[0001] Aus der
DE 44 27 700 A1 ist ein Häcksler bekannt, der als Zerkleinerungswerkzeug ein an einer Messerscheibe
spiralförmig angeordnetes Messer besitzt. Die Zufuhr von Häckselgut erfolgt von oben
in Richtung der Drehachse.
[0002] Aus der
DE 44 06 675 A1 ist ein Häcksler bekannt, dessen Zerkleinerungswerkzeug aus mehreren nebeneinander
angeordneten Messerscheiben besteht, die an ihrem Umfang Schneiden besitzen. Die Schneiden
sind etwa keilförmig ausgebildet. Die Drehachse des Zerkleinerungswerkzeugs ist liegend
angeordnet, und die Zufuhr von Schnittgut erfolgt von oben, also in radialer Richtung
zur Drehachse.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Häcksler zu schaffen, der einen guten
Selbsteinzug des Schnittguts und eine geringe Geräuschentwicklung besitzt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Häcksler mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Im Unterschied zu bekannten Zerkleinerungswerkzeugen erfolgt bei dem Zerkleinerungswerkzeug
nach der Erfindung ein Abschneiden des über den Umfang des Zerkleinerungswerkzeugs
zugeführten Schnittguts. Das sich vom vorlaufenden zum nachlaufenden Ende, also insbesondere
von der vorlaufenden zur nachlaufenden Kante vergrößernde Messer führt einen ziehenden
Schnitt durch das Schnittgut durch. Dadurch, dass sich auch der Abstand des Messers
zum Umfang der Messerscheibe vergrößert, wird ein Selbsteinzug des Schnittguts erreicht.
Das Schnittgut wird von dem in Eingriff befindlichen Messer zur Drehachse der Messerscheibe
hin gezogen, so dass der Bediener das Schnittgut nicht nachschieben muss.
[0006] Durch die vorgeschlagene Gestaltung des Häckslers werden neben dem sehr guten Selbsteinzug
ein sehr guter Zerkleinerungsgrad und eine große Durchsatzmenge erreicht. Da das Schnittgut
nicht zerschlagen, sondern mit einem ziehenden Schnitt geschnitten wird, arbeitet
der Häcksler im Wesentlichen rückschlagsfrei. Dadurch wird die Geräuschentwicklung,
die bei bekannten Häckslern durch das Schlagen des Schnittguts in der Zuführeinrichtung
bedingt ist, deutlich verringert. Bei dem ziehenden Schnitt wird das Schnittgut besser
aufgebrochen. Dadurch findet bei der Kompostierung aufgrund der größeren Oberfläche
des Schnittguts eine schnellere Zersetzung statt.
[0007] Besonders gute Schnittergebnisse werden erreicht, wenn die Mittelachse der Zuführeinrichtung
in Richtung der Drehachse gesehen, also in der Projektion auf eine senkrecht zur Drehachse
liegende Schnittebene, mit der radialen Richtung zur Drehachse einen Winkel von weniger
als 45°, insbesondere von weniger als 30° einschließt. Als besonders vorteilhaft hat
sich eine Lage der Mittelachse der Zuführeinrichtung radial zur Drehachse herausgestellt.
In der die Drehachse enthaltenden Ebene kann die Lage der Zuführrichtung in weiten
Grenzen frei gewählt werden, solange die Zuführung über den Umfang der Messerscheibe
erfolgt.
[0008] Das Messer ist vorteilhaft als senkrecht zur Messerscheibe ausgerichtete, spiralförmig
gebogene Platte ausgebildet. Durch die Ausbildung als gebogene Platte ergibt sich
eine gleichmäßige, vergleichsweise geringe Dicke des Messers. Dadurch kann eine gute
Zerkleinerung erreicht werden. Die Schneide ist dabei vorteilhaft an der axialen,
der Messerscheibe abgewandt liegenden Stirnseite des Messers ausgebildet. In Draufsicht
auf die Messerscheibe besitzt das Messer eine etwa sichelförmige Gestalt.
[0009] Vorteilhaft ist das vorlaufende Ende der Schneide benachbart zum Umfang der Messerscheibe
angeordnet. Dadurch kommt das vorlaufende Ende der Schneide in Eingriff mit dem Schnittgut,
sobald dieses in den Bereich des Zerkleinerungswerkzeugs zugeführt wird. Das nachlaufende
Ende der Schneide besitzt zum Umfang der Messerscheibe vorteilhaft einen Abstand,
der etwa 10% bis etwa 35%, insbesondere etwa 20% bis etwa 30% des Durchmessers der
Messerscheibe beträgt. Dadurch wird ein guter Selbsteinzug des Schnittguts erreicht.
