TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft eine Presszange zum Bearbeiten eines Werkstücks, eine Komponente
einer Presszange und ein Presszangenset. Insbesondere handelt es sich um eine Presszange
zum Einpressen mehrerer Kerben auf dem Umfang eines Kontaktelements. Hierzu besitzt
die Presszange mindestens drei in unterschiedliche Richtungen betätigbare Pressstempel,
welche plastische Verformungen des Werkstücks, insbesondere des Kontaktelements, herbeiführen.
Bei den gattungsgemäßen Presszangen kann gewünscht sein, dass nicht der gesamte Umfang
des Kontaktelements verformt wird, sondern gezielt mehrere einzelne Kerben auf dem
Umfang des Kontaktelements in möglichst gleichmäßiger Weise und sehr feinfühlig wählbarer
Einpresstiefe in das Kontaktelement eingebracht werden. Die entstehenden Kerben sollen
einerseits den mit dem Kontaktelement zu verbindenden Leiter möglichst wenig beschädigen
oder verformen. Andererseits soll eine feste Verbindung zwischen Kontaktelement und
Leiter herbeigeführt werden. Diese gegenläufigen Forderungen sind beispielsweise besonders
problematisch, wenn mit der Presszange Kupplungsteile als Kontaktelemente mit Lichtwellenleitern,
insbesondere Glasfaserleitern oder auch Polymerleitern, zu verbinden sind. In diesem
Fall erhöht jede allzu große Verformung dieser Lichtwellenleiter entsprechend einer
übergroßen Einpresstiefe den Verlust an Licht im Bereich der Kupplungsteile.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus dem Unternehmen der Anmelderin sind gattungsgemäße Presszangen bekannt, die insbesondere
in den Druckschriften
DE 101 40 270 B4 und
DE 10 2005 003 615 B3 beschrieben sind. Bei diesen Presszangen sind in einem Zangenkopf vier Pressstempel
radial zu einer Aufnahme für das Werkstück, hier für ein Kontaktelement, geführt.
Mit einer Verschwenkung der Handhebel der Presszange wird über einen Antriebsmechanismus
ein Schwenkring um die Aufnahme verschwenkt. Der Schwenkring besitzt Betätigungsflächen,
welche mit der Verschwenkung um die Aufnahme nockenartig Gegen-Betätigungsflächen
der Pressstempel betätigen, wodurch Presskräften radial zu der Aufnahme erzeugt werden.
Hinsichtlich weiterer Details zu diesen bekannten Ausführungsformen wird auf die folgende
Beschreibung der Fig. 1 bis 6 verwiesen. Gemäß
DE 101 40 270 B4 kann ein auswechselbarer Zangenkopf Einsatz finden.
[0003] Weiterer Stand der Technik zum Einbringen von Kerben in den Umfang eines Kontaktelements
mit drei oder mehr in unterschiedlichen Richtungen betätigbaren Pressstempeln ist
bspw. aus den Druckschriften
DE-OS 1 136 391,
US 3,028,776 und
US 3,177,695 bekannt.
[0004] Druckschrift
US 2,002,502 offenbart eine Crimpzange, bei welcher die beiden Handhebel X-förmig aneinander angelenkt
sind. An den den Handgriffen der Handhebel gegenüberliegenden Endbereichen ist an
den Handhebeln über Schrauben ein Zangenkopf angelenkt. Der Zangenkopf verfügt über
ein ebenfalls über Schrauben geschlossenes Gehäuse. Mit Verschwenkung der Handhebel
wird in dem Gehäuse ein Schwenkring verschwenkt. Der Schwenkring besitzt nockenartige
Betätigungsflächen, die mit Gegen-Betätigungsflächen von vier Pressstempeln in Wechselwirkung
treten. Die Pressstempel sind in radialen Ausnehmungen eines Führungskörpers geführt.
Mit Verschwenkung des Schwenkrings werden die Pressstempel radial nach innen in Richtung
eines in einer Aufnahme angeordneten Steckers beaufschlagt. Die Presszange ist lediglich
für einen Typ von Pressstempeln und einen Pressvorgang für einen Steckertyp bestimmt.
Ein Auswechseln des Zangenkopfes wird in der Druckschrift nicht angesprochen. Ein
Öffnen des Gehäuses erfolgt lediglich zu Zwecken der Wartung.
[0005] US 7,461,448 B2 offenbart ein motorisch betätigtes Presswerkzeug, welches mit einer Basiseinheit
und einem Schnellwechsel-Zangenkopf gebildet ist. Der Schnellwechsel-Zangenkopf ist
hierbei als eine Baueinheit ausgebildet, in welche ein Montagegehäuse, ein Grundkörper,
Nocken und Aktuatoren integriert sind.
[0006] Die Patentanmeldung
US 2004/0128818 A1 offenbart ebenfalls einen, offensichtlich nicht auswechselbar, an Handhebeln angekoppelten
Zangenkopf, in dessen Innerem mehrere über Keilflächen geführte Pressstempel radial
nach innen auf eine Aufnahme für ein medizinisches Gerät, insbesondere einen Stent,
bewegbar sind.
[0007] US 3,028,776 A offenbart ein weiteres Presswerkzeug mit einem fest und offensichtlich nicht auswechselbar
an Handhebeln gehaltenen Zangenkopf.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Komponente einer Presszange, eine
Presszange und ein Presszangenset vorzuschlagen, das oder die über
- erweiterte Einsatz- oder Betriebsmöglichkeiten und/oder
- einen verringerten erforderlichen Bevorratungsraum beispielsweise in einem Werkzeugkasten
verfügt.
LÖSUNG
[0009] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den abhängigen Patentansprüchen
zu entnehmen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0010] Die vorliegende Erfindung beruht zunächst auf der Erkenntnis, dass die eingangs genannten,
aus dem Stand der Technik bekannten Presszangen lediglich eine eingeschränkte Anpassung
des mit der Presszange herbeiführbaren Pressvorgangs ermöglichen. Zwar verfügen diese
Presszangen über eine Einstelleinrichtung für die Einpresstiefe. Eine Anpassung des
Pressvorgangs über die Einpresstiefe hinaus, beispielsweise mit unterschiedlichen
Einpresskonturen oder herzustellenden Kerben oder eine Anpassbarkeit des Pressvorgangs
für unterschiedliche zu verpressende Kontaktelemente, gewährleisten diese Presszangen
allerdings nicht, so dass entsprechende unterschiedliche Pressvorgänge unterschiedliche
Presszangen erfordern.
[0011] Vor diesem Hintergrund berücksichtigt die Erfindung konstruktive Detaillösungen hinsichtlich
gattungsfremder Presszangen, bei welchen lediglich zwei Gesenkhälften koaxial zueinander
aufeinander zu bewegt werden, um eine elektrische Leitungsverbindung, eine Rohrverbindung,
einen Fitting oder einen Kabelschuh zu verpressen. Für diese nicht gattungsgemäßen
Presszangen offenbaren insbesondere die Druckschriften
DE 20 100 031 U1 und
DE 10 2008 012 011 B3 zwei Gesenkhälften, welche auswechselbar in dem Zangenkopf gehalten sind, was durch
eine Nut-Feder-Verbindung zwischen Gesenkhälften und den relativ zueinander bewegten
Pressbacken des Zangenkopfes realisiert ist.
[0012] Erfindungsgemäß wird erstmals für eine Presszange mit mindestens drei in unterschiedliche
Richtungen betätigten Pressstempeln eine Auswechselbarkeit der Pressstempel ermöglicht,
wodurch beispielsweise Pressstempel mit unterschiedlichen Presskonturen und/oder unterschiedlichen
Einpresstiefen in Verbindung mit ein- und demselben Zangenkopf und Presszangenkörper
verwendet werden können. Hierdurch ergibt sich bspw. eine Erweiterung der Benutzungsmöglichkeiten
der Presszange für unterschiedliche Werkstücke, die Erzeugung von unterschiedlichen
Kerben und/oder die Erweiterung der Möglichkeiten für die herbeiführbaren Einpresstiefen.
Während für ein derart erweitertes Spektrum der Betriebsweisen und der Anwendungen
zuvor mehrere Presszangen eingesetzt werden mussten, kann erfindungsgemäß ein Zangenkopf
oder Grundkörper der Presszange in Verbindung mit unterschiedlichen Pressstempeln
verwendet werden, wodurch sich die Herstellungs- und Anschaffungskosten reduzieren
und der Handwerker weniger Werkzeug und Gewicht mit sich führen muss.
