[0001] Die Erfindung betrifft eine Stecker-Lehre zum Anschluss an ein elektrisches Leitungssystem
eines Kraftfahrzeuges gemäß Anspruch 1 und ein Stecker-Lehren-Set gemäß Anspruch 10.
[0002] Zum Überprüfen elektrischer Leitungen in einem Kraftfahrzeug werden Messgeräte, bspw.
Durchgangsprüfer oder Spannungsmessgeräte an eine elektrische Leitung angeschlossen.
Hierzu ist es üblich, eine Steckerverbindung zu trennen und das Messgerät mit dem
zu prüfenden Leitungskontakt und der zugehörigen Leitungsbuchse zu verbinden.
[0003] Das Messgerät wird dabei mittels einer an den Leitungskontakt anzuklemmenden Messgeräteklemme
angeschlossen, während in die Leitungsbuchse ein Messgerätekontakt eingeführt wird.
[0004] Aufgrund der Vielzahl von genormten Leitungskontakten, die zum Teil nur geringfügig
voneinander abweichen und dementsprechend optisch nur schwer voneinander unterscheidbar
sind, wird in die Leitungsbuchse oftmals ein gegenüber dieser falsch geformter, insbesondere
zu großer Messgerätekontakt eingesteckt. Hierbei können irreparable Beschädigungen
der Leitungsbuchse auftreten, die letztendlich einen Austausch der Leitungsstecker
im Kraftfahrzeug erforderlich machen, welcher langwierig und kostenaufwändig ist.
[0005] Ferner sind die Messgerätestecker zumeist über Kabel mit dem Leitungsstecker verbunden.
Aufgrund von durch Schwingungen des Kabels hervorgerufenen Bewegungen, insbesondere
Taumelbewegungen der Kabel, kann die Leitungsbuchse durch den mit ihr verbundenen
Messgerätekontakt geweitet bzw. der Leitungsstecker kann durch die mit ihr verbundene
Messgeräteklemme verbogen werden. Solche Beschädigungen sind ebenfalls irreparabel
und nur durch einen teuren und aufwändigen Austausch der Leitungsstecker zu beheben.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass im Extremfall durch ein Verrutschen/Abrutschen
der Messgeräteklemme am Leitungskontakt sogar ein Kurzschluss mit einem weiteren Leitungskontakt
auftreten kann, der eine Beschädigung des Messgerätes oder der Fahrzeugelektronik
verursacht.
[0006] Es ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung bereitzustellen, die eine sichere,
einfache und beschädigungsfreie Verbindung zwischen einem Messgerät und einem Leitungsstecker
an einem Kraftfahrzeug ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Stecker-Lehre gemäß Anspruch 1 und ein Stecker-Lehren-Set
gemäß Anspruch 10. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Stecker-Lehre zum Anschluss an ein elektrisches Leitungssystem
eines Kraftfahrzeugs weist ein Lehren-Paar mit einer mit einem Messgerät elektrisch
kontaktierbaren Steckereinheit mit einem Steckerkontakt und eine mit dem Messgerät
elektrisch kontaktierbare Buchseneinheit mit einem Buchsengehäuse auf und ist dadurch
gekennzeichnet, dass ein Querschnitt einer Öffnung in dem Buchsengehäuse korrespondierend
zu einem Querschnitt des Steckerkontakts ausgebildet ist.
[0009] Unter einer erfindungsgemäßen Stecker-Lehre ist die Maßverkörperung, d. h. die Verkörperung
eines physischen Maßes und einer Form einer aus einem Kontakt und einer Buchse bestehenden
Steckereinheit - in diesem Fall eines Leitungssteckers mit Leitungskontakt und Leitungsbuchse
in einem Kraftfahrzeug - zu verstehen.
[0010] Im Sinne der Erfindung bedeutet elektrisch kontaktierbar, dass eine elektrisch leitende
Verbindung hergestellt werden kann oder bereits vorhanden ist. Unter dem Anschluss
der Stecker-Lehre an ein elektrisches System ist sowohl das Herstellen einer elektrisch
leitenden Verbindung, welches bereits durch ein einfaches Kontaktieren von elektrisch
leitfähigen Kontakten gegeben sein kann, als auch ein mechanisches Verbinden zu verstehen.
