Vorrichtung zum Schneiden einer Scheinfuge
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden einer Scheinfuge in eine Betonwand,
umfassend ein Traggestell, eine Schneideinrichtung und eine an dem Traggestell festgelegte
Führungseinrichtung mittels derer die Schneideinrichtung entlang der zu schneidenden
Scheinfuge führbar ist, wobei die Führungseinrichtung einen längsverstellbaren Arm
aufweist und wobei der Arm schwenkbar an dem Traggestell angebunden ist.
[0002] Betonwandungen können aus Fertigteilen oder an Ort und Stelle gefertigt werden. Werden
die Betonwandungen an Ort und Stelle hergestellt bilden sich aufgrund der Volumenverringerung
des aushärtenden Betons Risse in der Betonwandung aus, die sich bei fehlender Nachbehandlung
als "wilde" Risse, also ungeordnete und unregelmäßige Risse in der Betonwandung ausbilden.
Zur Vermeidung einer derartigen Rissbildung werden in regelmäßigen Abständen Scheinfugen
in die Betonwand eingebracht. Unter einer Scheinfuge ist eine den Querschnitt der
mit der Scheinfuge versehenen Betonwandung schwächende, aber nicht vollständig durchtrennende
Einkerbung zu verstehen. Derartige Scheinfugen werden auch als Kerbe bezeichnet.
[0003] Die Scheinfugen nehmen vergleichbar einer Sollbruchstelle Spannungen auf, die beim
Aushärten der Betonwand auftreten. Bei einer sich vorwiegend in Längsrichtung erstreckenden
Betonwand, beispielsweise einer entlang einer Straße verlaufenden Betongleitwand,
werden meist in einem Abstand von 3 Metern beidseitig der Betonwandung senkrecht verlaufende
Scheinfugen in die Betonwandung eingebracht. Ebenso wird eine Scheinfuge in die Mauerkrone
eingebracht, so dass sich eine umlaufende Scheinfuge ergibt. Dabei weisen die Scheinfugen
meist eine Breit zwischen 2 bis 4 mm und einen Tiefe von 40 bis 60 mm auf. Um eine
gleichbleibende Qualität der Scheinfugen zu gewährleisten und um eine Gefährdung des
ausführenden Personals zu vermeiden, können die Scheinfugen mittels einer Vorrichtung
automatisiert in die Betonwandung eingebracht werden.
[0004] Eine derartige Vorrichtung ist aus der
DE 103 23 364 B4 bekannt. Die Vorrichtung besteht aus einem Traggestell, welches auf die Mauerkrone
einer Betonwandung aufgesetzt und mittels eines Fahrwerks auf der Mauerkrone in Längsrichtung
bewegt werden kann. An dem Traggestell ist eine Führungseinrichtung mit einem längsverschieblichen
Arm befestigt, an dessen freien Ende eine Schneideinrichtung angeordnet ist. Die Führungseinrichtung
ist dabei derart beweglich, dass die Schneideinrichtung entlang der Betonwandung geführt
werden kann und dabei eine Scheinfuge in einer vorgegebenen Tiefe schneidet.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung so weiterzuentwickeln,
dass sich eine steuertechnische Vereinfachung und Handhabung ergibt, um ein verbessertes
Schnittbild der Scheinfuge zu erzielen.
[0006] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen
nehmen die Unteransprüche Bezug.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe ist zwischen dem Traggestell und dem Arm eine Federanordnung
angeordnet. Die schwenkbare Anlenkung des
[0008] Arms ermöglicht den Ausgleich eines Winkelversatzes oder von Unebenheiten in der
Betonwand, so dass die Schneideinrichtung stets eine Scheinfuge in vorgegebener Tiefe
schneidet. Durch die Federanordnung richtet sich der Arm im unbelasteten Zustand selbständig
zu dem Traggestell aus und führt während des Schneidvorgangs zu einer Anpressung der
Schneideinrichtung an die zu schneidende Betonwand, so dass die Schneideinrichtung
stets mit Vorspannung an der Betonwand anliegt. Dadurch kann an jeder Stelle der Betonwand
die Scheinfuge in der gewählten Schnitttiefe eingebracht werden, wobei es nicht erforderlich
ist, die Schneideinrichtung ständig manuell nachzuführen und auszurichten.
