TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft einen fluidischen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb, insbesondere
für einen Omnibus, einen Stadtbus, eine Bahn u. ä. Obwohl der Einsatz des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs
für beliebige Fahrzeuge möglich ist, wird im Folgenden zur Vereinfachung teilweise
nur auf einen Omnibus Bezug genommen, ohne dass hierdurch eine Einschränkung der Erfindung
auf diesen Einsatzzweck erfolgen soll. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Betrieb einer Fahrzeugtür-Steuerung mit einem fluidischen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb.
Schließlich betrifft die Erfindung die Verwendung eines bestimmten Sensors für einen
neuen Einsatzzweck.
STAND DER TECHNIK
[0002] Fahrzeugtüren für Fahrzeuge wie Omnibusse müssen zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung hin- und hergeschwenkt werden. Hierbei kann ein Verschließen
einer Einstiegsöffnung des Omnibusses mit einer einzigen Fahrzeugtür oder mit zwei
gegenläufig verschwenkten Fahrzeugtüren erfolgen.
[0003] DE 10 2006 031 477 B4 beschreibt, dass Fahrzeugtüren von Omnibussen nicht nur vom Fahrersitz aus geöffnet
und geschlossen werden müssen, sondern auch in vielen Fällen gefordert ist, dass die
Türen in der geschlossenen Endstellung so verriegelt werden, dass diese während der
Fahrt nicht klappern oder flattern. So wird unter Hinweis auf
DE 37 05 369 A1 darauf hingewiesen, dass es bei Fahrzeugtüren üblich ist, die Fahrzeugtür in der
Endstellung der Schwenkbewegung anzuheben und damit in eine verriegelte Position zu
bringen. Ebenfalls als bekannt, beispielsweise aus
DE 2 062 135 A, wird der Einsatz eines Schraubgetriebes beschrieben, welches sich in unmittelbarer
Verlängerung einer Drehsäule der Fahrzeugtür befindet. Derartige Schraubengetriebe
erfordern aber unter Umständen den Einsatz von Kugeln zur Reibungsverminderung, welche
angesichts der auszuübenden hohen Schwenkmomente zu einer Verschleißanfälligkeit führen.
Vor diesem Hintergrund widmet sich
DE 10 2006 031 477 B4 der Aufgabe, einen alternativen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb vorzuschlagen, der zuverlässig
und rasch arbeitet, ohne dass es zu einem erhöhten Verschleiß in den Antriebselementen
kommt.
DE 10 2006 031 477 B4 schlägt vor diesem Hintergrund einen fluidischen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb vor,
in welchem ein hier doppelt wirkender Arbeitszylinder eingesetzt ist, in dem ein Stellkolben
für eine axiale Stellbewegung für die Öffnungs- und Schließbewegung in eine axiale
Stellrichtung geführt ist. Ein Kopplungsmechanismus zwischen dem axial bewegten Stellkolben
und einem rotatorisch bewegten Antriebsorgan, welches mit der Fahrzeugtür drehfest
gekoppelt ist, ist gebildet mit einem Spindeltrieb. Hierzu besitzt der Stellkolben
eine zentrale, koaxial zur Stellrichtung orientierte Durchgangsausnehmung, durch welche
sich das Antriebsorgan erstreckt. Gegenüber dem Stellkolben sind zwei Rollen beiderseits
des Antriebsorgans drehbar gelagert. Die Rollen wälzen an zwei spindelartigen Schraubengängen
des Antriebsorgans ab, wodurch ermöglicht ist, dass eine axiale Stellbewegung des
Stellkolbens ohne axiale Bewegung des Antriebsorgans erfolgen kann, aber eine Verdrehung
des Antriebsorgans herbeigeführt wird, welche von dem Ausmaß der axialen Stellbewegung
und der Steigung der Schraubengänge abhängig ist. Das Antriebsorgan oder die Schraubengänge
besitzen einen Anschlag, über welchen die axiale Relativbewegung zwischen Stellkolben
und Antriebsorgan begrenzt ist. Zur Vermeidung einer Verdrehung des Stellkolbens ist
dieser durch zwei koaxial zur axialen Stellrichtung orientierte Führungsstangen geführt,
welche den Arbeitszylinder durchsetzen und in beiden Endbereichen an Stirnseiten des
Arbeitszylinders befestigt sind. Für eine bevorzugte Ausgestaltung besitzt das Antriebsorgan
zusätzlich zu dem genannten rotatorischen Freiheitsgrad auch einen translatorischen
Freiheitsgrad koaxial zur axialen Stellrichtung, welcher zur Wirkung kommt, wenn der
Stellkolben mit Verschwenkung des Antriebsorgans zu einem Schwenkwinkel, der mit einer
geschlossenen Fahrzeugtür korreliert und für welchen die Rollen den vorgenannten Anschlag
erreichen , verschwenkt ist. In diesem Fall führt die weitere fluidische Beaufschlagung
des Stellkolbens dazu, dass ohne weitere Verschwenkung des Antriebsorgans der Stellkolben
und das Antriebsorgan gemeinsam angehoben werden, womit das Antriebsorgan und ggf.
eine Drehsäule der Fahrzeugtür und die Fahrzeugtür angehoben werden können in eine
Verriegelungsposition. In der Verriegelungsposition ist ein Klappern oder Flattern
der Fahrzeugtür unterdrückt, indem ein Aufschwenken der Fahrzeugtür (ohne ein vorheriges
Absenken derselben) formschlüssig unterbunden ist. In dem Kopplungsmechanismus zwischen
Antriebsorgan und Stellkolben findet eine Dichtung Einsatz, welche trotz unrunden
Querschnitts des Antriebsorgans infolge der Schraubengänge eine Abdichtung bewirkt
zwischen Arbeitskammern, welche beidseits des Stellkolbens in dem Arbeitszylinder
gebildet sind. Um eine grundsätzlich schnelle Stellbewegung des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs,
aber auch eine gedämpfte Annäherung an mindestens eine Endlage zu gewährleisten, kann
die fluidische Beaufschlagung (das Befüllen oder Entleeren) einer Arbeitskammer über
ein Ventil oder eine Drossel mit veränderbarer Durchlasscharakteristik erfolgen. Beispielsweise
erfolgt die Beaufschlagung der Arbeitskammer über eine Bohrung, im Bereich welcher
sich eine Scheibe erstreckt, die ein in Umfangsrichtung orientiertes Langloch besitzt
und drehfest mit dem Antriebsorgan gekoppelt ist. Im Stellbereichen des Antriebsorgans,
in welchen eine schnelle Schwenkbewegung und/oder Hubbewegung gewünscht ist, gibt
das Langloch die Bohrung vollständig frei, sodass ein ungedrosselter Übertritt des
Fluids zu der Arbeitskammer gewährleistet ist. Hingegen kann die Dämpfung der Stellbewegung,
beispielsweise im Bereich einer Endlage erfolgen, indem für derartige Schwenkwinkel
des Antriebsorgans die Randbereiche des Langlochs teilweise und mit von der Schwenkbewegung
abhängigem Ausmaß die Bohrung abdecken, womit eine von der Schwenkbewegung abhängige
Drosselung der Beaufschlagung der Arbeitskammer herbeigeführt werden kann.
[0004] In
DE 10 2007 025 375 B4 ist die nähere Ausgestaltung einer Dichtung beschrieben, welche wie zuvor erläutert
zum Einsatz kommt in dem Kopplungsmechanismus, also zwischen das Antriebsorgan im
Bereich der Schraubengänge und den Stellkolben zwischengeordnet ist zur Abdichtung
der Arbeitskammern. Die Dichtung besitzt ein unrundes Innenprofil entsprechend dem
Außenprofil des Antriebsorgans im Bereich der Schraubengänge, während die Dichtung
radial außenliegend zwischen zwei über Schrauben miteinander verbundenen oder verspannten
Ringen gehalten ist, die an dem Stellkolben abgestützt sind. Eine Verspannung der
Ringe kann zu einer elastischen Formänderung der Dichtung genutzt werden, über welche
die Dichtwirkung gewährleistet und/oder beeinflusst werden kann. Radial außen liegend
ist der Stellkolben über eine Dichtung gegenüber dem Arbeitszylinder abgedichtet,
während O-Ringe eine Abdichtung zwischen dem Stellkolben und den Führungsstangen gewährleisten.
[0005] DE 10 2008 009 558 B3 erläutert die Beobachtung, dass bei dem Fahrzeugtür-Schwenkantrieb, wie dieser gemäß
DE 10 2006 031 477 B4 beschrieben worden ist, ein Anheben des Antriebsorgans und damit der Fahrzeugtür
nicht nur erfolgt, wenn der Stellkolben mit den Rollen für den maximalen Schwenkwinkel
zur Anlage an den Anschlag kommt, sondern auch dann, wenn eine Verdrehung des Antriebsorgans
blockiert ist, weil sich beispielsweise ein Hindernis in der Öffnung zwischen der
Fahrzeugtür und dem Türrahmen des Omnibusses befindet. Auch ein derart verursachtes
Anheben des Antriebsorgans soll zu einer Verriegelung des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs
führen.
DE 10 2008 009 558 B3 schlägt eine mechanische Verriegelung in der oberen axialen Stellposition des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs
vor. Hierzu besitzt das Antriebsorgan in dem der Fahrzeugtür abgewandten Endbereich
einen Zapfen, welcher zur Ermöglichung der Schwenkbewegung und der axialen Bewegung
in einem Gleitlager geführt ist. In der angehobenen Stellung des Antriebsorgans ergibt
sich zwischen der Stirnseite des Zapfens und einem Boden des Gleitlagers ein Freiraum,
in welchen zur Verriegelung der angehobenen Stellung ein Exzenter eintreten kann,
der somit eine Rückkehr des Antriebsorgans in die abgesenkte Axialstellung blockiert.
Die Verschwenkung des Exzenters kann über einen zusätzlichen Stellantrieb erfolgen.
Durch diese mechanische Verriegelung kann vermieden werden, dass eine fluidisch gesicherte
Endlage verlassen wird, wenn ein fluidischer Druck einbricht.
[0006] DE 10 2008 034 994 B3 beschreibt das Problem, dass der Kopplungsmechanismus in Form eines Spindeltriebs
wie zuvor erläutert zu relativ hohen erforderlichen Stellkräften infolge der wirkenden
Reibung führen kann, was zur Folge haben kann, dass, insbesondere allein durch diese
Reibungskräfte, bereits ein Anheben des Antriebsorgans erfolgt, ohne dass die geschlossene
Schwenkstellung erreicht ist. Zur Vermeidung finden relativ aufwändige Niederhalterkonstruktionen
Einsatz, die das Antriebsorgan infolge der Beaufschlagung durch eine Feder in der
nicht angehobenen Axialstellung halten, solange die geschlossene Schwenkstellung noch
nicht erreicht ist. Diese Niederhalterkonstruktionen erfordern einen gewissen Wartungsaufwand
und unterliegen Verschleiß. Vor diesem Hintergrund widmet sich
DE 10 2008 034 994 B3 der Aufgabe, das Antriebsorgan zuverlässig in der nicht angehobenen Axialstellung
zu halten, bis die geschlossene End-Schwenkstellung des Antriebsorgans erreicht ist.
