[0001] Die Erfindung betrifft einen Türbeschlag in Form eines mit einer Auflagefläche auf
die Türaußenseite eines Türblatts aufsetzbaren Beschlagsschildes, das eine um einen
von Anschlägen begrenzten Schwenkwinkel schwenkbare Nuss aufweist, mit einem Umstellglied,
das von der Auflagefläche her in unterschiedlichen Orientierungen in eine Öffnung
der Auflagefläche einschiebbar ist und je nach Orientierung den Schwenkwinkel für
einen Linksbetrieb oder für einen Rechtsbetrieb begrenzt.
[0002] Ein gattungsgemäß Türbeschlag ist aus der
DE 1 836 129 bekannt. Dort lagert in einer rückwärtig zugängigen Öffnung eines Beschlagsschildes
einer Anschlagscheibe, um die eine Spiralfeder (3) gewickelt ist. Die Spiralfeder
bildet eine Drückerrückdrückfeder und die Anschlagscheibe besitzt Anschläge, so dass
der Drücker gegen die Rückstellkraft der Feder nur um einen vorbestimmten Drehwinkel
drehbar ist. Der Türdrücker kann von einer linken Gebrauchsstellung in eine rechte
Gebrauchsstellung umgelegt werden, in dem die ebene Spiralfeder und die Anschlagscheibe
jeweils um eine 180° gedreht werden.
[0003] Einen Türbeschlag, der eine Nuss aufweist, die zwei Nusshälften aufweist, die mit
Hilfe einer Kupplung von einer Getrenntstellung in eine Drehmitnahmestellung gebracht
werden kann, beschreibt die
EP 0 172 769. Eine der beiden Drückernusshälften ist mit einem Drücker verbunden, dessen Drückerarm
in einer Nichtbetätigungsstellung in einer Horizontallage liegt. Wird der Drücker
um beispielsweise 30° nach unten gedreht, wird die Nusshälfte mitgedreht. Nur in der
Drehmitnahmestellung wird auch die andere Nusshälfte, die mit einem im Türblatt angeordneten
Schloss gekuppelt ist, drehmitgeschleppt, so dass die Tür geöffnet werden kann. Bei
einer linksanschlagenden Tür muss der Drücker im Gegenuhrzeigersinn gedreht werden.
Bei einer rechtsanschlagenden Tür muss der Drücker im Uhrzeigersinn gedreht werden.
[0004] Die
EP 1 930 530 A2 beschreibt einen Beschlag für ein Schloss mit einem Gehäuse, in dem eine Drückernuss
angeordnet ist, die von einer Feder in einer Neutralstellung gehalten ist. Wird der
Drücker betätigt, so wird die Feder gespannt. Wird der Drücker wieder losgelassen,
so stellt die Drückerfeder den Drücker wieder in die Grundstellung zurück. Dort ist
ein Blockierelement vorgesehen, welches in einem Schacht des Gehäuses steckt und welches
in der Drehebene aus dem Schacht herausgezogen werden kann und in einer umgewendeten
Stellung dort wieder hineingesteckt werden kann. Durch Umstellen dieses Blockierelementes
kann der Türbeschlag von einem Linksbetrieb auf einen Rechtsbetrieb umgestellt werden.
[0005] Die
DE 20 2010 005 648 beschreibt eine Vorrichtung zum Betätigen eines Schlosses unter Verwendung eines
Türdrückers, mit einer in einem Gehäuse gelagerten Nuss, die von einer Rückstellfeder
in einer Grundstellung gehalten wird, in welcher zwei Anschlagabschnitte der Rückstellfeder
jeweils an eine Anschlagflanke eines dem Gehäuse zugeordneten Anschlagnocken anliegt,
und aus welcher die Nuss in einer Freigabestellung in beiden Drehrichtungen gegen
die Rückstellkraft der Rückstellfeder verdrehbar ist, und mit einem umstellbaren Blockierelement,
mit welchem in einer Blockierstellung des Blockierelements wahlweise eines der beiden
Anschlagabschnitte an die ihm zugeordnete Anschlagflanke gefesselt werden kann, um
das Verdrehen der Nuss in die jeweilige Drehstellung zu blockieren. Das Blockierelement
bildet zwei Anschlagnocken aus, von denen einer in der Blockierstellung und der andere
in der Freigabestellung in Wirkung tritt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, den gattungsgemäßen Türbeschlag gebrauchsvorteilhaft
weiterzubilden.
