[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Spritzgerät sowie ein Verfahren zur Analyse
einer Abgabemischung.
[0002] Spritzgeräte, insbesondere Spritzbetonstrahler, werden eingesetzt, um eine Abgabemischung,
z.B. ein Gemisch aus Spritzbeton oder Mörtel, aus einer Spritzdüse pneumatisch aufzutragen.
Beim Aufbringen bzw. Auftragen des Betons per Spritzgerät spricht man von einem Einbauen.
Ein besonderer Vorteil des Spritzbetons und des Einbauverfahrens besteht darin, dass
mit dem Aufprall eine Verdichtung des Spritzbetons einhergeht. Zur Anwendung kommt
Spritzbeton heute vor allem bei der Ausbesserung/Verstärkung von Betonbauteilen, sowie
zur Felskonsolidierung, und insbesondere temporären, Ausbau im Tunnelbau. Die Anwendung
des Verfahrens ist jedoch nicht auf diese Bereiche beschränkt. Ein Spritzgerät ist
beispielsweise aus der
DE 44 44 405 A1 bekannt.
[0003] Beim Spritzvorgang prallt ein Teil des Spritzguts, der so genannte Rückprall ab,
wodurch sich eine nicht unerhebliche Veränderung der Ausgangsmischung bzw. Abgabemischung
ergibt. Diese Veränderung muss bei der Entwicklung einer Abgabemischung mit bestimmten
Eigenschaften (z.B. Konsistenz, Verarbeitbarkeit, Anhärtungs- und/oder Aushärtungszeit,
Festigkeit) berücksichtigt werden.
[0004] Üblicherweise ist ein Beton ein Gemisch aus Zement, Gesteinskörnung und Anmachwasser
bzw. Wasser. Häufig werden Additive hinzugefügt, um die Eigenschaften des Betons zu
verändern. Insbesondere für Spritzbeton werden Additive in Form von Härtungsbeschleunigern
verwendet. Die geeignete Auswahl der Zusammensetzung einer Abgabemischung ist sehr
kompliziert, da es zu dem bereits erläuterten Materialverlust sowie zu physikalischen
Veränderungen aufgrund des Verarbeitungsverfahrens kommt. Daher ist es äußerst aufwändig
(kostenintensiv und zeitintensiv), eine geeignete Abgabemischung für bestimmte Anforderungen
zu entwickeln. Beispielsweise müssen die Aushärtungszeit, Haftung auf der Auftrageoberfläche,
Verarbeitungstemperatur usw. berücksichtigt werden.
[0005] Häufig wird eine geeignete Abgabemischung in einem iterativen Verfahren bestimmt.
Hierfür muss die Abgabemischung mit herkömmlichen, sehr teuren Spritzgeräten aufgetragen
und analysiert werden. Meist ist es notwendig für diese Tests große Mengen der Abgabemischung
aufzutragen, da die herkömmlichen Spritzgeräte hierfür ausgelegt sind.
[0006] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Spritzgerät bereitzustellen,
das einfach und kostengünstig herstellbar ist und das Auftrageverfahren von herkömmlichen
Spritzgeräten bei geringen Abgabemengen ausreichend genau nachahmt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Spritzgerät gemäß Anspruch 1 gelöst. Insbesondere wird
die Aufgabe durch ein Spritzgerät mit einer Düse zur Abgabe einer Abgabemischung gelöst,
das umfasst:
- mindestens eine Bindemittelabgabeeinrichtung zur Abgabe mindestens eines Bindemittels,
insbesondere von Zement;
- mindestens eine Additivabgabeeinrichtung zur Abgabe mindestens eines Additivs, insbesondere
eines Erhärtungsbeschleunigers und/oder Erstarrungsbeschleunigers;
- mindestens eine Fluidquelle, insbesondere einen Kompressor, zur Bereitstellung eines
Treibmittels;
- mindestens einen Mischer zur Vermischung des Bindemittels, des Additivs und des Treibmittels,
wobei der Mischer zur Erzeugung eines Vorgemischs, umfassend das Treibmittel und das
Additiv, und zur Mischung des Vorgemischs mit dem Bindemittel ausgebildet ist.
