[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abstützvorrichtung nach dem Oberbegriff des
unabhängigen Patentanspruches 1.
[0002] Demgemäß betrifft die Erfindung insbesondere eine Abstützvorrichtung zu vertikalen
Abstützen einer vorzugsweise über eine Elastomer-Federanlenkung an einem Wagenkastenuntergestell
eines spurgeführten Fahrzeuges, insbesondere Schienenfahrzeuges, in vertikaler Richtung
verschwenkbar angelenkten Kupplungsstange, wobei die Abstützvorrichtung eine mit der
Kupplungsstange in Kontakt bringbare Abstützung und eine mit der Abstützung verbundene
und an dem Wagenkastenuntergestell des Fahrzeuges befestigbare Halterung aufweist,
und wobei die Abstützung bei Überschreiten einer kritischen, in vertikaler Richtung
auf die Abstützung einwirkenden externen Kraft relativ zu und in Richtung der Halterung
bewegbar ist.
[0003] Eine Abstützvorrichtung der vorstehend genannten Art ist dem Prinzip nach bereits
aus dem Stand der Technik, und insbesondere aus der Schienenfahrzeugtechnik bekannt.
Dabei dient die Abstützvorrichtung zum vertikalen Abstützen einer an einem Wagenkastenuntergestell
in vertikaler Richtung verschwenkbar angelenkten Kupplungsstange.
[0004] Beispielsweise ist in Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht eine aus dem Stand
der Technik bekannten Abstützvorrichtung 110 gezeigt, welche über einen Träger 111
an dem Wagenkastenuntergestell 60 eines Schienenfahrzeuges befestigt ist. Diese Abstützvorrichtung
110 dient zum vertikalen Abstützen einer Kupplungsstange 51, welche in dem in Fig.
1 dargestellten Beispiel mit ihrem wagenkastenseitigen Endbereich über eine Gelenkanordnung
50 an dem Wagenkastenuntergestell 60 angelenkt ist.
[0005] Im Einzelnen handelt es sich bei der in Fig. 1 dargestellten Gelenkanordnung 50 um
eine Elastomer-Federanlenkung, wie sie beispielsweise in der Druckschrift
EP 1 785 329 A1 beschrieben wird. Eine solche Elastomer-Federanlenkung 50 ermöglicht ein horizontales
und vertikales Ausschwenken sowie eine Axialverdrehung der Kupplungsstange 51. Auf
diese Weise kann die Kupplungsstange 51 beispielsweise Schwenkbewegungen relativ zu
dem Wagenkastenuntergestell 60 ausführen, die insbesondere bei einer Kurvenfahrt eines
Zugverbandes auftreten. Ferner kann die Kupplungsstange 51 vertikalen Auslenkungen
beispielsweise zum Ausgleich von Höhendifferenzen zwischen zwei zu kuppelnden Wagenkästen
folgen.
[0006] In der insbesondere als Elastomer-Federanlenkung 50 ausgebildeten Anlenkung ist üblicherweise
ein Elastomerlager ausgebildet, in welchem Elastomer-Federelemente vorgesehen sind,
die zum Abdämpfen der im normalen Fahrbetrieb von der Kupplungsstange 51 übertragenen
Zug- und Stoßkräften dienen. In der Regel ist das in der Anlenkung ausgebildete Elastomerlager
geeignet, die betriebsmäßig geforderten Ausschwenkwinkel der Kupplungsstange 51 in
der vertikalen Richtung V von etwa ± 6° und in der horizontalen Richtung von etwa
± 15° zuzulassen.
[0007] Die Abstützvorrichtung 110 dient zum vertikalen Abstützen der unter anderem in vertikaler
Richtung V verschwenkbar angelenkten Kupplungsstange 51. Eine derartige Abstützung
in vertikaler Richtung V ist insbesondere notwendig, um ein einwandfreies Kuppeln
zweier benachbarter Wagenkästen zu ermöglichen. Hierfür ist Sorge zu tragen, dass
die Kupplungsstange 51 beim Kupplungsvorgang stets in der horizontalen Mittenlängsebene
vorliegt.
[0008] Hierzu wiest die in Fig. 1 dargestellte Abstützvorrichtung 110 eine mit der Kupplungsstange
51 in Kontakt stehende Abstützung 112 auf, welche über einen Abstützstempel 113 mit
einer Halterung 114 verbunden ist. Die Halterung 114 ist über den bereits genannten
Träger 111 mit dem Wagenkastenuntergestell 60 verbunden.
[0009] Bei der Abstützvorrichtung 110 handelt es sich um eine federnd ausgebildete Abstützung,
bei welcher der Abstützstempel 113 über ein Federelement 115 mit der Halterung 114
verbunden ist. Aufgrund des Federelements 115 wird der Abstützstempel 113 und die
mit dem Abstützstempel 113 verbundene Abstützung 112 mit einer gewissen Vorspannung
von unten in vertikaler Richtung V gegen die Kupplungsstange 51 gedrückt. Die Vorspannung,
mit welcher die Abstützung 112 gegen die Kupplungsstange 51 drückt, ist durch eine
geeignete Wahl der Federkonstante des Federelements 115 einstellbar und sollte so
gewählt sein, dass in einem Ruhezustand der Kupplungsstange 51, d.h. wenn keine dynamischen
Kräfte in vertikaler Richtung V an der Kupplungsstange 51 angreifen, die Kupplungsstange
51 in der horizontalen Mittenlage vorliegt.
[0010] Der Träger 111 der Abstützvorrichtung 110, welcher einerseits zum Halten des Federelements
115 und des Abstützstempels 113 dient, und über welchen andererseits erreicht werden
kann, dass die Abstützung 112 mit einer gewissen Vorspannung gegen die abzustützende
Kupplungsstange 51 drückt, ist starr mit dem Wagenkastenuntergestell 60 bzw. mit dem
Gehäuse des Wagenkastenuntergestells 60 verbunden.
[0011] Bei der aus dem Stand der Technik bekannten und vorstehend beschriebenen Abstützvorrichtung
110 kommt zur vertikalen Abstützung der Kupplungsstange 51 üblicherweise ein direkt
wirkendes Federelement 115 zum Einsatz. Demnach wird die von der Abstützung 112 in
die Kupplungsstange 51 eingeleitete vertikale Abstützkraft im Wesentlichen durch die
aus der elastischen Verformung des Federelements 115 resultierende Federkraft bestimmt.
Insbesondere nimmt bei zunehmender vertikaler Auslenkung der Kupplungsstange 51 der
elastische Verformungsgrad des Federelements 115 und somit die aus der elastischen
Verformung des Federelements 115 resultierende Federkraft zu, welche als Abstützkraft
der vertikalen Auslenkung der Kupplungsstange 51 entgegenwirkt.
[0012] Dieser lineare Zusammenhang zwischen der Federkraft des Federelements 115 und der
Abstützkraft der Abstützung 112 ist insbesondere in Anwendungsfällen ungünstig, wenn
mit der Abstützvorrichtung 110 eine über eine Elastomer-Federanlenkung 50 an einem
Wagenkastenuntergestell 60 angelenkte Kupplungsstange 51 in vertikaler Richtung V
abgestützt werden soll. Da bei einer über eine Elastomer-Federanlenkung 50 an einem
Wagenkastenuntergestell 60 angelenkte Kupplungsstange 51 die Kupplungsstange 51 über
das in der Anlenkung 50 integrierte Elastomer-Federelement bereits teilweise in vertikaler
Richtung V abgestützt wird, sind herkömmliche Abstützvorrichtungen 110, bei welchen
die Abstützkraft mit zunehmender Verformung des in der Abstützvorrichtung 110 enthaltenen
Federelements 115 zunimmt, zu hart. Mit anderen Worten, mit einer derartigen Abstützvorrichtung
110 lässt sich die Kupplungsstange 51 nicht mehr ausreichend in vertikaler Richtung
V relativ zu dem Wagenkastenuntergestell 60 verschwenken, infolgedessen in der Kupplungsstangenanlenkung
50 erhöhte Kräfte auftreten können, die die Anlenkung 50 bzw. das Fahrzeuguntergestell
60 beschädigen können.