Um ein Zusetzen des Zerkleinerungswerkzeugs mit abgetrenntem Schnittgut zu vermeiden,
ist vorgesehen, dass der Häcksler einen ortsfest im Gehäuse des Häckslers angeordneten
Abstreifer besitzt. Der Abstreifer ist dabei insbesondere innerhalb eines bei der
Rotation der Messerscheibe vom nachlaufenden Ende der Schneide beschriebenen Kreises
angeordnet. Die rotierenden Messer können so ungehindert am Abstreifer vorbeidrehen,
während im Bereich des nachlaufenden Endes der Schneide des Messers angeordnetes Schnittgut
von dem Abstreifer abgestreift wird. Die Messerscheibe ist insbesondere von einer
Antriebswelle angetrieben, die sich durch den bei der Rotation des Zerkleinerungswerkzeugs
von dem Messer umkreisten Raum erstreckt. Die Messer und die Antriebswelle ragen demnach
in der gleichen Richtung von der Messerscheibe weg. Vorteilhaft erstreckt sich der
Abstreifer über mehr als 50%, insbesondere über mehr als 80% des in radialer Richtung
zur Drehachse gemessenen Abstands zwischen dem vom nachlaufenden Ende der Schneide
beschriebenen Kreis und der Antriebswelle. Vorteilhaft erstreckt sich der Abstreifer
im Rahmen der möglichen Fertigungstoleranzen über den annähernd gesamten Abstand zwischen
Antriebswelle und dem vom nachlaufenden Ende der Schneide beschriebenen Kreis. Der
Abstreifer darf dabei nicht an der Antriebswelle oder dem Messer streifen. Durch den
Abstreifer wird sichergestellt, dass sich kein Schnittgut zwischen Messer und Antriebswelle
anlagern kann.
[0010] Vorteilhaft ist an der Zuführöffnung ein axialer Gegenhalter angeordnet, an dem sich
das Schnittgut beim Schneidvorgang in axialer Richtung der Drehachse abstützt. Insbesondere
ist an der Zuführöffnung ein radialer Gegenhalter angeordnet, an dem sich das Schnittgut
beim Schneidvorgang in Umfangsrichtung zur Messerscheibe abstützt. Das Schnittgut
ist demnach vorteilhaft sowohl in axialer Richtung als auch in Umfangsrichtung an
entsprechenden Gegenhaltern gehalten und wird von der Schneide gegen die Gegenhalter
gedrückt, so dass eine gute Zerkleinerung erreicht wird. An dem radialen Gegenhalter
ist insbesondere eine Kante ausgebildet, die als Gegenschneide zur Schneide des an
der Messerscheibe angeordneten Messers wirkt. Dadurch kann das Zerkleinerungsergebnis
noch verbessert werden. Vorteilhaft entspricht die Kontur des radialen Gegenhalters
etwa der Kontur der vorbeidrehenden Schneide des Messers. Es ist vorgesehen, dass
der radiale Gegenhalter an der der Messerscheibe abgewandt liegenden Seite zur Drehachse
einen Abstand besitzt, der kleiner als der halbe Durchmesser der Messerscheibe ist.
Der radiale Gegenhalter ragt demnach in den Bereich der Messerscheibe ein. Der Abstand
beträgt insbesondere weniger als 40% des Durchmessers der Messerscheibe. Vorteilhaft
ist der Abstand auf den Abstand der Schneide auf dieser Höhe zum Umfang der Messerscheibe
abgestimmt.
[0011] Der Selbsteinzug kann verbessert werden, wenn mehrere Messer auf der Messerscheibe
angeordnet werden. Dadurch wird auch eine gute Zerkleinerung erzielt. Eine gute Zerkleinerung
ergibt sich insbesondere bei geringem Abstand zwischen den Messern und geringer Dicke
der Messer. Als besonders vorteilhaft hat sich die Anordnung von vier Messern herausgestellt.
