[0001] Die Erfindung betrifft einen Seitenhebelantrieb eines elektrischen Schaltgeräts.
[0002] Elektrische Schaltgeräte weisen üblicherweise Handhaben, z.B. in Form von Schaltknebeln
oder -griffen, auf, mit deren Hilfe das Schaltgerät manuell ein- bzw. ausgeschaltet
werden kann. Aus Sicherheitsgründen müssen diese Schaltgeräte bei bestimmten Anwendungen
in der AUS-Stellung gegen unbeabsichtigtes Einschalten gesichert werden können. Dazu
weisen solche Schaltgeräte üblicherweise Merkmale auf, die es erlauben, die Handhabe
mittels eines oder mehrerer Bügelschlösser in der AUS-Stellung abzuschließen.
[0003] Solche elektrischen Schaltgeräte weisen üblicherweise ein mechanisches Schaltschloss
auf. Das Schaltschloss beinhaltet ein Hebelsystem und Schaltkontakte, von denen mindestens
einer beweglich ist. Zum Einschalten werden die Schaltkontakte zueinander geführt,
bis sie sich berühren. Zur Kompensation von Kontaktabhebekräften, die durch elektromagnetische
Kräfte bei Stromdurchfluss entstehen können, enthalten solche Schaltgeräte Mittel
zur Aufbringung einer Kontaktdruckkraft. Zur Abschaltung müssen die Kontakte gegen
diese Kontaktdruckkraft voneinander abgehoben werden. Um sicherzustellen, dass die
Kontakte nach dem Abheben nicht wieder von selbst zu fallen und sich das Schaltgerät
so unbeabsichtigt wieder einschaltet, besitzen solche Schaltgeräte üblicherweise Mittel,
mit denen im ausgeschalteten Zustand eine Kraft auf die Schaltkontakte ausgeübt wird,
die sie offen hält. Diese Kräfte wirken nur solange, bis das Kontaktsystem beim Schaltvorgang
einen Kipppunkt erreicht hat. Zum Ein- beziehungsweise Ausschalten muss das Hebelsystem
bei der Schaltbewegung gegen die Offenhaltungs- beziehungsweise Kontaktdruckkraft
bis zu dem Kipppunkt bewegt werden. Wenn sich das Schaltgerät schalten lässt, das
heißt, wenn die Schaltkontakte nicht zum Beispiel durch ein Verschweißen blockiert
sind, setzt sich die jeweilige Schaltbewegung nach Überwindung des Kipppunkts selbsttätig
und angetrieben von den Kräften fort, die aus dem elektrischen Schaltgerät selbst
entspringen, wie der Kontaktdruckkraft beziehungsweise Offenhaltungskraft, bis das
Kontaktsystem einen Anschlag erreicht hat.
[0004] Es gibt Anwendungen, bei denen das elektrische Schaltgerät fest in einem Schaltschrank
montiert ist und bei geschlossenem Schaltschrank von außen bedienbar sein muss. Dazu
dienen Fernantriebssysteme, wie Seitenhebel und Türantriebe. Bei den in den USA üblichen
Seitenhebelantrieben handelt es sich um Antriebe für elektrische Schaltgeräte, die
fest in einem Schaltschrank montiert sind. Dabei können solche Schaltgeräte auf der
Rückwand des Schaltschranks montiert sein. Beispielsweise ist aus der
US 5,973,279 ein Fernantriebsmechanismus bekannt, mit dem mittels eines flexiblen Kabels als Übertragungsselement
und eines Hebels, der als Handhabe außerhalb des Schaltschranks montiert ist, sowie
einem mit dem flexiblen Kabel bedienbaren Kupplungselement, das die Handhabe des elektrischen
Schaltgeräts mit dem Übertragungselement verbindet, ein auf der Rückwand im Inneren
eines Schaltschranks montiertes Schaltgerät auch bei geschlossenem Schaltschrank von
außerhalb des Schaltschranks ein- bzw. ausgeschaltet werden kann.