[0013] Auf Grundlage dieser Problemstellung liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Abstützvorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden,
dass diese insbesondere auch zum Abstützen von über eine Elastomer-Federanlenkung
an einem Wagenkastenuntergestell angelenkte Kupplungsstange einsetzbar ist, ohne dass
im Fahrbetrieb erhöhte Kräfte in vertikaler Richtung auftreten, die zu einer Beschädigung
der Gelenkanordnung bzw. des Wagenkastenuntergestells führen können.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruches
1 gelöst.
[0015] Demgemäß wird bei der erfindungsgemäßen Lösung vorgeschlagen, dass die Abstützvorrichtung
der eingangs genannten Art ferner einen Federmechanismus mit mindestens einem Federelement
aufweist, welches über eine Kraftübersetzungsmechanik derart mit der Abstützung und
der Halterung der Abstützvorrichtung gekoppelt ist, dass das mindestens eine Federelement
bei einer Bewegung der Abstützung relativ zu der Halterung elastisch verformt wird,
wobei die Kraftübersetzungsmechanik ausgebildet ist zum Übersetzen einer aus der elastischen
Verformung des mindestens einen Federelements resultierenden Federkraft in eine der
auf die Abstützung einwirkenden externen Kraft entgegen gerichtete Abstützkraft.
[0016] Die mit der erfindungsgemäßen Lösung erzielbaren Vorteile liegen auf der Hand: durch
das Vorsehen einer Kraftübersetzungsmechanik wird erreicht, dass die aus der elastischen
Verformung des mindestens einen Federelements der Abstützvorrichtung resultierende
Federkraft nicht direkt auf die Abstützung übertragen und dort als Abstützkraft der
in vertikaler Richtung auf die Abstützung einwirkenden externen Kraft entgegenwirkt.
Vielmehr kommt bei der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung eine Mechanik zum Einsatz,
mit welcher eine Übersetzung der aus der elastischen Verformung des mindestens einen
Federelements der Abstützvorrichtung resultierenden Federkraft in die Abstützkraft
erfolgt, welche der auf die Abstützung einwirkenden externen Kraft entgegenwirkt.
Das Verhältnis zwischen der Federkraft des mindestens einen Federelements und der
letztendlich auf die abzustützende Kupplungsstange in vertikaler Richtung wirkende
Abstützkraft wird durch die Konstruktion der Kraftübersetzungsmechanik festgelegt.
Insbesondere ist das Ansprechverhalten und die Federkennlinie der mit der Abstützvorrichtung
auf die abzustützende Kupplungsstange ausgeübte Abstützkraft an den bestimmten Anwendungsfall
anpassbar, so dass insbesondere auch solche vertikalen Abstützkräfte mitberücksichtigt
werden können, die beispielsweise durch eine in der Anlenkung der Kupplungsstange
vorgesehene Elastomer-Federanordnung ausgeübt wird.
[0017] Vorzugsweise weist die Kraftübersetzung eine Mechanik auf, mit welcher eine von der
Abstützung bei einer Bewegung relativ zu der Halterung zurückgelegte Wegstrecke in
einen Federweg übersetzbar ist, um welchen das mindestens eine Federelement bei der
Bewegung der Abstützung relativ zu der Halterung elastisch verformt wird. Mit dieser
Ausführungsform ist es möglich, die Kennlinie der Abstützkraft von der Federkennlinie
des mindestens einen Federelements zu entkoppelt. Bei Anwendungen, in denen eine über
ein Elastomer-Federanlenkung angelenkte Kupplungsstange in vertikaler Richtung abzustützen
ist, ist es insbesondere von Vorteil, die Mechanik der Kraftübersetzung derart auszuführen,
dass zwischen der Federkennlinie der Abstützkraft und der Federkennlinie des mindestens
einen Federelements ein asynchroner Zusammenhang besteht derart, dass zumindest in
einem Arbeitsbereich der Abstützvorrichtung die Abstützkraft abnimmt, je stärker das
mindestens eine Federelement der Abstützvorrichtung elastisch verformt wird.
[0018] Für die Mechanik der Kraftübersetzung ist es denkbar, beispielsweise eine Getriebeanordnung
vorzusehen, mit welcher die aus der elastischen Verformung des mindestens einen Federelements
resultierende Federkraft in die Abstützkraft übersetzt wird, welche von der Abstützung
in die abzustützende Kupplungsstange in vertikaler Richtung eingeleitet wird. Technisch
einfacher und insbesondere weniger störungsanfällig ist jedoch eine Kraftübersetzungsmechanik,
welche mindestens eine Scherenanordnung bestehend aus einer Einzel-Schere mit zwei
gleichlangen Schenkeln aufweist, wobei diese beiden Schenkel um eine durch die Mittelpunkte
der Schenkel verlaufende gemeinsame horizontale Achse relativ zueinander bewegbar
sind. Bei dieser Realisierung der Kraftübersetzungsmechanik ist jeder Schenkel jeweils
über ein Festlager mit der Halterung einerseits und über ein Loslager mit der Abstützung
andererseits verbunden. Das mindestens eine Federelement ist dabei als Druckfeder
ausgebildet und greift an einem ersten Schenkel der beiden gleichlangen Schenkel einerseits
und an dem zweiten Schenkel der beiden gleichlangen Schenkel andererseits an.
[0019] Bei dieser Ausführungsform der Kraftübersetzungsmechanik ist es insbesondere von
Vorteil, wenn eine Vorspannung des mindestens einen Federelements einstellbar ist.
Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass das als Druckfeder ausgebildete mindestens
eine Federelement über einen ersten und einen zweiten Anschlag mit dem ersten bzw.
zweiten Schenkel verbunden wird, wobei zum Erhöhen der Vorspannung des Federelements
der Abstand zwischen den beiden Anschlägen reduziert wird.
[0020] Unter dem hierin verwendeten Begriff "Festlager" ist ein Lager zu verstehen, mit
welchem ein Schenkel einer Schere der Scherenanordnung mit der Halterung bzw. der
Abstützung der Abstützvorrichtung derart verbunden wird, dass der Schenkel relativ
zu der Abstützung bzw. der Halterung der Abstützvorrichtung um eine horizontale Achse
drehbar ist, während die anderen zwei Translations-Freiheitsgrade fixiert sind.
[0021] Unter dem hierin verwendeten Begriff "Loslager" ist eine Lagerung zu verstehen, bei
welcher ein Translations-Freiheitsgrad fixiert wird, wobei eine Drehung des Schenkels
relativ zur Abstützung bzw. Halterung sowie eine Bewegung des Schenkels in Längsrichtung
der Abstützung bzw. Halterung ermöglicht wird.
[0022] Vorzugsweise wird ein Loslager mit Hilfe eines sich in Längsrichtung der Abstützung
bzw. der Halterung erstreckenden Langloches realisiert.
[0023] Alternativ zu der zuletzt genannten Ausführungsform, bei welcher die Kraftübersetzungsmechanik
eine aus einer Einzel-Schere bestehende Scherenanordnung aufweist, ist in einer bevorzugten
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung vorgesehen, dass die Kraftübersetzungsmechanik
mindestens eine Doppel-Scherenanordnung bestehend aus einer ersten und einer zweiten
Schere aufweist. Jede Schere der Doppel-Scherenanordnung weist dabei zwei gleichlange
Schenkel auf, die um eine durch die Mittelpunkte der beiden Schenkel verlaufende gemeinsame
horizontale Achse relativ zueinander bewegbar sind. Jeweils ein erster Schenkel einer
jeden Schere der Doppel-Scherenanordnung ist über ein Festlager mit der Abstützung
und über ein Loslager mit der Halterung verbunden. Ein zweiter Schenkel einer jeden
Schere der Doppel-Scherenanordnung ist über ein Festlager mit der Halterung und über
ein Loslager mit der Abstützung verbunden. Bei dieser Realisierung der Kraftübersetzungsmechanik
ist das mindestens eine Federelement als Zugfeder auszubilden und sollte direkt oder
indirekt an mindestens einem Schenkel der ersten Schere einerseits und an mindestens
einem Schenkel der zweiten Schere andererseits angreifen.