[0011] Unter einem Steckerkontakt und/oder Leitungskontakt ist ein erster Bestandteil eines
Steckers zu verstehen, der in einen zweiten Bestandteil eines Steckers, einer Buchse,
eingeführt werden kann. Unter dem Querschnitt des Steckerkontaktes wird der senkrecht
zur Einführungsrichtung (Längsachse) des Steckerkontaktes in die Buchsenöffnung ausgerichtete
Querschnitt verstanden. Es sind die unterschiedlichsten Formen und Dimension des Steckerkontakts/Leitungskontakts
denkbar. Insbesondere rechtwinklige Formen sind vorteilhaft zu verwenden.
[0012] Die korrespondierende Öffnung ist in ihrer Querschnittsgeometrie und ihrer Querschnittsabmessung
an den Querschnitt des Steckerkontaktes angepasst. D. h. zwischen dem Querschnitt
des Steckerkontaktes und dem Querschnitt der Öffnung sollte kein Über- oder Untermaß
vorhanden sein. Hierdurch ist ein im Wesentlichen spielfreies Einführen des Steckerkontaktes
in die Buchsenöffnung möglich d.h. die Buchsenöffnung ist zur weitestgehend spielfreien
Aufnahme des Steckerkontaktes ausgebildet.
[0013] Ihre Funktion als Lehre erhält die Stecker-Lehre dadurch, dass der Querschnitt des
Steckerkontaktes einem Querschnitt eines zu einem Leitungsstecker gehörenden Leitungskontaktes
und der Querschnitt der Öffnung in der Buchseneinheit dem Querschnitt einer zu dem
Leitungsstecker gehörenden Öffnung in einer Leitungsbuchse entspricht.
[0014] In ihrer Funktion als Lehre kann das Buchsengehäuse somit auf den zu prüfenden Leitungskontakt
aufgeschoben werden. Sollte das Buchsengehäuse spielfrei auf diesen Leitungskontakt
passen, kann auch der Steckerkontakt in die zum Leitungskontakt passende Leitungsbuchse
geschoben werden, ohne die Leitungsbuchse zu beschädigen. Aufgrund des besonders bevorzugt
exakt in die Leitungsbuchse passenden Steckerkontaktes und der ebenfalls besonders
bevorzugt exakt auf den Leitungskontakt passenden Öffnung im Buchsengehäuse wird in
vorteilhafter Weise außerdem ein Wackeln, insbesondere ein Taumeln der an den Leitungsstecker
angebundenen Stecker-Lehre verhindert.
[0015] Es sind unterschiedliche Ausführungsformen des Buchsengehäuses möglich. Das Buchsengehäuse
kann aus Körpern mit bspw. ebenen und/oder gekrümmten Flächen zusammengesetzt sein,
die einen Hohlraum umschließen. Auch ist es möglich, das Buchsengehäuse als massiven
Materialblock mit einer Ausnehmung als Öffnung auszuführen. Insbesondere ist das Gehäuse
besonders schlagzäh ausgebildet.
[0016] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ermöglicht die Anordnung der Öffnung im Buchsengehäuse
einen Zugang zu einem innerhalb des Buchsengehäuses angeordneten Buchsenkontakt und/oder
es ist eine Anschlussöffnung im Buchsengehäuse ausgebildet, die den Zugang zu einem
innerhalb des Buchsengehäuses angeordneten Buchenkontakt ermöglicht.
[0017] Beide Ausführungsformen des Buchsengehäuses (Hohlkörper oder Massivblock) ermöglichen
die Anordnung des Buchsenkontaktes innerhalb des Buchsengehäuses. Bei der massiven
Ausführungsform ist der Buchsenkontakt vollständig vom Buchsengehäuse umschlossen
bzw. in dieses eingebettet und somit in seiner Position und Lage fixiert. Bei einer
Ausführungsform als Hohlkörper sind zusätzliche Fixierungsvorrichtungen für den Buchsenkontakt
im Buchsengehäuse notwendig.
[0018] Um den Buchsenkontakt mit dem Steckerkontakt elektrisch zu kontaktieren, ist eine
Öffnung im Gehäuse notwendig, die eine Verbindung des Steckerkontaktes mit dem Buchsenkontakt
ermöglicht. Hierfür kann zum einen in vorteilhafter Weise die bereits vorhandene Öffnung,
die die Funktion einer Lehre ausübt, genutzt werden oder es ist eine zusätzlich zur
Öffnung ausgebildete Anschlussöffnung im Buchsengehäuse vorhanden, die die Verbindung
des Steckerkontaktes mit dem Buchsenkontakt ermöglicht. Diese weitere Anschlussöffnung
kann ebenfalls als zusätzliche Lehre ausgebildet sein oder durch einen einfachen Durchgang
gebildet sein, der den Zugang zum Buchsenkontakt unabhängig von der Form und Dimension
des Steckerkontaktes ermöglicht.
