[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Drucken eines Druckbildes auf ein flächiges
Bauteil mittels eines digitalen Druckverfahrens durch eine digitale Druckvorrichtung.
[0002] Der Digitaldruck bezeichnet eine Gruppe von Druckverfahren, bei denen das Druckbild
direkt von einem Computer an einen digitalen Drucker übertragen wird, ohne dass eine
statische Druckform benutzt wird. Zum Digitaldruck kann ein elektrofotografisches
Drucksystem, wie ein Laserdrucker, verwendet werden. Des Weiteren kommt für den Digitaldruck
das Tintenstrahldruckverfahren zum Einsatz. Hierauf ist die vorliegende Erfindung
im Wesentlichen gerichtet. Wenn nachfolgend von Digitaldruck die Rede ist, bezieht
sich dies insbesondere auf den Tintenstrahldruck, der für flächige und insbesondere
großformatige Bauteile mit entsprechender Oberfläche geeignet ist.
[0003] Anders als beispielsweise im Offset- oder im Tiefdruck wird beim Digitaldruck keine
feste Druckvorlage in Form einer Druckform oder -walze benötigt, so dass aufeinanderfolgend
unterschiedliche Druckbilder gedruckt werden können. Beim Digitaldruck ist es im Übrigen
möglich, einzelne Bögen oder aber ganze Rollen von Druckpapier zu bedrucken. Der Digitaldruck
ist daher gerade für kleinere Druckmengen kostengünstiger als andere Druckverfahren.
[0004] Ein bevorzugtes Einsatzgebiet des Digitaldrucks ist das Bedrucken von Druckpapier
zur Verwendung bei Gebäude- oder Möbelplatten oder aber das Bedrucken der Gebäude-
oder Möbelplatten an sich. Wird Druckpapier für derartige Gebäude- oder Möbelplatten
bedruckt, so wird es, sofern es nicht bereits in Form einzelner Bögen vorliegt, anschließend
auf Bögen geschnitten. Die Zuschnitte werden dann mit flächigen Grundkörpern, die
in der Regel aus einem Holzwerkstoff bestehen, heiß verpresst. Dies geschieht üblicherweise
über eine KT-Presseinrichtung. Vor dem Pressen und in der Regel nach dem Druck ist
das Druckpapier vollständig oder teilweise beharzt worden, um durch den Pressvorgang
die Verbindung mit dem Grundkörper zu gewährleisten. Nach der Heißverpressung wird
der Grundkörper in der Regel zu den Gebäude- oder Möbelplatten zugeschnitten. Anschließend
erfolgt im Falle von Gebäudeplatten üblicherweise eine randseitige Profilierung zur
Erzeugung einer Nut-Feder-Verbindung, bevor die Platten als Gebäudeplatten eingesetzt
werden.
[0005] Der zuvor beschriebene Anwendungsbereich ist an sich das Kerngebiet der vorliegenden
Erfindung. Allerdings wird der Digitaldruck grundsätzlich auch in anderen Bereichen
eingesetzt, wo flächige Bauteile der Bedruckung bedürfen. Auch diese Bereiche fallen
unter die vorliegende Erfindung. Dessen ungeachtet wird nachfolgend im Wesentlichen
auf den Bereich der Bedruckung von Druckpapier zur Verwendung bei Gebäude- und Möbelplatten
oder der unmittelbaren Bedruckung von Gebäude- und Möbelplatten eingegangen.
[0006] Nach dem Druck eines Druckbildes auf flächige Bauteile mittels eines digitalen Druckverfahrens
durch eine digitale Druckvorrichtung werden die Bauteile ihrer weiteren Verwendung
zugeführt. Wie zuvor ausgeführt worden ist, werden die Bauteile häufig nachfolgend
zugeschnitten, mit weiteren Bauteilen oder Elementen verbunden, oder aber in sonstiger
Weise weiter ver- und bearbeitet. Üblicherweise ist die weitere Ver- und Bearbeitung
des Bauteils von dem digitalen Druckverfahren unabhängig. Zur weiteren Ver- und Bearbeitung
wird das bedruckte Bauteil, so wie es ist, verwendet. Bei der weiteren maschinellen
oder auch manuellen Verarbeitung/Bearbeitung kann es zu Problemen kommen, wenn der
betreffende Verarbeiter das Bauteil beispielsweise nicht korrekt in eine Verarbeitungsmaschine
einlegt oder sonstige unsachgemäße Ver- bzw. Bearbeitungsmaßnahmen an dem Bauteil
vornimmt,
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung es nun, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zur Verfügung zu stellen, bei dem die weitere Be- bzw. Verarbeitung des Bauteils verbessert
wird.