[0009] Die Federanordnung kann Zugfedern oder Torsionsfedern umfassen. Die Anbindung einer
Torsionsfeder kann direkt im Drehlager des Arms erfolgen, wobei die Torsionsfeder
auch einen Teil der Lagerung bilden kann. Sowohl bei Verwendung von Zugfedern als
auch von Torsionsfedern ist insbesondere auch denkbar, dass mehrere Federn zwischen
Arm und Traggestell angeordnet sind, um eine möglichst große Federkraft zu ermöglichen.
Die Anbindung der Zugfedern erfolgt vorzugsweise beabstandet von dem Drehlager, so
dass aus dem sich ergebenden Hebel eine wirksame Federkraft resultiert
[0010] Bevorzugt umfasst der Arm eine Vertikalführung und eine Schwenkaufnahme, wobei die
Schwenkaufnahme schwenkbar an dem Traggestell befestigt ist und die Vertikalführung
längsverfahrbar an der Schwenkaufnahme befestigt ist. Hierbei ist insbesondere vorteilhaft,
dass durch die Schwenkaufnahme die Schwenkachse und die Längsverstellung voneinander
entkoppelt sind, so dass die Schwenkachse und die Längsverstellung jeweils für sich
spielfrei ausgestaltet werden können, woraus sich ein besonders exaktes Schnittbild
ergibt. Zur Aufnahme der Vertikalführung ist die Schwenkaufnahme vorzugsweise mit
einer Rollenanordnung versehen, die die Vertikalführung längsverschieblich aufnehmen.
Des Weiteren kann die Rollenanordnung auf einer Platte befestigt sein, die wiederum
an der Schwenkaufnahme festgelegt ist. Die Befestigung der Platte an der Schwenkaufnahme
erfolgt vorzugsweise mittels einer Schraubverbindung, wobei zur Befestigung Langlöcher
vorgesehen sein können, die eine Verstellbarkeit der Platte ermöglichen. Dies ist
insbesondere zur Anpassung des Arms an Schneideinrichtungen unterschiedlicher Abmessungen
vorteilhaft.
[0011] Vorzugsweise ist die Federanordnung an der Schwenkaufnahme festgelegt. Dadurch wirkt
die Federanordnung direkt mit der Schwenkachse zusammen und bewirkt je nach Einstellung
der Federkraft ein Rückstellmoment, welches die Vertikalführung in unbelastetem Zustand
in einer senkrechten Position hält.
[0012] Die Schwenkaufnahme kann zur Aufnahme der Federanordnung Ausleger aufweisen. Durch
die Ausleger erfolgt die Anbindung beabstandet zu der Vertikalführung und der Schwenkachse,
so dass sich eine bessere Federwirkung und damit auch ein höheres Rückstellmoment
ergibt. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere bei der Verwendung von Schraubenfedern.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Aufnahme der Schraubenfedern in den
Auslegern Langlöcher auf. Hierbei kann die Schraubenfeder bei Druckbeanspruchung in
dem Langloch lastfrei ausweichen, um ein Knicken der Feder zu vermeiden.
[0013] Die Anbindung der Federanordnung an dem Traggestell kann verstellbar sein. Dadurch
kann die Federwirkung der Federanordnung an die aktuellen Anforderungen angepasst
werden, ohne dass ein Austausch einzelner oder mehrerer Federn erforderlich ist.
