[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Deckel zum Verschließen eines Eimers gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie einen Eimer mit einem solchen Deckel,
wobei in dem Deckel zumindest eine geschlossene Kammer ausgebildet ist, die über eine
Kammerzugangsöffnung zugänglich ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind diverse Behälter zum Lagern und Transportieren von
Zwei- oder Mehr- Komponenten-Produkten bekannt. Dabei werden die in der Regel untereinander
reaktiven Ausgangsstoffe erst unmittelbar vor Gebrauch vermischt und müssen deshalb
zuvor voneinander getrennt gehalten werden.
[0003] Eine solche Verpackungseinheit ist zum Beispiel aus
EP 2 177 456 A1 bekannt, bei welcher sich die miteinander zu vermischenden Stoffe jeweils in getrennten
Beuteln befinden und die Beutel in einem stabilen Behälter untergebracht sind. Da
alle Ausgangsstoffe in dem Behälter Platz finden, können diese bei Bedarf entnommen
und miteinander vermischt werden. Der Behälter hat das zum Mischen der Ausgangsstoffe
und Herstellen des Endstoffes notwendige Volumen.
[0004] Aus
EP 0 115 249 A1 und
US 2005/0051549 A1 sind Zwei-Komponenten-Eimer bekannt, bei welchen ein in den Eimer eingesetzter Behälter
zugleich den Deckel des Eimers bildet. Der eingesetzte Behälter wird wiederum über
einen eigenen Deckel verschlossen.
[0006] Die oben beschriebenen Behälter des Standes der Technik ermöglichen eine platzsparende
Lagerung beziehungsweise einen platzsparenden Transport der verschiedenen Komponenten,
indem diese übereinander in einem Behälter angeordnet sind. Durch das Übereinanderstapeln
der Behälter mit den jeweiligen Komponenten kann der Behälter jedoch lediglich in
der Reigenfolge der Stoffe gefüllt und entleert werden, was zum einen zeitaufwändig
ist und zum anderen keine Flexibilität beim Befüllen und Entleeren der jeweiligen
Komponenten bietet. Darüber hinaus ist der Materialeinsatz relativ hoch, da zum Abschließen
des äußeren Behälters beziehungsweise des obersten Behälters ein weiterer Deckel notwendig
ist.
[0007] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen
Eimerdeckel mit einer integrierten Kammer zu schaffen, der in der Lage ist, einen
stabilen Eimer sicher zu verschließen und das Befüllen und Entleeren des Eimer- und
Kammerinhalts bei minimalem Materialeinsatz vereinfacht und flexibler gestaltet. Ferner
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Eimer mit einem solchen Deckel bereitzustellen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0008] Die Aufgabe wird hinsichtlich des Deckels durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 und hinsichtlich des Eimers durch die Merkmale des Patentanspruchs 10 gelöst.
[0009] Der erfindungsgemäße Deckel weist zumindest eine im Deckel integrierte, geschlossene
Kammer auf, die über eine, vorzugsweise verschließbare, Kammerzugangsöffnung zugänglich
ist. Darüber hinaus weist der Deckel eine ebenfalls vorzugsweise verschließbare Eimerzugangsöffnung
auf, die einen direkten Zugang zum Inhalt des Eimers ermöglicht, wenn der Deckel den
Eimer verschließt. Die Eimerzugangsöffnung ist sozusagen als ein innerhalb eines Befestigungsabschnitts
am Deckelrand angeordneter Durchtritt ausgebildet.
[0010] Da der Deckel zugleich einen Zugang zu der oder den Kammern und zum Eimerinhalt ermöglicht,
können alle Volumina gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge befüllt bzw. entleert
werden, auch dann, wenn der Deckel den Eimer verschließt. Andererseits kann der Deckel
entfernt werden und der Stoff in der Deckelkammer über die Kammerzugangsöffnung in
den Eimer geschüttet werden.
