(19)
(11) EP 2 564 948 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.2013  Patentblatt  2013/10

(21) Anmeldenummer: 12162789.7

(22) Anmeldetag:  30.03.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B08B 15/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 02.09.2011 DE 102011053241

(71) Anmelder: GfP (Gesellschaft für Produktivitätsplanung und Produktentwicklung)mbH
74613 Öhringen (DE)

(72) Erfinder:
  • Widmann, Norbert
    74928 Hüffenhardt (DE)
  • Ulrich, Michael
    74638 Waldenburg Würt (DE)

(74) Vertreter: Hofmann, Andreas et al
Richter Werdermann Gerbaulet Hofmann Patentanwälte Postfach 33 02 11
80062 München
80062 München (DE)

   


(54) Abzug und Verfahren zum Reduzieren der Schadstoffkonzentration


(57) Um einen Abzug (100), insbesondere für einen Laborarbeitsplatz oder dergleichen, mit einem einen kammerförmigen Arbeitsraum (14) begrenzenden kastenförmigen Gehäuse, das
- einen als Arbeitsfläche fungierenden Boden (20),
- eine Rückwand (26),
- zwei Seitenwände (28),
- eine Decke (30),
- eine Frontseite (32), der mindestens ein zur Arbeitsfläche hin öffenbares und schließbares Fensterelement (34) zugeordnet ist, und
- im hinteren Bereich des Gehäuses sowie im seitlichen Bereich des Gehäuses angeordnete Absaugöffnungen (40; 42) zur Absaugung von Abluft
aufweist, wobei dem der Frontseite (32) zugewandten Bereich des Bodens (20) mindestens eine Luftumlenkeinrichtung (50) zur Einblasung von Zuluft (Z) in den Arbeitsraum (14) zugeordnet ist, sowie ein entsprechendes Verfahren zum Reduzieren der, insbesondere an einem Laborarbeitsplatz oder dergleichen vorhandenen, Schadstoffkonzentration mittels mindestens eines derartigen Abzugs (100) so weiterzubilden, dass der Energieverbrauch möglichst niedrig ist, wird vorgeschlagen, dass die Luftumlenkeinrichtung (50) mindestens zwei zueinander beabstandete Lufteinströmöffnungen (56) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Abzug, insbesondere für einen Laborarbeitsplatz oder dergleichen, mit einem einen kammerförmigen Arbeitsraum begrenzenden kastenförmigen Gehäuse, das
  • einen als Arbeitsfläche fungierenden Boden,
  • eine Rückwand,
  • zwei Seitenwände,
  • eine Decke,
  • eine Frontseite, der mindestens ein zur Arbeitsfläche hin öffenbares und schließbares Fensterelement zugeordnet ist, und
  • im hinteren Bereich des Gehäuses sowie im seitlichen Bereich des Gehäuses angeordnete Absaugöffnungen zur Absaugung von Abluft
    aufweist, wobei dem der Frontseite zugewandten Bereich des Bodens mindestens eine Luftumlenkeinrichtung zur Einblasung von Zuluft in den Arbeitsraum zugeordnet ist,


[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein entsprechendes Verfahren zum Reduzieren der, insbesondere an einem Laborarbeitsplatz oder dergleichen vorhandenen, Schadstoffkonzentration mittels mindestens eines derartigen Abzugs.

Stand der Technik



[0003] Die Arbeit mit gesundheitsgefährdenden Substanzen in Labor und Lehrsaal ist von vielen Vorschriften geregelt, die - nach Stand von Wissenschaft und Technik - immer wieder geändert oder anders interpretiert werden.

[0004] Um unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben den Schutz von Mitarbeitern und Lernenden zu garantieren und dabei die effiziente Arbeit auch mit kritischen Stoffen zu optimieren, werden Abzüge der eingangs genannten Art (vgl. zum Beispiel Druckschrift DE 10 2008 030 029 A1 aus dem Stand der Technik; vgl. zum technologischen Hintergrund von Abzügen zum Beispiel auch die Druckschriften DE 103 38 284 A1 oder DE 103 38 287 aus dem Stand der Technik) stetig weiterentwickelt.

