Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Findung von Verbrauchsdaten,
insbesondere von Kraftfahrzeugen.
Stand der Technik, insbesondere dessen Nachteile und technische Probleme
[0002] Unter dem Schlagwort Web 2.0, vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Web_2.0 wird eine
Reihe interaktiver und kollaborativer Elemente des Internet verstanden, bei dem der
Nutzer nicht nur den Inhalt konsumiert, sondern selbst auch Inhalt zur Verfügung stellt.
[0003] Der Begriff Web 2.0 bezieht sich neben spezifischen Technologien oder Innovationen
wie Cloud Computing primär auf eine veränderte Nutzung und Wahrnehmung des Internets.
Die Benutzer erstellen, bearbeiten und verteilen Inhalte in quantitativ und qualitativ
entscheidendem Maße selbst, unterstützt von interaktiven Anwendungen.
[0004] Aus praktischer Sicht werden einige Internet-Anwendungen direkt dem Begriff Web 2.0
zugeordnet:
- Wiki, vgl. zum Beispiel http://de.wikipedia.org/wiki/Wiki
= Ansammlung von Webseiten, die von Benutzern frei erstellt und überarbeitet werden
können; vgl. R. Orth, Wissensmanagement mit Wiki-Systemen, in: K. Mertins, H. Seidel (Hrsg.), Wissensmanagement
im Mittelstand, Berlin, Heidelberg 2009
- Weblog, vgl. zum Beispiel http://de.wikipedia.org/wiki/Weblog
= wird oftmals als Tagebuch im Internet bezeichnet; ein festgelegter Autorenkreis
verfasst Einträge, die in chronologisch umgekehrter Reihenfolge aufgelistet werden;
der Leser kann Kommentare zu den Einträgen verfassen; vgl. A. Zerfaß, D. Boelter, Die neuen Meinungsmacher; Weblogs als Herausforderung für Kampagnen,
Marketing, PR und Medien, Graz 2005
- Podcast, vgl. zum Beispiel http://de.wikipedia.org/wiki/Podcast
= bezeichnet das Veröffentlichen von Audio- und Videodateien im Internet; vgl. M. Gheogegan, D. Hlass, Podcast Solutions; the complete Guide to Audio and Video Podcasting,
New York 2007
- soziale Netzwerke, vgl. zum Beispiel
http://de.wikipedia.org/wiki/Soziales_Netzwerk_%28Internet%29
= stellen soziale Beziehungen im Internet dar; sie ermöglichen es dem Nutzer, ein
Profil zu erstellen und Kontakte zu verwalten; meist können sich die Mitglieder in
Gruppen oder Communities untereinander austauschen; vgl. M. Koch, A. Richter, A. Schlosser, Produkte zum IT-Social Networking in Unternehmen,
in: Wirtschaftsinformatik
- virtuelle Welt, vgl. zum Beispiel http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Welt
= dreidimensionale Plattform im Internet
- Social Bookmarks, vgl. zum Beispiel http://de.wikipedia.org/wiki/Social-Bookmarks
= bieten dem Nutzer die Möglichkeit der Speicherung und Kategorisierung persönlicher
Links
- Social News, vgl. zum Beispiel http://de.wikipedia.org/wiki/Social_News
= bieten dem Nutzer die Möglichkeit der Nachrichteneinreichung, -bewertung und - kommentierung
- Media Sharing-Plattformen
= bieten interessierten Benutzern die Möglichkeit, ein Profil anzulegen, Mediendaten
wie Fotos und Videos zu speichern und Inhalte anderer Nutzer zu konsumieren sowie
zu bewerten; vgl. K. Stanoevska-Slabeva, Die Potentiale des Web 2.0 für das Interaktive Marketing;
in: C. Belz, M. Schögel, O. Arndt, V. Walter (Hrsg.), Interaktives Marketing, Neue
Wege zum Dialog mit Kunden, Gabler 2008.
[0005] Die Bedeutung der Web 2.0-Anwendungen lässt sich anhand ihrer Mitgliederzahlen, ihrer
Popularität und der Häufigkeit ihrer Nutzung belegen. Facebook ist das größte soziale
Netzwerk mit etwa fünfhundert Millionen registrierten Nutzern im Februar 2010. Unter
den zehn meistbesuchten Websites im gleichen Zeitraum befanden sich laut dem Daten
über Webseitenzugriffe durch Web-Benutzer sammelnden und darstellenden Serverdienst
Alexa mit Blogger.com, Facebook, Wikipedia und YouTube vier Anwendungen des Web 2.0,
die besonders häufig von jungen Besuchern im Alter von vierzehn Jahren bis 29 Jahren
genutzt werden.
[0006] Der ökonomische Erfolg der Anwendungen hat sich trotz hoher Erwartungen noch nicht
eingestellt. So hinken die Umsätze den theoretischen Marktbewertungen hinterher, die
sich auf Basis der jeweiligen Finanzierungsrunden der meist noch nicht am Aktienmarkt
notierten Firmen berechnen lassen. Die Unternehmenslenker sind teilweise noch auf
der Suche nach dem richtigen Geschäftsmodell.
[0007] Wie
http://de.wikipedia.org/wiki/On-Board-Diagnose
entnehmbar, ist in der Automobilindustrie der O[n-]B[oard-]D[iagnose]-Standard zur
Fahrzeugdiagnose bekannt.
[0008] Während des Fahrbetriebs werden alle abgasbeeinflussenden Systeme überwacht, zusätzlich
weitere wichtige Steuergeräte, deren Daten durch ihre Software zugänglich sind. Auftretende
Fehler werden dem Fahrer über eine Kontrollleuchte angezeigt und im jeweiligen Steuergerät
dauerhaft gespeichert.
[0009] Fehlermeldungen können dann später durch eine Fachwerkstatt über genormte Schnittstellen
abgefragt werden. Die Codes (= sogenannte P-Codes) sind in der ISO-Norm 15031-6 festgelegt.