[0008] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass in Abhängigkeit der dem Digitaldruck folgenden
späteren Verwendung des Bauteils Verwendungsdaten in Bezug auf die spätere Verwendung
des Bauteils erfasst und der digitalen Druckvorrichtung zugeführt werden und dass
die Verwendungsdaten beim Druck des Druckbildes in Form einer ergänzenden Markierung
an einer für den Verwendungszweck vorgesehenen Position des Bauteils mitgedruckt werden.
[0009] Die Erfindung beruht darauf, dass bei der Erstellung der digitalen Druckdaten bzw.
des Artworks für das Druckbild für nachfolgende Bearbeitungen, Anwendungen oder die
nachfolgende Nutzung des Bauteils bereits Informationen/Daten erfasst und im Zusammenhang
mit dem digitalen Drucken des Druckbildes an der für den Anwendungszweck geeigneten
Position in Form einer Markierung mitgedruckt werden. Diese Daten können auf Bauteile,
größere Flächen mit mehreren Elementen, aber auch auf unterschiedlichste Formate bis
zu dreidimensionalen Formen gedruckt werden. Der Ausdruck "Erfassen" ist vorliegend
sehr weit zu verstehen. "Erfassen" kann dabei bedeuten, dass bestimmte Verwendungsdaten
zunächst gemessen und festgestellt werden. Das "Erfassen" kann aber auch den Rückgriff
auf bekannte Größe als Verwendungsdaten bedeuten. Die Zuführung der in der vorgenannten
Weise erfassten Verwendungsdaten zur digitalen Druckvorrichtung kann von der Messstelle
selbst oder auch manuell in die Elektronik der Druckvorrichtung erfolgen.
[0010] Als Druckoberflächen des Bauteils eignen sich Oberflächen aus Papier, Holz, Holzwerkstoff,
Metall, Kunststoff, Stein, Keramik und/oder Verbundwerkstoffen. Auch Kombinationen
aus den vorgenannten Materialien bei einer einzigen Druckoberfläche sind möglich.
[0011] Erfindungsgemäß kann es sich bei dem Bauteil um grundsätzlich jedes flächige Bauteil
handeln, das digital bedruckbar ist, Bevorzugt handelt es sich bei dem Bauteil um
ein Druckpapier in Form eines Einzelblatts oder aber von der Rolle zur Verwendung
bei Gebäudeplatten wie Paneelen oder Möbelplatten oder um Gebäude- oder Möbelplatten
als solche, die bevorzugt ober- bzw. druckseitig eine Druckpapierschicht bereits aufweisen.
[0012] Bei den Verwendungsdaten und den daraus resultierenden, gedruckten Markierungen kann
es sich je nach Verwendungszweck um Folgendes handeln:
[0013] Bei einer möglichen Ausführungsform betreffen die Verwendungsdaten wenigstens einen
Mittelstrich zum Ausrichten des Bauteils. Gerade im Falle von Gebäude- und/oder Möbelplatten
ist es hierdurch möglich, parallele Trennschnitte insbesondere zum Dekorverlauf realisieren
zu können. Günstig in diesem Zusammenhang ist es im Übrigen, dass der Mittelstrich
außerhalb des Druckbildes vorgesehen ist, der Mittelstrich also letztlich gerade in
dem vorgenannten Anwendungsfall lediglich dazu dient, das Bauteil beispielsweise für
einen Zuschnitt korrekt auszurichten. Bevorzugt wird der Mittelstrich anschließend
im Rahmen des Zuschneidens des Bauteils abgeschnitten.
[0014] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung betreffen die Verwendungsdaten wenigstens
eine Positionier- und/oder Montagemarkierung. Eine derartige Markierung kann als Hilfe
dienen, wenn aus mehreren Bauteilen eine Baugruppe gebaut oder montiert werden soll.
In diesem Zusammenhang ist es beispielsweise möglich, dass die Verwendungsdaten wenigstens
eine Beschlagkennzeichnung aufweisen, die zu einer Beschlagbeutelnummer eines Beschlagbeutels
mit einem Beschlag korrespondiert. Auf diese Weise ist es dem Verarbeiter dann in
einfacher Weise möglich, den Beschlag an der richtigen Stelle des Bauteils vorzusehen.