DE 10 2008 034 994 B3 schlägt vor, dass im unteren Endbereich verdrehbar, aber axial fixiert an dem Antriebsorgan
ein Stufenkolben angebracht ist, dessen dem Stellkolben zugewandte Seite einen Durchmesser
besitzt, welcher dem Innendurchmesser des Arbeitszylinders entspricht, während der
Stufenkolben auf der dem Stellkolben abgewandten Seite einen verringerten Wirkdurchmesser
besitzt. Diese Ausgestaltung hat zur Folge, dass eine Dimensionierung des für das
Anheben erforderlichen Drucks je nach Dimensionierung des Stufenkolbens unabhängig
von der konstruktiv vorgegebenen Charakteristik zwischen dem Schließdruck und der
an der Fahrzeugtür erzeugten Schließkraft erfolgen kann.
[0007] Während grundsätzlich das Fluid zur Beaufschlagung des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs
auch ein Hydraulikmedium sein kann, basieren die zuvor erläuterten Fahrzeugtür-Schwenkantriebe
vorzugsweise auf einem Fluid in Form eines Pneumatikmediums (Druckluft). Die Beaufschlagung
der Arbeitskammern mit der Druckluft erfolgt über pneumatische Fahrzeugtür-Steuerungen,
wie diese beispielhaft in
DE 10 2008 011 315 A1 beschrieben sind.
DE 10 2008 011 315 A1 beschreibt als bekannt den Einsatz eines 5/2-Wegeventils, welches es gestattet, die
Beaufschlagung mit Druckluft von einer auf die andere Arbeitskammer direkt umzuschalten,
sodass beim Umschalten die Fahrzeugtür ggf. rasch in die andere Endstellung überführt
wird, wo diese unter Umständen hart an einen Rahmen des Fahrzeugs für die Fahrzeugtür
anschlägt.
DE 10 2008 011 315 A1 widmet sich der Gewährleistung einer pneumatischen Endlagendämpfung. Hierzu wird
vorgeschlagen, eine Druckluftquelle, insbesondere einen Kompressor, über zwei parallele
Leitungspfade mit den beiden Arbeitskammern des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs zu verbinden.
In jedem Leitungspfad ist ein 3/2-Wegeventil in Ausbildung als Be- und Entlüftungsventil
angeordnet, welche infolge einer Beaufschlagung einer Feder in die Belüftungsstellung
beaufschlagt sind. Befinden sich die 3/2-Wegeventile in der Belüftungsstellung, sind
beide Arbeitskammern mit demselben Druck beaufschlagt, womit eine einmal eingenommene
Schwenkstellung und/oder Axialstellung fluidisch gesichert ist. Die 3/2-Wegeventile
sind pneumatisch vorgesteuert jeweils mit einem Vorsteuerventil, welches sowohl manuell
betätigt werden kann als auch elektrisch über eine Steuereinheit betätigt werden kann.
Zwischen die 3/2-Wegeventile und die zugeordneten Arbeitskammern ist jeweils eine
Parallelschaltung eines in Richtung der Arbeitskammer öffnenden Rückschlagventils
und einer Drossel zwischengeordnet, sodass eine Befüllung der Arbeitskammer sowohl
über die Drossel als auch das Rückschlagventil möglich ist, während eine Entleerung
der Arbeitskammer ausschließlich über die Drossel erfolgen kann. Der von dem Vorsteuerventil
des Leitungspfads zum Öffnen der Fahrzeugtür mit einer Druckluftbeaufschlagung dieses
Leitungspfads verwendete Versorgungs- bzw. Steuerdruck entspricht dem Druck in dem
anderen Leitungspfad zwischen der Drossel und dem 3/2-Wegeventil. Hingegen entspricht
der Versorgungs- bzw. Steuerdruck des anderen Vorsteuerventils in dem Leitungspfad
zum Schließen der Fahrzeugtür mit einer Druckbeaufschlagung dem Druck der Druckluftquelle.
Eine Verzögerung der Stellbewegung erfolgt durch eine Verzögerung einer Entleerung
einer Arbeitskammer über die Drossel. Besonders bei einer automatischen Fahrzeugtür,
etwa einer Fahrzeugtür eines Omnibusses, ist es wesentlich, dass diese beim Schließen
nicht "schlagartig" in die geschlossene Stellung bewegt wird, sondern mit Annäherung
an die Schließstellung eine gewisse Verzögerung erfährt und mit einer begrenzten Schließkraft
arbeitet, sodass auch auf Personen Rücksicht genommen wird, die nur mit Verzögerung
einsteigen können oder aus anderen Gründen die einkalkulierte Einstiegszeit überschreiten.
In diesem Fall wird durch die verzögerte Entleerung der Arbeitskammer gewährleistet,
dass die Tür nur mit einer reduzierten Schließkraft schließt und dass der Schließvorgang
entsprechend verzögert abläuft. Der Betriebszustand der pneumatischen Fahrzeugtür-Steuerung
wird erfasst über in den genannten Leitungspfaden angeordnete Druckschalter, die von
einem ersten Schaltzustand umschalten, wenn der Druck einen Schwellwert über- bzw.
unterschreitet. Die Druckschalter signalisieren somit lediglich mit einem binären
Ausgangssignal, ob sich die Fahrzeugtür in einem ersten Stellbereich, beispielsweise
zwischen den Endlagen, oder einem zweiten Stellbereich, beispielsweise in einer der
Endlagen, befindet. Das Ergebnis der Signale der Druckschalter kann optisch oder akustisch
angezeigt werden, wobei auch möglich ist, dass die Signale der Druckschalter einer
Steuereinheit zugeführt werden.
[0008] DE 10 2008 011 316 B4 beschreibt es als bekannt, die Öffnungs- und Schließbewegung von Fahrzeugtüren von
Omnibussen, Bahnen u. ä. über elektrische oder elektronische Schaltimpulse mit Hilfe
von Schaltern am Armaturenbrett des Fahrers zu betätigen. Für Notfälle ist es erforderlich,
dass die Fahrzeugtüren auch von Hand geöffnet werden können, wozu Notschaltventile
in Ausbildung als Entlüftungsventile vorgesehen sind, die nach ihrer Benutzung wieder
manuell zurückgestellt werden müssen, um dann wieder die elektrische oder elektronische
Steuerung zu ermöglichen. Ist ein Fahrzeug mit mehreren Türen ausgestattet, muss jeder
dieser Türen ein Notschaltventil zugeordnet sein. Die Rückstellung der Notschaltventile
erfordert, dass ein Rundgang um das gesamte Fahrzeug erforderlich ist, um die Stellung
sämtlicher Notschaltventile zu kontrollieren und diese ggf. manuell zurückzustellen.
Vor diesem Hintergrund widmet sich
DE 10 2008 011 316 B4 der Aufgabe, eine Handnotschaltung zu entwickeln, die von einem zentralen Platz aus,
beispielsweise dem Fahrersitz des Omnibusses, eine zuverlässige Rückstellung sämtlicher
Notausventile ermöglicht. Hierzu findet grundsätzlich eine pneumatische Fahrzeugtür-Steuerung
Einsatz, wie diese zuvor hinsichtlich
DE 10 2008 011 315 A1 beschrieben worden ist. Allerdings werden gemäß
DE 10 2008 011 316 B4 nicht die genannten Leitungspfade unmittelbar von der Druckluftquelle mit Druckluft
gespeist. Vielmehr ist zwischen die Leitungspfade und die Druckluftquelle ein zentrales
3/2-Wegeventil in Ausbildung als Be- und Entlüftungsventil zwischengeschaltet, sodass
je nach Stellung dieses zentralen 3/2-Wegeventils die Leitungspfade entlüftet werden
oder mit der Druckluftquelle verbunden werden können. Das zentrale 3/2-Wegeventil
ist pneumatisch angesteuert über einen Steueranschluss. Der Steueranschluss kann über
mehrere über das Fahrzeug verteilte Notschaltventile entlüftet werden, womit infolge
einer Feder das zentralen 3/2-Wegeventil in die Entlüftungsstellung geschaltet werden
kann. Die Notschaltventile besitzen ebenfalls einen Steueranschluss, über welchen
die Notschaltventile nach Maßgabe eines sowohl manuell als auch elektrisch betätigbaren
weiteren 3/2-Wegeventils be- und entlüftet werden können. In der Belüftungsstellung
verbindet das weitere 3/2-Wegeventil den Steueranschluss der Notschaltventile mit
der Druckluftquelle, womit diese Notschaltventile von der Entlüftungsstellung in eine
Sperrstellung umgeschaltet werden können. Gleichzeitig gewährleistet eine zusätzliche
Leitungsverbindung eine Verbindung der Druckluftquelle über das weitere 3/2-Wegeventil
mit dem Steueranschluss des zentralen 3/2-Wegeventils, sodass wieder die Verbindung
der Druckluftquelle mit den Leitungspfaden erfolgt. In die zusätzliche Leitungsverbindung
ist eine Drossel und ein in Richtung des zentralen 3/2-Wegeventils öffnendes Rückschlagventil
integriert. Auch für diese Fahrzeugtür-Steuerung erfolgt die Unterscheidung von Stellbereichen
binär über Druckschalter, welche den Druck in den beiden Leitungspfaden erfassen.
[0009] Die nicht vorveröffentlichte
DE 10 2011 001 003.3-23 offenbart einen weiteren pneumatischen Fahrzeugtür-Steuerkreis mit zwei Leitungspfaden,
in welchen jeweils elektrisch und manuell betätigbare 3/2-Wegeventile sowie eine Parallelschaltung
einer hier verstellbaren Drossel und eines in Richtung der Arbeitskammer öffnendes
Rückschlagventil den Arbeitskammern vorgeordnet sind. Vorgeschlagen wird hier der
Einsatz eines Schnellentlüftungsventils, welches über ein manuelles Handbetätigungsventil
vorgesteuert ist. Hierdurch sollen die Möglichkeit für die Dimensionierung der Leitungslängen
und der Ventilquerschnitte erweitert werden, wobei auch eine Anordnung des Handbetätigungsventils
entfernt von dem Schnellentlüftungsventil mit der Bewegung kleiner Steuervolumina
ermöglicht werden soll.