[0024] In einer vorteilhaften Weiterbildung der zuletzt genannten Ausführungsform, bei welcher
die Abstützvorrichtung eine Kraftübertragungsmechanik mit einer Doppel-Scherenanordnung
aufweist, ist vorgesehen, dass die Längsachse des als Zugfeder ausgebildeten mindestens
einen Federelements auf einer horizontalen Achse liegt, die einerseits senkrecht zu
der horizontalen Achse verläuft, um welche die Schenkel der ersten Schere der Doppel-Scherenanordnung
relativ zueinander bewegbar sind, und andererseits senkrecht zu der horizontalen Achse
verläuft, um welche die Schenkel der zweiten Schere der Doppel-Scherenanordnung relativ
zueinander bewegbar sind. Auf diese Weise wird eine besonders kompakt ausgeführte
Abstützvorrichtung bereitgestellt. Selbstverständlich sind aber auch andere Ausführungsformen
diesbezüglich denkbar.
[0025] Um bei einer Abstützvorrichtung, bei welcher die Kraftübersetzungsmechanik eine Doppel-Scherenanordnung
aufweist, den Arbeitspunkt der Abstützung, d.h. den Arbeitspunkt auf der Kennlinie
der Abstützkraft, beispielsweise abhängig von dem speziellen Anwendungsfall einstellen
zu können, ist in einer bevorzugten Weiterbildung der zuletzt genannten Ausführungsform
vorgesehen, dass das als Zugfeder ausgebildete mindestens eine Federelement zwischen
einem ersten und einem zweiten Widerlager angeordnet ist, wobei der Abstand zwischen
dem ersten und dem zweiten Widerlager einstellbar ist, und wobei das als Zugfeder
ausgebildete mindestens eine Federelement bei maximalen Abstand zwischen dem ersten
und zweiten Widerlager bereits in einem vorgespannten Zustand vorliegt, wenn keine
externe Kraft in vertikaler Richtung auf die Abstützung einwirkt.
[0026] In einer anderen vorteilhaften Realisierung der bei der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung
zum Einsatz kommenden Kraftübertragungsmechanik ist vorgesehen, dass diese mindestens
eine Doppel-Scherenanordnung bestehend aus einer ersten und einer zweiten Schere aufweist,
wobei - wie auch bei der zuvor angegebenen Ausführungsform - jede Schere der Doppel-Scherenanordnung
zwei gleichlange Schenkel umfasst, die um eine durch die Mittelpunkte der beiden Schenkel
verlaufende gemeinsame horizontale Achse relativ zueinander bewegbar sind, wobei jeweils
ein erster Schenkel einer jeden Schere der Doppel-Scherenanordnung über ein Festlager
mit der Abstützung und über ein Loslager mit der Halterung und ein zweiter Schenkel
einer jeden Schere der Doppel-Scherenanordnung über ein Festlager mit der Halterung
und über ein Loslager mit der Abstützung verbunden ist. Im Unterschied zu der zuvor
diskutierten Ausführungsform ist nun allerdings das mindestens eine Federelement als
Druckfeder ausgebildet und zwischen einem ersten Bolzen, welcher auf der horizontalen
Achse liegt, um welche die Schenkel der ersten Schere der Doppelschereanordnung relativ
zueinander bewegbar sind, und einem Widerlager angeordnet ist, wobei dieses Widerlager
über eine Zugstange mit einem zweiten Bolzen verbunden ist, welcher auf der horizontalen
Achse liegt, um welche die Schenkel der zweiten Schere der Doppel-Scherenanordnung
relativ zueinander bewegbar sind.
[0027] Vorzugsweise sind dabei der erste Bolzen mit den Schenkeln der ersten Schere der
Doppel-Scherenanordnung und der zweite Bolzen mit den Schenkeln der zweiten Schere
der Doppelschereanordnung derart verbunden, dass die entsprechenden Schenkel relativ
zu den Bolzen drehbar sind.
[0028] In einer bevorzugten Realisierung der zuletzt genannten Ausführungsform ist vorgesehen,
dass das mindestens eine Federelement als Druckfederring ausgebildet ist, durch welches
sich die Zugstangen zumindest bereichsweise erstreckt, wobei das Widerlager ein an
einem ersten Endbereich der Zugstange angeordnetes erstes Konterelement, insbesondere
Mutter, und ein an einem gegenüberliegenden zweiten Endbereich angeordnetes zweites
Konterelement, insbesondere Mutter, aufweist. Das mindestens eine als Druckfederring
ausgebildete Federelement ist dabei zwischen dem ersten Konterelement und dem ersten
Bolzen eingespannt. In vorteilhafter Weise ist dabei vorgesehen, dass der Abstand
zwischen dem ersten Konterelement und dem zweiten Konterelement variabel ist, um eine
Vorspannung des mindestens einen Federelements und somit den Arbeitspunkt der Abstützung
einstellen zu können.
[0029] Noch bevorzugter ist bei der zuletzt genannten Ausführungsform vorgesehen, dass der
Federmechanismus mindestens ein erstes und ein zweites Federelement aufweist, welche
jeweils als Druckfederring ausgebildet sind, wobei das mindestens eine erste Federelement
zwischen dem ersten Konterelement und dem ersten Bolzen und das mindestens eine zweite
Federelement zwischen dem zweiten Konterelement und dem zweiten Bolzen angeordnet
sind.
[0030] Denkbar hierbei ist es, dass das mindestens eine erste Federelement in einem mit
dem ersten Bolzen verbundenen ersten Federgehäuse aufgenommen ist, und dass das mindestens
eine zweite Federelement in einem mit dem zweiten Bolzen verbundenen zweiten Federgehäuse
aufgenommen ist. Diese Federgehäuse übernehmen gleichzeitig eine Führung der entsprechend
aufgenommenen Federelemente.
[0031] Schließlich ist es bevorzugt, wenn die Halterung der Abstützvorrichtung einen Flanschbereich
aufweist, über den die Abstützvorrichtung mit dem Wagenkastenuntergestell des Fahrzeuges
vorzugsweise lösbar befestigt werden kann. Demnach eignet sich die Abstützvorrichtung
für ein nachträgliches Umrüsten, was beispielsweise dann der Fall ist, wenn eine üblicherweise
zwischen zwei Wagenkästen eines mehrgliedrigen Schienenfahrzeuges angeordnete Kurzkupplung
getrennt und die einzelnen Wagenkästen abgeschleppt werden müssen.
[0032] Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen exemplarische
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lösung beschrieben.
[0033] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer aus dem Stand der Technik bekannte Abstützvorrichtung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer exemplarischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Abstützvorrichtung im eingebauten Zustand;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Abstützvorrichtung gemäß Fig. 2;
- Fig. 4a
- eine Längsschnittansicht auf die Abstützvorrichtung gemäß Fig. 1 im unbelasteten Zustand;
- Fig. 4b
- eine Draufsicht auf die Abstützvorrichtung gemäß Fig. 4a in einer längsgeschnitten
Darstellung;
- Fig. 4c
- eine Ansicht auf die Stirnseite der Abstützvorrichtung gemäß Fig. 4a;
- Fig. 4d
- eine perspektivische Ansicht auf die Abstützvorrichtung gemäß Fig. 4a;
- Fig. 4e
- eine teilgeschnittene perspektivische Ansicht auf die Abstützvorrichtung gemäß Fig.
4a;
- Fig. 5a
- eine perspektivische Ansicht auf die Abstützvorrichtung gemäß Fig. 1 in einem belasteten
Zustand nach Ausschöpfung des vertikalen Abstützvermögens der Abstützvorrichtung;
- Fig. 5b
- eine Längsschnittansicht durch die Abstützvorrichtung gemäß Fig. 5a;
- Fig. 6
- ein Kraft-/Weg-Diagramm der Abstützvorrichtung gemäß Fig. 1; und
- Fig. 7
- eine Längsschnittansicht auf eine weitere exemplarische Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Abstützvorrichtung im unbelasteten Zustand.