[0019] Besonders bevorzugt ist der in der Buchseneinheit angeordnete Buchsenkontakt derart
korrespondierend zum Steckerkontakt ausgebildet, dass zwischen dem Buchsenkontakt
und dem Steckerkontakt im verbundenen Zustand eine kraftschlüssige und/oder formschlüssige
Verbindung und ein elektrischer Kontakt bestehen. Der elektrische Kontakt wäre bereits
bei einem einfachen Aneinanderliegen der jeweiligen Kontakte vorhanden. Die zusätzliche
kraft- und/oder formschlüssige Verbindung ermöglicht eine besonders sichere Positionierung
und eine gegen ein Abrutschen bzw. Verrutschen gesicherte Verbindung zwischen dem
Steckerkontakt und dem Buchsenkontakt und somit auch zwischen dem Steckerkontakt und
dem Leitungsbuchsenkontakt und zwischen dem Leitungskontakt und dem Buchsenkontakt.
[0020] Unter kraftschlüssig werden im Sinne der Erfindung alle Verbindungen verstanden,
bei denen eine Normal-Kraft auf zu verbindende Flächen wirkt. Hierzu gehören bspw.
alle Verbindungen, die über Reib-, Saug-, Magnet- oder Molekularkräfte (bspw. Adhäsionskräfte)
entstehen. Unter einer formschlüssigen Verbindung wird eine Verbindung verstanden,
bei der zumindest teilweise eine Relativ-Bewegung zwischen den zu verbindenden Bestandteilen
durch Ineinandergreifen der Bestandteile verhindert wird. Hierzu gehören bspw. alle
Rast-, Klick-, Klemm-, Schraub- oder Hakverbindungen.
[0021] Um auftretende Bewegungen der in den Leitungsstecker eingesteckten Stecker-Lehre
weiter zu minimieren, weist die Stecker-Lehre nach einer Weiterbildung der Erfindung
eine erste Anlagefläche an einem Steckergehäuse und/oder eine zweite Anlagefläche
am Buchsengehäuse auf, wobei die jeweilige Anlagefläche derart ausgebildet und angeordnet
ist, dass das Buchsengehäuse/Steckergehäuse in einer Einbaulage kippgesichert/taumelreduziert
gelagert ist.
[0022] Unter kippgesichert bzw. taumelreduziert wird eine Lage verstanden, die ein Abkippen
bzw. eine durch das Taumeln eines Kabels verursachte Bewegung des Steckergehäuses
bzw. des Buchsengehäuses am Leiterstecker vermindert bzw. vollständig verhindert.
[0023] Das Steckergehäuse ist Bestandteil der Steckereinheit und entsprechend dem Buchsengehäuse
als Hohlkörper oder als Massivblock ausgebildet. Die erste und zweite Anlagefläche
sind in vorteilhafter Weise korrespondierend zu jeweils entsprechenden Anlageflächen
an einem Leiterstecker ausgebildet. Die erste und/oder zweite Anlagefläche kann dementsprechend
beliebig ausgeformt, z. B. plan ausgebildet sein und/oder bspw. Strukturierungen,
Erhebungen, Ausnehmungen und/oder Krümmungen aufweisen.
[0024] Die äußere Form der Flächen kann entsprechend der räumlichen Bedingungen im Leiterstecker
angepasst sein. Vorteilhaft sind besonders große Anlageflächen vorgesehen, um eine
besonders sichere Anlage des Steckergehäuses/Buchsengehäuses an der jeweiligen Anlagefläche
im Leiterstecker zu ermöglichen.
[0025] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die Stecker-Lehre
dadurch gekennzeichnet, dass der Steckerkontakt am Steckergehäuse aus der ersten Anlagefläche hervorsteht
und/oder die Öffnung im Buchsengehäuse in der zweiten Anlagefläche angeordnet ist
und/oder die Anlagefläche des Steckergehäuses und/oder des Buchsengehäuses als ebene
Fläche ausgebildet ist.