[0010] Neben der pneumatischen Betätigung des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs kann auch eine
hydraulische Betätigung erfolgen, womit beispielsweise federnde Eigenschaften des
Betätigungsfluids zumindest reduziert werden können, sodass unter Umständen auch ohne
eine Verriegelung in einer Schließstellung der Fahrzeugtür eine verringerte Neigung
zu einem Klappern oder Flattern besteht. Die nicht vorveröffentlichte
DE 10 2011 001 478.0-23 offenbart hier die Erfassung einer Stellbewegung des Antriebsorgans für zwei einer
Einstiegsöffnung zugeordnete Fahrzeugtüren jeweils über Stellungssensoren, die als
Potentiometer ausgebildet sind.
[0011] Auch
DE 10 2010 002 625.5-23 offenbart eine hydraulische Fahrzeugtür-Steuerung. Der hier eingesetzte Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
verfügt einerseits über einen doppelt verwirkenden Arbeitszylinder zur Herbeiführung
einer translatorischen Bewegung einer Zahnstange, welche mit einem von dem Antriebsorgan
getragenen Zahnrad kämmt, sodass die Betätigung des doppelt wirkenden Arbeitszylinders
eine Verschwenkung des Antriebsorgans zur Folge hat. In einem weiteren einfach wirkenden
Arbeitszylinder bildet ein Endbereich des Antriebsorgans einen Stellkolben. Mit Beaufschlagung
des weiteren Arbeitszylinders kann eine Hubbewegung des Antriebsorgans herbeigeführt
werden. Ein Sensor dient der Erfassung, ob eine Schließ-oder Verriegelungsstellung
des Antriebsorgans erreicht ist. Der Sensor ist hierbei in die Druckkammer des weiteren
Arbeitszylinders integriert.
[0012] In
EP 0 279 236 A1 ist ein Drehantrieb für Schwenktüren offenbart, bei dem eine axiale Verschiebung
eines Stellkolbens, die über einen hydraulischen Betätigungsmechanismus erfolgt, über
ein Koppelglied in eine Verdrehung eines Rotors und einer damit verbundenen Abtriebswelle
übertragen wird. Für den hydraulischen Betätigungsmechanismus ist ein als Ringzylinder
ausgebildeter Antriebszylinder mit einem äußeren Zylindermantel und einem inneren
Zylindermantel vorgesehen, wobei ein Ringkolben im Zwischenraum zwischen dem äußeren
und dem inneren Zylindermantel geführt ist. Indem eine Kolbenstange des Ringkolbens
zwischen dem inneren Zylindermantel und dem Zylinderdeckel hindurchgeführt und außerhalb
des Ringzylinders mit dem Koppelglied verbunden ist, wird eine axiale Stellbewegung
des Ringkolbens auf eine axiale Stellbewegung des Koppelglieds übertragen. Das Koppelglied
ist hierbei mit einer Axialführung drehfest verbunden, wodurch die axiale Verschiebung
des Koppelglieds entlang eines starr mit dem Drehantriebsgehäuse verbundenen Stators
geführt wird. Eine Sensierung der Betätigung des Drehantriebs ist in
EP 0 279 236 A1 nicht vorgesehen.
[0013] DE 40 07 162 A1 betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Öffnen und Schließen von schwenkbaren
Klappen, Hauben und Türen. Hierbei wird eine Drehung eines Elektromotors über einen
Spindelantrieb in eine axiale Bewegung eines Hydraulikkolbens in seinem Geberzylinder
übertragen. Dieser ist Teil einer hydraulischen Übertragungseinrichtung, bei der eine
im Geberzylinder bewirkte Druckänderung zu einer fluidischen Beaufschlagung eines
Kolbens führt, welcher in einem Nehmerzylinder der Übertragungseinrichtung angeordnet
ist. Durch die fluidische Beaufschlagung wird eine axiale Stellbewegung des Kolbens
in dem Nehmerzylinder bewirkt, durch die schließlich die Klappe, Haube oder Tür gehoben
oder gesenkt wird. Damit das Heben und Senken sicher, d. h. unter Schutz vor einem
Einklemmen und nicht entgegen einer Überladung, erfolgt, weist die Vorrichtung einen
am Geberzylinder angeordneten Sensor auf. Dieser erfasst die Bewegungsgeschwindigkeit
oder Drehzahl des Hydraulikkolbens oder Elektromotors, sodass antriebsseitig eine
wirksame Maximalkraftbegrenzung ermöglicht wird. Um zu gewährleisten, dass der Kolben
des Nehmerzylinders dämpfungslos ausfahrbar, aber gedrosselt einfahrbar ist, kann
in dem Kolben eine Drosselstelle vorgesehen sein. Indem zusätzlich eine Bypassnut
in dem Nehmerzylinder vorgesehen ist, kann jedoch die Drosselwirkung kurz vor Erreichen
einer Schließposition aufgehoben werden, sodass die Klappe, Haube oder Tür unter der
Wirkung ihres Eigengewichts zuschlägt. Der mit dem Zuschlagen einhergehende, plötzliche
hohe Druck in dem Nehmerzylinder kann durch ein Gaspolster in dem Nehmerzylinder aufgenommen
werden. Diese Maßnahmen bedeuten schließlich auch, dass für dieselbe axiale Stellung
des Hydraulikkolbens im Geberzylinder verschiedene Kolbenstellungen im Nehmerzylinder
möglich sind.
[0014] DE 10 2007 059 564 A1 und
DE 10 2006 053 730 B4 betreffen Antriebseinrichtungen, die insbesondere für eine Klappe eines Fahrzeugs
eingesetzt werden können. Hierbei wird über einen Elektromotor eine Ausgangswelle
rotatorisch angetrieben. Die Ausgangswelle treibt wiederum eine Gewindespindel drehbar
an, über die eine Spindelmutter mit zugehörigem Spindelrohr in axialer Richtung bewegt
wird. Um die aktuell angenommene Hubposition der Antriebseinrichtung auch nach einer
Unterbrechung der Energieversorgung für den Elektromotor erfassen zu können, weist
die Antriebseinrichtung aus D1 einen Magnetfeldsensor auf. Mit diesem kann die Position
eines Dauermagnets erfasst werden, der an der Spindelmutter angeordnet ist und zusammen
mit der Spindelmutter und dem zugehörigen Spindelrohr die axiale Bewegung ausführt.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0015] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen fluidisch betätigten Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
vorzuschlagen, welcher hinsichtlich
- der Regelungsmöglichkeiten für die fluidische Beaufschlagung,
- der Überwachung der Funktion,
- der Gewährleistung eines gewünschten Öffnungs- und/oder Schließverhaltens, eines Erreichens
einer Öffnungsstellung, einer Schließstellung und/oder einer Verriegelungsstellung,
- des Reagierens auf ein die Fahrzeugtür blockierendes Hindernis,
- einer kompakten Bauweise,
- der Vereinfachung der Montage und/oder
- einem zuverlässigen Betrieb
verbessert ist. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein entsprechend
verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugtür-Schwenkantriebs vorzuschlagen.
Schließlich liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen neuen Einsatzzweck für
einen Sensor eines besonderen Typs vorzuschlagen.
LÖSUNG
[0016] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den
abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0017] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb, der fluidisch,
insbesondere pneumatisch oder hydraulisch, betätigt ist. Hierbei kann der Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
einfach wirkend ausgebildet sein mit einer fluidischen Beaufschlagung in eine Wirkungsrichtung,
während eine Stellbewegung in die entgegengesetzte Wirkrichtung beispielsweise durch
ein mit der fluidischen Beaufschlagung in die erste Wirkrichtung beaufschlagtes Federelement
oder eine Gewichtskraft der Fahrzeugtür mit einer verringerten fluidischen Beaufschlagung
erfolgt. Vorzugsweise handelt es sich aber um einen doppelt wirkenden Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
mit zwei in entgegengesetzte Wirkrichtungen wirkenden Arbeitskammern.
[0018] Der erfindungsgemäße Fahrzeugtür-Schwenkantrieb verfügt über einen Arbeitszylinder.
In dem Arbeitszylinder ist ein Stellkolben angeordnet. Der Stellkolben ist in dem
Arbeitszylinder für eine axiale Stellbewegung in eine axiale Stellrichtung geführt.
[0019] Der erfindungsgemäße Fahrzeugtür-Schwenkantrieb verfügt über einen beliebigen Kopplungsmechanismus,
welcher die axiale Stellbewegung des Stellkolbens umwandelt in eine Schwenkbewegung
eines Antriebsorgans. Ohne eine Einschränkung auf derartige Ausführungsformen kann
beispielsweise der Kopplungsmechanismus entsprechend dem eingangs erläuterten Stand
der Technik als eine Art Spindelantrieb ausgebildet sein, wobei, wie ebenfalls eingangs
zum Stand der Technik erläutert, eine reine Schwenkbewegung des Antriebsorgans aus
der axialen Stellbewegung des Stellkolbens erzeugt werden kann mit eindeutiger Korrelation
eines axialen Stellwegs mit einem Schwenkwinkel oder auch mittels der axialen Stellbewegung
des Stellkolbens zusätzlich zu einer Schwenkbewegung des Antriebsorgans eine axiale
Stellbewegung des Antriebsorgans je nach den Betriebsbedingungen, beispielsweise zur
Herbeiführung einer Verriegelung in der Schließstellung der Fahrzeugtür und/oder mit
Blockierung der Fahrzeugtür durch ein Hindernis, erfolgen kann. Um ein weiteres nicht
beschränkendes Beispiel zu nennen, kann der Kopplungsmechanismus mit einer Zahnstange
und einem mit diesem kämmenden Zahnrad gebildet sein, vgl.
DE 10 2010 002 625.5-23.
[0020] Die vorliegende Erfindung beruht zunächst auf der Erkenntnis, dass ein Einsatz von
Druckschaltern in dem fluidischen Fahrzeugtür-Steuerkreis lediglich mittelbar einen
Rückschluss auf den Zustand der Fahrzeugtür zulässt, welcher fehleranfällig sein kann.
Auch ist über den Druck in dem Fahrzeugtür-Steuerkreis unter Umständen nicht zu unterscheiden,
ob ein hoher Druck in einem Leitungspfad zu einer für die Schließbewegung verantwortlichen
Arbeitskammer verursacht ist durch ein Erreichen der Schließstellung oder ein Blockieren
der Fahrzeugtür abseits der Schließstellung durch ein die Fahrzeugtür blockierendes
Hindernis.