[0014] Bevorzugt weist das Traggestell zur variablen Einstellung der Federwirkung der Federanordnung
einen Schwenkhebel auf, an dem die Federanordnung festgelegt ist. Der Schwenkhebel
ermöglich durch einfaches Verdrehen eine Veränderung des durch die Federanordnung
bewirkten Rückstellmomentes. Dabei kann die Einstellung manuell oder motorisch erfolgen,
wobei die Einstellung der Federkraft vorzugsweise motorisch mittels eines Stellmotors
erfolgt. Durch den Stellmotor ist es möglich, die Anpressung der Schneideinrichtung
an die Betonwandung laufend, auch während des Schnittvorgangs anzupassen.
[0015] Die Vertikalführung kann mittels eines Zugmitteltriebes längsverschieblich sein.
Als Zugmitteltrieb kommt insbesondere ein Ketten-, ein Zahnriemen- oder ein Riemenantrieb
in Betracht. Diese sind besonders robust, insbesondere im Hinblick auf den in großen
Mengen während des Schnitts anfallenden Staub. Des Weiteren weisen diese Antriebe
nur ein geringes Spiel auf.
[0016] Vorzugsweise weist das Traggestell eine Horizontalführung auf, mittels der der Arm
horizontal verfahrbar ist. Durch die Horizontalführung erfolgt die Ausrichtung des
Arms zu der Betonwand. Dabei wird der Arm derart an die Betonwand herangeführt, dass
der Arm über die Schwenkachse ausschwenkt und der Arm durch das durch die Federanordnung
bewirkte Rückstellmoment mit Vorspannung an der Betonwand anliegt. Ein Ausgleich von
Unebenheiten in der Betonwand oder ein Winkelversatz kann durch das Ausschwenken des
Arms ausgeglichen werden. Bevorzugt ist weist auch die Horizontalführung einen Zugmitteltrieb
auf.
[0017] Die Schneideinrichtung kann zumindest eine Rotationsschneide aufweisen, die mittels
eines Zugmitteltriebes angetrieben ist. Derartige Rotationsschneiden sind beispielsweise
Kunstharz-Trennscheiben, Diamanttrennscheiben oder ähnliche rotierende Schneideinrichtungen.
Die Rotationsschneiden können entlang einer Oberfläche einer Betonwandung geführt
werden und einen Schnitt in vorgegebener Länge und Tiefe in die Betonwandung einbringen.
Um eine profilierte Scheinfuge herstellen zu können, kann die Schneideinrichtung mit
mehreren Rotationsschneiden versehen sein. Durch Verwendung einer Rotationsschneide
großen Durchmessers und zwei beidseitig der großen Rotationschneide angeordnete Rotationsschneiden
kleinen Durchmessers kann eine Scheinfuge mit einem bevorzugten T-Profil in der Betonwandung
hergestellt werden. Durch den Zugmitteltrieb kann der Antriebsmotor beabstandet zu
der Rotationsschneide angeordnet werden. Dadurch wird der Bereich des Arms, an dem
sich die Rotationsschneide befindet, entlastet und der Motor kann so positioniert
werden, dass er einer geringeren Staubbelastung ausgesetzt ist. Als Zugmitteltrieb
kommt insbesondere ein Ketten-, ein Zahnriemen- oder ein Riemenantrieb in Betracht,
wobei Riemenantriebe besonders ruhig und geräuscharm laufen und durch die Dämpfung
durch das Riemenmaterial den Motor wenigstens teilweise von Drehmomentschwankungen
der Rotationsschneide entkoppeln.
[0018] Besonders bevorzugt ist die Position der Schneideinrichtung durch eine Tasteinrichtung
vorgegeben, die die Oberfläche der Betonwand abtastet. Diese Ausgestaltung ermöglicht
eine weitgehende Automatisierung des Schneidvorgangs, da die Position der Schneideinrichtung
durch die Tasteinrichtung vorgegeben wird. Dabei kann die Tasteinrichtung direkt die
Schwenkbewegung des Arms beeinflussen oder mit einer Stelleinrichtung, beispielsweise
einem Stellmotor verbunden sein. Die Tasteinrichtung ist besonders bevorzugt im Bereich
der Schneideinrichtung angeordnet und wirkt als Anschlag. Bei dieser Ausgestaltung
kann die Schneideinrichtung in die Betonwand eindringen, bis die Abtasteinrichtung
an der Betonwand zur Anlage gelangt. Gelangt die Abtasteinrichtung an der Betonwandung
zur Anlage, wird der Arm der Führungseinrichtung verschwenkt, so dass die Schneidtiefe
begrenzt ist.