[0026] Diese Weiterbildung ermöglicht eine besonders einfach herzustellende und sichere
Lage des Steckergehäuses/Buchsengehäuses an dem Leiterstecker. Da der jeweils eingesteckte
Steckerkontakt/Leiterkontakt mit einer Anlagefläche an einer Anlagefläche der Leiterbuchse/
des Steckergehäuses anliegt, wird eine Bewegung des jeweiligen Kontaktes in der dazugehörigen
Buchse verhindert. Ebene Anlageflächen sind in vorteilhafter Weise besonders einfach
herzustellen.
[0027] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist die Stecker-Lehre eine mit einem Messgerät,
der Steckereinheit und/oder der Buchseneinheit elektrisch kontaktierbaren Anschlusseinheit
auf. Die Anschlusseinheit kann als separate Einheit oder einstückig mit dem Messgerät,
der Buchseneinheit und/oder der Steckereinheit ausgebildet sein. Bei einer bspw. einstückigen
Ausbildung der Anschlusseinheit mit der Buchseneinheit und der Steckereinheit, ist
die Anschlusseinheit über bspw. nicht lösbare Kabel mit der Steckereinheit und/oder
Buchseneinheit elektrisch kontaktiert. Über eine Anschlussmöglichkeit an der Anschlusseinheit
ist eine elektrische Kontaktierung des Messgerätes mit der Buchseneinheit und der
Steckereinheit möglich. Die Anschlusseinheit ermöglicht in vorteilhafter Weise die
Bündelung der zusammengehörigen Buchsen- und Steckereinheit. Auch ist eine einstückige
Ausbildung mit dem Messgerät möglich, bei der die Anschlusseinheit bspw. im Messgerät
integriert ist.
[0028] Bei einer separaten Ausbildung der Anschlusseinheit weist diese insbesondere drei
Anschlüsse zum elektrischen Kontaktieren auf. Diese sind insbesondere jeweils als
einer von Stecker oder Buchse ausgebildet. Auch kann bspw. das Messgerät einstückig
mit der Anschlusseinheit ausgebildet sein und zum Verbinden der Steckereinheit und
der Buchseneinheit jeweils einen Stecker und/oder eine Buchse aufweisen. Insbesondere
ist die Anschlusseinheit als Y-Weiche ausgebildet, die bspw. über jeweils ein Stecker-Buchsen-Kabel
mit dem Messgerät, mit der Steckereinheit und der Buchseneinheit verbunden werden
kann.
[0029] Bei einer Ausführung der Steckereinheit, Buchseneinheit und/oder Anschlusseinheit
als jeweils separate Einheiten ist besonders bevorzugt an der Steckereinheit eine
zu einer an der Anschlusseinheit bzw. dem Messgerät ausgebildeten ersten Verbindungseinheit
korrespondierende zweite Verbindungseinheit ausgebildet und/oder an der Buchseneinheit
eine zu einer an der Anschlusseinheit bzw. dem Messgerät ausgebildeten dritten Verbindungseinheit
korrespondierende vierte Verbindungseinheit ausgebildet.
[0030] Eine separate Ausbildung der jeweiligen Einheit ermöglicht bspw. im Beschädigungsfall
den Austausch/die Reparatur einer einzelnen Einheit. Außerdem sind die Einheiten besonders
flexibel zu verwenden, so dass bspw. die Anschlusseinheit auch mit weiteren Lehren-Paaren
bestehend aus Stecker-/Buchseneinheiten verwendbar ist.
[0031] In diesem Zusammenhang werden unter Verbindungseinheiten im elektrischen Leitungssystem
bspw. alle üblichen Klemm-, Rast- oder Steckverbindungen zum elektrischen kontaktieren
verstanden, insbesondere übliche Stecker und Buchsen. Die jeweilige Anordnung der
Verbindungseinheiten, (d.h. bspw. Stecker oder Buchse) an der Steckereinheit, Buchseneinheit
oder Anschlusseinheit ist grundsätzlich beliebig, bevorzugt erfolgt diese aber unter
Verwendung eines Kabels. So kann an der Steckereinheit z.B. direkt oder indirekt (mithilfe
eines Kabels) bspw. ein zu einer an einer Anschlusseinheit angeordneten Buchse korrespondierender
Stecker ausgebildet sein. Auch eine umgekehrte Anordnung ist denkbar. Gleiches gilt
in analoger Weise für die Buchseneinheit.
[0032] Auch ist es bspw. denkbar, sowohl an der Steckereinheit als auch an der Anschlusseinheit
jeweils einen Stecker oder eine Buchse anzuordnen und Steckereinheit und Anschlusseinheit
über ein zusätzliches, mit korrespondierenden Verbindungseinheiten ausgestattetes
Kabel miteinander zu verbinden.
