[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Plattenwärmetauscher mit einer Deckplatte,
einer Grundplatte und dazwischen stapelartig angeordneten Wärmetauscherplatten gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem eine Grundplatte
für einen derartigen Plattenwärmetauscher sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben.
[0002] Aus der
DE 10 2009 030 095 A1 ist ein gattungsgemäßer Plattenwärmetauscher für einen Verbrennungsmotor bekannt,
der eine Mehrzahl von aufeinander in einem Stapel angeordnete Wärmetauscherplatten
und eine am Ende dieses Stapels angeordnete Grundplatte umfasst. Die Grundplatte weist
dabei einen in Richtung des Stapels aufgestellten Rand auf, der zumindest abschnittsweise
einem Umriss des Stapels folgt.
[0003] Aus der
DE 10 2006 005 106 A1 ist ein weiterer Plattenwärmetauscher mit einer Grundplatte bekannt, der in einem
Gehäuse angeordnet ist, in das Ladeluft einströmt. Das Gehäuse besitzt eine Montageöffnung,
in die der Plattenwärmetauscher einsetzbar und mit einer Grundplatte zu befestigen
ist, wobei der Plattenwärmetauscher im Inneren des Gehäuses zusätzlich befestigt ist.
Diese Verbindung soll dadurch verbessert werden, dass im Inneren des Gehäuses zwischen
zwei Endkammern eine Leiste ausgebildet ist, die sich über wenigstens einen wesentlichen
Teil der Endkammerlänge erstreckt.
[0004] Aus der
EP 0 623 798 A2 ist ebenfalls ein Plattenwärmetauscher, insbesondere in der Bauart eines Ölkühlers,
bekannt, der aufeinander gestapelte, wannenförmige Wärmetauscherplatten besitzt, deren
umlaufende Ränder aneinander anliegen und dicht miteinander verlötet sind, wobei sämtliche
Wärmetauscherplatten die gleiche Form aufweisen. Durch die Verwendung von speziellen
Ausführungsformen, bei denen turbulenzerzeugende Erhebungen bzw. abdichtende Ausprägungen
in die Wärmetauscherplatten eingearbeitet sind, wird die Anzahl der Einbauteile, zum
Beispiel der Turbulenzeinlagen, verringert.
[0005] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für einen Plattenwärmetauscher
der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform
anzugeben, die insbesondere einfach zu fertigen ist und weniger Gewicht aufweist.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einem an sich
bekannten Plattenwärmetauscher, beispielsweise einem Ölkühler, mit einer Deckplatte,
einer Grundplatte und dazwischen stapelartig angeordneten Wärmetauscherplatten, die
Grundplatte, über welche der Plattenwärmetauscher mit einem weiteren Bauteil, beispielsweise
einem Verbrennungsmotor, verbindbar ist, nicht wie bisher massiv und dadurch schwer
auszubilden, sondern aus zumindest zwei miteinander verbundenen und vergleichsweise
leichten Platten aufzubauen. Durch den zumindest zweilagigen Aufbau der erfindungsgemäßen
Grundplatte wird diese im Vergleich zu bisher aus dem Stand der Technik bekannten
Grundplatten deutlich leichter, was insbesondere im Hinblick auf einen Kraftstoffverbrauch
von großem Vorteil ist. Die erste Platte kann dabei plan aufgebaut sein, wogegen die
zweite Platte Erhebungen aufweist. Die Erhebungen sind dabei in Richtung der benachbarten
Wärmetauscherplatte orientiert und bilden dadurch Positionierhilfen für diese. Ein
Rand zwischen den beiden Platten der Grundplatte ist offen ausgebildet, um die beim
flächigen Verlöten der beiden Platten auftretende Luft entweichen lassen zu können.
Die Erhebungen bilden gleichzeitig Aussteifungselemente, die der Grundplatte eine
gesteigerte Festigkeit, insbesondere auch eine gesteigerte Biegesteifigkeit, verleihen.
