[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlussklemme für ein Schutzschaltgerät, insbesondere
für einen Leitungsschutzschalter, Fehlerstromschutzschalter oder Leistungsschalter,
mit einer Klemmeschraube, welche in einen Klemmrahmen einschraubbar ist, um einen
in den Klemmrahmen eingeführten elektrischen Anschlussleiter gegen ein Kontaktstück
des Schutzschaltgerätes zu klemmen, sowie ein Schutzschaltgerät mit einer derartigen
Anschlussklemme.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Anschlussklemmen für elektrische
Schutzschaltgeräte, wie beispielsweise Leitungsschutzschalter, Leistungsschalter oder
Fehlerstromschutzschalter, bekannt. Mit Hilfe der Anschlussklemme, die im montierten
Zustand in einem Gehäuse des Schutzschaltgerätes aufgenommen und gehalten ist, kann
ein an das Schutzschaltgerät anzuschließender elektrischer Anschlussleiter an seinem
einen Leiterende sicher geklemmt werden, so dass das Schutzschaltgerät mit dem Anschlussleiter
elektrisch leitend verbunden ist. Hierzu weisen derartige Anschlussklemmen in der
Regel einen Klemmenkörper, den sogenannten Klemmrahmen auf, in den das Ende des Leiters
einsteckbar ist. Eine in den Klemmrahmen eingreifende Klemmenschraube wird bei eingestecktem
Leiterende in den Klemmrahmen hineingedreht und übt dadurch einen Klemmdruck auf den
Anschlussleiter aus. Derartige Anschlussklemmen sind beispielsweise aus der Druckschrift
DE 10 2008 025 428 A1 bekannt.
[0003] In sogenannten Schalt- oder Verteilerkästen werden üblicherweise mehrere Schutzschaltgeräte
nebeneinander angeordnet. Dabei erweist es sich häufig als erforderlich, zumindest
einige der Schutzschaltgeräte mit einer sogenannten Sammelschiene zu verbinden, beispielsweise
um eine Phasenlage festzulegen. Der Anschluss der Sammelschiene erfolgt dabei zumindest
bei einigen der Schutzschaltgeräte zusätzlich zum Anschluss des elektrischen Leiters.
In Abhängigkeit des eingesetzten Schutzschaltgerätes kann in einem Verteilerkasten
der Anschluss der Sammelschiene an die Anschlussklemmen des Schutzschaltgerätes dabei
aus Sicht des Installateurs sowohl vor als auch hinter dem Anschluss der elektrischen
Anschlussleiter liegen. Wird die Sammelschiene im Verteilerkasten hinter den elektrischen
Anschlussleitern liegend an die Anschlussklemmen angeschlossen, so hat dies den Vorteil,
dass ein Monteur oder ein Anwender den angeklemmten Leiter ohne großen Aufwand einsehen
und überprüfen kann. Weiterhin steht aufgrund dieser Anordnung ein gut zugänglicher
Verdrahtungsraum im Verteilerkasten zur Verfügung. Eine Anschlussklemme zum Kontaktieren
eines elektrischen Anschlussleiters und einer Sammelschiene ist beispielsweise aus
der Druckschrift
DE 10 2006 057 100 A1 bekannt.
[0004] Bei Schutzschaltgeräten, welche zur Absicherung und ggf. zur Abschaltung größerer
Ströme vorgesehen sind, muss entsprechend ein elektrischer Anschlussleiter mit einem
größeren Leitungsquerschnitt verwendet werden. Dementsprechend werden auch größere
Anschlussklemmen eingesetzt. Dies erfordert sowohl einen größeren Klemmrahmen als
auch eine entsprechend längere Klemmschraube. Da die Außenabmessungen der Schutzschaltgeräte
standardisiert vorgegeben sind, ist der Bauraum zur Anordnung der Anschlussklemmen
entsprechend begrenzt. Daher sind nicht beliebig große Anschlussklemmen verwendbar,
da ansonsten die Klemmschraube bei geöffneter Anschlussklemme die Außenkontur des
Schutzschaltgerätes überschreiten würde, wodurch der Berührungsschutz an der Klemmschraube
nicht mehr gegeben wäre. Der Berührungsschutz ist jedoch standardisiert vorgegeben
und daher unter allen Umständen einzuhalten.
