[0001] Die Erfindung betrifft eine Unterwasser-Bohranordnung sowie ein Verfahren zum Erstellen
einer Bohrung in einem Gewässergrund.
[0002] Eine solche Bohranordnung kann zum Beispiel beim Erstellen von Gründungen für Offshore-Windanlagen
oder Unterwasserturbinen für Gezeitenkraftwerke zum Einsatz kommen.
[0003] Aus der
GB 2 469 190 A ist ein Bohrverfahren bekannt, bei dem zunächst eine Arbeitsbühne auf dem Gewässergrund
aufgesetzt wird. An der Arbeitsbühne ist ein Führungsrohr mit einem Aufnahmetrichter
angebracht. Ein Bohrwerkzeug wird in das Führungsrohr eingeführt und zur Durchführung
der Bohrung auf dem Gewässergrund abgesenkt.
[0004] Ein weiteres Verfahren ist aus der
EP 23 22 724 A1 bekannt. Bei dieser Unterwasser-Bohranordnung sind an der Arbeitsbühne mehrere hülsenförmige
Führungsrohre angeordnet, in welchen jeweils bereits ein rohrförmiges Gründungselement
angeordnet wird. Das rohrförmige Gründungselement wird über einen aufgesetzten Bohrantrieb
eingedreht, welcher nach Erstellen eines Bohrloches von dem Gründungselement gelöst
wird.
[0005] Bei diesen bekannten Bohranordnungen sind die Führungsrohre auf der Arbeitsbühne
angeordnet. Hierdurch wird eine Führungslänge begrenzt.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Unterwasser-Bohranordnung und ein Verfahren zum Erstellen einer Bohrung
in einem Gewässergrund anzugeben, bei dem die Bohrung besonders positionsgenau und
sicher erstellt werden kann.
[0007] Die Aufgabe wird zum einen durch eine Unterwasser-Bohranordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Zum anderen wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweils
abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Unterwasser-Bohranordnung umfasst eine versenkbare Arbeitsbühne
zum Aufsetzen auf den Gewässergrund, ein Führungsrohr, welches an der Arbeitsbühne
drehbar und axial verfahrbar sowie verstellbar gelagert ist, ein Bohrgestänge mit
Bohrkopf, welches in dem Führungsrohr angeordnet und über einen Bohrantrieb antreibbar
ist und einem Führungsrohrantrieb, welcher zum Einbringen des Führungsrohres in den
Gewässergrund an der Arbeitsbühne angeordnet ist, wobei das Führungsrohr zum Verringern
der Reibung, die beim Einbringen des Führungsrohres zwischen der äußeren Mantelfläche
des Führungsrohres und dem Bodenmaterial des Gewässergrundes auftritt eine Gleitunterstützungseinrichtung
aufweist.
[0009] Ein Grundgedanke der Erfindung liegt darin, das Führungsrohr zumindest teilweise
in dem Gewässergrund einzubringen. Dazu ist ein eigener Führungsrohrantrieb vorgesehen,
mit dem das Führungsrohr in dem Gewässergrund eingedreht und/oder gedrückt werden
kann. Das Einbringen kann auch durch vertikale Vibrationen oder Stoßbewegungen erfolgen.
Es ist so ein Nachführen des Führungsrohres in den Gewässergrund möglich, so dass
das Bohrwerkzeug länger und besser geführt ist. Der Gleitunterstützungseinrichtung
kommt dabei die Funktion zu, ein exaktes Einbringen des Führungsrohres zu erleichtern.
Vor allem bei einem Eindrehen des Führungsrohres wird so die Gefahr vermindert, dass
aufgrund der Reibung zwischen der äußeren Mantelfläche des Führungsrohres und dem
Gewässergrund die Arbeitsbühne gegenüber dem Führungsrohr verdreht wird. Die Kraft,
die zur Drehmomentabstützung an den Aufstellfüßen der Arbeitsbühne aufgewendet werden
muss, wird so vermindert. Zudem wird die Verankerung der Arbeitsbühne mit dem Gewässergrund
verbessert.