[0013] Die Erfindung beschränkt sich aber nicht auf die Übertragung auswechselbarer Gesenkhälften
von dem Stand der Technik gemäß
DE 20 100 031 U1 und
DE 10 2008 012 011 B3 auf Presszangen des hier vorliegenden Typs mit zumindest drei Pressstempeln, die
in unterschiedliche Richtungen radial zu einer Aufnahme betätigt werden, was angesichts
der Vervielfältigung der Zahl der Freiheitsgrade der Pressstempel gegenüber dem Stand
der Technik bereits überraschend ist. Vielmehr beruht die Erfindung auf der weiteren
Erkenntnis, dass eine Demontage der einzelnen Pressstempel eines Satzes der Pressstempel
ebenso wie das Montieren der einzelnen Pressstempel eines neuen Satzes der Pressstempel
in den Zangenkopf zeitaufwendig ist und von dem Handwerker, unter Umständen auf der
Baustelle, großes Geschick, eine große Präzision und eine große Sorgfalt erfordert.
Beispielsweise müssen für die Montage des neuen Satzes der Presstempel sämtliche Pressstempel
an ihre exakte Position gebracht werden, wo die Betätigungsflächen an definiertem
Ort in Wechselwirkung treten mit den Gegen-Betätigungsflächen. Hierbei erhöht sich
der Aufwand für das Montieren der Pressstempel mit der Zahl der Pressstempel. Andererseits
muss vermieden werden, dass mit dem Montieren eines weiteren Pressstempels bereits
zuvor montierte Pressstempel ihren vorbestimmten Montageort verlassen.
[0014] Vor diesem Hintergrund schlägt die Erfindung erstmals den Einsatz einer Wechselkassette
vor. Die Wechselkassette ist mit einem ein- oder mehrstückigen Grundkörper gebildet.
Die Wechselkassette verfügt über einen Verbindungsbereich, über den die Wechselkassette
lösbar mit dem Zangenkopf einer Presszange verbindbar ist. Hierbei können beliebige
Verbindungsarten zum Einsatz kommen, beispielsweise eine Verbindung mittels Verclipsen,
Verriegeln, Verschrauben, ein magnetisches Halten der Wechselkassette an dem Zangenkopf
u. ä. In der Wechselkassette sind die mindestens drei in unterschiedliche Richtungen
betätigbaren Pressstempel aufgenommen und gehalten, so dass diese beispielsweise während
des Auswechselvorgangs oder während des Transports nicht aus der Wechselkassette verloren
gehen. Andererseits gewährleistet die Wechselkassette zumindest den Freiheitsgrad
für die Pressstempel, welcher für das Verpressen des Werkstücks erforderlich ist.
Um hier lediglich ein Beispiel für die vielfältigen möglichen Ausgestaltungen zu nennen,
kann bereits der Grundkörper der Wechselkassette die Pressstempel während des Verpressens
in Richtung des Freiheitsgrads führen, so dass eine derartige Funktion von dem Zangenkopf
in die Wechselkassette verlagert ist. Möglich ist allerdings auch, dass die Pressstempel
mit mehreren Freiheitsgraden gegenüber dem Grundkörper geführt sind und erst mit Montage
der Wechselkassette an dem Zangenkopf eine Einschränkung der Freiheitsgrade der Pressstempel
in die Richtung erfolgt, die für das Verpressen des Werkstücks verantwortlich ist.
[0015] Erfindungsgemäß bildet der Grundkörper mit den Pressstempeln eine Montageeinheit,
die über den Verbindungsbereich mit einem Zangenkopf verbindbar oder von diesem lösbar
ist. Für ein Wechsel der Pressstempel, insbesondere zum Verändern der Einpresstiefe
und/oder zur Veränderung der Einpresskontur, muss lediglich eine Wechselkassette von
dem Zangenkopf demontiert werden und eine andere Wechselkassette mit dem Zangenkopf
montiert werden. Auch für die Bevorratung der nicht im Einsatz befindlichen Presstempel
ist die Anordnung derselben in der Wechselkassette von Vorteil, da die einzelnen Pressstempel
nicht verloren gehen können und/oder nicht unterschiedliche lose bevorratete Pressstempel
miteinander vermischt werden, so dass für den Wechsel eines Satzes von Presstempeln
auf der Baustelle erst ein zeitaufwändiges Sortieren und Selektieren erfolgen muss.
[0016] Die erfindungsgemäße Wechselkassette verfügt über einen Koppelbereich, über welchen
eine Betätigungskraft für die Pressstempel von dem Zangenkopf der Presszange auf die
Wechselkassette übertragbar ist. Hierbei kann ein Koppelbereich oder können mehrere
Koppelbereiche vorhanden sein. Der Koppelbereich verfügt erfindungsgemäß über von
den Pressstempeln ausgebildete Gegen-Betätigungsflächen, welche in Wechselwirkung
treten mit Betätigungsflächen des Zangenkopfes.
[0017] Erfindungsgemäß besitzen die Pressstempel an der Wechselkassette frei zugängliche
Gegen-Betätigungsflächen. Diese Gegen-Betätigungsflächen treten für an einen Zangenkopf
montierte Wechselkassette mit Betätigungsflächen des Zangenkopfes in Wechselwirkung,
um Presskräfte auf die Pressstempel aufzubringen. Gemäß dem eingangs genannten Stand
der Technik ist ein Betätigungselement der Presszange (wie ein Schwenkring), welches
die Betätigungsflächen ausbildet, in ein Gehäuse des auswechselbaren Zangenkopfes
integriert, während ein weiteres Antriebselement zur Kopplung des Zangenkopfes mit
dem Antriebsmechanismus in dem Zangenkopf vorhanden sein muss. Für mehrere auswechselbare
Zangenköpfe muss somit gemäß dem Stand der Technik das Betätigungselement jeweils
für jeden Zangenkopf vorgesehen werden, was die Kosten und das Gewicht erhöht. Erfindungsgemäß
kann ein einziger Zangenkopf mit einem einzigen darin angeordneten Betätigungselement
wie ein Schwenkring (oder auch mit mehreren derartigen Betätigungselementen) verwendet
werden, der dann über den Kontakt der Betätigungsflächen des Betätigungselements mit
den Gegen-Betätigungsflächen der Wechselkassette die Presskraft auf die Pressstempel
überträgt (ggf. mit einer Übersetzung). Erfindungsgemäß können somit Kosten und Gewicht
eingespart werden.
[0018] Um lediglich einige weitere mögliche Vorteile der erfindungsgemäßen Wechselkassette
zu nennen, kann diese gewährleisten, dass die Pressstempel einer Wechselkassette in
zueinander korrelierter Lage mit dem Zangenkopf montiert werden. Nicht erforderlich
ist das jeweils exakte einzelne Montieren der Pressstempel mit dem Zangenkopf und
das sorgfältige Ausrichten der Pressstempel zueinander. Vielmehr kann unter Umständen
bereits mit dem Montieren eines Pressstempels mit dem Zangenkopf durch die Wechselkassette
gewährleistet werden, dass die anderen Pressstempel gleichzeitig und in exakter Position
montiert werden.
[0019] Die Pressstempel können auf beliebige Weise in oder an dem Grundkörper der Wechselkassette
gehalten und/oder geführt sein, ohne dass hierdurch der erfindungsgemäße Rahmen verlassen
wird. Für eine besondere Ausgestaltung der Erfindung ist der Grundkörper mit einer
Führungsplatte, beispielsweise einer Kreisringscheibe, gebildet. Die Führungsplatte
besitzt mehrere radial orientierte, vorzugsweise gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilte
Führungsschlitze. In den Führungsschlitzen ist jeweils ein Pressstempel geführt. Auf
diese Weise kann bereits mittels der Wechselkassette, hier mittels der Führungsplatte,
die Führung der Pressstempel während des Pressvorgangs gewährleistet werden, weshalb
diese Funktion nicht im Zangenkopf vorzusehen ist. Andererseits entfällt durch den
Einsatz der Führungsplatte mit Führungsschlitzen das "Einfädeln" der Pressstempel
und geeigneter Führungsbolzen in einen dem Zangenkopf zugeordneten Führungsschlitz,
da die Pressstempel bereits in der Wechselkassette geführt sind. Hierdurch vereinfacht
sich die Montage bei einem Austausch einer Wechselkassette. Gleichzeitig sind Fehlbedienungen
infolge eines nicht richtigen Einsetzens der Pressstempel in die radial orientierten
Führungsschlitze ausgeschlossen.