[0019] Die Tasteinrichtung kann als Abtastrolle ausgebildet sein. Die Ausgestaltung einer
Abtastrolle ist bei der Ausführung von Scheinfugen besonders vorteilhaft, da die Schneideinrichtung
zum Einbringen der Scheinfugen entlang der Betonwandung geführt wird und über die
gesamte Höhe beidseitig der Betonwandung einen Schnitt in vorgegebener Breite und
Tiefe in die Betonwandung einbringt. Während des Schnittvorgangs kann die Abtastrolle
an der Oberfläche der Betonwandung abrollen und laufend die Schnitttiefe vorgeben
und begrenzen. Die Schnitttiefe der Schneideinrichtung ist dabei durch die Abstandsdifferenz
von Schneideinrichtung und Tasteinrichtung in Bezug auf die Betonwand vorgegeben.
[0020] Bei dieser Ausgestaltung können motorische Stellelemente entfallen, da die Abtastrolle
ein direktes Verschwenken des Arms ermöglicht, sobald die Abtastrolle die Oberfläche
der Betonwandung berührt. Dabei wirken die Federanordnung und die Abtastrollen derart
zusammen, indem durch Federanordnung die Anpressung des Arms an die Betonwand erfolgt
und die Abtastrolle diese Anpressung begrenzt.
[0021] Die Rotationsachse der Rotationsschneide kann mit der Rotationsachse der Abtastrolle
zusammenfallen. Diese Anordnung ist besonders einfach herstellbar und gewährleistet
eine gleichbleibende Schnitttiefe über den gesamten Umfang der Rotationsschneide.
[0022] Die Rotationsachse der Abtastrolle kann verstellbar sein. Dies erfolgt vorzugsweise
durch Austausch der Abtastrolle gegen eine Abtastrolle mit größerem oder kleinerem
Durchmesser. Bei dieser Ausgestaltung ist vorteilhaft, dass die Schnitttiefe variabel
und einfach anpassbar ist.
[0023] Vorzugsweise ist die Vorrichtung als Kerbschnittvorrichtung zum Schneiden einer Scheinfuge
in eine Betongleitwand einer Straße ausgebildet. Die Vorrichtung ist besonders robust
und kann mit hohem Automatisierungsgrad bedient werden und ermöglicht dadurch bei
hoher Fertigungsgenauigkeit eine hohe Fertigungsgeschwindigkeit.
[0024] Einige Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden nachfolgend
anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen, jeweils schematisch:
Fig. 1 eine Schneideinrichtung in der Seitenansicht;
Fig. 2 die Schneideinrichtung in der Vorderansicht;
Fig. 3 im Detail die Anbindung des Arms an das Traggestell;
Fig. 4 die Anbindung des Arms an das Traggestell in der Hinteransicht.
[0025] Figur 1 zeigt schematisch in der Seitenansicht eine Vorrichtung 1 zum Schneiden einer
Scheinfuge 2 in eine Betonwand 3, hier einer Betongleitwand, die entlang einer Straße
verläuft. Die Betongleitwand ist im Ortbetonverfahren hergestellt und entlang einer
Straße als deren Begrenzung angeordnet. Die Vorrichtung 1 ist so ausgestaltet, dass
sie auf der Mauerkrone 31 der Betonwand 3 positionierbar und auf dieser verfahrbar
ist.
[0026] Die Vorrichtung 1 umfasst ein Traggestell 4 an welchem eine Schneideinrichtung 5
und eine Führungseinrichtung 6 festgelegt sind. Mittels der Führungseinrichtung 6
kann die Schneideinrichtung 5 entlang der zu schneidenden Scheinfuge 2 geführt werden.
