[0001] Die Erfindung betrifft eine Unterwasser-Bohranordnung zum Herstellen einer Bohrung
in einem Gewässergrund gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 14.
[0002] Die Unterwasser-Bohranordnung umfasst eine versenkbare Arbeitsbühne zum Aufsetzen
auf den Gewässergrund, einen Bohrantrieb, welcher an der Arbeitsbühne axial verschiebbar
gelagert ist, und ein Bohrgestänge mit Bohrkopf, welches über den Bohrantrieb drehend
antreibbar ist.
[0003] Bei dem Verfahren zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund wird eine Arbeitsbühne
der Unterwasser-Bohranordnung auf den Gewässergrund abgesenkt und mit Bodenaufstandselementen
auf den Gewässergrund aufgesetzt und ein Bohrgestänge mit Bohrkopf über einen Bohrantrieb,
welcher an der Arbeitsbühne gelagert ist, drehend angetrieben.
[0004] Die Unterwasser-Bohranordnung und das Bohrverfahren dienen insbesondere der Erstellung
von Gründungen beziehungsweise von Gründungspfählen im Gewässergrund, beispielsweise
zur Verankerung von Offshore-Windkraftanlagen, Strömungsturbinen von Gezeitenkraftwerken
oder Öl- und Gasfördereinrichtungen im Meer.
[0005] Bei bekannten Unterwasser-Bohranordnungen und Verfahren zum Erstellen einer Bohrung
in einem Gewässergrund werden gelöste Bohrkerne diskontinuierlich aus dem Bohrloch
geborgen. Die entsprechenden Bohrverfahren sind daher aufwändig und zeitintensiv.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Unterwasser-Bohranordnung und ein Verfahren zum Erstellen einer Bohrung
in einem Gewässergrund anzugeben, welche eine besonders wirtschaftliche Erstellung
einer Unterwasserbohrung ermöglichen.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Unterwasser-Bohranordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund
mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Unterwasser-Bohranordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass in
dem Bohrgestänge ein Förderkanal ausgebildet ist, durch welchen ein Förderfluid zusammen
mit abgetragenem Bohrgut nach oben förderbar ist, und dass eine Austragsöffnung für
das Förderfluid zusammen mit dem abgetragenen Bohrgut vorgesehen ist, über welche
das Förderfluid zusammen mit dem abgetragenen Bohrgut oberhalb des Bohrantriebs unter
Wasser austragbar ist.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren, welches insbesondere mit einer erfindungsgemäßen
Unterwasser-Bohranordnung durchgeführt werden kann, ist dadurch gekennzeichnet, dass
abgetragenes Bohrgut zusammen mit einem Förderfluid durch einen Förderkanal in dem
Bohrgestänge nach oben gefördert und über eine Austragsöffnung oberhalb des Bohrantriebs
unter Wasser ausgetragen wird.
[0010] Ein erster Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, eine Unterwasserbohrung
kontinuierlich zu erstellen, wobei das abgetragene Bodenmaterial aus dem Bohrloch
über eine induzierte Fluidströmung im Inneren des Bohrgestänges nach oben gefördert
wird. Das Bohrgestänge ist hierzu als hohles Bohrgestänge ausgeführt. Bei dem Förderfluid
kann es sich insbesondere um Wasser aus dem Gewässer handeln, in dessen Grund die
Bohrung erstellt wird.
[0011] Ein zweiter Grundgedanke der Erfindung besteht darin, das Förderfluid mit dem Bohrgut
in einen Bereich oberhalb des Bohrantriebs und insbesondere oberhalb des Gewässergrundes
zu fördern und dort in das umgebende Wasser abzugeben. Das Bohrgut sedimentiert dann
auf dem Gewässergrund in der Umgebung des erstellten Bohrlochs. Die Austragsöffnung
befindet sich hierzu im Gewässer, oberhalb des Bohrantriebs.
[0012] Ein grundlegender Aspekt der erfindungsgemäßen Unterwasser-Bohranordnung und des
entsprechenden Verfahrens besteht demnach darin, das abgebohrte Bodenmaterial nicht
an die Wasseroberfläche zu fördern und zu bergen, sondern in das Gewässer selbst abzugeben.