Durch die Anordnung von vier Messern an der Messerscheibe wird ein guter Selbsteinzug
erreicht. Gleichzeitig ist ausreichend Raum zwischen den Messern vorhanden, so dass
ein Festsetzen des Schnittguts weitgehend vermieden werden kann. Um sicherzustellen,
dass das Schnittgut nicht zu weit eingeschoben werden kann, ist vorgesehen, dass die
Messer sich in radialer Richtung zur Drehachse überlappen. Bevor das Schnittgut von
einem Messer vollständig durchtrennt wird, ist aufgrund der Überschneidung der Messer
in radialer Richtung zur Drehachse bereits das nachfolgende Messer in Eingriff mit
dem Schnittgut. Dadurch, dass die Messer in Drehrichtung nach innen verlaufen, also
sich der Abstand der Schneide zum Umfang vergrößert, greift das nachlaufende Messer
in größerem Abstand zur Drehachse in das Schnittgut ein und zieht das Schnittgut nach
innen, also in Richtung zur Drehachse.
[0012] Vorteilhaft besitzt der Häcksler einen Antriebsmotor, der das Zerkleinerungswerkzeug
antreibt. Es hat sich gezeigt, dass für das vorgesehene Zerkleinerungswerkzeug vergleichsweise
geringe Drehzahlen ausreichen, die deutlich unter den Drehzahlen bekannter Messerscheiben
mit axialer Zuführung liegen. Vorteilhaft wird das Zerkleinerungswerkzeug von dem
Antriebsmotor über ein Untersetzungsgetriebe rotierend angetrieben, das die Drehzahl
entsprechend verringert. Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn das
Zerkleinerungswerkzeug mit einer Drehzahl von etwa 10 Umdrehungen pro Minute (U/min)
bis etwa 200 U/min, insbesondere von etwa 25 U/min bis etwa 100 U/min angetrieben
ist.
[0013] Es kann vorteilhaft sein, das Schnittgut in einem weiteren Zerkleinerungsschnitt
nachzuzerkleinern. Hierzu ist vorgesehen, dass der Häcksler eine Häckselkammer besitzt,
in die das von dem Zerkleinerungswerkzeug zerkleinerte Schnittgut eintritt und in
der ein rotierend angetriebenes Häckselwerkzeug angeordnet ist. Das Häckselwerkzeug
zur Nachzerkleinerung ist dabei insbesondere ein Häckselwerkzeug, bei dem die Zufuhr
von Schnittgut in axialer Richtung zur Drehachse erfolgt. Der Antrieb des Häckselwerkzeugs
erfolgt vorteilhaft ebenfalls über den Antriebsmotor. Zur Nachzerkleinerung kann jedoch
auch ein Zerkleinerungswerkzeug vorgesehen sein, bei dem die Zufuhr von Schnittgut
in radialer Richtung zur Drehachse oder in einem Winkel zur Drehachse erfolgt.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Häckslers,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Gehäuses des Häckslers im Bereich der Zuführöffnung,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht ins Innere des Gehäuses im Bereich des Zerkleinerungswerkzeugs,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung des Zerkleinerungswerkzeugs und der Gegenhalter am
Gehäuse,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht ins Innere des Gehäuses auf das Zerkleinerungswerkzeug,
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung des Zerkleinerungswerkzeugs mit dem Abstreifer,
- Fig. 7 bis 9
- perspektivische Darstellungen des Zerkleinerungswerkzeugs mit einem Gegenhalter,
- Fig. 10
- eine Ansicht des Zerkleinerungswerkzeugs mit Gegenhalter,
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des Häckslers,
- Fig. 12
- eine schematische Ansicht auf ein Ausführungsbeispiel eines Zerkleinerungswerkzeugs.
[0015] Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines Häckslers 1. Der Häcksler 1 besitzt ein
allgemein mit 3 bezeichnetes Gehäuse, in dem eine Schnitzelkammer 4 ausgebildet ist.