Die Führungseinrichtung 6 weist einen längsverstellbaren Arm 7 auf, der schwenkbar
an dem Traggestell 4 angebunden ist. Dazu ist der Arm 7 über eine Schwenkachse 17
drehbar mit dem Traggestell 4 verbunden. Der Arm 7 umfasst eine Vertikalführung 9
und eine Schwenkaufnahme 10, wobei die Schwenkaufnahme 10 schwenkbar an dem Traggestell
4 befestigt ist und der Arm 7 in der Vertikalführung 9 längsverschieblich an der Schwenkaufnahme
10 befestigt ist. Zwischen Vertikalführung 9 und Traggestell 4 ist eine Federanordnung
8 angeordnet, wobei die Federanordnung 8 auf einer Seite an der Vertikalführung 9
befestigt ist.
[0027] Die Schneideinrichtung 5 weist eine Rotationsschneide 15 auf, die mittels eines Zugmitteltriebes
13 angetrieben ist. Der Antriebsmotor 29 der Rotationsschneide 15 ist beabstandet
zu der Rotationsschneide 15 an dem Arm 7 befestigt.
[0028] Die Tiefenposition der Schneideinrichtung 5 ist durch eine Tasteinrichtung 30 vorgegeben,
welche die Oberfläche der Betonwand 3 abtastet. Die Tasteinrichtung 30 ist als Abtastrolle
ausgebildet und ist der als Rotationsschneide 15 mit Trennscheiben ausgebildeten Schneideinrichtung
5 zugeordnet. Dabei fällt die Rotationsachse der Rotationsschneide 15 mit der Rotationsachse
der Abtastrolle zusammen. Um die Schnitttiefe zu regulieren kann die Rotationsachse
der Abtastrolle verstellbar sein. Dazu kann auf der Achse eine Abtastrolle unterschiedlichen
Durchmessers montiert werden. Die Schnitttiefe der Schneideinrichtung 5 ist durch
die Abstandsdifferenz von Schneideinrichtung 5 und Tasteinrichtung 30 in Bezug auf
die Betonwand 3 vorgegeben.
[0029] Zum Verfahren weist das Traggestell 4 ein Fahrwerk 32 gebildet durch einen Kettenantrieb
auf, durch das die Vorrichtung 1 entlang der Mauerkrone 31 verfahrbar ist, so dass
die Vorrichtung 1 zum Einbringen einer weiteren Scheinfuge 2 verfahren werden kann.
Das Fahrwerk 32 weist ferner Rollen auf, die seitlich an der Betonwand 3 anliegen
und dadurch die Vorrichtung 1 während des Verfahrens auf der Mauer mittig führen und
zugleich während des Schneidvorgangs seitlich abstützen.
[0030] Es ist aber auch denkbar, dass das Fahrwerk 32 so ausgebildet ist, dass es neben
der Betonwand 3 positionierbar ist. Bei dieser Ausgestaltung erfolgt ein Verfahren
der Vorrichtung 1 neben der Betonwand 3.
[0031] Die in die Betonwand 3 eingebrachte Scheinfuge 2 weist ein T-Profil auf und wird
im Anschluss an den Schnittvorgang mit einem dauerelastischen Dichtmittel, beispielsweise
einem Profil aus elastomerem Werkstoff oder einer elastomeren Dichtmasse verschlossen.
[0032] Figur 2 zeigt die Vorrichtung 1 zum Schneiden einer Scheinfuge 2 in eine Betonwand
3 in der Vorderansicht. Die Führungseinrichtung 6 weist einen längsverstellbaren Arm
7 auf, der schwenkbar an dem Traggestell 4 angebunden ist. Dazu ist der Arm 7 über
eine Vertikalführung 9 und der Schwenkachse 17 drehbar mit dem Traggestell 4 verbunden.
