[0001] Die Erfindung betrifft einen Konnektor für ein Hörinstrument, insbesondere ein am
Kopf eines Hörgeräteträgers tragbares Hörgerät, insbesondere ein RiC-BtE-Hörgerät
(Receiver-in-Canal (Behind-the-Ear bzw. HdO, Hinter-dem-Ohr).
[0002] Hörinstrumente können als Hörgeräte ausgeführt sein. Ein Hörgerät dient der Versorgung
einer hörgeschädigten Person mit akustischen Umgebungssignalen, die zur Kompensation
bzw. Therapie der jeweiligen Hörschädigung verarbeitet und verstärkt sind. Es besteht
prinzipiell aus einem oder mehreren Eingangswandlern, aus einer Signalverarbeitungseinrichtung,
einer Verstärkungseinrichtung, und aus einem Ausgangswandler. Der Eingangswandler
ist in der Regel ein Schallempfänger, z.B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer
Empfänger, z.B. eine Induktionsspule. Der Ausgangssignalerzeuger ist in der Regel
als elektroakustischer Wandler, z.B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer
Wandler, z.B. Knochenleitungshörer, realisiert. Er wird auch als Hörer oder Receiver
bezeichnet. Der Ausgangssignalerzeuger erzeugt Ausgangssignale, die zum Gehör des
Patienten geleitet werden und beim Patienten eine Hörwahrnehmung erzeugen sollen.
Der Verstärker ist in der Regel in die Signalverarbeitungseinrichtung integriert.
Die Stromversorgung des Hörgeräts erfolgt durch eine ins Hörgerätegehäuse integrierte
Batterie. Die wesentlichen Komponenten eines Hörgeräts sind in der Regel auf einer
gedruckten Leiterplatine als Schaltungsträger angeordnet bzw. damit verbunden.
[0003] Außer als Hörgerät, welches der Kompensation eines geschwächten Hörvermögens, üblicherweise
als Schwerhörigkeit bezeichnet, dienen, können Hörinstrumente auch als sogenannte
Tinnitus-Masker ausgeführt sein. Tinnitus-Masker werden zu Therapie von Tinnitus-Patienten
verwendet. Sie erzeugen von der jeweiligen Hörbeeinträchtigung und je nach Wirkprinzip
auch von Umgebungsgeräuschen abhängige akustische Ausgangssignale, die zur Verringerung
der Wahrnehmung störender Tinnitus- oder sonstiger Ohrgeräusche beitragen können.
Im folgenden sollen unter dem Begriff Hörinstrument auch Tinnitus-Masker und sonstige
derartige Geräte verstanden werden.
[0004] Hörgeräte sind in verschiedenen grundlegenden Gehäuse-Konfigurationen bekannt. Bei
IdO-Hörgeräten (In-dem-Ohr, In-the-Ear) wird ein Gehäuse, das sämtliche funktionalen
Komponenten einschließlich Mikrophon und Receiver enthält, größtenteils im Gehörgang
getragen. CiC-Hörgeräte (Completely-in-Canal) sind den IdO-Hörgeräten ähnlich, werden
jedoch vollständig im Gehörgang getragen. Bei HdO-Hörgeräten (Hinter-dem-Ohr, Behind-the-Ear)
wird ein Gehäuse mit Komponenten wie Batterie und Signalverarbeitungseinrichtung hinter
dem Ohr getragen und ein flexibler Schallschlauch, auch als Tube bezeichnet, leitet
die akustischen Ausgangssignale eines Receivers vom Gehäuse zum Gehörgang. RiC-BtE-Hörgeräte
(Receiver-in-Canal Behind-the-Ear) gleichen den HdO-Hörgeräten, jedoch wird der Receiver
im Gehörgang getragen und statt eines Schallschlauchs leitet ein flexibler Hörerschlauch
elektrische Signale anstelle akustischer Signale zum Receiver, welcher vorne am Hörerschlauch
angebracht ist. Allen Gehäuse-Konfigurationen ist gemein, dass möglichst kleine Gehäuse
angestrebt werden, um den Tragekomfort zu erhöhen und die Sichtbarkeit des Hörgeräts
aus kosmetischen Gründen zu reduzieren.
[0005] RiC-BtE-Hörgeräte können mit mehreren Mikrofonen ausgestattet sein, um eine räumliche
Auflösung des durch die Mikrofone aufgenommenen Umgebungsschalls zu ermöglichen. Man
spricht von Direktionalität (Directionality). Um Direktionalität zu ermöglichen, sind
die mehreren Mikrofone räumlich getrennt voneinander angeordnet. Es liegt auf der
Hand, dass die räumliche Anordnung der Mikrofone zueinander und zum Ohr des Hörgeräteträgers
Einfluss auf die räumliche Auflösung hat.
[0006] Gehäuse und Hörerschlauch von RiC-BtE-Hörgeräten sind in der Regel lösbar miteinander
verbunden. Dazu ist ein Konnektor vorgesehen, der in der Regel als Steckverbindung
ausgeführt ist. Der Konnektor umfasst mindestens eine elektrische Verbindungs-Komponente,
z.B. einen Stiftstecker, mit der die elektrische Verbindung zwischen den im Gehäuse
des Hörgeräts angeordneten elektrischen Komponenten und dem am Hörerschlausch angeordneten
Receiver hergestellt wird.
[0007] In
Figur 1 ist ein herkömmliches RiC-BtE-Hörgerät nach dem vorangehend geschilderten Stand der
Technik dargestellt, allerdings ohne Receiver. Es umfasst ein hinter der Ohrmuschel
eines Hörgeräteträgers zu tragendes Gehäuse 1. In dem Gehäuse sind neben weiteren,
nicht dargestellten elektronischen Komponenten zwei Mikrofone 2 angeordnet. Eines
der Mikrofone 2 ist an einer weiter vorne liegenden Position angeordnet und wird daher
auch als Front-Microphone FM bezeichnet, das andere Mikrofon 2 ist an einer weiter
hinten liegenden Position angeordnet und wird daher auch als Rear-Microphone RM bezeichnet.
[0008] Zur elektrischen Verbindung mit einem Receiver umfasst das Gehäuse eine Buchse 3.
