[0001] Die Erfindung betrifft einen Schienbeinschoner nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie einem Verfahren zur Herstellung nach Anspruch 8 und eine Verwendung nach Anspruch
9 und 10.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Arten von Schienbeinschonern bekannt
und gebräuchlich. Sie dienen dem Schutz des Schienbeins bei verschiedenen Sportarten.
[0003] In diesem Zusammenhang wird zunächst auf die
CH 400 052 verwiesen. Dort ist ein Strumpf offenbart, welcher eine im Schienbeinbereich des
Strumpfes vorgesehene, durch eine Doppelwandung gebildete, seitliche und unten geschlossene
und nach oben geöffnete Tasche für die unverrückbare Halterung eines einsteckbaren
Schienbeinschoners bildet.
[0004] Ausserdem wird in diesem Zusammenhang auf die
DE 20 2005 016 978 U1 verwiesen. Dort ist ein Fussballstrumpf mit kombinierter Halterung für Schienbeinschoner
beschrieben, welche in besonderer Weise gehaltert sind.
[0005] Weiterhin wird auf die
DE 20 2005 002 803 U1 hingewiesen, welcher einen doppelten Schienbeinschoner mit der Besonderheit aufweist,
dass an jedem Unterschenkel ein doppelter Schienbeinstutzen bzw. ein doppelter Schienbeinstutzenstrumpf
übergezogen wird.
[0006] Ausserdem wird auf die
DE 693 16 390 T2 hingewiesen, welche eine Bekleidung zur Vermeidung von Knochenbrüchen offenbart.
Im Einzelnen handelt es sich um ein Schutzpolster zur Reduzierung des Risikos eines
Knochenbruchs, wobei die Besonderheit darin besteht, dass das Polstermaterial ein
Material mit dilatantem Scherverhalten zum Ableiten eines wesentlichen Teils der Aufprallenergie
von der verletzlichen Zone zu der Weichgewebezone hin umfasst, wo diese Energie sicher
zerstreut werden kann.
[0007] Zuletzt wird auch auf die
DE 200 10 515 U1 verwiesen, welche eine Halterung für einen Schienbeinschoner beschreibt, welcher
in der Weise zum Einsatz kommt, dass ein den Schienbeinschoner überdeckender Stutzen
oberhalb des oberen Endes und unterhalb des unteren Endes des Schienbeinschoners den
Umfang des Stutzens verringernde dehnbare Einschnürungen trägt.
[0008] Nachteilig an den im Stand der Technik beschriebenen Dämpfungsvarianten ist der Umstand,
dass sie in der Praxis die empfangenen Stöße nur unzureichend abdämpfen und es immer
wieder zu Verletzungen im Schienbeinbereich kommt.
Aufgabe
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es die Nachteile des Standes der Technik abzustellen und
einen Schienbeinschoner zu schaffen, welcher einen besseren Schutz für die Schienbeinknochen
darstellt. Hierbei soll erreicht werden, dass eine optimale Aufnahme der einwirkenden
Kräfte stattfindet, ohne dass der Schienbeinknochen betroffen ist.
Lösung der Aufgabe
[0010] Zur Lösung der Aufgabe führt der Patentanspruch 1.
[0011] Ein erfindungsgemässer Schienbeinschoner besteht aus einem Beinschonbezug, einer
Schutzplatte und einer Feder. Vorteilhaft ist an diesem Aufbau, dass er einfach und
übersichtlich ist und wenig Schwachstellen aufweist.
[0012] Der Beinschonbezug kann entweder in etwa der Form der Schutzplatte entsprechen oder
einen Strumpf darstellen oder nur einen Teilstrumpf in Form eines zylindrischen Röhrenabschnitts
darstellen, welcher einfach über den Schienbeinbereich gezogen wird. Vorteilhaft an
dem Strumpf bzw. an dem Teilstrumpf ist die einfache Anlegbarkeit des Beinschonbezugs
an das Schienbein.
[0013] Die erfindungsgemässe Schutzplatte besteht in der Regel aus einem harten Kunststoff.
Es ist aber auch denkbar, die Schutzplatte aus einem metallischen Werkstoff zu bilden.
In diesem Zusammenhang sind auch Mischkonstellationen aus verschiedenen Kunststoffen
oder aus verschiedenen Metallen, sowie ein Metall-Kunststoff-Verbund denkbar. Die
Auswahl der Materialien richtet sich an den Bedürfnissen des Nutzers aus. Hierbei
ist darauf zu achten, dass die Schutzplatte bei möglichst geringem Gewicht eine hohe
Stabilität aufweist. Hier ist vorteilhaft, dass die Schutzplatte auf eine einfache
Weise den Schutz des Schienbeins gewährleistet.
[0014] Die erfindungsgemässe Feder ist eine zylindrische oder nicht zylindrische Spiralfeder
oder eine Balgfeder. Die verschiedenen Federarten können entweder aus einem metallischen
Grundstoff oder aus einem Kunststoff oder aus einem Metall-Kunststoff-Verbund hergestellt
sein. Sie haben den Vorteil, dass sie unter Belastung nachgeben und nach Entlastung
in die ursprüngliche Gestalt zurückkehren, sich also elastisch rückstellen verhalten.
