu Figur 2 eines weiteren Ausführungsbeispiels;
- Fig. 4
- einen Teil eines Querschnitts analog zu Figur 2 eines weiteren Ausführungsbeispiels;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht einer weiteren Rahmenpresse mit einem zusätzlichen Greifarm für
Sprossen oder dergleichen;
- Fig. 6
- ein Blockdiagramm mit einzelnen Arbeitsschritten des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines Flügelrahmens.
[0022] Fig. 1 zeigt eine Rahmenpresse
10 für die Herstellung von Flügelrahmen eines Fensters, einer Tür oder dergl. mit einem
Grundrahmen
12, der im Wesentlichen vertikal angeordnete Rahmenseitenschenkel
14 aufweist.
[0023] Die Rahmenpresse 10 weist bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel vier Rahmenprofilaufnahmen
16 auf, die der Aufnahme von zu einem Flügelrahmen zu verbindenden vorgefalzten Rahmenprofilen
18 dienen. In der Fig. 1 ist aus Darstellungsgründen nur ein einzelnes Rahmenprofil
18 wiedergegeben.
[0024] Die vorgefalzten Rahmenprofile 18 sind bereits in ihre endgültige Form gebracht und
weisen somit einen profilierten Falz auf und sind ggf. bereits geschliffen bzw. für
einen späteren Lackauftrag grundiert.
[0025] Jeweils zwei Rahmenprofilaufnahmen 16 der Rahmenpresse 10 sind voneinander beabstandet
und zueinander parallel angeordnet. Diese Rahmenprofilaufnahmen 16 sind jeweils mittels
nicht näher wiedergegebener Stellmotoren entlang einer Pressachse
20, 20' relativ zueinander aufeinander zu und voneinander weg bewegbar, um eine zum Verbinden
der Rahmenprofilen 18 erforderliche Presskraft auf die in den Rahmenprofilaufnahmen
16 angeordneten Rahmenprofile 18 auszuüben. Nach einer in der Zeichnung nicht näher
wiedergegebenen Ausführungsform können auch jeweils zwei Rahmenprofilaufnahmen 16
für jedes Rahmenprofil 18 vorgesehen sein.
[0026] Zum Abstützen bzw. Halten der Rahmenprofile 18 in den
Rahmenprofilaufnahmen 16 dienen erste und zweite Stützmittel
22, 24, die jeweils gegenüber der zugeordneten Rahmenprofilaufnahme verstellbar sind. Die
ersten und zweiten Stützmittel 22, 24 sind paarweise voneinander beabstandet im Bereich
von jeweiligen Endabschnitten der Rahmenprofile 18 angeordnet, wie dies am Beispiel
der in der Fig. 1 oberen Rahmenprofilaufnahme 16 gezeigt ist. Zur Steuerung einer
Verstellbewegung und Positionierung der Stützelemente 22, 24 relativ zu der jeweiligen
Rahmenprofilaufnahme 16 dient eine Steuereinheit
26, in der entsprechende Steuerdaten
28 für eine Vielzahl von zu verarbeitenden Rahmenprofilen 18 unterschiedlicher Bemaßung
und Profilierung abgespeichert sind. Die Steuerdaten 28 sind frei abänderbar bzw.
programmierbar und können über eine mit der Steuereinheit 26 verbundene Bedieneinheit
30 ausgewählt und aufgerufen werden. die Steuereinheit ist mit Detektoren
31 zum Erkennen der in die Rahmenprofilaufnahmen 16 eingebrachten Rahmenprofile 18 verbunden.
[0027] Fig.2 zeigt einen Querschnitt entlang der in Fig.1 mit A-A bezeichneten Schnittlinie durch
die in der Fig. 1 obere Rahmenprofilaufnahme 16.
[0028] In Fig. 2 ist das in der Rahmenprofilaufnahme 16 angeordnete vorgefalzte Rahmenprofil
18 gut zu erkennen. Der Falz 32 des Rahmenprofils 16 ist vorliegend mehrstufig ausgebildet
und im wesentlichen quer zu einer Außenseite
34 und einer Innenseite
36 des Rahmenprofils 16 angeordnet. Eine vom Falz 32 wegweisende Seite des Rahmenprofils
16, der sogenannte Glasfalz
38, ist im Vergleich zum Falz 32 weniger stark profiliert.