[0005] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anschlussklemme sowie
ein Schutzschaltgerät mit einer derartigen Anschlussklemme bereitzustellen, welche
auch für höhere Ströme geeignet sind und dabei einen ausreichenden Berührungsschutz
gewährleisten.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Anschlussklemme sowie das erfindungsgemäße
Schutzschaltgerät gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Die erfindungsgemäße Anschlussklemme ist für ein Schutzschaltgerät, insbesondere
für einen Leitungsschutzschalter, einen Fehlerstromschutzschalter oder einen Leistungsschalter
vorgesehen und weist eine Klemmschraube auf, welche in einen Klemmrahmen einschraubbar
ist, um einen in den Klemmrahmen eingeführten elektrischen Anschlussleiter gegen ein
Kontaktstück des Schutzschaltgerätes zu klemmen. Die Klemmschraube ist zum Schutz
vor elektrischem Schlag dabei zumindest im Bereich ihres Schraubenkopfes in einer
isolierenden Hülse aufgenommen.
[0008] Das Kontaktstück stellt einen Anschluss des Schutzschaltgerätes dar, welcher mit
Hilfe der Anschlussklemme mit einem externen Anschlussleiter elektrisch leitend verbunden
wird. Eine Hülse stellt ein im Wesentlichen zylindrisches oder rohrförmiges Bauteil
dar, welches an seinen beiden Enden eine Öffnung aufweist. Als Material für die isolierende
Hülse können beispielsweise Kunststoffe, aber auch verschiedene Isolierstoffe, verwendet
werden. Die eine, obere Öffnung der Hülse ist dabei derart gestaltet, dass sie einerseits
eng genug ist, um eine manuelle Berührung durch den Monteur oder Bediener zu vermeiden,
andererseits aber der Schraubenkopf mit einem geeigneten Schraubendreher erreichbar
ist, um die Klemmschraube zu betätigen. Die isolierende Hülse ist dabei zusammen mit
der Klemmschraube entlang einer Längsrichtung der Klemmschraube bewegbar. Neben der
Klemmschraube können durch die Hülse auch weitere Teile der Klemme, welche sich im
Bereich des Schraubenkopfes befinden, vor direkter Berührung geschützt werden. Auf
diese Weise ist mit einfachen Mitteln ein wirksamer Berührungsschutz, die sogenannte
Fingersicherheit, realisierbar.
[0009] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Anschlussklemme ist die Klemmschraube durch
Einschrauben in den Klemmrahmen in einer Längsrichtung zwischen einer Offen-Position
und einer Klemm-Position bewegbar, wobei der Anschlussleiter in der Offen-Position
in den Klemmrahmen einführbar ist, um in der Klemm-Position zwischen der Klemmschraube
und dem Kontaktstück geklemmt zu werden. Mittels der in den Klemmrahmen eindrehbaren
Klemmschraube kann die Öffnungsweite der Anschlussklemme variiert werden, beispielsweise
um Anschlussleiter unterschiedlichen Querschnitts sicher klemmen zu können.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Anschlussklemme steht die isolierende
Hülse über den Schraubenkopf um eine definierte Weglänge über. Indem die obere Öffnung
der Hülse das Ende des Schraubenkopfes der Klemmschraube überragt, kann ein Berühren
des Schraubenkopfes durch einen Finger eines Monteurs oder Bedieners sicher unterbunden
werden.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Anschlussklemme ist zusätzlich
zu dem Anschlussleiter eine Sammelschiene klemmbar. Sammelschienen dienen dazu, mehrere
Schutzschaltgeräte ohne großen Aufwand miteinander elektrisch leitend zu verbinden,
beispielsweise um eine Phasenlage festzulegen. Wird sowohl der elektrische Anschlussleiter
als auch die Sammelschiene mit Hilfe einer einzigen Anschlussklemme geklemmt und dadurch
elektrisch mit dem Schutzschaltgerät verbunden, so lässt sich dadurch der Montageaufwand
für die Montage des Schutzschaltgerätes, beispielsweise in einem Verteilerkasten,
deutlich reduzieren.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Anschlussklemme weist der Klemmrahmen