[0034] In Fig. 1 ist eine aus dem Stand der Technik bekannte Abstützvorrichtung 110 dargestellt,
welche zum vertikalen Abstützen einer über eine Elastomer-Federanlenkung 50 an einem
Wagenkastenuntergestell 60 angelenkte Kupplungsstange 51 dient. Wie bereits in der
Beschreibungseinleitung ausgeführt, weist diese herkömmliche Abstützvorrichtung 110
ein Federelement 115 in Gestalt einer Schraubendruckfeder auf, welche zwischen einer
Abstützung 112 und einer Halterung 114 angeordnet und die Abstützung 112 in Richtung
der vertikal abzustützenden Kupplungsstange 51 drückt. Die Halterung 114 selber stützt
sich über einen Träger 111 an dem Wagenkastenuntergestell 60 ab.
[0035] Demnach kommt zum vertikalen Abstützen der Kupplungsstange 51 bei der herkömmlichen
in Fig. 1 dargestellten Abstützvorrichtung 110 eine Konstruktion mit einer direkt
wirkenden Schraubendruckfeder 115 zum Einsatz, wobei mit zunehmender vertikaler Auslenkung
der Kupplungsstange 51 die aus der elastischen Verformung des als Schraubendruckfeder
ausgeführten Federelements 115 resultierende Federkraft entsprechend der Kennlinie
des Federelements 115 immer weiter zunimmt. Dieses Phänomen tritt unabhängig davon
auf, ob als Federelement 115 eine aus Metall gebildete Schraubendruckfeder oder eine
Elastomerfeder beispielsweise aus Gummimaterial oder eine andersartig ausgeführte
Feder zum Einsatz kommt.
[0036] Die herkömmliche Konstruktion der Abstützvorrichtung 110 erlaubt es nicht, dass die
mit der Abstützvorrichtung 110 auf die Kupplungsstange 51 ausgeübte vertikale Abstützkraft
an die Einzelanwendung angepasst werden kann. Insbesondere kann mit der herkömmlichen
Abstützvorrichtung 115 keine optimale vertikale Abstützung einer Kupplungsstange 51
bewirkt werden, wenn diese beispielsweise über ein in der Gelenkanordnung 50 integrierte
Elastomeranordnung bereits eine vertikale Abstützkraft erfährt. Gleiches gilt auch
für Kupplungsstangen 51, welche über ein Sphärolager gelenkig mit dem Wagenkastenuntergestell
60 eines Fahrzeuges verbunden sind.
[0037] Um diesen Nachteil zu beheben, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die von der Abstützvorrichtung
in die abzustützende Kupplungsstange einzuleitende vertikale Abstützkraft durch eine
geeignete Mechanik von der Federkennlinie des mindestens einen Federelements der Abstützvorrichtung
zu entkoppeln, um so einen für den jeweiligen Anwendungsfall günstigen Kraftverlauf
erreichen zu können.
[0038] Mögliche Realisierungen der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kraftübersetzungsmechanik
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
[0039] Fig. 2 zeigt im Einzelnen eine erste exemplarische Ausführungsform einer Abstützvorrichtung
100 im eingebauten Zustand, in welcher mit der Abstützvorrichtung 100 eine Kupplungsstange
51 in vertikaler Richtung V abgestützt wird. Die Kupplungsstange 51 ist bei dem in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel über eine Elastomer-Federanlenkung 50 mit
einem (nicht explizit dargestellten) Wagenkastenuntergestell eines spurgeführten Fahrzeuges,
insbesondere Schienenfahrzeuges, verbunden. Der Aufbau der Elastomer-Federanlenkung
50 wird anschließend unter Bezugnahme auf die Darstellung in Fig. 3 näher beschrieben.
[0040] Im Einzelnen ist der Darstellung in Fig. 3 zu entnehmen, dass die Elastomer-Federanlenkung
50 eine mit dem Wagenkastenuntergestell des Fahrzeuges verbindbare Grundplatte 52
aufweist, über welche die im Fahrbetrieb des Fahrzeuges über die Kupplungsstange 51
übertragenen Zug- und Stoßkräfte in das Wagenkastenuntergestell eingeleitet werden.
Die Elastomer-Federanlenkung 50 weist ferner ein zugstangenseitiges vorderen Elastomer-Federelement
53 zwischen einem zugstangenseitigen vorderen Federteller 54 und der Druckplatte 52
sowie ein wagenkastenseitiges hinteres Elastomer-Federelement 55 zwischen der Druckplatte
52 und einem hinteren Federteller 56 auf, wobei diese Elastomer-Federelemente 53,
55 entsprechend eingespannt sind. Der hintere Federteller 56 wird mit Hilfe einer
Sicherungsmutter 57 an einem Mittenstück 58 fixiert, wobei dieses Mittenstück 58 durch
die als Gummihohlfedern ausgeführten Elastomer-Federelemente 53, 55 sowie durch entsprechende
in den Federtellern 54, 56 und in der Grundplatte 52 vorgesehene Durchgangsöffnungen
läuft und mit der Kupplungsstange 51 verbunden ist.
[0041] Mit der als Elastomer-Federgelenk ausgeführten Anlenkung 50 lassen sich nicht nur
die im Fahrbetrieb über die Kupplungsstange 51 übertragenen Zug- und Stoßkräfte abdämpfen,
sondern es wird auch eine vertikale Abstützung der Kupplungsstange 51 bewirkt, welche
jedoch nicht ausreicht, um die Kupplungsstange 51 im ungekuppelten Zustand in der
horizontalen Mittenlängsebene zu halten.
[0042] Zu diesem Zweck kommt bei dem in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung 100 zum Einsatz, welche - wie es insbesondere
auch den Darstellungen in den Figuren 4 und 5 entnommen werden kann - eine mit der
abzustützenden Kupplungsstange 51 in Kontakt bringbare Abstützung 1 sowie eine mit
der Abstützung 1 verbundene und an dem Wagenkastenuntergestell des Fahrzeuges befestigbare
Halterung 2 aufweist. Wie dargestellt, kann die Abstützung 1 als Plattform und die
Halterung 2 als Grundrahmen ausgebildet sein. Hierbei bietet es sich insbesondere
an, in der als Plattform ausgebildeten Abstützung 1 und/oder in der als Grundrahmen
ausgebildeten Halterung 2 an geeigneten Bereichen Aussparungen vorzusehen, um das
Gesamtgewicht der Abstützvorrichtung 100 zu reduzieren.
[0043] Die Halterung 2 ist mit einem Flanschbereich 9 verbunden bzw. weist einen Flanschbereich
9 auf (vgl. Figuren 2 und 3), über den die Abstützvorrichtung 100 mit dem Wagenkastenuntergestell
des Fahrzeuges vorzugsweise lösbar befestigt werden kann.
[0044] Um die mit der Abstützvorrichtung 100 auf die abzustützende Kupplungsstange 51 in
vertikaler Richtung V ausgeübte Abstützkraft von der Federkennlinie eines Federelements
der Abstützvorrichtung 100 zu entkoppeln, kommt bei der exemplarischen Ausführungsform
gemäß den Figuren 2 bis 5 eine Kraftübersetzungsmechanik 10 zum Einsatz. Über diese
Kraftübersetzungsmechanik 10 sind die bei der Abstützvorrichtung 100 gemäß den Figuren
2 bis 5 vorgesehenen Federelemente 3a, 3b mit der Abstützung 1 und der Halterung 2
gekoppelt, und zwar derart, dass diese Federelemente 3a, 3b bei einer Bewegung der
Abstützung 1 relativ zu der Halterung 2 elastisch verformt werden.
[0045] Wie es nachfolgend unter Bezugnahme auf die Darstellungen in den Figuren 4 und 5
näher beschrieben wird, ist die Kraftübersetzungsmechanik 10 insbesondere zum Übersetzen
einer aus der elastischen Verformung der Federelemente 3a, 3b resultierenden Federkraft
in eine in vertikaler Richtung V wirkende Abstützkraft ausgebildet.