[0033] Die möglichen Verbindungen zwischen Steckereinheit, Buchseneinheit, Anschlusseinheit
und/oder Messgerät sind mit sämtlichen möglichen Kombinationen der Verbindungseinheiten
(insbesondere bei Stecker und Buchse) jeweils direkt oder indirekt über ein Kabel
möglich.
[0034] Alternativ können alle -zum Teil bereits beschriebene- Verbindungen zwischen Steckereinheit,
Buchseneinheit, Anschlusseinheit und/oder Messgerät auch einstückig (nicht lösbar)
erfolgen. Eine solche einstückige Ausbildung ist besonders einfach zu verwenden und
herzustellen.
[0035] Bei der Verwendung als Lehre besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Öffnung im Buchsengehäuse
durch das Einschieben von zu großen Leitungskontakten verformt wird bzw. sich weitet.
Die Lehrenfunktion kann hierdurch beeinträchtigt werden. Um ein besonders hohes Maß
an Arbeitssicherheit zu gewährleisten und den dauerhaften Einsatz der Stecker-Lehre
zu ermöglichen, sollten das Steckergehäuse und/oder das Buchsengehäuse aus einem elektrisch
nicht leitenden Material mit einem großem Widerstand gegen mechanische Verformung
ausgebildet sein. Besonders bevorzugt sind das Steckergehäuse und/oder das Buchsengehäuse
aus einem nicht elastisch verformbaren Material, insbesondere einem unelastischen
vorteilhaft einem schlagzähen Kunststoff oder einem entsprechenden Keramikmaterial
oder Verbundmaterial ausgebildet.
[0036] Weiter wird die Aufgabe gelöst durch ein Stecker-Lehren-Set mit mindestens einer
Mehrzahl von Lehren-Paaren, wobei jedes Lehren-Paar eine Steckereinheit mit einem
Steckerkontakt und einer Buchseneinheit mit einem Buchsengehäuse aufweist und die
Steckereinheit und die Buchseneinheit jeweils mit einem Messgerät elektrisch kontaktierbar
sind und jedes Lehren-Paar derart ausgebildet ist, dass ein Querschnitt einer Öffnung
in dem Buchsengehäuse korrespondierend zu einem Querschnitt des Steckerkontaktes ausgebildet
ist und die Lehren-Paare sich zueinander in den Querschnitten der Öffnungen im Buchsengehäuse
und/oder in den Querschnitten der Steckerkontakte voneinander unterscheiden.
[0037] In Kraftfahrzeugen sind eine Vielzahl von elektrischen Leitungen vorhanden, deren
Leitungsstecker unterschiedlich ausgeformt sind. Die Leitungsstecker im Kraftfahrzeugbereich
sind jedoch zumeist herstellerübergreifend genormt. Um in einem Kraftfahrzeug unterschiedliche
Leitungsstecker mit einem Messgerät zu verbinden, ist ein Set von Stecker-Lehren notwendig,
wobei für jeden Leitungsstecker ein Lehren-Paar bestehend aus einer Steckereinheit
und einer Buchseneinheit notwendig ist. Das erfindungsgemäße Stecker-Lehren-Set umfasst
somit für unterschiedlich ausgebildete Leitungsstecker jeweils ein Lehren-Paar, über
die ein sicheres Verbinden eines Messgerätes mit dem jeweiligen elektrischen Leitungssystem
möglich ist. Das erfindungsgemäße Stecker-Lehren-Set ermöglicht dem Benutzer somit
in besonders vorteilhafter Weise die einfache und sichere Kontrolle von unterschiedlichen
elektrischen Leitungssystemen in einem Kraftfahrzeug.
[0038] Um die jeweiligen Lehren-Paare gut voneinander unterscheiden zu können, ist gemäß
einer Weiterbildung der Erfindung die Steckereinheit und die Buchseneinheit eines
ersten Lehren-Paares gleichartig, insbesondere optisch gleichartig, besonders bevorzugt
farblich gleichartig und unterschiedlich zu einem zweiten Lehren-Paar gekennzeichnet.