[0008] Von besonderem Vorteil ist darüber hinaus, dass eine erste Wärmetauscherplatte des
Plattenwärmetauschers nun nicht mehr flächig mit der Grundplatte verlötet wird, sondern
nur noch linienförmig umlaufend am Rand und mittig über eine dort angeordneten Turbulenzkontur,
wodurch auch der Fertigungsprozess insgesamt optimiert werden kann, da insbesondere
weniger Lot erforderlich ist. Durch den Wegfall der bisher erforderlichen flächigen
Verlötung können insbesondere auch nur schwer handhabbare Verziehungen bzw. Verwerfungen
eliminiert werden, die in dieser Form bei einer linienförmigen Verlötung nicht mehr
auftreten.
[0009] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung sind die zumindest
zwei miteinander zur Grundplatte verbundenen Platten aus Aluminium ausgebildet und
mittels eines Aluminiumlots miteinander verlötet. Durch die Ausbildung der beiden
Platten als Aluminiumplatten können diese zusätzlich besonders leicht ausgebildet
werden, was ebenfalls vorteilhaft in Bezug auf eine Gewichtsoptimierung und eine damit
verbundene Kraftstoffeinsparung ist. Generell können die beiden Platten eine Dicke
von ca. 0,5 bis ca. 1,0 mm aufweisen, so dass eine gesamte Materialstärke von nur
ca. 1,5 mm für die Grundplatte erforderlich ist, was im Vergleich zu bisher massiven
Grundplatten mit einer Dicke von ca. 5 mm eine erhebliche Material- und Gewichtseinsparung
bedeutet. Zudem besitzt die erfindungsgemäß gebaute Grundplatte eine gesteigerte Steifigkeit/Festigkeit.
Neben der bereits im vorherigen Absatz erwähnten Gewichtseinsparung ist die mit dem
erfindungsgemäßen Plattenwärmetauscher und der erfindungsgemäßen Grundplatte erzielbare
Materialeinsparung ebenfalls von besonderem Vorteil, da die erfindungsgemäße Grundplatte
weniger als 50 %, vorzugsweise sogar weniger als 40 % des Materials einer bisherigen
Grundplatte bedarf. Im Hinblick auf stetig steigende Rohstoffpreise, insbesondere
auch für Aluminium, kann so der erfindungsgemäße Plattenwärmetauscher kostengünstiger
hergestellt werden.
[0010] Zweckmäßig weisen die einzelnen Wärmetauscherplatten Turbulenzkonturen auf, über
welche diese vorzugsweise punktförmig miteinander verlötet sind. Die Turbulenzkonturen
bewirken ein gleichmäßiges und zugleich turbulentes Durchströmen der einzelnen Wärmetauscherplatten
entweder mit Kühlmittel oder mit zu kühlendem Fluid, beispielsweise Öl, wobei durch
die Verlötung der einzelnen Wärmetauscherplatten über sich berührende Turbulenzkonturen
der Plattenwärmetauscher insgesamt besonders steif und dadurch auch robust ausgebildet
werden kann.
[0011] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0012] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0013] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
[0014] Dabei zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- einen prinzipiellen Aufbau und Zusammenbau eines erfindungsgemäßen Plattenwärmetauschers,
- Fig. 2
- einen prinzipiellen Aufbau einer mehrlagigen Grundplatte,
- Fig. 3
- eine Detailansicht von oben sowie eine Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße
Grundplatte,
- Fig. 4
- eine Fixiervorrichtung zum gleichzeitigen Verlöten einzelner Komponenten des erfindungsgemäßen
Plattenwärmetauschers,
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung durch den Plattenwärmetauscher,
- Fig. 6
- eine Teildarstellung aus Figur 5.
[0015] Entsprechend der Fig. 1, weist ein erfindungsgemäßer Plattenwärmetauscher 1, der
beispielsweise als Ölkühler ausgebildet sein kann, eine Deckplatte 2, eine gebaute
Grundplatte 3 sowie eine Mehrzahl dazwischen stapelartig angeordneter Wärmetauscherplatten
4 auf, die über Ränder 5 (vgl. Fig. 5 und 6) umlaufend fluiddicht miteinander verlötet
sind. Der Plattenwärmetauscher 1 ist dabei über dessen Grundplatte 3 mit einem weiteren
Bauteil, beispielsweise mit einem Verbrennungsmotor, verbindbar, wobei in der Grundplatte
3 entsprechende Ver-/Entsorgungsöffnungen oder -leitungen angeordnet sein können.