Zugang für die Fahrzeugdiagnose über OBD-2 ist die sechzehnpolige OBD-2-Diagnosebuchse
im Fahrzeug, die oft nicht nur für das herstellerübergreifende, abgasrelevante OBD-2-Diagnoseprotokoll
verwendet wird, sondern auch für die spezifischen Diagnoseprotokolle der Hersteller.
[0010] Die Ergebnisse der On-Board-Diagnose können auch durch spezielle Softwareanwendungen
auf handelsüblichen Notebooks ausgelesen werden. Über die Diagnoseschnittstelle sendet
der angeschlossene Werkstatt- oder Notebook-Computer (über zusätzlich erforderliche
Hardware zur Protokollinterpretation und Signalpegelwandlung) Befehle an eines der
Steuergeräte, das über seine Adresse aktiviert wird, und erhält anschließend Ergebnisse
zurück.
[0011] Befehle gibt es unter Anderem zum Lesen der ID (präzise Modellbezeichnung und Version)
des Steuergeräts, zum Lesen und Rücksetzen der oben erwähnten Fehlereinträge, zum
Auslesen sogenannter Messwertblöcke (auch Normanzeige genannt), zum Lesen, Testen
und Setzen diverser Einstellungsparameter (sogenannte Anpasskanäle) und (vor allem
für die Entwicklung) zum direkten Lesen und Schreiben von Speicherzellen im Steuergerät.
[0012] Hinlänglich im Stand der Technik bekannt zur Übertragung von Daten zwischen Geräten
über kurze Distanz ist der Bluetooth-Standard, vgl. zum Beispiel
http://de.wikipedia.org/wiki/Bluetooth
[0013] Wie
http://de.wikipedia.org/wiki/App
entnehmbar, bezeichnet der Begriff App (englische Kurzform für application) im Allgemeinen
jede Form von Anwendungsprogramm. Im Sprachgebrauch sind damit mittlerweile jedoch
meist Anwendungen für moderne Smartphones und Tablet-Computer gemeint, die über einen
in das Betriebssystem integrierten Onlineshop bezogen und so direkt auf dem Smartphone
installiert werden können.
[0014] Zu diesen Onlineshops zählen unter Anderem der App Store von Apple, der Windows Phone
Marketplace von Microsoft, der Android Market von Google, der Ovi Store von Nokia,
die AppWorld von RIM für die Blackberry-Geräte sowie PlayNow von Sony Ericsson oder
die Samsung Apps.
[0015] Die Erhaltung unseres Planeten durch Reduktion von Schadstoffen in Boden, Wasser
und Luft bekommt eine immer größere Bedeutung. Besonders negativ auf das Ökosystem
des Planeten wirkt sich die steigende Erderwärmung durch den stetig steigenden Ausstoß
an Kohlendioxid (CO
2) aus.
[0016] Kohlendioxid entsteht insbesondere bei der Verbrennung fossiler Stoffe wie Öl, Gas
oder Kohle. Diese Verbrennung findet im Wesentlichen bei der Stromerzeugung in Kraftwerken
und bei benzin- oder dieselbetriebenen Kraftfahrzeugen (Kfz) statt.
[0017] Im Rahmen internationaler Bemühungen sollen Regularien und Lösungen zur Eindämmung
der Erderwärmung durch Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes gefunden werden. Aber
nicht nur bei den Regierungen, sondern auch bei der Bevölkerung bzw. jedem Individuum
wächst das Bewusstsein, dass jeder Einzelne einen Beitrag zur Kohlendioxid-Reduzierung
durch Einsparen von elektrischer Energie und fossilen Brennstoffen leisten kann und
leisten muss.
[0018] Schadstoffreduzierungen der Luft, insbesondere in Bezug auf Kohlendioxid, lassen
sich für Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren zum einen durch die Entwicklung immer
effizienterer und damit sparsamerer Motoren erreichen, zum anderen aber auch durch
eine bewusstere, energiesparendere Fahrweise.
[0019] Neben dem vorbeschriebenen notwendigen Umweltbewusstsein haben die meisten Menschen
ein natürliches Kostenbewusstsein, das heißt das Interesse, möglichst wenig Geld für
eine gekaufte Leistung oder ein Produkt auszugeben.
[0020] Beim Kauf eines Kraftfahrzeugs werden meistens neben dem Kaufpreis auch die Verbrauchswerte
laut Herstellerangabe berücksichtigt. Damit bekommt der Kunde ein ungefähres Gefühl
über die laufenden Treibstoffkosten. Erfahrungsgemäß werden die Verbrauchsangaben
der Hersteller in der Praxis allerdings kaum erreicht, das heißt der reale Verbrauch
liegt über dem idealisierten Verbrauch laut Herstellerprospekt.
[0021] Zum heutigen Zeitpunkt ist keine Statistik bekannt, die reale Verbrauchswerte der
Kraftfahrzeuge nach Auslieferung an den Kunden enthält (von Einzelwerten im Rahmen
von Vergleichstests abgesehen).
[0022] Ebenso gibt es keine verfügbaren Statistiken zu Real- bzw. Minimalverbräuchen in
Abhängigkeit von der spezifischen Fahrstrecke - Statistiken also, die angeben, welcher
Minimalverbrauch auf einer bestimmten Strecke mit einem bestimmten Fahrzeug bei optimalem
Fahrverhalten erzielt werden kann.
Darstellung der vorliegenden Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile
[0023] Ausgehend von den vorstehend dargelegten Nachteilen und Unzulänglichkeiten sowie
unter Würdigung des umrissenen Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein System sowie ein Verfahren bereit zu stellen, mittels derer
reale Treibstoffverbrauchswerte für alle Kraftfahrzeuge auf allen Strecken mit dem
permanenten Ziel der Findung von Verbrauchs- und damit Kohlendioxid-Minima angezeigt
und ausgetauscht werden können.