Dies kann bspw. über farblich ausgebildete Kabel, Gehäuse oder Markierungen wie Streifen-
oder Punktmarkierungen und/oder Nummerierungen erfolgen. Hierdurch ist es vorteilhaft
möglich, die zueinander gehörenden und aufeinander abgestimmten Stecker-und Buchseneinheiten
zu erkennen, ohne den ggf. schwer erkennbaren Steckerkontakt bzw. die Öffnung in der
Buchseneinheit beachten zu müssen.
[0039] Zur bspw. einfachen Handhabung des Lehren-Paares ist es möglich, eine mit einem Messgerät
elektrisch kontaktierbare Anschlusseinheit auszubilden, die jeweils elektrisch kontaktierbar
mit der Steckereinheit und der Buchseneinheit ausgebildet ist. Bei der Verwendung
des Stecker-Lehren-Paares verbessert die Anschlusseinheit die praktische Handhabung
des Stecker-Lehren-Paares und es kann über die Anschlusseinheit auch eine Bündelung
der Steckereinheit und Buchseneinheit zu einem Lehren-Paar erfolgen.
[0040] Die Ausbildung der Buchseneinheit, Steckereinheit und einer ggf. vorhandenen Anschlusseinheit
kann, wie vorab beschrieben, separat erfolgen. In diesem Fall ist für eine Handhabung
der Steckereinheit und der Buchseneinheit nur eine Anschlusseinheit in einem Stecker-Lehren-Set
notwendig. Vorteilhaft weist ein Stecker-Lehren-Set jedoch für jedes Lehren-Paar eine
Anschlusseinheit auf. Bei einer Zuordnung von einer Anschlusseinheit je Lehren-Paar
ist auch eine einstückige Ausbildung der Anschlusseinheit mit dem Lehren-Paar möglich.
[0041] Im Weiteren sind auch alle vorab beschriebenen Ausführungen, Merkmale und Kennzeichen
der Stecker-Lehre für jedes Lehren-Paar des Stecker-Lehren-Sets anwendbar.
[0042] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von einer Figur näher
erläutert: Es zeigt
Fig. 1 eine schematisch dargestellte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stecker-Lehre.
[0043] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Stecker-Lehre 1 mit einer als Y-Weiche ausgebildeten
Anschlusseinheit 2, eine mit der Anschlusseinheit 2 elektrisch kontaktierbare Steckereinheit
3 und eine mit der Anschlusseinheit 2 elektrisch kontaktierbare Buchseneinheit 4.
An der Steckereinheit 3 ist ein elektrisch leitendes erstes Kabel 5 angeschlossen,
das mit einer als erster Stecker 6 ausgebildeten ersten Verbindungseinheit mit einer
an der Anschlusseinheit 2 angeordneten und als erste Buchse 7 ausgebildeten zweiten
Verbindungseinheit elektrisch kontaktierbar und mechanisch verbindbar ist.
[0044] Über ein an der Buchseneinheit 4 angeschlossenes zweites Kabel 8 ist die Buchseneinheit
4 mittels einer als zweiter Stecker 9 ausgebildeten dritten Verbindungseinheit mit
einer an der Anschlusseinheit 2 angeordneten und als zweite Buchse 10 ausgebildeten
vierten Verbindungseinheit elektrisch kontaktierbar und mechanisch verbindbar ausgebildet.
[0045] Die Anschlusseinheit 2 weist ferner eine dritte Buchse 11 auf, die zum Anschluss
eines Messgerätes (hier nicht dargestellt) ausgebildet ist. Alternativ können die
Steckereinheit 3 und die Buchseneinheit 4 bspw. auch direkt ohne Verwendung einer
separaten Anschlusseinheit mit einem Messgerät verbunden werden.
[0046] Die Steckereinheit 3 besteht aus einem rechtwinklig aufgebauten Steckergehäuse 12
und einem im Querschnitt ebenfalls rechtwinklig ausgebildeten Steckerkontakt 13. Der
Steckerkontakt 13 steht aus einer ersten Anlagefläche 14 hervor und ist mit dem ersten
Kabel 5 elektrisch kontaktiert. Das Steckergehäuse 12 ist als Massivblock aus Kunststoff
ausgeführt, d.h. der sich innerhalb des Gehäuses 12 befindliche Teil des Steckerkontaktes
13 und der sich innerhalb des Gehäuses 12 befindliche Teil des ersten Kabels 5 ist
vollständig im Material des Steckergehäuses 12 eingebettet.