Erfindungsgemäß ist nun die Grundplatte 3 als gebaute Grundplatte 3 ausgebildet und
aus zumindest zwei miteinander verbundenen Platten 6 und 7 (vgl. auch Fig. 2) aufgebaut.
Die beiden Platten 6, 7 der Grundplatte 3 sind flächig miteinander verlötet, wobei
die erste Platte 6 plan ausgebildet ist und die zweite Platte 7 Erhebungen 13 aufweist.
Die zweite Platte 7 und die benachbarte Wärmetauscherplatte 4 sind nahezu vollständig
umlaufend linienförmig miteinander verlötet, wobei ein Durchbruch 14 im bereich der
Verlötung einen Ein-/Auslass für Kühlfluid oder zu kühlendes Fluid darstellt. Ein
Rand 8 der beiden die Grundplatte 3 bildenden Platten 6,7 ist offen ausgebildet, um
ein Entweichen von Luft beim Verlöten zu ermöglichen. Als Material für die einzelnen
Platten 6, 7 der Grundplatte 3 kommt Leichtmetall, beispielsweise Aluminium, in Betracht.
[0016] Die erfindungsgemäße Grundplatte 3 bietet den großen Vorteil, dass diese nicht mehr
massiv, sondern vergleichsweise leicht und dadurch gewichtsoptimiert aufgebaut ist,
was beim Einsatz als Ölkühler in Kraftfahrzeugen neben der Gewichtsersparnis auch
eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs ermöglicht. Zusätzlich geht mit der erfindungsgemäßen,
mehrlagigen Ausbildung der Grundplatte 3 auch eine Materialeinsparung einher, die
insbesondere im Hinblick auf stetig steigende Rohstoffpreise von großem Vorteil ist.
Durch die Erhebungen 13 weist die Grundplatte 3 und damit auch der Wärmetauscher 1
zudem eine gesteigerte Festigkeit/Steifigkeit auf.
[0017] Die erste Platte 6 der Grundplatte 3 kann dabei beispielsweise eine Dicke von ca.
0,5 mm aufweisen, wogegen die zweite Platte 7 der Grundplatte 3 eine Dicke von ca.
1,0 mm aufweist. Bisher aus dem Stand der Technik bekannte, massive Grundplatten besaßen
beispielsweise eine Dicke von ca. 5 mm, so dass mit der erfindungsgemäßen Grundplatte
eine Materialeinsparung sowie eine Gewichtseinsparung von über 50 % problemlos erreichbar
sind.
[0018] Betrachtet man die Fig. 2 und 3, so kann man erkennen, dass die beiden Platten 6,
7 der Grundplatte 3 flächig miteinander verlötet sind, wogegen eine Verlötung der
zweiten Platte 7 mit der benachbarten Wärmetauscherplatte 4 linienförmig über entsprechende
Lötnähte 9 bzw. punktförmig im Bereich von Turbulenzkonturen 10 erfolgt.
[0019] Betrachtet man insbesondere die Fig. 1, 5 und 6, so kann man die Turbulenzkonturen
10 erkennen, die ein gleichmäßiges Durchströmen der Wärmetauscherplatten 4 mit Kühlmittel
oder zu kühlendem Fluid, beispielsweise Öl, bewirken. Die einzelnen Turbulenzkonturen
10 benachbarter Wärmetauscherplatten 4 berühren sich dabei wiederum punktförmig und
können über diese punktartigen Kontakte miteinander verbunden, insbesondere miteinander
verlötet werden.