[0029] Die Rahmenprofilaufnahme 16 weist zwei Anlageflächen
40, 42 auf, die zwischen sich einen Winkel α von vorliegend 90° einschließen.
[0030] In der Betriebsstellung liegt das Rahmenprofil 16 mit seiner Außenseite 34 der in
der Fig. rechten Anlagefläche 40 und mit einem Falzteilbereich 32'der in der Fig.
oberen Anlagefläche 42 der Rahmenprofilaufnahme 16 satt an.
[0031] Das erste Stützmittel 22 ist vorliegend als Profilkörper ausgebildet und m Duittels
einer Stellstange
44 entlang von Pfeilrichtungen
46 gegenüber der Rahmenprofilaufnahme 16 verstellbar. Das erste Stützmittel 22 ist vorliegend
mit durchgezogener Linie in seiner Freigabestellung gezeigt.
[0032] Wie bereits erläutert, wird die gezeigte obere Rahmenprofilaufnahme 16 beim Verbinden
der vier Rahmenprofile 18 zu einem Flügelrahmen in Richtung auf die gegenüberliegende
(untere) Rahmenprofilaufnahme 16 bewegt. Bei Kontakt des gezeigten Rahmenprofils 18
mit den beiden seitlichen (vertikal angeordneten) Rahmenprofilen 18 wird auf das gezeigte
Rahmenprofil 18 eine längs der relevanten Pressachse 20 wirkende Kraft
48 ausgeübt. Damit diese Kraft 48 nicht zu einem Verkippen des Rahmenprofils 18 in der
Rahmenprofilaufnahme 16 führt, ist das erste Stützelement 22 in eine Abstützposition
bewegbar, die durch gestrichelte Wiedergabe des Stützelements verdeutlicht ist. In
Abstützposition des ersten Stützmittels 22 ist das Rahmenprofil 16 falzseitig von
dem ersten Stützmittel 22 hintergriffen. Das erste Stützmittel 22 kontaktiert dabei
das Rahmenprofil 18 an einen vom ersten Falzflächenbereich 32' beabstandet angeordneten
zweiten Falzflächenbereich 32". Die in den anderen Rahmenprofilaufnahmen 16 angeordneten
Rahmenprofile 18 sind in dazu entsprechender Weise abstützbar.
[0033] Die zweite Stützmittel 24 weisen jeweils einen L-Förmigen Querschnitt auf und sind
zweiachsig gegenüber der jeweiligen Rahmenprofilaufnahme 1 nun6 bewegbar, wie dies
in Fig. 2 beispielhaft mit Pfeilrichtungen
50 verdeutlicht ist.
[0034] Vorliegend befindet sich das zweite Stützmittel 24 bereits in seiner Abstützposition.
Das zweite Stützmittel 24 liegt dem Rahmenprofil 18 im Bereich des Glasfalzes 38 an
einem Glasfalzflächenabschnitt 38' an. Der Glasflächenabschnitt 38' weist von der
Innenseite 36 des Rahmenprofils 18 weg und zu dieser parallel ausgerichtet. Dadurch
ist das Rahmenprofil 18 teilweise zwischen dem ersten und zweiten Stützelement 22,
24 angeordnet und kann ggf. zwischen diesen mit definierter Kraft eingespannt sein.
[0035] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Rahmenpresse 10, die sich von dem vorstehend
erläuterten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen darin unterscheidet, dass die ersten
Stützmittel 22 das Rahmenprofil 18 in einem größeren zweiten Falzflächenbereich 32"
abstützt.
[0036] Bei einer weiteren Variante gemäß
Figur 4 sind weitere verschiebbar angeordnete Stützmittel
62, 64 vorgesehen, um ein Rahmenprofil
68 mit einem mehrstufigen Falz optimal einklemmen zu können. Anstelle der Anlagefläche
40 gemäß Figur 2 und 3 sind nun 2 Stützmittel 62, 64 in Richtung der Doppelpfeile
70, 72 verschiebbar. Hierdurch kann die Rahmenpresse auch komplexere Rahmenprofile 68 verarbeiten,
ohne dass die Gefahr des Verkippens des Rahmenprofils 68 besteht.