[0010] In einer Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Gleitunterstützungseinrichtung
mindestens eine Zuführeinrichtung zum Zuführen eines reibungsmindernden Fluides in
einem Bereich der äußeren Mantelfläche des Führungsrohres umfasst. Die Zuführeinrichtung
hat die Funktion, das eingesetzte reibungsmindernde Fluid direkt in den erforderlichen
Bereich zwischen der äußeren Mantelfläche des Führungsrohres und dem Bodenmaterial
des Gewässergrundes hineinzuleiten. Die Zuführeinrichtung kann zum Beispiel als rohrförmiges
Leitungssystem ausgebildet sein, das entlang dem Führungsrohr verläuft. Zur Reibungsminderung
können geeignete Fluide zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel ölhaltige Flüssigkeiten,
Gase oder auch nicht-newton'sche Flüssigkeiten wie zum Beispiel Bentonit.
[0011] Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Zuführeinrichtung mindestens eine Versorgungsleitung,
welche innerhalb des Führungsrohres angeordnet ist, und mindestens eine Austrittsöffnung
in der Wand des Führungsrohres aufweist. In dieser Anordnung ist die Versorgungsleitung
durch die Wand des Führungsrohres geschützt. Die Versorgungsleitung kann dabei im
Innenraum des Führungsrohres verlaufen oder auch in Nuten des Führungsrohres integriert
sein. Die mindestens eine Versorgungsleitung ist mit einem oder mehreren Austrittsöffnungen
verbunden, über die das Fluid etwa radial in den Bereich der äußeren Mantelfläche
abgegeben werden kann. Die Austrittsöffnungen können sich über den gesamten Bereich
des Führungsrohres erstrecken, vorzugsweise sind die Austrittsöffnungen aber im Wesentlichen
im unteren Bereich des Führungsrohres angeordnet.
[0012] Die Austrittsöffnungen können auch als Düsen oder Ähnliches ausgebildet sein, um
das reibungsmindernde Fluid unter Druck auszustoßen. Die Austrittsöffnungen müssen
nicht unmittelbar an der Versorgungsleitung angeschlossen sein, sondern können auch
über Durchgangskanäle, die sich radial durch das Führungsrohr nach außen erstrecken,
mit der Versorgungsleitung verbunden sein.
[0013] Es ist bevorzugt, dass ein Fluidbehälter vorgesehen ist, welcher mit der mindestens
einen Versorgungsleitung verbunden ist. Der Fluidbehälter kann zum Beispiel an der
Arbeitsbühne oder im oberen Bereich des Führungsrohres vorgesehen sein oder auch von
der Arbeitsbühne entfernt auf einem Versorgungsschiff stationiert sein. Der Fluidbehälter
könnte auch mehrere separate Kammern fassen, die mit unterschiedlichen Fluiden befüllt
sind, die je nach Bedarf in die Versorgungsleitung eingeleitet werden.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens eine Pumpe vorgesehen,
mit welcher Fluid von dem Fluidbehälter zu der Austrittsöffnung förderbar ist. Durch
die wenigstens eine Pumpe kann der erforderliche Druck erzeugt werden, mit dem das
Fluid aus den Austrittsöffnungen ausgestoßen wird. Als Pumpe können etwa Verdrängerpumpen
oder Strömungspumpen zum Einsatz kommen.
[0015] Gemäß der Erfindung ist es vorteilhaft, dass das Führungsrohr im Bereich seiner unteren
Kante eine Schneideinrichtung aufweist. Die Schneideinrichtung hat die Funktion, das
Einbringen des Führungsrohres in den Boden des Gewässers zu erleichtern. Vorzugsweise
ist die Schneideinrichtung als Zahnkranz mit einer Vielzahl Schneidzähnen ausgebildet,
die sich bei einer Links- beziehungsweise bei einer Rechtsdrehung des Führungsrohres
in den Boden einschneiden.
[0016] Gemäß der Erfindung ist es vorgesehen, dass mindestens eine Austrittsöffnung für
Fluid im Nahbereich der Schneideinrichtung angeordnet ist. Dadurch wird das Fluid
gleich an der unteren Kante des Führungsrohres abgegeben, wodurch die reibungsvermindernde
Wirkung optimal ausgenützt wird. Die Austrittsöffnungen können seitlich am Führungsrohr
angeordnet sein und radial nach außen zeigen oder auch an dem unteren Ende oberhalb
oder auch zwischen den Schneidzähnen angeordnet sein.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Gleitunterstützungseinrichtung
eine Gleitbeschichtung, welche an einer Außenseite des Führungsrohres angeordnet ist.