[0007] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung. Zunächst
und im Wesentlichen ist vorgesehen, dass das Umstellglied und die Öffnung einen im
Wesentlichen rechteckigen Grundriss aufweisen. Die Öffnung bzw. das Umstellglied besitzen
eine längliche Erstreckung. Das die Nuss lagernde Gehäuse kann in einer Gehäuseschale
angeordnet sein, die von einer die Auflage ausbildende Grundplatte abgedeckt ist.
Die Öffnung, in die das Umstellglied eingesteckt werden kann, bildet eine Einstecköffnung,
die rückwärtig einer etwas größere Öffnung in der Grundplatte liegt. Bei dem erfindungsgemäßen
Beschlag ist es möglich, dass die Anschläge von der Auflagefläche her zwischen einem
Linksbetrieb und einem Rechtsbetrieb umstellbar sind. Ausgehend von einer Grundstellung,
in der der Drückerarm in einer Horizontalebene liegt, kann der Drückerarm bei einem
Linksbetrieb im Gegenuhrzeigersinn und bei einem Rechtsbetrieb im Uhrzeigersinn jeweils
zwischen zwei Anschlagstellungen, die etwa 30° auseinanderliegen, verschwenkt werden.
Bevorzugt befindet sich in der Auflagefläche des Gehäuses des Türbeschlages eine Öffnung,
durch die hindurch die Umstellung der Anschläge erfolgt. Die Umstellung erfolgt bevorzugt
mittels eines Umstellgliedes beispielsweise in Form eines Blockierelementes, wie es
in der
DE 20 2010 005 648 beschrieben ist. Je nach Einsteckrichtung des Umstellgliedes wirkt die Nuss beziehungsweise
Anschlagabschnitte einer Drückerfeder mit verschiedenen Anschlägen, insbesondere Anschlagnocken
des Umstellgliedes zusammen. In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist
ein Halteglied vorgesehen. Mit diesem Halteglied wird das Umstellglied in seiner Betriebsstellung
in einem sich parallel zur Drehachse der Drückernuss erstreckenden Schacht gehalten.
Das Umstellglied kann aber auch reibschlüssig in dem Schacht gehalten sein. In einer
bevorzugten Ausgestaltung ist die Öffnung von einem Verschlusselement verschließbar.
Das Verschlusselement kann auch eine Haltefunktion ausüben, um das Umstellglied in
seiner Betriebsstellung, beispielsweise das Blockierelement in seiner Blockierstellung
zu halten. Das Verschlusselement beziehungsweise das Halteglied kann von einem Federelement
ausgebildet sein. Dieses liegt in der rückwärtigen Öffnung des Türbeschlags ein und
muss zur Umstellung entfernt werden. Das Halteglied beziehungsweise das Verschlusselement
kann aber auch als Schieber ausgebildet sein, der vor der Umstellung von einer Geschlossenstellung
in eine Offenstellung gebracht werden muss. Der Schieber kann derart in einer Führung
der die Auflagefläche ausbildenden Gehäusewandung des Türbeschlags einliegen, dass
er zufolge Schwerkraft oder reibschlüssig in einer Verschlussstellung gehalten wird.
Der Schieber kann ein Blechstreifen oder ein Kunststoffteil sein, der beziehungsweise
das in einer gehäuseinnenseitigen Vertiefung einer Grundplatte des Beschlagsgehäuses
einliegt. Die Verlagerung des Verschlusselementes kann mit Hilfe eines Werkzeuges
vorgenommen werden. Hierzu besitzt das Verschlusselement eine Werkzeugeingriffsöffnung.