Im Übrigen eignet sich die vorgenannte Positionier- und/oder Montagemarkierung, die
an dem Bauteil vorgesehen ist, insbesondere bei sogenannten Selbstbausätzen oder anderen
Produkten, bei denen Bauteile der erfindungsgemäßen Art vom Verbraucher/Anwender selbst
montiert werden.
[0015] Darüber hinaus ist es möglich, dass die Verwendungsdaten wenigstens eine Markierung
zur Synchronlegung und/oder Verlegung von Bauteilen auf einem Untergrund betreffen.
Dies betrifft gerade den Anwendungsfall von Gebäudeplatten, die an der Wand, am Boden
oder an der Decke in einer bestimmten Art und Weise zu verlegen sind.
[0016] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung betreffen die Verwendungsdaten
wenigstens eine maschinell auslesbare Kodierung. Hierbei kann es sich um einen EAN-Code
und/oder einen QR-Code handeln. Diese Kodierung, die bei der weiteren Verwendung des
Bauteils durch eine entsprechende Leseeinrichtung ausgelesen wird, kann Informationen/Daten
für eine intelligente Anlagentechnik, wie Aufteilsägen, Bohrautomaten, Fräsautomaten,
CNC-Bearbeitungscenter oder zur Beschlagmontage, jeweils für sich oder in Kombination,
umfassen. Des Weiteren kann die Kodierung auch Informationen/Daten zur Materialerfassung,
Produktidentifizierung sowie zur Erfassung des Bauteils in Warenwirtschaftssystemen
beinhalten.
[0017] Eine weitere Möglichkeit besteht erfindungsgemäß darin, dass die Verwendungsdaten
wenigstens eine Zuschnittinformation in Form vorgegebener geometrischer Formate und/oder
Formen betreffen, um aus dem bedruckten Bauteil Bauteilelemente verschnittoptimiert
schneiden zu können. Zuschnittinformationen stellen letztlich eine Zuschnitthilfe
bzw. Hinweise und Informationen dar, die es dem Verarbeiter ermöglichen, aus der digital
gedruckten Fläche/Platte verschnittoptimiert einzelne Elemente zu schneiden/abzutrennen,
die auch unterschiedliche Formen, Formate und Größen darstellen.
[0018] Bei einem anderen Anwendungsfall, bei dem einzelne Bauteile zu einem Gesamtbild/Poster
bzw. einem Puzzlebild montiert werden, ist vorgesehen, dass die Verwendungsdaten wenigstens
eine Abwicklungsinformation aufweisen, um eine Mehrzahl von Bauteilen zu dem Gesamtbild
der vorgenannten Art montieren zu können.
[0019] Die vorgenannten Verwendungsdaten können in Abhängigkeit der späteren Verwendung
des Bauteils jeweils für sich oder in beliebiger Kombination miteinander an einem
Bauteil in einer oder mehreren Markierungen vorgesehen sein.
[0020] Grundsätzlich ist es möglich, die Markierung auf oder an dem Bauteil im Bereich des
Druckbildes anzuordnen. Bevorzugt ist es in diesem Zusammenhang, dass die Markierung
auf dem Bauteil nach der Verbindung mit einem weiteren Bauteil oder einem Element
von dem weiteren Bauteil und/oder dem Element zumindest teilweise verdeckt wird. So
ist es beispielsweise gerade dann, wenn ein Beschlag am Bauteil angebracht wird, möglich,
dass die Markierung, die beispielsweise eine Beschlag(beutel)nummer enthält, nach
Positionierung des Beschlages vom Beschlag verdeckt wird. Gleiches gilt dann, wenn
die Markierung Montage- bzw. Positionierhilfen für weitere Elemente oder Bauteile
enthält, wobei die Markierung nach der Montage bevorzugt vollständig verdeckt ist.
[0021] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird die
ergänzende Markierung mit einer von der Druckfarbe des Druckbildes abweichenden, selektiv
sichtbar oder erfassbar zu machenden Markierungsfarbe gedruckt. Letztlich wird also
durch die Verwendung eines zur Druckfarbe unterschiedlichen Farbsystems, das im normalen
Spektrum des Betrachters nicht ohne ergänzende Hilfsmittel erkennbar ist, die ergänzende
Markierung bzw. die diesbezüglichen Verwendungsdaten auf dem Bauteil untergebracht.