In der Schnitzelkammer 4 ist ein Zerkleinerungswerkzeug 30 angeordnet, das um eine
Drehachse 12 rotierend angetrieben ist. Die Drehachse 12 ist im Ausführungsbeispiel
senkrecht angeordnet. Am Gehäuse 3 mündet am Umfang der Schnitzelkammer 4 eine Zuführgosse
2, die als Zuführeinrichtung für Schnittgut dient. Die Zuführgosse 2 mündet mit einer
Zuführöffnung 15 in die Schnitzelkammer 4. Die Zuführgosse 2 besitzt eine Mittelachse
29, die die geometrische Mitte der Zuführgosse 2 kennzeichnet. Die geometrische Mitte
ist dabei die Verbindungslinie der Flächenschwerpunkte von Schnittebenen durch die
Zuführgosse 2 senkrecht zu einer Zuführrichtung 13. In der Zuführrichtung 13 wird
das Schnittgut im üblichen Betrieb zugeführt. Im Ausführungsbeispiel liegt die Mittelachse
29 in einer die Drehachse 12 des Zerkleinerungswerkzeugs 30 enthaltenden Ebene senkrecht,
also radial zur Drehachse 12. Es können jedoch auch andere Zuführrichtungen vorgesehen
sein. Hierzu sind schematisch eine Mittelachse 29', die eine Zuführung von unten kennzeichnet,
und eine Mittelachse 29" einer nicht gezeigten Zuführgosse 2, die eine Zuführung schräg
von oben kennzeichnet, gezeigt.
[0016] Das in der Schnitzelkammer 4 angeordnete Zerkleinerungswerkzeug 30 besitzt eine Messerscheibe
10, an der im Ausführungsbeispiel mehrere, nämlich vier Messer 11 fixiert sind. Im
Ausführungsbeispiel ist die Messerscheibe 10 oben angeordnet, und die Messer 11 ragen
nach unten. Die Messerscheibe 10 ist von einer Antriebswelle 9 um eine Drehachse 12
rotierend angetrieben. Die Antriebswelle 9 ragt von unten an die Messerscheibe 10
und durchragt dabei den von den Messern 11 bei der Rotation des Zerkleinerungswerkzeugs
30 umkreisten Raum. Sowohl die Antriebswelle 9 als auch die Messer 11 ragen demnach
zur gleichen Seite der Messerscheibe 12, nämlich in der Darstellung in Fig. 1 nach
unten. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Messer 11 und die Antriebswelle
9 in entgegengesetzte Richtungen von der Messerscheibe 10 wegragen.
[0017] Die Antriebswelle 9 ist über einen Antriebsmotor 7 und ein Untersetzungsgetriebe
8 rotierend angetrieben. Dabei ist eine vergleichsweise geringe Drehzahl des Zerkleinerungswerkzeugs
30 von Vorteil. Es hat sich gezeigt, dass gute Zerkleinerungsergebnisse mit einer
Drehzahl von etwa 10 U/min bis etwa 200 U/min, insbesondere von etwa 25 U/min bis
etwa 100 U/min vorteilhaft sind. Als besonders vorteilhaft wird eine Drehzahl von
etwa 40 U/min bis etwa 50 U/min angesehen.
[0018] Am Gehäuse 3 ist ein Auswurfschacht 5 angeordnet, über den zerkleinertes Häckselgut
austreten kann. Der Häcksler 1 steht über Standfüße 6 auf dem Boden auf. Zusätzlich
sind vorteilhaft Räder vorgesehen, mit denen der Häcksler über den Boden geschoben
werden kann.
[0019] Die Antriebswelle 9 ist am Gehäuse 3 mit dem in Fig. 2 gezeigten Lager 14 drehbar
gelagert. Auch eine andere Art der Lagerung der Antriebwelle 9, beispielsweise mit
einem Doppellager, kann vorteilhaft sein. In der Umfangswand des Gehäuses 3 ist die
Zuführöffnung 15 ausgebildet, die unmittelbar benachbart zur Außenseite der Messer
11 am Umfang des Zerkleinerungswerkzeugs 30 angeordnet ist. An der Zuführöffnung 15
ist ein axialer Gegenhalter 17 angeordnet, der in einer Ebene senkrecht zur Drehachse
12 angeordnet ist und gegen den sich das Schnittgut in axialer Richtung der Drehachse
12 beim Zerkleinerungsvorgang abstützt. Das Schnittgut wird dabei von der Schneide
16 eines Messers 11 gegen den axialen Gegenhalter 17 gedrückt. In Umfangsrichtung
stützt sich das Schnittgut an einem radialen Gegenhalter 18 ab, der in einer Ebene
parallel zur Drehachse 12 angeordnet ist und die Zuführöffnung 15 in Umfangsrichtung
begrenzt. An der zum Messer 11 ragenden Seite ist am radialen Gegenhalter 18 eine
Kante 19 ausgebildet, die als Gegenschneide wirkt. Der axiale Gegenhalter 17 und der
radiale Gegenhalter 18 können zu der senkrecht zur Drehachse 12 verlaufenden Ebene
bzw. zur Drehachse 12 auch geneigt sein oder gebogen verlaufen.