[0047] Die Querschnittsmaße des Steckerkontaktes 13 entsprechen den Querschnittsmaßen einer
in einem Buchsengehäuse 16 angeordneten Öffnung 15. Der Steckerkontakt 13 ist durch
die Öffnung 15 in das Buchsengehäuse 16 spielfrei einschiebbar. Das Buchsengehäuse
16 ist als quadratischer Hohlkörper ausgebildet. Das Buchsengehäuse 16 besteht wie
das Steckergehäuse 12 aus einem elastisch nicht verformbaren Kunststoff, bspw. aus
einem Duroplasten. Die Öffnung 15 ist in einer zweiten Anlagefläche 17 des Buchsengehäuses
16 angeordnet und entsprechend der ersten Anlagefläche 14 eben, d.h. plan ausgebildet.
[0048] Bei einem vollständig durch die Öffnung 15 in das Buchsengehäuse 16 eingeschobenen
Steckerkontakt 13 liegen die erste Anlagefläche 14 und die zweite Anlagefläche 17
vollständig flächig bzw. plan aneinander an.
[0049] Im Buchsengehäuse 16 ist ein Buchsenkontakt (hier nicht dargestellt) angeordnet,
der mit dem zweiten Kabel 8 elektrisch kontaktiert ist. Der Buchsenkontakt ist innerhalb
des Buchsengehäuses 16 unter der Öffnung 15 angeordnet. Die Öffnung 15 ermöglicht
somit einen Zugang zum Buchsenkontakt. Der Buchsenkontakt ist korrespondierend mit
dem Steckerkontakt 13 ausgebildet, d.h. das der durch die Öffnung 15 in den Buchsenkontakt
eingeschobene Steckerkontakt 13 mit dem Buchsenkontakt eine kraftschlüssige und formschlüssige
Verbindung herstellt.
[0050] Im Gebrauch der Stecker-Lehre 1 wird versucht, die Öffnung 15 in der Buchseneinheit
4 auf einen Leitungskontakt (hier nicht dargestellt) eines Leitungssteckers (hier
nicht dargestellt) eines Kraftfahrzeug aufzuschieben. Sollte kein spielfreies Aufschieben
möglich sein, entspricht die Leitungsbuchse (hier nicht dargestellt) nicht den Abmessungen
des Steckerkontaktes 13. Somit ist kein beschädigungsfreies und sicheres Verbinden
der Stecker-Lehre 1 mit dem Leitungsstecker möglich.
[0051] Sollte die Öffnung 15 der Buchseneinheit 16 spielfrei auf den Leitungskontakt aufschiebbar
sein, entspricht auch die Leitungsbuchse dem Querschnitt des Steckerkontaktes 13.
Der Steckerkontakt 13 kann demnach ohne eine Beschädigung an der Leitungsbuchse zu
verursachen, in die Leitungsbuchse eingeschoben werden. Nach dem Anschluss der Stecker-Lehre
1 an den Leitungsstecker liegt die erste Anlagefläche 14 an einer an der Leitungsbuchse
angeordneten Anlagefläche vollständig an, sodass ein Wackeln der Steckereinheit 3
an der Leitungsbuchse verhindert wird. Zwischen dem Steckerkontakt 13 und einem in
der Leitungsbuchse vorhandenen Leitungsbuchsenkontakt (hier nicht dargestellt) ist
eine kraftschlüssige und formschlüssige Verbindung hergestellt. Ebenso ist zwischen
dem sich im Buchsengehäuse 16 befindlichen Buchsenkontakt eine kraftschlüssige und
formschlüssige Verbindung mit dem durch die Öffnung 15 in das Buchsengehäuse 16 eingeschobenen
Leitungskontakt hergestellt. Die zweite Anlagefläche 17 am Buchsengehäuse 16 liegt
an einer Anlagefläche des Leitungssteckers plan an, so dass auch ein Wackeln zwischen
Buchsengehäuse 16 und Leitungsstecker verhindert wird. Über die dritte Buchse 11 an
der Anschlusseinheit 2 kann ein Messgerät angeschlossen werden, das bspw. die an der
zu überprüfenden Leitung anliegende Spannung oder Stromstärke misst oder als Durchgangsprüfer
bspw. die Funktionsfähigkeit der zu überprüfenden Leitung kontrolliert.
1. Stecker-Lehre zum Anschluss an ein elektrisches Leitungssystem eines Kraftfahrzeuges,
mit einem Lehren-Paar mit
- einer mit einem Messgerät elektrisch kontaktierbaren Steckereinheit (3) mit einem
Steckerkontakt (13) und
- einer mit einem Messgerät elektrisch kontaktierbaren Buchseneinheit (4) mit einem
Buchsengehäuse (16),
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Querschnitt einer Öffnung (15) in dem Buchsengehäuse (16) korrespondierend zu
einem Querschnitt des Steckerkontaktes (13) ausgebildet ist.