[0013] Die Arbeitsbühne der Unterwasser-Bohranordnung ist vorzugsweise über ein Seil von
einer Trägereinrichtung, insbesondere von einem Schiff oder einer Schwimmplattform,
auf den Gewässergrund absenkbar. Über eine sogenannte Nabelschnur ist die Arbeitsbühne
während des Betriebs zur Versorgung mit Energie und/oder Fluid, beispielsweise einem
Hydraulikfluid zum Antreiben des Bohrantriebs, mit dem Schiff oder der Schwimmplattform,
verbunden. Nach Erstellung des Bohrlochs kann die Arbeitsbühne über das Seil wieder
angehoben und vom Gewässergrund entfernt werden. Zum Herablassen und Bergen der Arbeitsbühne
kann an dem Schiff oder der Schwimmplattform eine Seilwinde vorgesehen sein.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Bohrgestänge durch den Bohrantrieb hindurchgeführt.
Somit kann das Förderfluid mit dem Bohrgut durch den Bohrantrieb hindurch nach oben
und in das Gewässer gefördert werden. Der Bohrantrieb kann insbesondere als Drehtisch
ausgeführt sein, welcher das Bohrgestänge umgibt.
[0015] Zum Auswerfen des Bohrguts in einer bestimmten Höhe oberhalb des Bohrantriebs ist
vorzugsweise oberhalb des Bohrantriebes eine Auswurfleitung angeordnet. Die Auswurfleitung
ist mit dem Förderkanal des drehbaren Bohrgestänges fluidisch verbunden und mündet
oberhalb des Gewässergrundes und vorzugsweise in einer vorbestimmten Mindesthöhe über
der Arbeitsbühne in das Gewässer. Vorzugsweise ist die Auswurfleitung über eine Drehkupplung
von dem drehbaren Bohrgestänge drehentkoppelt. Für ein gleichmäßiges Austragen des
Bohrguts unabhängig von der Drehbewegung des Bohrgestänges ist es bevorzugt, dass
die Auswurfleitung an der Arbeitsbühne gelagert ist. Die Auswurfleitung ist vorzugsweise
als starre Leitung ausgebildet, die sich ausgehend von dem Bohrantrieb nach oben erstreckt.
[0016] Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass der Bohrantrieb entlang der Arbeitsbühne in
das Bohrloch absenkbar ist. Um auch bei in das Bohrloch abgesenktem Bohrantrieb und
Bohrgestänge ein Auswerfen des Bohrguts oberhalb des Gewässergrundes zu ermöglichen,
ist es vorteilhaft, dass die Auswurfleitung teleskopierbar ausgeführt ist. Im Verlauf
des Bohrvorgangs kann somit die Auswurfleitung nach oben verlängert werden, um das
Bohrguts oberhalb des Gewässergrundes und/oder oberhalb der Arbeitsbühne auszuwerfen.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Auswurfleitung einen Krümmer aufweist, welcher das Förderfluid mit dem abgetragenen
Bohrgut zum Auswerfen an einer gegenüber dem Bohrgestänge, insbesondere seitlich,
versetzten Position in eine seitliche Richtung umlenkt. Die Austragsöffnung befindet
sich hierbei vorzugsweise seitlich versetzt neben dem zu erstellenden Bohrloch, so
dass das abgetragene Bohrgut seitlich neben der Arbeitsbühne ausgestoßen werden kann.
[0018] Besonders bevorzugt ist es nach der Erfindung, dass die Auswurfleitung für ein gezieltes
Austragen des Bohrguts in eine bestimmte Richtung relativ zu dem Bohrgestänge und/oder
dem Bohrantrieb und/oder der Arbeitsbühne drehbar gelagert ist und insbesondere in
Abhängigkeit einer Gewässerströmung verdrehbar ist. Vorzugsweise ist eine Strömungsfahne
mit der Auswurfleitung verbunden, die die Auswurfleitung in Abhängigkeit der Gewässerströmung
dreht. Hierdurch kann erzielt werden, dass das Bohrgut stets in eine gewünschte Richtung,
insbesondere in Richtung einer Gewässerströmung und nicht gegen diese ausgetragen
wird. Damit kann verhindert werden, dass das Bohrgut nach dem Austrag zurück in Richtung
der Arbeitsbühne strömt und diese beschädigt.
[0019] Eine Rückströmung oder ein ungewünschtes Eindringen von Fremdkörpern in den Förderkanal
kann dadurch verhindert werden, dass im Bereich der Austragsöffnung eine Rückschlagklappe
angeordnet ist.
[0020] Weiterhin ist es nach der Erfindung bevorzugt, dass zum Erzeugen einer aufwärts gerichteten
Strömung in dem Förderkanal entlang dem Bohrgestänge ein Zuführkanal für ein Druckgas
vorgesehen ist, von welchem das Druckgas dem Förderkanal zuführbar ist. Das Druckgas
kann über Zuführöffnungen oder Einblasdüsen von dem Zuführkanal in den Förderkanal
eingeblasen werden, um dort eine aufwärts gerichtete Strömung hervorzurufen. Das Druckgas
kann auch direkt in den Bohrkopf eingeleitet werden, von welchem es in den Förderkanal
strömt. Das Druckgas erzeugt in dem Förderkanal ein Dreiphasengemisch aus flüssigem
Förderfluid, Gas und Bohrgut, welches eine geringere Dichte hat als das das Bohrgestänge
umgebende Wasser in dem Bohrloch. Hierdurch wird eine Aufwärtsströmung in dem Förderkanal
erzeugt.