Die Buchse 3 ist Teil einer Konnektor-Aufnahme, mittels der ein Hörerschlauch 5 über
den Konnektor 4 lösbar mit dem Gehäuse 1 und den darin angeordneten elektronischen
Komponenten verbunden werden kann. Der Konnektor ist an der vorne liegenden Stirnwand
des länglichen Gehäuses 1 angeordnet. Diese Stirnwand des Gehäuses 1 ragt, wenn das
Gehäuse bestimmungsgemäß hinter dem Ohr eines Hörgeräteträgers getragen wird, zum
oberen vorderen Rand der Ohrmuschel hin und eventuell auch über diese hinaus, kann
also von vorne und eventuell auch von der Seite betrachtet sichtbar sein. Am nicht
dargestellten anderen Ende des Hörerschlauchs 5 ist ein ebenfalls nicht dargestellter
Receiver angebracht, der im Gehörgang des Hörgeräteträgers angeordnet getragen wird.
[0009] Nachteilig an dem vorangehend beschriebenen vorbekannten RiC-BtE-Hörgerät ist unter
anderem, dass der Konnektor 4 aufgrund seiner exponierten Position vorne am Gehäuse
1 und auch aufgrund seiner Größe sehr auffällig und unter ästhetischen und kosmetischen
Gesichtspunkten optisch wenig gefällig wirkt. Nachteilig ist auch, dass die vordere
Stirnwand des Gehäuses 1 wegen des Konnektors 4 bzw. der Konnektor-Aufnahme nicht
wesentlich verkleinert werden kann. Nachteilig ist zudem, dass die Mikrofone 2, die
hinter dem Konnektor 4 angeordnet sind, beide so weit hinten am Gehäuse 1 angeordnet
sind, dass sie eventuell teilweise vom Ohr bzw. der Ohrmuschel des Hörgeräteträgers
überdeckt werden können, was die Aufnahme akustischer Umgebungssignale behindert.
Nachteilig ist außerdem, dass die Mikrofone 2 der Kontur der Ohrmuschel folgend in
unterschiedlicher Höhe angeordnet sind, und zwar das hintere Mikrofon 2 unterhalb
des vorderen Mikrofons 2, wohingegen eine Anordnung auf gleicher Höhe für die Direktionalität
bzw. den Direktionalitäts-Index günstiger wäre.
[0010] Vorangehend und nachfolgend werden die Begriffe "vorne", "hinten", "oben" und "unten"
jeweils ausgehend von dem hinter dem Ohr getragenen Hörgeräte-Gehäuse verstanden.
Damit bezeichnet "vorne" eine Ausrichtung in Blickrichtung des Hörgeräteträgers und
"unten" eine Ausrichtung in vertikaler Richtung nach unten und damit von oben kommend
hin zum Ohr des Hörgeräteträgers.
[0011] Vorbekannte Hörgeräte umfassen gewöhnlich einen inneren Rahmen, in dem Komponenten
befestigt und montiert werden, sowie ein äußeres Gehäuse. Das Gehäuse ist häufig austauschbar
montiert und kann zur Umgestaltung hinsichtlich Farbe und Form des Hörgeräts ausgetauscht
werden. Der bei vorbekannten Hörgeräten übliche Konnektor schränkt allerdings die
Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich Farbe und Form ein, da er im Gegensatz zum Gehäuse
eine funktionale Komponente des Hörgeräts ist, indem er eine mechanische, gegebenenfalls
elektrische und/oder gegebenenfalls akustische Verbindung zwischen dem Gehäuse und
dem zu verbindenden Hörerschlauch oder sonstigen Bauteil herzustellen hat.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen kleine und optisch unauffälligen Konnektor
für ein Hörinstrument anzugeben, der am getragenen Hörinstrument möglichst sogar gar
nicht sichtbaren sein soll, und der bei Verwendung an einem BtE-Hörgerät eine für
Direktionalität und Schallaufnahme günstige Mikrofonanordnung ermöglicht.
[0013] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einem Konnektor sowie einem Hörinstrument mit
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
[0014] Ein Grundgedanke der Erfindung bezüglich des Konnektors besteht in einem Konnektor
für ein Hörinstrument, der eine elektrische Verbindungs-Komponente und eine mechanische
Verbindungs-Komponente umfasst. Die elektrische Verbindungs-Komponente ist mit einem
elektrischen Verbindungs-Bauteil innerhalb eines Gehäuses eines Hörinstruments und
die mechanische Verbindungs-Komponente mit einem mechanischen Verbindungs-Bauteil,
welches Bestandteil des Gehäuses des Hörinstruments ist, in gegenseitigen Eingriff
bringbar. Die mechanische Verbindungs-Komponente umfasst dabei eine Verriegelung,
die der Verriegelung einer durch den Konnektor hergestellten Verbindung dient. Der
Konnektor ist an einem Hörerschlauch angeordnet und zur Verbindung des Hörerschlauchs
mit einem Gehäuse eines Hörinstruments, insbesondere eines BtE-Hörgeräts, ausgebildet
ist. Durch den Hörerschlauch ist im Bereich des Konnektors eine Längsrichtung definiert,
und der Konnektor ist derart ausgebildet, dass er durch Einlegen in eine Konnektor-Aufnahme
eines Hörinstruments quer zur Längsrichtung verbunden wird.
[0015] Dadurch, dass der Konnektor quer zur Längsrichtung verbunden wird, und nicht durch
Einstecken in Längsrichtung, kann er mit einer seitlich an einem Gehäuse eines Hörinstruments
angeordneten Konnektor-Aufnahme verbunden werden. Dies erlaubt eine flexiblere Platzierung,
insbesondere an einer seitlichen Wand des Gehäuses, was gerade bei einem BtE-Hörgerät
vorteilhaft ist. Zudem ist die Konnektor-Verbindung durch das Verbinden quer zur Längrichtung
gegen Zugbelastung in Längsrichtung, z.B. durch Ziehen am Hörerschlauch, zugentlastet.
[0016] In einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Verriegelung eine Haltenase und
einen elastischen Schließriegel, die mit je einer Hinterschneidung eines Gehäuses
eines Hörinstruments in gegenseitigen Eingriff bringbar sind. Beispielsweise kann
die Haltenase in eine Hinterschneidung eingeschoben oder eingelegt werden, während
der elastische Schließriegel in die andere Hinterschneidung durch Drücken selbsttätig
einschnappen kann. Damit ergibt sich ein besonders einfach handhabbarer Schließmechanismus.
