[0001] Die Erfindung betrifft eine Bedienblende für ein Elektrogerät, vorzugsweise ein Haushaltsgerät,
mit einer Bedieneinheit, welche wenigstens ein Element zur Eingabe von Funktionsanweisungen
umfasst und einer Anzeigevorrichtung, welche Mittel zur Anzeige von Betriebszuständen
vorsieht, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Eine derartige Bedienblende ist aus der
DE 102 58 563 B3 bekannt. Eine Anzeige eines Elektrogeräts, insbesondere eines Haushaltsgerätes hat
die Aufgabe, dem Benutzer gerätespezifische Informationen visuell bereitzustellen,
welche dieser ablesen kann. Beispielsweise wären das im Falle eines Backofens Status,
Temperatur oder Restlaufzeit des aktuellen Programms. In der
DE 102 58 563 B3 ist die Anzeige als Teil auf der Blende eines solchen Geräts angebracht, wobei diese
Blende an der Gehäusefront vorgesehen ist. Diese in einer Herdschaltuhr integrierte
Anzeige ist jedoch sehr klein.
[0003] Aus der
DE 10 2004 062 752 A1 ist eine Betriebsanzeige eines Haushaltsgerät bekannt. Unter "großflächig" ist eine
Fläche zu verstehen, die deutlich über der bekannter Betriebsanzeigen liegt, insbesondere
doppelt so groß ist. Nachteilig ist allerdings, dass zum einen Bedienung, Anzeige
und das Display für Detailinformationen örtlich voneinander getrennt sind. Darüber
hinaus ist eine großflächige Anzeige wünschenswert, in der Anzeige und Bedienelemente,
sowie eine Möglichkeit zur Darstellung von Detailinformationen enthalten sind.
[0004] In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt vorliegender Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Bedienblende für ein Elektrogerät, vorzugsweise ein Haushaltsgerät, bereitzustellen,
mit einer Bedieneinheit, welche wenigstens ein Element zur Eingabe von Funktionsanweisungen
umfasst und einer Anzeigevorrichtung zur Anzeige von Geräte- und/oder Funktionsspezifischen
Informationen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Bedienblende für ein Elektrogerät,
vorzugsweise ein Haushaltsgerät, mit einer Bedieneinheit, welche wenigstens ein Element
zur Eingabe von Funktionsanweisungen umfasst und einer Anzeigevorrichtung zur Anzeige
von Geräte- und/oder Funktionsspezifischen Informationen, wobei die Bedienblende die
Anzeigevorrichtung ist.
[0006] Eine Bedienblende eines Elektrogerätes, wie ein Haushaltsgerät, weist in ihrer Bedieneinheit
wenigstens ein Element zur Eingabe von Funktionsanweisungen auf. Zur Anzeige von Geräte-
und/oder Funktionsspezifischen Informationen weist die Bedienblende außerdem eine
Anzeigevorrichtung auf, die der Bedienblende entspricht.
[0007] Die Anzeigevorrichtung nutzt die gesamte Bedienblende vollflächig. Vorteilhaft an
einer sich über die Bedienblende erstreckenden Anzeigevorrichtung ist, dass infolge
der größeren Anzeigenfläche ein Mehr an Informationen anzeigbar ist bzw. das Erscheinungsbild
des Elektrogeräts veränderbar ist.
[0008] Die Anzeigevorrichtung gibt Informationen unkompliziert, d.h. leicht und schnell
vom Benutzer zu erfassend, aus. Diese Anzeige von Betriebszuständen kann beispielsweise
unmittelbar auf eine Eingabe einer Funktionsanweisung erfolgen oder nach Abschluss
eines vorher eingegebenen Programms. Dies erleichtert den pragmatischen Umgang mit
den Geräten, da der Benutzer sich schnell einen Überblick verschaffen kann, ohne sich
zuerst ausgiebig mit detaillierten Informationen auseinandersetzen zu müssen. Gleichzeitig
bietet die Anzeigevorrichtung auch Detailinformationen, die auf Wunsch zugänglich
sind und der Funktion eines herkömmlichen Displays entsprechen.