[0015] In einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Beinschonbezug und/oder die Schutzplatte
mit einem Bein verbindbar. Dies ermöglicht insgesamt drei Varianten, auf die wie folgt
eingegangen wird. Bei Verbindung des Beinschonbezugs mit dem Bein hält der Beinschonbezug
dann auch die mit dem Beinschonbezug verbundene Schutzplatte, ohne dass hierbei eine
direkte Verbindung zwischen dem Bein und der Schutzplatte entsteht.
[0016] Bei einer Verbindung der Schutzplatte mit dem Bein hingegen, wird der Beinschonbezug
quasi zwischen der Schutzplatte und dem Bein eingeklemmt. Zuletzt ist es aber auch
möglich, den Beinschonbezug und die Schutzplatte mit dem Bein zu verbinden, so dass
sie unabhängig voneinander gehaltert sind. Bei einer blossen Verbindung des Beinschonbezugs
mit dem Bein ist vorteilhaft, dass durch die Schutzplatte, welche nur durch die Feder
mit dem Beinschonbezug verbunden ist, seitliche Scherkräfte besser aufgenommen und
abgeleitet werden können. Bei einer blossen Verbindung der Schutzplatte mit dem Bein
und dem zwischen Schutzplatte und Bein eingeklemmten Beinschonbezug ist vorteilhaft,
dass eine kompakte Bauweise erreicht wird, wobei mögliche Schwenkbewegungen der nicht
mit dem Bein verbundenen Schutzplatte abgestellt werden würden. Bei einer Verbindung
des Beinschonbezugs und der Schutzplatte mit dem Bein wird eine Kombination der o.g.
Vorteile erreicht.
[0017] In einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel stellt die Feder die einzige Verbindung
zwischen Beinschonbezug und Schutzplatte her. Diese geschieht in der Weise, dass die
Feder einends mit dem Beinschonbezug und andernends mit der Schutzplatte verbunden
ist. Hierdurch wird ein einfacher Aufbau gewährleistet, welcher beispielsweise die
optimale Kraftverteilung bei einem Schlag gegen die Schutzplatte darstellt. Bei einer
Verbindung des Beinschonbezugs mit der Schutzplatte durch die Federn wird eine frei
hängende Konstruktion geschaffen, welche auch seitliche Schläge oder Scherkräfte optimal
abfangen kann.
[0018] Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist derart gestaltet, dass die Schutzplatte und/oder
der Beinschonbezug mit der Feder durch einen Bajonettverschluss lösbar verbunden ist.
Als Bajonettverschluss wird jede mögliche Schlüssel-Schloss-Prinzip ausnutzende Möglichkeit
der Verbindung der verschiedenen Bauteile miteinander beansprucht. In erster Linie
soll gewährleistet werden, dass der Nutzer durch einfaches Einstecken und Drehen oder
blosses Ineinanderstecken die verschiedenen Bauteile miteinander verbinden kann. Hierbei
ist vorteilhaft, dass der Nutzer beispielsweise je nach Bedarf unterschiedliche grosse
oder harte Schutzplatten bei ein und derselben Feder verwenden kann. In gleicher Weise
kann der Nutzer auch eine optimale Schutzplatte an einen anderen Beinschonbezug anclipsen.
[0019] Das Anclipsen erfolgt mit der Feder. Dies ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn
nur eine gewisse Anzahl von Schutzplatten vorhanden ist aber verschiedene Mitglieder
einer Mannschaft ihre eigenen Beinschonbezüge mitbringen. In gleicher Weise ist dieser
modulare Aufbau auch vorteilhaft, wenn beispielsweise der Beinschonbezug nicht mehr
passen sollte. In einem solchen Fall kann der Nutzer einfach die Feder und die Schutzplatte
vom alten Beinschonbezug abnehmen und mit einem neuen Beinschonbezug verbinden.
[0020] Ein anderes Ausführungsbeispiel geht dahin, dass der Beinschonbezug ein Socken oder
ein Teil eines Sockens ist. Dies ermöglicht eine möglichst einfache, schnelle und
sichere Möglichkeit des Verbindens des Beinschonbezugs mit dem Bein. Als positiver
Nebeneffekt kann der Nutzer auf das Anlegen weiterer wärmender Textilien verzichten
und erreicht ein optimales Anliegen des Beinschonbezugs an dem Bein, ohne dass es
hier zu Druckstellen kommen kann.
[0021] Ausserdem kann der Beinschonbezug aber auch durch ein Gummiband mit dem Bein verbunden
sein. Dieses Gummiband kann durchgehend oder unterbrochen sein. Eine solche Verbindung
wiederum weist den Vorteil auf, dass eine schnelle und einfache Abnahme des Beinschonbezugs
beispielsweise nach dem Training möglich ist.