Vorteilhafterweise steht wegen der Platzierung der Konnektor-Verbindung seitlich an
einem Gehäuse mehr Gehäusefläche zur Verfügung, um die Halte- und Schließmittel vorzusehen,
als ein einer kleineren Stirnwand des Gehäuses. Die Konnektor-Verbindung kann ohne
zusätzliches Werkzeug durch manuelles Einschnappen geschlossen werden; zum Öffnen
ist lediglich ein allgemein verfügbares Standardwerkzeug, z.B. ein Schraubenzieher,
erforderlich.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Verriegelung eine Schließstift-Aufnahme.
Diese ist so orientiert, dass der Konnektor durch Einführen eines Schließstifts in
die Schließstift-Aufnahme verriegelbar und durch Entnehmen des Schließstifts entriegelbar
ist. Zu diesem Zweck ist die Schließstift-Aufnahme vorzugsweise quer zu der Richtung
orientiert, in der der Konnektor in die Konnektor-Aufnahme eingelegt und entnommen
wird. Die Schließstift-Aufnahme kann im einfachsten Fall eine runde Bohrung sein,
in die ein ebenfalls runder Stift eingeschoben werden kann; Bohrung und Stift können
so bemessen sein, dass der Stift "saugend" in der Bohrung sitzt und daher nicht selbsttätig
aus der Aufnahme herausrutscht, sondern nur durch Schieben oder Ziehen herausgetrieben
werden kann. Die Konnektor-Verbindung kann ohne zusätzliches Werkzeug durch manuelles
Einschieben des Stifts geschlossen werden; zum Öffnen ist lediglich ein allgemein
verfügbares Standardwerkzeug, z.B. ein Stift, erforderlich.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist in der mechanischen Verbindungs-Komponente
ein Dichtmittel, insbesondere ein Dichtring, vorgesehen. Das Dichtmittel schützt das
Hörinstrument und den Konnektor bzw. die elektrischen Kontakte des Konnektors gegen
das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit. Dadurch wird Korrosion verringert und
Kontaktschwierigkeiten gemindert. Die Platzierung des Konnektors seitlich an einem
Gehäuse erlaubt dabei eine ebene Dichtfläche, auf der das Dichtmittel zu liegen kommen
soll, während bei herkömmlicher Platzierung an einer Stirnwand nur kleine Flächen
und überwiegend gebogene Flächen zur Verfügung stehen.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfasst die elektrische Verbindungs-Komponente
des Konnektors einen mit Federkraft beaufschlagten Kontaktstift, insbesondere einen
Pogo Pin. Durch die Federkraft wird eine jederzeit sichere elektrische Verbindung
erreicht. Die Federkraft kann dabei insbesondere den Druck auf die elektrische Verbindung
erhöhen und dadurch den Kontakt verbessern und so auch mechanisches Spiel ausgleichen,
das sich beispielsweise durch die Toleranzen des Konnektors oder der Konnektor-Aufnahme
ergeben kann. Die Beaufschlagung der elektrischen Verbindung mit einer Federkraft
erhöht damit die Zuverlässigkeit und reduziert die Anforderungen an die mechanische
Fertigungsgenauigkeit.
[0020] Ein Grundgedanke der Erfindung bezüglich eines Hörinstruments besteht in einem Hörinstrument,
insbesondere RiC-BtE-Hörgerät, mit einem Gehäuse und einer Konnektor-Aufnahme. Durch
das Gehäuse ist eine Längsrichtung definiert und die Konnektor-Aufnahme ist derart
in eine Richtung quer zur Längsrichtung geöffnet, dass ein Konnektor durch Einlegen
in die Konnektor-Aufnahme quer zur Längsrichtung verbunden wird. Die Konnektor-Aufnahme
umfasst eine elektrische Verbindungs-Komponente und eine mechanische Verbindungs-Komponente.
Die elektrische Verbindungs-Komponente umfasst ein innerhalb des Gehäuses des Hörinstruments
angeordnetes elektrisches Verbindungs-Bauteil, und die mechanische Verbindungs-Komponente
ein mechanisches Verbindungs-Bauteil, welches Bestandteil des Gehäuses ist. Dadurch
wird vorteilhafterweise die elektrische Verbindungs-Komponente von der mechanischen
Verbindungs-Komponente getrennt. Die elektrische Verbindungs-Komponente kann z.B.
auf einem kraftschlüssigen Kontakt basieren, z.B. unter Verwendung einer Feder, und
z.B. als Pogo Pin (ein durch eine Federkraft beauftragter Stiftkontakt) realisiert
sein. Sie kann beispielsweise den inneren Rahmen des Hörgeräts bzw. ein mit dem inneren
Rahmen verbundenes elektrisches Stecker-Bauteil kontaktieren. Die mechanische Verbindungs-Komponente
greift in das äußere Gehäuse des Hörinstruments ein. Sie umfasst eine Verriegelung,
die der Verriegelung einer durch mit einem Konnektor hergestellten Verbindung dient.
Die Verriegelung kann dabei z.B. in Form eines Schnapp-Verschlusses oder mit einer
Achse bzw. Pin realisiert sein. In die mechanische Verbindungs-Komponente können auch
Dichtungsmittel integriert oder vorgesehen sein.
[0021] Dadurch, dass der Konnektor quer zur Längsrichtung verbunden wird, und nicht durch
Einstecken in Längsrichtung, kann er mit einer seitlich an einem Gehäuse eines Hörinstruments
angeordneten Konnektor-Aufnahme verbunden werden. Dies erlaubt eine flexiblere Platzierung,
insbesondere an einer seitlichen Wand des Gehäuses, was gerade bei einem BtE-Hörgerät
vorteilhaft ist. Dadurch kann die Stirnwand des Gehäuses zum einen verkleinert werden,
was optisch vorteilhaft ist, da gerade die Stirnwand eines RiC-BtE-Hörgeräts von vorne
sichtbar über das Ohr des Hörgeräteträgers ragt. Außerdem kann der freigewordene Teil
der Stirnwand vorteilhaft anders genutzt werden, bei einem RiC-BtE-Hörgerät insbesondere,
um ein Mikrofon weiter vorne im Bereich der Stirnwand anzuordnen, wodurch sich eine
bessere Schallaufnahme und eine günstigere Position für direktionale Mikrofonanordnungen
ergibt. Die Konnektor-Verbindung ermöglicht eine schmale Frontfläche des Hörgeräts
und ist optisch unauffällig und diskret. Sie ermöglicht auch ein insgesamt schmales
und kompaktes, schlankes Hörgerät. Zudem ist die Konnektor-Verbindung durch das Verbinden
quer zur Längrichtung gegen Zugbelastung in Längsrichtung, z.B. durch Ziehen am Hörerschlauch,
zugentlastet.