[0046] Im Einzelnen weist die Kraftübersetzungsmechanik 10 bei der in den Figuren 2 bis
5 dargestellten Ausführungsform eine Doppel-Scherenanordnung bestehend aus einer ersten
und einer zweiten Schere 15, 16 auf. Jede Schere 15, 16 der Doppel-Scherenanordnung
besteht aus zwei gleich langen Schenkeln 17a, 17b; 18a, 18b, die um eine durch die
Mittelpunkte der beiden Schenkel 17a, 17b, 18a, 18b verlaufende gemeinsame horizontale
Achse H2, H3 relativ zueinander bewegbar sind. Jeweils ein erster Schenkel 17a, 18a
einer jeden Schere 15, 16 ist über ein Festlager 19a, 19b mit der Abstützung 1 und
über ein Loslager 20a, 20b mit der Halterung 2 verbunden. Der entsprechende zweite
Schenkel 17b, 18b einer jeden Schere 15, 16 ist hingegen über ein Festlager 19c, 19d
mit der Halterung 2 und über ein Loslager 20c, 20d mit der Abstützung 1 verbunden.
[0047] Insbesondere ist bei der in den Figuren 2 bis 5 dargestellten exemplarischen Ausführungsform
vorgesehen, dass insgesamt zwei Doppel-Scherenanordnungen der zuvor beschriebenen
Art zum Einsatz kommen, wobei jeweils eine Doppel-Scherenanordnung an einer Seitenfläche
der Abstützvorrichtung 100 angeordnet ist.
[0048] Die Federelemente 3a, 3b sind als Druckfederpakete ausgebildet und liegen bei der
dargestellten Ausführungsform zwischen einem ersten Bolzen 4 und einem Widerlager.
Der erste Bolzen 4 liegt auf der horizontalen Achse H2, um welche die Schenkel 17a,
17b der ersten Schere 15 der Doppel-Scherenanordnung relativ zueinander bewegbar sind.
Im Einzelnen ist der erste Bolzen 4 mit den beiden Schenkeln 17a, 17b der ersten Schere
15 derart verbunden, dass die Schenkel 17a, 17b um die horizontale Achse H2 relativ
zu dem ersten Bolzen 4 drehbar sind. Hierzu kommt somit wieder ein Festlager zum Einsatz.
Das Widerlager ist über eine Zugstange 8 mit einem zweiten Bolzen 5 verbunden, wobei
dieser zweite Bolzen 5 auf der horizontalen Achse H3 liegt, um welche die Schenkel
18a, 18b der zweiten Schere 16 der Doppel-Scherenanordnung relativ zueinander bewegbar
sind. Im Einzelnen sind die Schenkel 18a, 18b der zweiten Schere 16 über ein Festlager
mit dem zweiten Bolzen 5 derart verbunden, dass die Schenkel 18a, 18b um die horizontale
Achse H3 drehbar sind.
[0049] Wie es insbesondere der teilgeschnitten perspektivischen Darstellung in Fig. 4e entnommen
werden kann, sind die Federelemente 3a, 3b jeweils als Druckfederringpakete ausgebildet,
durch welche sich die Zugstange 8 zumindest bereichsweise erstreckt, wobei das Widerlager
ein an einem ersten Endbereich der Zugstange 8 angeordnetes erstes Konterelement 6a
in Gestalt einer Mutter und ein an einem gegenüberliegenden zweiten Endbereich der
Zugstange 8 angeordnetes zweites Konterelement 6b ebenfalls in Gestalt einer Mutter
aufweist. Das erste als Druckfederringpaket ausgebildete Federelement 3a ist dabei
zwischen dem ersten Konterelement 6a und dem ersten Bolzen 4 angeordnet. Das zweite
ebenfalls als Druckfederringpaket ausgebildete Federelement 3b hingegen liegt zwischen
dem zweiten Konterelement 6b und dem zweiten Bolzen 5. Durch Anziehen der als Mutter
ausgeführten Konterelemente 6a, 6b kann der Abstand zwischen dem ersten Konterelement
6a und dem zweiten Konterelement 6b variiert werden, um eine Vorspannung der als Druckfederringpakete
ausgebildeten Federelemente 3a, 3b einzustellen.
[0050] Im Einzelnen sind die als Druckfederringpakete ausgeführten Federelemente 3a, 3b
zwischen dem entsprechenden Konterelement 6a, 6b und dem Bodenbereich eines topfförmig
ausgeführten Federgehäuses 7a, 7b eingespannt. Die jeweiligen Federgehäuse 7a, 7b
sind mit dem ersten Bolzen 4 bzw. dem zweiten Bolzen 5 verbunden.
[0051] Durch das Vorsehen einer derartigen Kraftübersetzungsmechanik 10 wird eine von der
Abstützung 1 bei einer Bewegung relativ zu der Halterung 2 zurückgelegte Wegstrecke
in einen Federweg übersetzt, um welchen die beiden Federelemente 3a, 3b bei der Bewegung
der Abstützung 1 relativ zu der Halterung 2 elastisch verformt werden. Insbesondere
wird eine Kraftübersetzung realisiert, bei welcher die Kennlinie der Abstützkraft
von den Federkennlinien der Federelemente 3a, 3 unabhängig ist.
[0052] In Fig. 6 ist ein Kraft-/Weg-Diagramm einer Abstützvorrichtung 100 dargestellt, welche
eine Kraftübersetzungsmechanik 10 aufweist, wie sie bei dem ersten exemplarischen
Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 2 bis 5 zum Einsatz kommt.
[0053] Demnach nimmt beim Ausüben einer externen Kraft in vertikaler Richtung auf die Abstützung
1 die Abstützkraft zunächst zu und fällt dann nach Erreichen eines Scheitelpunktes
nahezu linear ab. Demnach ermöglicht es die Kraftübersetzungsmechanik 10, dass zwischen
der Kennlinie der Abstützkraft und den Federkennlinien der Federelemente 3a, 3b ein
asynchroner (nicht linearer) Zusammenhang besteht, und zwar derart, dass zumindest
in einem Arbeitsbereich der Abstützvorrichtung 100 die Abstützkraft abnimmt, je stärker
die Federelemente 3a, 3b der Abstützvorrichtung 100 elastisch verformt werden.
[0054] Die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung 100 eignet sich demnach insbesondere zum
(temporären) Abstützen einer Kupplungsstange 51 beispielsweise einer Kurzkupplung,
wenn diese Kupplungsstange mit einer Elastomer-Federanlenkung 50, wie sie beispielsweise
in der Druckschrift
EP 1 785 329 B1 beschrieben wird, verschwenkbar an dem Wagenkastenuntergestell eines Fahrzeuges angelenkt
ist. Da Kurzkupplungen üblicherweise nicht mit vertikalen Abstützvorrichtungen ausgerüstet
sind, hängt die Kupplungsstange an der Lagerstelle nur noch von der Elastomer-Federanlenkung
gehalten und sinkt aus der horizontalen Mittenlängsebene ab, wenn die Kupplungsstange
51 nicht mit der Kupplungsstange eines benachbarten Wagenkastens verbunden ist. Demnach
bietet es sich in diesem Fall an, dass die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung 100
an dem Fahrzeuguntergestell montiert wird, um die Kupplungsstange 51 in vertikaler
Richtung abzustützen, was beispielsweise zum Abschleppen des Wagenkastens erforderlich
ist. Hierbei sind die Federelemente 3a, 3b durch Anziehen der als Mutter ausgebildeten
Konterelemente 6a, 6b so einzustellen, dass die Abstützung 1 an der Kupplungsstange
51 anliegt. Durch weiteres Festziehen der Konterelemente 6a, 6b kann zusätzlich eine
Vorspannkraft aufgebracht werden.