Das Werkzeug kann ein Batterieschlüssel sein, mit dem auch ein Batteriefach geöffnet
werden kann. Die Nuss und das sie aufnehmende Gehäuse inklusive einer zwei Hälften
der Nuss kuppelnden Kupplung können so ausgebildet sein, wie es die
DE 20 2010 005 648 beschreibt. Der Offenbarungsgehalt dieser Schrift wird deshalb vollinhaltlich mit
in den Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung einbezogen.
[0008] Bevorzugt liegt in dem Gehäuse eine zweigeteilte Nuss, deren Nusshälften mit Hilfe
eines Kupplungselementes von einer Getrenntstellung in eine Drehmitnahmestellung bringbar
sind. Das Kupplungselement kann von einem Elektromotor angetrieben werden. Die hierzu
erforderliche Energie wird von einer Batterie bereitgestellt, die in einem Batteriefach
einliegt. Das Batteriefach ist mit dem erwähnten Batterieschlüssel zu öffnen. Eine
Nusshälfte kann eine Vierkantöffnung aufweisen, in die ein Vierkantdorn einsteckbar
ist. Die andere Nusshälfte kann einen Vierkantzapfen aufweisen, der in eine Vierkantöffnung
eines Drückers eingesteckt werden kann. Das Beschlagschild wird von einem Gehäuse
ausgebildet, welches eine Gehäuseschale ausbildet, die rückwärtig von einer Grundplatte
verschlossen ist. Die Frontseite des Beschlagsgehäuses bildet eine Durchtrittsöffnung
aus, durch die der Drückervierkant ragt. Die Gehäuserückseite bildet die Auflagefläche,
die bei montiertem Türbeschlag auf dem Türblatt, insbesondere türaußenseitig sitzt.
Die Umstellung ist somit vor der Montage des Türbeschlags zu tätigen.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Explosionsdarstellung des Türbeschlags,
- Fig. 2
- eine zweite Explosionsdarstellung des Türbeschlags,
- Fig. 3
- eine Rückansicht lediglich der Grundplatte mit in eine Öffnung 31 eingesetztem Vierkantkragen
einer Drückerlagervorrichtung mit geöffnetem Verschlusselement 29,
- Fig. 4
- eine Darstellung gemäß Figur 3 mit geschlossenem Verschlusselement 29,
- Fig. 5
- die Gehäuseinnenseite der Grundplatte 19 mit geöffnetem Verschlusselement 29,
- Fig. 6
- eine Darstellung gemäß Figur 5 mit geschlossenem Verschlusselement 29,
- Fig. 7
- eine perspektivische Darstellung einer Drückerlagervorrichtung, die ihr eigenes Gehäuse
aufweist, das im Gehäuse des Türbeschlags angeordnet ist,
- Fig. 8
- ein Blockierelement in einer ersten Orientierung,
- Fig. 9
- das Blockierelement in einer zweiten Orientierung
- Fig. 10
- einen Schnitt gemäß der Linie X - X in Figur 7 jedoch mit im Gehäuse des Türbeschlages
angeordneter Drückerlagervorrichtung, wobei das Blockierelement in einer Orientierung
in einen Gehäuseschlitz eingesteckt ist, so dass der Drücker in beiden Drehrichtungen
gedreht werden kann,
- Fig. 11
- eine Darstellung gemäß Figur 10 jedoch ist hier das Blockierelement 6 derart in den
Gehäuseschlitz eingesteckt, dass der Drücker nur in einer Richtung gedreht werden
kann,
- Fig. 12
- eine Darstellung gemäß Figur 10 jedoch in einer dritten Orientierung des Blockierelementes,
in der der Drücker bezogen auf die Betriebsstellung in Figur 11 in die Gegenrichtung
gedreht werden kann,
- Fig. 13
- eine Darstellung gemäß Figur 4 eines zweiten Ausführungsbeispieles, bei dem das Verschlusselement
29 als Schenkelfeder ausgebildet ist und
- Fig. 14
- eine Darstellung gemäß Figur 6 des zweiten Ausführungsbeispieles.