[0022] Eine derartige Konnektor-Verbindung erlaubt eine einfache Handhabung und einfaches
Schließen und Öffnen. Sie benötigt wenig Raum und ermöglicht es, mit einem geringeren
Umfang an doppelwandiger Ausführung von äußerem Gehäuse und innerem Rahmen auszukommen.
Bei Beschädigungen der hörinstrumentseitigen mechanischen Komponente der Konnektor-Verbindung
kann diese zusammen mit dem Hörinstrument-Gehäuse ausgetauscht werden, was im Service-Fall
vorteilhaft ist. Wegen der Doppelfunktion des Gehäuses als Gehäuse und als mechanische
Komponente der Konnektor-Verbindung ist kein separates, zum Gehäuse zusätzliches Konnektor-Bauteil
erforderlich.
[0023] Eine solche Konnektor-Verbindung ermöglicht vorteilhafterweise ein Hörgerät mit hinter
dem Ohr eines Hörgeräteträgers zu tragendem Gehäuse, in dem eine Konnktor-Aufnahme
zur Verbindung mit einem Hörerschlauch sowie mindestens zwei Mikrofone angeordnet
sind, die jeweils mit einer Mikrofon-Öffnung verbunden sind, wobei die Mikrofon-Öffnungen
an räumlich voneinander getrennten Mikrofon-Positionen angeordnet sind, und wobei
der Steckverbinder an einer Seitenwand des Gehäuses und eine der Mikrofon-Positionen
im Bereich einer vorderen Stirnwand des Gehäuses angeordnet ist.
[0024] In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Verriegelung des Hörinstruments
auf Seite des Gehäuses je eine Hinterschneidung, die in gegenseitigen Eingriff mit
einer Haltenase und einem elastischen Schließriegel eines Konnektors bringbar sind.
Beispielsweise kann die Haltenase in eine Hinterschneidung eingeschoben oder eingelegt
werden, während der elastische Schließriegel in die andere Hinterschneidung durch
Drücken selbsttätig einschnappen kann. Damit ergibt sich ein besonders einfach handhabbarer
Schließmechanismus. Vorteilhafterweise steht wegen der Platzierung der Konnektor-Verbindung
seitlich an einem Gehäuse mehr Gehäusefläche zur Verfügung, um die Halte- und Schließmittel
vorzusehen, als ein einer kleineren Stirnwand des Gehäuses. Die Konnektor-Verbindung
kann ohne zusätzliches Werkzeug durch manuelles Einschnappen geschlossen werden; zum
Öffnen ist lediglich ein allgemein verfügbares Standardwerkzeug, z.B. ein Schraubenzieher,
erforderlich.
[0025] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Verriegelung des Hörinstruments
auf Seite des Gehäuses eine Schließstift-Aufnahme. Diese ist derart orientiert, dass
ein Konnektor durch Einführen eines Schließstifts in die Schließstift-Aufnahme verriegelbar
und durch Entnehmen des Schließstifts entriegelbar ist. Zu diesem Zweck ist die Schließstift-Aufnahme
vorzugsweise quer zu der Richtung orientiert, in der der Konnektor in die Konnektor-Aufnahme
eingelegt und entnommen wird. Die Schließstift-Aufnahme kann im einfachsten Fall eine
runde Bohrung sein, in die ein ebenfalls runder Stift eingeschoben werden kann; Bohrung
und Stift können so bemessen sein, dass der Stift "saugend" in der Bohrung sitzt und
daher nicht selbsttätig aus der Aufnahme herausrutscht, sondern nur durch Schieben
oder Ziehen herausgetrieben werden kann. Die Konnektor-Verbindung kann ohne zusätzliches
Werkzeug durch manuelles Einschieben des Stifts geschlossen werden; zum Öffnen ist
lediglich ein allgemein verfügbares Standardwerkzeug, z.B. ein Stift, erforderlich.
[0026] Die seitliche Anordnung des vorangehend erläuterten Konnektors bzw. Konnektor-Aufnahme
wird durch dessen Abmessungen und Verschlussmechanismus ermöglicht und rückt ihn von
der exponierten Position an der vorderen Stirnwand des Gehäuses weg. Dadurch kann
die bei hinter dem Ohr getragenem Gehäuse in der Regel zumindest von vorne sichtbare
vordere Stirnwand des Gehäuses freier und optisch gefälliger gestaltet werden. Zusätzlich
ermöglicht es die so gewonnene Gestaltungsfreiheit hinsichtlich der vorderen Stirnwand
des Gehäuses, dort die vordere Mikrofon-Position vorzusehen. Die vordere Mikrofon-Position
rückt damit zum einen weiter von einer eventuell von der Ohrmuschel überdeckten Position
weg, was die Aufnahme akustischer Umgebungssignale begünstigt. Zum anderen kann mit
weiter vorne angeordneter vorderer Mikrofon-Position auch die hintere Mikrofon-Position
weiter nach vorne gerückt werden. Beide Mikrofon-Positionen liegen damit eher über
dem Ohr als hinter dem Ohr und können mindestens annährend auf gleicher Höhe angeordnet
werden. Die Anordnung auf gleicher Höhe begünstigt die räumliche Auflösung des aufgenommenen
Umgebungsschalls (Direktionalität) durch die Signalverarbeitung des Hörgeräts.
[0027] Vorteilhafterweise ist der Steckverbinder an einer, wenn das Gehäuse hinter dem Ohr
eines Hörgeräteträgers getragen wird, unten liegenden Seitenwand des Gehäuses angeordnet
- anders ausgedrückt am Boden des Gehäuses. In dieser Anordnung ist der Steckverbinder
zum Ohr des Hörgeräteträgers hin orientiert und wird von diesem weitestgehend verdeckt,
so dass er nur wenig exponiert ist. Die geringe Exposition ist zum einen in ästhetischer
Hinsicht vorteilhaft, zum anderen kann sie zur Reduzierung schädlicher Umwelteinflüsse
wie Regen, Feuchtigkeit, Staub und Schmutz beitragen. Zudem ermöglicht sie es auch,
eine zuverlässigere Dichtung gegen derartige Umwelteinflüsse vorzusehen.