[0021] Zum Zuführen von Druckgas in den am Bohrgestänge vorgesehenen Zuführkanal ist es
bevorzugt, dass eine Zuführleitung vorgesehen ist, welche den Zuführkanal mit einer
Fördereinheit an der Wasseroberfläche des Gewässers, insbesondere einem Kompressor,
verbindet. Die Zuführleitung für das Druckgas kann insbesondere in der sogenannten
Nabelschnur, welche Energieleitungen für den Antrieb des Bohrantriebs enthält, angeordnet
sein.
[0022] Eine weitere Möglichkeit zum Erzeugen einer aufwärts gerichteten Strömung in dem
Förderkanal besteht darin, dass eine Pumpe, insbesondere eine Saugpumpe und/oder eine
Strahlpumpe, angeordnet ist. Die Pumpe kann beispielsweise oberhalb des Bohrantriebs
im Bereich der Arbeitsbühne angeordnet sein. Im Fall einer Saugpumpe durchströmt das
Förderfluid zusammen mit dem Bohrgut die Pumpe. Insbesondere die Strahlpumpe kann
auch im Bereich des Bohrkopfes, insbesondere in diesem, angeordnet sein und über eine
entlang des Bohrgestänges geführte Treibmittelleitung mit Treibmittel versorgt werden.
Das Förderfluid kann dem Förderkanal entweder über den Zuführkanal oder über den Ringraum
zwischen Bohrgestänge und Bohrlochrand zugeführt werden.
[0023] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Bohrgestänge als Doppelrohr
ausgebildet, in welchem der Förderkanal und ein Zuführkanal für das Förderfluid und/oder
ein Druckgas ausgebildet sind. Vorzugsweise erstreckt sich der Zuführkanal ringförmig
um einen zentralen Förderkanal.
[0024] Zum Absaugen des gelösten Bohrguts ist es bevorzugt, dass der Bohrkopf eine Absaugkammer
aufweist, welche mit dem Förderkanal und dem Zuführkanal fluidisch verbunden ist.
Die Saugwirkung entsteht hierbei durch die aufwärts gerichtete Strömung in dem Förderkanal.
Vorzugsweise weist die Absaugkammer eine nach unten gerichtete Öffnung auf, die sich
vorzugsweise im Bereich eines Bohrwerkzeugs des Bohrkopfes befindet. Hierdurch kann
das Bohrgut unmittelbar nach seinem Lösen von der Bohrlochsohle entfernt werden.
[0025] Ein besonders effektives Entfernen des gelösten Bohrguts von der Bohrlochsohle kann
dadurch erzielt werden, dass der Zuführkanal eine untere Auslassöffnung aufweist,
welche radial nach außen in die Absaugkammer einmündet und dort eine radial nach außen
gerichtete Strömung erzeugt und dass die Absaugkammer Umlenkmittel aufweist, welche
eine Umlenkung der radial nach außen gerichteten Strömung in eine radial nach innen
gerichtete Strömung erzeugen, die abgebohrtes Bohrgut in Richtung des Förderkanals
mitreißt. Der Bohrkopf, insbesondere die Absaugkammer, ist hierzu vorzugsweise glockenförmig
ausgebildet, so dass sich die gewünschte Strömung aufgrund des glockenförmigen Profils
der Absaugkammer einstellt. Die radial nach innen gerichtete Strömung befindet sich
insbesondere unmittelbar oberhalb der Bohrlochsohle, so dass das abgebohrte Bohrgut
radial nach innen in einen zentralen Bereich des Bohrkopfes gefördert wird, in welchem
sich der Einlass des Förderkanals befindet.
[0026] Zum Führen des Bohrantriebs entlang der Arbeitsbühne ist es bevorzugt, dass die Arbeitsbühne
ein Führungsrohr aufweist, entlang welchem der Bohrantrieb axial verfahrbar geführt
ist. Das Führungsrohr ist vorzugsweise in einer Aufnahme der Arbeitsbühne verstellbar
und festlegbar gehaltert.
[0027] Das Führungsrohr übernimmt somit quasi die Funktion eines Mäklers, entlang welchem
der Bohrantrieb verfahrbar geführt ist. Weiterhin ist der im Inneren des Führungsrohres
angeordnete und geführte Bohrantrieb weitgehend geschützt vor äußeren Einflüssen wie
beispielsweise Strömungen des Gewässers.
[0028] Zum Führen des Bohrantriebes weist das Führungsrohr vorzugsweise eine in Axialrichtung
verlaufende Linearführung auf, die mit einem Führungselement des Bohrantriebs zusammenwirkt.
[0029] Vorzugsweise ist das Führungsrohr axial verfahrbar oder drehbar in der Aufnahme der
Arbeitsbühne gelagert, so dass das Führungsrohr während der Erstellung der Bohrung
bewegt, insbesondere abgesenkt und angehoben beziehungsweise gedreht werden kann.
Des Weiteren kann das Führungsrohr an der Aufnahme festgelegt werden, so dass dieses
gegen eine Drehbewegung und/oder eine Axialbewegung bezüglich einem Grundkörper der
Arbeitsbühne gesichert ist.
[0030] Das festgelegte Führungsrohr kann während des Betriebs des Bohrantriebs als Widerlager
oder Abstützung für den Bohrantrieb dienen. Des Weiteren kann das Führungsrohr aufgrund
seiner verstellbaren Lagerung am Grundkörper der Arbeitsbühne in Bohrrichtung nachgeführt
werden, um die Führung des Bohrantriebs nach unten zu verlängern. Insbesondere kann
das Führungsrohr selbst, insbesondere drehend, in den Gewässergrund eingebracht werden.
Hierzu ist ein Führungsrohrantrieb vorgesehen. Der Bohrantrieb kann entlang des Führungsrohres
ebenfalls in den Gewässergrund beziehungsweise das Bohrloch eingeführt werden.
[0031] Die gesamte Arbeitsbühne kann nach dem Erstellen der Bohrung wieder angehoben und
vom Gewässergrund entfernt werden.
[0032] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele, die in den
beiliegenden schematischen Zeichnungen dargestellt sind, weiter beschrieben. In den
Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Unterwasser-Bohranordnung;
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht einer in einem Führungsrohr angeordneten Bohreinheit mit
Bohrantrieb;
- Fig. 3
- eine in einem Führungsrohr nach unten verfahrene Bohreinheit.
[0033] Äquivalente Elemente sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0034] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Unterwasser-Bohranordnung 10 mit einer auf einem
Gewässergrund aufsetzbaren Arbeitsbühne 20 und einem an der Arbeitsbühne 20 gelagerten
und geführten Bohrantrieb 50. Die Arbeitsbühne 20 umfasst einen Grundkörper 30, welcher
auch als Grundgestellt bezeichnet werden kann, und ein Führungsrohr 22 zum Führen
des Bohrantriebs 50.
[0035] Der Grundkörper 30 weist mehrere Bodenaufstandselemente 32 zum Aufstellen auf den
Gewässergrund auf. Die Bodenaufstandselemente 32 sind vorzugsweise verstellbar ausgeführt,
so dass Unebenheiten im Gewässergrund ausgeglichen werden können und die Arbeitsbühne
20 in der gewünschten Ausrichtung, insbesondere horizontal, auf dem Gewässergrund
aufgestellt werden kann. Der Grundkörper 30 umfasst weiterhin eine Vielzahl von Streben
34 und eine zentrale Aufnahme 36 für das Führungsrohr 22. Das Führungsrohr 22 ist
verstellbar in der Aufnahme 36 gelagert.
[0036] Zum Drehen des Führungsrohres 22 gegenüber dem Grundkörper 30 ist ein Drehantrieb
40 an dem Grundkörper 30 der Arbeitsbühne 20 vorgesehen. Der Drehantrieb 40 umfasst
eine hydraulisch spannbare Spannzange 42, welche mittels eines Horizontalzylinders
44 verdrehbar ist. Zum Aufbringen einer vertikalen Kraft auf das Führungsrohr 22 ist
des Weiteren ein Axialantrieb, insbesondere ein Vertikalzylinder 46 vorgesehen.
[0037] Das Führungsrohr 22 weist für ein leichteres Eindrehen in den Gewässergrund an seinem
unteren Ende eine Schneideinrichtung 28 mit einer Vielzahl von Schneidzähnen auf.
Am Außenumfang des zylinderförmigen Führungsrohres 22 sind mehrere Sicherungselemente
23 zum Sichern des Führungsrohres 22 gegenüber dem Grundkörper 30 angeordnet.