[0024] Diese Aufgabe wird durch ein System mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie
durch ein Verfahren mit den im Anspruch 10 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in
den jeweiligen Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0025] Die vorliegende Erfindung beruht auf der Ermittlung der realen Treibstoffverbrauchswerte
eines Kraftfahrzeugs auf einer bestimmten Strecke und auf der entsprechenden Visualisierung
dieser Werte, insbesondere in einem, zum Beispiel globalen, Internetportal, mittels
dessen die kombinierten Kfz-Diagnose- und Geopositionsdaten visualisiert werden, die
über den O[n-]B[oard-]D[iagnose]-Anschluss des Fahrzeugs einerseits und einen Geopositionsempfänger
andererseits ausgelesen und über eine Mobilfunkverbindung auf einen Server übertragen
werden können.
[0026] In bevorzugter Weise können die Diagnosedaten von einer Smartphone-App initiiert
abgefragt und anschließend auf das Portal übertragen werden.
[0027] In vorteilhafter Weise kann die Übertragung der ermittelten Daten zur Reduzierung
der Datenmenge in gebündelter und/oder komprimierter Form erfolgen.
[0028] In zweckmäßiger Weise kann die Übertragung durch geolokalisierte Trigger ausgelöst
werden und können hierzu Bereiche/Positionen definiert werden, die eine derartige
Übertragung auslösen (Location Based Transmission).
[0029] In bevorzugter Weise kann eine sogenannte n:m-Zuordnung ("n zu m") zwischen Endgeräten
und Systemnutzeraccounts verwendet werden - ein Endgerät kann mehrere Nutzer haben,
jeder Nutzer kann mehrere Endgeräte verwenden.
[0030] In vorteilhafter Weise kann (anstelle des Smartphones) ein bereits im Kfz verbautes
Telematik- oder Mobilfunkmodul verwendet werden und kann eben dieses Modul die Diagnosedaten
über OBD oder direkt aus dem C[ontroller]A[rea]N[etwork]-Bus abfragen.
[0031] In zweckmäßiger Weise kann die Geoposition des entsprechenden Empfängers im Smartphone
verwendet werden.
[0032] In bevorzugter Weise kann die Geoposition von einem im Kfz verbauten Empfänger verwendet
werden, was zum Beispiel von einem Telematikmodul direkt über C[ontroller]A[rea]N[etwork]
abgefragt werden kann.
[0033] In vorteilhafter Weise kann die Datenübertragung zwischen dem OBD-Anschluss und dem
Smartphone über einen OBD-Bluetooth-Adapter erfolgen.
[0034] In zweckmäßiger Weise kann das Internetportal streckenabhängige Bestenlisten (zum
Beispiel in Form von "Top Ten") der Treibstoffverbrauchswerte darstellen.
[0035] In bevorzugter Weise kann die Vergleichbarkeit auf Basis des Verkehrsflusses sowie
der Witterungsverhältnisse durch Einbeziehung von durch Drittanbieter zur Verfügung
gestellten Informationen erfolgen.
[0036] In vorteilhafter Weise können die Verbrauchsvergleichswerte pro überlappende Streckenabschnitte
berechnet werden.
[0037] In zweckmäßiger Weise können die Streckenabschnitte eine Mindestlänge, zum Beispiel
mindestens einen Kilometer oder mindestens zehn Kilometer, haben.
[0038] In bevorzugter Weise können die Verbrauchsvergleichswerte und Bestenlisten pro Streckenabschnitt
pro Fahrzeugklasse (Kompaktwagen, Mittelklasse, gehobene Mittelklasse, Oberklasse,
Sportwagen, Nutzfahrzeugklasse) angegeben werden.
[0039] In vorteilhafter Weise können die Verbrauchsbestenlisten pro Fahrzeug angegeben werden.
[0040] In zweckmäßiger Weise können die Verbrauchsbestenlisten pro Fahrzeug und pro Motorisierung
angegeben werden.
[0041] In bevorzugter Weise können streckenunabhängig Gesamtbestenlisten pro Land, pro Hersteller,
pro Fahrzeugklasse, pro Fahrzeug, pro Fahrzeug und pro Motorisierung erstellt werden.
[0042] In vorteilhafter Weise können in gewissen Zeitabständen, zum Beispiel einmal pro
Jahr, die verbrauchsgünstigsten Fahrzeuge gekürt werden.
[0043] In zweckmäßiger Weise können "Spritsparwettbewerbe" für ausgewählte Strecken, zum
Beispiel Hamburg - München, für einen bestimmten Zeitraum ausgeschrieben werden.
[0044] In bevorzugter Weise kann das Internetportal registrierten Usern während der Fahrt
den aktuellen Bestverbrauch für den aktuellen Streckenabschnitt senden. Zusätzlich
können noch weitere Fahrempfehlungen mitgesendet werden, zum Beispiel die bislang
ermittelte beste Motordrehzahl und Geschwindigkeit.
[0045] Grundsätzlich könnten die Verbrauchswerte manuell, das heißt vom User bzw. Fahrer
ermittelt werden, indem er entweder den Bordcomputer verwendet (falls vorhanden) oder
durch explizites Betanken nach Beendigung der zurückgelegten Fahrstrecke und anschließende
Berechnung.
[0046] Diese manuellen Verfahren sind nicht nur sehr ungenau, sondern bieten auch leicht
die Möglichkeit der bewussten Datenverfälschung durch den Nutzer (falscher Kfz-Typ,
falsche Strecke, falscher Verbrauch). Dadurch ist keine verlässliche Datensammlung
möglich und damit der Erfolg des Internetportals fraglich.
[0047] Dieses Problem umgeht die vorliegende Erfindung dadurch, dass über die standardisierte
O[n-]B[oard-]D[iagnose]-Schnittstelle verlässliche Daten aus dem Kfz ausgelesen werden.