Der Arm 7 umfasst eine Vertikalführung 9 und eine plattenförmige Schwenkaufnahme 10,
wobei die Schwenkaufnahme 10 schwenkbar an dem Traggestell 4 befestigt ist und der
Arm 7 längsverschieblich an der Schwenkaufnahme 10 und der Vertikalführung 9 befestigt
ist.
[0033] Zwischen Arm 7 und Traggestell 4 ist eine Federanordnung 8 angeordnet, wobei die
Federanordnung 8 auf einer Seite an der Schwenkaufnahme 10 befestigt ist. Die Schwenkaufnahme
10 weist zur Aufnahme der Federanordnung 8 Ausleger 11 auf, die seitlich von der Schwenkaufnahme
10 abragen. In den Auslegern 11 sind Langlöcher 18 vorgesehen, in denen die Federanordnung
8 in Grenzen verschieblich aufgenommen ist. Dadurch kann die Federanordnung 8 in einer
Richtung auf die Schwenkaufnahme 10 einwirken, während die Federanordnung 8 in der
anderen Richtung entlastet ist. Die Federanordnung 8 kann mehrere einzelne Federn
umfassen, die in Reihe oder parallel geschaltet sein können. In dieser Ausgestaltung
weist die Federanordnung 8 sechs einzelne Schraubenfedern auf, welche an den Enden
jeweils mit Haken versehen sind. Die Schraubenfedern greifen einseitig mit den Haken
in die Langlöcher 18 ein, die in den Bereich der freien Enden in die Ausleger 11 eingebracht
sind. Die Schraubenfedern sind so geschaltet, dass bei einem Verschwenken des Arms
7 jeweils drei Federn auf Zug beansprucht werden, während drei Federn entlastet sind.
Die Federanordnung 8 ist so zwischen Arm 7 und Traggestell 4 angeordnet, dass der
Arm 7 gegen die Kraft der Federanordnung 8 verschwenkbar ist. Dadurch wirkt die Federanordnung
der Auslenkung des Arms 7 entgegen, die durch ein Verschwenken des Arms 7 während
des Schneidvorgangs aufgrund der Profilierung der Betonwand 3 oder sonstigen Unebenheiten
hervorgerufen wird und die Schneideinrichtung liegt stets mit Vorspannung an der Betonwand
3 an, wodurch ein elektronisches Ablesen der Betonoberflächenebenheit entfällt.
[0034] Die Anbindung der Federanordnung 8 an dem Traggestell 4 ist verstellbar. Dazu weist
das Traggestell 4 zur variablen Einstellung der Federwirkung der Federanordnung 8
einen Schwenkhebel 12 auf, an dem die Federanordnung 8 festgelegt ist. Dazu weist
der Schwenkhebel 12 im Bereich des freien Endes zur Aufnahme der Haken der Schraubenfedern
eine Bohrung auf. Der Schwenkhebel 12 ist mit einem Stellmotor 19 verbunden und dadurch
motorisch verstellbar, wodurch die die Federkraft der Federanordnung 8 im Betrieb
einstellbar ist. Mittels des Schwenkhebels 13 wird die Federkraft vorzugsweise so
eingestellt, dass die Schneideinrichtung 5 mit einer Kraft von 10 bis 30 Newton, vorzugsweise
20 Newton an die Oberfläche der Betonwand 3 angedrückt wird.
[0035] Der Arm 7 ist mittels eines Zugmittelgetriebes, hier eines Kettenantriebes 20 vertikal
verfahrbar. Dazu ist ein Kettenantrieb 20 vorgesehen, wobei die Kette 21 des Kettenantriebs
20 fest mit der Schwenkaufnahme 10 verbunden ist und an den beiden Enden der Vertikalführung
9 über Zahnräder 22 umgelenkt wird. Dabei ist eines der beiden Zahnräder 22' mit einem
Elektromotor 23 verbunden, während das andere Zahnrad 22" an dem auf der anderen Seite
des Arms 7 angeordnet ist und eine Umlenkrolle bildet. Durch die feste Verbindung
der Kette 21 mit der Schwenkaufnahme 10 bewegt sich die Vertikalführung 9 je nach
Drehrichtung des Zahnrades 22 entweder vertikal nach oben oder nach unten. Die Führung
der Vertikalführung 9 an der Schwenkaufnahme 10 erfolgt über eine Rollenanordnung
24. Diese ist über eine Platte 25 an der Schwenkaufnahme 10 befestigt, wobei die Befestigung
über Langlöcher 18 erfolgt, so dass die Platte 25 zum Anpassen der Vorrichtung 1 an
Schneideinrichtungen 5 unterschiedlicher Durchmesser verschieblich ist.