[0020] Wie Fig. 3 zeigt, sind die vier Messer 11 gleichmäßig an der Messerscheibe 10 verteilt
angeordnet. Benachbart zum axialen Gegenhalter 17 ist ein Halter 28 am Gehäuse 3 festgelegt,
der einen Abstreifer 20 hält. Der Abstreifer 20 und der Halter 29 können auch aus
einem Teil bestehen. Der Abstreifer 20 ist im Ausführungsbeispiel als zylindrischer
Stab ausgebildet, der sich von dem Bereich unterhalb der Messer 11 bis nahe an die
Messerscheibe 10 erstreckt. Der Abstreifer 20 liegt in radialer Richtung benachbart
und innerhalb der nachlaufenden Enden 22 der Schneiden 16 der Messer 11. Der Abstreifer
20 ragt bis nahe an die in Fig. 4 gezeigte Vierkantöffnung 21 in der Messerscheibe
10. In der Vierkantöffnung 21 ist die Antriebswelle 9 formschlüssig drehfest mit der
Messerscheibe 10 verbunden. Anstatt der Vierkantöffnung 21 kann auch eine andere formschlüssige
Verbindungskontur vorgesehen sein.
[0021] Im Zerkleinerungsbetrieb rotiert das Zerkleinerungswerkzeug 30 in einer Drehrichtung
23. Wie Fig. 4 zeigt, verkleinert sich beim Drehen der Abstand zwischen der Schneide
16 des Messers 11 und dem axialen Gegenhalter 17 und dem radialen Gegenhalter 18.
Das Messer 11 dringt dadurch in das Schnittgut ein und führt einen ziehenden Schnitt
durch das Schnittgut durch. Das Schnittgut wird nicht zerschlagen, sondern geschnitten.
[0022] Auch die Figuren 5 und 6 zeigen die Anordnung des Zerkleinerungswerkzeugs 30 und
der Messer 11. Wie insbesondere Fig. 6 zeigt, sind die Messer 11 spiralförmig an der
Messerscheibe 10 angeordnet. An ihrem vorlaufenden Ende sind die Schneiden 16 der
Messer 11 nahe zum Umfang 24 der Messerscheibe 10 angeordnet. Im Bereich ihres nachlaufenden
Endes 22 besitzen sie den größten Abstand zum Umfang 24 der Messerscheibe 10.
[0023] Fig. 7 zeigt im Einzelnen die Gestaltung des radialen Gegenhalters 18. Die Kante
19 des radialen Gegenhalters 18 entspricht etwa der Kontur der vorbeidrehenden Messer
11. Die der Messerscheibe 10 zugewandt liegende Seite 27 der Kante 19 besitzt zur
Drehachse 12 einen Abstand e, der nur geringfügig größer als der halbe Durchmesser
d (Fig. 10) der Messerscheibe 10 ist. Die der Messerscheibe 10 abgewandt liegende
Seite 26 der Kante 19 besitzt zur Drehachse 12 einen Abstand c, der kleiner als der
halbe Durchmesser d der Messerscheibe 10 ist. Vorteilhaft beträgt der Abstand c weniger
als 40% des Durchmessers d der Messerscheibe 10. Die Abstände c und e sind dabei radial
zur Drehachse 12 gemessen. Wie Fig. 7 auch zeigt, ragen die Messer 11 in axialer Richtung
der Drehachse 12 über den radialen Gegenhalter 18 hinaus. Die axiale Höhe der Messer
11 ist damit größer als die axiale Höhe des radialen Gegenhalters 18.
[0024] Die Figuren 8 und 9 zeigen ebenfalls die Anordnung des Zerkleinerungswerkzeugs 30
und des radialen Gegenhalters 18. Wie die Figuren 8 und 9 auch zeigen, sind die Bereiche
der Messer 11, die aus der Ebene der Messerscheibe ragen, als gebogene, dreieckige
Platten ausgebildet, die senkrecht zur Messerscheibe 10 ausgerichtet an der Messerscheibe
10 fixiert sind. An ihrem nachlaufenden Ende 22 besitzen die Schneiden 16 der Messer
11 einen Abstand h zur Messerscheibe 10. Die Schneiden 16 sind jeweils an der Stirnseite
der Messer 11 ausgebildet, die der Messerscheibe 10 abgewandt liegt. Die Begriffe
"vorlaufend" und "nachlaufend" beziehen sich dabei auf die Drehrichtung im Zerkleinerungsbetrieb.