[0021] Andererseits ist die unmittelbare Erfassung der Bewegung der Fahrzeugtür selber oder
eines Antriebsorgans für dieselbe unter Umständen problematisch, da Fahrzeugtür und/oder
Antriebsorgan einerseits eine Schwenkbewegung ausführen zum Öffnen und Schließen der
Fahrzeugtür und andererseits eine Hubbewegung ausführen für eine Verriegelung der
Fahrzeugtür. Dies kann den Einsatz von zwei unterschiedlichen Sensoren, nämlich von
einem einen Schwenkwinkel erfassenden Sensor sowie einem eine translatorische Hubbewegung
erfassenden Sensor, erfordern. Hinzu kommt, dass die Bewegung der Fahrzeugtür unmittelbar
erfassende Sensoren im Türbereich und/oder Rahmenbereich der Einstiegsöffnung angeordnet
werden müssen, was den Bauaufwand und den Montageaufwand vergrößern kann. Möglich
ist darüber hinaus, dass im Bereich der Fahrzeugtür und/oder des Rahmens der Einstiegsöffnung
angeordnete Sensoren das optische Erscheinungsbild stören oder auch der sensible Sensor
bei einem Be- und Entladen des Fahrzeugs oder einem Ein- und Ausstieg der Passagiere
beschädigt werden kann, was schlimmsten Falls dazu führt, dass die Fahrzeugtür und
damit u. U. auch das Fahrzeug nicht mehr bewegt werden kann.
[0022] Vor diesem Hintergrund schlägt die Erfindung vor, (mindestens) einen Sensor in den
fluidischen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb zu integrieren, wovon auch umfasst ist, wenn
der Sensor an ein Gehäuse des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs angesetzt ist. Der Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
bildet mit dem derart integrierten Sensor eine kompakte Baueinheit, die bereits werkseitig
vor Ausstattung des Fahrzeugs mit dem Fahrzeugtür-Schwenkantrieb montiert und ggf.
kalibriert sowie hinsichtlich ihrer Funktion geprüft werden kann. Mit Einbau des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs
ist dann bereits die Montage des Sensors erfolgt, sodass dieser lediglich elektrisch
angeschlossen werden muss. Ist der Fahrzeugtür-Schwenkantrieb werkseitig ordnungsgemäß
mit dem Sensor montiert, können sich keine Montage oder Ausrichtungsfehler für die
relative Anordnung des Sensors gegenüber den Antriebselementen der Fahrzeugtür ergeben.
[0023] Darüber hinaus beruht die Erfindung auf dem Grundgedanken, nicht ein beliebiges Antriebselement
der Fahrzeugtür sensorisch zu erfassen. Vielmehr wird erfindungsgemäß mittels des
in den Fahrzeugtür-Schwenkantrieb integrierten Sensors die axiale Stellbewegung des
Stellkolbens erfasst. Die axiale Stellbewegung des Stellkolbens gibt unmittelbar Aufschluss
einerseits hinsichtlich der Druckdifferenz in den beiden von dem Stellkolben begrenzten
Arbeitskammern. Andererseits korreliert die axiale Stellbewegung des Stellkolbens
über den Kopplungsmechanismus, der unter Umständen eine definierte Kopplungscharakteristik
besitzt, mit der Schwenkbewegung des Antriebsorgans, also auch mit der Schwenkbewegung
der Fahrzeugtür. Um ein nicht einschränkendes Beispiel für die erfindungsgemäß herbeigeführten
Vorteile zu nennen, kann für den Fall, dass das Antriebsorgan zunächst eine Schwenkbewegung
ausführt zum Öffnen und Schließen der Fahrzeugtür und mit Erreichen der Schließstellung
eine Hubbewegung zur Verriegelung der Fahrzeugtür ausführt, mit Erfassung der axialen
Stellbewegung des Stellkolbens durch den Sensor in dem ersten axialen Stellbereich
mit dem Sensor der Schwenkwinkel der Fahrzeugtür erfasst werden, während in dem anderen,
mit dem Erreichen der Schließstellung (oder mit dem Anschlagen der Rollen an den Anschlag
gemäß dem eingangs genannten Stand der Technik) beginnenden Stellbereich der Sensor
ein Messsignal erzeugt, welches mit der Hubbewegung des Antriebsorgans korreliert
oder sogar die Hubbewegung der Fahrzeugtür entspricht. Damit kann mit demselben Sensor
die Erfassung unterschiedlicher Bewegungsarten des Antriebsorgans bzw. der Fahrzeugtür
erfolgen.
[0024] Die vorliegende Erfindung erfasst hierbei beliebige Arten der Erfassung der axialen
Stellbewegung durch den Sensor, insbesondere eine Erfassung des Stellwegs, der Stellgeschwindigkeit
oder der Stellbeschleunigung. Hierbei kann der Sensor ein mehrfach gestuftes, digitales
oder analoges Ausgangssignal erzeugen, wobei in dem Sensor auch eine Aufbereitung
und Umwandlung eines erzeugten, von der axialen Stellbewegung abhängigen Signals durch
eine geeignete elektronische Schaltung, eine Steuereinheit, einen Wandler o. ä. erfolgen
kann. In jedem Fall handelt es sich bei dem Sensor nicht um einen Druckschalter entsprechend
dem eingangs genannten Stand der Technik, einen reinen Endlagenschalter oder einen
anderen Sensor, welcher lediglich ein binäres Ausgangssignal erzeugt. Vielmehr erfasst
der Sensor mehr als zwei, beispielsweise mehr als 2
6, 2
8, 2
10 oder 2
12 digitale Stellpositionen, -geschwindigkeiten, oder -beschleunigungen oder wie zuvor
erwähnt, ein analoges Stellsignal des Stellkolbens. Möglich ist hierbei allerdings
auch, dass der Sensor nicht die Stellbewegung im gesamten Stellbereich des Stellkolbens
erfasst, sondern nur in einem Teil-Stellbereich, sofern hier mehrere unterschiedliche,
von der Stellbewegung abhängige Signalwerte erzeugt werden können. Es versteht sich,
dass zusätzlich zu dem erfindungsgemäßen Sensor in dem Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
oder weiteren Antriebselementen oder dem Fahrzeugtür-Steuerkreis andere Sensoren und
Sensortypen eingesetzt werden können, auch die eingangs genannten Druckschalter, Potentiometer
u. ä.
[0025] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei dem in den fluidischen
Fahrzeugtür-Schwenkantrieb integrierten Sensor um einen berührungslosen Sensor, wodurch
eine Beeinflussung der Betätigungskräfte des Stellkolbens und der hervorgerufenen
Stellbewegung infolge einer durch den Sensor hervorgerufenen Reibung und ein etwaiger
durch Reibung begründeter Verschleiß vermieden werden können.
[0026] In besonderer Ausgestaltung dieses erfindungsgemäßen Gedankens handelt es sich bei
dem berührungslosen Sensor um einen magnetostriktiven Sensor. Derartige Sensoren verfügen
über einen Wellenleiter, einen Permanentmagneten, welcher relativ zu dem Wellenleiter
bewegt wird, sowie einen Wandler, der eine mechanische Schwingung in dem Wellenleiter,
die abhängig ist von der relativen Entfernung zwischen dem Permanentmagneten und einem
Referenzpunkt des Wellenleiters, in ein elektrisches Signal umsetzt. Der Einsatz eines
magnetostriktiven Sensors ist weitgehend unempfindlich gegenüber Umwelteinflüssen
wie Temperatur, Erschütterung, Schock, Vibrationen und Verschmutzung. Im Gegensatz
zu einem Encoder kann unter Umständen eine Kalibrierung oder Vorgabe eines Nullpunktes
für den magnetostriktiven Sensor entfallen, da dieser immer die Referenzposition kennt,
auch bei einem Einbruch einer elektrischen Leistungsversorgung. Auch bei einem Austausch
des Sensors ist u. U. keine erneute Kalibrierung erforderlich.
[0027] Der Sensor, insbesondere der magnetostriktive Sensor, kann mit beliebigen Bauelementen
des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs gekoppelt sein. Ein Sensorteil kann dazu beispielsweise
von außen an dem Gehäuse befestigt oder in dieses integriert sein, während ein anderes
Sensorteil an dem Stellkolben befestigt ist oder in diesen integriert ist, wodurch
die axiale Stellbewegung des Stellkolbens erfasst werden kann. Wenn der Sensor beispielsweise
als magnetostriktiver Sensor ausgebildet ist, kann ein Permanentmagnet an dem Stellkolben
angeordnet sein, der mit einem von außen an dem Gehäuse angeordneten Wellenleiter
des Sensors zusammenwirkt. Für eine besondere Ausgestaltung der Erfindung ist der
Sensor zumindest teilweise in eine Führungsstange integriert, über die der Stellkolben
verdrehgesichert ist. Beispielsweise kann der vorgenannte Wellenleiter sich durch
die Führungsstange hindurch erstrecken. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn die
Führungsstange nicht ferromagnetisch ist. Für den Fall, dass die Führungsstange metallisch
sein soll, ist diese vorzugsweise nicht magnetisch, also austenitisch und nicht ferritisch,
beispielsweise aus einem entsprechenden Edelstahl, hergestellt, oder durch entsprechende
Legierung wie mit einem hohen Nickel-Anteil nicht magnetisch gemacht. Ebenfalls möglich
ist, dass die Führungsstange aus einem Hartkunststoff hergestellt ist.
[0028] In weiterer Ausgestaltung dieses Lösungsgedankens kann in den Stellkolben, beispielsweise
benachbart oder angrenzend an eine Ausnehmung für die Führungsstange, der zuvor erläuterte
Permanentmagnet des magnetostriktiven Sensors integriert sein. Hierbei kann der Permanentmagnet
eine beliebige Form besitzen, beispielsweise mit einer die Führungsstange umgebenden
Hülse ausgebildet sein oder radial von außen in eine entsprechende Ausnehmung des
Stellkolbens unmittelbar benachbart der Führungsstange eingesetzt sein.
[0029] Ist der Permanentmagnet radial von außen in den Stellkolben eingesetzt, ist es von
Vorteil, wenn der Stellkolben in Richtung der axialen Stellbewegung des Stellkolbens
vor und/oder hinter dem Permanentmagnet ein Dichtelement besitzt. Ist sowohl vor als
auch hinter dem Permanentmagnet jeweils ein Dichtelement angeordnet, so sind diese
Dichtelemente ist zuständig zur Abdichtung des Bereichs, in welchem der Permanentmagnet
angeordnet ist, gegenüber dem Übertritt des Betätigungsfluids von den Arbeitskammern.
[0030] Um den zuverlässigen Betrieb des Sensors und damit auch des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs
zu gewährleisten, muss der Sensor gegenüber Umwelt- und Betriebsbedingungen geschützt
sein. Hierbei kann der Sensor per se die nötige Schutzwirkung gewährleisten, während
andere Komponenten des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs höhere oder niedrigere Schutzanforderungen
erfüllen können. Möglicherweise wird der Sensor von einem Hersteller eines Fahrzeugtür-Schwenkantriebs
als Zukaufteil von Dritten bezogen, wobei der Sensor bereits von Haus aus die erforderlichen
Schutzfunktionen gewährleisten kann. Auch zur Reduzierung der Kosten des zugekauften
Sensors kann ein Sensor in dem erfindungsgemäßen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb eingesetzt
werden, der ein erstes Gehäuse besitzt, welches einer ersten IP-Schutzklasse zugeordnet
ist. Derartige IP-Schutzklassen oder -Grade sind definiert in Normen wie DEN EN 60529
und DEN 40 050 für Berührungs- und Fremdkörperschutz (erste Kennziffer) und einen
Wasserschutz (zweite Kennziffer). Hierbei kann die genannte erste IP-Schutzklasse
an sich ungenügend sein für den Einsatz des Sensors in dem Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
und damit in dem Fahrzeug. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung ist das erste
Gehäuse des Sensors in einem zweiten Gehäuse angeordnet, welches eine zweite IP-Schutzklasse
besitzt, die größer ist als die erste IP-Schutzklasse, nämlich einer IP-Schutzklasse
entspricht, die für den Fahrzeugtür-Schwenkantrieb und das hiermit ausgestattete Fahrzeug
angemessen ist. Um lediglich ein nicht beschränkendes Beispiel zu nennen, kann der
Sensor von Haus aus der Schutzklasse IP 30 zugeordnet sein, während mittels des zweiten
Gehäuses eine Schutzklasse IP 67 herbeigeführt werden kann.
[0031] Hierbei kann das genannte zweite Gehäuse einen Anschluss für eine elektrische Schnittstelle
besitzen, beispielsweise für einen genormten elektrischen Stecker, wobei der Anschluss
ebenfalls die erforderliche IP-Schutzklasse gewährleistet.
[0032] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt in einem ersten Stellbereich des
Stellkolbens eine Verschwenkung des Antriebsorgans zur Verschwenkung der Fahrzeugtür.
In einem zweiten Stellbereich erfolgt eine axiale Stellbewegung des Antriebsorgans
zur Herbeiführung einer Verriegelung der Fahrzeugtür, insbesondere durch ein Anheben
derselben. Eine Steuereinheit, die in den Fahrzeugtür-Schwenkantrieb integriert sein
kann, beispielsweise an diesen angesetzt sein kann, oder aber extern von einem Gehäuse
des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs angeordnet ist, ist mit Steuerlogik ausgestattet.
Die Steuerlogik nimmt eine Auswertung des Messsignals des Sensors dahingehend vor,
ob sich der Stellkolben in dem ersten oder dem zweiten Stellbereich befindet, sodass
die Steuerlogik erkennen kann, ob ein Verschwenken der Fahrzeugtür zwischen der Öffnungsstellung
und der Schließstellung erfolgt oder die Schließstellung bereits erreicht ist und
eine Verriegelung der Fahrzeugtür stattfindet. Entsprechendes gilt natürlich auch
in umgekehrter Richtung, sodass erkannt werde kann, ob die Fahrzeugtür entriegelt
wird oder eine Bewegung von der Schließstellung in die Öffnungsstellung erfolgt.
[0033] In bevorzugter Ausgestaltung verfügt das zweite Gehäuse über einen Anschluss für
eine elektrische Schnittstelle, wobei dieser Anschluss einen genormten Anschluss bilden
kann und ebenfalls die zuvor genannte zweite IP-Schutzklasse gewährleisten kann.
[0034] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt in einem ersten Stellbereich des
Stellkolbens eine Verschwenkung des Antriebsorgans zur Verschwenkung der Fahrzeugtür,
während in einem zweiten Stellbereich des Stellkolbens eine axiale Stellbewegung des
Antriebsorgans zur Herbeiführung einer Verriegelung der Fahrzeugtür erfolgt. Der Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
ist mit einer Steuereinheit mit Steuerlogik ausgestattet. Hierbei kann die Steuereinheit
in den Fahrzeugtür-Schwenkantrieb integriert sein, insbesondere an ein Gehäuse des
Fahrzeugtür-Schwenkantriebs angesetzt sein, oder auch extern von dem Gehäuse des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs
angeordnet sein. Die Steuerlogik der Steuereinheit nimmt eine Auswertung des Messsignals
des Sensors vor dahingehend, ob sich der Stellkolben in dem ersten oder dem zweiten
Stellbereich befindet, sodass in der Steuereinheit zur weiteren Verarbeitung bekannt
ist, ob gerade eine Verschwenkung des Antriebsorgans und damit der Fahrzeugtür erfolgt
oder eine axiale Stellbewegung des Antriebsorgans zum Ver- oder Entriegeln erfolgt.
[0035] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist gegeben durch
ein Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugtür-Steuerung mit einem fluidischen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
der zuvor erläuterten Art. Während grundsätzlich eine beliebige Nutzung des Signals
des Sensors möglich ist, erfolgt für dieses erfindungsgemäße Verfahren eine Regelung
der fluidischen Beaufschlagung des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs unter Verwendung des
Messsignals des Sensors. Regelungsziel kann hierbei bspw. die Gewährleistung eines
vorgegebenen Bewegungsverlaufs für eine Stellbewegung des Stellkolbens sein.
[0036] In weiterer Ausgestaltung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens ist möglich, dass unter
Berücksichtigung des Messsignals des Sensors ein Fehlersignal für einen nicht ordnungsgemäßen
Betrieb der Fahrzeugtür-Steuerung ermittelt wird. Um hier ein nicht beschränkendes
Beispiel zu nennen, kann mit einer Ansteuerung der Beaufschlagung einer Arbeitskammer
über das Messsignal des Sensors zur Erfassung der axialen Stellbewegung des Stellkolbens
erfasst werden, ob auch tatsächlich eine axiale Stellbewegung des Stellkolbens erfolgt.
Ist dieses nicht der Fall, kann auf einem Fehler erkannt werden, beispielsweise infolge
einer Leckage, eines Druckeinbruchs in der fluidischen Versorgung, einer Verstopfung
eines Kanals u. ä. Ein derartiger Fehler kann dann durch geeignete Steuerungsmaßnahmen
in dem Fahrzeugtür-Steuerkreis ausgeglichen werden und/oder akustisch oder optisch
signalisiert werden.
[0037] In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird unter Berücksichtung
des Messsignals des Sensors zur Erfassung der axialen Stellbewegung des Stellkolbens
das Vorliegen eines Widerstands gegen die Öffnungsbewegung und/oder die Schließbewegung
der Fahrzeugtür ermittelt. Um auch hier ein nicht beschränkendes Beispiel zu nennen,
kann an sich für einen ordnungsgemäßen Betrieb über einen Druck in einet Arbeitskammer
oder einer Zuführleitung zu derselben erkannt werden, ob eine Verriegelungsbewegung
(oder Entriegelungsbewegung) mit einer axialen Stellbewegung des Antriebsorgans oder
der Fahrzeugtür vorliegt, da hier üblicherweise die Drücke in der Arbeitskammer größer
sind. Allerdings kann derselbe Druckanstieg auch auftreten, wenn eine Öffnungs- oder
Schließbewegung der Fahrzeugtür abseits der Öffnungs- oder Schließstellung behindert
ist, was bei alleinigem Einsatz eines Drucksensors oder Druckschalters nicht von der
Ver- oder Entriegelungsbewegung unterschieden werden kann. Mittels der Berücksichtigung
des Messsignals des Sensors kann eine derartige Unterscheidung erfolgen, womit die
Betriebssicherheit erhöht ist und geeignete Maßnahmen durch eine Steuereinheit eingeleitet
werden können.
[0038] Möglich ist auch, dass, wie dies Gegenstand einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist, unter Berücksichtigung des Messsignals des Sensors eine Regelung für
eine Endlagendämpfung erfolgt. Hierbei ist es bspw. möglich, dass mittels des Sensors
erkannt wird, ob sich eine Annäherung an eine Endlage erfolgt. Ist dieses der Fall,
kann über eine geeignete Steuereinheit und ein Ventil oder eine verstellbare Drossel
die Dämpfung für die Beaufschlagung der Arbeitskammern mit dem Fluid beeinflusst werden.
[0039] Wie zuvor erwähnt kann das Messsignal des Sensors einem Stellweg, einer Stellgeschwindigkeit
oder einer Stellbeschleunigung des Stellkolbens entsprechen. In besonderer Ausgestaltung
wird, beispielsweise durch eine Steuereinheit oder einen geeigneten Filter, aus dem
Messsignal des Sensors sowohl ein Stellweg als auch eine Stellgeschwindigkeit ermittelt.
Hierbei kann beispielsweise die Stellgeschwindigkeit durch einfache Differentiation
des Stellwegs nach der Zeit erzeugt werden. Der Stellweg gibt dabei Aufschluss, wo
sich das Antriebsorgan (und der Stellkolben) gerade befindet/befinden. Hingegen kann
über die Stellgeschwindigkeit beispielsweise Einfluss auf die Endlagendämpfung genommen
werden oder mit einem anhand der Stellgeschwindigkeit festgestellten "rucken" kann
auf einen Fehler rückgeschlossen werden. Ebenfalls möglich ist die Ermittlung eines
Stellwegs aus einer gemessenen Stellgeschwindigkeit, insbesondere durch Integration
des Messsignals.
[0040] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist gegeben durch
eine neuartige Verwendung eines besonderen Sensortyps, nämlich eines magnetostriktiven
Sensors. Während dieser üblicherweise insbesondere in Walz-, Stahlwerken sowie für
Füllstandsmessungen in Tanks eingesetzt wird, schlägt die Erfindung erstmalig vor,
einen magnetostriktiven Sensor in einem Fahrzeugtür-Schwenkantrieb für einen Omnibus
oder eine Bahn einzusetzen.
[0041] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung genannten
Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft
und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch
der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des
Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes:
weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien
und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung
und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher
Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche
ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich
und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen
dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können
in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung
entfallen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0042] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb.
- Fig. 2
- zeigt ein schematisches Blockschaltbild für ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb
einer Fahrzeugtür-Steuerung mit einem fluidischen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb.
- Fig.3
- zeigt einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Fahrzeugtür-Schwenkantriebs.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0043] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb 1 in einem Längsschnitt.