[0011] Ferner bedarf es neben dem Deckel keinen weiteren Deckel zum Verschließen des Eimers
beziehungsweise der Deckelkammer, sondern lediglich kleinere Verschlusselemente für
die Kammerzugangsöffnung und die Eimerzugangsöffnung, so dass durch den erfindungsgemäßen
einstückigen Deckel im Zusammenspiel mit einem Eimer im Wesentlichen aus zwei Teilen
ein Mehr-Komponenten-Behälter geschaffen wird.
[0012] Ferner ermöglicht der erfindungsgemäße Deckel, dass lediglich ein Teil des Eimerinhalts
und ein Teil des Deckelkammerinhalts nach Bedarf in einen dritten Behälter geschüttet
werden kann, ohne den Deckel vom Eimer entfernen zu müssen. Dies ist insbesondere
vorteilhaft, wenn nicht der gesamte Inhalt beider Behälter auf einmal, sondern immer
wieder vermischt werden muss.
[0013] Vorteilhafte Weiterbildungen des Deckels sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Vorzugsweise wird die Eimerzugangsöffnung durch einen zu der zumindest einen Kammer
seitlich versetzten Durchtritt gebildet. Dadurch kann die Kammer seitlich umgangen
werden. Ein solcher Durchtritt, zum Beispiel eine kreisrunde Öffnung, im Deckel lässt
sich nicht nur einfach herstellen, sondern auch mit einfachen Mitteln, zum Beispiel
einem Stöpsel oder einem sonstigen passenden Verschlusselement verschließen.
[0015] Um im Deckel Platz für die Eimerzugangsöffnung zu schaffen, kann die zumindest eine
Kammer, die vorzugsweise zylinderförmig ausgebildet sein kann, im Deckel außermittig
angeordnet sein. Durch die exzentrische Anordnung der Kammer, das heißt durch den
seitlichen Versatz der Kammer zur Mittelachse, entsteht auf der anderen Seite Platz,
um dort eine Eimerzugangsöffnung vorzusehen, welche seitlich zur Kammer angeordnet
ist.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung befinden sich die Kammerzugangsöffnung und
die Eimerzugangsöffnung bezüglich der Deckelmittelachse auf gegenüberliegenden Seiten,
vorzugsweise jeweils in der Nähe des Randabschnitts des Deckels. Dadurch wird ermöglicht,
dass, wenn der Eimer zur einen Seite gekippt wird, der Inhalt des Eimers und, wenn
dieser in die entgegengesetzte Richtung gekippt wird, der Inhalt der Deckelkammer
entleert werden kann. Wenn sich die Öffnungen jeweils auf gegenüberliegenden Seiten
in der Nähe des Randabschnitts befinden, wird der Abstand der beiden Öffnungen maximal,
so dass der Eimer und der Deckel auch leichter mit entsprechenden Apparaturen befüllt
werden können und sich die Füllstutzen aufgrund der Nähe beider Öffnungen nicht gegenseitig
behindern.
[0017] Um eine optimale Volumenausnutzung zu erreichen, sollte die Kammer im Deckel möglichst
flach ausgebildet sein. Um die gesamte Quererstreckung beziehungsweise Durchmesser
des Deckels auszunutzen, kann an Stelle einer Kammer und einer dazu seitlich angeordneten
Eimerzugangsöffnung die Kammer flacher und über die gesamte Breite des Deckels ausgebildet
werden. Als Eimerzugangsöffnung kann ein die Kammer durchdringender Kanal dienen.
Neben der besseren Volumenausnutzung kann der Schwerpunkt des Kammervolumens bzw.
Kammerinhalts mehr in der Mitte gehalten werden. Anderseits lässt sich der Kanal durch
die Kammer nicht so leicht herstellen wie ein zur Kammer seitlich angeordneter Durchtritt.
[0018] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann die Kammerzugangsöffnung in einem äußeren Bereich
der Kammer, das heißt in der Nähe der seitlichen Abgrenzung der Kammer, und die Eimerzugangsöffnung
in einem äußeren Bereich des Deckels, das heißt in der Nähe eines Randabschnitts,
angeordnet sein. Dadurch wird erreicht, dass die jeweilige Öffnung, wenn der Eimer
entsprechend gekippt wird, jeweils im unteren Bereich der Kammer beziehungsweise des
Eimers liegt, so dass die Inhalte leichter vollständig ausgeschüttet werden können,
ohne den Eimer beziehungsweise den Deckel komplett auf den Kopf stellen zu müssen.