einen oberen Wandabschnitt, in die die Klemmschraube einschraubbar ist, sowie einen
dem oberen Wandabschnitt gegenüberliegenden unteren Wandabschnitt auf, wobei die Sammelschiene
zwischen dem Kontaktstück und den unteren Wandabschnitt klemmbar ist. Der Klemmrahmen
kann beispielsweise als einfaches Blechbiegeteil ausgeführt sein, welches rahmenförmig
gefaltet und zusammengesteckt ist. In diesen Klemmrahmen ragt das Kontaktstück des
Schutzschaltgerätes zumindest abschnittsweise hinein. Werden sowohl eine Sammelschiene
als auch der elektrische Anschlussleiter elektrisch leitend mit dem Kontaktstück verbunden,
so führt das Eindrehen der Klemmschraube in den Klemmrahmen dazu, dass der elektrische
Anschlussleiter zwischen dem Schaft-Ende der Klemmschraube und dem Kontaktstück geklemmt
wird. Die Sammelschiene hingegen, die unterhalb des Kontaktstückes in den Klemmrahmen
eingeführt wurde, wird zwischen dem unteren Bandabschnitt des Klemmrahmens, welcher
beim Anziehen der Klemmschraube in Richtung des Kontaktstückes nach oben gezogen wird,
und dem Kontaktstück geklemmt. Auf diese Weise können sowohl der elektrische Anschlussleiter
als auch die Sammelschiene sicher geklemmt werden, um eine elektrisch leitende Verbindung
zu dem Kontaktstück des Schutzschaltgerätes zu realisieren.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Anschlussklemme weist diese ein
Druckstück auf, welches mit der Klemmschraube mechanisch gekoppelt und in der Längsrichtung
bewegbar ist, um den Anschlussleiter zwischen dem Kontaktstück und dem Druckstück
zu klemmen. Das Druckstück ist dabei an einem unteren, dem Schraubenkopf gegenüberliegenden
Ende des Schraubenschaftes angeordnet, so dass bei Eindrehen der Klemmschraube in
den Klemmrahmen das Druckstück in Richtung des Kontaktstückes bewegt wird. Ein in
den Klemmrahmen eingeführter elektrischer Anschlussleiter wird somit nicht mehr zwischen
dem Schraubenschaft und dem Kontaktstück, sondern zwischen dem Druckstück und dem
Kontaktstück geklemmt. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass eine im Gegensatz zum
Ende des Schraubenschaftes geeignetere Druckfläche zum Klemmen des elektrischen Anschlussleiters
zur Verfügung steht, welche entsprechend den Anforderungen konturiert und strukturiert
sein kann, um eine verbesserte Klemmwirkung zu erzielen. Auf diese Weise wird beispielsweise
eine Beschädigung einzelner Litzen des elektrischen Anschlussleiters, wie sie beim
Eindrehen der Klemmschraube ohne die Verwendung eines Druckstückes auftreten können,
vermieden.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Anschlussklemme ist die Hülse mit
dem Druckstück mechanisch gekoppelt. Da sowohl die Hülse als auch das Druckstück beim
Eindrehen der Klemmschraube in den Klemmrahmen in Längsrichtung bewegt werden, stellt
die mechanische Kopplung der Hülse und des Druckstückes eine einfache Möglichkeit
zur Realisierung dieser Längsbewegung dar.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Anschlussklemme weist das Druckstück
eine Druckstück-Isolation auf, welche mit der Hülse mechanisch gekoppelt ist. Mit
Hilfe der Druckstück-Isolation, welche fest mit dem Druckstück verbunden ist, wird
im Bereich der Anschlussöffnungen des Schutzschaltgerätes ein Berührungsschutz hinsichtlich
des Druckstücks, d.h. ein Schutz vor elektrischem Schlag bei einer Berührung des Druckstücks,
realisiert. Die Sicherheit für das Montage- oder Bedienpersonal wird dadurch weiter
verbessert.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Anschlussklemme sind die Hülse
und die Druckstück-Isolation einstückig ausgebildet. Hierdurch wird die Anzahl der
bei der Montage zu montierenden Bauteile um den Wert 1 reduziert, wodurch der Montageaufwand
verringert wird. Gleichzeitig reduziert sich auch der Herstellungsaufwand für die
einzelnen Bauteile.