[0028] Es ist ersichtlich, dass die beschriebene Anordnung eines entsprechend flach bzw.
mit geringem Querschnitt ausgeführten Steckverbinders dazu genutzt werden kann, das
Gehäuse des Hörgeräts insgesamt flacher oder weniger flächig auszuführen, um den Tragekomfort
zu erhöhen und eine ästhetisch ansprechendere Gestaltung zu erreichen. Insbesondere
kann auch die von vorne eher sichtbare vordere Stirnwand des Gehäuses flacher oder
weniger flächig ausgeführt werden.
[0029] Insbesondere kann ein solcher Steckverbinder wie vorangehend beschrieben an einer
Unterseite eines BTE Hörgeräte-Gehäuse angeordnet werden, so dass die Vorderseite
und die weiteren Seiten des Gehäuses für andere Zwecke, z.B. zur Anordnung von Mikrofonen,
genutzt oder optisch ansprechender gestaltet werden können.
[0030] Weiter vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den nachfolgenden Figuren samt
Beschreibung. Es zeigen:
- Fig. 2
- Hörgerät mit seitlichem Konnektor und Mikrofon an der vorderen Stirnwand in Seitenansicht,
- Fig. 3
- Hörgerät mit seitlichem Konnektor und Mikrofon an der vorderen Stirnwand in Frontansicht,
- Fig. 4
- Konnektor, Hörerschlauch und Hörgerätegehäuse,
- Fig. 5
- schematische Darstellung der Mikrofon-Achsen am Ohr eines Hörgeräteträgers,
- Fig. 6, 7, 8
- schematische Darstellungen beider Seiten des Konnektors, und
- Fig. 9
- Hörgerät mit Konnektor.
[0031] In
Figur 2 ist ein Hörgerät mit seitlichem Konnektor 24 bzw. seitlicher Konnektor-Aufnahme 29
und Mikrofon 22 an der vorderen Stirnwand in Seitenansicht schematisch dargestellt.
Das Hörgerät umfasst ein hinter dem Ohr eines Hörgeräteträgers zu tragendes Gehäuse
21, in dem neben weiteren üblicherweise erforderlichen Komponenten Mikrofone 22 und
ein Steckverbinder 23 zur Verbindung mit einem Hörerschlauch 25 angeordnet sind. Der
Steckverbinder 23 ist als Buchse ausgeführt und in einer Konnektor-Aufnahme 29 angeordnet.
Der Hörerschlauch 25 weist einen Konnektor 24 auf, der einen Stecker umfasst. Der
Konnektor 24 ist in die seitlich am Gehäuse 21 vorgesehene Konnektor-Aufnahme 29 eingelegt.
Dabei ist der Stecker des Konnektors 24 in die Buchse des Steckverbinders 23 eingesteckt.
Dadurch wird mittels der im Hörerschlauch 25 verlaufenden elektrischen Leitung 26
ein am nicht dargestellten Ende des Hörerschlauchs 25 angeordneter, ebenfalls nicht
dargestellter Receiver elektrisch verbunden.
[0032] Durch die Darstellung ist angedeutet, dass der Konnektor 24 von der Seite des Gehäuses
21 her in die Konnektor-Aufnahme 29 eingelegt wird. Die Bewegungs-Richtung beim Einlegen
des Konnektors 24 ist damit quer zur Längsrichtung des Hörerschlauchs 25 im Bereich
des Konnektors 24, denn der Konnektor 24 sitzt an einem Längsende des Hörerschlauchs
25.
[0033] Durch die seitliche Anordnung des Konnektors 24 kann der Hörerschlauch 25 samt Konnektor
24 ebenfalls seitlich am Gehäuse 21 angeordnet werden. Zu diesem Zweck ist der Konnektor
24 im Vergleich zum Gehäuse 21 flach ausgeführt. Durch diese Anordnung überdeckt der
Konnektor 24 nicht die vordere Stirnwand des Gehäuses 21. Die vordere Stirnwand kann
daher anderweitig genutzt werden und es ist dort die vordere Mikrofon-Position 27
angeordnet. An der vorderen Mikrofon-Position 27 befindet sich eine nicht dargestellte
Mikrofon-Öffnung im Gehäuse 21, mit der eines der Mikrofone 22 verbunden ist. Die
vordere Mikrofon-Position 27 befindet sich damit im Vergleich zu einem herkömmlichen
RiC-BtE-Hörgerät mit vorne stirnseitig angeordneten Hörerschlauch-Konnektor insgesamt
weiter vorne am Hörgerät. Damit ist auch die hintere Mikrofon-Position 28, die Zwecks
räumlicher Auflösung der Schalldetektion räumlich getrennt von der vorderen angeordnet
sein muss, am Hörgerät insgesamt weiter nach vorne gerückt.
[0034] In
Figur 3 ist ein Hörgerät mit seitlichem Konnektor und Mikrofon an der vorderen Stirnwand
in Frontansicht schematisch dargestellt. Im Gehäuse 31 sind an der vorderen Mikrofon-Position
37 Mikrofon-Öffnungen 38 vorgesehen, mit denen das zugehörige nicht dargestellte Mikrofon
verbunden ist. Die vordere Mikrofon-Position 37 befindet sich erkennbar an der vorderen
Stirnwand des Gehäuses 31. Die hintere Mikrofon-Position samt Mikrofon-Öffnungen ist
in der gewählten Ansicht nicht erkennbar.
[0035] An der unteren Seite des Gehäuses 31 befindet sich eine Konnektor-Aufnahme 39, in
die der Hörerschlauch 35 hinein geführt ist. Der Konnektor des Hörerschlauchs 35 sowie
die Steckverbindung zwischen Hörerschlauch 35 und Gehäuse 31 sind in der gewählten
Ansicht nicht erkennbar.
[0036] Es ist ersichtlich, dass eine derartige Anordnung eines entsprechend flach bzw. mit
geringem Querschnitt ausgeführten Hörerschlauch-Konnektors dazu genutzt werden kann,
das Gehäuse 31 des Hörgeräts insgesamt flacher oder weniger flächig auszuführen, um
den Tragekomfort zu erhöhen und eine ästhetisch ansprechendere Gestaltung zu erreichen.