Diese sind zumindest der Kfz-Typ (Marke, Modell, Baujahr, Motorisierung, etc) und
das Treibstoff-Luftgemisch, das die Basis für die Treibstoffverbrauchsberechnung ist.
[0048] Das Auslesen der Daten erfolgt über einen handelsüblichen OBD-Adapter, der mittels
Bluetooth oder USB die Daten an ein gekoppeltes Smartphone, an eine fest verbaute
Telematikbox oder alternativ an ein Notebook oder an einen P[ersonal]C[omputer] überträgt.
[0049] Um des Weiteren verlässliche Daten über die tatsächlich zurückgelegte Strecke zu
erhalten, verfügt das Smartphone über einen Empfänger zur Ermittlung der geografischen
Position, zum Beispiel auf Basis von G[lobal]P[ositioning]S[ystem], Galileo, Glonass.
[0050] Ein spezielles Anwendungsprogramm oder eine spezielle App im Rahmen der vorliegenden
Erfindung sammelt periodisch jeweils zum gleichen Zeitpunkt , zum Beispiel alle zehn
Sekunden, die OBD-Daten, Geoposition sowie Zeit und fügt diese zu einem Datenpaket
zusammen.
[0051] Diese periodisch erfassten Datenpakete können vom Smartphone bzw. von der App direkt
auf das Internetportal hochgeladen werden oder aber im Smartphone gesammelt und zu
einem späteren Zeitpunkt vom Nutzer ins Portal gestellt werden.
[0052] Ein wesentlicher Anwendungszweck des Internetportals ist der Vergleich der eigenen,
streckenspezifischen Verbrauchswerte mit denen anderer Nutzer. Da die meisten Kfz-Fahrer
an einer steten Optimierung ihrer Treibstoffkosten interessiert sind, ermöglicht das
Portal dem Nutzer einerseits den Kauf eines verbrauchsgünstigeren Fahrzeugs in Betracht
zu ziehen, andererseits im Vergleich mit identischen Fahrzeugen sein Fahrverhalten
in punkto Treibstoffverbrauch zu minimieren.
[0053] Das Internetportal kann vielfältige Statistiken bereitstellen, unter Anderem
- minimaler Verbrauch pro Strecke,
- minimaler Verbrauch pro Kfz-Klasse (zum Beispiel Mittelklasse, gehobene Mittelklasse,
Oberklasse, ...) und Strecke,
- minimaler Verbrauch pro Kraftstoffart und Strecke,
- minimaler Verbrauch pro Automobilhersteller und Strecke,
- minimaler Verbrauch pro Kfz-Modell und Strecke sowie
- entsprechend gemittelte (und damit streckenunabhängige) Gesamtstatistiken.
[0054] Auf diese Weise ist es zum Beispiel möglich, das verbrauchsärmste Fahrzeug pro Strecke,
pro Land, pro Jahr etc. zu ermitteln und zu küren.
[0055] Weiterhin ergibt sich backendseitig die Möglichkeit, die ermittelten Daten mit verkehrsfluss-
und witterungsbedingten Straßenverhältnissen zu verknüpfen, um so eine differenziertere
Auswertung unter Berücksichtigung der Einflüsse vorgenannter Faktoren zu ermöglichen.
Dies setzt die Verfügbarkeit dieser Informationen durch entsprechende Webservices,
gegebenenfalls eines Drittanbieters, voraus.
[0056] Ebenso ist es möglich, auf ausgesuchten Strecken Spritsparwettbewerbe auszurufen,
zum Beispiel für die Strecke Hamburg - München oder Paris - Dakar und diese mit einem
entsprechenden Preis zu versehen. Da in diesem Fall die konkrete Fahrstrecke nicht
vorgegeben ist, würde ein solcher Wettbewerb neben dem geringsten Verbrauchswert auch
die ideale Fahrstrecke zum Ergebnis haben.
[0057] Die vorliegende Erfindung betrifft schließlich die Verwendung mindestens eines Systems
gemäß der vorstehend dargelegten Art und/oder eines Verfahrens gemäß der vorstehend
dargelegten Art zum Ermitteln und Anzeigen von durch die Diagnosedaten bestimmten
Treibstoffverbrauchswerten des Kraftfahrzeugs auf mindestens einer durch die Geopositionsdaten
bestimmten Strecke des Kraftfahrzeugs. Diese kombinierten Kfz-Diagnose- und Geopositionsdaten
können mittels mindestens eines, insbesondere globalen, Internetportals visualisiert
werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0058] Wie bereits vorstehend erörtert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der
vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu
wird einerseits auf die dem Anspruch 1 sowie dem Anspruch 10 nachgeordneten Ansprüche
verwiesen, andererseits werden weitere Ausgestaltungen, Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung nachstehend unter Anderem anhand der durch Fig. 1 bis Fig.
4 veranschaulichten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0059] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der prinzipiellen Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels
des Systems gemäß der vorliegenden Erfindung, das nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung arbeitet;
- Fig. 2A
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines OBD-Bluetooth-Adapters
zum Einsatz im System aus Fig. 1;
- Fig. 2B
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines O[n-]B[oard-]D[iagnose]-U[niversal]S[erial]B[us]-Adapters
zum Einsatz im System aus Fig. 1;
- Fig.3
- eine schematische Darstellung eines durch die Geopositionsdaten definierten Streckenabschnitts
zum Einsatz im System aus Fig. 1; und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der durch die Geopositionsdaten definierten Fahrstrecken
zweier Nutzer des Systems aus Fig. 1.
[0060] Gleiche oder ähnliche Ausgestaltungen, Elemente oder Merkmale sind in Fig. 1 bis
Fig. 4 mit identischen Bezugszeichen versehen.
Bester Weg zur Ausführung der vorliegenden Erfindung
[0061] Fig. 1 verdeutlicht die prinzipielle Funktionsweise der vorliegenden Erfindung anhand
eines Systems 10 gemäß der vorliegenden Erfindung, das nach dem Verfahren gemäß der
vorliegenden Erfindung arbeitet.