[0009] Die Bedienblende umfasst eine Bedieneinheit mit ein- oder mehreren Eingabeelementen,
wie Knöpfe, Drehwähler, Schalter oder Taster. Diese Eingabeelemente können zum Beispiel
kapazitiv, induktiv, mechanisch oder nach anderen technischen Prinzipien ausgebildet
sein. Sie dienen zur Eingabe von Funktionsanweisungen wie Ein- oder Ausschalten, Programmen
oder Befehlen, Abfragen bestimmter Information und ähnlichem.
[0010] In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist die gesamte Fläche der Bedienblende
die Anzeigevorrichtung. Vorteilhaft an dieser Ausgestaltung ist, dass die Bedienblende
in ihrer Gesamtheit fähig zur Informationsausgabe ist. Weiter von Vorteil ist, dass
es auch möglich ist, eine Teilfläche der Anzeigevorrichtung hierfür zu verwenden.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausführung weist die Bedienblende im Wesentlichen ein
transparentes Material auf. Dieses kann aus lichtdurchlässigen Kunstoffen, wie z.B.
Polycarbonat, PMMA oder auch aus Glas bzw. Glaskeramik hergestellt sein. Es sind aber
auch transparente Lichthalbleiter, E-Paper oder leitfähige Beschichtungen auf der
Bedienblende möglich. Ist es aufgrund von Design- oder Funktionalitätswünschen erforderlich,
kann die Blende auch teiltransparent ausgebildet sein. Das wird bspw. dadurch erreicht,
dass die Blende mit einer lichtundurchlässigen Beschichtung versehen ist. Möglich
ist auch eine teilweise oder ganze Tönung der Bedienblende. Besonders vorteilhaft
ist an einer Bedienblende, deren wenigstens sichtbarer Teil transparent ist, dass
eine optische Signalgebung auf einfache Art umsetzbar ist.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Bedienblende Lichtelemente,
welche ein- oder mehrfarbiges Licht aussenden. Üblicherweise werden dafür Leuchtdioden
(LED) verwendet. Es sind sowohl monochrome, als auch mehrfarbige Leuchtmittel möglich.
[0013] In vorteilhafter Ausgestaltung erfolgt die Einkopplung von Licht in die Bedienblende
indirekt über Lichtleiter oder direkt unmittelbar hinter der Blende. Je nach Anforderung
ist es möglich, die Lichtelemente entweder an verschiedenen Stellen innerhalb des
Elektrogerätes oder unmittelbar hinter der Bedienblende anzuordnen. Ersteres erfordert
Lichtleiter zum Einkoppeln des Lichts in die Anzeigevorrichtung. Jedoch ergeben sich
dadurch Freiheiten in der Platzgestaltung hinter der Bedienblende. Ferner lassen sich
einzelne Bereich der Anzeigevorrichtung bei Bedarf gezielt beleuchten. Bei Anordnung
unmittelbar hinter der Bedienblende entfallen die Lichtleiter und die Einkoppelung
des Lichts erfolgt direkt.
[0014] In vorteilhafter Weise sind zumindest auf einem Teilbereich der Anzeigevorrichtung
eine Hinterleuchtung und/oder eine optische Rückmeldung zur Visualisierung von Informationen
ausgebbar.
[0015] Die Hinterleuchtung wird durch die Lichtelemente erzeugt. Die optische Rückmeldung
zur Visualisierung von Informationen kann vollflächig über die gesamte Anzeigevorrichtung
erfolgen, aber auch über Teilbereiche. Beispiele für solche Visualisierungen sind
Blinken, Aufblitzen, längerer Lichtbetrieb oder verschiedene Farbtöne der Beleuchtung.
Vorteilhaft daran ist, dass der Benutzer schnell die geräte- und/oder funktionsspezifischen
Informationen erfassen kann.
[0016] Eine alternative Ausführung weist eine reflektierende Oberfläche auf, die zumindest
die Anzeigevorrichtung umfasst. So ist beispielsweise eine verspiegelte oder schwarze
Oberfläche möglich, um das Innenleben hinter der Bedienblende für den Betrachter uneinsehbar
zu machen. Um dies zu realisieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten wie die Verwendung
von Beschichtungen oder von speziellen Materialen wie phototropes oder elektrotropes
Material. Weiterhin ist es möglich, das Material so zu behandeln oder zu aktivieren,
dass nur bestimmte, begrenzte Teilbereiche durchleuchtet werden. So lassen sich unter
anderem Zahlen, Buchstaben oder Grafiken gestalten.
[0017] In einer weiteren alternativen Ausgestaltung ist die Anzeigevorrichtung als Funktionsfolie
ausgeführt oder umfasst eine solche Funktionsfolie. Vorteilhaft an einer Funktionsfolie
ist deren Fähigkeit, verschiedene Darstellungen auf einfache Weise umzusetzen. Es
ist auch möglich, die Funktionsfolie auf oder hinter der Anzeigevorrichtung bzw. der
Bedienblende aufzubringen. Funktionsfolien weisen eine hohe Lebensdauer auf und haben
einen geringen Leistungsbedarf. In derartigen Funktionsfolien sind Tast- bzw. Sensorelemente
integriert, wodurch diese gegen Umwelteinflüsse wie Staub oder Feuchtigkeit geschützt
sind und bei guter Flexibilität der Funktionsfolien direkte Eingaben ermöglichen.
[0018] In weiterer Ausgestaltung können die Funktionsfolien auch als Elektrolumineszenzfolie,
sowie als flexible Folie ausgebildet sein.
[0019] In vorteilhafter Weise ist die Funktionsfolie durch Siebdruck aufgebracht oder durch
Spritzgießen ganz oder teilweise umspritzt, z.B. mittels In-mold-Verfahren.
[0020] Eine alternative Ausführung der Erfindung sieht vor, dass die Anzeigevorrichtung
zumindest eine komplette Teilfläche des Elektrogerätes einnimmt.
[0021] Die Anzeigevorrichtung nicht mehr nur auf die Bedienblende beschränkt, sondern deckt
komplette Teilflächen des Elektrogerätes ab. So kann beispielsweise bei einer Waschmaschine
die ganze Vorderfront oder die Oberseite als Anzeige genutzt werden. Dies erleichtert
das Ablesen wichtiger Betriebszustände und es ist möglich, die Anzeige in ein Gesamtkonzept
zu überführen, um Designansprüchen gerecht zu werden.
[0022] Ein Elektrogerät umfasst eine Bedienblende gemäß vorstehender Beschreibung.
[0023] Mehrere Ausführungsbeispiele werden anhand der Zeichnungen und anhand der nachstehenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- Eine Vorderansicht eines Elektrogerätes mit angebrachter Bedienblende,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines Elektrogerätes mit angebrachter Bedienblende in Schnittdarstellung,
- Fig. 3
- eine weitere Seitenansicht eines Elektrogerätes mit angebrachter Bedienblende in Schnittdarstellung
und
- Fig. 4
- eine Vorderansicht eines Elektrogerätes mit angebrachter Bedienblende in alternativer
Ausgestaltung.
[0024] Fig. 1 zeigt eine Bedienblende 10, welche an der Bedienfront, hier die Vorderseite,
eines Elektrogerätes 12 angebracht ist. Abhängig von der Art des jeweiligen Elektrogeräts
12 kann die Bedienfront unterschiedlich angeordnet sein. Beispielsweise bei einer
Toplader-Waschmaschine oder einem Herd an deren Oberseite. Die Anzeigevorrichtung
18 erstreckt sich über die gesamte Fläche der Bedienblende 10 und kann auf ihrer gesamten
Fläche Informationen darstellen. Bei diesen Informationen kann es sich um großflächige
Darstellungen über Betriebszustände handeln. Abhängig vom Zustand ist ein verschiedenartiges
Signal ausgebbar. So kann bei Ende eines Programms die Anzeige 18 mehrfach farbig
blinken, bspw. grün. Diese Signale und Informationen sind schon aus weiterer Entfernung
gut sichtbar. Die Anzeige 18 kann ferner Detailinformationen anbieten, wie z.B. Uhrzeit
oder ein Steuermenü, das wiederum mit der Bedieneinheit 14 und den zugehörigen Eingabeelementen
16 bedienbar ist. Die Bedieneinheit 14 befindet sich an einer beliebigen Stelle der
Bedienblende 10, teilt sich mit der Anzeigevorrichtung 18 die genutzte Fläche und
umfasst ein oder mehrere Eingabeelemente 16. Die Gestaltung der Eingabeelemente 16
ist beliebig. Es können mechanische Schalter- oder Drehknöpfe benutzt werden, aber
auch induktive, piezoelektrische oder kapazitive Näherungssensoren, welche das Berühren
eines Fingers erkennen können. Die Positionierung und die Größe der Bedieneinheit
14 auf dem sichtbaren Teil der Bedienblende 10 sind beliebig. So kann die Bedieneinheit
14 auch die komplette Fläche der Bedienblende 10 umfassen und die Bedienelemente 16
beliebig verteilt sein.
[0025] Fig. 2 und Fig. 3 zeigen eine Schnittdarstellung von der Seite des Elektrogerätes
12, um Lichtelemente 20 sichtbar zu machen.
[0026] In Fig. 2 sind die Lichtelemente 20 unmittelbar hinter der Bedienblende 10 angeordnet.
Somit strahlt das Licht der Lichtelemente 20 direkt durch die Bedienblende 10 und
durch die Anzeigevorrichtung 18 hindurch.
[0027] Fig. 3 zeigt die Lichtelemente 20, die an einer beliebigen Stelle im Inneren des
Elektrogerätes 12 angebracht sind. Die Einkoppelung des Lichts erfolgt hier über einen
Lichtleiter 22, welcher das Licht zur Bedienblende 10, bzw. zur Anzeigevorrichtung
18 führt. Lichtleiter 22 und Bedienblende 10 können einteilig ausgebildet sein. Die
Lichtelemente 20 können verschiedenartig befestigt sein. Beispielweise können diese
auf einer Leiterplatte sitzen oder auf einer Fassung oder Halterung befestigt sein.
Üblicherweise werden für LED als Lichtelemente 20 verwendet, die durch eine entsprechende
Schaltung ansteuerbar sind, um verschiedenartige Anzeigeformen wie Blinken, Helligkeitsgradienten,
Farbverläufe etc. zu realisieren.
[0028] Fig. 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Erfindung. Es ist eine Bedienblende
14 an einem Elektrogerät 12 angebracht mit einer Bedieneinheit 10 und ein- oder mehreren
Bedienelementen 16. Die Anzeigevorrichtung 18 erstreckt sich über eine komplette Teilfläche
des Elektrogerätes 12. Somit ist es möglich, dass bspw. die komplette Vorderfront
des Elektrogerätes 12 eine optische Rückmeldung zur Visualisierung von Informationen
ausgeben kann.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 10
- Bedienblende
- 12
- Elektrogerät
- 14
- Bedieneinheit
- 16
- Eingabeelement
- 18
- Anzeigevorrichtung
- 20
- Lichtelement
- 22
- Lichtleiter
1. Bedienblende (10) für ein Elektrogerät (12), vorzugsweise ein Haushaltsgerät, mit
einer Bedieneinheit (14), welche wenigstens ein Element zur Eingabe (16) von Funktionsanweisungen
umfasst und einer Anzeigevorrichtung (18) zur Anzeige von geräte- und/oder funktionsspezifischen
Informationen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bedienblende (10) die Anzeigevorrichtung (18) ist.
2. Bedienblende nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gesamte Fläche der Bedienblende (10) die Anzeigevorrichtung (18) ist.
3. Bedienblende nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bedienblende (10) im Wesentlichen ein transparentes Material aufweist.
4. Bedienblende nach einem der vorhergegangen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bedienblende (10) Lichtelemente (20) umfasst, die ein- oder mehrfarbiges Licht
aussenden.
5. Bedienblende nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Einkoppelung von Licht in die Bedienblende indirekt über Lichtleiter (22) oder
direkt unmittelbar hinter der Blende erfolgt.
6. Bedienblende nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf zumindest einem Teilbereich der Anzeigevorrichtung (18) eine Hinterleuchtung
mittels der Lichtelemente (20) erfolgt und/oder eine optische Rückmeldung zur Visualisierung
von Informationen ausgebbar ist.
7. Bedienblende nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest die Anzeigevorrichtung (18) eine reflektierende Oberfläche aufweist.
8. Bedienblende nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigevorrichtung (18) als eine Funktionsfolie ausgeführt ist oder eine Funktionsfolie
umfasst.
9. Bedienblende nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Funktionsfolie eine flexible Folie oder eine Elektrolumineszenzfolie ist.
10. Bedienblende nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Funktionsfolie aufgedruckt oder eingespritzt ist.
11. Bedienblende nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigevorrichtung (18) zumindest eine komplette Teilfläche des Elektrogerätes
(12) einnimmt.
12. Elektrogerät (12) mit einer Bedienblende nach einem der Ansprüche 1-11.