[0022] Bei einer Ausgestaltung des vorgenannten Erfindungsgedankens wird als Markierungsfarbe
eine fluoreszierende Farbe verwendet, wobei die Daten der Markierung nur unter Einsatzes
eines die fluoreszierende Farbe sichtbar machenden Lichtsystems ausgelesen werden
können. In diesem Zusammenhang bietet es sich im Übrigen besonders an, wenn die Markierung
eine Information beispielsweise als Wegweiser, Notausgang, Hinweis auf Treppenstufen
oder sonstige Aufmerksamkeitsinformationen enthält.
[0023] Bei einer Alternative des vorgenannten Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass als
Markierungsfarbe eine elektrische leitfähige Farbe verwendet wird, wobei die Verwendungsdaten
der Markierung nur unter Einsatz eines elektronischen Lesesystems ausgelesen werden
können. Letztlich können durch die elektrisch leitfähige Farbe Leiterbahnen erzeugt
werden, Die Verwendung eines Farbsystems mit einer leitfähigen Farbe hat den Vorteil,
dass die leitfähige Farbe zum Datentransport, als Bewegungsmelder, in Verbindung mit
Licht zum Transport elektrischer Energie oder anderen Effekten, aber auch zur Materialdatenerfassung/Produktidentifizierung
und Erfassung in Warenwirtschaftssystemen genutzt werden kann.
[0024] In diesem Zusammenhang ist es grundsätzlich möglich, dass die leitfähige Markierungsfarbe
zusammen mit der Druckfarbe für das Druckbild auf das Bauteil aufgebracht wird. Bevorzugt
ist allerdings das Aufbringen der Markierungsfarbe vor dem Aufbringen der Druckfarbe
auf das Druckbild, da sich dann durch die aufgebrachte Druckfarbe ein gewisser Schutz
für die aufgebrachte leitfähige Markierungsfarbe ergibt, um auf diese Weise die Leiterbahn
der leitfähigen Farbe vor möglichen Beschädigungen und unbeabsichtigten Beeinträchtigungen
zu schützen.
[0025] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0026] Es zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren bedruckten Bauteils,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren bedruckten Bauteils und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren bedruckten Bauteils.
[0027] In Fig. 1 ist schematisch eine digitale Druckvorrichtung 1 dargestellt. Bei der digitalen
Druckvorrichtung 1 handelt es sich vorliegend um einen Tintenstrahldrucker mit einer
entsprechenden Elektronik. In Fig. 1 unterhalb der Druckvorrichtung 1 befindet sich
ein flächiges Bauteil 2, das noch unbedruckt ist. Bei dem dargestellten Bauteil 2
handelt es sich vorliegend um einen Bogen aus Druckpapier, der nach dem Bedrucken
beharzt und nach der Beharzung mit einem Grundkörper aus einem Holzwerkstoff in einer
KT-Presseinrichtung verpresst wird. Dabei ergibt sich eine feste Verbindung des Bogens
mit dem Grundkörper. Anschließend wird der mit dem bedruckten Bogen verbundene Grundkörper
zugeschnitten und aus diesem Paneele hergestellt. Die Paneele weisen umlaufend jeweils
eine Nut-Feder-Verbindung zur Verbindung mit weiteren Paneelen auf.
[0028] Das in Fig. 1 unterhalb der Druckvorrichtung 1 dargestellte Bauteil 2 wird zum Druck
in Richtung des Pfeils 3 der Druckvorrichtung 1 zugeführt und digital bedruckt. Nach
dem Druck wird das bedruckte Bauteil 2 in Richtung des Pfeils 4 von der Druckvorrichtung
1 abgeführt und, wie durch den Pfeil 5 angedeutet, einer weiteren Verwendung zugeführt.
Nach dem Druck des Bauteils 2 weist das Bauteil 2 auf seiner Oberseite 6 ein Druckbild
7, das nur schematisch dargestellt ist, auf. Das Druckbild 7 ist nicht vollflächig
auf der Oberseite 6 des Bauteils 2 vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist ein umlaufender Rand 8 vorgesehen. Hinzuweisen ist allerdings darauf, dass das
Druckbild 7 auch vollflächig auf der Oberseite 6 vorgesehen sein kann.
[0029] Wesentlich ist nun, dass in Abhängigkeit der dem Digitaldruck folgenden späteren
Verwendung, die bauteilabhängig durch den Pfeil 5 angedeutet ist, Verwendungsdaten
9 in Bezug auf die spätere Verwendung des bedruckten Bauteils 2 erfasst und der Elektronik
der digitalen Druckvorrichtung 1 zugeführt werden. Die Erfassung kann automatisch
oder manuell bei der folgenden Verwendung festsgestellt werden. Im einfachsten Fall
wird auf bekannte Verwendungsdaten zurückgegriffen. Die Zuführung der Daten zur Druckvorrichtung
1 kann automatisch oder auch manuell durch entsprechende Eingabe erfolgen. Dies ist
durch den Pfeil 10 angedeutet. Die Verwendungsdaten 9 werden beim Druck des Druckbildes
7 durch die Druckvorrichtung 1 in Form einer ergänzenden Markierung 11 an einer für
den jeweiligen Verwendungszweck vorgesehenen Position des Bauteils 1 mitgedruckt.
Dabei ist die Position der Markierung 11 nicht beliebig, sondern hängt, wie zuvor
erwähnt worden ist, letztlich von der konkreten späteren Verwendung des bedruckten
Bauteils 2 ab.
[0030] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform handelt es sich bei der Markierung
11 und den durch die Markierung 11 vermittelten Verwendungsdaten um Mittelstriche,
die in Richtung der Längsachse des Bauteils 2 verlaufen. Die Mittelstriche dienen
zum Ausrichten des Bauteils 2, um spätere Trennschnitte des Bauteils 2 durchführen
zu
können. Wie sich dabei aus Fig. 2 ergibt, sind die Markierungen 11 außerhalb des Druckbildes
7 angeordnet, so dass sie nach einem späteren Zuschnitt des Bauteils 2 zum Verschnitt
gehören und wegfallen.
[0031] Im Übrigen ist darauf hinzuweisen, dass es nicht erforderlich ist, zwei Mittelstriche
vorzusehen. Je nach Art der Weiterverarbeitung und der vorhandenen Verarbeitungsmittel
kann es auch ausreichen, nur einen Mittelstrich vorzusehen. Darüber hinaus kann auch
wenigstens ein Mittelstrich im Bereich der Längskanten vorgesehen sein.
[0032] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform erstreckt sich das Druckbild 7 über
die gesamte Oberseite 6 des Bauteils 2. Im Randbereich einer Längskante des Bauteils
2 finden sich vorliegend zwei Markierungen 11. Wenngleich dies nicht dargestellt ist,
sind die Markierungen 11 unterschiedlich ausgebildet. Bei den Markierungen 11 handelt
es sich jeweils um unterschiedliche Beschlagkennzeichnungen, denen unterschiedliche
Beschlagbeutelnummern entsprechender Beschlagbeutel 12, 13 zugeordnet sind. In jedem
der Beschlagbeutel 12, 13 befindet sich ein entsprechender Beschlag, der an dem Bauteil
2 angebracht wird. Nach Anbringung des betreffenden Beschlages wird von dem Beschlag
die Markierung 11 überdeckt.
[0033] Nicht dargestellt ist, dass auf einem Druckbild eine Markierung vorgesehen sein kann,
die eine Positionier- bzw. Montagehilfe für ein weiteres Bauteil oder Element darstellt.
Nach Positionierung bzw. Montage des weiteren Bauteils oder Elements am Bauteil selbst
ist die Markierung dann durch das weitere Bauteil oder Element zumindest teilweise
und vorzugsweise vollständig abgedeckt.