[0005] Statt der Verwendung eines flexiblen Kabels als Übertragungselement ist auch die
Verwendung eines entsprechenden Gestänges vorstellbar. Solche Seitenwandantriebe werden
von der Anmelderin als Zubehör für Leistungsschalter und Lasttrenner vertrieben. Wegen
des festen Gestänges muss das elektrische Schaltgerät immer so im Schaltschrank eingebaut
werden, dass sich zwischen dem elektrischen Schaltgerät und der Seitenwand des Schaltschranks
kein anderes Gerät befindet.
[0006] Bei den vorgenannten Vorrichtungen verhindert eine zusätzliche Verriegelung des elektrischen
Schaltgerätes, dass bei eingeschaltetem elektrischen Schaltgerät die Schaltschranktür
geöffnet werden kann und dass bei geöffneter Tür das elektrische Schaltgerät eingeschaltet
werden kann. Die letztere Funktion kann dabei z.B. zu Wartungszwecken von geschultem
Personal umgangen werden.
[0007] Bekannte Seitenhebelantriebe, bei denen das elektrische Schaltgerät weiter entfernt
als in unmittelbarer Nähe von der Handhabe der Fernbedienung angeordnet werden kann,
sind aufgrund ihrer Bauart und damit der Größe und Länge der Hebelarme bzw. Übertragungselemente
nicht geeignet, die europäischen Normen (IEC) bezüglich einer sicheren Schaltstellungsanzeige
und Abschließbarkeit im sicheren Zustand, das heißt in der AUS-Stellung der Schaltkontakte,
zu erfüllen. Dabei darf die Anzeige nicht AUS anzeigen, wenn sich das Schaltgerät
selbst nicht in der AUS-Stellung befindet und keine Bedienkraft mehr aufgebracht wird.
Dieser Zustand könnte z.B. eintreten, wenn die AUS-Anzeige nur durch die Bedienkraft
an der Handhabe erreicht wird, wegen einer entsprechenden Verformung der Handhabe
und/oder des Übertragungsselement aber das Schaltgerät selbst nach wie vor in einer
Stellung verbleibt, in der der Stromfluss nicht unterbrochen ist. Die Kontakte solcher
Schaltgeräte können z.B. bei einem Fehlerfall in der elektrischen Anlage in der EIN-Stellung
so verschweißen, dass die Aufbrechkraft dieser Verschweißung die erforderliche Kraft
für die Verformung der Fernbedienelemente wie Handhabe, Übertragungselement und Kupplungselement
überschreitet. Ein gleicher Effekt stellt sich bei anders als durch Verschweißen festgesetzten
Kontakten ein. Weiterhin schreibt die Norm vor, dass sich in einem solchen Fall die
Handhabe des Schaltgeräts nicht in der AUS-Stellung abschließen lassen darf.
[0008] Diese Forderung der Norm erfüllen die im Geltungsbereich dieser Norm üblichen Handantriebe.
Z.B. ist aus der
DE 43 22 215 A1 ein abschließbarer Drehantrieb für Leistungsschalter bekannt, bei dem es ein sich
relativ zur Ausschaltbewegung bewegendes Bauteil unmöglich macht, die Handhabe abzuschließen,
solange das Schaltgerät nicht die endgültige AUS-Position erreicht hat. Die Rückstellkraft
des Schaltschlosses bei verschweißten oder festgesetzten Schaltkontakten dient dabei
dazu, einen gegenüber dem Schaltknebel des Leistungsschalters und einem Mitnehmerteil
des Drehantriebes für den Schaltknebel verschiebbaren Sperrschieber mit getrennten
Verrastungen für den Schaltknebel und das Mitnehmerteil daran zu hintern, mit seinen
Verrastungen am Schaltknebel und am Mitnehmerteil gleichzeitig in Eingriff zu kommen
mit der Folge, dass der Sperrschieber bei verschweißten oder zurückgehaltenen Schaltkontakten
nicht in die Sperrstellung gelangen kann. Dabei ist die Betätigung und das Abschließen
des Schaltgerätes nur unmittelbar am Schaltgerät selbst möglich.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Seitenhebelantrieb eines Schaltkontakte
enthaltenden elektrischen Schaltgeräts anzugeben, bei dem sich die Handhabe nur in
der AUS-Stellung des Schaltgeräts abschließen lässt.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung ergeben sich aus
den Unteransprüchen 2-11.