[0010] Die Figuren 7 bis 12 zeigen eine Drückerlagervorrichtung 1, wie sie die
DE 20 2010 005 648 beschreibt. Die Figur 7 zeigt die Drückerlagervorrichtung 1, die im Wesentlichen
ein quadratisches Gehäuse 1 aufweist. Die dort offene Gehäusefrontseite 1' ist von
einem nicht dargestellten Gehäusedeckel verschlossen. Bei dem Gehäusedeckel kann es
sich um die Innenwandung einer Gehäuseschale 21 handeln. Innerhalb von profilierten
Hohlräumen des Gehäuses 1 befindet sich eine um eine Nussdrehachse drehbare Nuss 2.
Die Nuss 2 besteht aus einer ersten Nusshälfte und einer zweiten Nusshälfte. Die beiden
Nusshälften sind mit einer Kupplungseinrichtung miteinander kuppelbar. Zwischen den
beiden Nusshälften befindet sich eine Trennscheibe. Beide Nusshälften besitzen koaxial
zueinander angeordnete, jeweils einen Boden aufweisende Vierkantöffnungen 20. In einer
der beiden Vierkantöffnungen steckt ein Vierkantzapfen 25. Befindet sich die nicht
dargestellte Kupplungsklinke, die einer der beiden Nusshälften zugeordnet ist, in
einer Kupplungsstellung, in der sie in eine Kupplungsausnehmung der anderen Nusshälfte
eingreift, so sind die beiden Nusshälften drehfest miteinander gekuppelt. Wird die
nicht dargestellte Kupplungsklinke durch Drehen eines ebenfalls nicht dargestellten
Steuernockens mittels eines nicht dargestellten Motors verdreht, so wird ein um ein
Schwenklager verschwenkbares Betätigungsglied ebenfalls verschwenkt. Mit Hilfe des
Betätigungsgliedes wird die Kupplungsklinke zwischen einer Kupplungsstellung und einer
Entkupplungsstellung hin und her geschwenkt. In der Entkupplungsstellung ist die Kupplungsklinke
aus der Kupplungsausnehmung herausgetreten, so dass die beiden Nusshälften getrennt
sind und unabhängig voneinander verdreht werden können. Nur in der Kupplungsstellung
sind die beiden Nusshälften in einer Drehmitnahmestellung.
[0011] In einem einen zentralen Sockel der Nuss 2 umgebenden, bereichsweise offenen Ringkanal
liegt eine Ringfeder 3, die eine Rückstellfunktion ausübt. Die beiden Endabschnitte
der Ringfeder sind im Wesentlichen in Radialrichtung nach außen gebogen und bilden
jeweils Anschlagabschnitte 4, 5 aus, die in einer Ausnehmung liegen. Die Anschlagabschnitte
liegen an einem fest mit der Nuss verbundenen Anschlagnocken 18 an.
[0012] Das Gehäuse der Drückerlagervorrichtung 1 wiest einen sich parallel zur Drehachse
der Nuss erstreckenden länglichen Gehäuseschlitz 16 auf. Der Gehäuseschlitz 16 bildet
auf der Rückseite des Gehäuses 1 eine Einstecköffnung aus, in welche ein Blockierelement
6, das in den Figuren 8 und 9 dargestellt ist, in verschiedenen Orientierungen eingeschoben
werden kann. Es sind insgesamt drei mögliche Orientierungen vorgesehen. Dabei kann
die Drückerlagervorrichtung die in den Figuren 10, 11 und 12 dargestellten Funktionsstellungen
einnehmen.
[0013] Das Blockierelement 6 besitzt einen langgestreckten im Wesentlichen quaderförmigen
Zentralkörper, der mit einem ersten Ende einen ersten Anschlagnocken 7 mit zwei voneinander
wegweisenden Anschlagflanken 7', 7" ausbildet. Zwischen dem Anschlagnocken 7 und dem
Anschlagnocken 8 befindet sich ein Materialsteg, der in etwa dieselbe Breite besitzt,
um die die Anschlagflanken 7', 7" beziehungsweise 8', 8" voneinander entfernt sind.