[0005] So stellt die europäische Abzugs-DIN-Norm EN 14175 als eine der maßgeblichen gesetzlichen Anforderungen besondere Ansprüche an alle neuen Abzüge (mit Ausnahme der sogenannten Abrauch- und Durchreicheabzüge gemäß DIN 12924 Teil 2 und 3). Die wichtigsten Anforderungen der DIN EN 14175 beziehen sich auf das Rückhaltevermögen, wonach Abzüge alle entstehenden Schadstoffe am Austreten hindern und im Abzug zurückhalten müssen. In Bezug auf die Robustheit der Strömungsfunktion dürfen Einflüsse von außen, wie zum Beispiel ein Luftzug oder Bewegungen von Personen, die Leistung des Abzugs nicht relevant beeinflussen.

[0006] Um diese gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, ist der Energieverbrauch derartiger Abzüge aufgrund des Erfordernisses einer starken Einblasung in Verbindung mit einer leistungsfähigen Absaugung hoch, was angesichts steigender Energiepreise und eines wachsenden Umweltbewusstseins als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird.

Darstellung der vorliegenden Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile



[0007] Ausgehend von den vorstehend dargelegten Nachteilen und Unzulänglichkeiten sowie unter Würdigung des umrissenen Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Abzug der eingangs genannten Art sowie ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass der Energieverbrauch möglichst niedrig ist.

[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Abzug mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch ein Verfahren mit den im Anspruch 12 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen gekennzeichnet.

[0009] Der Abzug gemäß der vorliegenden Erfindung ist insbesondere für einen Laborarbeitsplatz oder dergleichen vorgesehen und weist ein kastenförmiges Gehäuse auf, durch das ein kammerförmiger Arbeitsraum begrenzt ist.

[0010] Optionalerweise kann dieses Gehäuse auf einen Unterschrank aufgesetzt sein und mit diesem eine bauliche Einheit bilden. In anderen Ausführungsformen kann jedoch auch auf einen derartigen Unterschrank verzichtet werden.

[0011] Das Gehäuse begrenzt einen kammerförmigen Arbeitsraum und weist hierzu
  • einen als Arbeitsfläche fungierenden Boden,
  • eine Rückwand, der optionalerweise mindestens eine Prallwand vorgelagert sein kann,
  • zwei Seitenwände,
  • einen Deckenbereich,
  • eine Frontseite, der mindestens ein zur Arbeitsfläche hin öffenbares und schließbares Fensterelement zugeordnet ist, und
  • im hinteren Bereich des Gehäuses sowie im seitlichen Bereich des Gehäuses angeordnete Absaugöffnungen zur Absaugung von Abluft
auf.

[0012] Hierbei wird in Bezug auf die vorliegende Erfindung diejenige Seite des Laborabzugs, an der eine Öffnung zum Zugriff auf die Arbeitskammer oder auf den Arbeitsraum vorgesehen ist, als Frontseite bezeichnet. Die verbleibenden Seiten des Gehäuses können jedoch dessen ungeachtet mit durchsichtigen Wänden ausgestaltet sein, so dass ein Blick auf das Innere der Arbeitskammer oder des Arbeitsraums von jeder Seite einschließlich der Rückseite möglich ist. In anderen Ausführungsformen kann eine Beobachtung der Arbeitskammer oder des Arbeitsraums lediglich von einer Frontseite aus möglich sein.

[0013] Dem der Frontseite zugewandten Bereich des Bodens der Arbeitskammer oder des Arbeitsraums ist mindestens eine Luftumlenkeinrichtung zur Einblasung von Zuluft in die Arbeitskammer oder in den Arbeitsraum zugeordnet. Erfindungsgemäß weist die Luftumlenkeinrichtung mindestens zwei zueinander beabstandete Lufteinströmöffnungen auf, was in energiesparender Art und Weise eine individuelle und selektive Steuerung und Regelung der Zufuhr von Frischluft oder Zuluft in die Arbeitskammer oder in den Arbeitsraum ermöglicht.