[0008] Die Fluidquelle kann eine Luft- und/oder Gasquelle, z.B. eine Gasflasche, sein. Ein
wesentlicher Punkt der vorliegenden Erfindung besteht also darin, ein Spritzgerät
bereitzustellen, das eine Spritzapplikation einer Abgabemischung ermöglicht. Die Abgabemischung
kann eine Paste und/oder ein Zementgemisch und/oder ein Mörtelgemisch sein. Das Spritzgerät
soll des Weiteren wie bei herkömmlichen Spritzgeräten üblich, eine Vermischung des
vorzugsweise hydraulischen Bindemittels, z.B. Kalks und/oder Zements, des Additivs
und des Treibmittels ermöglichen. Das erfindungsgemäße Spritzgerät gewährleistet dies,
wobei sich das Verfahren im Labor nachstellen lässt.
[0009] Das beanspruchte Spritzgerät ermöglicht eine einfache Simulation des Abgabeverfahrens
und eine schnelle und einfache Reinigung.
[0010] Das Additiv kann ein Härtungsbeschleuniger oder jeder beliebige andere Zusatzstoff
sein.
[0011] Der Mischer kann eine Treibmittelleitung für den Transport des Treibmittels von der
Fluidquelle zur Düse umfassen, wobei die Treibmittelleitung mindestens eine erste
Einmündung für das mindestens eine Additiv und mindestens eine zweite Einmündung für
das Bindemittel, insbesondere den Zement, umfasst, wobei die mindestens eine erste
Einmündung stromaufwärts der zweiten Einmündung angeordnet ist. Für die Simulation
des Abgabeverfahrens bzw. des Einbauens ist es hilfreich, wenn eine Mischung des Treibmittels
mit dem Additiv vor einer Mischung dieses Vorgemischs mit dem Bindemittel erfolgt.
Unter anderem können hierdurch besser wiederholbare Ergebnisse bei der Verwendung
von geringen Mengen erzielt werden. Es wird ein hoher Durchmischungsgrad erreicht.
[0012] Das Spritzgerät kann mindestens eine dritte Einmündung zum Einbringen einer Reinigungsflüssigkeit
in den Mischer, insbesondere in zumindest einen Abschnitt der Treibmittelleitung umfassen.
Es ist also möglich, nach einem Test- oder Simulationslauf, bei dem ein bestimmtes
Abgabegemisch abgegeben wird, das gesamte Spritzgerät, insbesondere den Mischer, mittels
der Reinigungsflüssigkeit (z.B. Wasser) zu reinigen. Insofern ist es möglich, verschiedene
Tests mit geringem Kostenaufwand durchzuführen und iterativ eine geeignete Mischung
für bestimmte Anwendungsfälle zu bestimmen. Des Weiteren kann das Reaktionsverhalten
des Spritzbetons in Abhängigkeit von bestimmten Parametern (z.B. Temperatur, verwendete
Additive, usw.) analysiert werden.
[0013] Das Spritzgerät kann mit mindestens zwei Additivabgabeeinrichtungen ausgestattet
sein, so dass diese ein erstes und ein zweites Additiv abgeben. Es ist vorteilhaft,
wenn Tests durchgeführt werden können, bei denen sich unterscheidende Additive gleichzeitig
oder zeitlich verzögert in die Abgabemischung eingebracht werden können.
[0014] Die mindestens eine Additivabgabeeinrichtung kann eine Aufnahmeeinrichtung zur, insbesondere
auswechselbaren, Aufnahme einer Kartusche umfassen. Vorzugsweise ist die Additivabgabeeinrichtung
also dazu ausgebildet, Kartuschen aufzunehmen, die schnell und einfach gewechselt
werden können. Insofern können unterschiedliche Additive für unterschiedliche Tests
verwendet werden, ohne dass eine Reinigung von hierfür vorgesehenen Kammern der Additivabgabeeinrichtung
durchgeführt werden muss.
[0015] Die mindestens eine Additivabgabeeinrichtung und/oder die Bindemittelabgabeeinrichtung,
insbesondere Zementabgabeeinrichtung, können mindestens einen linearen Antrieb (z.B.
Spindelhubgetriebe, Linearmotor, etc.) zur Abgabe des Zements bzw. des Additivs umfassen.
Bei der Verwendung eines linearen Antriebs ist es möglich, die Flussrate, Flussgeschwindigkeit
und/oder Abgabemenge genau zu bestimmen. Insofern ist es in einfacher Weise möglich,
wiederholbare Tests durchzuführen.