[0036] Das Traggestell 4 weist eine Horizontalführung 26 auf, mittels der der Arm 7 horizontal
quer zur Längserstreckung der Betonwand 3 verfahrbar ist. An der Horizontalführung
26 ist der Arm 7 einschließlich Vertikalführung 9 und Schwenkaufnahme 10, der Schwenkhebel
12 mit Stellmotor 19 sowie die Federanordnung 8 horizontalbeweglich auf dem Traggestell
4 befestigt. Die Gesamtheit aus Horizontalführung 26 und Arm 7 einschließlich der
Vertikalführung 9 mit Schwenkaufnahme 10 bildet die Führungseinrichtung 6. Die Horizontalführung
26 weist einen Querarm 27 auf, dem ein horizontal beweglicher Schlitten 28 zugeordnet
ist. Der Antrieb des Schlittens 28 erfolgt über einen Zugmitteltrieb 13, hier einen
Seilantrieb. Auf dem Schlitten 28 sind der Arm 7 und der Schwenkhebel 12 mit Stellmotor
19 befestigt.
[0037] Die Rotationsschneide 15 der Schneideinrichtung 5 wird durch einen beabstandet zu
der Rotationsschneide 15 an dem Arm 7 befestigten Antriebsmotor 29 angetrieben.
[0038] Die Position der Schneideinrichtung 5 ist durch eine Tasteinrichtung 30 vorgegeben,
welche die Oberfläche der Betonwand 3 abtastet. Die Tasteinrichtung 30 ist als Abtastrolle
ausgebildet und ist der als Rotationsschneide 15 mit Trennscheiben ausgebildeten Schneideinrichtung
5 zugeordnet.
[0039] Die Schneideinrichtung 5 weist drei Rotationsschneiden 15 auf, wobei die drei Rotationsschneiden
15 jeweils aus einer Diamanttrennscheibe gebildet sind. Die drei Rotationsschneiden
15 sind derart angeordnet, dass mittig eine Rotationsschneide 15 großen Durchmessers
angeordnet und beidseitig dieser Rotationsschneide 15 jeweils eine Rotationsschneide
15 kleinen Durchmessers angeordnet sind. Dadurch ergibt sich beim Schneiden eine Scheinfuge
mit einem T-Profil.
[0040] Figur 3 zeigt im Detail und ausschnittweise die Anbindung der in den Figuren 1 und
2 beschriebenen Schwenkaufnahme 10. Dabei zeigt Figur 3 die Schwenkaufnahme in der
Vorderansicht. Figur 4 zeigt die Vertikalführung 9 mit Schwenkaufnahme 10 und Federanordnung
8 in der Hinteransicht.
[0041] Die zwischen Arm 7 und Traggestell 4 befestigte Federanordnung 8 ist auf einer Seite
an der Schwenkaufnahme 10 befestigt, welche zur Aufnahme der Federanordnung 8 Ausleger
11 aufweist, die seitlich von der Schwenkaufnahme 10 abragen. In den Auslegern 11
sind die Langlöcher 18 vorgesehen. Die Federanordnung 8 weist sechs einzelne Federn
auf, welche so angeordnet sind, dass bei Verschwenken des Arms 7 jeweils drei Federn
auf Zug beansprucht werden, während drei Federn entlastet sind.