Das Blockierelement 6 besitzt einen Zentralkörper, der zwei Anschlagnocken 7, 8 ausbildet.
Beide Anschlagnocken 7, 8 bilden zwei voneinander wegweisende Anschlagflanken 7',
7" beziehungsweise 8', 8" aus. Etwa mittig ragen vom Zentralkörper beidseitig Querschenkel
11,12 ab. Von einem Querschenkel 11 ragt zudem ein Sperrvorsprung 9 ab, der sich mit
einem Abstand parallel zur Anschlagflanke 8" erstreckt. Die Anschlagflanke 8" bildet
somit die Seitenwandung eines U-förmigen Freiraums 10 aus. Dieser Freiraum ist ein
Sperrfreiraum, in den ein Anschlagabschnitt 4, 5 der Rückstellfeder eingreifen kann.
[0014] Auf den beiden voneinander wegweisenden Breitseitenflächen des Blockierelementes
6 befindet sich jeweils eine Rippe 13. Die Rippe 13 erstreckt sich nahezu über die
gesamte Längserstreckung des Zentralkörpers. Die Endflächen 13', 13" der Rippe 13
bilden Anschläge aus, gegen die das Blockierelement beim Einschieben in den Gehäuseschlitz
16 anstoßen kann.
[0015] Das Blockierelement kann in einer ersten Orientierung, die in der Figur 10 dargestellt
ist, in den Gehäuseschlitz 16 eingesteckt werden. In dieser Orientierung hat der Sperrvorsprung
9 keine Wirkung. Die Nuss 2 kann ausgehend von einer Neutralstellung in beide Drehrichtungen
gegen die Rückstellkraft der Feder 3 gedreht werden, wobei sich die Anschlagabschnitte
4, 5 vom Anschlagnocken 7 lösen können.
[0016] Bei der in Figur 11 dargestellten Orientierung liegt der Anschlagabschnitt 5 in dem
U-förmigen Freiraum 10 zwischen Sperrvorsprung 9 und Anschlagnocken 8. Bei dieser
Orientierung kann die Nuss 2 nur in einer Drehrichtung gedreht werden, in der sich
der Anschlagabschnitt 4 vom Anschlagnocken 8 entfernt.
[0017] Bei der in der Figur 12 dargestellten Orientierung liegt der Anschlagabschnitt 4
in dem Freiraum 10 zwischen dem Sperrvorsprung 9 und dem Anschlagnocken 8, so dass
jetzt der Anschlagabschnitt 4 gefesselt ist. Bei dieser Orientierung kann sich aber
der Anschlagabschnitt 5 vom Anschlagnocken 8 entfernen, so dass die Nuss 2 bezogen
auf die in der Figur 11 dargestellten Orientierung in entgegengesetzter Richtung gedreht
werden kann.
[0018] Die Figuren 1 bis 6 zeigen die zuvor beschriebene Drückerlagervorrichtung 1 als Teil
eines Türbeschlags. Der Türbeschlag bildet ein auf die Türaußenseite eines Türblatts
aufsetzbares Beschlagschild aus. Das Beschlagschild bildet ein aus zwei Gehäuseteilen
19, 21 bestehendes quaderförmiges Gehäuse aus. Es ist eine Gehäuseschale 21 vorgesehen,
die eine Gehäusehöhlung ausbildet. Die Außenwandung des Bodens der Gehäuseschale 21
bildet die sichtbare Frontseite des Beschlagschildes. In dieser Frontseite ist eine
Durchtrittsöffnung 24 angeordnet, durch die der Vierkantzapfen 25 hindurchtreten kann,
der mit einer der beiden Nusshälften drehfest verbunden ist. Auf diesem Vierkantzapfen
25 kann ein Drückergriff 22 aufgesteckt werden. Dabei tritt der Vierkantzapfen 25
in eine Vierkantöffnung 27 des Drückergriffs 22.