Die Außenseite könnte zum Beispiel mit einer Teflonbeschichtung versehen sein, wodurch
die entstehende Reibung zwischen dem Bodenmaterial und der sich drehenden Außenseite
des Führungsrohres verringert wird. Auch andere Beschichtungen, wie reibungsmindernde
Metalllegierungen oder kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe, können zum Einsatz
kommen. Dadurch wird eine passive Gleitunterstützung erreicht, die ihre reibungsvermindernde
Wirkung auf das Führungsrohr entfaltet, ohne dass weitere Einrichtungen dafür notwendig
sind.
[0018] Diese passive Gleitunterstützung kann insbesondere mit der Zugabe von reibungsverminderndem
Fluid kombiniert werden, um eine hohe reibungsvermindernde Wirkung zu erzielen.
[0019] Die eingangs genannte Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zum Erstellen
einer Bohrung in einem Gewässergrund, insbesondere mit einer Unterwasser-Bohranordnung,
gelöst, bei dem eine Arbeitsbühne mit einem Führungsrohr versenkt und auf dem Gewässergrund
aufgesetzt wird, wobei in dem Führungsrohr ein Bohrgestänge mit Bohrkopf angeordnet
und axial geführt wird, wobei mittels eines Bohrantriebes das Bohrgestänge drehend
angetrieben wird, das Führungsrohr in den Gewässergrund eingebracht wird, und dabei
mittels einer am Führungsrohr angeordneten Gleitunterstützung die Reibung, die beim
Einbringen des Führungsrohres zwischen der äußeren Mantelfläche des Führungsrohres
und dem Bodenmaterial des Gewässergrundes auftritt, verringert wird. Vorzugsweise
wird das Führungsrohr mittels des Führungsrohrantriebes in den Gewässergrund eingedreht
und/oder axial gedrückt.
[0020] Das Einbringen des Führungsrohres kann durch vom Führungsrohrantrieb ausgelöste Vibrationen
parallel zur Längsrichtung des Führungsrohres unterstützt werden. Vorzugsweise ist
die Drehrichtung des Führungsrohrs an die Funktionsweise der Schneideinrichtung angepasst
und kann sowohl mit als auch gegen den Uhrzeigersinn über den Führungsantrieb gedreht
werden.
[0021] Erfindungsgemäß umfasst die Gleitunterstützungseinrichtung eine Zuführeinrichtung,
mit welcher ein Fluid in einem Bereich zwischen der äußeren Mantelfläche des Führungsrohres
und einem umgebenden Bodenmaterial zur Minderung der Reibung eingebracht wird. Bevorzugt
wird als Fluid Bentonit verwendet, das nach dem Bohrvorgang aushärtet und somit als
Stützflüssigkeit des erstellten Bohrloches verwendet werden kann, was die anschließende
Pfahlgründung erleichtert.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
erläutert, welche schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In
den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Unterwasser-Bohranordnung;
- Fig. 2
- eine detaillierte Ansicht des Führungsrohrs mit Gleitunterstützung;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Ansicht der erfindungsgemäßen Gleitunterstützung.
[0023] Ein grundsätzlicher Aufbau einer erfindungsgemäßen Unterwasser-Bohranordnung 10 zum
Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund ist in Fig. 1 gezeigt. Die Arbeitsbühne
30 weist einen Grundkörper 20 auf, an dem eine Vielzahl von Stützstreben 22 befestigt
sind, an denen Stützfüße 24 zum Aufstellen auf dem Gewässergrund angebracht sind.
Zum Erstellen einer Bohrung wird die Arbeitsbühne 30 auf den Gewässergrund abgesenkt
und anschließend mit den Stützfüßen 24 auf dem Gewässergrund gestellt. Die Stützfüße
24 oder Aufstellfüße sind verstellbar ausgeführt, um vertikale Unebenheiten am Gewässergrund
auszugleichen, wodurch die Arbeitsbühne 30 in die gewünschte Bohrposition gebracht
werden kann.