[0037] Die erfindungsgemäße Rahmenpresse kann bei einer anderen Ausführungsform gemäß
Figur 5 auch Rahmenprofile mit Quer-
82 oder Längsprossen bearbeiten, wenn eine Halterung oder eine Führung der Sprossen
durch einen zumindest in 2 Dimensionen (Doppelpfeil
84) positionierbaren Greifarm
80 ausgebildet ist. Zur Bewegung und exakten Positionierung ist der Greifarm 80 über
eine Daten- und Stromleitung
86 mit einem Steuergerät
88 verbunden.
[0038] Das erfindungsgemäße Verfahren 100 zum Fertigen eines Flügelrahmens wird unter zusätzlicher
Bezugnahme auf
Fig. 6 erläutert. In einem ersten Arbeitsschritt 110 wird über die Bedieneinheit 30 der
Rahmenpresse 10 ein auf die eingesetzten Rahmenprofile 18, d.h. den zu fertigenden
Flügelrahmen ausgerichtetes Betriebsprogramm mit spezifischen Steuerdaten 28 für die
Bewegungssteuerung der ersten und zweiten Stützmittel 22, 24 ausgewählt und aufgerufen.
[0039] In einem nachfolgenden Arbeitsschritt 120 werden bei dem hier wiedergegebenen Ausführungsbeispiel
4 vorgefalzte Rahmenprofile 18 nacheinander in die vier Rahmenprofilaufnahmen 18 der
Rahmenpresse 10 eingeführt. Die in den Rahmenprofilaufnahmen 16 angeordneten Rahmenprofile
werden dabei jeweils mittels der Detektoren 31 erkannt.
[0040] In einem weiteren Arbeitsschritt 130 werden die ersten und zweiten Stützmittel 22,
24 der Rahmenprofilaufnahmen 16 nach dem Erkennen der in den Rahmenprofilaufnahmen
16 angeordneten Rahmenprofile 18 mittels der Steuereinheit 30 in ihre jeweilige Abstützposition
bewegt. Die Rahmenprofile 18 werden dadurch in der vorstehend erläuterten Weise in
ihrer jeweiligen Rahmenprofilaufnahme 16 arretiert und zugleich gegenüber einem Verkippen
in der Rahmenprofilaufnahme 16 abgestützt.
[0041] Sobald die vier Rahmenprofilaufnahmen 16 der Rahmenpresse 10 mit den Rahmenprofilen
18 bestückt sind, werden die Rahmenprofile 18 im Bereich ihrer einander zugeordneten
und zueinander komplementären Endabschnitte in einem nachfolgenden Arbeitsschritt
140 miteinander verbunden. Dazu werden die einander paarweise gegenüberliegend angeordneten
Rahmenprofilaufnahmen 16 relativ zueinander aufeinander zu bewegt, bis die Rahmenprofile
16 mit ihren einander zugeordneten Endabschnitten ineinandergreifen.
[0042] In einem nachfolgenden Arbeitsschritt 150 werden die Stützmittel 22, 24 steuerungsseitig
aus ihrer jeweiligen Stützposition in ihre jeweilige Freigabeposition (zurück)bewegt
und der solchermaßen erzeugte Flügelrahmen in hier nicht näher wiedergegebener Weise
automatisiert aus der Rahmenpresse 10 herausgeschoben. Das beschriebene Verfahren
wird für die Fertigung des nächsten Flügelrahmens, ggf. mit Ausnahme des Arbeitsschritts
110, wiederholt. Es versteht sich, dass die Erfindung zur Fertigung jeglicher im Baubereich
eingesetzter Rahmen, insbesondere auch von Blendrahmen für Fenster, Türen oder dergl.
eingesetzt werden kann.