2. Stecker-Lehre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung der Öffnung (15) im Buchengehäuse einen Zugang zu einem innerhalb des
Buchensgehäuses angeordneten Buchsenkontaktes ermöglicht und/oder eine Anschlussöffnung
im Buchsengehäuse (16) ausgebildet ist, die den Zugang zu einem innerhalb des Buchensgehäuses
(16) angeordneten Buchenskontakt ermöglicht
3. Stecker-Lehre nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchseneinheit (4) einen zum Steckerkontakt (13) korrespondierenden Buchsenkontakt
aufweist, wobei der Buchsenkontakt und der Steckerkontakt (13) derart ausgebildet
sind, das zwischen dem Buchsenkontakt und dem Steckerkontakt (13) im verbundenen Zustand
eine kraftschlüssige und/oder formschlüssige Verbindung und ein elektrischer Kontakt
besteht.
4. Stecker-Lehre nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine erste Anlagefläche (14) am Steckergehäuse (12) und/ oder eine zweite Anlagefläche
(17) am Buchsengehäuse (16), wobei die jeweilige Anlagefläche (14, 17) derart ausgebildet
und angeordnet ist, dass das Buchsengehäuse (16)/Steckergehäuse (12) in einer Einbaulage
kippgesichert/taumelreduziert gelagert ist.
5. Stecker-Lehre nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Steckerkontakt (13) am Steckergehäuse (12) aus einer ersten Anlagefläche (14)
hervorsteht und/oder
- die Öffnung (15) im Buchsengehäuse (16) in einer zweiten Anlagefläche (17) angeordnet
ist und/oder
- die jeweilige Anlagefläche (14, 17) des Steckergehäuses (12) und/oder des Buchsengehäuses
(16) als ebene Flächen ausgebildet ist.
6. Stecker-Lehre nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine mit einem Messgerät, der Steckereinheit (3) und der Buchseneinheit (4) elektrisch
kontaktierbaren Anschlusseinheit (2).
7. Stecker-Lehre nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an der Steckereinheit (3) eine zu einer an einer Anschlusseinheit (2) und/oder dem
Messgerät ausgebildeten ersten Verbindungseinheit (7) korrespondierende zweite Verbindungseinheit
(6) ausgebildet ist und/oder
- an der Buchseneinheit (4) eine zu einer an einer Anschlusseinheit (2) und/oder dem
Messgerät ausgebildeten dritten Verbindungseinheit (10) korrespondierende vierte Verbindungseinheit
(9) ausgebildet ist.
8. Stecker-Lehre nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckereinheit (3) und die Buchseneinheit (4) als separate Einheiten ausgebildet
sind.
9. Stecker-Lehre nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steckergehäuse (12) und/oder das Buchsengehäuse (16) aus einem nicht elastisch
verformbaren Material, insbesondere einem unelastischen Kunststoff oder einem Keramikmaterial
ausgebildet ist.
10. Stecker-Lehren-Set mit mindestens einer Mehrzahl von Lehren-Paaren, wobei
- jedes Lehren-Paar eine Steckereinheit (3) mit einem Steckerkontakt (13) und eine
Buchseneinheit (4) mit einem Buchsengehäuse (16) aufweist und die Steckereinheit (3)
und die Buchseneinheit (4) jeweils mit einem Messgerät elektrisch kontaktierbar sind
und
- jedes Lehren-Paar derart ausgebildet ist, dass ein Querschnitt einer Öffnung (15)
in dem Buchsengehäuse (16) korrespondierend zu einem Querschnitt des Steckerkontaktes
(13) ausgebildet ist und
- die unterschiedlichen Lehren-Paare sich voneinander in dem Querschnitt der Öffnung
(15) im Buchsengehäuse (16) und/oder in dem Querschnitt des Steckerkontaktes (13)
unterscheiden.
11. Stecker-Lehren-Set nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckereinheit (3) und die Buchseneinheit (4) eines ersten Lehren-Paares gleichartig,
insbesondere optisch gleichartig, bevorzugt farblich gleichartig und unterschiedlich
zu einem zweiten Lehren-Paar gekennzeichnet sind.