Der Fahrzeugtür-Schwenkantrieb 1 verfügt über einen Grundkörper 2 mit einem Gehäuse
3, welches einen Arbeitszylinder 4 ausbildet. Der Arbeitszylinder 4 ist mit einer
kreisscheibenförmigen Bodenplatte 5 und einer kreisscheibenförmigen Deckplatte 6 sowie
einer hohlzylinderförmigen Hülse 7 gebildet, die koaxial zu einer Längsachse 8 angeordnet
sind und unter Abdichtung eines Innenraums 9 fest miteinander verbunden sind. Hierzu
umschließen die Endbereiche der Hülse 7 jeweils mit einer geeigneten Passung einen
Bund 10, 11 der Bodenplatte 5 und der Deckplatte 6 unter Zwischenordnung von Dichtelementen
12, 13 in Form von O-Ringen, welche Aufnahme finden in Ringnuten des Bunds 10, 11.
[0044] Der Innenraum 9 des Arbeitszylinders 4 ist durch einen radial außenliegend gegenüber
der Hülse 7 abgedichteten Stellkolben 14 unterteilt in Arbeitskammern 15, 16, wobei
in der Betriebsstellung gemäß Fig. 1 das Volumen der Arbeitskammer 15 minimal ist,
da der Stellkolben 14 an der Bodenplatte 5 anliegt. Diese Betriebsstellung korreliert
mit einer Schließstellung der Fahrzeugtür. Ist der Stellkolben 14 unter Maximierung
des Volumens der Arbeitskammer 15 so nach oben verschoben, dass der Stellkolben 14
an der Deckplatte 6 zur Anlage kommt, ist die Öffnungsstellung der Fahrzeugtür erreicht.
Durch den Arbeitszylinder 4, hier durch die Hülse 7, ist der Stellkolben 14 geführt
in eine axiale Stellrichtung 17, also entlang der Längsachse 8. Eine Rotation des
Stellkolbens 14 um die Längsachse 8 ist hingegen nicht möglich. Hierzu erstrecken
sich zwei Führungsstangen 18, 19 durch den Arbeitszylinder 4 und den Innenraum 9 hindurch.
Die Führungsstangen 18, 19 sind parallel zur Längsachse 8 orientiert und befinden
sich, gesehen in einem Querschnitt, bei gleichem Abstand von der Längsachse 8 auf
diametral gegenüber liegenden Positionen. Die Führungsstangen 18, 19 besitzen im Bereich
des Innenraums 9 eine zylinderförmige Mantelfläche. Die Führungsstangen 18, 19 sind
jeweils in einem Endbereich mit der Bodenplatte 5 sowie in einem anderen Endbereich
mit der Deckplatte 6 fest verbunden. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel besitzt
die Bodenplatte 5 zwei Gewindebohrungen, in welche die zugeordneten Endbereiche der
Führungsstangen 18, 19 eingeschraubt sind. Die Deckplatte 6 verfügt über zwei Durchgangsausnehmungen
20, 21, durch welche sich die Führungsstangen 18, 19 hindurch erstrecken bis in außenseitige
Vertiefungen 22, 23. Im Bereich der Vertiefung 22, 23 besitzen die Führungsstangen
18, 19 jeweils ein Außengewinde, auf welches Sicherungsmuttern 24, 25 aufschraubbar
sind. In der Art von Zugankern kann über das Anziehen der Sicherungsmuttern 24, 25
ein Verspannen der Führungsstangen 18, 19 erfolgen, womit auch ein axiales Verspannen
der Hülse 7 zwischen der Bodenplatte 5 und der Deckplatte 6 erfolgt, sodass eine zusätzliche
Befestigung zwischen Bodenplatte 5 und Deckplatte 6 an der Hülse 7 nicht zwingend
erforderlich ist.
[0045] Der Stellkolben 14 besitzt im Bereich seiner Kontaktfläche zu der Hülse 7 auf den
den Arbeitskammern 15, 16 zugewandten Seiten jeweils eine Ringnut, in denen Dichtelemente
26, 27 aufgenommen sind, die eine Abdichtung gegenüber der Hülse 7 gewährleisten,
womit ein Übertritt von Fluid zwischen den Arbeitskammern 15, 16 über die Führungsfläche
zwischen Stellkolben 14 und Hülse 7 unterbunden ist.
[0046] Die Führungsstangen 18, 19 erstrecken sich mit ihrer zylinderförmigen Mantelfläche
durch korrespondierende Durchgangsausnehmungen 28, 29 des Stellkolbens 14 hindurch.
Zwischen Stellkolben 14 und Führungsstangen 18, 19 sind jeweils Gleitlagerhülsen 30,
31 sowie in axialer Richtung zwischen den Gleitlagerhülsen 30, 31 ein Dichtelement
32, hier ein O-Ring zur Abdichtung der Arbeitskammern 15, 16 gegeneinander, zwischengeordnet.
[0047] Durch den Innenraum 9 hindurch erstreckt sich koaxial zur Längsachse 8 ein Antriebsorgan
33. Das Antriebsorgan 33 ist sowohl in der Bodenplatte 5 als auch in der Deckplatte
6 verdrehbar gelagert, wobei in der Bodenplatte 5 und/oder der Deckplatte 6 auch eine
Axiallagerung des Antriebsorgans 33 erfolgen kann. Ein Antriebszapfen 34 kragt durch
die Bodenplatte 5 aus dem Gehäuse 3 heraus. Über den Antriebszapfen 34 des Antriebsorgans
33 kann das Antriebsorgan 33 mit weiteren Antriebselementen der Fahrzeugtür, beispielsweise
einer Drehsäule, oder unmittelbar der Fahrzeugtür, drehfest gekoppelt werden, um eine
Rotation oder Verschwenkung des Antriebsorgans 33 an die Fahrzeugtür, unter Umständen
auch mit einer Übersetzung durch ein zusätzliches zwischengeordnetes Getriebe, zu
übertragen. Für den Fahrzeugtür-Schwenkantrieb 1 gemäß Fig. 1 erfolgt eine reine Verschwenkung
des Antriebsorgans 33, wobei im Rahmen der vorliegenden Erfindung abweichend, wie
eingangs näher erläutert, auch insbesondere für eine Ver- oder Entriegelung der Fahrzeugtür
in einer Schließstellung und/oder für ein Blockieren einer Schwenkbewegung der Fahrzeugtür
eine axiale Bewegung des Antriebsorgans 33 entlang der Längsachse 8 erfolgen kann.
Die Bodenplatte 5 besitzt eine Durchgangsausnehmung 35. Unter Zwischenschaltung eines
Abstreifers 36 und einer Bundbuchse 37 ist das Antriebsorgan 33 in der Durchgangsausnehmung
35 der Bodenplatte 5 geführt. Die Bundbuchse 37 ist über eine Distanzscheibe 38, eine
Dämpfungsscheibe 39 und eine weitere Distanzscheibe 40 an einem Absatz 41 des Antriebsorgans
33 abgestützt. Die Dämpfungsscheibe 39 ist drehfest mit dem Antriebsorgan 33 gekoppelt
und verfügt über ein in Umfangsrichtung orientiertes Langloch. Für Schwenkstellungen
des Antriebsorgans 33 abseits der Öffnungsstellung und der Schließstellung gibt das
Langloch einen Anschluss zur Beaufschlagung der Arbeitskammer 15 vollständig frei,
während die Endbereiche des Langlochs in Annäherung an die Öffnungsstellung oder die
Schließstellung den Anschluss teilweise oder zunehmend verschließen mit der Herbeiführung
einer Drosselung für eine Endlagendämpfung. Hinsichtlich weiterer Details zu dieser
Art der Ausgestaltung der Endlagendämpfung wird auf
DE 10 2006 031 447 B4 verwiesen.
[0048] Auch die Deckplatte 6 verfügt über eine Durchgangsausnehmung 42 zur Lagerung des
Antriebsorgans 33, ohne dass das Antriebsorgan 33 durch die Deckplatte 6 hindurch
tritt. Unter Zwischenschaltung einer axialen Abstützscheibe 43 stützt sich eine Stirnseite
des Antriebsorgans 33 an einem Boden 44 der Durchgangsausnehmung 42 ab. Über ein geeignetes
Radiallager 45 erfolgt hier die Lagerung des Antriebsorgans 33 gegenüber der Deckplatte
6. Auch hier ist drehfest mit dem Antriebsorgan 33 eine Dämpfungsscheibe 46 gekoppelt,
über welche eine Endlagendämpfung für die fluidische Beaufschlagung der Arbeitskammer
15 bewerkstelligt werden kann, wie dies zuvor beschrieben worden ist.
[0049] Über einen Kopplungsmechanismus 47 erfolgt eine Übertragung der axialen Stellbewegung
47 in eine Schwenkbewegung 48 des Antriebsorgans 33. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel
ist der Kopplungsmechanismus 47 als ein Spindeltrieb ausgebildet, wie dieser im Detail
auch in den eingangs erläuterten Druckschriften beschrieben ist, auf welche ergänzend
hinsichtlich näherer Details hingewiesen wird. Zur Bildung des Kopplungsmechanismus
47 ist das Antriebsorgan 33 im Innenraum 9 mit zwei Schraubengängen 49, 50 ausgestattet,
welche sich wendelartig um die Längsachse 8 erstrecken. An den Schraubengängen wälzen
Rollen 51, 52 ab, welche verdrehbar um Drehachsen, die vertikal zur Zeichenebene gemäß
Fig. 1 orientiert sind, gegenüber dem Stellkolben 14 gelagert sind. Über die Rollen
51, 52 kann einerseits ein Ausgleich der Axialbewegung des Stellkolbens 14 gegenüber
dem nicht axial bewegten Antriebsorgan 33 mit einer Wälzbewegung der Rollen erfolgen.
Andererseits ermöglichen die Rollen 51, 52 über ihre Kontaktlinie mit den Schraubengängen
49, 50 eine Umwandlung der axialen Stellbewegung 17 des Stellkolbens 14 in eine Schwenkbewegung
48 des Antriebsorgans 33. Zwischen Stellkolben 14 und Antriebsorgan 33 sind eine Führungshülse
53 sowie Dichtelemente 54, 55 zwischengeordnet, um zu vermeiden, dass ein fluidischer
Druckausgleich zwischen den Arbeitskammern 15, 16 über die Ausnehmung des Stellkolbens
14 erfolgt, durch welche das Antriebsorgan 33 hindurchgeführt ist. Die Dichtung 54
besitzt eine unrunde Innenkontur, die der Außenkontur des Antriebsorgans 33 mit den
gewendelten Schraubengängen 49, 50 entspricht, um eine Abdichtung gegenüber dem Antriebsorgan
33 zu ermöglichen. Hinsichtlich weiterer Details zu der Dichtung 54 sowie der Befestigung
derselben über die Führungshülse 53 in dem Stellkolben 14 wird auf die eingangs angeführte
Druckschrift
DE 10 2007 025 375 B4 verwiesen.