[0025] Fig. 10 zeigt die Gestaltung des Zerkleinerungswerkzeugs 30 im Einzelnen. Der radiale
Gegenhalter 18 ist zur Mittelachse 29 der Zuführgosse 2 seitlich versetzt angeordnet
und verläuft parallel zur Mittelachse 29 und zur Zuführrichtung 13. Die Zuführung
kann auch in einer Zuführrichtung 13' erfolgen, die mit der radialen Richtung zur
Drehachse 12, die in Fig. 10 mit der eingezeichneten Mittelachse 29 zusammenfällt,
einen Winkel α einschließt. Der Winkel α beträgt vorteilhaft weniger als 45°, insbesondere
weniger als 30°. Als besonders vorteilhaft wird eine Zuführung in radialer Richtung
angesehen.
[0026] Die vier Messer 11 sind gleichmäßig verteilt an der Messerscheibe angeordnet. Das
vorlaufende Ende 25 der Schneide 16 jedes Messers 11 schließt damit mit dem vorlaufenden
Ende 25 der Schneide 16 des vorlaufenden Messers 11 einen Winkel von 90° um die Drehachse
12 ein. Entsprechend schließt das nachlaufende Ende 22 jeder Schneide 16 mit dem nachlaufenden
Ende 22 der Schneide 16 des vorlaufenden Messers 11 einen Winkel von 90° um die Drehachse
12 ein. Wie Fig. 10 auch zeigt, liegen die vorlaufenden Enden 25 benachbart zum Umfang
24 der Messerscheibe 10. Die nachlaufenden Enden 22 besitzen zum Umfang 24 einen Abstand
a, wobei sich der Abstand a der Schneide 16 entgegen der Drehrichtung 23, also vom
vorlaufenden Ende 25 zum nachlaufenden Ende 22 kontinuierlich vergrößert. Der Abstand
a beträgt am nachlaufenden Ende 22 vorteilhaft etwa 10% bis etwa 35%, insbesondere
etwa 20% bis etwa 30% des Durchmessers d der Messerscheibe 10. Wie die Figuren 8 und
9 zeigen, vergrößert sich auch der Abstand h der Schneide 16 zur Messerscheibe 10
vom vorlaufenden Ende 25 zum nachlaufenden Ende 22 kontinuierlich.
[0027] Bei der Rotation um die Drehachse 12 beschreiben die nachlaufenden Enden 22 der Messer
11 einen Kreis 31. Innerhalb dieses Kreises 31 liegt der Abstreifer 20. Die Antriebswelle
9, die in Fig. 10 nur gestrichelt eingezeichnet ist, besitzt zu dem Kreis 31 einen
radial zur Drehachse 12 gemessenen Abstand f. Der Abstreifer 20 erstreckt sich vorteilhaft
über einen Großteil des Abstands f, so dass von den Messern 11 abgetrenntes Schnittgut
zuverlässig von den Messern 11 abgestreift wird. Hierzu ist vorgesehen, dass sich
der Abstreifer vorteilhaft über mehr als 50%, insbesondere über mehr als 80% des Abstands
f erstreckt. Der Abstreifer 20 besitzt eine in radialer Richtung zur Drehachse 12
gemessene Breite, die im Ausführungsbeispiel aufgrund der zylindrischen Gestalt des
Abstreifers 20 einem Durchmesser g des Abstreifers 20 entspricht, wobei die Breite
bzw. der Durchmesser g nur geringfügig kleiner als der Abstand f ist. Die Breite des
Abstreifers 20 bzw. der Durchmesser g ist so gewählt, dass sich bei den auftretenden
Fertigungstoleranzen kein Kontakt zwischen Abstreifer 20, Antriebswelle 9 und Messern
11 ergeben kann.
[0028] Die Seite 26 der Kante 19 ragt in der in Fig. 10 gezeigten Darstellung unter die
Messerscheibe 10. Die Seite 26 besitzt zum Umfang 24 der Messerscheibe in radialer
Richtung zur Drehachse 12 einen Abstand b, der vorteilhaft mehr als 10% des Durchmessers
d der Messerscheibe 10 beträgt.