[0024] In der Mitte des Grundkörpers 20 ist eine Ausnahme 32 ausgebildet, in der ein Führungsrohr
eingefasst ist. Das Führungsrohr 40 ist gegenüber dem Grundkörper 20 drehbar und axial
verfahrbar gelagert. Zum Drehen des Führungsrohrs 40 gegenüber der Arbeitsbühne 30
ist ein Führungsantrieb 36 im unteren Bereich des Grundkörpers angeordnet. Der Führungsantrieb
36 umfasst eine hydraulisch spannbare Spannzange 37, welche mittels eines Horizontalzylinders
38 verdrehbar ist. Zusätzlich kann mit einem Vertikalzylinder 39 auf das Führungsrohr
40 auch eine vertikale Kraft ausgeübt werden.
[0025] Im oberen Bereich des Führungsrohres ist ein Einführtrichter 47 angeordnet, der das
Einfangen und das anschließende Einführen eines Bohrwerkzeuges 44, das über Seilwinden
von einem nicht dargestellten Versorgungsschiff abgelassen wird, erleichtert. Das
Bohrwerkzeug 44 umfasst ein zylindrisches Bohrgestänge 45, an dessen unteren Ende
ein Bohrkopf 50 angebracht ist. Die Versorgung des Bohrwerkzeuges 44 mit Energie,
Spülflüssigkeit oder auch aushärtbarer Masse, wie zum Beispiel Beton, geschieht über
einen Versorgungskanal 51, mit dem das Bohrwerkzeug 44 mit dem Versorgungsschiff verbunden
ist. Auch die Arbeitsbühne 30 ist über nicht dargestellte Seilanordnungen mit dem
Versorgungsschiff verbunden und wird darüber mit Energie versorgt.
[0026] Fig. 2 zeigt eine detailliertere Darstellung des Führungsrohres 40 mit eingeführtem
Bohrwerkzeug 44. Am unteren Ende des Bohrwerkzeuges 44 ist ein Bohrkopf 50 zum Abarbeiten
von Gesteins- beziehungsweise Felsmaterial angeordnet. Oberhalb des Bohrkopfes 50
befinden sich an das Bohrgestänge 45 befestigte Auflastplatten 89, die durch ihr Gewichte
die Auflast auf den Bohrkopfe 50 erhöhen.
[0027] Das Bohrgestänge wird innerhalb des Führungsrohres 40 an dafür vorgesehen Führungsschienen
58, die an der Innenmantelfläche des Führungsrohres 40 angeordnet sind, axial verfahren.
[0028] Sobald die Arbeitsbühne 30 auf die gewünschte Position am Gewässergrund abgesetzt
wurde und über die Stützfüße 24 in eine stabile Lage gebracht wurde, wird anschließend
das Führungsrohr 40 in den Gewässergrund eingebracht.
[0029] Das Führungsrohr 40 wird mittels des Führungsantriebs 36 gegenüber dem Grundkörper
20 der Arbeitsbühne 30 in Drehung versetzt, wobei sich die an der unteren Kante des
Führungsrohres 40 angebrachte Schneideinrichtung 82 in den Boden eindreht. Die Reibung,
die zwischen der äußeren Mantelfläche des schon im Boden befindlichen Abschnitts des
Führungsrohres und dem Bodenmaterial auftritt, wird durch eine Gleitunterstützungseinrichtung
60 durch Zuführen von Bentonit vermindert.
[0030] Der Bereich der Gleitunterstützungseinrichtung 60 in Fig. 2 ist in Fig. 3 nochmal
vergrößert dargestellt. Der Durchmesser des Führungsrohrs 40 ist im unteren Führungsrohrabschnitt
72 verkleinert, wodurch eine im Wesentlichen rechteckige Einbuchtung 73 entsteht.
Im Bereich der Einbuchtung 73 weist das Führungsrohr 40 eine nach unten gerichtete
Wandöffnung 74 auf, an der eine Austrittsöffnung 75 einer Zuführeinrichtung 65 angeordnet
ist. Die Austrittsöffnung 75 ist im Nahbereich oberhalb der Schneideinrichtung 82
angeordnet. Die Austrittsöffnung 75 ist mit der Zuführeinrichtung 65 verbunden, wodurch
das Bentonit über eine Versorgungsleitung 70 von einem Fluidbehälter 68 mittels einer
Pumpe 78 befördert wird. Die Versorgungsleitung 70 ist an der Innenseite der Wand
65 des Führungsrohres 40 angebracht.