[0011] Die Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung zur mechanischen Fernbedienung eines
Schaltkontakte enthaltenden elektrischen Schaltgeräts ein Handhabesystem mit einem
Hebel und einer Handhabebasis, ein Übertragungselement und ein Kupplungselement enthält,
wobei die Handhabebasis über eine ortsfeste erste Abschließöffnung und der Hebel über
eine zweite Abschließöffnung verfügt, die so angeordnet sind, dass der Bügel eines
Bügelschlosses nur dann durch beide Abschließöffnungen geführt werden kann, wenn sich
der Hebel in der AUS-Stellung befindet, und das elektrische Schaltgerät weiterhin
ebenfalls über eine Handhabe verfügt, wobei die Handhabe des Schaltgeräts zum Ein-
bzw. Ausschalten des elektrischen Schaltgerätes zu jeweils einem Kipppunkt bewegt
werden muss, und die Handhabe des Schaltgeräts bei der Ausschaltbewegung nach Erreichen
des Kipppunkts und bei Trennung der Schaltkontakte die Ausschaltbewegung von einer
aus dem Schaltgerät entspringenden Kraft getrieben weiter fortsetzt, und wobei das
Handhabensystem über ein relativ zum Basiselement des Handhabesystem bewegliches Verschließblech
mit einer dritten Abschließöffnung verfügt, wobei das Verschließblech (150) mindestens
eine der Abschließöffnungen (122, 126) an der Handhabebasis (121) oder dem Hebel (125)
für das Durchführen eines Bügels eines Bügelschlosses blockiert, wenn die Schaltkontakte
nicht getrennt sind.
[0012] Die Übertragung der Schaltbewegung von der Handhabe auf das Übertragungselement geschieht
über ein Zwischenelement. Dabei ist die ausführbare Schaltbewegung über das Handhabungssystem
soweit begrenzt, dass die Handhabe des Schaltgeräts bis über den jeweiligen Kipppunkt
des Hebelsystems des Schaltgeräts, aber nicht bis in die Endposition der Handhabe
des elektrischen Schaltgeräts, die der Position der geöffneten Schaltkontakte entspricht,
bewegt werden kann. Ist das Schaltgerät schaltbar, führt die Handhabe des Schaltgeräts
eine weitergehende Schaltbewegung aus, wobei sie von der Kontaktdruck- bzw. Offenhaltungskraft
getrieben wird. Dabei wird das Übertragungselement, das ohne Spiel mit dem Kupplungselement
verbunden ist, mitgenommen. Das Zwischenelement ist vorteilhafterweise so mit dem
Übertragungselement verbunden, dass das Übertragungselement sich relativ zum Zwischenelement
weiter in die der jeweiligen Schaltbewegung entsprechenden Richtung bewegen kann.
Das Verschließblech wird durch ein erstes Mitnehmerorgan auf dem Übertragungselement
gegen die Kraft, die auf das Verschließblech ausgeübt wird und es in die nichtfluchtenden
Stellung mit der ortsfesten ersten Abschließöffnung des Basiselements des Handhabesystems
drückt, in eine Stellung bewegt, die mit der ortsfesten ersten Abschließöffnung des
Basiselements des Handhabesystems fluchtet, wenn sich die Handhabe des Schaltgeräts
über den Kipppunkt des Schaltgeräts hinaus bewegt. Sollten die Schaltkontakte des
Schaltgeräts hingegen blockiert sein, bewegt sich die Handhabe des Schaltgeräts nicht
über den Kipppunkt hinaus. Somit bewegt sich auch das Übertragungselement nicht weiter,
wodurch das Verschließblech nicht betätigt wird. Das Verschließblech blockiert in
diesem Fall mindestens die ortsfest an der Handhabebasis angeordnete Abschließöffnung.
Das Handhabesystem der Fernbedienung ist nun nicht abschließbar.
[0013] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildungen.