[0062] Erste O[n-]B[oard-]D[iagnose]-Systeme wurden in den USA bereits im Jahr 1988 mit
der Zielsetzung eingeführt, die Einhaltung der Abgasvorschriften überwachen zu können.
In Europa ist das Vorhandensein einer OBD-Implementierung für die Zulassung von Neufahrzeugen
für Benzinmotoren seit dem Jahr 2001 Pflicht, für Dieselfahrzeuge seit dem Jahr 2004.
[0063] Diese Pflicht beinhaltet insbesondere die Anzeige einer sogenannten Motorkontrollleuchte
(MIL = Malfunction Indicator Light) im Sichtbereich des Fahrers; diese Motorkontrollleuchte
zeigt Fehler in der Motorelektronik und damit im Abgasverhalten an.
[0064] Ebenso ist es Vorschrift, dass abgasrelevante Fehler in einem Speicher festgehalten
und über einen genormten Stecker und eine serielle Schnittstelle ausgelesen werden
können. Diese Schnittstelle gibt aber nicht nur gespeicherte (Fehler-)Werte aus, sondern
auch eine Vielzahl aktueller fahrzeug-, motor- und abgasrelevanter Datensätze.
[0065] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird an die OBD-Buchse 1 des Fahrzeugs 20, die
sich in der Regel im Innenraum des Fahrzeugs 20 unterhalb des Armaturenbretts auf
der Fahrerseite befindet, ein OBD-B[lue]T[ooth]-Adapter 2 (vgl. Fig. 2A) oder ein
OBD-U[niversal]S[erial]B[us]-Adapter 2 (vgl. Fig. 2B) angeschlossen. Es sind aber
auch alternative oder weitere Adapter, zum Beispiel vom Typ OBD-Sub D, denkbar.
[0066] Für die vorliegende Erfindung erweist sich insbesondere der OBD-B[lue]T[ooth]-Adapter
(vgl. Fig. 2A) als sehr vorteilhaft, weil hierdurch ein besonders einfacher Zugang
zu den gewünschten Daten ermöglicht wird. Aber auch andere Zugänge zu den fahrzeugspezifischen
Datensätzen sind denkbar, indem beispielsweise über andere Adapter direkt auf den
Bus des Fahrzeugs 20, zum Beispiel auf den C[ontroller]A[rea]N[etwork]-Bus oder auf
den Flexray, zugegriffen wird.
[0067] Der Adapter 2 wird nun mit einem Smartphone 4, bei dem ebenfalls Bluetooth 3 eingeschaltet
ist, gekoppelt (sogenanntes "Pairing"). Eine erfindungsgemäße Anwendung auf dem Smartphone
(sogenannte App 5) wird vom Nutzer bzw. Fahrer gestartet.
[0068] Im nächsten Schritt werden über den OBD-B[lue]T[ooth]-Adapter 2 fahrzeugspezifische
Daten wie Hersteller, Modell, Baujahr, Motorisierung ausgelesen, und zwar vorzugsweise
über die V[ehicle]I[dentification]N[umber], die Bestandteil des OBD-Parametersatzes
ist. Um die Aufzeichnung der Verbrauchswerte zu starten, betätigt der Nutzer bzw.
Fahrer den entsprechenden Button der App.
[0069] Nun wird in periodischen Intervallen, zum Beispiel alle zehn Sekunden, über die OBD-Schnittstelle
zumindest das Treibstoff-Luftgemisch ausgelesen. Weitere Daten können die Motordrehzahl
und die Außentemperatur sein. Das Intervall zum Auslesen der Daten wird im Rahmen
der weiteren Erläuterungen beispielhaft mit zehn Sekunden angenommen, gegebenenfalls
sind jedoch auch kürzere Intervalle sinnvoll.
[0070] Neben den vorgenannten OBD-Daten werden zum gleichen Zeitpunkt die Geoposition und
die Uhrzeit direkt über das Smartphone 4 ausgelesen. Damit ergibt sich im einfachsten
Fall ein Datenpaket aus Uhrzeit, geografischer Länge, geographischer Breite, Treibstoff-Luftgemisch.
[0071] Das Treibstoff-Luftgemisch wird über den OBD-Datensatz M[ass]A[ir]F[low rate] ausgelesen.
Dieser Datensatz weist zwei Byte (A und B) auf. Daraus ergibt sich die Berechnung
des durchschnittlichen Treibstoffverbrauchs pro einhundert Kilometer nach der bekannten
Formel zu [(A*256)+B]/100. Die angeführte Berechnung des Verbrauchs kann sowohl im
Smartphone 4 direkt als auch auf dem Server 8 erfolgen. Darüber hinaus wird zur eindeutigen
Zuordnung innerhalb der Serverapplikation die eindeutige V[ehicle]I[dentification]N[umber]
übermittelt.
[0072] Die im Ausführungsbeispiel nun alle zehn Sekunden erstellten Datenpakete können zum
einen direkt (sogenannter Online-Modus) über eine Mobilfunkverbindung 6, zum Beispiel
über GSM (= Global System for Mobile Communications) oder über UMTS (= Universal Mobile
Telecommunications System), und/oder über das Internet 7 auf den Server 8 bzw. auf
das Internetportal 9 hochgeladen werden oder zunächst im Smartphone 4 gespeichert
und zu einem späteren Zeitpunkt vom Nutzer hochgeladen werden (sogenannter Offline-Modus).
Dies kann dann ebenfalls über das Smartphone 4 erfolgen oder nach Übertragung der
Daten vom Smartphone 4 auf einen PC über eben letzteren.
[0073] Zur Reduzierung der zu übertragenden Datenmenge durch Vermeidung eines übermäßigen
Transportprotokoll-Overheads wird optionalerweise eine zeitverzögerte Live-Übertragung
der Daten in gebündelter und/oder komprimierter Form zur Verfügung gestellt. Hierbei
erfolgt eine geräteinterne Sammlung der periodisch erfassten Daten. Diese Datenpakete
werden beim Eintreten bestimmter Ereignisse gebündelt und/oder komprimiert an den
Server 8 bzw. an das Backend übertragen.