[0020] Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Plattenwärmetauschers 1 gestaltet
sich dabei wie folgt:
[0021] Zunächst werden die Grundplatte 3, die Wärmetauscherplatten 4 sowie die Deckplatte
2 an insbesondere separaten Produktions- bzw. Prägestationen gestanzt und geprägt,
das heißt hergestellt. Anschließend werden die derart hergestellten Elemente, das
heißt die Deckplatte 2, die Grundplatte 3 und die Wärmetauscherplatten 4 in einer
Fixiervorrichtung 11 (vgl. Fig. 4) solllagengemäß gestapelt, wobei Vertikalführungen
12 an der Fixiervorrichtung 11 die Solllage garantieren. Der derart hergestellte Werkstückstapel,
das heißt der vorgestapelte Plattenwärmetauscher 1 wird zusammen mit der Fixiervorrichtung
11 in einen Lötofen eingebracht, wobei die Grundplatte 3, die Wärmetauscherplatten
4 und die Deckplatte 2 gemeinsam miteinander verlötet werden.
[0022] Abschließend wird die Fixiervorrichtung 11 zusammen mit dem nunmehr verlöteten Plattenwärmetauscher
1 aus dem Lötofen entnommen und ist nun fertig zur Montage. Neben der Grundplatte
3 können selbstverständlich auch die Wärmetauscherplatten 4 und/oder die Deckplatte
2 aus einem Leichtmetall, insbesondere aus Aluminium ausgebildet sein.
[0023] Der erfindungsgemäße Plattenwärmetauscher 1 besitzt dabei im Vergleich zu aus dem
Stand der Technik bekannten Wärmetauschern eine leichte und zugleich steife Konstruktionsweise
mit einer vergleichsweise hohen Kühlleistung.
1. Plattenwärmetauscher (1) mit einer Deckplatte (2), einer Grundplatte (3) und dazwischen
stapelartig angeordneten Wärmetauscherplatten (4), die über Ränder (5) umlaufend fluiddicht
miteinander verlötet sind, wobei der Plattenwärmetauscher (1) über die Grundplatte
(3) mit einem weiteren Bauteil, beispielsweise einem Verbrennungsmotor, verbindbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Grundplatte (3) aus zumindest zwei miteinander verbundenen Platten (6,7) aufgebaut
ist.
2. Plattenwärmetauscher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (6) plan ausgebildet ist, wogegen die Platte (7) Erhebungen (13) aufweist.
3. Plattenwärmetauscher nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die zumindest zwei Platten (6,7) der Grundplatte (3) flächig miteinander verlötet
sind, und/oder
- dass die zweite Platte (7) und die benachbarte Wärmetauscherplatte (4) linienförmig/punktförmig
miteinander verlötet sind.
4. Plattenwärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Rand (8) der beiden die Grundplatte (3) bildenden Platten (6,7) offen ausgebildet
ist, um ein Entweichen von Luft beim Verlöten zu ermöglichen.
5. Plattenwärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eines der nachfolgenden Bauteile aus Leichtmetall, insbesondere aus Aluminium
ausgebildet ist, die Platten (6,7), die Wärmetauscherplatten (4), die Deckplatte (2).
6. Plattenwärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine erste Platte (6) der Grundplatte (3) eine Dicke von ca. 0,5 mm und eine zweite
Platte (7) der Grundplatte (3) eine Dicke von ca. 1,0 mm aufweist.
7. Plattenwärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmetauscherplatten (4) Turbulenzkonturen (10) aufweisen, über welche diese
punktförmig miteinander verlötet sind.
8. Plattenwärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Plattenwärmetauscher (1) als Ölkühler ausgebildet ist.
9. Grundplatte (3) für einen Plattenwärmetauscher (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Grundplatte (3) aus zumindest zwei miteinander verbundenen Platten (6,7) aufgebaut
ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Plattenwärmetauschers (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 8, bei dem
- die Grundplatte (3) mit den beiden Platten (6,7), die Wärmetauscherplatten (4) und
die Deckplatte (2) an insbesondere separaten Produktions- bzw. Prägestationen hergestellt
werden,
- die Grundplatte (3), die Wärmetauscherplatten (4) und die Deckplatte (2) in einer
Fixiervorrichtung (11) solllagengemäß gestapelt werden, die Vertikalführungen (12)
aufweist und dadurch die Solllage garantieren,
- der vorgenannte Werkstückstapel mittels der Fixiervorrichtung (11) in einen Lötofen
eingebracht wird, wobei die Grundplatte (3), die Wärmetauscherplatten (4) und die
Deckplatte (2) gemeinsam miteinander verlötet werden.