[0038] Im Inneren des Führungsrohres 22 ist der Bohrantrieb 50 angeordnet, welcher über
ein nicht dargestelltes Seil in das Führungsrohr 22 eingeführt werden kann. Der Bohrantrieb
50, welcher auch als Drehantrieb bezeichnet werden kann, treibt ein Bohrgestänge 60,
an dessen unterem Ende ein Bohrkopf 80 mit Bohrwerkzeugen 82 angeordnet ist, drehend
an. Der Bohrantrieb 50 ist axial verfahrbar in dem Führungsrohr 22 gelagert und kann
in dem Führungsrohr 22 verspannt werden. Eine Leitung 12, welche insbesondere als
Nabelschnur bezeichnet wird, dient zum Versorgen des Bohrantriebs 50 mit Hydraulikfluid.
[0039] An einer Innenwand des Führungsrohres 22 ist eine Linearführung 24 ausgebildet, entlang
welcher der Bohrantrieb 50 axial geführt ist. Die Vorschubbewegung des Bohrgestänges
60 mit dem Bohrkopf 80 kann insbesondere durch Schwerkraft erzielt werden. Zum Erhöhen
der Auflast auf den Bohrkopf 80 sind an dem Bohrgestänge 60 oberhalb des Bohrkopfes
80, insbesondere an einer Schwerstange 76 des Bohrgestänges 60, Auflastplatten 78
angeordnet. Die Auflastplatten 78 umfassen eine zentrale Durchführung für das Bohrgestänge
60 und sind insbesondere lösbar an dem Bohrgestänge 60 angebracht. Sie erstrecken
sich weitgehend über den gesamten Querschnitt des Führungsrohres 22.
[0040] Zusätzlich zu der Vorschubbewegung durch Schwerkraft kann eine Vorschubeinrichtung,
insbesondere ein Vorschubzylinder, an dem Bohrantrieb 50 vorgesehen sein, der die
Auflast auf den Bohrkopf 80 steuert.
[0041] Das hohle Bohrgestänge 60 umfasst einen zentralen Förderkanal 62 und einen diesen
ringförmig umgebenden Zuführkanal 66. Das Bohrgestänge 60 wird durch den Bohrantrieb
50 drehend angetrieben und reicht durch den Bohrantrieb 50 axial hindurch. Oberhalb
des Bohrantriebs 50 ist über eine Kupplungseinrichtung 70 eine Auswurfleitung 68 mit
einer Austragsöffnung 69 an das Bohrgestänge 60 angeschlossen und fluidisch mit dem
Förderkanal 62 verbunden.
[0042] Die Auswurfleitung 68 erstreckt sich nach oben und kann einen nicht dargestellten
Krümmer umfassen, welcher das Förderfluid mit dem Bohrgut seitlich umlenkt. Die Austragsöffnung
69 ist hierbei vorzugsweise seitlich der Arbeitsbühne 20 angeordnet, so dass der Austrag
des Bohrguts neben der Arbeitsbühne 20 erfolgt.
[0043] Die Strömung in dem Förderkanal 62 kann auf unterschiedliche Weise erzeugt werden.
Beispielsweise kann ein Lufthebeverfahren angewendet werden. Über den Zuführkanal
66 kann hierzu ein Gas, beispielsweise Druckluft, nach unten geleitet werden und über
Einblasöffnungen 64 oder Düsen in den Förderkanal 62 eingeleitet werden, so dass die
Dichte des Förderfluides in dem Förderkanal 62 herabgesetzt wird und eine nach oben
gerichtete Strömung entsteht. Das Gas kann über eine Zuführleitung 58, insbesondere
die Nabelschnur 12, von der Trageinrichtung an der Wasseroberfläche zugeführt werden.
[0044] Alternativ oder zusätzlich kann die Strömung in dem Förderkanal 62 auch mittels einer
Pumpe erzeugt werden. Beispielsweise kann oberhalb des Bohrantriebs 50 eine Saug-
oder Verdrängerpumpe 74 angeordnet sein, wie in den Figuren 2 und 3 angedeutet. Die
Saug- oder Verdrängerpumpe 74 saugt das Förderfluid in dem Förderkanal 62 an und erzeugt
so eine aufwärts gerichtete Strömung in dem Förderkanal 62. Die Pumpe 74 fördert das
Förderfluid zusammen mit dem Bohrgut in die Auswurfleitung 68.
[0045] Alternativ oder zusätzlich kann eine Strahlpumpe 86 zum Erzeugen der aufwärts gerichteten
Strömung in dem Führungskanal 62 vorgesehen sein. Die Strahlpumpe 86 kann sich ebenfalls
oberhalb des Bohrantriebs 50 befinden oder, wie in Fig. 3 schematisch angedeutet,
im Bereich des Bohrkopfes 80, insbesondere innerhalb einer Absaugkammer 84 des Bohrkopfes
80, welche nachfolgend näher beschrieben wird. Die Strahlpumpe 86 wird über eine nicht
dargestellte Treibmittelleitung mit Treibmittel versorgt.