[0074] Mögliche Ereignisse sind hierbei:
- Erreichen einer vorgegebenen Datenmenge im Hinblick auf die Datengröße (zum Beispiel
512 kByte);
- Erreichen einer vorgegebenen Datenmenge im Hinblick auf die Anzahl der Datensätze
(zum Beispiel fünfzig Einträge);
- zeitbasiert zyklisch (zum Beispiel alle fünfzehn Minuten);
- manuelles Auslösen durch Betätigen eines hierfür vorgesehenen Buttons innerhalb der
App 5;
- automatische Übertragung bei erkanntem längerem Stillstand (= unveränderte GeoPosition);
dieser Mechanismus bietet zudem im Allgemeinen eine stabilere Signal- und damit eine
verbesserte Übertragungsqualität; dies wiederum bringt eine verminderte Sendewiederholrate
und somit ein verringertes Transfervolumen mit sich;
- automatische Übertragung bei Erreichen konfigurierbarer Geopositionen (zum Beispiel
Heimatadresse).
[0075] Bei der Online-Übertragung werden die hochgeladenen Daten "live" im Portal 9 angezeigt
und erlauben so eine Verfolgung der Fahrten der Nutzer durch Besucher des Portals
9, was die Attraktivität des Portals 9 erhöht. Im Falle einer gebündelten und/oder
komprimierten Übertragung erfolgt dieses Live-Tracking gegebenenfalls zeitversetzt.
[0076] Um die Verlässlichkeit der ermittelten Verbrauchswerte zu gewährleisten und somit
den Mehrwert des Systems 10 - nämlich eine verlässliche Verbrauchsaussage - sicherzustellen,
ist das Gesamtsystem 10 in zweckmäßiger Weise gegen Datenmanipulation abgesichert.
Dies gilt sowohl im Hinblick auf die Datenintegrität als auch im Hinblick auf die
Absicherung des Systems 10 gegen versehentliche Eingriffe (Betriebssicherheit, zum
Beispiel durch einen technischen Defekt hervorgerufen) oder gegen vorsätzliche Eingriffe
(Angriffssicherheit) in die Funktionalität.
[0077] Neben dem Einsatz von in der Praxis erprobter, vorzugsweise nicht-proprietärer, Standard-Software
an allen relevanten Schnittstellen des Systems 10, insbesondere im Bereich des Telematikprotokolls
sowie des verwendeten Datenbankmanagementsystems, betrifft dies vor allem die Absicherung
der im Fahrzeug 20 erfassten Daten durch geeignete kryptographische Verfahren.
[0078] Hierzu kann in vorteilhafter Weise ein Message Authentication Code unter Verwendung
eines symmetrischen Verfahrens zur Anwendung kommen. Ohne Kenntnis des geheimen Schlüssels
ist es hierdurch nicht möglich, einen erzeugten Datensatz zu manipulieren oder neue
- gültige - Datensätze zu erzeugen.
[0079] Die Darstellung der hochgeladenen Datensätze im Portal 9 erfolgt auf einer geografischen
Karte und/oder Straßenkarte (zum Beispiel Google Maps, Open Street Map). Das entsprechende
"Mapping" ist durch die ausgelesenen Geopositionen in Form streckenabhängiger Statistiken
möglich, die auf dem Portal 9 visualisiert werden. Hierdurch kann erfindungsgemäß
ein fahrstreckenabhängiger Verbrauchswertvergleich ("Benchmark") durchgeführt werden.
[0080] Das Internetportal 9 operiert auf Nutzeraccountbasis, das heißt der Anwender hat
nach erfolgter Registrierung und Anmeldung Zugriff auf einen diesem konkreten Anwender
zugeordneten Datenbestand. Der Begriff "Anwender" definiert sich hierbei über die
systemweit eindeutige eMail-Adresse, die im Rahmen der Accountregistrierung anzugeben
ist.
[0081] Einzelne Endgeräte werden über die vorgenannte V[ehicle]I[dentification]N[umber]
identifiziert, die im Rahmen der Datenübertragung gemeinsam mit den Nutzdaten übermittelt
wird. Hierüber kann eine eindeutige Zuordnung erfasster Daten zu einem konkreten Endgerät/Fahrzeug
20 erfolgen.
[0082] Nutzeraccounts können mit einem oder mehreren Endgeräten verknüpft werden. Hierdurch
wird eine anwenderbasierte statistische Auswertung ermöglicht. Speziell über die Möglichkeit,
einzelne Endgeräte mehreren Nutzeraccounts zuzuweisen (gemeinsam genutztes Fahrzeug
20, zum Beispiel im Rahmen des Car-Sharing), bietet das Gesamtsystem 10 so die Möglichkeit,
den Einfluss individueller Fahrweisen gegenüberzustellen.
[0083] Ein derartiger Mehrbenutzerbetrieb des Fahrzeugs 20 setzt eine endgeräteseitige Konfigurationsmöglichkeit
voraus. Dies kann zum einen über eine geeignete Oberfläche (M[ensch]M[aschine]I[nterface])
erfolgen, zum anderen aber auch durch weitere im Automobilbereich gängige Identifizierungsverfahren,
wie beispielsweise die Fahrererkennung durch den verwendeten Schlüssel.
[0084] Das Internetportal 9 erfordert eine Nutzerregistrierung in bekannter Art und Weise
(Username, Passwort). Es wird zwischen einer kostenlosen ("Basic Member") und einer
kostenpflichtigen ("Premium Member") Mitgliedschaft unterschieden, wobei letztere
erweiterte Funktionsmerkmale aufweist.