[0050] Als eine Besonderheit erfolgt eine zusätzliche Abdichtung der Arbeitskammern 15,
16 im Bereich der Endstellungen, also der Öffnungsstellung sowie der Schließstellung,
um die Dichtwirkung der Dichtung 54 in diesen Endbereichen zu unterstützen. Hierzu
besitzt das Antriebsorgan 33 gesehen von dem Antriebszapfen 34 vor dem Beginn der
Schraubengänge 49, 50 eine Ringnut mit darin angeordnetem Dichtelement 56, welche
zur Abdichtung an eine Innenfläche des Stellkolbens 14 im Bereich der Schließstellung
kommt. In dem der Deckplatte 6 zugeordneten Endbereich verfügt das Antriebsorgan 33
über eine aufgesetzte Dichthülse 57. Die Dichthülse 57 besitzt radial außenliegend
eine Ringnut, in welche ein Dichtelement 58 eingelegt ist. Gelangt der Stellkolben
14 in den Bereich der Schließstellung, kommt das Dichtelement 58 zur Anlage an eine
Innenfläche der Führungshülse 53, um eine zusätzliche Abdichtung zu gewährleisten.
[0051] Der Fahrzeugtür-Schwenkantrieb 1 ist mit einem Sensor 59 ausgestattet. Der Sensor
59 ist gebildet mit einem Permanentmagneten 60, einem Wellenleiter 61, einem Wandler
62 und einem Anschluss 76. Der Wellenleiter 61 besteht aus einem magnetostriktiven
Material. Um lediglich ein nicht beschränkendes Beispiel zu nennen, kann hier ein
Röhrchen aus einer Nickel-Eisen-Legierung eingesetzt sein, durch welche ein Kupferleiter
gefädelt ist. Alternativ kann ein Nickeldraht Einsatz finden. Für den Messvorgang
wird durch einen kurzen Stromimpuls durch den Kupferleiter oder den Nickeldraht ein
zirkulares Magnetfeld erzeugt, welches aufgrund weichmagnetischer Eigenschaften des
Wellenleiters 61 in diesem gebündelt wird. Der Permanentmagnet 60 dient als Positionsgeber
für den Stellkolben 14. Die magnetischen Feldlinien des Permanentmagneten 60 verlaufen
rechtwinklig zum zirkularen Magnetfeld des Wellenleiters 61 und sind im Wellenleiter
61 gebündelt. Im Bereich der Überlagerung des zirkularen Magnetfelds des Wellenleiters
61 und der magnetischen Feldlinien des Permanentmagneten 60 entsteht im Mikrobereich
des Kristallgefüges des Wellenleiters 61 eine elastische Verformung durch Magnetostriktion,
die eine nach beiden Seiten sich ausbreitende, mechanische Welle erzeugt. Die zum
Ende des Wellenleiters 61 laufende Welle wird dort weggedämpft, während die zum Wandler
62 laufende Welle durch Umkehrung des magnetostriktiven Effekts in dem Wandler ein
elektrisches Messsignal erzeugt, welches mit der Position des Permanentmagneten 60,
also des Stellkolbens 14 korreliert. Alternative Bauformen dämpfen das Signal in Richtung
des dem Wandler abgewandten Endbereichs des Wellenleiters 61 nicht ab, sondern lassen
es dort reflektieren. Dies kann den Vorteil haben, dass das reflektierte Signal zur
Fehleranalyse und Temperaturkompensation verwendet werden kann.
[0052] Ein beispielhaft im Rahmen der Erfindung einsetzbarer Sensor 59 ist ein unter der
Kennzeichnung "Temposonics" (eingetragene Marke), C-Serie, Basissensor analog (Messlänge
52-250 Millimeter) des Unternehmens MTS Sensor Technologie GmbH & Co. KG, 58513 Lüdenscheid,
Deutschland vertriebener Sensor.
[0053] Die Führungsstange 19 verfügt über eine zentrische Längsbohrung, die hier als Sacklochbohrung
77 ausgebildet ist, welche sich bis zu der Bodenplatte 5 erstreckt. In dieser Sacklochbohrung
77 ist unter Ausbildung eines geringfügigen radialen Montagespiels der Wellenleiter
61 angeordnet, welcher sich, wie in Fig. 1 dargestellt, über den gesamten Innenraum
9 erstrecken kann, zumindest jedoch bis zu der Position des Permanentmagneten 60 in
der in Fig. 1 wirksamen Schließstellung. Der Sensor 59 verfügt über ein Gehäuse 63,
in welches im Bereich einer Stirnseite der Wellenleiter 61 eintritt, während im Bereich
der gegenüber liegenden Stirnseite der Anschluss 76 vorgesehen ist. Das Gehäuse gewährleistet
eine IP-Schutzklasse, insbesondere IP 30. Das Gehäuse 63 ist Lieferumfang des Sensors
59 und fester Bestandteil desselben. Das Gehäuse 63 ist in einem Gehäuse 64 angeordnet.
Das Gehäuse 64 ist an das Gehäuse 3 angesetzt und fest mit diesem verbunden. Für das
in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel erfolgt die feste Verbindung durch eine
quer zur Längsachse des Sensors orientierte Madenschraube 65. Ein hülsenartiger Ansatz
des Gehäuses 64 findet Aufnahme in einer entsprechenden Ausnehmung der Deckplatte
6, wobei zwischen Ansatz und Deckplatte 6 ein Dichtelement, hier ein O-Ring, zwecks
Abdichtung zwischengeordnet ist. Das Gehäuse 64 besitzt einen standardisierten oder
genormten Anschluss 66 für einen Stecker 67 für eine elektrische Versorgungsleitung
und/oder eine Ausgangsleitung des Sensors 59, wobei diese Leitungen dann mit dem Anschluss
76 des Sensors 59 gekoppelt sind.
[0054] Von Vorteil ist, wenn die Führungsstange 19 nicht magnetisch ist. Diese kann beispielsweise
aus einem austenitischen Edelstahl, Kunststoff oder einer Legierung mit einem hohen
Nickel-Anteil hergestellt sein. Der Sensor 59 kann bspw. ein analoges Ausgangssignal
im Bereich von 0,1-4,9 V erzeugen.
[0055] Mit der Stellbewegung 17 des Stellkolbens 14 bewegt sich der Permanentmagnet 60 entlang
der Führungsstange 19 und damit entlang des Wellenleiters 61, sodass der Sensor 59
entsprechend der Stellbewegung 17 ein Ausgangssignal erzeugt, welches durch eine Steuereinheit
verarbeitet werden kann. Diese Steuereinheit kann Bestandteil des Sensors 59 sein,
in dem Grundkörper 2 angeordnet sein oder extern angeordnet sein sowie neben der Auswertung
des Signals weiteren Zwecken diesen.
[0056] Fig. 2 zeigt ein stark schematisiertes Blockschaltbild für ein erfindungsgemäßes Verfahren
zum Betrieb einer Fahrzeugtür-Steuerung mit einem fluidischen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
1:
[0057] In einem Verfahrensschritt 68 erfolgt, beispielsweise über einen hydraulischen oder
pneumatischen Fahrzeugtür-Steuerkreis gemäß dem eingangs genannten Stand der Technik,
eine Beaufschlagung der Arbeitskammern 15, 16 des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs 1 mit
einer Änderung der Druckdifferenz in den Arbeitskammern 15, 16.
[0058] In einem Verfahrensschritt 69 wird das Messsignal des Sensors 59 erfasst und ausgewertet
in Form der Ermittlung eines Stellweges X, also einer Koordinate entlang der axialen
Stellbewegung 17.
[0059] In einem Verfahrensschritt 70 wird aus dem Stellweg X, beispielsweise über eine Differentiation
nach der Zeit oder geeignete Filterung, ein Geschwindigkeitssignal V für die Stellbewegung
17 ermittelt.
[0060] In dem Verfahrensschritt 71 wird ein Fehlersignal für einen nicht ordnungsgemäßen
Betrieb der Fahrzeugtür-Steuerung ermittelt. Im einfachsten Fall kann auf einen Fehler
geschlossen werden, wenn im Verfahrensschritt 68 eine Druckänderung vorgegeben ist,
aber in einem Verfahrensschritt 69 ermittelt wird, dass sich keine Änderung des Stellwegs
X oder keine ausreichende Änderung desselben ergibt. In diesem Fall kann beispielsweise
der Stellkolben blockiert oder verklemmt sein, eine fluidische Leitung verstopft sein
oder eine Leckage besitzen. Wird im Verfahrensschritt 71 das Vorliegen eines Fehlers
ermittelt, können geeignete Steuerungsmaßnahmen automatisiert ergriffen werden, um
diesem Fehler entgegenzuwirken. Alternativ oder zusätzlich kann optisch oder akustisch
ein Fehlersignal erzeugt werden.
[0061] In einem anschließenden Verfahrensschritt 72 kann verglichen werden, ob die Stellbewegung
17 einer Soll-Stellbewegung entspricht. Beispielsweise kann geprüft werden, ob zu
einem vorgegebenen Zeitpunkt ein vorgegebener Stellweg X und/oder eine vorgegebene
Stellgeschwindigkeit V gegeben ist. Auf Grundlage dieses Vergleichs kann dann eine
Regelung der Druckverhältnisse erfolgen, indem in dem dann wieder durchgeführten Verfahrensschritt
68 der Fahrzeugtür-Steuerkreis derart geregelt wird, dass sich eine Druckänderung
ergibt, welche in dem Vergleich ermittelte Abweichungen ausgleichen soll.
[0062] In einem Verfahrensschritt 73 kann ermittelt werden, ob eine Annäherung der Fahrzeugtür
an eine Endlage, also die Öffnungs- oder Schließstellung erfolgt. Beispielsweise kann
ermittelt werden, ob der Stellweg X dem Stellweg für die Öffnungsstellung oder die
Schließstellung mit einem vorgegebenen Umgebungsbereich um diese Stellung entspricht.
Ist dies der Fall, kann die Endlagendämpfung ausgesteuert oder -geregelt werden, indem
beispielsweise eine Drossel aktiviert wird oder eine Drosselcharakteristik verändert
wird.
[0063] In einem Verfahrensschritt 74 kann ermittelt werden, ob ein Hindernis die Öffnungs-
oder Schließbewegung der Fahrzeugtür blockiert. Dies kann beispielsweise automatisiert
erkannt werden, wenn im Verfahrensschritt 68 eine Druckdifferenz ausgesteuert wird,
mit welcher an sich eine Veränderung des Stellwegs X bzw. eine Stellgeschwindigkeit
V auftreten würde, welche dann tatsächlich nicht oder in verringertem Ausmaß erfolgt.