[0019] Die Gehäusestirnseite besitzt eine Öffnung 30, rückwärtig derer ein in den Zeichnungen
nicht dargestelltes Batteriefach angeordnet ist. Die Batteriefachöffnung 30 kann von
einem ebenfalls nicht dargestellten Batteriefachdeckel geöffnet werden. Zur Öffnung
des Batteriefachdeckels ist ein speziell ausgestalteter, gabelförmiger Schlüssel erforderlich,
mit dem ein Deckelverschluss geöffnet werden kann.
[0020] Die rückwärtige Öffnung der Gehäuseschale 21 ist von einer Grundplatte 19 verschlossen.
Die Grundplatte 19 bildet mit ihrer zur Gehäuseaußenseite weisenden Breitseite eine
Auflagefläche 17 aus, mit der das Beschlagschild auf einem Türblatt sitzt. Im montierten
Zustand ist die Auflagefläche 17 somit nicht zugänglich.
[0021] In der Grundplatte 19 befindet sich eine Öffnung 31, die einen im Wesentlichen rechteckigen
Grundriss aufweist. Im montierten Zustand wird diese Öffnung 31 von einem Kragen 32
des Drückerlagergehäuses 1 ausgefüllt.
[0022] In diesem Zustand bildet sich eine Öffnung 28 aus, die einen im Wesentlichen rechteckigen
Querschnitt aufweist. Dieser Öffnung 28 liegt im montierten Zustand fluchtend zum
Gehäuseschlitz 16. Durch diese Öffnung 28 ist das Blockierelement 6 zugänglich. Es
kann aus der Öffnung 28 herausgezogen und durch diese Öffnung 28 in einer anderen
Orientierung wieder in den Gehäuseschlitz 16 eingesteckt werden.
[0023] Aus den Figuren 3 bis 6 ist zu entnehmen, dass bei einem ersten Ausführungsbeispiel
die Öffnung 28 von einem Verschlusselement 29 verschließbar ist. Das Verschlusselement
29 kann gleichzeitig eine Haltefunktion ausüben, um das Blockierelement 6 im Gehäuseschlitz
16 zu halten.
[0024] Das Verschlusselement 29 ist hier als Schieber ausgebildet. Es handelt sich dabei
um einen dünnen Blechstreifen, dessen Materialstärke geringer ist als die Materialstärke
der Grundplatte 19. Die zur Beschlagschildgehäuseinnenseite weisende Breitseite der
Grundplatte 19 besitzt eine Vertiefung 34 in der der Schieber 29 geführt ist. Der
Schieber kann innerhalb der Vertiefung 34 von der in den Figuren 3 beziehungsweise
5 gezeigten Offenstellung in die in den Figuren 4 und 6 dargestellte Geschlossenstellung
verschoben werden. Dies erfolgt mit Hilfe eines Werkzeuges, insbesondere mit Hilfe
des oben bereits genannten Batteriefachschlüssels. Die beiden Arme des Batteriefachschlüssels
können dazu in jeweils eine Werkzeugeingriffsöffnung 33 des Verschlusselementes 29
eingesteckt werden. Die Werkzeugeingriffsöffnungen 33 sind als miteinander fluchtende
Schlitze ausgebildet.
[0025] Den Figuren 8 und 9 ist zu entnehmen, dass die Stirnseiten der beiden Anschlagnocken
7, 8 jeweils eine Orientierungsmarke 14, 15 in Form eines Pfeils tragen. Der Kragen
32 trägt ebenfalls eine Orientierungsmarke. Je nach Ausrichtung des Pfeils ist ersichtlich,
ob sich das Blockierelement 6 in einer Neutralstellung, in einer Linksbetriebsstellung
oder in einer Rechtsbetriebsstellung befindet. Die Orientierungsmarken 14, 15 sind
selbst bei geschlossenem Verschlusselement 29 sichtbar, da das Verschlusselement 29
dort, wo sich die Stirnseite des Anschlagnockens 7, 8 befindet eine halbkreisförmige
Öffnung aufweist. Die Fläche der Öffnung ist aber geringer als die Stirnflächen der
Anschlagnocken 7, 8, so dass zumindest ein Teilabschnitt der jeweiligen Stirnfläche
an der Rückseite des Verschlusselementes 29 anliegen kann.