[0017] Das erfindungsgemäße Schutzschaltgerät, insbesondere ein Leitungsschutzschalter,
ein Fehlerstromschutzschalter oder ein Leistungsschalter, weist eine Anschlussklemme
gemäß einer der vorgenannten Ausführungen auf. Hinsichtlich der Vorteile des erfindungsgemäßen
Schutzschaltgerätes wird auf die vorigen Ausführungen zu den Vorteilen der erfindungsgemäßen
Anschlussklemme verwiesen.
[0018] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Anschlussklemme bzw. des erfindungsgemäßen
Schutzschaltgerätes unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert. In den
Figuren sind:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung mehrerer in einem Sammelschienenverbund angeordneter
Schutzschaltgeräte;
- Figuren 2A und 2B
- schematische Schnittdarstellungen des Schutzschaltgerätes mit geöffneter bzw. geschlossener
Anschlussklemme;
- Figur 3
- eine schematische Schnittdarstellung des Schutzschaltgerätes mit kontaktierter Sammelschiene
und kontaktiertem Anschlussleiter;
- Figur 4
- eine schematische Schnittdarstellung des Schutzschaltgerätes beim Überprüfen des Berührungsschutzes
mittels eines Prüffingers.
[0019] In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit dem gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Beschreibung gilt für alle Zeichnungsfiguren, in denen
das entsprechende Teil ebenfalls zu erkennen ist.
[0020] In Figur 1 sind mehrere Schutzschaltgeräte 1 schematisch dargestellt. Die Schutzschaltgeräte
1 sind dabei in einem sogenannten Sammelschienenverbund angeordnet, d.h. sie sind
nebeneinander auf einer Hutschiene 7 gehalten. Derartige Hutschienen werden beispielsweise
in Elektroinstallationsverteilern (nicht dargestellt) zur einfacheren Montage der
Schutzschaltgeräte verwendet. Zur Kontaktierung mit externen Anschlussleitern weisen
die Schutzschaltgeräte 1 im Bereich ihrer oberen bzw. unteren Schmalseite jeweils
eine Anschlussklemme 10 auf. Im Bereich der unteren Schmalseite ist eine Sammelschiene
8 dargestellt, welche mehrere fingerartige Stifte 9 aufweist, die in die Anschlussklemmen
10 der nebeneinander im Sammelschienenverbund angeordneten Schutzschaltgeräte 1 einführbar
sind, um die Schutzschaltgeräte 1 mit der Sammelschiene 8 zu verbinden, beispielsweise
um eine gemeinsame Phasenlage festzulegen. Zusätzlich zum Anschluss an die Sammelschiene
8 ist an einige der Schutzschaltgeräte 1 über die jeweilige Anschlussklemme 10 jeweils
ein elektrischer Anschlussleiter 6 angeschlossen. Sowohl der Anschlussleiter 6 als
auch die Sammelschiene 8 können dabei mittels einer Anschlussklemme 10 elektrisch
leitend mit dem Schutzschaltgerät 1 verbunden werden. Zum manuellen Betätigen weist
das Schutzschaltgerät 1 ein Bedienelement 2, welches an einer Vorderseite des Schutzschaltgerätes
1 angeordnet ist, auf.
[0021] In den Figuren 2A und 2B ist das Schutzschaltgerät 1 mit geöffneter Anschlussklemme
10 (Fig. 2A) bzw. mit geschlossener Anschlussklemme 10 (Fig. 2B) schematisch in einer
Schnittdarstellung dargestellt. Die Anschlussklemme 10 ist dabei in einem Gehäuse
3 des Schutzschaltgerätes 1 aufgenommen und gehalten. Sie weist eine Klemmschraube
12 auf, welche in einen Klemmrahmen 11 einschraubbar ist. Bei Andrücken eines Schraubendrehers
(nicht dargestellt) wird dabei zunächst der Klemmrahmen 11 durch die aufgebrachte
Druckkraft in einer Längsrichtung R nach unten gedrückt. Bei Drehen der Klemmschraube
12 mittels des Schraubendrehers wird der Klemmrahmen 11 gegen ein Kontaktstück 4 des
Schutzschaltgerätes 1 entgegengesetzt der Längsrichtung R nach oben gezogen, wodurch
beispielsweise eine Sammelschiene 8 (siehe Fig. 1) geklemmt und damit elektrisch leitend
mit dem Schutzschaltgerät 1 verbunden werden kann. Die Bewegung des Klemmrahmens 11
in der Längsrichtung R aufgrund der über den Schraubendreher aufgebrachten Druckkraft
kann dabei mit der Bewegung des Klemmrahmens 11 entgegen der Längsrichtung R aufgrund
der Drehbewegung der Klemmschraube 12 zumindest teilweise überlappen. Liegt der Klemmrahmen
oder ein geklemmter Anschlussleiter an dem Kontaktstück 4 an, so wird durch ein Weiterdrehen
der Klemmschraube 12 diese in den Klemmrahmen 11 hineingedreht. Auf diese Weise kann
ein elektrischer Anschlussleiter 6 (siehe Fig. 1) zwischen dem unteren Ende der Klemmschraube
12 und dem Kontaktstück 4 des Schutzschaltgerätes 1 geklemmt werden. Um Beschädigungen
an den Litzen des Anschlussleiter 6 durch das Ende der Klemmschraube 12 zu vermeiden
und eine bessere Druckverteilung zu realisieren ist an dem unteren Ende der Klemmschraube
12 ein Druckstück 13 angeordnet, welches beim Hinein- oder Herausdrehen der Klemmschraube
12 in einer Längsbewegungsrichtung der Klemmschraube 12 mit dieser mitbewegt wird.