[0042] Zur variablen Einstellung der Federwirkung der Federanordnung 8 weist das Traggestell
4 einen Schwenkhebel 12 auf, an dem die Federanordnung 8 festgelegt ist. Der Schwenkhebel
12 ist mit einem Stellmotor 19 verbunden und dadurch motorisch verstellbar, wodurch
die die Federkraft der Federanordnung 8 im Betrieb einstellbar ist.
[0043] Die Rollenanordnung 24 zur Führung der Vertikalführung 9 an der Schwenkaufnahme 10
ist auf einer Platte 25 befestigt. Die Platte 25 ist an der Schwenkaufnahme 10 befestigt,
wobei die Befestigung über Langlöcher 18 erfolgt, so dass die Platte 25 zum Anpassen
der Vorrichtung 1 an Schneideinrichtungen 5 unterschiedlicher Durchmesser gegenüber
der Schwenkaufnahme 10 verschieblich ist.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Scheinfuge
- 3
- Betonwand
- 4
- Traggestell
- 5
- Schneideinrichtung
- 6
- Führungseinrichtung
- 7
- Arm
- 8
- Federanordnung
- 9
- Vertikalführung
- 10
- Schwenkaufnahme
- 11
- Ausleger
- 12
- Schwenkhebel
- 13
- Zugmitteltrieb
- 14
- Horizontalführung
- 15
- Rotationsschneide
- 16
- Betongleitwand
- 17
- Schwenkachse
- 18
- Langloch
- 19
- Stellmotor des Schwenkantriebs
- 20
- Kettenantrieb
- 21
- Kette
- 22
- Zahnrad der Vertikalführung
- 22'
- Zahnrad als Antriebsrad
- 22"
- Zahnrad als Umlenkrad
- 23
- Elektromotor
- 24
- Rollenanordnung, jeweils der Horizontal- und Vertikalführung
- 25
- Platte
- 26
- Horizontalführung
- 27
- Querarm
- 28
- Schlitten
- 29
- Antriebsmotor der Schneideinrichtung
- 30
- Tasteinrichtung
- 31
- Mauerkrone
- 32
- Fahrwerk
1. Vorrichtung (1) zum Schneiden einer Scheinfuge (2) in eine Betonwand (3), umfassend
ein Traggestell (4), eine Schneideinrichtung (5) und eine an dem Traggestell (4) festgelegte
Führungseinrichtung (6) mittels derer die Schneideinrichtung (5) entlang der zu schneidenden
Scheinfuge (2) führbar ist, wobei die Führungseinrichtung (6) einen längsverstellbaren
Arm (7) aufweist und wobei der Arm (7) schwenkbar an dem Traggestell (4) angebunden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Traggestell (4) und dem Arm (7) eine Federanordnung (8) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Arm (7) eine Vertikalführung (9) und eine Schwenkaufnahme (10) umfasst, wobei
die Schwenkaufnahme (10) schwenkbar an dem Traggestell (4) befestigt ist und die Vertikalführung
(9) längsverfahrbar an der Schwenkaufnahme (10) befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federanordnung (8) an der Schwenkaufnahme (10) festgelegt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkaufnahme (10) zur Aufnahme der Federanordnung (8) Ausleger (11) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbindung der Federanordnung (8) an dem Traggestell (4) verstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Traggestell (4) zur variablen Einstellung der Federwirkung der Federanordnung
(8) einen Schwenkhebel (12) aufweist an dem die Federanordnung (8) festgelegt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (12) motorisch verstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalführung (9) mittels eines Zugmittelgetriebes (20) längsverschieblich
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Traggestell (4) eine Horizontalführung (14) aufweist mittels der der Arm (7)
horizontal verfahrbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (5) zumindest eine Rotationsschneide (15) aufweist, die mittels
eines Zugmitteltriebes (13) angetrieben ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) als Kerbschnittvorrichtung zum Schneiden einer Scheinfuge (2)
in eine Betongleitwand (16) einer Straße ausgebildet ist.