[0031] Das Bentonit dient dabei als Gleitmittel, um die Reibung im Bereich der äußeren Mantelfläche
54 zu verringern. Aufgrund der verringerten Reibungskraft wird auch die Kraft, die
zur Drehmomentabstützung des Führungsrohres 40 auf die, an dem Grundkörper 20 angebrachten
Stützfüße 24 wirkt, vermindert. Dadurch kann das Führungsrohr 40 tiefer in den Gewässergrund
eingebracht werden, ohne dass sich wegen der Drehmomentabstützung die gesamte Arbeitsbühne
90 mitdreht.
[0032] Aufgrund des tief eingebrachten Führungsrohres 40 kann eine stabile Verankerung der
Arbeitsbühne 30 mit dem Gewässergrund erreicht werden, wodurch ein positionsgenaues
Bohren ermöglicht wird.
1. Unterwasser-Bohranordnung (10) zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund
mit
- einer versenkbaren Arbeitsbühne (30) zum Aufsetzen auf den Gewässergrund (25),
- einem Führungsrohr (40), welches an der Arbeitsbühne (30) drehbar und axial verfahrbar
sowie feststellbar gelagert ist,
- einem Bohrgestänge (45) mit Bohrkopf (50), welches in dem Führungsrohr (40) angeordnet
und über einen Bohrantrieb (43) antreibbar ist, und
- einem Führungsrohrantrieb (36), welcher zum Einbringen des Führungsrohres (40) in
den Gewässergrund (25) an der Arbeitsbühne (30) angeordnet ist,
- wobei das Führungsrohr (40) zum Verringern der Reibung, die beim Einbringen des
Führungsrohres (40) zwischen der äußeren Mantelfläche (54) des Führungsrohres (40)
und dem Bodenmaterial des Gewässergrundes (25) auftritt, eine Gleitunterstützungseinrichtung
(60) aufweist.
2. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitunterstützungseinrichtung (60) mindestens eine Zuführeinrichtung (65) zum
Zuführen eines reibungsmindernden Fluides in einen Bereich der äußeren Mantelfläche
(54) des Führungsrohres (40) umfasst.
3. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuführeinrichtung (65) mindestens eine Versorgungsleitung (70), welche innerhalb
des Führungsrohres (40) angeordnet ist, und mindestens eine Austrittsöffnung (75)
in der Wand (56) des Führungsrohres (40) aufweist.
4. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Fluidbehälter (68) vorgesehen ist, welcher mit der mindestens einen Versorgungsleitung
(70) verbunden ist.
5. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Pumpe (78) vorgesehen ist, mit welcher Fluid von dem Fluidbehälter
(68) zu der Austrittsöffnung (75) förderbar ist.
6. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeicnnet,
dass das Führungsrohr (40) im Bereich seiner unteren Kante eine Schneideinrichtung
(82) aufweist.
7. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Austrittsöffnung (75) für Fluid im Nahbereich der Schneideinrichtung
(82) angeordnet ist.
8. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitunterstützungseinrichtung (60) eine Gleitbeschichtung umfasst, welche an
einer Außenseite (54) des Führungsrohres (40) angeordnet ist.
9. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund (25), insbesondere mit
einer Unterwasser-Bohranordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
dem eine Arbeitsbühne (30) mit einem Führungsrohr (40) versenkt und auf dem Gewässergrund
(25) aufgesetzt wird, wobei
- in dem Führungsrohr (40) ein Bohrgestänge (45) mit Bohrkopf (50) angeordnet und
axial geführt wird, wobei mittels eines Bohrantriebes (43) das Bohrgestänge (45) drehend
angetrieben wird,
- das Führungsrohr (40) in den Gewässergrund (25) eingebracht wird, und
- dabei mittels einer am Führungsrohr (40) angeordneten Gleitunterstützungseinrichtung
(60) die Reibung, die beim Einbringen des Führungsrohres (40) zwischen der äußeren
Mantelfläche (54) des Führungsrohres (40) und dem Bodenmaterial (27) des Gewässergrundes
(25) auftritt, verringert wird.
10. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsrohr (40) mittels des Führungsantriebs (36) in den Gewässergrund (25)
eingedreht und/oder axial gedrückt wird.
11. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung nach einem der Ansprüche 8 bis10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitunterstützungseinrichtung (60) eine Zuführeinrichtung (65) umfasst, mit
welcher ein Fluid in einen Bereich zwischen der äußeren Mantelfläche (54) des Führungsrohres
(40) und einem umgebenden Bodenmaterial (27) zur Minderung der Reibung eingebracht
wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Unterwasser-Bohranordnung (10) zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund
mit
- einer versenkbaren Arbeitsbühne (30) zum Aufsetzen auf den Gewässergrund (25),
- einem Bohrwerkzeug (44) mit einem Bohrgestänge (45), an dessen unteren Ende ein
Bohrkopf (50) angebracht ist, und
- einem Bohrantrieb (43), durch welchen das Bohrgestänge (45) drehend antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass ein Führungsrohr (40) vorgesehen ist, welches an der Arbeitsbühne (30) drehbar und
axial verfahrbar sowie feststellbar gelagert ist,
- dass das Bohrgestänge (45) mit Bohrkopf (50) in dem Führungsrohr (40) angeordnet und axial
geführt ist und
- dass ein Führungsrohrantrieb (36) vorgesehen ist, welcher zum Einbringen des Führungsrohres
(40) in den Gewässergrund (25) an der Arbeitsbühne (30) angeordnet ist,
- wobei das Führungsrohr (40) zum Verringern der Reibung, die beim Einbringen des
Führungsrohres (40) zwischen der äußeren Mantelfläche (54) des Führungsrohres (40)
und dem Bodenmaterial des Gewässergrundes (25) auftritt, eine Gleitunterstützungseinrichtung
(60) aufweist.
2. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Führungsrohrantrieb (36) als Spannzangen Antrieb ausgebildet ist.
3. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitunterstützungseinrichtung (60) mindestens eine Zuführeinrichtung (65) zum
Zuführen eines reibungsmindernden Fluides in einen Bereich der äußeren Mantelfläche
(54) des Führungsrohres (40) umfasst.
4. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuführeinrichtung (65) mindestens eine Versorgungsleitung (70), welche innerhalb
des Führungsrohres (40) angeordnet ist, und mindestens eine Austrittsöffnung (75)
in der Wand (56) des Führungsrohres (40) aufweist.
5. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Fluidbehälter (68) vorgesehen ist, welcher mit der mindestens einen Versorgungsleitung
(70) verbunden ist.
6. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Pumpe (78) vorgesehen ist, mit welcher Fluid von dem Fluidbehälter
(68) zu der Austrittsöffnung (75) förderbar ist.
7. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsrohr (40) im Bereich seiner unteren Kante eine Schneideinrichtung (82)
aufweist.
8. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Austrittsöffnung (75) für Fluid im Nahbereich der Schneideinrichtung
(82) angeordnet ist.
9. Unterwasser-Bohranordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitunterstützungseinrichtung (60) eine Gleitbeschichtung umfasst, welche an
einer Außenseite (54) des Führungsrohres (40) angeordnet ist.
10. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund (25), insbesondere mit
einer Unterwasser-Bohranordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
dem eine Arbeitsbühne (30) versenkt und auf dem Gewässergrund (25) aufgesetzt wird,
wobei
- mittels eines Bohrantriebes (43) ein Bohrgestänge (45) mit Bohrkopf (50) drehend
angetrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Arbeitsbühne (30) mit einem Führungsrohr (40) abgesenkt wird,
- dass das Bohrgestänge (45) mit Bohrkopf (50) in dem Führungsrohr (40) angeordnet und axial
geführt wird, und
- dass das Führungsrohr (40) über einen Führungsrohrantrieb (36) in den Gewässergrund eingebracht
wird, und
- dabei mittels einer am Führungsrohr (40) angeordneten Gleitunterstützungseinrichtung
(60) die Reibung, die beim Einbringen des Führungsrohres (40) zwischen der äußeren
Mantelfläche (54) des Führungsrohres (40) und dem Bodenmaterial (27) des Gewässergrundes
(25) auftritt, verringert wird.
11. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsrohr (40) mittels des Führungsantriebs (36) in den Gewässergrund (25)
eingedreht und/oder axial gedrückt wird.
12. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitunterstützungseinrichtung (60) eine Zuführeinrichtung (65) umfasst, mit
welcher ein Fluid in einen Bereich zwischen der äußeren Mantelfläche (54) des Führungsrohres
(40) und einem umgebenden Bodenmaterial (27) zur Minderung der Reibung eingebracht
wird.