[0034] In Fig. 4 ist eine Ausführungsform eines Bauteils 2 dargestellt, das im Wesentlichen
der Ausführungsform in Fig. 2 entspricht. Jedoch ist lediglich eine Markierung 11
vorgesehen. Hierbei handelt es sich um eine Codierung in Form eines Strichcodes, die
Informationen für die maschinelle automatische Weiterverarbeitung des Bauteils enthält.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Druckvorrichtung
- 2
- Bauteil
- 3
- Pfeil
- 4
- Pfeil
- 5
- Pfeil
- 6
- Oberseite
- 7
- Druckbild
- 8
- Rand
- 9
- Verwendungsdaten
- 10
- Pfeil
- 11
- Markierung
- 12
- Beschlagbeutel
- 13
- Beschlagbeutel
1. Verfahren zum Drucken eines Druckbildes (7) auf ein flächiges Bauteil (2) mittels
eines digitalen Druckverfahrens durch eine digitale Druckvorrichtung (1),
dadurch gekennzeichnet,
dass in Abhängigkeit der dem Digitaldruck folgenden späteren Verwendung des Bauteils (2)
Verwendungsdaten (9) in Bezug auf die spätere Verwendung des Bauteils (2) erfasst
und der digitalen Druckvorrichtung zugeführt werden und dass die Verwendungsdaten
(9) beim Druck des Druckbildes (7) in Form einer ergänzenden Markierung (11) an einer
für den Verwendungszweck vorgesehenen Position des Bauteils (2) mitgedruckt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (2) eine Druckoberfläche aus Papier, Holz, Holzwerkstoff, Metall, Kunststoff,
Stein, Keramik und/oder Verbundwerkstoff aufweist und/oder dass das Bauteil (2) ein
Druckpapier, insbesondere zur Verwendung bei Gebäude- und Möbelplatten, oder eine
Gebäude- oder Möbelplatte ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendungsdaten (9) wenigstens einen Mittelstrich zum Ausrichten des Bauteils
(2) als Markierung (11) betreffen, um spätere Trennschnitte des Bauteils (2) durchführen
zu können, und dass, vorzugsweise, der Mittelstrich außerhalb des Druckbildes (7)
vorgesehen ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendungsdaten (9) wenigstens eine Positionier-und/oder Montagehilfe als Markierung
(11) betreffen, um das Bauteil (2) bei seiner späteren Verwendung mit weiteren Elementen
oder weiteren Bauteilen zu einer Baugruppe montieren zu können.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendungsdaten (9) wenigstens eine Beschlagkennzeichnung als Markierung (11)
betreffen, die zu einer Beschlagbeutelnummer eines Beschlagbeutels 12, 13 mit einem
Beschlag korrespondiert.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendungsdaten (9) wenigstens eine Markierung (11) zur Synchronlegung oder
Verlegung von Bauteilen betreffen, um eine Mehrzahl von Bauteilen verlegen zu können.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendungsdaten (9) wenigstens eine maschinell auslesbare Codierung als Markierung
(11) betreffen, insbesondere einen EAN-Code und/oder einen QR-Code, und dass vorzugsweise
die Codierung Informationen und/oder Daten für die maschinelle automatische Weiterverarbeitung
des Bauteils (2) und/oder zur Produktidentifikation und/oder zur Erfassung in einem
Warenwirtschafssystem umfasst.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendungsdaten (9) wenigstens eine Zuschnittinformation in Form vorgegebener
geometrischer Formate und/oder Formen als Markierung (11) betreffen, um aus dem bedruckten
Bauteil Bauteilelemente verschnittoptimiert schneiden zu können.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendungsdaten (9) wenigstens eine Abwicklungsinformation als Markierung (11)
aufweisen, um eine Mehrzahl von Bauteilen (2) zu einem Gesamtbild in Form eines Posters
oder eines Puzzles montieren zu können.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (11) auf dem Bauteil (2) nach der Verbindung eines weiteren Bauteils
und/oder eines Elements mit dem Bauteil (2) von dem weiteren Bauteil und/oder dem
Element zumindest teilweise verdeckt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (11) mit einer von der Druckfarbe des Druckbildes (7) abweichenden,
selektiv sichtbar oder erfassbar zu machenden Markierungsfarbe gedruckt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Markierungsfarbe eine fluoreszierende Farbe verwendet wird und dass die Verwendungsdaten
(9) der Markierung (11) unter Einsatz eines die fluoreszierende Farbe sichtbar machenden
Lichtsystems manuell oder automatisch ausgelesen werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (11) eine Information als Wegweiser oder Notausgang aufweist.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Markierungsfarbe der Markierung (11) eine elektrisch leitfähige Farbe verwendet
wird und dass die Verwendungsdaten (9) der Markierung (11) unter Einsatz eines elektronischen
Lesesystems ausgelesen werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungsfarbe vor Aufbringen der Druckfarbe für das Druckbild (7) oder zusammen
mit der Druckfarbe für das Druckbild (7) auf das Bauteil (2) aufgebracht wird.