[0016] Die Bindemittelabgabeeinrichtung kann mindestens eine Bindemittelaufnahmeeinrichtung,
insbesondere einen Trichter, und mindestens einen Zylinder umfassen, wobei der Zylinder
mit der Bindemittelaufnahmeeinrichtung in fluider Verbindung steht. Hierdurch kann
es sichergestellt werden, dass der Zylinder eine vorgegebene Menge von Bindemittel
aus der Bindemittelaufnahmeeinrichtung aufnimmt und während eines Experiments abgibt.
Insofern können Mischverhältnisse genau bestimmt und/oder eingestellt werden.
[0017] Das Spritzgerät kann eine Steuereinrichtung umfassen, die vorzugsweise zur Steuerung
zumindest der Bindemittelabgabeeinrichtung und/oder der mindestens einen Additivabgabeeinrichtung
und/oder des Kompressors und/oder eines der Fluidquelle zugeordneten Ventils ausgebildet
ist. Insofern ist es möglich, mittels des erfindungsgemäßen Spritzgeräts automatisiert
Tests durchzuführen. Beispielsweise kann ein Benutzer bestimmte Mischverhältnisse
und/oder Flussraten vorgeben, die dann von der Steuereinrichtung in einen entsprechenden
Steueralgorithmus umgesetzt werden.
[0018] Die Steuereinrichtung kann eine Speichereinrichtung zum Speichern von Kalibrierungsdaten
umfassen. Insofern ist es möglich, verschiedene Testläufe mit dem erfindungsgemäßen
Spritzgerät durchzuführen, um Kalibrierungsdaten zu ermitteln. Diese Kalibrierungsdaten
können abgespeichert und bei der Ausführung eines Steueralgorithmus berücksichtigt
werden. Durch die Kalibrierung ist es möglich, ein genau vorgegebenes Mischverhältnis
und/oder eine genau vorgegebene Flussrate einzuhalten.
[0019] Vorzugsweise ist die Bindemittelabgabeeinrichtung dazu ausgebildet, ein Bindemittel-Wasser-Gemisch,
insbesondere ein Zement-Wasser-Gemisch, an Stelle des Bindemittels abzugeben. Insofern
kann eine spätere Zusetzung von Wasser vermieden werden. Da in der Testumgebung nur
geringe Mengen von der Abgabemischung, z.B. einem Mörtel oder einer ähnlichen Suspension,
erzeugt werden, ist es möglich, das Bindemittel bereits mit Wasser zu versetzen, bevor
entsprechende Additive zugesetzt werden. Ein aufwändiges Einmischen von Flüssigkeit
innerhalb des Mischers und/oder an der Düse kann vermieden werden.
[0020] Die oben genannte Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zur Analyse einer
Abgabemischung und/oder zur Abstimmung einer Abgabemischung gemäß mindestens einer
Anforderung gelöst, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- Auswahl mindestens eines Additivs;
- Auswahl mindestens eines Mischverhältnisses zwischen dem mindestens einen Additiv
und einem Bindemittel;
- Mischen des Additivs und des Bindemittels gemäß dem Mischverhältnis zur Herstellung
der Abgabemischung;
- Spritz- oder Sprayapplizieren der Abgabemischung auf eine Oberfläche, insbesondere
mittels eines Spritzgeräts wie bisher erläutert;
- Analysieren der applizierten Abgabemischung.
[0021] Für das Verfahren ergeben sich ähnliche Vorteile, wie diese bereits in Verbindung
mit der Vorrichtung erläutert wurden.
[0022] Das Spritzapplizieren kann mit einem vorgegebenen Druck erfolgen.
[0023] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich anhand der Unteransprüche.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung mittels mehrerer Ausführungsbeispiele beschrieben,
die anhand von Abbildungen näher erläutert werden.
[0025] Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Spritzgeräts mit Zementabgabeeinrichtung
und Additivabgabeeinrichtung;
- Fig. 2
- die detaillierte Ausgestaltung der Additivabgabeeinrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 3
- die detaillierte Ausgestaltung der Zementabgabeeinrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Steuereinrichtung zur Steuerung des Spritzgeräts aus Fig. 1.
[0026] In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben
Bezugsziffern verwendet.