[0014] Von den Abbildungen zeigt:
- Fig. 1
- Seitenhebelantrieb gemäß Stand der Technik
- Fig. 2
- Perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Seitenhebelantriebs und eines
elektrischen Schaltgeräts in AUS-Stellung
- Fig. 3
- Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Seitenhebelantriebs und eines elektrischen Schaltgeräts
in AUS-Stellung
- Fig. 4
- Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Seitenhebelantriebs und eines elektrischen Schaltgeräts
in EIN-Stellung
- Fig. 5
- Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Seitenhebelantriebs und eines elektrischen Schaltgeräts
mit Hebel des Seitenhebelantriebs in AUS-Stellung bei blockierten Schaltkontakten
- Fig. 6
- Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Seitenhebelantriebs und eines elektrischen Schaltgeräts
mit Hebel des Seitenhebelantriebs in Zwischenstellung bei blockierten Schaltkontakten
[0015] In Fig. 1 ist ein Seitenhebelantrieb 100 gemäß dem Stand der Technik abgebildet.
Ein zum Beispiel in einem Schaltschrank (nicht abgebildet) montiertes elektrisches
Schaltgerät 200 (nicht abgebildet) ist mit dem als Handhabe des Seitenhebelantriebs
100 dienenden Hebel 125, der außerhalb des Schaltschranks montiert sein kann, mittels
eines Handhabesystems 120, eines flexiblen Kabels 110 und eines Kupplungselements
140 verbunden. Das Handhabesystem 120 enthält eine Handhabebasis 121, in der ortsfest
eine erste Abschließöffnung 122 eingebracht ist. Der Hebel 125 enthält eine zweite
Abschließöffnung 126, die so angeordnet ist, dass der Bügel eines Bügelschlosses durch
die Abschließöffnungen 122, 126 geführt werden kann, wenn sich der Hebel 125 in der
AUS-Stellung befindet. Auf der Handhabebasis 121 ist eine Schaltstellungsanzeige 123
so angebracht, dass anhand der Stellung des Hebels 125 in Bezug auf diese Schaltstellungsanzeige
123 die Schaltstellung des elektrischen Schaltgeräts 200 abgelesen werden kann, wenn
seine Schaltkontakte nicht blockiert sind. Die Schaltbewegung des Hebels 125 wird
über ein Zwischenelement 130 auf das flexible Kabel 110 übertragen. Das Zwischenelement
130 weist ein ortsfestes Drehlager 131 auf, um das sich das Zwischenelement 130 drehen
kann. Weiterhin weist das Zwischenelement ein Gelenk 132 auf.
[0016] Elektrische Schaltgeräte 200, insbesondere elektromechanische Schaltgeräte, weisen
in ihrem Inneren Mittel zur Aufbringung von Kontaktkräften und Offenhaltungskräften
auf. Diese Kräfte müssen beim Schalten überwunden werden. Je nach Größe des zu schaltenden
elektrischen Schaltgeräts 200 sind diese zu überwindenden Kräfte erheblich. Zusätzlich
können Reibungskräfte in dem Seitenhebelantrieb 100 auftreten, die ebenfalls beim
Schalten überwunden werden müssen. Um die zum Schalten des elektrischen Schaltgeräts
200 über den Seitenhebelantrieb 100 auf den Hebel 125 aufzubringenden mechanischen
Kräfte nicht zu groß werden zu lassen, wird üblicherweise der Hebel 125 des Seitenhebelantriebs
100 entsprechend groß dimensioniert. Dadurch, und durch die möglichen elastischen
Verformungen der einzelnen Elemente 110, 120, 140 des Seitenhebelantriebs 100, wie
z.B. die mögliche Dehnung des flexiblen Kabels 110, und der kraftführenden Elemente
des elektrischen Schaltgeräts 200 kann es durch Aufbringung einer entsprechenden Kraft
auf den Hebel 125 möglich sein, den Hebel 125 in die Ausstellung zu bewegen, obwohl
die Schaltkontakte des elektrischen Schaltgeräts 200 z.B. durch Verschweißen blockiert
sind und daher der Stromfluss durch das elektrische Schaltgerät 200 weiterhin nicht
unterbrochen ist.