Der Druck wird somit von der Klemmschraube 12 über das Druckstück 13 auf den elektrischen
Anschlussleiter 6 ausgeübt.
[0022] Zum Schutz vor elektrischem Schlag ist der Kopf der Klemmschraube 12 in einer zylindrischen,
isolierenden Hülse 15 aufgenommen, welche über eine Druckstück-Isolation 14 mit dem
Druckstück 13 verbunden und mit diesem bei Drehen der Klemmschraube 12 in der Längsbewegungsrichtung
bewegbar ist. Zur Reduzierung der Teilezahl und damit der Herstellkosten sind die
Druckstück-Isolation 14 und die isolierende Hülse 15 einstückig ausgeführt. Es sind
jedoch ebenso mehrteilige Ausführungsformen, bei denen die beiden Teile beispielsweise
zusammengesteckt werden, möglich. Da die Klemmschraube 12 in der in Figur 2A dargestellten,
vollständig geöffneten Position über eine Außenkontur des Gehäuses 3, das sogenannte
Schultermaß, hinausragt, stellt die isolierende Hülse 15 einen wirkungsvollen Schutz
gegen elektrischen Schlag durch Berührung, beispielsweise beim Betätigen der Klemmschraube
12, dar. Der geforderte Berührungsschutz wird somit gewährleistet.
[0023] Figur 3 zeigt die aus den Figuren 2A und 2B bekannte, schematische Schnittdarstellung
des Schutzschaltgerätes 1 mit kontaktierter Sammelschiene 8 sowie mit einem zusätzlich
kontaktierten Anschlussleiter 6. Der Stift 9 der Sammelschiene 8 ist dabei zwischen
dem unteren Teil des Klemmrahmens 11 und dem Kontaktstück 4 des Schutzschaltgerätes
1 geklemmt. Der elektrische Anschlussleiter 6 hingegen wird zwischen dem Druckstück
13 und dem Kontaktstück 4 geklemmt. In dieser Position schließt die isolierende Hülse
15 der Anschlussklemme 10 mit der vorderen Außenkontur des Gehäuses 3 im Wesentlichen
bündig ab, so dass weder die Klemmschraube 12 noch die isolierende Hülse 15 über die
Außenkontur überstehen. Daher ist es möglich, in dieser Position, in der sowohl die
Sammelschiene 8 als auch der Anschlussleiter 6 geklemmt werden, das Schultermaß der
Außenkontur einzuhalten, so dass eine Klemmschrauben-Abdeckung 17, wie sie beispielsweise
bei Elektroinstallationsverteilern eingesetzt wird, über den Anschlussklemmen 10 angeordnet
werden kann. Es ist jedoch ebenso möglich, die Klemmschraube 12 mit der isolierenden
Hülse 15 ein Stück weit in der Außenkontur zu versenken.