[0055] Anschließend lässt sich beispielsweise eine Übergangskupplung an der Kupplungsstange
51 montieren, um ein Abschleppen des Fahrzeuges zu ermöglichen. Die erfindungsgemäße
Abstützvorrichtung 100 erlaubt dabei eine vertikale Bewegung der Kupplungsstange 51
relativ zu dem Wagenkastenuntergestell während der Fahrt.
[0056] Die erfindungsgemäße Lösung ist nicht auf die zuvor unter Bezugnahme auf die Darstellungen
in den Figuren 2 bis 5 beschriebene spezielle Ausführungsform der Abstützvorrichtung
100 beschränkt. Insbesondere ist es denkbar, dass anstelle der als Druckfederpakete
ausgeführten Federelemente 3a, 3b ein als Zugfederpaket ausgebildetes Federelement
3c zum Einsatz kommt, welches an mindestens einem Schenkel 17a, 17b der ersten Schere
15 der Doppel-Scherenanordnung einerseits und an mindestens einem Schenkel 18a, 18b
der zweiten Schere 16 der Doppel-Scherenanordnung andererseits angreift, wie es in
Fig. 7 angedeutet ist.
[0057] Im Einzelnen liegt bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform die Längsachse
des als Zugfederpaket ausgebildeten Federelements 3c auf einer horizontalen Achse,
die einerseits senkrecht zu der horizontalen Achse H2 verläuft, um welche die Schenkel
17a, 17b der ersten Schere 15 relativ zueinander bewegbar sind, und andererseits senkrecht
zu der horizontalen Achse H3 verläuft, um welche die Schenkel 18a, 18b der zweiten
Schere 16 relativ zueinander bewegbar sind.
[0058] Um den Arbeitspunkt der Abstützkraft bei der Abstützvorrichtung 100 gemäß der in
Fig. 7 dargestellten Ausführungsform einstellen zu können, ist das als Zugfederpaket
ausgebildete Federelement 3c zwischen einem ersten und einem zweiten Widerlager 21a,
21b angeordnet, wobei der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Widerlager 21a,
21b entsprechend einstellbar ist.
[0059] Bei einer weiteren, konstruktiv einfachen Umsetzung der erfindungsgemäßen Lösung
kommt als Kraftübersetzungsmechanik 10 eine Scherenanordnung bestehend aus einer Einzel-Schere
zum Einsatz, wobei diese Einzel-Schere zwei gleich lange Schenkel aufweist, die um
eine durch die Mittelpunkte der beiden Schenkel verlaufende gemeinsame horizontale
Achse relativ zueinander bewegbar sind. Jeder Schenkel der Einzelschere ist dabei
über ein Festlager mit der Halterung einerseits und über ein Loslager mit der Abstützung
andererseits verbunden. Ein als Druckfeder oder Druckfederpaket ausgebildetes Federelement
greift dabei an einen ersten Schenkel der beiden gleich langen Schenkel der Einzel-Schere
einerseits und an dem entsprechenden zweiten Schenkel der beiden gleich langen Schenkel
andererseits an.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- Abstützung
- 2
- Halterung
- 3a, b, c
- Federelement
- 4
- erster Bolzen
- 5
- zweiter Bolzen
- 6a, 6b
- Konterelement
- 7a, 7b
- Federgehäuse
- 8
- Zugstange
- 9
- Flanschbereich
- 10
- Kraftübersetzungsmechanik
- 12a, 12b
- Festlager
- 13a, 13b
- Loslager
- 15, 16
- Schere einer Doppel-Scherenanordnung
- 17a, 17b
- Schenkel der Schere 15
- 18a, 18b
- Schenkel der Schere 16
- 19a, 19b
- Festlager
- 20a, 20b
- Loslager
- 21a, 21b
- Widerlager
- 50
- Elastomer-Federanlenkung
- 51
- Kupplungsstange
- 52
- Grundplatte
- 53
- vorderes Elastomer-Federelement
- 54
- Federteller
- 55
- hinteres Elastomer-Federelement
- 56
- Federteller
- 60
- Wagenkastenuntergestell
- 100
- Abstützvorrichtung
- 110
- Abstützvorrichtung (Stand der Technik)
- 111
- Träger (Stand der Technik)
- 112
- Abstützung (Stand der Technik)
- 113
- Abstützstempel (Stand der Technik)
- 114
- Halterung (Stand der Technik)
- 115
- Federelement (Stand der Technik)
- V
- vertikale Richtung
- H2, H3
- horizontale Achse
1. Abstützvorrichtung (100) zum vertikalen Abstützen einer vorzugsweise über eine Elastomer-Federanlenkung
(50) an einem Wagenkastenuntergestell (60) eines spurgeführten Fahrzeuges, insbesondere
Schienenfahrzeuges, in vertikaler Richtung (V) verschwenkbar angelenkten Kupplungsstange
(51), wobei die Abstützvorrichtung (100) eine mit der Kupplungsstange (51) in Kontakt
bringbare Abstützung (1) und eine mit der Abstützung (1) verbundene und an dem Wagenkastenuntergestell
(60) des Fahrzeuges befestigbare Halterung (2) aufweist, und wobei die Abstützung
(1) bei Überschreiten einer kritischen, in vertikaler Richtung (V) auf die Abstützung
(1) einwirkenden externen Kraft relativ zu und in Richtung der Halterung (2) bewegbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützvorrichtung (100) ferner einen Federmechanismus mit mindestens einem Federelement
(3a, 3b, 3c) aufweist, welches über eine Kraftübersetzungsmechanik (10) derart mit
der Abstützung (1) und der Halterung (2) gekoppelt ist, dass das mindestens eine Federelement
(3a, 3b, 3c) bei einer Bewegung der Abstützung (1) relativ zu der Halterung (2) elastisch
verformt wird, wobei die Kraftübersetzungsmechanik (10) ausgebildet ist zum Übersetzen
einer aus der elastischen Verformung des mindestens einen Federelements (3a, 3b, 3c)
resultierenden Federkraft in eine der auf die Abstützung (1) einwirkenden Kraft entgegengerichtete
Abstützkraft.
2. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 1, wobei die Kraftübersetzungsmechanik (10)
ausgelegt ist, eine von der Abstützung (1) bei einer Bewegung relativ zu der Halterung
(2) zurückgelegte Wegstrecke in einen Federweg zu übersetzen, um welchen das mindestens
eine Federelement (3a, 3b, 3c) bei der Bewegung der Abstützung (1) relativ zu der
Halterung (2) elastisch verformt wird.
3. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Kraftübersetzungsmechanik
(10) derart ausgeführt ist, dass zwischen der Federkennlinie der Abstützkraft und
der Federkennlinie des mindestens einen Federelements (3a, 3b, 3c) ein asynchroner
Zusammenhang besteht derart, dass zumindest in einem Arbeitsbereich der Abstützvorrichtung
(100) die Abstützkraft abnimmt, je stärker das mindestens eine Federelement (3a, 3b,
3c) elastisch verformt wird.
4. Abstützvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Kraftübersetzungsmechanik
(10) mindestens eine Scherenanordnung bestehend aus einer Schere aufweist, wobei die
Schere zwei gleich lange Schenkel aufweist, die um eine durch die Mittelpunkte der
beiden Schenkel verlaufende gemeinsame horizontale Achse relativ zueinander bewegbar
sind, wobei jeder Schenkel jeweils über ein Festlager mit der Halterung (2) einerseits
und über ein Loslager mit der Abstützung (1) andererseits verbunden ist, und wobei
das mindestens eine Federelement als Druckfeder ausgebildet ist und an einem ersten
Schenkel der beiden gleich langen Schenkel einerseits und an dem zweiten Schenkel
der beiden gleich langen Schenkel andererseits angreift.
5. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 4, wobei eine Vorspannung des mindestens einen
Federelements einstellbar ist.
6. Abstützvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Kraftübersetzungsmechanik
(10) mindestens eine Doppel-Scherenanordnung bestehend aus einer ersten und einer
zweiten Schere (15, 16) aufweist, wobei jede Schere (15, 16) der Doppel-Scherenanordnung
zwei gleich lange Schenkel (17a, 17b; 18a, 18b) aufweist, die um eine durch die Mittelpunkte
der beiden Schenkel (17a, 17b; 18a, 18b) verlaufende gemeinsame horizontale Achse
(H2; H3) relativ zueinander bewegbar sind, wobei jeweils ein erster Schenkel (17a,
18a) einer jeden Schere (15, 16) über ein Festlager (19a, 19b) mit der Abstützung
(1) und über ein Loslager (20a, 20b) mit der Halterung (2) und ein zweiter Schenkel
(17b; 18b) einer jeden Schere (15; 16) über ein Festlager (19c, 19d) mit der Halterung
(2) und über ein Loslager (20c, 20d) mit der Abstützung (1) verbunden ist, und wobei
das mindestens eine Federelement (3c) als Zugfeder ausgebildet ist und an mindestens
einem Schenkel (17a, 17b) der ersten Schere (15) einerseits und an mindestens einem
Schenkel (18a, 18b) der zweiten Schere (16) andererseits angreift.
7. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 6, wobei die Längsachse des als Zugfeder ausgebildeten
mindestens einen Federelements (3c) auf einer horizontalen Achse liegt, die einerseits
senkrecht zu der horizontalen Achse (H2) verläuft, um welche die Schenkel (17a, 17b)
der ersten Schere (15) relativ zueinander bewegbar sind, und andererseits senkrecht
zu der horizontalen Achse (H3) verläuft, um welche die Schenkel (18a, 18b) der zweiten
Schere (16) relativ zueinander bewegbar sind.
8. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 7, wobei das als Zugfeder ausgebildete mindestens
eine Federelement (3c) zwischen einem ersten und einem zweiten Widerlager (21a, 21b)
angeordnet ist, wobei der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Widerlager (21a,
21b) einstellbar ist, und wobei das als Zugfeder ausgebildete mindestens eine Federelement
(3c) bei maximalem Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Widerlager (21a, 21b)
bereits in einem vorgespannten Zustand vorliegt, wenn keine externe Kraft in vertikaler
Richtung (V) auf die Abstützung (1) einwirkt.
9. Abstützvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Kraftübersetzungsmechanik
(10) mindestens eine Doppel-Scherenanordnung bestehend aus einer ersten und einer
zweiten Schere (15, 16) aufweist, wobei jede Schere (15, 16) der Doppel-Scherenanordnung
zwei gleich lange Schenkel (17a, 17b; 18a, 18b) aufweist, die um eine durch die Mittelpunkte
der beiden Schenkel (17a, 17b; 18a, 18b) verlaufende gemeinsame horizontale Achse
(H2; H3) relativ zueinander bewegbar sind, wobei jeweils ein erster Schenkel (17a;
18a) einer jeden Schere (15; 16) über ein Festlager (19a, 19b) mit der Abstützung
(1) und über ein Loslager (20a, 20b) mit der Halterung (2) und ein zweiter Schenkel
(17b; 18b) einer jeden Schere (15; 16) über ein Festlager (19c, 19d) mit der Halterung
(2) und über ein Loslager (20c, 20d) mit der Abstützung (1) verbunden ist, und wobei
das mindestens eine Federelement (3a, 3b) als Druckfeder ausgebildet und zwischen
einem ersten Bolzen (4), welcher auf der horizontalen Achse (H2) liegt, um welche
die Schenkel (17a, 17b) der ersten Schere (50) relativ zueinander bewegbar sind, und
einem Widerlager angeordnet ist, welches über eine Zugstange (8) mit einem zweiten
Bolzen (5) verbunden ist, welcher auf der horizontalen Achse (H3) liegt, um welche
die Schenkel (18a, 18b) der zweiten Schere (16) relativ zueinander bewegbar sind.
10. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 9, wobei der erste Bolzen (4) mit den Schenkeln
(17a, 17b) der ersten Schere (15) und der zweite Bolzen (5) mit den Schenkeln (18a,
18b) der zweiten Schere (16) verbunden ist.
11. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 9 oder 10, wobei das mindestens eine Federelement
(3a, 3b) als Druckfederring ausgebildet ist, durch welches sich die Zugstange (8)
zumindest bereichsweise erstreckt, wobei das Widerlager ein an einem ersten Endbereich
der Zugstange (8) angeordnetes erstes Konterelement (6a), insbesondere Mutter, und
ein an einem gegenüberliegendem zweiten Endbereich der Zugstange (8) angeordnetes
zweites Konterelement (6b), insbesondere Mutter, aufweist, wobei das mindestens eine
Federelement (3a, 3b) zwischen dem ersten Konterelement (6a) und dem ersten Bolzen
(4) eingespannt ist.
12. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 11, wobei der Abstand zwischen dem ersten Konterelement
(6a) und dem zweiten Konterelement (6b) variabel ist zum Einstellen einer Vorspannung
des mindestens einen Federelements (3a, 3b).
13. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 11 oder 12, wobei der Federmechanismus mindestens
ein erstes und ein zweites Federelement (3a, 3b) aufweist, welche jeweils als Druckfederring
ausgebildet sind, wobei das mindestens eine erste Federelement (3a) zwischen dem ersten
Konterelement (6a) und dem ersten Bolzen (4) und das mindestens eine zweite Federelement
(3b) zwischen dem zweiten Konterelement (6b) und dem zweiten Bolzen (5) angeordnet
sind.
14. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 13, wobei ein mit dem ersten Bolzen (4) verbundenes
erstes Federgehäuse (7a) vorgesehen ist, in welchem das mindestens eine erste Federelement
(3a) aufgenommen ist, und wobei ein mit dem zweiten Bolzen (5) verbundenes zweites
Federgehäuse (7b) vorgesehen ist, in welchem das mindestens eine zweite Federelement
(3b) aufgenommen ist.
15. Abstützvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die Halterung (2)
einen Flanschbereich (9) aufweist, über den die Abstützvorrichtung (100) mit dem Wagenkastenuntergestell
(60) des Fahrzeuges vorzugsweise lösbar befestigbar ist.
16. Abstützvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei die Abstützung (1)
als Plattform und die Halterung (2) als Grundrahmen ausgebildet sind.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Abstützvorrichtung (100) zum vertikalen Abstützen einer vorzugsweise über eine Elastomer-Federanlenkung
(50) an einem Wagenkastenuntergestell (60) eines spurgeführten Fahrzeuges, insbesondere
Schienenfahrzeuges, in vertikaler Richtung (V) verschwenkbar angelenkten Kupplungsstange
(51), wobei die Abstützvorrichtung (100) eine mit der Kupplungsstange (51) in Kontakt
bringbare Abstützung (1) und eine mit der Abstützung (1) verbundene und an dem Wagenkastenuntergestell
(60) des Fahrzeuges befestigbare Halterung (2) aufweist, und wobei die Abstützung
(1) bei Überschreiten einer kritischen, in vertikaler Richtung (V) auf die Abstützung
(1) einwirkenden externen Kraft relativ zu und in Richtung der Halterung (2) bewegbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abstützvorrichtung (100) ferner einen Federmechanismus mit mindestens einem Federelement
(3a, 3b, 3c) aufweist, welches über eine Kraftübersetzungsmechanik (10) derart mit
der Abstützung (1) und der Halterung (2) gekoppelt ist, dass das mindestens eine Federelement
(3a, 3b, 3c) bei einer Bewegung der Abstützung (1) relativ zu der Halterung (2) elastisch
verformt wird, wobei die Kraftübersetzungsmechanik (10) ausgebildet ist zum Übersetzen
einer aus der elastischen Verformung des mindestens einen Federelements (3a, 3b, 3c)
resultierenden Federkraft in eine der auf die Abstützung (1) einwirkenden Kraft entgegengerichtete
Abstützkraft und zum Übersetzen einer von der Abstützung (1) bei einer Bewegung relativ
zu der Halterung (2) zurückgelegten Wegstrecke in einen Federweg, um welchen das mindestens
eine Federelement (3a, 3b, 3c) bei der Bewegung der Abstützung (1) relativ zu der
Halterung (2) elastisch verformt wird, wobei zumindest in einem Arbeitsbereich der
Abstützvorrichtung (100) die Abstützkraft abnimmt, je stärker das mindestens eine
Federelement (3a, 3b, 3c) der Abstützvorrichtung (100) elastisch verformt wird.
2. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 1,
wobei die Kraftübersetzungsmechanik (10) ausgelegt ist, eine von der Abstützung (1)
bei einer Bewegung relativ zu der Halterung (2) zurückgelegte Wegstrecke in einen
Federweg zu übersetzen, um welchen das mindestens eine Federelement (3a, 3b, 3c) bei
der Bewegung der Abstützung (1) relativ zu der Halterung (2) elastisch verformt wird.
3. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Kraftübersetzungsmechanik (10) mindestens eine Scherenanordnung bestehend
aus einer Schere aufweist, wobei die Schere zwei gleich lange Schenkel aufweist, die
um eine durch die Mittelpunkte der beiden Schenkel verlaufende gemeinsame horizontale
Achse relativ zueinander bewegbar sind, wobei jeder Schenkel jeweils über ein Festlager
mit der Halterung (2) einerseits und über ein Loslager mit der Abstützung (1) andererseits
verbunden ist, und wobei das mindestens eine Federelement als Druckfeder ausgebildet
ist und an einem ersten Schenkel der beiden gleich langen Schenkel einerseits und
an dem zweiten Schenkel der beiden gleich langen Schenkel andererseits angreift.
4. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 3,
wobei eine Vorspannung des mindestens einen Federelements einstellbar ist.
5. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Kraftübersetzungsmechanik (10) mindestens eine Doppel-Scherenanordnung bestehend
aus einer ersten und einer zweiten Schere (15, 16) aufweist, wobei jede Schere (15,
16) der Doppel-Scherenanordnung zwei gleich lange Schenkel (17a, 17b; 18a, 18b) aufweist,
die um eine durch die Mittelpunkte der beiden Schenkel (17a, 17b; 18a, 18b) verlaufende
gemeinsame horizontale Achse (H2; H3) relativ zueinander bewegbar sind, wobei jeweils
ein erster Schenkel (17a, 18a) einer jeden Schere (15, 16) über ein Festlager (19a,
19b) mit der Abstützung (1) und über ein Loslager (20a, 20b) mit der Halterung (2)
und ein zweiter Schenkel (17b; 18b) einer jeden Schere (15; 16) über ein Festlager
(19c, 19d) mit der Halterung (2) und über ein Loslager (20c, 20d) mit der Abstützung
(1) verbunden ist, und wobei das mindestens eine Federelement (3c) als Zugfeder ausgebildet
ist und an mindestens einem Schenkel (17a, 17b) der ersten Schere (15) einerseits
und an mindestens einem Schenkel (18a, 18b) der zweiten Schere (16) andererseits angreift.
6. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 5,
wobei die Längsachse des als Zugfeder ausgebildeten mindestens einen Federelements
(3c) auf einer horizontalen Achse liegt, die einerseits senkrecht zu der horizontalen
Achse (H2) verläuft, um welche die Schenkel (17a, 17b) der ersten Schere (15) relativ
zueinander bewegbar sind, und andererseits senkrecht zu der horizontalen Achse (H3)
verläuft, um welche die Schenkel (18a, 18b) der zweiten Schere (16) relativ zueinander
bewegbar sind.
7. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 6,
wobei das als Zugfeder ausgebildete mindestens eine Federelement (3c) zwischen einem
ersten und einem zweiten Widerlager (21a, 21b) angeordnet ist, wobei der Abstand zwischen
dem ersten und dem zweiten Widerlager (21a, 21b) einstellbar ist, und wobei das als
Zugfeder ausgebildete mindestens eine Federelement (3c) bei maximalem Abstand zwischen
dem ersten und dem zweiten Widerlager (21a, 21b) bereits in einem vorgespannten Zustand
vorliegt, wenn keine externe Kraft in vertikaler Richtung (V) auf die Abstützung (1)
einwirkt.
8. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Kraftübersetzungsmechanik (10) mindestens eine Doppel-Scherenanordnung bestehend
aus einer ersten und einer zweiten Schere (15, 16) aufweist, wobei jede Schere (15,
16) der Doppel-Scherenanordnung zwei gleich lange Schenkel (17a, 17b; 18a, 18b) aufweist,
die um eine durch die Mittelpunkte der beiden Schenkel (17a, 17b; 18a, 18b) verlaufende
gemeinsame horizontale Achse (H2; H3) relativ zueinander bewegbar sind, wobei jeweils
ein erster Schenkel (17a; 18a) einer jeden Schere (15; 16) über ein Festlager (19a,
19b) mit der Abstützung (1) und über ein Loslager (20a, 20b) mit der Halterung (2)
und ein zweiter Schenkel (17b; 18b) einer jeden Schere (15; 16) über ein Festlager
(19c, 19d) mit der Halterung (2) und über ein Loslager (20c, 20d) mit der Abstützung
(1) verbunden ist, und wobei das mindestens eine Federelement (3a, 3b) als Druckfeder
ausgebildet und zwischen einem ersten Bolzen (4), welcher auf der horizontalen Achse
(H2) liegt, um welche die Schenkel (17a, 17b) der ersten Schere (50) relativ zueinander
bewegbar sind, und einem Widerlager angeordnet ist, welches über eine Zugstange (8)
mit einem zweiten Bolzen (5) verbunden ist, welcher auf der horizontalen Achse (H3)
liegt, um welche die Schenkel (18a, 18b) der zweiten Schere (16) relativ zueinander
bewegbar sind.
9. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 8,
wobei der erste Bolzen (4) mit den Schenkeln (17a, 17b) der ersten Schere (15) und
der zweite Bolzen (5) mit den Schenkeln (18a, 18b) der zweiten Schere (16) verbunden
ist.
10. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 8 oder 9,
wobei das mindestens eine Federelement (3a, 3b) als Druckfederring ausgebildet ist,
durch welches sich die Zugstange (8) zumindest bereichsweise erstreckt, wobei das
Widerlager ein an einem ersten Endbereich der Zugstange (8) angeordnetes erstes Konterelement
(6a), insbesondere Mutter, und ein an einem gegenüberliegendem zweiten Endbereich
der Zugstange (8) angeordnetes zweites Konterelement (6b), insbesondere Mutter, aufweist,
wobei das mindestens eine Federelement (3a, 3b) zwischen dem ersten Konterelement
(6a) und dem ersten Bolzen (4) eingespannt ist.
11. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 10,
wobei der Abstand zwischen dem ersten Konterelement (6a) und dem zweiten Konterelement
(6b) variabel ist zum Einstellen einer Vorspannung des mindestens einen Federelements
(3a, 3b).
12. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 10 oder 11,
wobei der Federmechanismus mindestens ein erstes und ein zweites Federelement (3a,
3b) aufweist, welche jeweils als Druckfederring ausgebildet sind, wobei das mindestens
eine erste Federelement (3a) zwischen dem ersten Konterelement (6a) und dem ersten
Bolzen (4) und das mindestens eine zweite Federelement (3b) zwischen dem zweiten Konterelement
(6b) und dem zweiten Bolzen (5) angeordnet sind.
13. Abstützvorrichtung (100) nach Anspruch 12,
wobei ein mit dem ersten Bolzen (4) verbundenes erstes Federgehäuse (7a) vorgesehen
ist, in welchem das mindestens eine erste Federelement (3a) aufgenommen ist, und wobei
ein mit dem zweiten Bolzen (5) verbundenes zweites Federgehäuse (7b) vorgesehen ist,
in welchem das mindestens eine zweite Federelement (3b) aufgenommen ist.
14. Abstützvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
wobei die Halterung (2) einen Flanschbereich (9) aufweist, über den die Abstützvorrichtung
(100) mit dem Wagenkastenuntergestell (60) des Fahrzeuges vorzugsweise lösbar befestigbar
ist.
15. Abstützvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
wobei die Abstützung (1) als Plattform und die Halterung (2) als Grundrahmen ausgebildet
sind.