[0017] Fig. 2 ist die perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Seitenhebelantriebs
100 und eines elektrischen Schaltgeräts 200 in AUS-Stellung. Zum Ausschalten des elektrischen
Schaltgeräts 200 wird der Hebel 125 des Seitenhebelantriebs in die dargestellte AUS-Stellung
bewegt. In dieser Stellung fluchtet die ortsfeste erste Abschließöffnung 122 der Handhabebasis
mit der zweiten Abschließöffnung 126 des Hebels. Die Bewegung des Hebels 125 wird
über das Zwischenelement 130 auf das flexible Kabel 110 übertragen. Dieses flexible
Kabel 110 ist im Wesentlichen spielfrei mit dem Kupplungselement 140 verbunden. Das
Kupplungselement 140 selbst ist im Wesentlichen spielfrei mit der Handhabe 210 des
elektrischen Schaltgeräts 200 verbunden, so dass die Bewegung des Hebels 125 auf die
Handhabe 210 übertragen werden kann. Dabei wird die Handhabe 210 gegen die in dem
elektrischen Schaltgerät 200 wirkende Kontaktdruckkraft bis zu einem Kipppunkt bewegt.
An diesem Kipppunkt ändern sich in dem elektrischen Schaltgerät die Kräfteverhältnisse,
so dass jetzt die Kontaktoffenhaltungskraft größer als die Kontaktdruckkraft ist und
die Schaltkontakte mitsamt der Handhabe 210 einen weiteren Weg zurücklegen, ohne dass
es einer von außen eingebrachten Kraft bedarf. Dieser von der Handhabe 210 des elektrischen
Schaltgeräts 200 zurückgelegte Weg wird über das flexible Kabel 110 auf das Handhabesystem
120 des Seitehebelantriebs 100 übertragen. Dadurch wird ein in dieser Ansicht nicht
sichtbares Verschließblech 150, das eine dritte Abschließöffnung 151 enthält, so bewegt,
dass diese dritte Abschließöffnung 151 mit den ersten und zweiten Abschließöffnungen
122 und 126 fluchtet und der Bügel eines Bügelschlosses durch alle drei Abschließöffnungen
122, 126, 151 geführt werden kann. Auf der Handhabebasis 121 ist eine Schaltstellungsanzeige
124 angebracht, an der in Bezug auf die Stellung des Hebels 125 die Schaltstellung
abgelesen werden kann.
[0018] In Fig. 3 ist dieselbe Situation wie in Fig. 2 in einer Seitenansicht dargestellt.
Es ist zu erkennen, dass sich die Handhabe 210 des elektrischen Schaltgeräts 200 in
der AUS-Stellung, das heißt in einer Endstellung seiner Bewegungsmöglichkeit, befindet.
Das flexible Kabel 110 ist für die Verbindung mit dem Zwischenelement 130 des Handhabesystems
120 durch ein Langloch, das sich an einem ersten Ende 133 des Zwischenelements befindet,
geführt. Zur Begrenzung der Bewegungsmöglichkeit des flexiblen Kabels 110, ohne das
Zwischenelement 130 mitzunehmen, befindet sich auf diesem ersten Ende 133 des flexiblen
Kabels 110 ein Gewinde, auf das eine erste und eine zweite Mutter 112, 113 aufgeschraubt
sind, wobei diese Muttern 112,113 einen solchen Außendurchmesser aufweisen, dass sie
nicht durch das Langloch an dem ersten Ende 133 des Zwischenelements 130 hindurchpassen.
Die Muttern 112, 113 können mit geeigneten Maßnahmen auf dem Gewinde des flexiblen
Kabels 110 gesichert sein. Hierzu bietet es sich an, die Muttern 112, 113 mit weiteren
Muttern zu kontern oder z.B. durch Splinte oder Verkleben gegen ein Verdrehen zu sichern.