[0085] So ist es beispielsweise dem Premium Member möglich, mehrere Fahrzeuge 20 unter seinem
Account zu verwalten und erweiterte Informationen und Statistiken zu den Platzierungen,
Usern, Fahrzeugen 20 und/oder Strecken zu erhalten.
[0086] Ein weiterer Vorzug ist die Möglichkeit der Nutzung eines Rückkanals vom Portal 9
zum Smartphone 4, der bereits während der Fahrt Fahrempfehlungen meldet, die auf den
bisherigen Bestwerten auf der entsprechenden Strecke beruhen.
[0087] Für die Ermittlung der streckenabhängigen Verbrauchswertvergleich (sogenannte Benchmarks)
werden auf dem Server 8 jeweils überlappende Streckenabschnitte berücksichtigt. Hierbei
ist ein Streckenabschnitt im Rahmen der vorliegenden Erfindung durch die Länge der
Strecke in der gewählten Fahrtrichtung zwischen Abzweigungen, Einmündungen, Kreuzungen,
Anschlussstellen etc. definiert, vgl. Fig. 3:
Am Beispiel einer Autobahn ist der kleinste Streckenabschnitt die Distanz zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Anschlussstellen. Im innerstädtischen Bereich ist dies die
Distanz zwischen zwei Abzweigungen oder Kreuzungen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
und der Sinnhaftigkeit können auch Mindestgrößen für Streckenabschnitte definiert
werden, zum Beispiel mindestens ein Kilometer außerhalb von Autobahnen oder mindestens
zehn Kilometer auf Autobahnen.
[0088] Fig. 4 zeigt die Fahrstrecken zweier Nutzer (= User 1, User 2). Auf der gesamten
jeweiligen Fahrstrecke wurden die vorbeschriebenen Datenpakete ermittelt und auf den
Server hochgeladen.
[0089] Durch die übertragenen Geopositionen können die Fahrstrecken einer Straße und einem
entsprechenden Straßenabschnitt zugeordnet werden. Hierzu kann das Internetportal
9 auf eine Navigationsdatenbank bzw. auf Straßenkartendaten zugreifen.
[0090] Die für den jeweiligen Streckenabschnitt gültigen Verbrauchswerte, die in Abhängigkeit
von der gewählten Abtastrate zum Beispiel alle zehn Sekunden vorliegen, werden für
die Ermittlung des durchschnittlichen Verbrauchs, bezogen auf einhundert Kilometer,
herangezogen und der errechnete Mittelwert in Form einer Rangliste, zum Beispiel einer
Top Ten-Liste, im Portal 9 direkt am Streckenabschnitt dargestellt (vgl. Fig. 4 am
Beispiel von zwei Fahrern).
[0091] Diese Verbrauchswertrangliste gilt immer nur für eine Fahrtrichtung. Für die Fahrtrichtung
ist in vorgenanntem Datenpaket noch die Heading erforderlich, die - in gewissen Grenzen
verlässlich - mit dem Smartphone 4 ermittelt werden kann. Alternativ kann die Richtung
auch serverseitig aus der Perlenkette der Positionsmeldungen ermittelt werden.
[0092] Für die Gegenrichtung ist eine separate Statistik erforderlich; zum Beispiel ergeben
sich stark unterschiedliche Verbräuche bei Steigungen bzw. Gefällen in der Gegenrichtung.
[0093] Für realistische Verbrauchsvergleiche kann zwischen verschiedenen Fahrzeugklassen
unterschieden werden. Dementsprechend möglich sind separate Statistiken für Oberklasse,
gehobene Mittelklasse, Mittelklasse, Kompaktwagenklasse. Ebenso denkbar sind/ist eine
Sportwagenklasse und/oder eine Nutzfahrzeugklasse. Letztere wiederum sollte nach zulässigem
Gesamtgewicht nochmals unterteilt werden, zum Beispiel bis 3,5 Tonnen, zwischen 3,5
Tonnen und 7,5 Tonnen usw.
[0094] Ferner kann es weitere Statistiken geben, wie vorstehend dargestellt. Hierdurch ist
es möglich, objektive, unabhängige und verlässliche Aussagen über die realen Verbrauchswerte
der verschiedenen Fahrzeuge 20 der verschiedenen Hersteller zu machen.
[0095] Diese Informationen sind einerseits für umwelt- und kostenbewusste Autofahrer sehr
interessant, andererseits ein "unbezahlbares" Marketingargument für den diese Statistiken
jeweils anführenden Automobilhersteller.
[0096] Durch die auf dem Server 8 gesammelten Daten und durch die zugehörigen Statistiken
können fahrzeug- und streckenspezifische Verbrauchsbestwerte gegebenenfalls einschließlich
weiterer Fahrempfehlungen, zum Beispiel ideale Motordrehzahl und Geschwindigkeit,
an den Nutzer bzw. Fahrer gesendet werden. Bei Berücksichtigung durch den Fahrer wird
eine umwelt- und kostenbewusste Fahrweise noch weiter gefördert.
Liste der Bezugszeichen
[0097]
1 Anschluss, insbesondere O[n-]B[oard-]D[iagnose]-Anschluss, oder Buchse, insbesondere
O[n-]B[oard-]D[iagnose]-Buchse
2 Adapter, insbesondere OBD-B[lue]T[ooth]-Adapter oder OBD-U[niversal]S[erial]B[us]-Adapter
3 B[lue]T[ooth]
4 mobile Datenkommunikationsanlage oder mobile Datenverarbeitungseinrichtung, insbesondere
Handheld, Notebook oder P[ersonal]D[igital]A[ssistant], oder mobile Telekommunikationseinrichtung,
insbesondere mobiles Kommunikationsgerät, zum Beispiel Mobiltelefon oder Smartphone
5 Anwendung oder App[lication]
6 Mobilfunkverbindung, insbesondere mittels GSM oder mittels UMTS
7 Internet oder W[orld]W[ide]W[eb]
8 Rechen-/Speichereinheit, insbesondere Server
9 Visualisierungseinheit, insbesondere Internetportal
10 System, insbesondere Gesamtsystem
20 Kraftfahrzeug, insbesondere Automobil oder Motorrad
1. System (10) zum Visualisieren von Diagnose- und Geopositionsdaten mindestens eines
Kraftfahrzeugs (20),
- wobei die Diagnosedaten über mindestens einen Anschluss (1) des Kraftfahrzeugs (20)
auslesbar sind,
- wobei die Diagnose- und Geopositionsdaten zumindest partiell drahtlos, insbesondere
über mindestens eine Mobilfunkverbindung (6) und/oder über das Internet (7), auf mindestens
eine Rechen-/Speichereinheit (8), insbesondere auf mindestens einen Server, übertragbar
sind und
- wobei die Diagnose- und Geopositionsdaten in kombinierter oder miteinander verknüpfter,
insbesondere in Bezug zueinander gesetzter, Form visualisierbar sind.
