(19)
(11) EP 2 562 780 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.02.2013  Patentblatt  2013/09

(21) Anmeldenummer: 11003816.3

(22) Anmeldetag:  10.05.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01H 9/02(2006.01)
H02G 3/02(2006.01)
E05B 47/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Bräm, Markus
5453 Remetschwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Bräm, Markus
    5453 Remetschwil (CH)

(74) Vertreter: Stulz Messerschmidt, Stephan et al
Bachstrasse 40
5600 Lenzburg
5600 Lenzburg (CH)

   


(54) Vorrichtung und Verfahren zur Befestigung von Steuer-und Regelungsvorrichtungen in Elektroschalter und dergleichen


(57) Die Erfindung betrifft eine lösbare Vorrichtung und ein Verfahren zum einfachen und sicheren Einsetzen von Steuer- und Regelungsvorrichtungen (3) in Aufnahmevorrichtungen (1) mittels mindestens eines von aussen magnetisch betätigbaren und verschiebbaren Verriegelungsstiftes (2), sodass die Steuer- und Regelungsvorrichtung (3) nicht manipuliert und/oder gestohlen werden können.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung beschreibt ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum einfachen und sicheren Einsetzen von Steuer- und Regelungsvorrichtungen in Elektroschalter und andere Aufnahmevorrichtungen.

[0002] Aufgrund der stark zunehmenden Automatisierung auch von alltäglichen Lebensvorgängen sowie dem Aufkommen von intelligenten Vorrichtungen auch in öffentlichen Gebäuden ist es notwendig, dass die entsprechenden Steuer- und Regelungsvorrichtungen irgendwo installiert werden können, wo diese gut zugänglich bedient werden können und zudem in der Regel ein Stromanschluss vorhanden ist. Als idealen Installationsort für solche Steuer- und Regelungsvorrichtungen erweisen sich häufig die herkömmlichen Elektroschalter. Es sind aber auch andere, entsprechende Aufnahmevorrichtungen als Elekroschalter denkbar.

[0003] Elektroschalter sind weltweit normiert und weisen in der Regel mindestens für ein Land oder idealerweise für mehrere Länder identische Abmessungen auf. Dasselbe gilt grundsätzlich auch für die in den Elektroschaltern eingebauten und verwendeten Steuer- und Regelungsvorrichtungen, welche modular aufgebaut sind und je nach Anwendung über mehr oder weniger komplexe Steuer- und Regelungssysteme verfügen.

[0004] Steuer- und Regelungsvorrichtungen für öffentliche Gebäudeinstallationen weisen regelmässig eine hohe Komplexität und umfangreiche Funktionalitäten auf. Dementsprechend sind solche Steuer- und Regelungsvorrichtungen teuer. Im Bereich öffentlich zugänglicher Installationen gilt es, die Installationen so auszugestalten, damit diese nicht durch Unbefugte manipuliert oder gestohlen werden können.

[0005] Aus dem Stand der Technik sind ganz verschiedene Vorrichtungen und Verfahren zur Befestigung von Steuer- und Regelungsvorrichtungen in Elektroschaltern bekannt. Zu Zeiten der reln mechanisch funktionierenden Elektroschaltern wurde die Verbindung von zusätzlichen Steuer- und Regelungsvorrichtungen meist durch sichtbare Schraubverbindungen mit Blendenkonstruktionen realisiert.

[0006] In neuerer Zeit setzen sich für die Befestigung von Steuer- und Regelungsvorrichtungen vermehrt Elektroschalter mit Schnappmechanismen oder Haftmagneten durch. Die In der Regel aus Kunststoff gefertigten Schnappmechanismen können entweder mit einem oder zwei Schrauberziehern bzw. anderen Spezialwerkzeugen deblockiert bzw. gelöst werden. Auf diese Art können Steuer- und Regelungsvorrichtungen vom Elektroschalter bzw. von der Aufnahmevorrichtung entfernt werden. Solche Vorrichtungen und Verfahren sind beispielsweise beschrieben In US 2003070907, US 2003063009, EP 0408986 A2 sowie DE 3738776 A1.

[0007] Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen und Verfahren ist einerseits die Tatsache, dass diese keine zuverlässige Diebstahlslcherungen enthalten und daher auch manipuliert werden können. Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen und Verfahren ist ferner die relativ hohe Gefahr, dass bei einer Demontage der Schnapp- bzw. Verriegelungsmechanismus beschädigt wird und in solchen Fällen meistens die gesamte Vorrichtung ersetzt werden muss. Schlussendilch ist als Nachteil an den bekannten Vorrichtungen und Verfahren die aufwändige Konstruktion und die durch den Schnapp- bzw. Verriegelungsmechanismus eingeschränkte Anordnungsfreiheit der verschiedenen Elemente innerhalb des Elektroschalters bzw. der Aufnahmevorrichtung zu bezeichnen.

[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu beschreiben, mit welcher in Elektroschalter bzw. entsprechende Aufnahmevorrichtungen eingebaute Steuer- und Regelungsvorrichtungen einfach, auf kleinstem Raum zuverlässig gegen Diebstahl bzw. Falschmanipulation gesichert werden können, ohne dass dadurch die Anordnungsfreiheit wesentlich eingeschränkt wird und die Diebstahlsicherung mit einfachen proprietären Vorrichtungen deblockiert werden kann.

[0009] Diese Aufgabe wird durch einen in der Steuer- und Regelungsvorrichtung 3 befindlichen, magnetisch betätigbaren Verriegelungsstift 4 gelöst. In den Abbildungen 1 - 3 wird die erfindungsgemässe Vorrichtung und das Verfahren in einer vorzugsweisen Ausführungsform exemplarisch anhand eines Elektroschalters aufgezeigt.