[0027] Fig. 1 zeigt einzelne Komponenten eines erfindungsgemäßen Spritzgeräts. Ein Kompressor
10, eine Bindemittelabgabeeinrichtung, nämlich eine Zementabgabeeinrichtung 20, und
eine Härterabgabeeinrichtung bzw. Additivabgabeeinrichtung 30 stehen über ein verzweigtes
Versorgungsrohr 101 in fluider Verbindung. Das Versorgungsrohr 101 mündet in eine
Düse 102, die es dem Spritzgerät 100 ermöglicht, eine Abgabemischung abzugeben. Der
Kompressor 10 ist dazu ausgebildet, ein Treibmittel auszugeben, das im Endeffekt die
Abgabemischung aus dem Spritzgerät 100 mit vorgegebener Geschwindigkeit austreibt.
Insofern ist der Kompressor 10 wesentlich dafür verantwortlich, mit welcher Geschwindigkeit
die Abgabemischung aus der Düse 102 austritt.
[0028] Die Zementabgabeeinrichtung 20 stellt ein Bindemittel, nämlich Zement oder eine Mischung
aus Zement und Wasser, bereit. Diese Mischung wird in das Versorgungsrohr 101 aufgrund
einer in der Zementabgabeeinrichtung 20 vorgesehenen Zementkolbenpumpe 24 (vgl. Fig.
3) gedrückt und durch das Treibmittel beschleunigt. Vor der Mischung des Treibmittels
(z.B. Druckluft) mit dem Zement erfolgt eine Mischung des Treibmittels mit einem Additiv,
vorzugsweise einem Erhärtungsbeschleuniger, der von der Additivabgabeeinrichtung 30
ausgegeben wird. Zur Ausgabe des Additivs ist auch in der Additivabgabeeinrichtung
30 eine entsprechende Pumpe mit einem linearen Antrieb vorgesehen.
[0029] Bei der Darstellung aus Fig. 1 handelt es sich um eine rein schematische Darstellung.
Theoretisch wäre es möglich, das Mischen der Abgabemischung ausschließlich innerhalb
der Düse 102 vorzunehmen. Insofern können die einzelnen Abstände, in denen die Einmündungen
der Additivabgabeeinrichtung 30, des Kompressors 10 und der Zementabgabeeinrichtung
20 vorgesehen sind, stark variieren.
[0030] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch eine Additivabgabeeinrichtung 30. Die Additivabgabeeinrichtung
30 hat einen Kolben 32 und einen Zylinder mit einer Kolbenkammer 36, die den Kolben
32 aufnimmt. Am Ende der Kolbenkammer 36 ist ein Auslass 35 vorgesehen, der in fluider
Verbindung mit dem Versorgungsrohr 101 steht. Die Additivabgabeeinrichtung 30 weist
einen Linearmotor 31 auf, der den Kolben 32 innerhalb der Kolbenkammer 36 bewegen
kann. Kolben 32, Zylinder und Linearmotor 31 bilden eine Kolbenpumpe aus. Wird der
Kolben 32 auf den Auslass 35 zubewegt, so gibt die Additivabgabeeinrichtung 30 ein
sich in der Kolbenkammer 36 befindendes Additiv ab.
[0031] Es ist möglich, die Additivabgabeeinrichtung 30 wie in der Fig. 2 gezeigt derart
auszugestalten, dass die Kolbenkammer 36 ein entsprechendes Additiv unmittelbar aufnimmt.
Alternativ kann die Additivabgabeeinrichtung 30 dazu ausgestaltet werden, eine Kartusche
mit dem Additiv aufzunehmen und auf diese mittels des Kolbens 32 oder einer beliebigen
anderen Einrichtung einzuwirken, so dass der Inhalt der Kartusche, insbesondere aus
dem Auslass 35, austritt.