[0029] Fig. 11 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Häckslers 51, dessen Aufbau im Wesentlichen
dem Häcksler 1 aus Fig. 1 entspricht. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen gleiche Bauteile.
Der Häcksler 51 besitzt einen Zuführgosse 52, über die das Schnittgut aus einer Richtung
seitlich von oben in die im Gehäuse 3 angeordnete Schnitzelkammer 54 zugeführt wird.
Die Zufuhr erfolgt in einer Zuführrichtung 53, die in der in Fig. 11 gezeigten, parallel
zur Drehachse 12 liegenden Schnittebene zu einer Senkrechten zur Drehachse 12 geneigt
ist. Die Zufuhr erfolgt am Umfang der Schnitzelkammer 54. In der Schnitzelkammer 54
ist das Zerkleinerungswerkzeug 30 angeordnet. An die Schnitzelkammer 54 schließt sich
eine Häckselkammer 55 an, in der ein Häckselwerkzeug 56 angeordnet ist. Das Häckselwerkzeug
56 ist vorteilhaft eine Messerscheibe mit daran festgelegten Messern. Das Häckselwerkzeug
56 dient zur Nachzerkleinerung des vom Zerkleinerungswerkzeug 30 zerkleinerten Schnittguts.
Das Häckselwerkzeug 56 ist um eine senkrecht zur Messerscheibe stehende, parallel
zur Drehachse 12 ausgerichtete Drehachse 57 rotierend angetrieben. Der Antrieb erfolgt
über einen Antriebsriemen 58, der mit der Antriebswelle 9 gekoppelt ist. Die Drehzahlen
des Zerkleinerungswerkzeugs 30 und des Nachzerkleinerungswerkzeugs können dabei gleich
oder unterschiedlich sein. Die Nachzerkleinerung kann auch über ein anderes Nachzerkleinerungswerkzeug,
beispielsweise über ein Schlegelwerk, erfolgen. Bei der Nachzerkleinerung kann die
Zufuhr von Schnittgut in radialer oder axialer Richtung zur Drehachse des Nachzerkleinerungswerkzeugs
oder gegenüber der Drehachse des Nachzerkleinerungswerkzeugs geneigt erfolgen.
[0030] In Fig. 12 ist ein Ausführungsbeispiel eines Zerkleinerungswerkzeugs 40 gezeigt,
das zwei spiral- oder sichelförmige Messer 11 besitzt, die an einer Messerscheibe
10 festgelegt sind. Die Messer 11 überlappen sich in radialer Richtung, so dass zwischen
dem Umfang 24 der Messerscheibe 10 und der Drehachse 12 immer mindestens ein Messer
11 angeordnet ist.
[0031] Auch bei dem in den Figuren 1 bis 10 ausgeführten Ausführungsbeispiel überlappen
sich die Messer 11 in radialer Richtung. Das vorlaufende Ende 25 des folgenden Messers
11 ist bereits in Eingriff, während das nachlaufende Ende 22 der Schneide 16 des vorlaufenden
Messers 11 noch nicht in Eingriff gekommen ist.
[0032] Dadurch, dass sich der Abstand der Messer 11 zum Umfang 24 der Messerscheibe 10 kontinuierlich
vergrößert, wird das Schnittgut beim Schneidvorgang kontinuierlich in die Schnitzelkammer
4, 54 eingezogen, so dass auf einfache Weise ein Selbsteinzug erreicht wird. An der
Messerscheibe 10 kann auch eine andere Anzahl von Messern 11 angeordnet werden. Es
ist mindestens ein Messer 11 vorgesehen. Eine größere Anzahl von Messern kann zur
Erhöhung der Schnittleistung vorteilhaft sein. Bei zu großer Anzahl von Messern 11
kann allerdings die Verstopfungsneigung des Häckslers 1 zunehmen.
1. Häcksler mit einem Gehäuse (3), in dem eine Schnitzelkammer (4, 54) ausgebildet ist,
in der ein um eine Drehachse (12) rotierend angetriebenes Zerkleinerungswerkzeug (30)
angeordnet ist, wobei am Umfang des Zerkleinerungswerkzeugs (30) eine Zuführöffnung
(15) für Schnittgut in die Schnitzelkammer (4, 54) mündet, wobei das Zerkleinerungswerkzeug
(30) eine Messerscheibe (10) besitzt, wobei an der Messerscheibe (10) mindestens ein
Messer (11) festgelegt ist, das eine Schneide (16) aufweist, wobei sowohl der parallel
zur Drehachse (12) gemessene Abstand (h) der Schneide (16) zur Messerscheibe (10)
als auch der radial zur Drehachse (12) gemessene Abstand (a) der Schneide (16) zum
Umfang (24) der Messerscheibe (10) vom vorlaufenden Ende (25) der Schneide (16) zum
nachlaufenden Ende (22) der Schneide (16) kontinuierlich zunehmen.
2. Häcksler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Häcksler (1, 51) eine Zuführeinrichtung für Schnittgut besitzt, deren Mittelachse
(29) in Richtung der Drehachse (12) gesehen mit der radialen Richtung zur Drehachse
(12) einen Winkel (α) von weniger als 45°, insbesondere weniger als 30° einschließt.
3. Häcksler nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (11) als senkrecht zur Messerscheibe ausgerichtete, spiralförmig gebogene
Platte ausgebildet ist, wobei die Schneide (16) an der axialen, der Messerscheibe
(10) abgewandt liegenden Stirnseite des Messers (11) ausgebildet ist.
4. Häcksler nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das vorlaufende Ende (25) der Schneide (16) benachbart zum Umfang (24) der Messerscheibe
(10) angeordnet ist.
5. Häcksler nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das nachlaufende Ende (22) der Schneide (16) zum Umfang (24) der Messerscheibe (10)
einen Abstand (a) besitzt, der etwa 10% bis etwa 35%, insbesondere etwa 20% bis etwa
30% des Durchmessers (d) der Messerscheibe (10) beträgt.
6. Häcksler nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Häcksler (1, 51) einen ortsfest im Gehäuse (3) des Häckslers (1,51) angeordneten
Abstreifer (20) besitzt, der innerhalb eines bei der Rotation der Messerscheibe (10)
vom nachlaufenden Ende (22) der Schneide (16) beschriebenen Kreises (31) angeordnet
ist.
7. Häcksler nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Messerscheibe (10) von einer Antriebswelle (9) angetrieben ist, die sich durch
den bei der Rotation des Zerkleinerungswerkzeugs von dem Messer (11) umkreisten Raum
erstreckt.
8. Häcksler nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstreifer (20) sich über mehr als 50%, insbesondere über mehr als 80% des in
radialer Richtung zur Drehachse (12) gemessenen Abstands (f) zwischen dem vom nachlaufenden
Ende (22) der Schneide (16) beschriebenen Kreis (31) und der Antriebswelle (9) erstreckt.
9. Häcksler nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Zuführöffnung (15) ein axialer Gegenhalter (17) angeordnet ist, an dem sich
das Schnittgut beim Schneidvorgang in axialer Richtung der Drehachse (12) abstützt.
10. Häcksler nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Zuführöffnung (15) ein radialer Gegenhalter (18) angeordnet ist, an dem sich
das Schnittgut beim Schneidvorgang in Umfangsrichtung zur Messerscheibe (10) abstützt.
11. Häcksler nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der radiale Gegenhalter (18) an der der Messerscheibe (10) abgewandt liegenden Seite
zur Drehachse (12) einen Abstand (c) besitzt, der kleiner als der halbe Durchmesser
(d) der Messerscheibe (10) ist, wobei der Abstand (c) insbesondere weniger als 40%
des Durchmessers (d) der Messerscheibe (10) beträgt.
12. Häcksler nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Messerscheibe (10) mehrere, insbesondere vier Messer (11) angeordnet sind,
wobei sich die Messer (11) insbesondere in radialer Richtung zur Drehachse (12) überlappen.
13. Häcksler nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der Häcksler (1, 51) einen Antriebsmotor (7) besitzt, der das Zerkleinerungswerkzeug
(30) über ein Untersetzungsgetriebe (8) rotierend antreibt.
14. Häcksler nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zerkleinerungswerkzeug (30) mit einer Drehzahl von etwa 10 U/min bis etwa 200
U/min, insbesondere von etwa 25 U/min bis etwa 100 U/min angetrieben ist.
15. Häcksler nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Häcksler (51) eine Nachzerkleinerungskammer besitzt, in die das von dem Zerkleinerungswerkzeug
(30) zerkleinerte Schnittgut eintritt und in der ein rotierend angetriebenes Nachzerkleinerungswerkzeug
angeordnet ist.