[0046] Die Absaugkammer 84 ist mit dem Zuführkanal 66 und dem Förderkanal 62 fluidisch verbunden.
Der Zuführkanal 66 weist an seinem unteren Ende eine Auslassöffnung auf, über die
ein Fluid, beispielsweise Wasser oder Luft, so über in die Absaugkammer 84 einleitbar
ist, dass dort eine Strömung erzeugt wird, die das gelöste Bohrgut radial nach innen
mitreißt. In einem zentralen Bereich der Absaugkammer 84 wird das gelöste Bohrgut
durch die nach oben gerichtete Strömung in dem Förderkanal 62 nach oben abgesaugt.
[0047] Nachfolgend wird ein erfindungsgemäßes Bohrverfahren zum Herstellen einer Bohrung
in einem Gewässergrund beschrieben.
[0048] Zunächst wird die Arbeitsbühne 20 einschließlich Führungsrohr 22 mittels eines nicht
dargestellten Seils von einer an der Wasseroberfläche angeordneten Trageinrichtung,
beispielsweise einer schwimmenden Plattform oder einem Schiff, herabgelassen und auf
dem Gewässergrund aufgestellt. Die Arbeitsbühne 20 wird sodann ausgerichtet und kann
zusätzlich am Boden befestigt werden.
[0049] Nachdem die Arbeitsbühne 20 in der gewünschten Ausrichtung am Gewässergrund angeordnet
ist, wird eine Bohreinheit mit einem Bohrantrieb 50, einem Bohrgestänge 60 und einem
Bohrkopf 80 in das Führungsrohr 22 eingeführt. Das Bohrgestänge 60 wird durch den
Bohrantrieb 50 drehend angetrieben. Durch den Bohrfortschritt fährt der Bohrantrieb
50 entlang des Führungsrohres 22 nach unten. Sobald der Bohrantrieb 50 das untere
Ende des Führungsrohres 22 erreicht hat, kann das Führungsrohr 22 entlang des erstellten
Bohrlochs abgeteuft werden, wobei der Bohrantrieb 50 sich wieder in Richtung des oberen
Endes des Führungsrohres 22 bewegt. Nachfolgend kann der Bohrantrieb 50 erneut entlang
des Führungsrohres 22 nach unten verfahren werden, wobei erneut Bodenmaterial abgetragen
wird. Der Bohrantrieb 50 kann also in dem Führungsrohr 22 der Arbeitsbühne 20 in das
erstellte Bohrloch abgeteuft werden.
[0050] Das abgetragene Bodenmaterial wird durch eine in dem Förderkanal 62 erzeugte, nach
oben gerichtete Strömung nach oben gefördert und über eine Austragöffnung 69 in das
Gewässer ausgetragen.
[0051] Die nach oben gerichtete Strömung in dem Förderkanal 62 kann auf unterschiedliche
Weise erzeugt werden. Beispielsweise kann ein Gas, insbesondere Luft, in den Förderkanal
eingeblasen werden, so dass sich die Dichte des Förderfluids in dem Förderkanal 62
reduziert und somit eine nach oben gerichtete Strömung erzeugt wird. Alternativ oder
zusätzlich ist es möglich, das Förderfluid in dem Förderkanal 62 nach oben zu pumpen,
wobei dies beispielsweise durch eine Saugpumpe 74 oder eine Strahlpumpe 86 bewirkt
werden kann. Die Pumpe kann durch die sogenannte Nabelschnur, welche die Unterwasser-Bohranordnung
10 mit der an der Gewässeroberfläche vorgesehenen Trageinrichtung verbindet, mit Hydraulikfluid
oder Treibmittel versorgt werden. Auch die gegebenenfalls in den Förderkanal 62 einzuleitende
Luft wird vorzugsweise von oberhalb der Wasseroberfläche über die Nabelschnur bereitgestellt.
1. Unterwasser-Bohranordnung zum Herstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund mit
- einer versenkbaren Arbeitsbühne (20) zum Aufsetzen auf den Gewässergrund,
- einem Bohrantrieb (50), welcher an der Arbeitsbühne (20) axial verschiebbar gelagert
ist, und
- einem Bohrgestänge (60) mit Bohrkopf (80), welches über den Bohrantrieb (50) drehend
antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass in dem Bohrgestänge (60) ein Förderkanal (62) ausgebildet ist, durch welchen ein
Förderfluid zusammen mit abgetragenem Bohrgut nach oben förderbar ist, und
- dass eine Austragsöffnung (69) für das Förderfluid zusammen mit dem abgetragenen Bohrgut
vorgesehen ist, über welche das Förderfluid zusammen mit dem abgetragenen Bohrgut
oberhalb des Bohrantriebs (50) unter Wasser austragbar ist.