Durch die Ausschaltbewegung des Hebels 125 wird das Zwischenelement 130 an seinem
zweiten Ende 134 in Richtung der Handhabebasis 121 gezogen. Diese Bewegung wird über
das Drehlager 131 in eine rotatorische Bewegung des ersten Endes 133 des Zwischenelements
130 umgesetzt. Bis zu der Kipppunktstellung der Handhabe 210 drückt das Zwischenelement
130 mit seinem ersten Ende 133 gegen die dritte Mutter 113. Bei Erreichen des Kipppunkts
befindet sich der Hebel 125 in einer nicht dargestellten Zwischenstellung. Der weitere,
nach Erreichen des Kipppunkts zurückgelegte Weg der Schaltkontakte und damit der Handhabe
210 wird von der Handhabe 210 des elektrischen Schaltgeräts 200 auf das flexible Kabel
110 übertragen. Das flexible Kabel 110 kann sich dabei durch das Langloch am ersten
Ende 133 des Zwischenelements 130 hindurch bewegen. Die Strecke auf dem flexiblen
Kabel 110 bis zur zweiten Mutter 112 ist dabei mindestens genau so groß, wie die Strecke,
die das flexible Kabel 110 vom Kipppunkt bis zum Anschlag der Handhabe 210 zurücklegt.
Auf dem flexiblen Kabel 110 ist eine erste Mutter 111 auf das gleiche oder ein weiteres
Gewinde mit größerem Durchmesser als das Gewinde für die zweite und dritte Mutter
112, 113 aufgebracht. Diese erste Mutter 111 befindet sich in Richtung zum Kupplungselement
140 gesehen hinter der zweiten und dritten Mutter 112, 113 und hinter dem Verschließblech
150, durch das das flexible Kabel 110 ebenfalls geführt ist. Dabei befindet sich diese
erste Mutter 111 in einer solchen Position, dass sie erst dann mit dem Verschließblech
150 in Eingriff kommt, wenn der Kipppunkt erreicht ist. Der Außendurchmesser dieser
ersten Mutter 111 ist so gewählt, dass sie das Verschließblech 150 mitnehmen kann.
Auch diese erste Mutter 111 kann mit bekannten Mitteln gegen Verdrehen gesichert sein.
Durch den über den Kipppunkt zusätzlich zurückgelegten Weg des flexiblen Kabels 110
wird das Verschließblech 150 mit seinem zweiten Ende 153 in Richtung des ersten Endes
133 des Zwischenelements 130 bewegt. Das Verschließblech 150 ist in der Handhabebasis
121 drehbar gelagert (nicht dargestellt), so dass durch die beschriebene Bewegung
des zweiten Endes 153 sich das erste Ende 152, in dem sich die dritte Abschließöffnung
151 befindet, in eine Position bewegt, in der alle drei Abschließöffnungen 122, 126,
151 fluchten.
[0019] Fig. 4 ist die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Seitenhebelantriebs 100 und
eines elektrischen Schaltgeräts 200 in EIN-Stellung. Durch die Einschaltbewegung des
Hebels 125 wird das Zwischenelement 130 an seinem zweiten Ende 134 von der Handhabebasis
121 weg gedrückt. Diese Bewegung wird über das Drehlager 131 in eine rotatorische
Bewegung des ersten Endes 133 des Zwischenelements 130 umgesetzt, wobei sich das Zwischenelement
130 auch in seinem Gelenk 132 bewegt. Bis zu der Kipppunktstellung der Handhabe 210
drückt das Zwischenelement 130 mit seinem ersten Ende 133 gegen die zweite Mutter
112. Der weitere, nach Erreichen des Kipppunkts zurückgelegte Weg der Schaltkontakte
wird von der Handhabe 210 des elektrischen Schaltgeräts 200 auf das flexible Kabel
110 übertragen. Das flexible Kabel 110 kann sich dabei durch das Langloch am ersten
Ende 133 des Zwischenelements 130 hindurch bewegen. Die Strecke auf dem flexiblen
Kabel 110 bis zur dritten Mutter 113 ist dabei mindestens genau so groß, wie die Strecke,
die das flexible Kabel 110 vom Kipppunkt bis zum Anschlag der Handhabe 210 zurücklegt.