[0026] Bei dem in den Figuren 13 und 14 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Verschlusselement
29 als Schenkelfeder ausgebildet. Die Schenkelfeder besitzt zwei Schenkel, die etwa
in einem 180°-Winkel voneinander abragen und in Vertiefungen 34 der Grundplattenrückseite
einliegen. Ein Wendelgang dieses Verschlusselementes 29 befindet sich etwa in der
Mitte der Öffnung 28 und liegt vor einer Stirnseite eines Anschlagnockens 7, 8. Auch
der Wendelgang wird von einer Aussparung des Randes der Öffnung 28 gehalten.
[0027] Der Türbeschlag kann ohne eine Zerlegung des Beschlagsgehäuses umgestellt werden.
Beispielsweise ist es möglich, den Türbeschlag in einer Neutralorientierung des Blockierelementes
auszuliefern. Der Handwerker erkennt an der sichtbaren Orientierungsmarke 15, die
auf eine gehäusefeste Orientierungsmarke weist, dass der Türbeschlag sich in einer
Neutralstellung befindet, in der sich der Drücker in beide Drehrichtungen drehen lässt.
Um das Beschlagschild entweder in einen Rechtsbetriebszustand oder in einen Linksbetriebszustand
zu bringen, muss lediglich das Verschlusselement 29 entfernt beziehungsweise geöffnet
werden, das Blockierelement 6 aus dem Gehäuseschlitz 16 durch die Öffnung 28 hindurch
herausgenommen werden und in der gewünschten Orientierung wieder reingesteckt werden.
Dann braucht lediglich das Verschlusselement wieder eingesetzt beziehungsweise geschlossen
zu werden. Die Umstellung kann nur bei nicht angeschlagenem Beschlag erfolgen.
[0028] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige
erfinderische Weiterbildung des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser
Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Drückerlagervorrichtung
- 1'
- Gehäusefrontseite
- 2
- Nuss
- 3
- Rückstellfeder
- 4
- Anschlagabschnitt
- 5
- Anschlagabschnitt
- 6
- Umstellglied
- 7
- Anschlagnocken
- 7'
- Anschlagflanke
- 7"
- Anschlagflanke
- 8
- Anschlagnocken
- 8'
- Anschlagflanke
- 8"
- Anschlagflanke
- 9
- Sperrvorsprung
- 10
- Freiraum
- 11
- Querschenkel
- 12
- Querschenkel
- 13
- Rippe
- 13'
- Anschlag
- 13"
- Anschlag
- 14
- Orientierungsmarke
- 15
- Orientierungsmarke
- 16
- Gehäuseschlitz
- 17
- Auflagefläche
- 18
- Anschlagnocken
- 19
- Grundplatte
- 20
- Vierkantöffnung
- 21
- Gehäuseschale
- 22
- Drückergriff
- 23
- Betätigungsglied
- 24
- Durchtrittsöffnung
- 25
- Vierkantzapfen
- 26
- Antriebsmotor
- 27
- Vierkantöffnung
- 28
- Öffnung
- 29
- Verschlusselement
- 30
- Öffnung
- 31
- Öffnung
- 32
- Kragen
- 33
- Werkzeugeingriffsöffnung
- 34
- Vertiefung
- 35
- Orientierungsmarke
1. Türbeschlag in Form eines mit einer Auflagefläche (17) auf die Türaußenseite eines
Türblatts aufsetzbaren Beschlagsschildes (19, 21), das eine um einen von Anschlägen
(7', 7", 8', 8") begrenzten Schwenkwinkel schwenkbare Nuss (2) aufweist, mit einem
Umstellglied, das von der Auflagefläche (17) her in unterschiedlichen Orientierungen
in eine Öffnung der Auflagefläche (17) einschiebbar ist und je nach Orientierung den
Schwenkwinkel für einen Linksbetrieb oder für einen Rechtsbetrieb begrenzt, dadurch gekennzeichnet, dass das Umstellglied (6) und die Öffnung (16) einen länglichen, sich gradlinig erstreckenden,
im Wesentlichen rechteckigen Grundriss aufweisen.