[0019] Um das Lager- bzw. Transportvolumen des Eimers mit dem erfindungsgemäßen Deckel möglichst
gering zu halten, kann der Deckel so ausgebildet sein, dass sich das Kammervolumen
ganz oder größtenteils innerhalb des Eimers befindet, wenn der Deckel den Eimer verschließt.
Dadurch kann der Raum im Eimer ausgenutzt werden, der ohnehin zum Vermischen des in
der Deckelkammer aufgenommenen Stoff mit dem Stoff im Eimer vorgesehen ist.
[0020] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann der Deckel einen umlaufenden Randabschnitt
zum formschlüssigen Umgreifen einer oberen umlaufenden Kante des Eimers aufweisen.
Dadurch lässt sich der Deckel auf dem Eimer fixieren.
[0021] Innerhalb des umlaufenden Randabschnitts kann der Deckel eine ebene Oberfläche aufweisen,
die sich unterhalb des oberen Deckelrands befindet. An der Deckelunterseite kann dann
die zumindest eine Kammer ausgebildet sein. Dadurch wird erreicht, dass mit Ausnahme
des Randabschnitts der Deckel unterhalb der umlaufenden Eimerkante liegt und somit
in den Eimer hineinragt. Der Deckel erhöht dadurch nicht das Volumen des Eimers, wenn
dieser auf den Eimer gesetzt wird. Da sich die Deckeloberseite unterhalb des umlaufenden
oberen Deckelrands befindet, bildet der Mittelbereich des Deckels eine Vertiefung,
so dass ein baugleicher Eimer auf den erfindungsgemäßen Deckel gestapelt werden kann
und bei einem entsprechenden Durchmesser des Eimerbodens durch den vorspringenden,
umlaufenden Randabschnitt seitlich gegen Verrutschen gesichert wird.
[0022] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die Kammer durch ein an der Deckelunterseite
vorspringendes, einstückig mit dem Deckel ausgebildetes, geschlossenes Wandprofil
und einen das Wandprofil von unten verschließenden Kammerboden gebildet. Dadurch lässt
sich der Deckel samt Seitenwand der Kammer auf einfache Weise, z.B. als Kunststoffspritzgussteil,
fertigen und durch einen ebenfalls im Spritzgießverfahren leicht herstellbaren Kammerboden
aus Kunststoff verschließen. Dadurch wird ein kostengünstig herstellbarer und funktionaler
Eimerdeckel geschaffen.
[0023] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann der Kammerboden zum Entleeren des Kammerinhalts
geöffnet oder vom Deckel gelöst werden. Wenn der Kammerboden fest mit dem Deckel verbunden
ist, muss zum Vermischen des Stoffs in der Deckelkammer mit dem Inhalt des Eimers
der Deckel vom Eimer gelöst werden und umgedreht werden, um über die an der Deckeloberseite
angeordnete Kammerzugangsöffnung den Inhalt der Deckelkammer zu entleeren. Wenn sich
dagegen der Kammerboden manuell öffnen lässt oder von dem Deckel gelöst werden kann,
muss der Deckel nicht umgedreht werden. Unter Umständen kann dieser sogar über die
Kammerzugangsöffnung geöffnet oder weggestoßen werden, ohne den Deckel überhaupt vom
Eimer zu lösen. Das Gemisch beide Stoffe kann dann wiederum über eine der beiden Öffnungen
in einen dritten Behälter ausgeleert werden. Gemäß diesem Aspekt kann die Kammer also
entweder durch die Kammeröffnung oder durch Öffnen oder Entfernen des Kammerbodens
entleert werden.
[0024] Wenn der Deckel aus einem dünnwandigen Kunststoff gefertigt wird, so kann dieser
im Randbereich, vorzugsweise radial und/oder in Umfangsrichtung verlaufende, Verstärkungsrippen
aufweisen. Dadurch wird sichergestellt, dass sich der lediglich an seinem Außenumfang
gelagerte Deckel im mittleren Bereich, in dem die Kammer angeordnet ist, nicht durchbiegt.
[0025] Wie oben bereits angedeutet, kann die Oberseite des Deckels entsprechend dem Boden
des Eimers so ausgebildet sein, dass mehrere baugleiche Eimer, für welche der Deckel
bestimmt ist, übereinander gestapelt werden können.
[0026] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist auf einen Eimer mit einem erfindungsgemäßen
Deckel gerichtet, wobei im Eimer und in der zumindest einen Kammer des Deckels zumindest
zwei, vorzugsweise untereinander reaktive, Ausgangsstoffe eines Endprodukts getrennt
voneinander transportiert und gelagert werden können und die Volumina der Kammer beziehungsweise
der Kammern und des Eimers abzüglich des Verdrängungsvolumens des in den Eimer hineinragenden
Teils des Deckels dem Mischungsverhältnis der Ausgangsstoffe für das Endprodukt entsprechen.
Wenn die Volumina der jeweiligen Behältnisse entsprechend vorbestimmt sind, muss diejenige
Person, welche die Ausgangsstoffe miteinander vermischt, nicht darauf achten, in welchem
Verhältnis die Ausgangsstoffe gemischt werden müssen, um das gewünschte Endprodukt
zu erzielen. Diejenige Person braucht lediglich die gesamten Volumina der jeweiligen
Kammern beziehungsweise des Eimers miteinander zu mischen, um das gewünschte Endprodukt
im richtigen Mischverhältnis herzustellen. Auch das Befüllen des Eimers beziehungsweise
der Kammern gestaltet sich entsprechend einfach, da diese lediglich vollständig zu
füllen sind, um zu erreichen, dass die Ausgangsstoffe für das spätere Vermischen im
richtigen Mischungsverhältnis vorliegen.
[0027] Vorzugsweise sind die Volumina derart dimensioniert, dass das Endprodukt unter Berücksichtigung
etwaiger chemischer oder physikalischer Volumenänderungen beim Vermischen der Ausgangsstoffe
vollständig im Eimer Platz findet. Ist zu erwarten, dass die Ausgangsstoffe im gemischten
Zustand ein höheres Volumen haben, als das Gesamtvolumen der jeweiligen Stoffe im
getrennten Zustand, so können die Kammern im Deckel oder der Eimer nicht ganz vollständig
gefüllt werden. Alternativ kann im Deckel eine weitere Kammer vorgesehen werden, die
ungefüllt bleibt und etwa dem Volumenzuwachs der Ausgangsstoffe im gemischten Zustand
entspricht, während alle anderen Kammern beziehungsweise der Eimer vollständig gefüllt
werden können, um ein Mischungsverhältnis zu erreichen, das dann nach dem Vermischen
und Entfernen des Deckels genau dem Fassungsvermögen des Eimers entspricht.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0028]
Fig. 1 zeigt einen Eimer mit einem Deckel gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
Fig. 2 zeigt eine Querschnittsansicht des Eimers der Fig. 1; und
Fig. 3 zeigt eine Detailansicht der Fig. 2.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
[0029] Fig. 1 zeigt einen Eimer 2, der mit einem Deckel 4 verschlossen ist. Sowohl der Eimer
2 als auch der Deckel 4 sind aus Kunststoff. Der Deckel 4 weist eine verschlossene
Öffnung 6, welche einen direkten Zugang zum Inhalt des Eimers 2 ermöglicht, und eine
Öffnung 8, die einen Zugang zu einer an einer Unterseite des Deckels 4 ausgebildeten
Kammer 10 (siehe Fig. 2) ermöglicht, auf. Die Kammer 10 dient zur Aufnahme eines Stoffs,
einer Flüssigkeit, eines Pulvers, einer Masse, etc., welche mit einem entsprechenden
Stoff, Flüssigkeit, Pulver, Masse, etc., die im Eimer 2 aufgenommen ist, vermischt
oder diesem beigemengt werden kann, um so ggf. mit einer chemischen Reaktion ein gewünschtes
Endprodukt herzustellen.
[0030] Die Eimerzugangsöffnung 6 und die Kammerzugangsöffnung 8 sind jeweils mit einem stöpselförmigen
Verschlusselement 12 verschlossen. Diese werden nach dem Füllen der Kammer 10 und
des Eimers 2 eingesetzt und können bei Bedarf manuell entfernt werden. Bei den Verschlusselementen
12 handelt es sich ebenfalls um Kunststoffteile, welche in den Öffnungen 6 und 8 form-
und / oder kraftschlüssig aufgenommen sind.
[0031] Wie aus der Fig. 2 hervorgeht, ist die Kammer 10 zur Eimermittelachse beziehungsweise
zur Deckelmittelachse exzentrisch angeordnet, so dass die Eimerzugangsöffnung 6 seitlich
neben der Kammer 10 angeordnet werden kann. Die Mittelpunkte der Öffnungen 6 und 8
sowie des Deckels 4 und der Kammer 10 liegen auf einer Linie, die in etwa der Schnittlinie
der Fig. 2 entspricht. Insbesondere befinden sich die Öffnungen 6 und 8 achsensymmetrisch
in einem äußeren Bereich des Deckels 4.
[0032] Der Deckel 4 weist ferner eine im Wesentlichen ebene Oberfläche 14 auf, die gegenüber
einem umlaufenden Randabschnitt 16, der einen oberen Rand 18 des Eimers 2 formschlüssig
umgreift. Ein in den Eimer hineinragender Innenabschnitt 20 des Randabschnitts 16
liegt flächig an einer Innenwandung 22 des Eimers 2 an und ein Außenabschnitt 24 des
Randabschnitts 16 umgreift den oberen Rand 18 des Eimers 2 und weist an seiner Innenseite
zackenförmige umlaufende Vorsprünge 26 auf, die zur axialen Fixierung des Deckels
4 am Eimer 2 mit entsprechenden umlaufenden Vorsprüngen 28 an der Außenwandung des
Randabschnitts 18 materialelastisch eingreifen (siehe Fig. 3). Zum Aufbringen des
Deckels 4 auf den Eimer 2 muss dieser lediglich aufgedrückt werden. Zum Entfernen
des Deckels 4 vom Eimer 2 muss der Außenabschnitt 24 etwas radial nach außen gedehnt
werden, um die Vorsprünge 26 und 28 außer Eingriff zu bringen.
[0033] Zwischen der ebenen Oberfläche 14 und dem Innenabschnitt 20 des Randabschnitts 16
sind in einer umlaufenden Vertiefung 30 eine in Umfangsrichtung sowie eine Vielzahl
von in radialer Richtung verlaufende Verstärkungsrippen 32 vorgesehen, die bündig
mit der Oberfläche 14 abschließen.
[0034] Aus der Fig. 2 ist ferner ersichtlich, dass die Kammer 10 an einer Unterseite des
Deckels 4 ausgebildet ist und durch ein senkrecht zur Unterseite des Deckels 2 vorspringendes,
zylinderförmiges Wandprofil 34 und einen kreisförmigen Kammerboden 36 gebildet. Das
Wandprofil 34 ist einstückig mit dem Deckel 4 ausgebildet und der separat hergestellte
Kammerboden 36 ist von unten auf das Wandprofil 34 aufgesteckt und mit diesem, z.
B. durch Kleben oder Schweißen, stoffschlüssig verbunden, so dass kein in die Kammer
10 gefüllter Stoff, flüssig oder rieselfähig, in den Eimer 2 gelangen kann. Der Kammerboden
36 weist dafür zwei umlaufende und das Wandprofil 34 von beiden Seiten einfassende
Vorsprünge 38 auf.