[0020] Die Führung in dem Führungsschlitz kann auf beliebige Weise erfolgen, beispielsweise
über Führungsschuhe u. ä. In besonderer Ausgestaltung verfügen die Pressstempel über
Führungsbolzen oder sind die Pressstempel mit Führungsbolzen koppelbar, die dann in
den Führungsschlitzen geführt sind. Eine derartige Aufnahme von Führungsbolzen in
Führungsschlitzen stellt eine einfache, kostengünstige, aber dennoch zuverlässige
Führung mit dem gewünschten einem Freiheitsgrad bereit.
[0021] Hierbei ist grundsätzlich möglich, dass jeder Pressstempel lediglich einen Führungsbolzen
besitzt, der in dem Führungsschlitz geführt ist, womit möglicherweise noch ein zusätzliche
Dreh-Freiheitsgrad um den Führungsbolzen für den Pressstempel in dem Führungsschlitz
verbleibt, welcher durch andere Maßnahmen der Wechselkassette oder erst mit dem Verbinden
der Wechselkassette mit dem Zangenkopf beseitigt werden kann. Ebenfalls möglich ist,
dass zwei oder mehr Führungsbolzen eingesetzt sind, die derart in den Führungsschlitzen
geführt sind, dass lediglich ein Verschiebe-Freiheitsgrad entlang der Führungsschlitze
verbleibt. Für eine besondere Ausgestaltung der Erfindung besitzen die Führungsbolzen
Abflachungen, die zu einer Verdrehbegrenzung oder -sicherung zur Anlage kommen an
Begrenzungswandungen der Führungsschlitze, die Führungsflächen bilden. Für diese Ausgestaltung
kann (u. U. bereits mit einem einzigen Führungsbolzen) eine Verdrehung der Pressstempel
gegenüber der Führungsplatte und damit der Wechselkassette vermieden werden. Andererseits
kann möglicherweise mittels der Abflachungen die Kontaktfläche mittels Führungsbolzen
und den Führungsflächen der Begrenzungswandungen der Führungsschlitze vergrößert werden,
was zu verringerten Flächenpressungen in diesem Bereich führt.
[0022] Für einen möglichen multifunktionalen Einsatz der genannten Führungsbolzen können
diese (unter Umständen zusätzlich zu ihrer Funktion der Führung in den Führungsschlitzen
entlang der Führungsschlitze, der Verdrehsicherung und der starren Verbindung der
Führungsbolzen mit den Pressstempeln) einem besonderen Zweck dienen: Hierfür besitzen
die Führungsbolzen einen Kopf, der auf der den Pressstempeln abgewandten Seite zur
Anlage an die Führungsplatte kommt. Für diese Ausgestaltung ist die Führungsplatte
im Bereich der Führungsschlitze "gefangen" zwischen dem Kopf des Führungsbolzen und
dem Pressstempel auf der dem Kopf gegenüberliegenden Seite des Führungsbolzens. Auf
diese Weise ist der mindestens eine Führungsbolzen mit dem Pressstempel gegenüber
einem Austritt aus der Führungsplatte in eine Richtung koaxial zur Längsachse des
Führungsbolzens gesichert.
[0023] Der Grundkörper der Wechselkassette kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein.
In einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wechselkassette ist der
Grundkörper mit einer Abdeckung, beispielsweise einer Kreisringscheibe, gebildet,
über welche beispielsweise die Führungsschlitze, die Führungsbolzen und/oder die Führungsplatte
zumindest teilweise abgedeckt sind. Mittels der Abdeckung kann einerseits vermieden
werden, dass Verunreinigungen in das Innere der Wechselkassette und/oder den Zangenkopf
eintreten. Andererseits kann die Abdeckung vermeiden, dass während des Pressvorgangs
mit großer Presskraft bewegende Führungsbolzen, Pressstempel oder andere bewegte Bestandteile
der Wechselkassette Verletzungen an dem Benutzer der Presszange oder Schäden der Umgebung
hervorrufen.
[0024] Wie bereits zuvor erwähnt kann die Verbindung zwischen Wechselkassette und Zangenkopf
beliebig hergestellt werden. Entsprechend einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Wechselkassette besitzt der Verbindungsbereich an dem Grundkörper gehaltene Schrauben,
die in Gewindebohrungen des Zangenkopfes einschraubbar sind. Beispielsweise können
diese Schrauben mit einem gerändelten Kopf ausgebildet sein, so dass diese auch von
Hand ohne einzusätzliche Werkzeug betätigt werden können.
[0025] An der Wechselkassette sind die Pressstempel derart gehalten, dass diese in Wechselwirkung
mit dem Zangenkopf treten können, wobei sich auch die Wechselkassette einerseits und
Zangenkopf andererseits in gewissem Maße durchdringen können. Für eine besondere Ausgestaltung
der Erfindung stehen die Pressstempel aus dem Grundkörper der Wechselkassette hervor.
Kommt der Grundkörper zur Anlage an eine Gegenfläche des Zangenkopfes, können die
Pressstempel in das u. U. einseitig offene Innere des Zangenkopfes eintreten, wo diese
dann in Wechselwirkung mit dem Zangenkopf, insbesondere mit einer Wechselwirkung zwischen
Betätigungsflächen des Zangenkopfes und Gegen-Betätigungsflächen der Pressstempel,
treten.
[0026] Eine weitere Lösung der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist gegeben durch eine
Presszange, die mit unterschiedlichen Wechselkassetten der zuvor erläuterten Art betreibbar
ist.
[0027] Für eine besondere Ausführungsform der Erfindung ist in einem Zangenkopf der Presszange
mindestens ein Aufnahmeraum für die Presstempel einer Wechselkassette gebildet. Hierbei
kann es sich um einen durchgehenden Aufnahmeraum handeln, welcher vorzugsweise als
Ringraum ausgebildet ist und in dem sämtliche Presstempel angeordnet sind. Ebenfalls
möglich ist, dass für jeden Pressstempel der Wechselkassette ein einzelner Aufnahmeraum
in dem Zangenkopf vorgesehen ist. Hierbei ist der mindestens eine Aufnahmeraum für
demontierte Wechselkassette in einer Richtung quer zu einer Zangenkopfebene oder der
Bewegungsebene der Presstempel offen. Somit kann von dieser Seite die Wechselkassette
an den Zangenkopf angenähert werden, womit die aus dem Grundkörper der Wechselkassette
hervorstehenden Pressstempel dann in den mindestens einen Aufnahmeraum eintreten.
[0028] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der mindestens eine Aufnahmeraum begrenzt
durch Betätigungsflächen. Ist die Wechselkassette mit dem Zangenkopf montiert, kommen
die Betätigungsflächen des Zangenkopfes zumindest im Zuge des Pressvorgangs zur Anlage
an Gegen-Betätigungsflächen der Pressstempel, um Presskräfte auf die Pressstempel
aufzubringen. Die Presszange besitzt hierbei einen Antriebsmechanismus, der die Bewegung
von Handhebeln umwandelt in eine Bewegung der Betätigungsflächen, die dann angesichts
der Wechselwirkung mit den Gegen-Betätigungsflächen eine Bewegung der Pressstempel
in radialer Richtung hinsichtlich einer Aufnahme für das Werkstück zur Folge haben.
[0029] Durchaus möglich ist, dass die Betätigungsflächen für die einzelnen Pressstempel
an separaten Bau- oder Antriebselementen vorgesehen sind. Für eine bevorzugte Ausgestaltung
der Erfindung ist aber ein mit der Betätigung der Handhebel um die Aufnahme verdrehter
Schwenkring in dem Zangenkopf vorhanden, der die Betätigungsflächen ausbildet. Hierdurch
sind die Positionen und Orientierungen der Betätigungsflächen konstruktiv durch die
Geometrie des Schwenkrings vorgegeben. Auf besonders einfache Weise kann u. U. gleichzeitig
gewährleistet werden, dass die Pressstempel mit der gewünschten Synchronität und der
gewünschten Beziehung der Einpresstiefen der einzelnen Pressstempel zueinander betätigt
werden.
[0030] Durchaus möglich ist, dass lediglich Betätigungsflächen und Gegen-Betätigungsflächen
an der Presszange mit Wechselkassette vorgesehen sind, mittels welchen das Verpressen
erfolgt, also eine Bewegung der Pressstempel radial nach innen veranlasst werden kann.
Die entgegengesetzte Bewegung kann dann beispielsweise manuell vom Bediener herbeigeführt
werden, indem die Pressstempel radial nach außen gedrückt werden. Alternativ oder
kumulativ möglich ist, dass die Pressstempel durch mindestens ein Federelement radial
nach außen zurück bewegt werden, wenn der Pressvorgang beendet worden ist. Für eine
besondere Ausgestaltung der Erfindung sind Betätigungsflächen und Gegen-Betätigungsflächen
sowohl für eine Bewegung der Pressstempel radial nach innen als auch für eine Bewegung
der Pressstempel radial nach außen vorhanden, wodurch die Bediensicherheit erhöht
wird und auch bei einem leichten Verklemmen der Pressstempel im Zuge des Pressvorgangs
die Pressstempel wieder von der Aufnahme für das Werkstück weg bewegt werden können,
was durch Betätigung der Handhebel in unterschiedliche relative Bewegungsrichtungen
erfolgen kann.
[0031] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist in der Presszange ein Zwangsgesperre
vorhanden, mittels dessen die Bedienung vereinfacht werden kann und die Bediensicherheit
erhöht wird. Ein derartiges Zwangsgesperre sichert mehrere Pressstufen während des
Pressvorgangs, so dass der Benutzer lediglich ein Teilverpressen durchführen kann
und nach dem Teilverpressen eine erreichte Pressstufe beibehalten bleibt, wenn kurzzeitig
keine Betätigungskräfte auf die Handhebel aufgebracht werden, ohne dass die Pressstempel
nach außen bewegt werden können. Andererseits ermöglicht das Zwangsgesperre eine Öffnung
der Presszange und damit der Pressstempel erst dann, wenn der Presshub der Presszange
vollständig durchlaufen ist. Hiermit wird vermieden, dass mit der Presszange Verpressungen
der Kabelelemente herbeigeführt werden, die nicht den Anforderungen genügen.
[0032] Um nicht nur über den Austausch der Pressstempel eine veränderte Bedienung und Charakteristik
der Presszange herbeiführen zu können, kann ergänzend in einer erfindungsgemäßen Presszange
eine Einstelleinrichtung Einsatz finden, über die der Presshub der Presszange einstellbar
ist, was für die maximale Öffnungsstellung der Pressstempel und/oder die maximale
Schließstellung der Pressstempel mit der hierdurch bedingten Einpresstiefe gelten
kann.
[0033] Ein weiterer Vorschlag der Erfindung betrifft ein Presszangenset, in welchem eine
Presszange mit einem Zangenkopf mit mehreren Wechselkassetten enthalten ist. Ein derartiges
Presszangenset ermöglicht den Betrieb der Presszange mit unterschiedlichen Wechselkassetten,
Presskonturen und Einpresstiefen, wozu gemäß dem Stand der Technik eine Vielzahl vollständiger
Presszangen mit mehreren Zangenköpfen und Zangengrundkörpern erforderlich wäre.
[0034] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung genannten
Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft
und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Weitere Merkmale sind
den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen
mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung -
zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der
Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend
von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt.
Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind
oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen
unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen
aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0035] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt eine Vorderansicht einer Presszange gemäß DE 10 2005 003 615 B3 (Stand der Technik).
- Fig. 2
- zeigt eine Seitenansicht der Presszange gemäß Fig. 1 (Stand der Technik).
- Fig. 3
- zeigt den inneren Aufbau der Presszange gemäß den Fig. 1 und 2 (Stand der Technik).
- Fig. 4
- zeigt die Presszange entsprechend Fig. 3, aber ohne Pressstempel (Stand der Technik).
- Fig. 5
- zeigt eine Ansicht eines Zangenkopfes mit Pressstempeln, der Einsatz findet in der
Presszange gemäß Fig. 1 bis 4 (Stand der Technik).
- Fig. 6
- zeigt einen Schnitt durch den Zangenkopf gemäß Fig. 5 bei Schnittführung gemäß der
Schnittlinie VI-VI (Stand der Technik).
- Fig. 7
- zeigt eine erfindungsgemäße Presszange mit einem Grundkörper und einer montierten
Wechselkassette in einer räumlicher Darstellung.
- Fig. 8
- zeigt die Presszange gemäß Fig. 7 mit von dem Grundkörper demontierter Wechselkassette
in räumlicher Darstellung.
- Fig. 9
- zeigt eine erfindungsgemäße Wechselkassette in einer räumlichen Darstellung.
- Fig. 10
- zeigt die Wechselkassette gemäß Fig. 9 in einer räumlichen Explosionsdarstellung.
- Fig. 11
- zeigt die Montage von Pressstempeln über abgeflachte Führungsbolzen in Führungsschlitze
einer Führungsplatte zur Bildung einer Teilbaugruppe für die erfindungsgemäße Wechselkassette
gemäß Fig. 9 und 10.
- Fig. 12
- zeigt eine Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen Presszange mit einer Wechselkassette
gemäß Fig. 7 und 8.
- Fig. 13
- zeigt die erfindungsgemäße Presszange, wobei mit durchgezogener Linie eine Öffnungsstellung
sowie mit gestrichelter Linie eine Schließstellung dargestellt sind und Bauelemente,
welche die Aufnahmeräume in dem Zangenkopf mit den darin angeordneten Pressstempeln
abdecken, nicht dargestellt sind.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0036] Fig. 1 zeigt eine Presszange 1 gemäß dem Stand der Technik in ihrem äußeren Erscheinungsbild.
Die Presszange 1 weist einen Zangenkopf 2 auf, in dem um eine gemeinsame Zentralachse
3 ein fester Handhebel 4 und ein beweglicher Handhebel 5 relativ zueinander verdrehbar
gelagert sind. Beide Handhebel 4, 5 sind mit Handgriffen 6 aus elastomerem Material
ausgestattet.
[0037] Der feste Handhebel 4 geht im Bereich des Zangenkopfes 2 in einen Führungskörper
7 über (siehe auch Fig. 2 und 3), der durch eine Deckplatte 8 abgedeckt ist. Der Führungskörper
7 und die Deckplatte 8 bilden mit dem festen Handhebel 4 ein gemeinsam bewegtes Teil
der Presszange 1. Wie aus Fig. 3 erkennbar ist, besitzt der Führungskörper 7 eine
kreisringförmige Vertiefung 9, in der ein Schwenkring 10 um die Zentralachse 3 schwenkbar
gelagert ist. Der Schwenkring 10 ist fest mit dem beweglichen Handhebel 5 verbunden
oder Bestandteil desselben.
[0038] Zwischen die beiden Handhebel 4, 5 ist ein Zwangsgesperre 11 zwischengeordnet, welches
sicherstellt, dass der jeweilige Presshub der Presszange 1 nur vollständig durchgeführt
werden kann und die Presszange erst dann öffnet, wenn das Zwangsgesperre 11 auslöst
bzw. den Öffnungshub freigibt. Auf dem festen Handhebel 4 ist weiterhin eine Einstelleinrichtung
12 vorgesehen. Wesentlicher Bestandteil der Einstelleinrichtung 12 ist eine Stellschraube
13, die in Drehlagern 14 verdrehbar, aber nicht axial beweglich gelagert ist. Die
Verstelleinrichtung 12 wirkt mit einem Verstellelement 15 zusammen, welches in Fig.
3 und 4 zu erkennen ist. Das Verstellelement 15 ist auf dem festen Handhebel 4 verstellbar
gelagert. Zu diesem Zweck ist es in einer Vertiefung 16 am festen Handhebel 4 geführt.
Die Vertiefung 16 stellt eine kreisbogenartige Kontur um die Zentralachse 3 zur Verfügung.
Die zugehörigen Randbereiche des Verstellelements 15 besitzen ebenfalls die Form von
Kreisbögen um die Zentralachse 3.
[0039] Das Zwangsgesperre 11 weist im Wesentlichen zwei Teile auf, nämlich ein Zahnsegment
17 und eine drehbar gelagerte Sperrklinke 18. Das Zahnsegment 17, welches ebenfalls
auf einem Kreisbogen um die Zentralachse 3 ausgebildet und angeordnet ist, ist hier
Bestandteil des Verstellelements 15. Anders gesagt ist ein Randbereich des Verstellelements
15 als Zahnsegment 17 ausgebildet. Mit einer Verstellung des Verstellelements 15 relativ
zum festen Handhebel 4 in Richtung auf den beweglichen Handhebel 5 verstellt sich
damit auch das Zahnsegment 17. Die Sperrklinke 18, die in bekannter Weise mit einer
Feder (nicht dargestellt) versehen ist, ist hier ortsfest verdrehbar auf dem beweglichen
Handhebel 5 gelagert. Es ist erkennbar, dass es für das Zusammenwirken zwischen Zahnsegment
17 und Sperrklinke 18 des Zwangsgesperres 11 nur darauf ankommt, dass diese beiden
Elemente auf unterschiedlichen Teilen vorgesehen sind. Beispielsweise könnte auch
die umgekehrte Anordnung vorgesehen sein, indem das Zahnsegment 17 ortsfest an dem
beweglichen Handhebel 5 ausgebildet ist, während die Sperrklinke 18 dann auf dem Verstellelement
15 anzubringen wäre.
[0040] Die maximale Zusammendrückung der beiden Handhebel 4 und 5 wird durch eine Endlagenbegrenzung
mit einem Anschlagpaar begrenzt. Dieses Anschlagpaar besteht aus einem Anschlag 19
und einem Gegenanschlag 20. Die Funktion des Anschlags 19 und des Gegenanschlags 20
ist vertauschbar, d. h. es ist an sich willkürlich, welchen Teil man als Anschlag
und als Gegenanschlag bezeichnet. Der Anschlag 19 kann also auf dem Verstellelement
15 gebildet bzw. an diesem angeordnet sein. Damit ist der Anschlag 19 in dem gleichen
Maße gegenüber dem festen Handhebel 4 ver- und einstellbar, wie dies auch das Zahnsegment
17 ist. Der Gegenanschlag 20 ist dagegen ortsfest an dem beweglichen Handhebel 5 untergebracht
bzw. ausgebildet. Die vier beschriebenen Teile, also das Zahnsegment 17, die Sperrklinke
18, der Anschlag 19 und der Gegenanschlag 20, sind so verteilt und relativ zu den
Handhebeln 4 und 5 angeordnet, dass immer ein Teil des Zwangsgesperres 11 und ein
Teil des Anschlagpaares zusammengefasst und einem der Handhebel 4, 5 zugeordnet sind,
während die beiden anderen Teile dann dem jeweils anderen Handhebel zugeordnet sind.
[0041] Aus den Fig. 3 und 4 ist erkennbar, dass das Verstellelement 15 plattenartig ausgebildet
ist. Im Mittelbereich des Verstellelements 15 ist ein Langloch 21 vorgesehen. Ein
Randbereich des Langloches 21 ist als Keilfläche 22 ausgebildet. Die Keilfläche 22
ist in einem Winkel angeordnet, der sich im Wesentlichen schräg zur Haupterstreckungsrichtung
des als Platte 23 ausgebildeten Verstellelements 15 erstreckt. Das Langloch 21 wird
von einem Keil 24 durchsetzt. Der Keil 24 ist senkrecht zu der Haupterstreckungsebene
der Platte 23 verstellbar und besitzt eine Keilfläche 25, die der Keilfläche 22 des
Verstellelements 15 zugeordnet ist bzw. mit dieser zusammenarbeitet. Ansonsten weist
der Keil 24 eine Bohrung 26 mit Gewinde auf. An dieser Stelle wird der Keil 24 von
der Stellschraube 13 durchsetzt, die, wie oben ausgeführt, drehbar, aber nicht axial
verschieblich in der Zange gelagert ist und ein entsprechendes Gegengewinde zu dem
Gewinde der Bohrung 26 des Keils 24 aufweist. Hieraus wird bereits erkennbar, dass
beim Verdrehen der Stellschraube 13 der Verstelleinrichtung 12 der Keil 24 relativ
zu dem Verstellelement 15 wandert, so dass durch die Anlage der beiden Keilflächen
22 und 25 aneinander eine Relativverstellung des Verstellelements 15 um die Zentralachse
3 relativ zum festen Handhebel 4 in Richtung des beweglichen Handhebels 5 bzw. entgegen
dazu stattfindet. Diese Bewegungsrichtung ist durch einen Doppelpfeil 27 in den Fig.
3 und 4 verdeutlicht. Damit wird erkennbar, dass beim Verdrehen der Stellschraube
13 der Verstelleinrichtung 12 das Verstellelement 15 relativ zum festen Handhebel
4 wandert. Bei dieser Wanderung bzw. Ver- und Einstellung bewegen sich also das Zahnsegment
17 und der Anschlag 19 in gleicher Weise und in gleichem Maße von dem festen Handhebel
4 weg in Richtung auf den beweglichen Handhebel 5 oder in der umgekehrten Richtung.
Zur Anzeige der Stellung bzw. Bewegungsrichtung ist an der Platte 23 des Verstellelements
15 ein Zeiger 28 ausgeformt, der mit einer Skala 29 (Fig. 1) auf der Deckplatte 8
bzw. am festen Handhebel 4 zusammenarbeitet. Fig. 1 zeigt auch eine Kennzeichnung
für unterschiedliche Einpresstiefen in Zuordnung zu der Skala 29.
[0042] Fig. 3 bis 6 lassen weitere Einzelheiten der Presszange erkennen. In dem Führungskörper
7 sind vier Pressstempel 30 beweglich angeordnet. Die Pressstempel 30 sind in radialen
Führungsschlitzen 31 des Führungskörpers 7 rein radial zu der Zentralachse 3 und damit
zu dem festen Handhebel 4 verschiebbar gelagert. Die Pressstempel 30 weisen an ihren
freien, der Zentralachse 3 zugekehrten Enden Spitzen oder Presskonturen 32 auf, die
bei der Betätigung der Presszange 1 in einem nicht dargestellten zu verpressenden
Kontaktelement Kerben hinterlassen, und zwar, wie hier im Ausführungsbeispiel dargestellt,
vier Kerben gleicher Einpresstiefe. Die Anzahl der Pressstempel 30 beträgt mindestens
drei. Es können aber auch vier (wie dargestellt) und mehr Pressstempel 30 vorgesehen
sein. Zum Verpressen wird das Kontaktelement, welches in der Regel als Hülse ausgebildet
ist und der damit zu verpressende Leiter in die eine Aufnahme für das Werkstück bildende
Ausnehmung um die Zentralachse 3 senkrecht zur Zeichenebene gemäß den Fig. 1, 3 und
4 eingeführt und in bekannter Weise verpresst. Die radiale Bewegung der Pressstempel
30 untergliedert sich in einen Vorwärtshub zum Verpressen, bei dem die Handgriffe
4, 5 zusammengedrückt werden, und einen Rückwärtshub in umgekehrter Richtung beim
Öffnen der Presszange 1. Zur Realisierung des Vorwärtshubs besitzt der Schwenkring
10, der mit dem beweglichen Handgriff 5 verbunden ist, in Zuordnung zu jedem einzelnen
Pressstempel 30 je eine Nockenfläche oder Betätigungsfläche 33, die mit einer entsprechenden
Gegen-Betätigungsfläche 34 an jedem Pressstempel 30 zusammenarbeitet. Es versteht
sich, dass die Betätigungsflächen 33 geneigt zur tangentialen Umfangsrichtung des
Schwenkrings 10 ausgebildet und angeordnet sind. Auch der Rückhub der Pressstempel
30 erfolgt zwangsgesteuert und damit formschlüssig. Zu diesem Zweck ist der Schwenkring
10 mit Nockenflächen oder Betätigungsflächen 35 ausgestattet, die mit entsprechenden
Gegen-Betätigungsflächen 41 an den Pressstempeln 30 zusammenarbeiten, wie dies aus
den Zeichnungen erkennbar ist. Der auf diese Weise formschlüssig ausgebildete Rückhub
der Pressstempel 30 ist von besonderem Vorteil, wenn die Presszange 1 beispielsweise
nach einer Fehlverpressung zunächst in der zusammengedrückten Stellung der Handhebel
4, 5 verbleibt und sich die Presskonturen 32 der Pressstempel 30 in dem Kontaktelement
verhakt haben. Durch entsprechende Krafteinwirkung auf die Handhebel 4 und 5 in Öffnungsrichtung
kann dann zwangsweise ein Öffnen der Presszange 1 und ein Loslösen der Pressstempel
30 von dem Kontaktelement erfolgen. Im normalen Betrieb wird für den Öffnungshub zwischen
den beiden Handhebeln 4 und 5 eine Öffnungsfeder 36 benutzt, die aus einem hülsenartigen
Element bestehen kann, in welchem eine zylindrische Druckfeder untergebracht ist.
Die Öffnungsfeder 36 ist im festen Handhebel 4 gelagert bzw. untergebracht.
[0043] Fig. 3 lässt auch eine Anlagefeder 37 erkennen, die hier als Stab- oder Schenkelfeder ausgebildet
ist. Aufgabe der Anlagefeder 37 ist es, zu jeder Zeit sicherzustellen, dass die Keilflächen
22 und 25 aneinander anliegen.
[0044] Fig. 4 zeigt eine Darstellung ähnlich der Presszange gemäß den Fig. 1 bis 3, jedoch in veränderter
Ausführungsform. Im Bereich des Zangenkopfes 2 sind die Pressstempel 30 nicht dargestellt,
so dass die Ausbildung des Führungskörpers 7 mit seiner Vertiefung im Mittelbereich
deutlich erkennbar ist. Hier ist der Schwenkring 10 gelagert, der mit dem beweglichen
Handhebel 5 einteilig ausgebildet ist. Die randoffene Ausnehmung für jeden der Pressstempel
lassen je eine Betätigungsfläche 33 für den Vorwärtshub und eine weitere Betätigungsfläche
35 für den Rückwärtshub erkennen. Der Führungskörper 7 und der Schwenkring 10 liegen
in einer gemeinsamen Ebene der Haupterstreckungsebene des Zangenkopfes 2, was zur
Folge hat, dass durch die Anordnung des Schwenkrings 10 und der Pressstempel 30 die
Bauhöhe des Zangenkopfes 2 nicht erhöht wird. Diese Ausführungsform ist besonders
geeignet zum Verpressen von Kontaktelementen geringer axialer Länge und/oder geringer
Durchmesser.
[0045] Fig. 4 zeigt im Vergleich zu Fig. 3 eine andere Aufteilung der Elemente des Zwangsgesperres
11. Während gemäß Fig. 3 das Zahnsegment 17 an dem festen Handhebel 4 angeordnet war,
befindet sich jetzt gemäß Fig. 4 das Zahnsegment 17 ortsfest an dem beweglichen Handhebel
5. Das Verstellelement 15 in Form der Platte 23 ist nach wie vor auf dem festen Handhebel
4 kreisbogenförmig um die Zentralachse 3 geführt und verstellbar gelagert. Das Verstellelement
15 ist jedoch in Richtung auf den beweglichen Handhebel 5 verlängert, um die Sperrklinke
18 nunmehr auf dem Verstellelement 15 drehbar zu lagern. Die übliche Einhängefeder
für die Sperrklinke 18 sowie deren Einhängepunkt an dem Verstellelement 15 sind angedeutet.
Fig. 4 gibt die eingestellte geschlossene Lage der Presszange 1 wieder, so dass Anschlag
19 und Gegenanschlag 20 der Endlagenbegrenzung aneinander anliegen, wie es durch die
gerade, stufenlos eingestellte Endlagenbegrenzung definiert ist.
[0046] Fig. 5 und 6 zeigen einen Zangenkopf 2 losgelöst von der speziellen Ausbildung eines Antriebs.
Es ist der Führungskörper 7 mit seiner ringartigen Vertiefung 9 erkennbar, in der
sowohl der Schwenkring 10 wie auch die Pressstempel 30 untergebracht sind. Führungsring
10 und Pressstempel 30 überdecken sich in der Projektion nicht, so dass eine besonders
schmale Bauweise (Fig. 6) resultiert. Es versteht sich, dass der Führungskörper 7
mit dem einen Teil des Antriebs und der Schwenkring 10 mit dem anderen Teil des Antriebs
verbunden ist. Hierzu dienen Bolzen 38, die getrieblich beispielsweise mit einem beweglichen
Handhebel 5 verbunden sind. Auch der zugehörige andere Handhebel 4 kann beweglich
mit dem Führungskörper 7 verbunden sein. An dem Führungskörper 7 kann auch ein Positionierer
42 gelagert sein, der der genauen Positionierung des zu verpressenden Kontaktelements
relativ zum Zangenkopf 2 dient. Eine weitere gattungsgemäße Presszange der Anmelderin
ist aus
DE 10 2005 003 617 B3 bekannt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich ist, dass ein Basismodul einer
Presszange mit den Handhebeln mit unterschiedlichen Zangenköpfen betrieben werden
kann, wobei mindestens ein Zangenkopf geeignet ausgebildet ist für einen Betrieb desselben
mit der im folgenden beschriebenen Wechselkassette, während mindestens ein weiterer
Zangenkopf einem beliebigen anderen Nutzungszweck, insbesondere für ein die Handhebel
betätigtes Verpressen abweichender Funktionalität und/oder zum Schneiden, dient.
[0047] In den
Fig. 7 bis 13 ist eine erfindungsgemäße Presszange 1 dargestellt, welche hinsichtlich der grundsätzlichen
Funktionsweise bis auf weiteres der Presszange gemäß den Fig. 1 bis 6 entsprechen
kann. Für die Beschreibung der erfindungsgemäßen Ausgestaltung werden aus diesem Grund
teilweise dieselben Bezugszeichen verwendet wie für die Ausführungsformen gemäß Fig.
1 bis 6, sofern die mit dem Bezugszeichen gekennzeichneten Bauelemente zumindest teilweise
hinsichtlich ihres grundsätzlichen konstruktiven Aufbaus, der Geometrie und/oder ihrer
Funktion übereinstimmen.
[0048] Fig. 7 zeigt die Presszange 1 mit einem festen Handhebel 4 und dem beweglichen Handhebel
5. Die Presszange ist mit einer Einstelleinrichtung 12 sowie einem Positionierer 42
ausgestattet, wobei die Einstelleinrichtung 12 und der Positionierer 42 jeweils optionale
Bauelemente der Presszange 1 darstellen. An einem Grundkörper 43, welcher mit dem
Zangenkopf 2 gebildet ist, ist über Verbindungselemente 44a, 44b, hier Schrauben 45a,
45b, eine Wechselkassette 46 gehalten.
[0049] Fig. 8 zeigt die Wechselkassette 46 separat von dem Grundkörper 43 für gelöste Verbindungselemente
44. Der Grundkörper 43 ist im Bereich des Zangenkopfes 2 mit dem Führungskörper 7
gebildet, welcher dem festen Handhebel 4 zugeordnet ist, sowie mit dem Schwenkring
10, welcher dem beweglichen Handhebel 5 zugeordnet ist. Radial orientierte Führungsschlitze
47, welche den Führungsschlitzen 31 gemäß Fig. 1 bis 6 entsprechen, oder Führungsnuten
des Führungskörpers 7 sowie Ausnehmungen 48 bilden gemeinsame, in erster grober Näherung
L-förmige Aufnahmeräume 49. Für die in den Fig. 7 bis 13 dargestellte Presszange 1
mit vier Pressstempeln sind vier Führungsschlitze 47, vier Ausnehmungen 48 und vier
Aufnahmeräume 49 gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt. Die Aufnahmeräume 49 sind
im Bereich des Schwenkrings 10 radial außenliegend durch die Betätigungsflächen 33
sowie radial innenliegend durch die Betätigungsflächen 35 begrenzt, welche gegenüber
einer tangentialen Orientierung zumindest in Teilbereichen geneigt sind. Die Aufnahmeräume
49 sind zurückversetzt gegenüber einer von dem ringförmigen Führungskörper 7 ausgebildeten,
der Wechselkassette 46 zugewandten Anlagefläche 50 des Grundkörpers 43.
[0050] Während Fig. 8 die Wechselkassette 46 bei Blickrichtung von der dem Grundkörper 43
abgewandten Seite zeigt, in welcher die Pressstempel 30 verdeckt sind, zeigt Fig.
9 die Wechselkassette 46 von der dem Grundkörper 43 zugewandten Seite. Auch die Wechselkassette
46 ist mit einem Grundkörper 51 gebildet. Der Grundkörper 51 ist in Plattenbauweise
gebildet und verfügt über eine Kreisringscheibe 52 sowie eine ebenfalls kreisringförmige
Führungsplatte 53. Die Kreisringscheibe 52 sowie die Führungsplatte 53 sind koaxial
zueinander angeordnet, wobei der Innendurchmesser der Kreisringscheibe 52 etwas kleiner
ist als der Außendurchmesser der Führungsplatte 53, wobei im Bereich der auf diese
Weise gebildeten Überdeckung der Kreisringscheibe 52 mit der Führungsplatte 53 Befestigungselemente
54 die Führungsplatte 53 starr mit der Kreisringscheibe 52 verbinden. Die Verbindungselemente
44a, 44b erstrecken sich durch Ausnehmungen der Kreisringscheibe 52.
[0051] Wie insbesondere in Fig. 10 zu erkennen ist, verfügt die Führungsplatte 53 über vier
vom Rand 55 ausgehende Führungsschlitze 56, welche radial innenliegend geschlossen
sind. Radial außenliegend werden die Führungsschlitze 56 in montiertem Zustand durch
die Überdeckung mit der Kreisringscheibe 52 abgedeckt. Quer zu der Haupterstreckungsebene
der vier Pressstempel 30 erstreckt sich von jedem Pressstempel 30 ein von dem Pressstempel
30 getragener Führungsbolzen 57, welcher beispielsweise in den Pressstempel 30 eingeschraubt
oder eingepresst ist. Der Führungsbolzen 57 besitzt in dem frei von dem Pressstempel
30 auskragenden Endbereich einen Kopf 58 sowie einen zwischen dem Presstempel 30 und
dem Kopf 58 angeordneten Führungsbereich 59. Wie Fig. 11 zeigt, können die Pressstempel
30 jeweils von außen in die Führungsschlitze 56 eingeführt werden, wobei dann eine
radiale Führung der Führungsbolzen 57 mit dem Führungsbereich 59 in den Führungsschlitzen
56 erfolgt. Die Führungsplatte 53 ist dann zwischen dem Pressstempel 30 einerseits
und dem Kopf 58 des Führungsbolzens 57 gefangen, so dass der Pressstempel 30 lediglich
von der Führungsplatte 53 gelöst werden kann, indem der Pressstempel 30 mit dem Führungsbolzen
57 radial nach außen aus dem Führungsschlitz 56 austritt. Mit Montage der Kreisringscheibe
52 mit der Führungsplatte 53 mittels der Befestigungselemente 54 und der genannten
Überdeckung ist aber der Austritt der Führungsbolzen 57 aus den Führungsschlitzen
56 nicht mehr möglich, da eine maximale Bewegung der Führungsbolzen 57 radial nach
aussen begrenzt ist dadurch, dass der Kopf 58 zur Anlage kommt an eine Innenfläche
39 der Kreisringscheibe 52. Damit sind für derartigen Montagezustand die Pressstempel
301 verliersicher an der Führungsplatte 53 (und damit der Kreisringscheibe 52) gehalten.
[0052] Grundsätzlich könnte trotz dieser Verbindung noch eine Rotation der Pressstempel
30 um die Längsachse der Führungsbolzen 57 erfolgen. Diese ist, wie in Fig. 11 ersichtlich,
unterbunden dadurch, dass der Führungsbereich 59 mit gegenüberliegenden, in parallelen
Ebenen angeordneten Abflachungen 60 ausgestattet ist, welche in den Führungsschlitzen
56 zur Verdrehsicherung zur Anlage kommen an die die Führungsschlitze 56 begrenzenden
Führungsflächen 61. Die Dicke der Kreisringscheibe 52 ist geringfügig größer als die
Höhe des Kopfes 58, so dass die Führungsbolzen nicht aus der Kreisringscheibe 52 auf
der dem Zangenkopf 2 abgewandten Seite hervorstehen. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel
ist der Innenraum, welcher durch die Anlagefläche 60 radial nach außen begrenzt ist
und einseitig durch die Führungsplatte 53 begrenzt ist und in welchem sich die Köpfe
58 der Führungsbolzen 57 bewegen, verschlossen durch eine weitere Kreisringscheibe
62, welche von außen an der Kreisringscheibe 52 auf nicht dargestellte Weise befestigt
ist. Die Kreisringscheibe 62 besitzt eine Innenbohrung, welche fluchtend zur Innenbohrung
der Führungsplatte 53 angeordnet ist und einen gleichen Durchmesser besitzt. Durch
diese Innenbohrungen kann die Aufnahme der Presszange 1 für das Werkstück zugänglich
sein. Auf die beschriebene Weise ist die Wechselkassette 46 als eine Einheit 63 ausgebildet,
in welcher die Pressstempel 30 verliersicher gehalten sind, aber einen Freiheitsgrad
für eine radiale Verschiebung mit den Führungsbolzen 57 entlang der Führungsschlitze
56 besitzen.
[0053] Für die Montage der Wechselkassette 46 mit dem Grundkörper 43 der Presszange 1 kommt
eine von der Kreisringscheibe 52 ausgebildete Anlagefläche 63 zur Anlage an die Anlagefläche
50, welche von dem Führungskörper 7, dem Zangenkopf 2 oder dem Grundkörper 43 der
Presszange 1 ausgebildet ist. In diesem Zustand erfolgt eine Verbindung der Wechselkassette
46 mit dem Grundkörper 43 der Presszange 1. In dieser montierten Stellung tritt die
Führungsplatte 53 in die Innenbohrung des ringförmigen Führungskörpers 7 ein, wobei
durch die Wechselwirkung der zylindrischen Innenfläche des ringförmigen Führungskörpers
7 und der zylindrische Außenfläche 64 der Führungsplatte 53 eine Führungs- und/oder
Zentrierwirkung herbeigeführt werden kann. In der montierten Stellung treten des Weiteren
die Pressstempel 30 in die Aufnahmeräume 49 ein, womit vorzugsweise bereits ein Kontakt
der Betätigungsflächen 33 des Schwenkrings 10 mit den Gegen-Betätigungsflächen 34
der Pressstempel 30 und/oder der Betätigungsflächen 35 des Schwenkrings 10 mit den
Gegen-Betätigungsflächen 41 der Pressstempel 30 herbeigeführt wird. Hierbei kann das
Einführen durch geeignete Führungs- oder Zentriereinrichtungen oder -schrägen oder
-phasen unterstützt werden. Möglich ist auch, dass abweichend zu den dargestellten
Ausführungsbeispielen die Pressstempel 30 an der Wechselkassette in einer vorbestimmten
radialen Montagestellung gehalten sind, was durch ein Federelement oder ein entsprechendes
Rast- oder Halteelement bewerkstelligt werden kann. In der montierten erläuterten
Stellung kann dann der Betrieb der Presszange aufgenommen werden.
[0054] Die Montage erfordert somit das Annähern der Wechselkassette 46 an den Grundkörper
43, das Einbringen der Pressstempel 30 in die Aufnahmeräume 49, das gleichzeitige
Eintreten der Führungsplatte 53 in den ringförmigen Führungskörper, die Herbeiführung
der Anlage der Anlagefläche 63 an die Anlagefläche 50 und schließlich die Sicherung
dieser Montagestellung über die Verbindungselemente 44a, 44b.
[0055] Hingegen erfolgt die Demontage durch Lösen der Verbindungselemente 44a, 44b, womit
dann als eine Einheit die Wechselkassette 46 von dem Grundkörper 43 der Presszange
entfernt werden kann und die Pressstempel 30 aus den Aufnahmeräumen 49 gemeinsam entfernt
werden.
[0056] Ein Verbindungsbereich 65 der Wechselkassette 46 ist mit der Anlagefläche 63 und
den Verbindungselementen 44 gebildet. Die Gegen-Betätigungsflächen 34, 41 der Pressstempel
30 bilden einen Koppelbereich 66 der Wechselkassette 46, über den für an dem Grundkörper
43 der Presszange 1 montierte Wechselkassette 46 eine Übertragung von Betätigungskräften
in Öffnungs- und Schließrichtung von dem Grundkörper 43 auf die Wechselkassette 46,
nämlich auf die Pressstempel 30 erfolgt. Radial innenliegend von den Pressstempeln
30 ist eine Aufnahme 67 für das Werkstück gebildet. Es versteht sich, dass sich diese
Aufnahme 67 sowohl durch die Wechselkassette 46 als auch durch den Grundkörper 43
der Presszange 1 erstreckt, wobei die Aufnahme in montiertem Zustand durch das Zusammenwirken
des Grundkörpers 43 mit der Wechselkassette 46 gebildet ist.