Das Verschließblech 150 ist mit einer Kraft z.B. von einer Feder (nicht dargestellt)
beaufschlagt, die das zweite Ende 153 des Verschließblechs 150 in Richtung des Kupplungselements
140 drückt. Dadurch wird das erste Ende 152 des Verschließblechs 150 aus der Position,
in der die dritte Abschließöffnung 151 mit der ersten Abschließöffnung 122 in der
Handhabebasis fluchtet, wegbewegt.
[0020] In Fig. 5 ist in einer Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Seitenhebelantriebs
100 und eines elektrischen Schaltgeräts 200 die Situation dargestellt, in der der
Hebel 125 des Seitenhebelantriebs 100 in die AUS-Stellung gedrückt ist, obwohl die
Schaltkontakte blockiert sind und sich die Handhabe 210 des elektrischen Schaltgeräts
200 in einer Zwischenstellung befindet. Diese Stellung des Hebels 125 ist möglich,
weil sich bei Aufbringen einer entsprechend großen Kraft F auf den Hebel die Elemente
110, 125, 130, 140 des Seitenhebelantriebs, sowie die kraftführenden Elemente des
elektrischen Schaltgeräts, verformen und so die Wegdifferenz entsteht, die zwischen
der Stellung des Hebels 125 und der der Handhabe 210, die wegen der blockierten Schaltkontakte
nicht über die Zwischenstellung hinaus bewegt werden kann, existiert. Der Hebels 125
kann wegen seines mechanischen Anschlags nicht weiter bewegt werden, so dass auch
durch eine Verformung der Elemente 110, 125, 130 und/oder 140 die erste Mutter 111
nicht in Eingriff mit dem zweiten Ende 153 des Verschließblechs 150 kommt. Das Verschließblech
150 wird also nicht aus seiner durch die Kraftbeaufschlagung vorgegebenen Ruhestellung
hinaus in die Stellung bewegt, in der die dritte Abschließöffnung 151 mit der ersten
Abschließöffnung 122, die sich ortsfest an der Handhabebasis befindet, fluchtet. Statt
dessen blockiert das Verschließblech die erste und zweite Abschließöffnung 122, 126.
Der Hebel 125 kann also in dieser Stellung nicht abgeschlossen werden.
[0021] In Fig. 6 ist in einer Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Seitenhebelantriebs
100 und eines elektrischen Schaltgeräts 200 die Situation dargestellt, dass die Schaltkontakte
des elektrischen Schaltgeräts 200 in der EIN-Stellung blockiert sind, der Hebel 125
in die AUS-Stellung gelegt wurde und nun keine Kraft mehr auf den Hebel 125 ausgeübt
wird. Die Handhabe 210 des elektrischen Schaltgeräts 200 befindet sich wie in Fig.
5 dargestellt in einer Zwischenstellung. Die Verformungen der Elemente 110, 125, 130,
140 des Seitenhebelantriebs 100 und der kraftführenden Elemente des elektrischen Schaltgeräts
200 sind relaxiert, da keine Kraft mehr auf den Hebel 125 ausgeübt wird, und der Hebel
125 hat sich in eine Zwischenstellung zurück bewegt. In dieser Stellung fluchtet keine
der drei Abschließöffnungen 122, 126, 151, so dass der Seitenhebenantrieb 100 nicht
abschließbar ist.
[0022] Das dargestellte Ausführungsbeispiel weist ein flexibles Kabel 110 als Übertragungselement
auf. Statt dessen sind auch andere Übertragungselemente, wie beispielsweise ein festes
Gestänge, vorstellbar. Die Beaufschlagung des Verschließblechs 150 mit einer Kraft
geschieht bei der dargestellten Ausführungsform mit einer Feder. Es sind aber auch
andere Möglichkeiten der Kraftbeaufschlagung möglich. Zum Abschließen des Seitenhebelantriebs
100 sind auch andere Abschließmittel als die genannten Bügelschlösser denkbar. Ebenso
können die als Muttern 111, 112 und 113 ausgeführten Mitnehmelemente anders ausgeführt
werden. Beispielsweise ist es auch möglich, entsprechende Mitnehmelemente 111, 112,
113 auf das Übertragungselement 110 zu klemmen oder zu kleben.