Fig. 1 zeigt einen herkömmlichen Elektroschalter mit einer Aufnahmevorrichtung 1. Am unteren Teil dieser Aufnahmevorrichtung 1 ist in einer vorzugsweisen Ausführungsform eine Verriegelungsöffnung 2 angebracht.

Fig. 2 zeigt in einer vorzugsweisen Ausführungsform die Steuer- und Regelungsvorrichtung 3, welche passgenau in die Aufnahmevorrichtung 1 hinein geschoben werden kann. In einer vorzugsweisen Ausführungsform befindet sich im unteren Teil der Steuer- und Regelungsvorrichtung 3 der verschiebbare, magnetisch betätigbare Verriegelungsstift 4. Dieser Verriegelungsstift 4 kann in einer vorzugsweisen Ausführungsform soweit in die Steuer- und Regelungsvorrichtung 3 eingefahren werden, sodass die Steuer- und Regelungsvorrichtung 3 alsdann in die Aufnahmevorrichtung 1 eingeschoben werden kann. Befindet sich der magnetisch betätigbare Verriegelungsstift 4 oberhalb der Verriegelungsöffnung 2, so rutscht der Verriegelungsstift 4 durch die Schwerkraft in die Verriegelungsöffnung 2 und die Steuer- und Regelungsvorrichtung 3 ist ohne den Gebrauch von Zusatzwerkzeugen im Rahmen 1 zuverlässig, manipulations- und diebstahlsicher sowie passgenau fixiert.

Fig. 3 zeigt wie mittels eines speziell geformten Magneten 5 der magnetisch betätigbare Verriegelungsstift 4 senkrecht von aussen aus der Verriegelungsöffnung 2 angehoben bzw. verschoben werden kann und anschliessend die Steuer- und Regelungsvorrichtung 3 aus der Aufnahmevorrichtung 1 entfernt werden kann.



[0010] In einer vorzugsweisen Ausführungsform benötigt man für das Verschieben des Verriegelungsstiftes 4 lediglich einen Magneten 5. Für besonders sichere Anwendungen kann der Verriegelungsstift 4 und/oder der Magnet 5 mit einer intelligenten Freischaltvorrichtung analog moderner Türschlösser versehen werden.

[0011] Vorzugsweise auf der dem Verriegelungsstift 4 gegenüberliegenden Seite ist einen Nocken oder eine gleichfunktionierende Vorrichtung zur weiteren Fixierung der Steuer- und Regelungsvorrichtung 3 angebracht.


Ansprüche

1. Vorrichtung zur lösbaren Befestigung einer passgenauen Steuer- und Regelungsvorrichtung (3) in einer Aufnahmevorrichtung (1), dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuer- und Regelungsvorrichtung (3) mindestens ein verschiebbarer, magnetisch betätigbarer Verriegelungsstift (4) enthalten ist und dieser bei eingeschobener Steuer- und Regelungsvorrichtung (3) durch die Schwerkraft in eine in der Aufnahmevorrichtung (1) befindliche Verriegelungsöffnung (2) rutscht und somit die Steuer- und Regelungsvorrichtung (3) in der Aufnahmevorrichtung (1) dauerhaft, dieb- und manipulationssicher sowie passgenau fixiert ist.
 
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine magnetisch betätigbare Verriegelungsstift (4) durch einen speziellen Magneten (5) von ausserhalb der Aufnahmevorrichtung (1) in seiner Position bewegt werden kann und somit die Steuer- und Regelungsvorrichtung (3) aus der Aufnahmevorrichtung (1) ausgefahren werden kann.
 
3. Vorrichtung gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine magnetische betätigbare Verriegelungsstift (4) auch in waagrechter Position angeordnet und durch einen speziellen Magneten (5) von ausserhalb in seiner Position bewegt werden.
 
4. Vorrichtung gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Verriegelungsstift (4) und/oder Magnet (5) mit einer intelligenten Freischaltvorrichtung ausgerüstet ist und der Verriegelungsstift (4) erst bewegt werden kann, sobald weitere Informationen wie Passwörter etc. eingegeben worden sind.
 
5. Verfahren zum Herstellen einer lösbaren Befestigung einer passgenauen Steuer- und Regelungsvorrichtung (3) in einer Aufnahmevorrichtung (1), dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuer- und Regelungsvorrichtung (3) mindestens ein verschiebbarer, magnetisch betätigbarer Verriegelungsstift (4) enthalten ist und dieser bei eingeschobener Steuer- und Regelungsvorrichtung (3) durch die Schwerkraft in eine in der Aufnahmevorrichtung (1) befindliche Verriegelungsöffnung (2) rutscht und somit die Steuer- und Regelungsvorrichtung (3) in der Aufnahmevorrichtung (1) dauerhaft, dieb- und manipulationssicher sowie passgenau fixiert ist.
 
6. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine magnetisch betätigbare Verriegelungsstift (4) durch einen speziellen Magneten (5) von ausserhalb der Aufnahmevorrichtung (1) in seiner Position bewegt werden kann und somit die Steuer- und Regelungsvorrichtung (3) aus der Aufnahmevorrichtung (1) ausgefahren werden kann.
 
7. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 5 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine magnetische betätigbare Verriegelungsstift (4) auch in waagrechter Position angeordnet und durch einen speziellen Magneten (5) von ausserhalb in seiner Position bewegt werden.
 
8. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 5 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Verriegelungsstift (4) und/oder Magnet (5) mit einer intelligenten Freischaltvorrichtung ausgerüstet ist und der Verriegelungsstift (4) erst dann bewegt werden kann, wenn weitere Informationen wie Passwörter etc. eingegeben worden sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente