[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einlegesohle sowie einen Schuh mit einer
entsprechenden Sohle. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere Schuhwerk, welches
eine möglichst schonende Abstützung des Fußes erlaubt. Eine solche schonende Abstützung
ist insbesondere notwendig bei Schuhwerk für Diabetiker. Durch Diabetes entstehende
Polyneuropatie (Schädigung der Nervenenden) sowie Mangeldurchblutung der Beine, wird
der Belastungszustand der Haut am Fuß drastisch reduziert.
[0002] Dies führt zu der Notwendigkeit, Schuhwerk speziell auf die Bedürfnisse von Diabetikern
anzupassen. Gewünscht ist eine möglichst gleichmäßige Lastverteilung beim Gehen über
die gesamte Fußfläche.
[0003] Bei physiologischen Bewegungsabläufen und üblichen Schuhen, wird indes etwa 100%
der Last über den vorderen Bereich des Fußes, insbesondere die Mittelfußknochen getragen.
Durch die Minimierung der Auflagefläche und größeren Hebels am Vorfuß treten wesentlich
größere Kräfte an der Metarsalen auf als am Rückfuß. Die dynamische Betrachtung ergibt,
dass der Vorderbereich des Fußes beim Abrollen länger unter Last gehalten ist, als
die Ferse.
[0004] Im Stand der Technik sind verschiedene Versuche nachgewiesen, die Belastung des Fußes
durch individuelle Polsterung unterschiedlicher Funktionsbereiche des Fußes unter
einem überkritischen Wert zu halten. So offenbart die
US 6,796,056 B2 eine Einlegesohle mit einer an den Schuh innenseitig anlegbaren Unterseite und einer
eine Anlagefläche für den Fuß bildenden Oberseite, die einen den Vorderfuß abstützenden
vorderen Bereich und einen hinteren Bereich umfasst. In dem vorderen Bereich ist in
etwa auf Höhe des Fußballens ein Polster vorgesehen. Bei diesem Polster handelt es
sich um ein Luftpolster, welches im Wesentlichen bündig mit der Oberseite eines Grundkörpers
ausgebildet ist, der im Wesentlichen die Einlegesohle ausbildet und aus einem Basismaterial
geformt ist. Im Bereich der Ferse ist ein weiteres Luftpolster eingelegt. Die beiden
Luftpolster haben im Wesentlichen eine Ebene und sich parallel zu der im Grunde ebenen
Anlagefläche erstreckende Oberseite.
[0005] Aus dem
DE 20 2005 017 609 U1 ist ein weiterer Vorschlag einer Einlegesohle bekannt, welche ausschließlich im Ballenbereich
mit einem speziellen Polsterkissen versehen ist. Dieses Polsterkissen umfasst ein
so genanntes Pelottenmittelteil, welches als Quergewölbestütze vorgesehen ist. Dieses
Pelottenmittelteil befindet sich etwa mittig in Breitenrichtung und auf Höhe des Ballenbereiches
und ist konvex gekrümmt und von der Mitte aus abfallend ausgebildet. Mit diesem speziellen
Polster soll der Tragekomfort des Schuhwerks verbessert werden. Das Pelottenmittelteil
soll nicht nur das Quergewölbe des Fußes stützen. Vielmehr sollen auch durch die sich
an das Pelottenmittelteil anschließenden Polsterflügel die Zehengrundgelenke gepolstert
werden, so dass nicht nur ein gesunder Fuß, d. h. bei dem das Quergewölbe intakt ist,
eine polsternde Abstützung im Bereich der fünf Zehengrundgelenke erfährt, sondern
auch bei einem Spreizfuß im Wesentlichen alle fünf Zehengrundgelenke auf die Vorfußpolsterauflage
drücken.
[0006] Aus dem
DE 20 2006 002 484 ist eine Einlegesohle bekannt, die am Übergang zwischen dem vorderen und dem hinteren
Bereich der Einlegesohle eine erste Erhöhung aufweist, die sich quer zur Längsachse
des Fußes erstreckt und im Bereich der Mittelfußknochen vorgesehen ist. Im Bereich
des Fersenbeins sind jeweils seitliche Erhöhungen ausgebildet. Der hintere Bereich
der Einlegesohle liegt im Wesentlichen höhengleich zu dem vorderen Bereich, wobei
die in etwa auf Höhe eines Plateaus zur Abstützung der Ferse vorgesehen ist.
[0007] Ein weiterer Vorschlag ist aus dem
US 7,210,250 B2 bekannt. Auch dieser Stand der Technik offenbart eine speziell für Diabetiker geeignete
Einlegesohle mit einem weichen, tieferen Metatarsal-Abschnitt, d.h. einen Abschnitt,
der im Bereich der Mittelfußknochen vorgesehen ist. Dieser weiche Abschnitt erstreckt
sich im Wesentlich entlang der Metatarsal-Linie, d.h. derjenigen Linie, die die vorderen
Enden der benachbarten Vorderfußmittelknochen miteinander verbindet. Bereits der hintere
Bereich der Mittelfußknochen und die sich daran anschließende Fußwölbung sind von
einem gewölbten Bereich abgestützt. Die Anlagefläche für die Ferse liegt im Wesentlichen
höhengleich mit der Anlagefläche für die Zehen bzw. das Metatarsal-Polster.
[0009] Die aus dem Stand der Technik vorbekannten Lösungsvorschläge bemühen sich insgesamt
um eine möglichst flächige und weiche Abstützung mit dem Ziel, insbesondere diejenigen
Stellen des Fußes in besonderer Weise weich abzupolstern, die eher punktuell mit der
Anlagefläche der Sohle zusammenwirken.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schuhwerk anzugeben, welches
sehr gleichmäßig und schonend einen Fuß abstützen kann. Dabei stellt sich der vorliegenden
Erfindung insbesondere das Problem, Schuhwerk für Diabetiker anzubieten.
[0011] Zur Lösung dieses Problems wird mit der vorliegenden Erfindung eine Einlegesohle
der eingangs genannten Art angegeben, die zwischen dem vorderen und hinteren Bereich
eine Mulde ausformt, die zu dem hinteren Bereich eine hintere Rampe ausbildet, welche
einen Höhenunterschied von einem Grund der Mulde zu einem Plateau des hinteren Bereiches
von zwischen 3 cm und 3,5 cm bei Schuhgröße bis 44 und von zwischen 3,3 cm und 4,5
cm bei Schuhgrößen ab 44 überbrückt und mit einem elastisch und reversibel rückstellbaren
Polstermaterial belegt ist.
[0012] Nach Untersuchungen des Erfinders hat sich herausgestellt, dass ein relativ großer
Höhenunterschied zwischen einer unteren Abstützung im Bereich des Mittelfußknochens
und einer oberen davon, in Richtung auf die Fußwurzelknochen nach hinten versetzt
vorgesehenen Plateaus oder Scheitels zu einer substantiellen Umkehr der Belastung
des Fußes führt, bei welcher die während des Bewegungsablaufes von dem Fuß auszuhaltende
Beanspruchung auf den hinteren Teil verlagert wird. Absolute Messungen der wirkenden
Kräfte sowie deren dynamische Verteilung haben gezeigt, dass insbesondere durch den
großen Höhenunterschied zwischen dem Grund der Mulde und dem Plateau eine nahezu gleichmäßige
Kraftverteilung zwischen vorderem Fußbereich und hinterem Fußbereich erreicht werden
kann. Der Höhenunterschied nach Anspruch 1 bezieht sich dabei auf einen Grund der
Mulde, d.h. den tiefsten Punkt einer im Wesentlichen konkav gekrümmten Ausnehmung
eines die Einlage im Wesentlichen ausbildenden Basismaterials, welches eine größere
Härte als das Polstermaterial hat, und einem Höhenniveau des Plateaus, vorzugsweise
unmittelbar im Anschluss an den Rand der Mulde. Im Blick ist dabei die Ausgestaltung
der Mulde in einer Seiten- bzw. Längsschnittansicht der Einlegesohle. In einer solchen
Ansicht geht die Mulde von dem Grund nach hinten im Wesentlichen schräg und annähernd
geradlinig ab und mündet in einen Scheitel in leicht konvex gekrümmter Ausgestaltung.
Dieser Scheitel begrenzt die Mulde und markiert den Beginn des Plateaus. Der Scheitel
befindet sich üblicherweise auf Höhe des Wüfel- bzw. Keilbeines bzw. an der Phasengrenze
zwischen den Mittelfußknochen und dem Würfel- bzw. Keilbein bei einem physiologischen,
auf der Einlegesohle abgestützten Fuß.
[0013] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung insbesondere unter Bezugnahme auf die
Anatomie eines physiologischen Fußes beschrieben. Dabei ist davon auszugehen, dass
der anatomisch korrekte Fußknochen in vorbestimmter Reihenfolge und Anordnung zueinander
aufweist, denen spezielle Funktionsbereiche des erfindungsgemäßen Schuhwerks zuzuordnen
sind. Der in Rede stehende Fachmann kennt die Relation zwischen den Abmessungen des
Fußes und den Abmessungen des hierzu angemessen auszubildenden Schuhwerks. Des Weiteren
weiß der Fachmann, dass der Fuß auf der Innenseite eine größere Erstreckung hat als
auf der Außenseite. Dem trägt die vorliegende Erfindung dadurch Rechnung, dass der
Grund der Mulde in der Draufsicht auf das Schuhwerk einen leicht gekrümmten Verlauf
hat. Durch die größere Erstreckung auf der Innenseite wird das Polstermaterial dort
mit größerer Längserstreckung vorgesehen, als auf der Innenseite. Das Polstermaterial
ist auf der Innenseite gedrungener als auf der Außenseite. Der Übergang zwischen dem
Polstermaterial und dem Basismaterial der Einlegesohle nahe des Scheitelpunktes erfolgt
in etwa rechtwinklig zur Längserstreckung der Einlegesohle; an dem anderen, vorderen
Ende ist das Polstermaterial leicht konvex gekrümmt, wobei die Phasengrenze auf der
Außenseite weniger stark nach vorne ragt, als auf der Innenseite. Die Krümmung des
Polstermaterials an der Vorderseite in der Draufsicht ist leicht konvex. Das Polstermaterial
erstreckt sich üblicherweise über die gesamte Breite der Einlegesohle.
[0014] Das Plateau kann hinter dem Scheitelpunkt leicht konvex gekrümmt und damit nach hinten
abfallend ausgestaltet sein. Im hinteren Bereicht, d.h. im Bereich der Fußwurzelknochen
hat die Einlegesohle eine an sich bekannte Ausformung, die die Ferse im Wesentlichen
nach Art einer Wanne einbettet. Die Anlagefläche ist dabei im Bereich des Fersenbeines
in Längs- und Breitenrichtung nur wenig konvex gekrümmt. Im Bereich von Würfel-, Keil-
und Kahnbein hat die Einlegesohle in Breitenrichtung ebenfalls eine leicht konkave
Krümmung, wohingegen die Krümmung in Längsrichtung vorzugsweise konvex ist.
[0015] Das Polstermaterial erstreckt sich üblicherweise nicht bis zum dem Scheitelpunkt,
sondern endet in etwa 2 cm bis 3 cm vor demselben. Der Scheitelpunkt wird üblicherweise
durch das gegenüber dem Polstermaterial leicht härtere Basismaterial gebildet. Dabei
hat das Basismaterial üblicherweise eine Shore-Härte A von zwischen 30 und 40, wohingegen
das Polstermaterial eine Shore-Härte A von zwischen 8 und 18, vorzugsweise von zwischen
10 und 15 hat.
[0016] Die vorliegende Erfindung will insbesondere eine nach vorne geneigte und durch das
Polstermaterial elastisch und reversibel ausgebildete Abstützung für die Mittelfußknochen
bereitstellen. Diese liegen vorzugsweise zumindest mit 70% ihrer Länge unter Zwischenlage
des Polstermaterials gegen das Basismaterial an. Dabei befindet sich das Polstermaterial
in der Regel jedenfalls dort, wo das vordere Ende der Mittelfußknochen befindlich
ist und wo diese in die Zehenglieder übergehen.
[0017] Es hat sich gezeigt, dass durch die mit dem erheblichen Höhenunterschied nach der
vorliegenden Erfindung bewirkte Neigung der Mittelfußknochen eine wesentliche Umverteilung
der Kräfte in dem Fuß erfolgt, so dass die Belastungen beim Gehen im Wesentlichen
über das Plateau und hinter dem Scheitel durch die Fußwurzelknochen abgefangen werden.
Es ergibt sich eine gleichmäßige Kraftübertragung zwischen dem vorderen und dem hinteren
Teil des Fußes, sowohl statisch, als auch dynamisch, d.h. bei zeitlicher Betrachtung
der wirkenden Belastungen, insbesondere der Druckkräfte zwischen dem Schuhwerk und
dem Fuß.
[0018] Es hat sich als hinreichend erwiesen, das Polstermaterial als flächige Auflage nach
Art eines Polsterstreifens in die Mulde einzulegen. Dabei kann die Polstereinlage
bis zu der Auflagefläche der Zehenglieder reichen, aber einen Teil des Basismaterials
am vorderen Ende der Sohle unbedeckt lassen.
[0019] Die zuvor beschriebene Ausgestaltung der Einlegesohle verhält sich lediglich zu denjenigen
Funktionsbereichen, die die Abstützung des Fußes funktionell individualisieren. Auf
diese Bereiche wird üblicherweise wenigstens eine Weichbettung, vorzugsweise in Form
von Auflagen, vorzugsweise Lycra-Auflagen aufgebracht. Diese Weichbettungen sind mit
dem Polstermaterial und dem Basismaterial regelmäßig verbunden, beispielsweise verklebt.
Sofern mehrere Weichbettungen aufgelegt sind, wird als untere Weichbettung eine etwas
härtere Auflage mit einem möglichst zu 100% reversibel verformbaren Kunststoff, beispielsweise
Lycra, aufgebracht. Auf dieser härteren Auflage wird eine weitere, weichere Lycra-Auflage
mit visko-elastischen Eigenschaften vorgesehen. Der vorerwähnte Höhenunterschied bezieht
sich auf den Höhenunterschied zwischen dem Grund der Mulde und dem durch das Basismaterial
der Einlegesohle gebildeten Plateau bzw. Scheitel. Bei Weichbettungen identischer
Stärke verändert sich dieser Höhenunterschied, jedenfalls im unbelasteten Zustand
nicht. Die Weichbettung verändert regelmäßig lediglich die Polsterung der Einlegesohle,
nicht aber die Ausbildung der funktionalen Bereiche und deren Zuordnung relativ zueinander.
[0020] Mit der obigen Maßgabe, dass sich die Rampe im Wesentlichen über die Mittelfußknochen
erstreckt und dass die Mulde im Bereich der Abstützung des vorderen Endes der Mittelfußknochen
vorgesehen ist und sich in etwa bis zum hinteren Ende der Mittelfußknochen erstreckt,
ergibt sich ein Winkel einer an die Rampe angelegten Tangente von zwischen 25° und
28°, vorzugsweise von zwischen 23° und 30° für Schuhgrößen bis 44 und von 30° bis
40°, vorzugsweise von 32° bis 38° für Schuhgrößen ab 44. Dieser Winkel ist eingeschlossen
zwischen der Tangente an die Oberfläche der Rampe und einer Unterseiten-Tangente an
die Unterseite der Einlegesohle, die auch den Schnittpunkt zwischen der Tangente an
die Oberfläche der Rampe mit der Unterseite der Einlegesohle enthält. Dabei wird davon
ausgegangen, dass die Unterseite der Einlegesohle absatzfrei und im Wesentlichen eben
ist, jedenfalls aber das Material der Einlegesohle insgesamt so flexibel ist, dass
die Einlegesohle für sich an eine ebene Tangentialfläche auf der Unterseite der Einlegesohle
angelegt werden kann. Aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnung des Fußes auf der
Innenseite einerseits und der Außenseite andererseits kann der vorerwähnte Winkel
für die Rampe in Breitenrichtung für eine spezielle Schuhgröße um ca. 10% bis 15%
variieren. Dabei wird auf der Außenseite üblicherweise ein Winkel im unteren Bereich
des angegebenen Intervalls vorgesehen sein, wohingegen auf der Innenseite des Fußes
ein steilerer Winkel gemessen wird. Dies liegt darin begründet, dass der Grund der
Mulde in der Draufsicht im Wesentlichen der Krümmung des vorderen Endes des Polstermaterials
in der Draufsicht folgt, welcher konvex gekrümmt und von außen nach innen weiter vorspringt,
wohingegen das hintere Ende des Polstermaterials sich im Wesentlichen rechtwinklig
zu der Längsachse der Einlegesohle erstreckt. Der besagte Winkel wird auf Höhe der
Mittellängsachse der Einlegesohle, d.h. an einem mittleren Längsschnitt gemessen.
Dabei wird die Tangente an die Rampe in demjenigen Bereich der Mulde gebildet, der
von dem Polstermaterial belegt ist. Wie bereits erwähnt, liegt das hintere Ende des
Polstermaterials noch vor dem Scheitelpunkt.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Mulde eine nach vorne abgehende
vordere Rampe auf, die derart ausgestaltet ist, dass eine Tangente an die Oberseite
der Rampe mit der Unterseiten-Tangente einen Winkel von zwischen 13° und 23°, bevorzugt
zwischen 15° und 20° einschließt. Diese Rampe kann eine in Längsschnittansicht durch
das Basismaterial geformte konkave oder gerade Oberflächenkontur aufweisen, die am
Ende der Mulde und am Ende des Polstermaterials über eine leicht konvexe Krümmung
in eine durch das Basismaterial ausgebildet Zehenendauflage für die vorderen Zehenglieder
übergeht. Dabei erstreckt sich das Polstermaterial vorzugsweise derart über die Mulde,
dass das Polstermaterial absatzfrei in die Zehenendauflage übergeht.
[0022] Weitere Einzelheiten und Vorteile der erfindungsgemäßen Einlegesohle sind in den
Unteransprüchen angegeben.
[0023] Mit der vorliegenden Erfindung wird ferner ein Schuh angegeben, der eine erfindungsgemäße
Einlegesohle enthält und eine Sprengung von zwischen 0,8 cm und 2,5 cm, vorzugsweise
von 1 cm bis 1,5 cm aufweist. Durch diese Sprengung wird das absolute Niveau des hinteren
Bereiches der Auflage um den Betrag der Sprengung angehoben, so dass der Fuß im Bereich
der Fußwurzelknochen weiter nach oben kommt, wodurch die Umverteilung der Belastung
vom vorderen Bereich des Fußes auf den hinteren Bereich weiter gefördert werden kann.
Die erfindungsgemäße Einlage wirkt dabei vorzugsweise mit einer im Wesentlichen steifen
Sohle zusammen. Eine solche im Wesentlichen steife Sohle nimmt bei der üblichen Belastung
beim Gehen kaum elastische Verformung auf. Als geeignet wird ein Material angesehen,
welches eine Shore-Härte A von zwischen 70 und 80 hat. Durch diese rigide Laufsohle
wird gewährleistet, dass die Umverteilung der Belastung von dem vorderen Fußbereich
auf den hinteren Fußbereich allein durch die reversible Abstützung über das Polstermaterial
erfolgt und keine unerwünschten Verformungen der Auflage selbst auftreten. Diese sollte
vorzugsweise in dem Schuh im Wesentlichen steif abgestützt sein.
[0024] Die durch den Schuh gebildete Auflagefläche für die Einlage ist dabei vorzugsweise
eben. Durch die Sprengung wird die Neigung der Rampe zwischen dem Grund der Mulde
und dem Scheitel verstärkt, wohingegen die nach vorne ausgehend von der Mulde abgehende
Rampe eine geringere nach oben gerichtete Neigung gegenüber einer horizontale Standfläche
des Schuhs einnimmt.
[0025] Insbesondere für die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schuhs für Diabetiker ist
es zu bevorzugen, in etwa auf Höhe des Metatarsal-Gelenkes, d. h. zwischen den Mittelfußknochen
und den daran angrenzenden Zehengliedern die Laufsohle mit einer Ballenrolle auszubilden.
Eine Ballenrolle in diesem Sinne ist in der Seitenansicht des Schuhs eine konvexe
Krümmung der Laufsohle, die ein weiches Abrollen des Fußes im vorderen Bereich des
Schuhs erlaubt. Die Ballenrolle beginnt üblicherweise etwa auf Höhe des Grundes der
Mulde. Rückwärtig zu diesem Bereich ist die Laufsohle vorzugsweise zunächst im Wesentlichen
eben ausgebildet. Dies ist wichtig für die Standsicherheit des Patienten/Benutzers.
Im hinteren Bereich, d. h. auf Höhe der Ferse kann die Schuhsohle wiederum mit einer
Fersenrolle versehen sein, d. h. einer nach oben gerichteten Konvexkrümmung der Sohle
in der Seitenansicht.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist das Obermaterial
im vorderen Bereich des Schuhs aus einem visko-elastischen Material gebildet. In Frage
kommt insbesondere Neopren oder Doubleflex. Der vordere Bereich des Schuhs umgibt
zumindest die Zehenglieder, mitunter auch teilweise die vorderen Enden der Mittelfußknochen.
Das visko-elastische Material bietet die Möglichkeit einer relativ weichen Umfassung
des vorderen Fußbereichs, die Druckstellen auf der Oberseite des Fußes verhindert.
[0027] Der erfindungsgemäße Schuh ist vorzugsweise als Schnürschuh ausgebildet und hat eine
zumindest bis zu der Metatarsal-Linie reichende Schnürung. Die Zunge ist vorzugsweise
gepolstert und vorzugweise mit einer Breite ausgebildet, die hinreichend ist, um den
gesamten Bereich der Schnürung bei einem ordnungsgemäß geschnürten Schuh abzudecken.
[0028] Der hintere Bereich des Schuhs weist ein gepolstertes Obermaterial auf. Dieses gepolsterte
Obermaterial wird vorzugsweise durch eine Lycra-Decke gebildet, die mit einem visko-elastischen
Schaumstoff ausgepolstert ist. Das Obermaterial im hinteren Bereich des Schuhs umgibt
zumindest die Fußwurzelknochen und umfänglich auch die Enden von Schien- und Wadenbein.
Das gepolsterte Obermaterial kann für sich im hinteren Bereich gering oder vollständig
unelastisch sein, um eine möglichst gute und sichere Umfassung und Führung des Fußes
und des Beines im Schaftbereich des Schuhs zu ermöglichen und/oder mit einer im Wesentlichen
unelastischen Verstärkung eines viskoelastischen Polstermaterials versehen sein.
[0029] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung.
[0030] In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer Einlegesohle;
- Figur 2
- eine Seitenansicht der in Figur 1 gezeigten Einlegesohle zur Fußbettung von der Außenseite
derselben;
- Figur 2a
- eine Längsschnittansicht nahe des Außenrandes der in Figur 1 gezeigten Einlegesohle
zur Fußbettung;
- Figur 2b
- eine Längsschnittansicht nahe des Innenrandes der in Figur 1 gezeigten Einlegesohle
zur Fußbettung;
- Figur 2c
- eine Längsschnittansicht entlang der Mittellängsachse der in Figur 1 gezeigten Einlegesohle
zur Fußbettung;
- Figur 3a, 3b
- die in Figur 1 und Figur 2 gezeigten Darstellungen der Einlegesohle Überlagerung der
Skelettteile eines anatomischen Fußes;
- Figur 4
- eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines Schuhs und
- Figur 5
- eine Seitenansicht auf das in Figur 4 gezeigte Ausführungsbeispiel eines Schuhs.
[0031] Die Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Einlegesohle 1, deren eine Anlagefläche
für den Fuß bildende Oberseite 2 in der Zeichnung nach oben zeigt und einen den Vorderfuß
abstützenden vorderen Bereich 3 und einen hinteren Bereich 4 umfasst. Zwischen dem
vorderen Bereich 3 und dem hinteren Bereich 4 ist ein Polstermaterial 5 auf ein die
Einlegesohle 1 im Wesentlichen ausbildendes Basismaterial aufgelegt. Bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel erstreckt sich das Polstermaterial über die gesamte Breite, d.h.
von links nach rechts über die Einlegesohle 1. Eine hintere Begrenzung 6 des Polstermaterials
5 erstreckt sich bei leicht konkaver Krümmung im Wesentlichen rechtwinklig zu einer
Mittellängsachse L der Einlegesohle 1. Eine vordere Begrenzung 7 des Polstermaterials
5 ist deutlich konvex gekrümmt. Die Konvexität des Polstermaterials 5 entspricht im
Wesentlichen dem Quergewölbe des Fußes und dient der gleichmäßigen Kraftübertragung
auf den Mittelfuß. Der Schnittpunkt dieser vorderen Begrenzung 7 mit dem linken, d.h.
äußeren Rand 8 der Einlegesohle 1 liegt weiter zurück als der entsprechende Schnittpunkt
mit dem inneren Rand 9 der Einlegesohle 1. Vor der vorderen Begrenzung 7 bildet das
Basismaterial eine Zehenendauflage 10 aus. An dem äußeren Rand 8 ist der Rand dieser
Zehenendauflage 10 konvex gekrümmt. Der innere Rand 9 der Zehenendauflage 10 erstreckt
sich nahezu gradlinig und geht in eine annähernd rechtwinklig ausgebildete Ecke 12
über. Durch diese Ecke 12 wird für das Zehenendglied des inneren Zehs hinreichend
Raum geschaffen und verhindert, dass dieser gegen die randseitige Begrenzung eines
die Einlegesohle 1 aufnehmenden Schuhs stößt.
[0032] Die Figur 2 zeigt eine Seitenansicht auf das in Figur 1 gezeigte Ausführungsbeispiel
einer Einlegesohle. Es handelt sich nicht um eine Schnittansicht auf den äußeren Rand
8. Gleichwohl wurde zur Verdeutlichung das Polstermaterial 5 schraffiert dargestellt.
[0033] Eine Unterseite 13 der Einlegesohle ist im Wesentlichen eben. Bei der in Figur 2
gezeigten Darstellung ist die Zehenendauflage 10 leicht nach vorne gegenüber dem übrigen
der Unterseite 13 hochgestellt. Die Oberseite 2 ist im Bereich der Zehenendauflage
10 im Wesentlichen eben. Zwischen der Zehenendauflage 10 und einer Scheitellinie 15,
die sich in Breitenrichtung über die Einlegesohle 1 erstreckt, ist durch das Basismaterial
eine hintere Rampe 16 ausgebildet. Die hintere Rampe 16 hat einen im Wesentlichen
linear gradlinigen Verlauf, der durch eine Tangente 17 an die hintere Rampe 16 verdeutlicht
ist. Hinter diesem geradlinig verlaufenden Bereich ist die hintere Rampe 16 konvex
gekrümmt. Die Rampe 16 endet beim Erreichen der Scheitellinie 15. Die Oberseite 2
der Einlegesohle 1 ist auch hinter der Scheitellinie 15 konvex gekrümmt. Sie erreicht
indes im Wesentlichen ein Plateau 24, welches erheblich höher liegt als die Zehenendauflage
10.
[0034] Zwischen der im Wesentlichen ebenen Zehenendauflage 10 und der hinteren Rampe 16
ist durch das Basismaterial eine vordere Rampe 18 ausgebildet. Die vordere Rampe 18
geht absatzfrei und kontinuierlich in die ebene Zehenendauflage 10 über. Die beiden
Rampen 16, 18 bilden einen konvex geformten Übergangsbereich aus, der als tiefsten
Punkt einen Grund 19 der durch die beiden Rampen 16, 18 gebildeten Mulde 20 ausformt.
[0035] Die Mulde 20 ist mit dem Polstermaterial 5 belegt. Dieses Polstermaterial hat eine
an die Kontur der Mulde 20 angepasste Unterseite und nimmt die Kontur der Zehenendauflage
an ihrem vorderen Ende auf, so dass die Zehenendauflage absatzfrei und kontinuierlich
in den vorderen Bereich des Polstermaterials 5 übergeht. Danach zeigt die Oberseite
14 des Polstermaterials 5 eine leicht konkave Krümmung, bis die Oberseite 14 des Polstermaterials
5 in etwa auf Höhe der Tangente 17 in einen im Wesentlichen gradlinigen Bereich 21
übergeht. Am hinteren Ende läuft das Polstermaterial 5 spitz und keilförmig aus.
[0036] Die Seitenansicht der Einlegesohle 1 gemäß der Figur 2 sowie die Schnittansichten
gemäß den Figuren 2a bis 2c verdeutlichen die spezielle Ausgestaltung des Ausführungsbeispiels.
Zwischen dem Grund 19 und dem höchsten Punkt der Scheitellinie 15 wird eine Höhendifferenz
ΔH von etwa 3,3 cm bis 4,5 cm überbrückt. Diese Höhe ΔH wird gemessen entlang einer
Linie, die rechtwinklig zu einer Unterseiten-Tangente 22 ist, d.h. einer tangentialen
Linie entlang der Unterseite 13 der Einlegesohle 1 verläuft, die ein Schnittpunkt
S zwischen der Unterseite 13 und der Tangente 17 enthält. Der zwischen der Tangente
17 und der Unterseiten-Tangente 22 eingeschlossene Winkel α beträgt vorliegend 35°.
Eine Tangente 25 an dem geradlinigen Bereich 21 der vorderen Rampe 18 schließt mit
der Unterseiten-Tangente 22 einen Winkel β von 16° ein. Der geradlinige Bereich 21,
d. h. eine Tangente an die hintere, rampenförmige Oberfläche des Polstermaterials
5 schließt mit der Unterseiten-Tangente 22 einen Winkel γ von 28° ein. Der Höhenunterschied
ΔH
z zwischen der Zehenauflage 10 und dem höchsten Punkt der Scheitellinie 15 beträgt
etwa 3,9 cm. Der höchste Punkt 23 der Scheitellinie 15 ist in Figur 2 mit Bezugszeichen
23 gekennzeichnet. Der höchste Punkt 23 liegt nahe des inneren Randes 9 der Einlegesohle
1, jedoch in einem Bereich, in dem ein über die Einlegesohle abgestützter Fuß noch
abgestützt ist, d.h. nicht am äußeren, den Fuß leicht muldenförmig begrenzenden Rand.
Der Höhenunterschied ΔH
z zwischen dem Grund 19 und dem Scheitelpunkt an der Außenkante 8 der Einlegesohle
1 beträgt immerhin noch 2,8 cm.
[0037] Die Ferse eines Benutzers wird auf dem Plateau 24 abgestützt, welches im hinteren
Bereich noch etwa 2,6 cm oberhalb des Grundes 19 (ΔH
1) und im Bereich des Kahnbeins etwa 2,8 cm (ΔH
2) oberhalb des Grundes 19 liegt. Diese Zahlenwerte gelten für die Abstützfläche für
einen auf der Einlegesohle abgestützten Schuh im äußeren Bereich. ΔH
1 ist über die gesamte Abstützfläche in etwa konstant. ΔH
2 ist auf der Innenseite um etwa 1 bis 3 mm höher als auf der Außenseite. Alle Höhendifferenzen
ΔH beziehen sich auf den Flächenteil an der Oberseite 2, die den Fuß vertikal abstützt.
[0038] Die Figuren 3a und 3b verdeutlichen die konkrete Ausgestaltung des Ausführungsbeispiels
bei einem funktionsgerecht auf der Einlegesohle abgestützten Fuß 30, der mit seinem
Skelett über der Oberseite eingezeichnet ist. Die Scheitellinie 15 befindet sich dementsprechend
im Bereich von dem Keilbein 31 bzw. Kahnbein 32. Das Fersenbein 33 ist auf dem Plateau
24 abgestützt, und zwar im hinteren, leicht abgesenkt und in Längsrichtung im Wesentlichen
geradlinig, jedoch leicht nach hinten geneigten Bereich der Oberseite 2. Die Metatarsal-Linie
34 befindet sich etwa im Grund 19 der Mulde 20. Die Zehengrundglieder 35 liegen teilweise
noch auf dem Polstermaterial 5. Die Zehenendglieder 36 liegen auf der Zehenendauflage
10.
[0039] Das hintere Ende der Mittelfußknochen 37, welche über die lisfrancsche Linie 38 miteinander
verbunden sind, korrespondiert in etwa mit dem Verlauf der Scheitellinie 15. Durch
die Rampe 18 sind die Mittelfußknochen 37 nach unten geneigt. Dies führt zu einer
gewissen Dehnung der kurzen Fußmuskulatur und einer vermehrten Lastaufnahme im hinteren
Bereich des Fußes.
[0040] Zu den Schnittansichten der Figuren 2a bis 2c sei angemerkt, dass bei diesen lediglich
die Kontur der Einlegesohle auf Höhe des entsprechenden Schnittes gezeigt ist. Hinter
der Schnittansicht liegende Konturen der Einlegesohle 1 sind nicht gezeigt. Bei den
Figuren 2a bis 2c ist aber auf die Einlegesohle 1 eine untere Weichbettung 100 sowie
eine obere Weichbettung 110 aufgelegt dargestellt. Diese Weichbettungen 100 bzw. 110
haben eine konstante Stärke. Die untere Weichbettung ist eine relativ harte Lycra-Auflage,
die nahezu vollständig reversibel verformbar ist. Die obere Weichbettung 110 besteht
ebenfalls aus Lycra, welches indes visko-elastische Eigenschaften hat. In den Schnittansichten
2a bis 2c ist des Weiteren eine Horizontale H eingezeichnet, die sich im vorderen
Bereich der Einlegesohle 1 an die Unterseite derselben anlegt, im Fersenbereich indes
über die Sprengung Sp von der Unterseite der Einlegesohle 1 beabstandet verläuft.
Die Zeichnungen, speziell die Schnittansichten verdeutlichen das Ausführungsbeispiel
maßstabgerecht. Soweit es für die Verwirklichung der vorliegenden Erfindung auf exakte
Abmessungen bei einer vorgegebenen Fuß- bzw. Schuhgröße ankommt, können die Abmaße
unmittelbar der beiliegenden Zeichnung entnommen werden. Die Abmessungen sind erfindungswesentlich.
[0041] Die Figuren 4 und 5 zeigen ein die zuvor beschriebene Einlegesohle 1 aufnehmenden
Schuh 40. Die Kontur des Polstermaterials 5 ist gestrichelt dargestellt, um die Lage
der Einlegesohle 1 zu verdeutlichen.
[0042] Der Schuh 40 umfasst eine Laufsohle 41, die im vorderen Bereich zur Ausbildung einer
Ballenrolle 42 eine in Längsrichtung konvex gekrümmte Lauffläche 43 hat. Hinter einem
Punkt 44, der in etwa dem Grund 19 der Mulde 20 entspricht, ist die Lauffläche 43
im Wesentlichen geradlinig. Dieser geradlinige Abschnitt der Laufsohle 41 ist mit
Bezugszeichen 45 gekennzeichnet. Nach hinten schließt sich eine Fersenrolle 46 an,
die ein weiches Auftreten beim Laufen begünstigen soll. Ein Obermaterial 47 des Schuhs
40 ist aus verschiedenen Stoffen beschaffen. Das Obermaterial 47 ist zum Einen verstärkt
durch Einsätze 48, die aus einem unelastischen, relativ hochzugfesten Material bestehen
können, wie beispielsweise Leder oder einem Kunststoff mit ähnlichen Eigenschaften.
Die Einsätze 48 umgeben unterhalb eines oberen Endes eines Schaftes 49 denselben umfänglich
und gehen von einer Verstärkung 50 für eine Schnürung 51 ab. Die Einsätze 48 sind
in etwa in Verlängerung von Schien- bzw. Wadenbein unten im Bereich der Laufsohle
41 angebunden. Der Einsatz 48 zeigt an diesem Ansatzpunkt eine etwa Y-artige Ausgestaltung
und verzweigt sich einerseits zu der Verstärkung 50 der Schnürung 51 und nach hinten
zur umfänglichen Fassung des rückwärtigen Bereiches des Schuhs 40. Ein weiterer, in
etwa bogenförmiger Einsatz 52 ist ebenfalls an die Laufsohle 41 angebunden und erstreckt
sich leicht bogenförmig von dort nach vorne zur Verstärkung des vorderen Endes der
Verstärkung 50 der Schnürung 51. Rückwärtig von diesem weiteren Einsatz 52 wird das
Obermaterial aus einer Lycra-Decke mit viskoelastischem Schaumstoff 53 gebildet. Dadurch
ist eine gute, gleichwohl hinreichend stabile Führung des hinteren Bereiches des Fußes
gegeben, der ein Schlackern verhindert. Vor den weiteren Einsätzen 52 besteht das
Obermaterial 47 aus Neopren 54. Der Schuh 40 hat eine Zunge 55, die breiter als die
Schnürung 51 ist. Die Zunge 55 kann nach vorne hin durch einen Klettverschluss 56
bedeckt sein, der das Neopren-Material 54 hinsichtlich seiner Beweglichkeit im vorderen
Bereich des Schuhs 40 modifizieren und den Schuh 40 in Unfangsrichtung versteifen
kann. Ansonsten ist Neopren 54 stark elastisch verformbar, jedoch reversibel und wasserabweisend,
so dass Druckstellen im vorderen Bereich des Fußes durch das Obermaterial 47 nicht
zu befürchten sind.
[0043] Die Laufsohle 41 kann im Hinblick auf die Rutschfestigkeit optimiert sein und eine
gewisse Steifigkeit aufweisen. Sofern die Laufsohle 41 einheitlich aus einem Kunststoffmaterial
gebildet ist, sollte dieses eine Shore-Härte A von zwischen 70 und 80 haben. Die Laufsohle
41 kann allerdings auch weicher ausgebildet und durch eine mit Bezugszeichen 57 angedeutete
Karbon-Sohle versteift sein. Ziel ist es, dass der die Einlegesohle 1 abstützende
Teil des Schuhs 40 im Wesentlichen steif ist und keine Krümmung bei üblicher Beanspruchung,
insbesondere beim Gehen oder Laufen zulässt.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Einlegesohle
- 2
- Oberseite
- 3
- Vorderer Bereich
- 4
- Hinterer Bereich
- 5
- Polstermaterial
- 6
- Hintere Begrenzung
- 7
- Vordere Begrenzung
- 8
- Äußerer Rand
- 9
- Innerer Rand
- 10
- Zehenendauflage
- 12
- Ecke
- 13
- Unterseite
- 15
- Scheitellinie
- 16
- Hintere Rampe
- 17
- Tangente, hintere Rampe
- 18
- Vordere Rampe
- 19
- Grund
- 20
- Mulde
- 21
- Gradliniger Bereich
- 22
- Unterseiten-Tangente
- 23
- Höchster Punkt
- 24
- Plateau
- 25
- Tangente, vordere Rampe
- 30
- Fuß
- 31
- Keilbein
- 32
- Kahnbein
- 33
- Fersenbein
- 34
- Metatarsal-Linie
- 35
- Zehengrundglied
- 36
- Zehenendglied
- 37
- Mittelfußknochen
- 38
- Lisfrancsche Linie
- 40
- Schuh
- 41
- Laufsohle
- 42
- Ballenrolle
- 43
- Lauffläche
- 44
- Punkt
- 45
- Geradliniger Abschnitt
- 46
- Fersenrolle
- 47
- Obermaterial
- 48
- Einsatz
- 49
- Schaft
- 50
- Verstärkung
- 51
- Schnürung
- 52
- Weiterer Einsatz
- 53
- Lycra-Material
- 54
- Neopren
- 55
- Zunge
- 56
- Klettverschluss
- 57
- Karbon-Einsatz
- 100
- Untere Weichbettung
- 110
- Obere Weichbettung
- A
- Shore-Härte
- L
- Mittellängsachse
- S
- Schnittpunkt
- ΔH
- Höhendifferenz Grund
- ΔHz
- Höhendifferenz Zehenendauflage
- ΔH1
- Höhendifferenz hinterer Bereich
- ΔH2
- Höhendifferenz Kahnbein
- H
- Horizontale
- Sp
- Sprengung
1. Einlegesohle (1) mit einer an einen Schuh (40) anlegbaren Unterseite (13) und einer
eine Anlagefläche für den Fuß bildenden Oberseite (2) mit einem den Vorderfuß abstützenden
vorderen Bereich (3) und einem hinteren Bereich (4),
gekennzeichnet durch
eine zwischen dem vorderen und dem hinteren Bereich (3; 4) vorgesehene Mulde (20),
die zu dem hinteren Bereich eine hintere Rampe (16) ausbildet, die einen Höhenunterschied
(ΔH) von einem Grund (19) der Mulde (20) zu einem Plateau (24) des hinteren Bereiches
(4) von zwischen 3 cm und 3,5 cm bei Schuhgrößen bis 44 und von zwischen 3,3 cm und
4,5 cm bei Schuhgrößen ab 44 überbrückt und mit einem elastischen und reversibel rückstellbaren
Polstermaterial (5) belegt ist.
2. Einlegesohle (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polstermaterial (5) eine Shore-Härte A von zwischen 8 und 18, vorzugsweise von
zwischen 10 und 15 hat.
3. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Polstermaterial (5) auf einem die Einlage im Wesentlichen ausbildenden härteren
Basismaterial mit einer Shore-Härte A von zwischen 30 und 40 aufgebracht ist.
4. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine an die hintere Rampe (16) angelegte Tangente (17) und eine den Schnittpunkt
(S) zwischen dieser Tangente (17) und der Unterseite (13) enthaltenden Unterseiten-Tangente
(22) an die Unterseite (13) zwischen sich einen Winkel (α) von zwischen 25° und 38°,
vorzugsweise von zwischen 23° und 30° für Schuhe bis Größe 44 und von zwischen 30°
und 40°, vorzugsweise von zwischen 32° und 38° für Schuhe ab Größe 40 einschließen.
5. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mulde (20) nach vorne von einer vorderen Rampe (18) begrenzt ist, die derart
ausgestaltet ist, dass eine Tangente (25) an die Oberseite der vorderen Rampe (18)
mit der Unterseiten-Tangente (22) einen Winkel (β) von zwischen 13° und 23°, vorzugsweise
von zwischen 15° und 20° einschließen.
6. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grund (19) der Mulde (20) im Bereich der Metatarsal-Linie (34) eines funktionsgerecht
auf der Einlage abgestützten Fußes (30) vorgesehen ist.
7. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Polstermaterial (5) absatzfrei und kontinuierlich in eine durch das Basismaterial
ausgebildete Zehenendauflage (10) übergeht.
8. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zehenendauflage (10) eine Stärke von zwischen 3 mm und 6 mm hat.
9. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basismaterial im Bereich des Grundes (19) eine Stärke von 1 mm bis 3 mm hat.
10. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Polstermaterial (5) auf der hinteren Rampe (16) eine rampenförmige Oberfläche
ausbildet, die zwischen sich und der Unter-Tangente (22) einen Winkel (γ) von zwischen
13° und 22° bei Schuhgrößen bis 44 und von 15° bis 25° bei Schuhgrößen ab 44 einschließt.
11. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein die hintere Rampe (16) begrenzender Scheitelpunkt (15) in etwa auf Höhe der lisfrancschen
Linie eines auf der Einlegesohle (1) abgestützten Fußes (30) vorgesehen ist.
12. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Polstermaterials (5) in Längsrichtung der Einlegesohle (1) im
Wesentlichen planar ausgebildet ist.
13. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Polstermaterials (5) in Querrichtung der Einlegesohle (1) im Wesentlichen
planar ausgebildet ist.
14. Schuh (40), gekennzeichnet durch eine Einlage nach einem der vorherigen Ansprüche und eine Sprengung von zwischen
0,8 cm und 2 cm, vorzugsweise von zwischen 1 cm und 1,5 cm.
15. Schuh (40) nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch eine steife Laufsohle (41) mit einer Shore-Härte A von zwischen 70 und 80.
16. Schuh (40) nach Anspruch 14 oder 15, gekennzeichnet durch eine etwa auf Höhe der Metatarsal-Gelenke (34) nach vorne abgehende und durch die Laufsohle (41) ausgebildete Ballenrolle (42).
17. Schuh (40) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufsohle (41) von dem Metatarsal-Gelenk (34) nach hinten abgehend zunächst im
Wesentlichen eben ausgebildet ist.
18. Schuh (40) nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Obermaterial (47) im vorderen Bereich des Schuhs (40) aus einem visko-elastischen
Material gebildet ist.
19. Schuh (40) nach einem der Ansprüche 13 bis 18, gekennzeichnet durch eine zumindest bis zu der Metatarsal-Linie (34) reichende Schnürung (51).
20. Schuh (40) nach einem der Ansprüche 13 bis 19, gekennzeichnet durch eine gepolsterte Zunge (55).
21. Schuh (40) nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (55) mit einer Breite derart ausgebildet ist, dass bei einem geschnürten
Schuh (40) die gesamte Schnürung (51) von der Zunge (55) abgedeckt ist.
22. Schuh (40) nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass im hinteren Bereich ein gepolstertes Obermaterial (47) vorgesehen ist.
23. Schuh (40) nach einem der Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das gepolsterte Obermaterial (47) eine Lycra-Decke (53) mit visko-elastischem Schaumstoff
ist.