[0032] Fig. 3 zeigt einen schematischen Querschnitt durch die Zementabgabeeinrichtung 20
der Fig. 1. Auch hier ist eine Kolbenkammer 26 vorgesehen, innerhalb der sich ein
entsprechender Kolben 22 bewegen kann. Auch dieser Kolben 22 wird durch einen Linearmotor
21 angetrieben. Die genannten Komponenten bilden eine Zementkolbenpumpe 24 aus. Des
Weiteren weist die Zementabgabeeinrichtung 20 einen Zement-Tank 27 auf, der über ein
T-Rohr 23 mit dem Auslass 25 der Kolbenkammer 26 in fluider Verbindung steht. Das
T-Rohr 23 stellt des Weiteren eine Verbindung zu dem Versorgungsrohr 101 her. Vorzugsweise
sind in dem T-Rohr 23 Rückschlagventile vorgesehen, die es ermöglichen, Zement oder
eine Zement-Wasser-Mischung aus dem Zement-Tank 27 in die Kolbenkammer 26 der Zementkolbenpumpe
24 einzusaugen. Im Endeffekt bewegt sich im Zuge dieses Einsaugevorgangs der Kolben
der Zementkolbenpumpe 24 von dem Auslass 25 weg. Nach dem Befüllen der Kolbenkammer
26 mit Zement oder einem Zement-Wasser-Gemisch, kann die Zementabgabeeinrichtung 20
dazu verwendet werden, Zement oder ein Zement-Wasser-Gemisch in das Versorgungsrohr
101 einzubringen. Diese Abgabe erfolgt über den Auslass 35, in das T-Rohr 23 und dann
in das Versorgungsrohr 101. Vorzugsweise verhindert bei diesem Abgabevorgang ein entsprechendes
Ventil den Rücklauf des Zements oder der Mischung in den Zement-Tank 27.
[0033] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Steuereinrichtung 60, die zur Steuerung
des erfindungsgemäßen Spritzgeräts 100 ausgebildet ist.
[0034] Diese Steuereinrichtung 60 weist einen Speicher 65 auf, der dazu ausgebildet ist,
Programmdaten sowie Kalibrierungsdaten zu speichern. Des Weiteren ist eine Eingabeeinrichtung
62 und eine Ausgabeeinrichtung 61 vorgesehen, die eine Interaktion mit einem Benutzer
ermöglichen. Die Steuereinrichtung 60 steht in kommunikativer Verbindung mit den Linearmotoren
21, 31 der Zementabgabeeinrichtung 20 bzw. der Additivabgabeeinrichtung 30 und steuert
diese in geeigneter Weise an. Im Endeffekt ermöglicht die Steuereinrichtung 60 es
dem Benutzer, ein bestimmtes Mischverhältnis zwischen Zement und Additiv sowie eine
Austrittsgeschwindigkeit der Abgabemischung einzugeben. Die Steuereinrichtung 60 kann
anhand der Kalibrierungsdaten ermitteln, wie die Linearmotoren 21, 31 anzusteuern
sind, so dass das vorgegebene Mischverhältnis umgesetzt wird. Des Weiteren existiert
eine kommunikative Verbindung zu dem Kompressor 10, so dass die Steuereinrichtung
60 auch die Flussrate des Treibmittels einstellen kann.
[0035] In dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel weist das Spritzgerät 100 lediglich eine
Additivabgabeeinrichtung 30 auf. Im Rahmen der Erfindung können jedoch weitere Additivabgabeeinrichtungen
30 vorgesehen werden, die weitere Additive in das Versorgungsrohr 101 einbringen.
Ein entsprechendes Einbringen kann zeitlich getrennt von den anderen Additiven oder
in Verbindung mit diesen erfolgen. Dementsprechend kann ein eigenes Leitungssystem
für die Additivabgabeeinrichtungen 30 vorgesehen werden, das ein Mischen vor einem
Einmünden in das Versorgungsrohr 101 ermöglicht. Alternativ kann eine Mischung der
Additive erst in dem Versorgungsrohr 101 erfolgen. Die Steuereinrichtung 60 kann je
nach Anforderung eine entsprechende Steuerstrategie entwickeln.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 10
- Kompressor
- 20
- Zementabgabeeinrichtung
- 21
- Linearmotor
- 22
- Kolben
- 23
- T-Rohr
- 24
- Zementkolbenpumpe
- 25
- Auslass
- 26
- Kolbenkammer
- 27
- Zement-Tank
- 30
- Additivabgabeeinrichtung
- 31
- Linearmotor
- 32
- Kolben
- 35
- Auslass
- 36
- Kolbenkammer
- 60
- Steuereinrichtung
- 61
- Ausgabeeinrichtung
- 62
- Eingabeeinrichtung
- 65
- Speicher
- 100
- Spritzgerät
- 101
- Versorgungsrohr
- 102
- Düse
1. Spritzgerät mit einer Düse (102) zur Abgabe einer Abgabemischung, insbesondere zur
Analyse der Abgabemischung, umfassend:
- mindestens eine Bindemittelabgabeeinrichtung (20) zur Abgabe mindestens eines Bindemittels,
insbesondere von Zement;
- mindestens eine Additivabgabeeinrichtung (30) zur Abgabe mindestens eines Additivs,
insbesondere eines Erhärtungsbeschleunigers und/oder Erstarrungsbeschleunigers;
- mindestens eine Fluidquelle, insbesondere einen Kompressor (10), zur Bereitstellung
eines Treibmittels;
- mindestens einen Mischer zur Vermischung des Bindemittels, des Additivs und des
Treibmittels,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Mischer zur Erzeugung eines Vorgemischs, umfassend das Treibmittel und das Additiv,
und zur Mischung des Vorgemischs mit dem Bindemittel ausgebildet ist.
2. Spritzgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Mischer eine Treibmittelleitung (101) für den Transport des Treibmittels von der
Fluidquelle zur Düse (102) umfasst, wobei die Treibmittelleitung (102) mindestens
eine erste Einmündung für das mindestens eine Additiv und mindestens eine zweite Einmündung
für das Bindemittel umfasst, wobei die mindestens eine erste Einmündung stromaufwärts
der zweiten Einmündung angeordnet ist.
3. Spritzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
mindestens eine dritte Einmündung zum Einbringen einer Reinigungsflüssigkeit in den
Mischer, insbesondere in zumindest einen Abschnitt der Treibmittelleitung (101).
4. Spritzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
mindestens zwei Additivabgabeeinrichtungen (30) zur Abgabe eines ersten und eines
zweiten Additivs.
5. Spritzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Additivabgabeeinrichtung (30) eine Aufnahmeeinrichtung zur, insbesondere
auswechselbaren, Aufnahme einer Kartusche umfasst.
6. Spritzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Additivabgabeeinrichtung (30) und/oder die Bindemittelabgabeeinrichtung
(20) mindestens einen Linearmotor (21, 31) zur Abgabe des Bindemittels bzw. des Additivs
umfasst.
7. Spritzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bindemittelabgabeeinrichtung (20) mindestens eine Bindemittelaufnahmeeinrichtung
(27), insbesondere einen Trichter, und mindestens einen Zylinder (26) umfasst, wobei
der Zylinder (26) mit der Bindemittelaufnahmeeinrichtung (27) derart in fluider Verbindung
steht, dass der Zylinder (26) mit Bindemittel aus der Bindemittelaufnahmeeinrichtung
(27) befüllbar ist.
8. Spritzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Steuereinrichtung (60), die zur Steuerung zumindest der Bindemittelabgabeeinrichtung
(20) und/oder der mindestens einen Additivabgabeeinrichtung (30) und/oder des Kompressors
(30) und/oder eines der Fluidquelle zugeordneten Ventils ausgebildet ist.
9. Spritzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (60) dazu ausgebildet ist, mittels der Bindemittelabgabeeinrichtung
(20) eine vorgegebene Menge von Bindemittel innerhalb eines Testlaufs abzugeben.
10. Spritzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 8
oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (60) dazu ausgebildet ist, eine Flussrate, mit der die Bindemittelabgabeeinrichtung
(20) Bindemittel abgibt und/oder mit der die mindestens eine Additivabgabeeinrichtung
(30) das Additiv abgibt und/oder mit der die Fluidquelle das Treibmittel abgibt, gemäß
einer Vorgabe einzustellen.
11. Spritzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (60) eine Speichereinrichtung (65) zum Speichern von Kalibrierungsdaten
umfasst.
12. Spritzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bindemittelabgabeeinrichtung (20) dazu ausgebildet ist, ein Gemisch aus Wasser
und Bindemittel abzugeben.
13. Verfahren zur Analyse einer Abgabemischung und/oder zur Abstimmung einer Abgabemischung
gemäß mindestens einer Anforderung, umfassend die Schritte:
- Auswahl mindestens eines Additivs;
- Auswahl mindestens eines Mischverhältnisses zwischen dem mindestens einen Additiv
und einem Bindemittel, insbesondere Zement;
- Mischen des Additivs und des Bindemittels gemäß dem Mischverhältnis zur Herstellung
der Abgabemischung;
- Spritzapplizieren der Abgabemischung auf eine Oberfläche, insbesondere mittels eines
Spritzgeräts (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche;
- Analysieren der applizierten Abgabemischung.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Spritzapplizieren mit einem vorgegebenen Druck erfolgt.