2. Türbeschlag nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch ein die Nuss (2) lagerndes Drückerlagergehäuse (1), welches in einer Gehäuseschale
(21) angeordnet ist, die von einer die Auflagefläche (17) ausbildenden Grundplatte
(19) abgedeckt ist.
3. Türbeschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (19) eine Öffnung (28) aufweist, wobei die einen Gehäuseschlitz (16)
ausbildende Öffnung des Gehäuses (1) rückwärtig der Öffnung (28) der Grundplatte (19)
liegt.
4. Türbeschlag nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Umstellglied (6) als Blockierglied ausgebildet ist und Anschläge (7', 7", 8',
8") ausbildet, um unmittelbar den Schwenkwinkel der Nuss (2) zu begrenzen.
5. Türbeschlag nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Umstellglied, insbesondere das Blockierelement (6) von einem von einer Wirkstellung
in eine Nichtwirkstellung bringbaren Halteglied (29) in einer Blockierstellung gehalten
wird.
6. Türbeschlag nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (28) von einem Verschlusselement (29), welches insbesondere vom Halteglied
(29) ausgebildet ist, verschließbar ist.
7. Türbeschlag nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Halteglied (29) von einem Federelement ausgebildet ist, welches zur Umstellung
der Anschläge (7', 7", 8', 8") der Nuss (2) entfernbar ist.
8. Türbeschlag nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das der Öffnung (28) zugeordnete Verschlusselement (29) zur Umstellung der Anschläge
(7', 7", 8', 8") der Nuss von einer die Öffnung (28) verschließenden Geschlossenstellung
in eine das Umstellen ermöglichende Offenstellung bringbar ist.
9. Türbeschlag nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (29) ein Schieber ist, der zufolge Schwerkraft oder reibschlüssig
in seiner Verschlussstellung gehalten ist.
10. Türbeschlag nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (29) mit Hilfe eines Werkzeuges, insbesondere eines Batterieschlüssels,
das mit einer Werkzeugeingriffsöffnung (33) zusammenwirkt, geöffnet werden kann.
11. Türbeschlag nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die in einem Gehäuse (1) gelagerten Nuss (2) von einer Rückstellfeder (3) in einer
Grundstellung gehalten wird, in welcher zwei Anschlagabschnitte (4, 5) der Rückstellfeder
(3) jeweils an einer Anschlagflanke (7', 7") eines Anschlagnocken (7) anliegen, aus
welcher Grundstellung die Nuss (2) in einer Freigabestellung in beiden Drehrichtungen
gegen die Rückstellkraft der Rückstellfeder (3) verdrehbar ist, wobei mit dem Blockierelement
(6) wahlweise einer der beiden Anschlagabschnitte (4, 5) an eine ihm zugeordnete Anschlagflanke
(8', 8") gefesselt werden kann, um das Verdrehen der Nuss (2) in die jeweilige Drehrichtung
zu blockieren, wobei das Blockierglied (6) zwei Anschlagnocken (7, 8) ausbildet, von
denen einer in der Blockierstellung und ein anderer in der Freigabestellung in Wirkung
tritt.
12. Türbeschlag nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die Nuss (2) einen Vierkantzapfen (25) und/oder eine Vierkantöffnung aufweist.
13. Türbeschlag nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche oder insbesondere danach,
gekennzeichnet durch im Beschlagschild (19, 21) angeordnete elektrische oder elektronische Komponenten,
die von einer Batterie gespeist werden, die in einem Batteriefach einliegt, das mittels
eines Batterieschlüssels zu öffnen ist, welcher Batterieschlüssel zusätzlich in der
Lage ist, bei der Umstellung mitzuwirken und insbesondere das Verschlusselement (29)
zu öffnen.
14. Türbeschlag nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass ein die Nuss (2) umgebender Kragen (32) des Gehäuses (1) in eine Öffnung (31) der
Grundplatte (19) hineinragt, an welche Öffnung (31) sich die Öffnung (28) anschließt.