[0035] Der zum Boden hin leicht konisch zulaufende Eimer 2 weist an einem oberen Bereich
unmittelbar unterhalb des Eimerrands 18 einen seitlich auskragenden und dann nach
unten geführten Abschnitt 40 auf, der zur Aufnahme eines Randabschnitts 16 eines baugleichen
Eimers dient, wenn diese ineinander gestapelt werden. Ferner weist der Abschnitt 40
an zwei gegenüberliegenden Seiten Ausnehmungen bzw. Aufnahmen 42 für einen Henkel
aus Kunststoff oder Metall zum Tragen des Eimers 2 auf.
[0036] Zum Füllen des Eimers 2 kann entweder der Deckel 4 oder lediglich das Verschlusselement
12 aus der Eimerzugangsöffnung 6 entfernt werden. Die Kammer 10 wird über die Kammerzugangsöffnung
8 gefüllt und anschließend mit dem Verschlusselement 12 dicht verschlossen. Die Volumina
des Eimers 2, wenn dieser bis an die Unterseite des Deckels 4 gefüllt ist, und die
Kammer 10 vollständig gefüllt ist, sind entsprechend dem gewünschten Mischungsverhältnis
beider Stoffe gewählt.
[0037] Zum Mischen der Stoffe kann entweder der Deckel 4 abgenommen werden, das Verschlusselement
12 der Kammerzugangsöffnung 8 entfernt werden und der Inhalt der Kammer 10 in den
Eimer geschüttet werden oder die Stoffe im Eimer und der Kammer in einem anderen Behälter
miteinander vermischt werden. Dazu kann entweder der Deckel 4 entfernt werden, der
Inhalt des Eimers 2 in das andere Behältnis geschüttet werden und anschließend der
Inhalt der Kammer 10 beigemengt werden oder ohne den Deckel 4 abzunehmen die Inhalte
des Eimers 2 und der Kammer 10 durch Entleeren über die Eimerzugangsöffnung beziehungsweise
Kammerzugangsöffnung in das entsprechende Behältnis gegeben werden. Letzteres macht
insbesondere Sinn, wenn nicht die gesamten Inhalte ausgeschüttet werden sollen, sondern
mehrmals hintereinander bestimmte Mengen miteinander vermischt werden sollen, wobei
in der Zwischenzeit auf sehr einfache Weise sowohl der Eimer 2 als auch die Kammer
10 über die Verschlusselemente 12 wieder verschlossen werden können.
[0038] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die beschriebene Ausführungsform beschränkt,
sondern kann auch innerhalb des Schutzbereichs der beigefügten Ansprüche abgewandelt
werden.
[0039] So kann beispielsweise der Deckel 4 mehrere Kammern 10 mit entsprechend vielen Kammerzugangsöffnungen
8 aufweisen. Beispielsweise kann die in der Fig. 2 gezeigte zylindrische Kammer z.B.
durch Trennwände in entsprechende Kreiszylindersegmente aufgeteilt sein oder mehrere
unmittelbar nebeneinander oder voneinander beabstandete Kammern 10 aufweisen. Der
Vorteil dieser Anordnung ist darin zu sehen, dass die einzelnen Stofffaktionen nicht
wie bei den Behältern des Standes der Technik übereinander, sondern nebeneinander
angeordnet sind.
[0040] Alternativ kann die Eimerzugangsöffnung 6 durch einen die Kammer 10 durchdringenden
röhrenförmigen Kanal ersetzt werden.
[0041] Ferner kann der Deckel 4 aus Kunststoff mit Eimern aus anderen Materialien, wie zum
Beispiel aus Metall kombiniert werden. Der Deckel 4 kann auch auf andere Weise am
Eimer 2 befestigt werden, z.B. kann dieser aufschraubbar sein.
[0042] Der mit dem Wandprofil 34 fest verbundene Kammerboden 36 kann auch dergestalt sein,
dass dieser Sollbruchstellen hat, so dass der Inhalt der Kammer 10 nicht nur über
die Kammerzugangsöffnung, sondern auch durch Aufreißen oder Öffnen des Kammerbodens
36 entleert werden kann.