[0024] Figur 4 zeigt die aus den Figuren 2A, 2B sowie 3 bekannte, schematische Schnittdarstellung
des Schutzschaltgerätes 1 beim Überprüfen des Berührungsschutzes mit Hilfe eines Prüffingers
20. Dabei handelt es sich um ein normiertes Verfahren zum Überprüfen der Berührungssicherheit,
sogenannte Fingersicherheit (vgl. VDE-Norm 0470-1:2000-09 bzw. EN 60529:1991), elektrischer
Anlagen und Geräte, zu dessen Zweck ein starrer Norm- oder Prüffinger 20, der einen
menschlichen Finger simulieren soll, verwendet wird. Aus der Darstellung in Figur
4 wird ersichtlich, dass die elektrisch leitfähige Klemmschraube 12 für einen menschlichen
Finger (simuliert durch den Prüffinger 20) nicht erreichbar ist, da die isolierende
Hülse 15 ausreichend über das Kopfende der Klemmschraube 12 hinausragt, so dass der
Prüffinger 20 nicht bis an den Kopf der Klemmschraube 12 heranreicht. Damit ist in
allen Positionen der Anschlussklemme 10 ein ausreichender Berührungsschutz vor elektrischem
Schlag gewährleistet.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Schutzschaltgerät
- 2
- Bedienelement
- 3
- Gehäuse
- 4
- Kontaktstück
- 5
- Öffnung
- 6
- Anschlussleiter
- 7
- Hutschiene
- 8
- Sammelschiene
- 9
- Stift
- 10
- Anschlussklemme
- 11
- Klemmrahmen
- 12
- Klemmschraube
- 13
- Druckstück
- 14
- Druckstück-Isolation
- 15
- Hülse
- 16
- Anschlussöffnung
- 17
- Abdeckung
- 20
- Prüffinger
- R
- Längsrichtung
1. Anschlussklemme (10) für ein Schutzschaltgerät (1), insbesondere für einen Leitungsschutzschalter,
Fehlerstromschutzschalter oder Leistungsschalter, mit einer Klemmeschraube (12), welche
in einen Klemmrahmen (11) einschraubbar ist, um einen in den Klemmrahmen (11) eingeführten
elektrischen Anschlussleiter (6) gegen ein Kontaktstück (4) des Schutzschaltgerätes
(1) zu klemmen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmschraube (12) zumindest im Bereich ihres Schraubenkopfes zum Schutz vor
elektrischem Schlag in einer isolierenden Hülse (15) aufgenommen ist.
2. Anschlussklemme nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmschraube (12) durch Einschrauben in den Klemmrahmen (11) in einer Längsrichtung
(R) zwischen einer Offen-Position und einer Klemm-Position bewegbar ist, wobei der
Anschlussleiter (6) in der Offen-Position in den Klemmrahmen (11) einführbar ist,
um in der Klemm-Position zwischen der Klemmschraube (12) und dem Kontaktstück (4)
geklemmt zu werden.
3. Anschlussklemme nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die isolierende Hülse (15) über den Schraubenkopf um eine definierte Weglänge
übersteht.
4. Anschlussklemme nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich zu dem Anschlussleiter (6) eine Sammelschiene (8) klemmbar ist.
5. Anschlussklemme nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Klemmrahmen (11) einen oberen Wandabschnitt, in die die Klemmschraube einschraubbar
ist, sowie einen dem oberen Wandabschnitt gegenüberliegenden unteren Wandabschnitt
aufweist, wobei die Sammelschiene (8) zwischen dem Kontaktstück (4) und den unteren
Wandabschnitt klemmbar ist.
6. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlussklemme (10) ein Druckstück (13) aufweist, welches mit der Klemmschraube
(12) mechanisch gekoppelt und in der Längsrichtung (R) bewegbar ist, um den Anschlussleiter
(6) zwischen dem Kontaktstück (4) und dem Druckstück (13) zu klemmen.
7. Anschlussklemme nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (15) mit dem Druckstück (13) mechanisch gekoppelt ist.
8. Anschlussklemme nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Druckstück (13) eine Druckstück-Isolation (14) aufweist, welche mit der Hülse
(15) mechanisch gekoppelt ist.
9. Anschlussklemme nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (15) und die Druckstück-Isolation (14) einstückig ausgebildet sind.
10. Schutzschaltgerät (1), insbesondere Leitungsschutzschalter, Fehlerstromschutzschalter
oder Leistungsschalter, welches eine Anschlussklemme (10) nach einem der Ansprüche
1 bis 8 aufweist.