2. Unterwasser-Bohranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bohrgestänge (60) durch den Bohrantrieb (50) hindurchgeführt ist.
3. Unterwasser-Bohranordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass oberhalb des Bohrantriebes (50) eine Auswurfleitung (68) zum Auswerfen des Förderfluids
zusammen mit dem Bohrgut angeordnet ist.
4. Unterwasser-Bohranordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswurfleitung (68) teleskopierbar ausgeführt ist.
5. Unterwasser-Bohranordnung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswurfleitung (68) einen Krümmer aufweist, welcher das Förderfluid mit dem abgetragenen
Bohrgut zum Auswerfen an einer gegenüber dem Bohrgestänge (60) versetzten Position
in eine seitliche Richtung umlenkt.
6. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswurfleitung (68) relativ zu dem Bohrgestänge (60) und/oder dem Bohrantrieb
(50) und/oder der Arbeitsbühne (20) drehbar gelagert ist.
7. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Austragsöffnung (69) eine Rückschlagklappe angeordnet ist.
8. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Erzeugen einer aufwärts gerichteten Strömung in dem Förderkanal (62) entlang
dem Bohrgestänge (60) ein Zuführkanal (66) für ein Druckgas vorgesehen ist, von welchem
das Druckgas dem Förderkanal (62) zuführbar ist.
9. Unterwasser-Bohranordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Zuführleitung (58) vorgesehen ist, welche den Zuführkanal (66) mit einer Fördereinheit
an der Wasseroberfläche des Gewässers, insbesondere einem Kompressor, verbindet.
10. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Erzeugen einer aufwärts gerichteten Strömung in dem Förderkanal (62) eine Pumpe,
insbesondere eine Saugpumpe (74) und/oder eine Strahlpumpe (86), angeordnet ist.
11. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bohrgestänge (60) als Doppelrohr ausgebildet ist, in welchem der Förderkanal
(62) und ein Zuführkanal (66) für das Förderfluid und/oder ein Druckgas ausgebildet
sind.
12. Unterwasser-Bohranordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bohrkopf (80) eine Absaugkammer (84) aufweist, welche mit dem Förderkanal (62)
und dem Zuführkanal (66) fluidisch verbunden ist.
13. Unterwasser-Bohranordnung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Zuführkanal (66) eine untere Auslassöffnung aufweist, welche radial nach außen
in die Absaugkammer (84) einmündet und dort eine radial nach außen gerichtete Strömung
erzeugt und
- dass die Absaugkammer (84) Umlenkmittel aufweist, welche eine Umlenkung der radial nach
außen gerichteten Strömung in eine radial nach innen gerichtete Strömung erzeugen,
die abgebohrtes Bohrgut in Richtung des Förderkanals (62) mitreißt.
14. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund mit einer Unterwasser-Bohranordnung,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem
- eine Arbeitsbühne (20) der Unterwasser-Bohranordnung auf den Gewässergrund abgesenkt
und mit Bodenaufstandselementen (32) auf den Gewässergrund aufgesetzt wird und
- ein Bohrgestänge (60) mit Bohrkopf (80) über einen Bohrantrieb (50), welcher an
der Arbeitsbühne (20) gelagert ist, drehend angetrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass abgetragenes Bohrgut zusammen mit einem Förderfluid durch einen Förderkanal (62)
in dem Bohrgestänge (60) nach oben gefördert und über eine Austragsöffnung (69) oberhalb
des Bohrantriebs (50) unter Wasser ausgetragen wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Unterwasser-Bohranordnung zum Herstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund mit
- einer versenkbaren Arbeitsbühne (20) zum Aufsetzen auf den Gewässergrund,
- einem Bohrantrieb (50), welcher an der Arbeitsbühne (20) axial verschiebbar gelagert
ist, und
- einem Bohrgestänge (60) mit Bohrkopf (80), welches über den Bohrantrieb (50) drehend
antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das drehend angetriebene Bohrgestänge (60) ein Doppelrohr mit einem Zuführkanal (66)
zum Zuführen eines Förderfluids und einem zentralen Förderkanal (62), durch welchen
das Förderfluid zusammen mit abgetragenem Bohrgut nach oben förderbar ist, aufweist
und durch den Bohrantrieb (50) hindurchgeführt ist,
- dass die Arbeitsbühne (20) zum Führen des Bohrantriebs (50) ein Führungsrohr (22) aufweist,
in dessen Innerem der Bohrantrieb (50) verfahrbar geführt ist,
- dass oberhalb des Bohrantriebs (50) über eine Kupplungseinrichtung (70) eine als starre
Leitung ausgebildete Auswurfleitung (68) an das Bohrgestänge (50) angeschlossen und
fluidisch mit dem Förderkanal (62) verbunden ist, und
- dass sich die Auswurfleitung (68) nach oben erstreckt und eine Austragsöffnung (69) vorgesehen
ist, über welche das Förderfluid zusammen mit dem abgetragenen Bohrgut oberhalb des
Bohrantriebs (50) und oberhalb der Arbeitsbühne (20) mit dem Führungsrohr (22) unter
Wasser austragbar ist.