Wird eine derartige Blockierung oder ein Widerstand für die Fahrzeugtür erkannt, kann
eine geeignete Steuerungsmaßnahme oder Regelungsmaßnahme eingeleitet werden. Möglich
ist, dass die Bewegung der Fahrzeugtür gestoppt wird, eine Druckdifferenz beseitigt
wird oder die Bewegungsrichtung der Fahrzeugtür umgekehrt wird.
[0064] Ein weiterer Verfahrensschritt 75 wird nur ausgeführt, wenn das Antriebsorgan 33
für eine erste axiale Stellbewegung 17 des Stellkolbens eine reine Schwenkbewegung
ausführt, während für einen anderen Bereich der axialen Stellbewegung eine axiale
Stellbewegung des Antriebsorgans 33 erzeugt wird zwecks Verriegelung oder Entriegelung
der Fahrzeugtür. In diesem Verfahrensschritt 75 wird geprüft, ob der Stellweg X in
dem erstgenannten Stellbereich liegt, womit erkannt werden kann, dass eine Verschwenkung
der Fahrzeugtür erfolgt. Wird hingegen erkannt, dass der Stellweg X in dem zweiten
Stellbereich liegt, kann automatisiert erkannt werden, dass eine Ver- oder Entriegelungsbewegung
durchgeführt wird. Dies ist ermöglicht insbesondere allein auf Grundlage des Signals
des Sensors 59, wobei natürlich auch ergänzend weitere Signale anderweitiger Sensoren
berücksichtigt werden können oder eine Stellgeschwindigkeit V, welche aus dem Signal
des Sensors 59 ermittelt worden ist. Zusätzlich möglich ist, dass geprüft wird, ob
eine Stellweg X erreicht ist, welcher einer Öffnungs- oder Schließstellung und/oder
einer entriegelten Stellung oder einer verriegelten Stellung entspricht.
[0065] Es versteht sich, dass die zuvor genannten Verfahrensschritte 68-75 alternativ oder
kumulativ in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden können. Für die Durchführung
der Verfahrensschritte kann eine Steuereinheit verantwortlich sein, die Bestandteil
des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs 1 ist, Bestandteil des Sensors 59 ist oder an anderer
Stelle in dem Fahrzeugtür-Steuerkreis angeordnet ist.
[0066] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugtür-Schwenkantriebs 1,
der grundsätzlich Fig. 1 entspricht. Allerdings ist der Sensor 59 auf andere Art und
Weise integriert. Auch gemäß Fig. 3 verfügt der Sensor 59 über einen an dem Stellkolben
14 angeordneten Permanentmagneten 60 sowie über einen Wellenleiter 61 mit einem Wandler
62 und einen Anschluss 76. Anders als in Fig. 1 ist der Wellenleiter 61 aber nicht
in die Führungsstange 18 integriert, sondern der Wellenleiter 61, der Wandler 62 und
der Anschluss 76 gehören zu einer von außen an dem Gehäuse 3 befestigten oder angeflanschten
Sensoreinheit 78. Die Sensoreinheit 78 ist dazu an einer an die Hülse 7 angebrachten
Schiene 79 angeordnet, sodass die Sensoreinheit 78 in axialer Richtung verschoben
und dann mit Schrauben 80, 81 an der Schiene 79 fixiert werden kann. Die axiale Position
der Sensoreinheit 78 wird dadurch vorzugsweise derart eingestellt, dass der Wellenleiter
61 in axialer Richtung den Bereich der axialen Stellbewegung des Stellkolbens 14 abdeckt.
Die Schiene 79 kann dabei einstückig mit der Hülse 7 gebildet sein. Die Schiene 79
kann aber auch separat von der Hülse 7 hergestellt und an der Hülse 7 befestigt sein.
[0067] Es versteht sich, dass in Ergänzung zu den beschriebenen Merkmalen auch die eingangs
für den Stand der Technik beschriebenen Ausgestaltungen der Fahrzeugtür-Schwenkantriebs
und/oder des Fahrzeugtür-Steuerkreises zur Anwendung kommen können, ohne dass hierdurch
der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0068]
- 1
- Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
- 2
- Grundkörper
- 3
- Gehäuse
- 4
- Arbeitszylinder
- 5
- Bodenplatte
- 6
- Deckplatte
- 7
- Hülse
- 8
- Längsachse
- 9
- Innenraum
- 10
- Bund
- 11
- Bund
- 12
- Dichtelement
- 13
- Dichtelement
- 14
- Stellkolben
- 15
- Arbeitskammer
- 16
- Arbeitskammer
- 17
- axiale Stellrichtung
- 18
- Führungsstange
- 19
- Führungsstange
- 20
- Durchgangsausnehmung
- 21
- Durchgangsausnehmung
- 22
- Vertiefung
- 23
- Vertiefung
- 24
- Sicherungsmutter
- 25
- Sicherungsmutter
- 26
- Dichtelement
- 27
- Dichtelement
- 28
- Durchgangsausnehmung
- 29
- Durchgangsausnehmung
- 30
- Gleitlagerhülse
- 31
- Gleitlagerhülse
- 32
- Dichtelement
- 33
- Antriebsorgan
- 34
- Antriebszapfen
- 35
- Durchgangsausnehmung
- 36
- Abstreifer
- 37
- Bundbuchse
- 38
- Distanzscheibe
- 39
- Dämpfungsscheibe
- 40
- Distanzscheibe
- 41
- Absatz
- 42
- Durchgangsausnehmung
- 43
- Abstützscheibe
- 44
- Boden
- 45
- Radiallager
- 46
- Dämpfungsscheibe
- 47
- Kopplungsmechanismus
- 48
- Schwenkbewegung
- 49
- Schraubengang
- 50
- Schraubengang
- 51
- Rolle
- 52
- Rolle
- 53
- Führungshülse
- 54
- Dichtelement
- 55
- Dichtelement
- 56
- Dichtelement
- 57
- Dichthülse
- 58
- Dichtelement
- 59
- Sensor
- 60
- Permanentmagnet
- 61
- Wellenleiter
- 62
- Wandler
- 63
- Gehäuse
- 64
- Gehäuse
- 65
- Madenschraube
- 66
- Anschluss
- 67
- Stecker
- 68
- Verfahrensschritt
- 69
- Verfahrensschritt
- 70
- Verfahrensschritt
- 71
- Verfahrensschritt
- 72
- Verfahrensschritt
- 73
- Verfahrensschritt
- 74
- Verfahrensschritt
- 75
- Verfahrensschritt
- 76
- Anschluss
- 77
- Sacklochbohrung
- 78
- Sensoreinheit
- 79
- Schiene
- 80
- Schraube
- 81
- Schraube
1. Fluidischer Fahrzeugtür-Schwenkantrieb (1) mit
a) einem Arbeitszylinder (4) und
b) einem Stellkolben (14), der in dem Arbeitszylinder (4) für eine axiale Stellbewegung
in eine axiale Stellrichtung (17) geführt ist und
c) einem Kopplungsmechanismus (47), welcher die axiale Stellbewegung des Stellkolbens
(14) umwandelt in eine Schwenkbewegung (48) eines Antriebsorgans (33),
dadurch gekennzeichnet, dass
d) in den fluidischen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb (1) ein Sensor (59) integriert ist,
welcher die axiale Stellbewegung des Stellkolbens (14) erfasst.
2. Fluidischer Fahrzeugtür-Schwenkantrieb (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (59) ein berührungsloser Sensor ist.
3. Fluidischer Fahrzeugtür-Schwenkantrieb (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der berührungslose Sensor (59) ein magnetostriktiver Sensor ist.
4. Fluidischer Fahrzeugtür-Schwenkantrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stellkolben (14) über eine Führungsstange (19) verdrehgesichert ist und der Sensor
(59) zumindest teilweise in die Führungsstange (19) integriert ist.
5. Fluidischer Fahrzeugtür-Schwenkantrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in den Stellkolben (14) ein Permanentmagnet (60) integriert ist.
6. Fluidischer Fahrzeugtür-Schwenkantrieb (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Permanentmagnet (60) radial von außen in den Stellkolben (14) eingesetzt ist
und in Richtung der axialen Stellbewegung des Stellkolbens (14) vor und/oder hinter
dem Permanentmagneten (60) der Stellkolben (14) ein Dichtelement (26, 27) angeordnet
ist.
7. Fluidischer Fahrzeugtür-Schwenkantrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (59) mit einem ersten Gehäuse (63) mit einer ersten IP-Schutzklasse gebildet
ist und das erste Gehäuse (63) in einem zweiten Gehäuse (64) angeordnet ist, welches
eine zweite IP-Schutzklasse besitzt, die größer ist als die erste IP-Schutzklasse.
8. Fluidischer Fahrzeugtür-Schwenkantrieb (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gehäuse (64) einen Anschluss (66) für eine elektrische Schnittstelle besitzt.
9. Fluidischer Fahrzeugtür-Schwenkantrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) in einem ersten Stellbereich des Stellkolbens (14) eine Verschwenkung des Antriebsorgans
(33) zur Verschwenkung der Fahrzeugtür erfolgt und
b) in einem zweiten Stellbereich eine axiale Stellbewegung des Antriebsorgans (33)
zur Herbeiführung einer Verriegelung der Fahrzeugtür erfolgt,
c) wobei eine Steuereinheit mit Steuerlogik ausgestattet ist, welche eine Auswertung
des Messsignals des Sensors (59) vornimmt, ob sich der Stellkolben (14) in dem ersten
oder dem zweiten Stellbereich befindet.
10. Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugtür-Steuerung mit einem fluidischen Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Regelung der fluidischen Beaufschlagung des Fahrzeugtür-Schwenkantriebs (1)
unter Verwendung des Messsignals des Sensors (59) erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass unter Berücksichtigung des Messsignals des Sensors (59) ein Fehlersignal für einen
nicht ordnungsgemäßen Betrieb der Fahrzeugtür-Steuerung ermittelt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass unter Berücksichtigung des Messsignals des Sensors (59) das Vorliegen eines Widerstands
gegen die Öffnungsbewegung und/oder Schließbewegung der Fahrzeugtür ermittelt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass unter Berücksichtigung des Messsignals des Sensors (59) eine Steuerung oder Regelung
für eine Endlagendämpfung erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Messsignal des Sensors (59) sowohl ein Stellweg als auch eine Stellgeschwindigkeit
ermittelt wird.
15. Verwendung eines magnetostriktiven Sensors (59) in einem Fahrzeugtür-Schwenkantrieb
(1) für einen Omnibus oder eine Bahn.