[0022] Das Verfahren zur Herstellung eines Schienbeinschoners ist derart gestaltet, dass
zunächst die Feder einends mit dem Beinschonbezug verbunden wird, nachdem der Beinschonbezug
auf das Bein aufgezogen wurde und andernends der Feder dann die Schutzplatte mit der
Feder verbunden wird. Auf diese weise wird ein einfacher modularer Aufbau erreicht,
welcher dem Nutzer eine hohe Flexibilität gewährleistet.
[0023] Die erfindungsgemässe Verwendung eines solchen Schienbeinschoners findet sich im
sportlichen Gebrauch, insbesondere beim Fussballsport.
Figurenbeschreibung
[0024] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der einzigen
Figur.
[0025] In der Figur ist ein Schienbeinschoner S gezeigt, welcher an einem Bein 7 angelegt
ist. Der Schienbeinschoner S besteht aus einem Beinschonbezug 1 und einer Schutzplatte
2, welche durch eine Feder 3 und eine Feder 4 verbunden sind.
[0026] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist lediglich der Beinschonbezug mit dem
Bein 7 verbunden. Dies ist durch ein Gummiband 5 und ein Gummiband 6 geschehen. Diese
werde um das Bein 7 herumgelegt. Die Federn 3 und 4 verbinden in diesem Ausführungsbeispiel
nicht nur den Beinschonbezug mit der Schutzplatte, sondern gewährleisten auch eine
sichere Dämpfung des Beins 7.
[0027] Das hier beschriebene Ausführungsbeispiel soll nur eine denkbare Ausgestaltung beschreiben.
Der Schutzbereich bestimmt sich nach den Patentansprüchen.
Bezugszeichenliste
[0028]
| 1 |
Beinschonbezug |
34 |
|
67 |
|
| 2 |
Schutzplatte |
35 |
|
68 |
|
| 3 |
Feder |
36 |
|
69 |
|
| 4 |
Feder |
37 |
|
70 |
|
| 5 |
Gummiband |
38 |
|
71 |
|
| 6 |
Gummiband |
39 |
|
72 |
|
| 7 |
Bein |
40 |
|
73 |
|
| 8 |
|
41 |
|
74 |
|
| 9 |
|
42 |
|
75 |
|
| 10 |
|
43 |
|
76 |
|
| 11 |
|
44 |
|
77 |
|
| 12 |
|
45 |
|
78 |
|
| 13 |
|
46 |
|
79 |
|
| 14 |
|
47 |
|
|
|
| 15 |
|
48 |
|
|
|
| 16 |
|
49 |
|
|
|
| 17 |
|
50 |
|
S |
Schienbeinschoner |
| 18 |
|
51 |
|
|
|
| 19 |
|
52 |
|
|
|
| 20 |
|
53 |
|
|
|
| 21 |
|
54 |
|
|
|
| 22 |
|
55 |
|
|
|
| 23 |
|
56 |
|
|
|
| 24 |
|
57 |
|
|
|
| 25 |
|
58 |
|
|
|
| 26 |
|
59 |
|
|
|
| 27 |
|
60 |
|
|
|
| 28 |
|
61 |
|
|
|
| 29 |
|
62 |
|
|
|
| 30 |
|
63 |
|
|
|
| 31 |
|
64 |
|
|
|
| 32 |
|
65 |
|
|
|
| 33 |
|
66 |
|
|
|
1. Schienbeinschoner
mit einem Beinschonbezug (1)
und einer Schutzplatte (2),
gekennzeichnet
durch eine Feder (3, 4) zwischen dem Beinschonbezug (1) und der Schutzplatte (2).
2. Schienbeinschoner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Beinschonbezug (1) und/oder die Schutzplatte (2) mit einem Bein (7) verbindbar
ist.
3. Schienbeinschoner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (3, 4) den Beinschonbezug (1) und die Schutzplatte (2) verbindet.
4. Schienbeinschoner nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzplatte (2) und/oder der Beinschonbezug (1) durch einen Bajonettverschluss
lösbar mit der Feder (3, 4) verbunden ist.
5. Schienbeinschoner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beinschonbezug (1) ein Socken oder ein Teil eines Sockens ist.
6. Schienbeinschoner nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beinschonbezug (1) durch ein Gummiband (5, 6) mit dem Bein (7) verbindbar ist.
7. Schienbeinschoner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (3, 4) aus Kunststoff und/oder Metall besteht.
8. Verfahren zur Herstellung eines Schienbeinschoners nach den Ansprüchen 1 bis 7,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- die Feder (3, 4) wird einends mit dem Beinschonbezug (1) verbunden,
- die Feder (3, 4) wird andernends mit der Schutzplatte (2) verbunden.
9. Verwendung des Schienbeinschoners nach den Ansprüchen 1 bis 8 für den sportlichen
Gebrauch.
10. Verwendung des Schienbeinschoners nach den Ansprüchen 1 bis 8 für den Fussballsport.