2. System gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Diagnosedaten über mindestens einen O[n-]B[oard-]D[iagnose]-Anschluss (1) des
Kraftfahrzeugs (20) auslesbar sind.
3. System gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Diagnose- und Geopositionsdaten in gebündelter und/oder komprimierter Form auf
die Rechen-/Speichereinheit (8) übertragbar sind.
4. System gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Diagnose- und Geopositionsdaten mittels mindestens einer Visualisierungseinheit
(9), insbesondere mittels mindestens eines Internetportals, visualisierbar sind.
5. System gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Diagnosedaten mittels mindestens einer Anwendung oder App[lication] (5) mindestens
einer mobilen Datenkommunikationsanlage oder mobilen Datenverarbeitungseinrichtung
oder mobilen Telekommunikationseinrichtung (4), insbesondere von mindestens einer
Smartphone-App, abfragbar und an die Visualisierungseinheit (9) übertragbar sind.
6. System gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Diagnosedaten mittels mindestens eines im Kraftfahrzeug (20) verbauten Telematik-
oder Mobilfunkmoduls, insbesondere aus dem C[ontroller]A[rea]N[etwork]-Bus und/oder
auf Basis von O[n-]B[oard-]D[iagnose], abfragbar und an die Visualisierungseinheit
(9) übertragbar sind.
7. System gemäß Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Diagnosedaten zwischen mindestens einem O[n-]B[oard-]D[iagnose]-Anschluss (1)
und der mobilen Datenkommunikationsanlage oder mobilen Datenverarbeitungseinrichtung
oder mobilen Telekommunikationseinrichtung (4) über Bluetooth (3) oder über U[niversal]S[erial]B[us],
insbesondere mittels mindestens eines O[n-]B[oard-]D[iagnose]-Bluetooth-Adapters oder
mittels mindestens eines O[n-]B[oard-]D[iagnose]-U[niversal]S[erial]B[us]-Adapters
(2), übertragbar sind.
8. System gemäß mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Geopositionsdaten auf Basis mindestens einer in der mobilen Datenkommunikationsanlage
oder mobilen Datenverarbeitungseinrichtung oder mobilen Telekommunikationseinrichtung
(4) vorgesehenen Empfangseinheit ermittelbar und vom Telematik- oder Mobilfunkmodul
über das C[ontroller]A[rea]N[etwork] abfragbar sind.
9. System gemäß mindestens einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Geopositionsdaten auf Basis mindestens einer im Kraftfahrzeug (20) verbauten
Empfangseinheit ermittelbar und vom Telematik- oder Mobilfunkmodul über das C[ontroller]A[rea]N[etwork]
abfragbar sind.
10. Verfahren zum Visualisieren von Diagnose- und Geopositionsdaten mindestens eines Kraftfahrzeugs
(20),
- wobei die Diagnosedaten über mindestens einen Anschluss (1), insbesondere über mindestens
einen O[n-]B[oard-]D[iagnose]-Anschluss, des Kraftfahrzeugs (20) ausgelesen werden,
- wobei die Diagnose- und Geopositionsdaten zumindest partiell drahtlos, insbesondere
über mindestens eine Mobilfunkverbindung (6) und/oder über das Internet (7), auf mindestens
eine Rechen-/Speichereinheit (8), insbesondere auf mindestens einen Server, übertragbar
sind, insbesondere in gebündelter und/oder komprimierter Form, und
- wobei die Diagnose- und Geopositionsdaten in kombinierter oder miteinander verknüpfter,
insbesondere in Bezug zueinander gesetzter, Form visualisierbar sind, insbesondere
mittels mindestens einer Visualisierungseinheit (9), zum Beispiel mittels mindestens
eines Internetportals.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung der Diagnose- und Geopositionsdaten durch mindestens einen geolokalisierten
Trigger ausgelöst wird.
12. Verfahren gemäß Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung der Diagnose- und Geopositionsdaten auslösende Bereiche und/oder
Positionen definiert werden.
13. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass beim Kombinieren oder Verknüpfen der Diagnose- und Geopositionsdaten durch mindestens
einen Drittanbieter zur Verfügung gestellte Daten und Informationen, insbesondere
in Bezug auf den Verkehrsfluss und/oder in Bezug auf die Witterungsverhältnisse, einbezogen
werden.
14. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Visualisierungseinheit (9) während der Fahrt des Kraftfahrzeugs (20) einen durch
die Diagnosedaten definierten minimalen Treibstoffverbrauchswert für einen durch die
Geopositionsdaten definierten Streckenabschnitt übermittelt.
15. Verwendung mindestens eines Systems (10) gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
9 und/oder eines Verfahrens gemäß mindestens einem der Ansprüche 10 bis 14 zum Ermitteln
und Anzeigen von durch die Diagnosedaten bestimmten Treibstoffverbrauchswerten des
Kraftfahrzeugs (20) auf mindestens einer durch die Geopositionsdaten bestimmten Strecke
des Kraftfahrzeugs (20).