[0043] Solange sicher gestellt wird, dass sich der Kammerboden 36 bei Stößen oder üblichen
Beanspruchungen nicht löst, kann dieser auch reibschlüssig an dem Wandprofil 34 lösbar
befestigt sein, so dass der Kammerboden zum Befüllen oder Entleeren der Kammer 10
entfernt werden kann.
[0044] Der Kammerboden 36 kann auch über Schnappelemente formschlüssig angebracht sein,
solange jeweils die Dichtheit der Kammer 10, z.B. mittels Dichtelemente, gewährleistet
ist.
1. Deckel (4) zum Verschließen eines Eimers (2), vorzugsweise aus Kunststoff, mit zumindest
einer integrierten, geschlossenen Kammer (10), die über eine, vorzugsweise mittels
manuell entfernbare Verschlusselemente (12) verschließbare, Kammerzugangsöffnung (8)
zugänglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckel (4) eine, vorzugsweise verschließbare, Eimerzugangsöffnung (6) aufweist,
die einen direkten Zugang zum Inhalt des Eimers (2) ermöglicht, wenn der Deckel (4)
den Eimer (2) verschließt.
2. Deckel (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine, vorzugsweise zylinderförmige, Kammer (10) außermittig angeordnet
ist und die Eimerzugangsöffnung (6) durch einen zu der zumindest einen Kammer (10)
seitlich versetzten Durchtritt (6) gebildet wird.
3. Deckel (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Eimerzugangsöffnung (6) durch einen die Kammer (10) durchdringenden Kanal gebildet
wird.
4. Deckel (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kammerzugangsöffnung (8) in einem äußeren Bereich der Kammer (10) und die Eimerzugangsöffnung
(6) in einem äußeren Bereich des Deckels (4) angeordnet sind.
5. Deckel (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kammer (10) so ausgebildet ist, so dass sich das Kammervolumen ganz oder größtenteils
innerhalb des Eimers (2) befindet, wenn der Deckel (4) den Eimer (2) verschließt.
6. Deckel (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Deckeloberseite innerhalb eines umlaufenden Randabschnitts (16)) zum formschlüssigen
Umgreifen einer oberen umlaufenden Kante (18) des Eimers (2) einen im Wesentlichen
ebenen Flächenabschnitt (14) aufweist, der unterhalb des oberen Deckelsrands (16)
liegt, und die zumindest eine Kammer (10) an der Deckelunterseite ausgebildet ist.
7. Deckel (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Kammer (10) durch ein an der Deckelunterseite vorspringendes, einstückig
mit dem Deckel (4) ausgebildetes, geschlossenes Wandprofil (34) und einen das Wandprofil
(34) von unten verschließenden Kammerboden (36) gebildet wird.
8. Deckel (4) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kammerboden (36) zum Entleeren des Kammerinhalts geöffnet oder von dem Deckel
(4) gelöst werden kann.
9. Deckel (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Oberseite des Deckels (4) so ausgebildet ist, dass mehrere baugleiche Eimer, für
welchen der Deckel (4) bestimmt ist, übereinander gestapelt werden können.
10. Eimer (2) mit einem Deckel (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
im Eimer (2) und in der zumindest einen Kammer (10) des Deckels (4) zumindest zwei,
vorzugsweise untereinander reaktive, Ausgangsstoffe eines Endprodukts getrennt voneinander
transportiert und gelagert werden können, und das Volumen der zu zumindest einen Kammer
(10) und das Volumen des Eimers (2) abzüglich des Verdrängungsvolumens des in den
Eimer (2) hineinragenden Teil des Deckels (4) dem Mischungsverhältnis der Ausgangsstoffe
für das Endprodukt entsprechen.
11. Eimer (2) mit einem Deckel (4) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Volumina derart dimensioniert sind, dass das Endprodukt unter Berücksichtigung
etwaiger chemischer oder physikalischer Volumenänderungen beim Vermischen der Ausgangsstoffe
vollständig im Eimer (2) Platz finden.