Bezugszeichenliste:
[0023]
- 100
- Seitenhebelantrieb
- 110
- flexibles Kabel
- 111
- erste Mutter
- 112
- zweite Mutter
- 113
- dritte Mutter
- 120
- Handhabesystem
- 121
- Handhabebasis
- 122
- erste Abschließöffnung (ortsfest, Basiselement)
- 123
- Schaltstellungsanzeige
- 124
- Schaltstellungsanzeige
- 125
- Hebel
- 126
- zweite Abschließöffnung (Hebel)
- 130
- Zwischenelement
- 131
- Drehlager
- 132
- Gelenk
- 133
- erstes Ende
- 134
- zweites Ende
- 140
- Kupplungselement
- 150
- Verschließblech
- 151
- dritte Abschließöffnung (Verschließblech)
- 152
- erstes Ende
- 153
- zweites Ende
- 200
- elektrisches Schaltgerät
- 210
- Handhabe
- F
- Kraft
1. Vorrichtung (100) zur mechanischen Fernbedienung eines Schaltkontakte enthaltenden
elektrischen Schaltgeräts (200), enthaltend ein Handhabensystem (120) mit einem Hebel
(125) und einer Handhabebasis (121),
ein Übertragungselement (110), und
ein Kupplungselement (140),
wobei die Handhabebasis (121) über eine ortsfeste erste Abschließöffnung (122) und
der Hebel (125) über eine zweite Abschließöffnung (126) verfügen, die so angeordnet
sind, dass der Bügel eines Bügelschlosses nur dann durch beide Abschließöffnungen
(122, 126) geführt werden kann, wenn sich der Hebel (125) in der AUS-Stellung befindet,
und
wobei das elektrische Schaltgerät (200) ebenfalls über eine Handhabe (210) verfügt,
wobei die Handhabe (210) des elektrischen Schaltgeräts (200) zum Ein- bzw. Ausschalten
des elektrischen Schaltgerätes (200) zu jeweils einem Kipppunkt bewegt werden muss,
und die Handhabe (210) des Schaltgeräts bei der Ausschaltbewegung nach Erreichen des
Kipppunkts und bei Trennung der Schaltkontakte die Ausschaltbewegung - von einer aus
dem elektrischen Schaltgerät (200) entspringenden Kraft getrieben - weiter fortsetzt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Handhabesystem (120) über ein relativ zur Handhabebasis (121) des Handhabesystems
(120) bewegliches Verschließblech (150) mit einer dritten Abschließöffnung (151) verfügt,
wobei das Verschließblech (150) mindestens eine der Abschließöffnungen (122, 126)
an der Handhabebasis (121) oder dem Hebel (125) für das Durchführen eines Bügels eines
Bügelschlosses blockiert, wenn die Schaltkontakte nicht getrennt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung der Schaltbewegung von der Handhabe (125) auf das Übertragungselement
(110) über ein Zwischenelement (130) geschieht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Übertragungselement (110) und Zwischenelement (130) eine Relativbewegung
möglich ist, wenn die Bewegung der Handhabe (210) des elektrischen Schaltgeräts (200)
über den Kipppunkt des elektrischen Schaltgeräts (200) hinaus erfolgt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabebasis (121) einen Anschlag aufweist, der die Handhabe (125) des Seitenhebelantriebs
(100) in ihrer Bewegung begrenzt, bevor die Handhabe (210) des elektrischen Schaltgeräts
(200) ihre Endstellung erreicht.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschließblech (150) mit einer Kraft beaufschlagt ist, die es in einer solchen
Stellung hält, dass es die erste Abschließöffnung (122) blockiert, wenn es nicht durch
das Übertragungselement (140) in eine andere Stellung bewegt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft auf das Verschließblech (150), die es in einer solchen Stellung hält, dass
es die erste Abschließöffnung (122) blockiert, durch eine Feder aufgebracht wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Feder eine Drehfeder ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Feder eine Druckfeder ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Feder eine Zugfeder ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungselement (110) im Wesentlichen ohne Spiel mit dem Kupplungselement
(140) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschließblech (150) durch das Übertragungselement (110) bewegt wird, wenn sich
die Schaltkontakte des elektrischen Schaltgeräts (200) öffnen.