2. Unterwasser-Bohranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswurfleitung (68) teleskopierbar ausgeführt ist.
3. Unterwasser-Bohranordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswurfleitung (68) einen Krümmer aufweist, welcher das Förderfluid mit dem abgetragenen
Bohrgut zum Auswerfen an einer gegenüber dem Bohrgestänge (60) versetzten Position
in eine seitliche Richtung umlenkt.
4. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswurfleitung (68) relativ zu dem Bohrgestänge (60) und/oder dem Bohrantrieb
(50) und/oder der Arbeitsbühne (20) drehbar gelagert ist.
5. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Austragsöffnung (69) eine Rückschlagklappe angeordnet ist.
6. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Erzeugen einer aufwärts gerichteten Strömung in dem Förderkanal (62) entlang
dem Bohrgestänge (60) ein Zuführkanal (66) für ein Druckgas vorgesehen ist, von welchem
das Druckgas dem Förderkanal (62) zuführbar ist.
7. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Zuführleitung (58) vorgesehen ist, welche den Zuführkanal (66) mit einer Fördereinheit
an der Wasseroberfläche des Gewässers, insbesondere einem Kompressor, verbindet.
8. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Erzeugen einer aufwärts gerichteten Strömung in dem Förderkanal (62) eine Pumpe,
insbesondere eine Saugpumpe (74) und/oder eine Strahlpumpe (86), angeordnet ist.
9. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bohrkopf (80) eine Absaugkammer (84) aufweist, welche mit dem Förderkanal (62)
und dem Zuführkanal (66) fluidisch verbunden ist.
10. Unterwasser-Bohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Zuführkanal (66) eine untere Auslassöffnung aufweist, welche radial nach außen
in die Absaugkammer (84) einmündet und dort eine radial nach außen gerichtete Strömung
erzeugt und
- dass die Absaugkammer (84) Umlenkmittel aufweist, welche eine Umlenkung der radial nach
außen gerichteten Strömung in eine radial nach innen gerichtete Strömung erzeugen,
die abgebohrtes Bohrgut in Richtung des Förderkanals (62) mitreißt.
11. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund mit einer Unterwasser-Bohranordnung,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem
- eine Arbeitsbühne (20) der Unterwasser-Bohranordnung auf den Gewässergrund abgesenkt
und mit Bodenaufstandselementen (32) auf den Gewässergrund aufgesetzt wird und
- ein Bohrgestänge (60) mit Bohrkopf (80) über einen Bohrantrieb (50), welcher an
der Arbeitsbühne (20) gelagert ist, drehend angetrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das drehend angetriebene Bohrgestänge (60) ein Doppelrohr aufweist, welches durch
den Bohrantrieb (50) hindurchgeführt ist,
- dass ein Förderfluid durch einen Zuführkanal (66) des Bohrgestänges (60) zugeführt und
zusammen mit abgetragenem Bohrgut durch einen Förderkanal (62) in dem Bohrgestänge
(60) nach oben gefördert wird,
- dass eine Bohreinheit, welche den Bohrantrieb (50), das Bohrgestänge (60) und den Bohrkopf
(80) umfasst, in ein Führungsrohr (22) eingeführt und zum Erstellen der Bohrung in
dem Führungsrohr (22) nach unten verfahren wird und
- dass das durch den Förderkanal (62) nach oben geförderte Bohrgut zusammen mit dem Förderfluid
über eine als starre Leitung ausgebildete Auswurfleitung (68), welche oberhalb des
Bohrantriebs (50) über eine Kupplungseinrichtung (70) an das Bohrgestänge (50) angeschlossen
ist und sich nach oben erstreckt, und über eine Austragsöffnung (69) oberhalb des
Bohrantriebs (50) und oberhalb der Arbeitsbühne (20) mit dem Führungsrohr (22) unter
Wasser ausgetragen wird.