Insbesondere kann die in der Regel von vorne über dem Ohr sichtbare Stirnwand flacher
oder weniger flächig ausgeführt werden.
[0037] In
Figur 4 ist ein Steckverbinder 23 zwischen Hörerschlauch 45 und dem nicht dargestellten Hörgerätegehäuse
schematisch dargestellt, der wie vorangehend beschrieben seitlich an einem Hörgerätegehäuse
angeordnet verwendet werden könnte. Durch den Hörerschlauch 45 verläuft eine elektrische
Leitung 46, mittels derer ein am nicht dargestellten Ende des Hörerschlauchs 45 angeordneter
ebenfalls nicht dargestellter Receiver verbunden wird. Der Konnektor 44 des Hörerschlauchs
45 weist eine Buchse 42 auf.
[0038] In die Buchse kann eine am Hörgerätegehäuse vorgesehener Stecker 43 eingesteckt werden.
Der Stecker 43 ist Teil des Steckverbinders 23 und an einem Schaltungsträger 40 angeordnet.
Eine Durchkontaktierung 41 verläuft durch den Schaltungsträger 40 hindurch und verbindet
den Stecker 43 mit nicht dargestellten elektronischen Komponenten des Hörgeräts, z.B.
einem Ausgangsverstärker.
[0039] Es ist ersichtlich, dass der Konnektor 44 von unten in den Steckverbinder 23 eingesteckt
wird bzw. aufgesteckt wird.
[0040] In
Figur 5 ist eine schematische Darstellung der Mikrofon-Achsen am Ohr eines Hörgeräteträgers
wiedergegeben. Das Hörgerät 51 ist lediglich als Kontur skizziert, um daran die möglichen
Mikrofon-Positionen 27, 28, FM, RM erläutern zu können. Vom Ohr des Hörgeräteträgers
ist lediglich die Kontur der Ohrmuschel 52 angedeutet, die aber weder maßstabsgetreu
noch in der Orientierung zum Gehäuse 51 korrekt wiedergegeben zu sein braucht.
[0041] Die Mikrofon-Positionen FM bzw. RM bezeichnen die bei einem herkömmlichen RiC-BtE-Hörgerät
üblichen Positionen. Die vordere Mikrofon-Position FM (Front Microphone) ist an der
oberen Seite des Gehäuses 51 angeordnet und bildet mit der weiter unten liegenden
hinteren Mikrofon-Position RM (Rear Microphone) eine nach hinten abfallende Linie
- wie in der Abbildung eingezeichnet. Die nach hinten abfallende Linie ergibt sich
zwangsweise, da die Mikrofon-Positionen räumlich getrennt angeordnet sein müssen,
um Direktionalität überhaupt zu ermöglichen, und da anderseits das Gehäuse 51 von
der vordere Mikrofon-Position FM zur hinteren RM der Kontur der Ohrmuschel 52 folgend
nach hinten abfällt.
[0042] Die unterschiedlich hohe räumliche Anordnung der Mikrofon-Positionen FM und RM ist
hinsichtlich der Direktionalität weniger günstig als eine gleich hohe Anordnung. Zudem
ist erkennbar, dass beide Mikrofon-Positionen FM und RM von der Ohrmuschel 52 mindestens
teilweise überdeckt sind, was die Aufnahme akustischer Umgebungssignale erschwert.
Die vordere Mikrofon-Position FM (und damit auch die hintere) weiter nach vorne zu
rücken ist jedoch nicht möglich, da die vordere Stirnwand des Gehäuses 51 bei einem
herkömmlichen RiC-BtE-Hörgerät vom nicht dargestellten Hörerschlauch-Konnektor eingenommen
wird.
[0043] Im Gegensatz dazu ermöglicht es eine erfindungsgemäße Anordnung des Hörerschlauch-Konnektors
an der seitlichen Wand des Gehäuses 51, die vordere Stirnwand bzw. den vorderen Stirnwandbereich
anderweitig zu nutzen. Erfindungsgemäß wird die derart geschaffene freie vordere Stirnwand
dazu genutzt, dort die vordere Mikrofon-Position 27 anzuordnen. Die vordere Mikrofon-Position
27 ist damit, im Vergleich zur herkömmlichen vorderen Mikrofon-Position FM, weiter
vorne am Gehäuse 51 angeordnet. Entsprechend ist auch die hintere Mikrofon-Position
28 weiter vorne angeordnet. Die beiden Mikrofon-Positionen 27 und 28 bilden damit
eine zumindest nährungsweise horizontale Linie - wie in der Abbildung eingezeichnet.
Die zumindest näherungsweise gleich hohe räumliche Anordnung der Mikrofon-Positionen
27 und 28 ist hinsichtlich der Direktionalität besonders günstig. Zudem ist erkennbar,
dass zumindest die vordere Mikrofon-Position 27 vergleichsweise weniger stark von
der Ohrmuschel 52 überdeckt ist, was die Aufnahme akustischer Umgebungssignale begünstigt.
[0044] In
Figur 6 ist eine schematische Darstellungen beider Seiten, also sowohl des Konnektors 101
als auch der Konnektor-Aufnahme 111, wiedergegeben. Ein Gehäuse 100 eines Hörgerätes
umfasst dabei eine Seite, die Konnektor-Aufnahme 111. An einem Hörerschlauch 102 ist
die andere Seite, der Konnektor 101, angeordnet.
[0045] In
Figur 7 ist eine schematische weitere Darstellungen beider Seiten eines Konnektor-Verbindung,
mit Konnektor 108 und Konnektor-Aufnahme 119. Der Konnektor 108 umfasst einen Kontakt-Stift
106. Der Kontakt-Stift 106 kann, was in der Abbildung nicht dargestellt ist, mit der
Kraft einer Feder beaufschlagt sein, die ihn elastisch aus dem Stecker 108 heraustreibt;
er kann in dieser Art z.B. als Pogo Pin ausgeführt sein. Um den Kontakt-Stift 106
herum ist ein Dichtring 107 angeordnet, der z.B. als O-Ring ausgeführt sein kann.
Der Dichtring 107 ist so angeordnet, dass er eine Dichtung gegen das Eindringen von
Feuchtigkeit, Wasser, Schmutz o.ä. auf dem Weg über die elektrische Steckverbindung
bildet, wenn die Steckverbindung geschlossen ist.