[0057] Für bekannte Presszangen mit einzeln auswechselbaren Gesenkhälften, beispielsweise
gemäß
DE 20 100 031 U1 und
DE 10 2008 012 011 B3 werden die Gesenkhälften während des Verpressens in eine einzige Richtung, nämlich
entlang eines translatorischen Freiheitsgrads oder eines Schwenk-Freiheitsgrads, bewegt,
wobei für einen Richtungssinn die Öffnungsbewegung herbeigeführt wird, während für
den anderen Richtungssinn eine Schließbewegung herbeigeführt wird. Erfindungsgemäß
werden die Pressstempel 30 in zwei, drei oder mehr Richtungen bewegt. Für das dargestellte
Ausführungsbeispiel mit vier Pressstempeln 30 erfolgt die Bewegung jeweils von zwei
gegenüberliegenden Pressstempeln 30 in dieselbe Richtung, aber mit unterschiedlichem
Richtungssinn für die Öffnungsbewegung und für die Schließbewegung, während die Bewegung
der anderen beiden gegenüberliegenden Pressstempel 30 in eine Richtung erfolgt, welche
90° gegenüber der erstgenannten Richtung verändert ist.
[0058] Möglich ist, dass mehrere Wechselkassetten 46 gemäß Fig. 9 in einem Presszangenset
angeordnet sind. Hierbei können diese Wechselkassetten 46 loser Bestandteil des Presszangensets
sein. Möglich ist auch, dass für nicht benutzten Zustand die Wechselkassetten 46 mit
einem Schutz, beispielsweise einer Schutzkappe, die zumindest die in Fig. 9 vordere
Seite zum Schutz der Pressstempel gegenüber Beschädigungen und/oder Verschmutzungen
abdeckt, ausgestattet sind. Ebenfalls möglich ist, dass mehrere Wechselkassetten 46
für nicht benutzten Betriebszustand in eine gemeinsame Halterung oder Abdeckung eingesetzt
werden, welche die zuvor erwähnte Schutzfunktion ausübt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0059]
- 1
- Presszange
- 2
- Zangenkopf
- 3
- Zentralachse
- 4
- fester Handhebel
- 5
- beweglicher Handhebel
- 6
- Handgriff
- 7
- Führungskörper
- 8
- Deckplatte
- 9
- Vertiefung
- 10
- Schwenkring
- 11
- Zwangsgesperre
- 12
- Einstelleinrichtung
- 13
- Stellschraube
- 14
- Drehlager
- 15
- Verstellelement
- 16
- Vertiefung
- 17
- Zahnsegment
- 18
- Sperrklinke
- 19
- Anschlag
- 20
- Gegenanschlag
- 21
- Langloch
- 22
- Keilfläche
- 23
- Platte
- 24
- Keil
- 25
- Keilfläche
- 26
- Bohrung
- 27
- Doppelpfeil
- 28
- Zeiger
- 29
- Skala
- 30
- Pressstempel
- 31
- Führungsschlitz
- 32
- Presskontur
- 33
- Betätigungsfläche
- 34
- Gegen-Betätigungsfläche
- 35
- Betätigungsfläche
- 36
- Öffnungsfeder
- 37
- Anlagefeder
- 38
- Bolzen
- 39
- Innenfläche
- 41
- Gegen-Betätigungsflächen
- 42
- Positionierer
- 43
- Grundkörper
- 44
- Verbindungselement
- 45
- Schraube
- 46
- Wechselkassette
- 47
- Führungsschlitz
- 48
- Ausnehmung
- 49
- Aufnahmeraum
- 50
- Anlagefläche
- 51
- Grundkörper
- 52
- Kreisringscheibe
- 53
- Führungsplatte
- 54
- Befestigungselement
- 55
- Rand
- 56
- Führungsschlitz
- 57
- Führungsbolzen
- 58
- Kopf
- 59
- Führungsbereich
- 60
- Abflachung
- 61
- Führungsfläche
- 62
- Kreisringscheibe
- 63
- Anlagefläche
- 64
- Außenfläche
- 65
- Verbindungsbereich
- 66
- Koppelbereich
- 67
- Aufnahme
1. Wechselkassette (46) für eine Presszange (1) zum Verpressen eines Werkstücks, insbesondere
zum Einpressen von Kerben auf den Umfang eines Kontaktelements mit mindestens drei
von unterschiedlichen Seiten in Richtung einer Aufnahme (67) für ein Werkstück geführten
Pressstempeln (30), wobei die Pressstempel (30) über frei zugängliche Gegen-Betätigungsflächen
(34, 41) verfügen, die für an einen Zangenkopf montierte Wechselkassette (46) mit
Betätigungsflächen (33, 35) des Zangenkopfes (2) in Wechselwirkung treten, um Presskräfte
auf die Pressstempel (30) aufzubringen.
2. Wechselkassette (46) nach Anspruch 1 mit
a) einem Grundkörper (51),
b) wobei die Pressstempel (30) gegenüber dem Grundkörper (51) verschieblich sind,
c) der Grundkörper (51) mit den Pressstempeln (30) eine Einheit bildet, die über einen
Verbindungsbereich (65) mit einem Zangenkopf (2) verbindbar ist, und
d) ein mit den Gegen-Betätigungsflächen (34, 41) gebildeter Koppelbereich (66) vorhanden
ist, über welchen eine Betätigungskraft für die Pressstempel (30) von dem Zangenkopf
(2) auf die Wechselkassette (46) übertragbar ist.
3. Wechselkassette (46) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (51) mit einer Führungsplatte (53) gebildet ist, welche radial orientierte
Führungsschlitze (56) besitzt, in welchen jeweils ein Pressstempel (30) geführt ist.
4. Wechselkassette (46) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressstempel (30) über Führungsbolzen (57) verfügen oder mit Führungsbolzen (57)
koppelbar sind, welche in den Führungsschlitzen (56) geführt sind.
5. Wechselkassette (46) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbolzen (57) Abflachungen (60) besitzen, welche zur Verdrehbegrenzung
oder -sicherung zur Anlage kommen an Führungsflächen (61) der Führungsschlitze (56).
6. Wechselkassette (46) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbolzen (57) über einen Kopf (58) verfügen, welcher auf der den Pressstempeln
(30) abgewandten Seite zur Anlage an die Führungsplatte (53) kommt.
7. Wechselkassette (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (51) mit einer Abdeckung (Kreisringscheibe 62) gebildet ist.
8. Wechselkassette (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbereich (65) mit an dem Grundkörper (51) gehaltenen Schrauben (45)
gebildet ist, welche in Gewindebohrungen des Zangenkopfes (2) einschraubbar sind.
9. Wechselkassette (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressstempel (30) aus dem Grundkörper (51) in eine Richtung quer zu einer Bewegungsebene
der Presstempel (30) hervorstehen.
10. Presszange (1) mit mindestens einer Wechselkassette (46) nach einem der Ansprüche
1 bis 9.
11. Presszange (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) in einem Zangenkopf (2) der Presszange (1) mindestens ein Aufnahmeraum (49) für
die Pressstempel (30) einer Wechselkassette (46) gebildet ist, wobei
b) der mindestens eine Aufnahmeraum (49) für demontierte Wechselkassette (46) in einer
Richtung quer zu einer Bewegungsebene der Pressstempel (30) offen ist.
12. Presszange (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der mindestens eine Aufnahmeraum (49) begrenzt ist durch Koppelbereiche bildende
Betätigungsflächen (33, 35), die für mit einer Wechselkassette (46) montiertem Zangenkopf
(2) zur Anlage kommen an die Gegen-Betätigungsflächen (34, 41 ) der Pressstempel (30),
b) wobei ein Antriebsmechanismus vorhanden ist, der die Bewegung von Handhebeln (4,
5) umwandelt in eine Bewegung der Betätigungsflächen (33, 35), die eine Bewegung der
Pressstempel (30) in radialer Richtung zu der Aufnahme (67) zur Folge hat.
13. Presszange (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit Betätigung der Handhebel (4, 5) um die Aufnahme (67) verdrehter Schwenkring
(10) vorhanden ist, welcher die Betätigungsflächen (33, 35) ausbildet.
14. Presszange (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass Betätigungsflächen (33, 35) und Gegen-Betätigungsflächen (34, 41)
a) sowohl für eine Bewegung der Pressstempel (30) radial nach innen
b) als auch für eine Bewegung der Pressstempel (30) radial nach außen vorhanden sind.
15. Presszange (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zwangsgesperre (11) vorhanden ist, welches mehrere Pressstufen sichert und eine
Öffnung der Presszange erst ermöglicht, wenn der Presshub der Presszange vollständig
durchlaufen ist.
16. Presszange (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einstelleinrichtung (12) vorhanden ist, über die der Presshub einstellbar ist.
17. Presszangenset mit einer Presszange (1) und mehreren Wechselkassetten (46) nach einem
der Ansprüche 1 bis 9.