[0043] Die Erfindung betrifft eine Rahmenpresse (10) zum Verbinden von vorgefalzten Rahmenprofilen
(18) zu einem Flügelrahmen eines Fensters, einer Tür oder dergl., mit Rahmenprofilaufnahmen
(16), die relativ zueinander bewegbar angeordnet sind. Die Rahmenprofilaufnahmen (16)
weisen jeweils Anlageflächen (40, 42) für eine Außenseite (34) und einen zur Außenseite
(34) quer angeordneten ersten Falzflächenbereich (32') eines der Rahmenprofile (18)
auf und sind mit ersten Stützmitteln (22) versehen, die gegenüber den Rahmenprofilaufnahmen
(16) verstellbar angeordnet sind, um die Rahmenprofile (18) in den Rahmenprofilaufnahmen
(16) jeweils an einem vom ersten Falzflächenbereich (32') beabstandet angeordneten
zweiten Falzflächenbereich (32") abzustützen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein
Verfahren zur Herstellung eines Flügelrahmens mit einer solchen Rahmenpresse 10.
1. Rahmenpresse (10) zum Verbinden von vorgefalzten Rahmenprofilen (18) zu einem Flügelrahmen
eines Fensters, einer Tür oder dergl., mit Rahmenprofilaufnahmen (16), die relativ
zueinander bewegbar angeordnet sind, wobei die Rahmenprofilaufnahmen (16) jeweils
Anlageflächen (40, 42) für eine Außenseite (34) und einen zur Außenseite (34) quer
angeordneten ersten Falzflächenbereich (32') eines der Rahmenprofile (18) aufweisen
und mit
ersten Stützmitteln (22), die gegenüber den Rahmenprofilaufnahmen (16) verstellbar
angeordnet sind, um die Rahmenprofile (18) in den Rahmenprofilaufnahmen (16) jeweils
an einem vom ersten Falzflächenbereich (32') beabstandet angeordneten zweiten Falzflächenbereich
(32") abzustützen.
2. Rahmenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Stützmittel (22) zum Abstützen einer Innenseite (36) des jeweiligen Rahmenprofils
(18) vorgesehen sind.
3. Rahmenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenprofilaufnahmen (16) zweite Stützmittel (24) aufweisen, die einem der Innenseite
(36) des Rahmenprofils (18) abgewandten Oberflächenabschnitt des Rahmenprofils (18)
zur Anlage bringbar sind.
4. Rahmenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und/oder die zweiten Stützmittel (22,24) zum Andrücken der Rahmenprofile
(18) an zumindest eine der Anlageflächen (40,42) der Rahmenprofilaufnahme (16) vorgesehen
sind.
5. Rahmenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und/oder die zweiten Stützmittel (22, 24) motorisch verstellbar sind.
6. Rahmenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit zum Steuern einer Verstellbewegung der ersten und zweiten Stützmittel
(22,24) vorgesehen ist.
7. Rahmenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuereinheit (26) Steuerdaten (28) hinterlegt sind, mittels derer die ersten
und/oder die zweiten Stützmittel (22,24) bei unterschiedlichen Rahmenprofilen in jeweils
definierte Abstützpositionen relativ zu den Rahmenprofilaufnahmen (16) verstellbar
sind.
8. Rahmenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das zumindest eine der Anlageflächen (40, 42) durch eine Anlagefläche von verschiebbar
angeordneten Stützmitteln (62,64) ausgebildet ist.
9. Rahmenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Greifarm (80) zur Positionierung von Quer- oder Längssprossen vorgesehen ist.
10. Verfahren (100) zum Herstellen eines Flügelrahmens eines Fensters, einer Tür oder
dergl. mittels einer Rahmenpresse (10), die mehrere gegeneinander bewegbare Rahmenprofilaufnahmen
(16) für Rahmenprofile (18) aufweist, umfassend die folgenden Schritte:
A) Positionieren (120) der Rahmenprofile (18) in den Rahmenprofilaufnahmen (16);
B) Bewegen (130) von ersten Stützmitteln (22) in steuerungsseitig vorgegebene Abstützpositionen,
um die Rahmenprofile in den Rahmenprofilaufnahmen falzseitig abzustützen; und
C) Verbinden (140) der Rahmenprofile (18) zu einem Flügelrahmen unter Aufeinanderzubewegen
der Rahmenprofilaufnahmen (16).