[0046] In der Konnektor-Aufnahme 119 befindet sich eine Öffnung, durch die hindurch der
Kontakt-Stift 107 in eine Kontakt-Stift-Aufnahme 104 eingeführt werden kann. Dadurch
wird der elektrische Kontakt zwischen Konnektor-Aufnahme 119 bzw. dem Hörgerät und
Konnektor 108 geschlossen. Die Kontakt-Stift-Aufnahme 104 ist dabei am inneren Rahmen
103 des Hörgeräts angebracht; sie kann Bestandteil weiterer am inneren Rahmen 103
angebrachter elektrischer Komponenten sein.
[0047] In
Figur 8 ist eine schematische Darstellung beider Seiten einer Konnektor-Verbindung, mit Konnektor
121 und Konnektor-Aufnahme 120, wiedergegeben. Der Konnektor 121 ist an einem Hörerschlauch
114 angeordnet. Er weist einen Kontakt-Stift 116 mit umliegendem Dichtring 117 auf.
Er umfasst weiter eine starre Haltenase 115 sowie einen flexiblen Schließriegel 118;
der Schließriegel kann einstückig an den Stecker 121 angeformt sein; er kann beispielsweise
aus flexiblem Kunststoff bestehen.
[0048] Die Konnektor-Aufnahme 120 ist an einem Gehäuse 122 angeordnet umfasst eine Öffnung,
durch die hindurch der Kontakt-Stift 116 in eine Kontakt-Stift-Aufnahme 109 eingeführt
werden kann. Die Kontakt-Stift-Aufnahme 109 ist an einem inneren Rahmen 110 montiert,
gegebenenfalls zusammen mit oder als Bestandteil weiterer elektrischer Komponenten.
Der Kontakt-Stift 116 und die Kontakt-Stift-Aufnahme 109 bilden gemeinsam die elektrische
Verbindungs-Komponente der Steckverbindung. Die elektrische Verbindungs-Komponente
umfasst ersichtlich Stecker 121 und inneren Rahmen 110 bzw. am inneren Rahmen 110
angebrachte Komponenten.
[0049] Die Konnektor-Aufnahme 120 weist je eine Hinterschneidung 112, 113 auf, die mit der
Haltenase 115 bzw. dem Schließriegel 118 des Konnektors 121 in gegenseitigen Eingriff
gebracht werden kann. Dazu wird der Konnektor 121 zunächst mit der Haltenase 115 in
die der Haltenase 115 zugeordnete Hinterschneidung 112 eingeführt. Anschließend wird
mit einer Rotations-Bewegung des Konnektors 121 um die durch Hinterschneidung 112
und Haltenase 115 gebildete Rotationsachse herum der elastische Schließriegel 118
mit der ihm zugeordneten Hinterschneidung 113 in gegenseitigen Eingriff gebracht.
Die Haltenase 115, der Schließriegel 118 sowie die zugeordneten Hinterschneidungen
112 und 113 bilden gemeinsam die mechanische Verbindungs-Komponente der Steckverbindung.
Die mechanische Verbindungs-Komponente umfasst ersichtlich Konnektor 121 und Gehäuse
122.
[0050] Hinterschneidung 113 und Schließriegel 118 können so geformt sein, dass eine gesonderte
Betätigung des Schließriegels 118 nicht erforderlich ist, sondern er automatisch durch
Eindrücken des Konnektors 121 in die Hinterschneidung 113 einschnappt. Hierzu ist
kein gesondertes Werkzeug erforderlich. Zum Öffnen der Konnektor-Verbindung muss der
Schließriegel 118 so betätigt werden, dass er aus der Hinterschneidung 113 freikommt,
um den Konnektor 121 herausziehen zu können; hierzu kann je nach Ausführung ein schmales
Werkzeug, z.B. ein Schraubenzieher, erforderlich sein, um in den Spalt zwischen dem
Schließriegel 118 und dem die Hinterschneidung 113 bildenden Gehäuseteil hineinfahren
zu können.
[0051] In
Figur 9 ist ein Hörgerät mit seitlicher Konnektor-Aufnahme bzw. seitlichem Konnektor 134
schematisch dargestellt. Das Hörgerät umfasst ein Gehäuse 132 und in dem Gehäuse 132
ist eine Schließstift-Aufnahme 137 vorgesehen. Die Schließstift-Aufnahme 137 ist als
runde Öffnung ausgeführt. In der Konnektor-Aufnahme ist durch eine Öffnung hindurch
ein elektrischer Steckverbinder 135 zugänglich, der innerhalb des Gehäuses 132 am
inneren Rahmen 139 montiert ist.
[0052] Der Konnektor 134 ist am Längsende eines Hörerschlauchs 133 angeordnet. Er umfasst
ebenfalls eine Schließstift-Aufnahme 138, die ebenfalls als runde Öffnung ausgeführt
ist. Der Konnektor 134 weist außerdem einen elektrischen Steckverbinder 136 auf.
[0053] Durch eine Bewegung quer zur Längsrichtung des Hörerschlauchs 133 wird der Konnektor
134 seitlich in die Konnektor-Aufnahme des Gehäuses eingelegt. Dabei wird durch die
elektrischen Steckverbinder 135,136 die elektrische Verbindung vom Konnektor 134 in
das innere des Gehäuses 132 geschlossen. Außerdem werden die Schließstift-Aufnahmen
137,138 in deckungsgleiche, übereinanderliegende Positionen gebracht und durch Hindurchschieben
eines Schließstifts (in der Abbildung nicht dargestellt) wird die mechanische Verbindung
vom Konnektor 134 zum Gehäuse 132 geschlossen. Der Schließstift weist einen Querschnitt
auf, der gleich oder kleiner dem Querschnitt des Schließstift-Aufnahmen 137,138 ist,
derart, dass er durch diese hindurchschiebbar ist, jedoch nicht selbsttätig aus diesen
herausgleiten kann. Zum Öffnen der Konnektor-Verbindung muss der Schließstift durch
Ziehen oder Schieben wieder aus den Schließstift-Aufnahmen 137,138 entnommen werden.
[0054] Ein Grundgedanke der Erfindung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die Erfindung
betrifft einen Konnektor für ein Hörinstrument, insbesondere ein RiC-BtE-Hörgerät.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen kleine und optisch unauffälligen Konnektor
für ein Hörinstrument anzugeben, der am getragenen Hörinstrument möglichst sogar gar
nicht sichtbaren sein soll, und der bei Verwendung an einem BtE-Hörgerät eine für
Direktionalität und Schallaufnahme günstige Mikrofonanordnung ermöglicht. Dazu wird
ein Konnektor 24,44,101,108,121,134 an einem Hörerschlauch 25,35,45,102,114,133 angegeben,
wobei durch den Hörerschlauch 25,35,45,102,114,133 im Bereich des Konnektors 24,44,101,108,121,134
eine Längsrichtung definiert ist, und wobei der Konnektor 24,44,101,108,121,134 durch
Einlegen in eine Konnektor-Aufnahme 29,39,111,119,120 eines Hörinstruments quer zu
der Längsrichtung verbunden wird. Außerdem wird ein Hörinstrument angegeben, insbesondere
RiC-BtE-Hörgerät, mit einer seitlich angeordneten Konnektor-Aufnahme 29,39,111,119,120,
in die ein Konnektor 24,44,101,108,121,134 quer zur Längsrichtung des Hörgeräts eingelegt
wird. Der Konnektor 24,44,101,108,121,134 ist in der Konnektor-Aufnahme 29,39,111,119,120
durch eine Verriegelung fixierbar. Dadurch, dass der Konnektor quer zur Längsrichtung
eingesteckt wird, kann er seitlich am Gehäuse angeordnet werden. Durch die seitliche
Anordnung kann die vordere Stirnwand des Gehäuses kleiner und damit das Gehäuse insgesamt
flacher ausgeführt werden. Außerdem kann statt des Konnektors auf der Stirnwand ein
Mikrofon angeordnet werden, was bezüglich Schallaufnahme und Direktionalität vorteilhaft
ist.
1. Konnektor (24,44,101,108,121,134) für ein Hörinstrument, der eine elektrische Verbindungs-Komponente
und eine mechanische Verbindungs-Komponente umfasst, wobei die elektrische Verbindungs-Komponente
mit einem elektrischen Verbindungs-Bauteil innerhalb eines Gehäuses (21,31,51,100,105,122,132)
eines Hörinstruments in gegenseitigen Eingriff bringbar ist und wobei die mechanische
Verbindungs-Komponente mit einem mechanischen Verbindungs-Bauteil, welches Bestandteil
des Gehäuses (21,31,51,100,105,122,132) des Hörinstruments ist, in gegenseitigen Eingriff
bringbar ist, wobei die mechanische Verbindungs-Komponente eine Verriegelung umfasst,
wobei der Konnektor (24,44,101,108,121,134) an einem Hörerschlauch (25,35,45,102,114,133)
angeordnet ist und zur Verbindung des Hörerschlauchs (25,35,45,102,114,133) mit einem
Gehäuse (21,31,51,100,105,122,132) eines Hörinstruments, insbesondere eines BtE-Hörgeräts,
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass durch den Hörerschlauch (25,35,45,102,114,133) im Bereich des Konnektors (24,44,101,108,121,134)
eine Längsrichtung definiert ist, und
dass der Konnektor (24,44,101,108,121,134) derart ausgebildet ist, dass er durch Einlegen
in eine Konnektor-Aufnahme (29,39,111,119,120) eines Hörinstruments quer zu der Längsrichtung
verbunden wird.
2. Konnektor (24,44,101,108,121,134) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelung eine Haltenase (115) und einen elastischen Schließriegel (118) umfasst,
die mit je einer Hinterschneidung (112,113) eines Gehäuses (21,31,51,100,105,122,132)
eines Hörinstruments in gegenseitigen Eingriff bringbar sind.
3. Konnektor (24,44,101,108,121,134) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelung eine Schließstift-Aufnahme (138) umfasst, die derart orientiert
ist, dass der Konnektor (24,44,101,108,121,134) durch Einführen eines Schließstifts
in die Schließstift-Aufnahme (138) verriegelbar und durch Entnehmen des Schließstifts
entriegelbar ist.
4. Konnektor (24,44,101,108,121,134) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Verbindungs-Komponente ein Dichtmittel, insbesondere einen Dichtring
(107,117), umfasst.
5. Konnektor (24,44,101,108,121,134) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Verbindungs-Komponente einen mit Federkraft beaufschlagten Kontaktstift
(106,116), insbesondere einen Pogo Pin, umfasst.
6. Hörinstrument, insbesondere RiC-BtE-Hörgerät, umfassend ein Gehäuse (21,31,51,100,105,122,132)
und eine Konnektor-Aufnahme (29,39,111,119,120) zur Aufnahme eines Konnektors (24,44,101,108,121,134)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass durch das Gehäuse (21,31,51,100,105,122,132) eine Längsrichtung definiert ist, dass
die Konnektor-Aufnahme (29,39,111,119,120) derart in eine Richtung quer zur Längsrichtung
geöffnet ist, dass ein Konnektor (24,44,101,108,121,134) durch Einlegen in die Konnektor-Aufnahme
(29,39,111,119,120) quer zu der Längsrichtung verbunden wird,dass die Konnektor-Aufnahme
(29,39,11,119,120) eine elektrische Verbindungs-Komponente umfasst, welche ein innerhalb
des Gehäuses (21,31,51,100,105,122,132) des Hörinstruments angeordnetes elektrisches
Verbindungs-Bauteil umfasst, und dass die Konnektor-Aufnahme (29,39,11,119,120) eine
mechanische Verbindungs-Komponente umfasst, welche ein mechanisches Verbindungs-Bauteil,
welches Bestandteil des Gehäuses (21,31,51,100,105,122,132) ist, wobei die mechanische
Verbindungs-Komponente eine Verriegelung umfasst.
7. Hörinstrument nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelung auf Seite des Gehäuses (21,31,51,100,105,122,132) je eine Hinterschneidung
(112,113) umfasst, die in gegenseitigen Eingriff mit der Haltenase (115) und dem elastischen
Schließriegel (118) eines Konnektors bringbar sind.
8. Hörinstrument nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verrieglung auf Seite des Gehäuses (21,31,51,100,105,122,132) eine Schließstift-Aufnahme
(137) umfasst, die derart orientiert ist, dass ein Konnektor (24,44,101,108,121,134)
durch Einführen eines Schließstifts in die Schließstift-Aufnahme (137) verriegelbar
und durch Entnehmen des Schließstifts entriegelbar ist.