[0014] Die Luftumlenkeinrichtung ist hierbei nicht als hohles Strömungsprofilteil, das heißt nicht als Hohlprofil ausgebildet; auch weist der Abzug gemäß der vorliegenden Erfindung an den Seitenwänden keine hohlen Strömungsprofilteile, das heißt kein Hohlprofil auf.

[0015] Vielmehr erstreckt sich die Luftumlenkeinrichtung in vorteilhafter Weise
  • über zumindest einen Abschnitt, insbesondere über die gesamte, der durch den Abstand der beiden Seitenwände zueinander definierten Gehäusebreite und/oder
  • im Wesentlichen parallel zur der Frontseite zugewandten Kante der Arbeitsfläche,
    was für sich genommen oder in Kombination eine gleichmäßige und konstante Einblasung der Zuluft in die Arbeitskammer oder in den Arbeitsraum gewährleistet.


[0016] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung ist die Luftumlenkeinrichtung als Profil
  • mit einem nicht gebogenen Basisteil und
  • mit einem gebogenen, die Zuluft umlenkenden Umlenkteil
ausgebildet.

[0017] Vorzugsweise sind die Lufteinströmöffnungen im Basisteil, insbesondere im dem Umlenkteil zugewandten Bereich des Basisteils, angeordnet. Unabhängig hiervon oder in Verbindung hiermit
  • können die Lufteinströmöffnungen im Wesentlichen gleichmäßig zueinander beabstandet sein und/oder
  • können die der Seitenwand nächstgelegenen Lufteinströmöffnungen gleichmäßig von dieser Seitenwand beabstandet sein,
um eine gleichverteilte Einblasung der Zuluft in die Arbeitskammer oder in den Arbeitsraum zu gewährleisten.

[0018] In bevorzugter Weise ist der, insbesondere jeder, Lufteinströmöffnung mindestens ein Ventilator zur Beaufschlagung der Luftumlenkeinrichtung mit Luft zugeordnet, was in energiesparender Art und Weise eine individuelle und selektive Steuerung und Regelung der Zufuhr von Frischluft oder Zuluft in die Arbeitskammer oder in den Arbeitsraum ermöglicht.

[0019] Gemäß einer besonders zweckmäßigen Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist die Intensität der Versorgung jeder Lufteinströmöffnung mit Zuluft also selektiv steuerbar und/oder regelbar, denn die Luftversorgung für die Einblasung erfolgt nicht zentral, sondern mittels des jeweils mindestens einen dezentralen Ventilators an der jeweiligen Einströmung bzw. am jeweiligen Einblasschlitz.

[0020] Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung beruht darauf, dass die Frischluft oder Zuluft mittels mindestens zweier zueinander beabstandeter Lufteinströmöffnungen in die Arbeitskammer oder in den Arbeitsraum eingeblasen wird.

[0021] In energiesparender Art und Weise kann die Absaugung der Abluft in Abhängigkeit von oder im Zusammenwirken mit der Einblasung der Zuluft geregelt und/oder gesteuert werden, zum Beispiel dergestalt,
  • dass bei verstärkter Absaugung die Intensität der Einblasung herabgesetzt wird oder
  • dass bei verminderter Absaugung die Intensität der Einblasung gesteigert wird.


[0022] In bevorzugter Weise weist der Abzug nicht nur eine rückwärtige, sondern eine räumliche, insbesondere auch seitliche Absaugung auf. Die Absaugung ist also nicht auf die Hinterseite oder Rückwand des Abzugs beschränkt, was insofern energiesparende Wirkung hat, als weniger Einblasung erforderlich ist, nämlich nur an der Tischkante des Bodens oder Arbeitstisches, nicht jedoch an den Seitenwänden des Abzugs.

[0023] Auf diese Weise kann die Einblasung mit der Abzugsregelung verknüpft werden, so dass der Abzug mit einer möglichst geringen Luftmenge betrieben werden kann, was unter dem Aspekt der Energieeinsparung erfreulich ist.

[0024] In bevorzugter Weise kann die sich auch auf die Seitenwände erstreckende Absaugung räumlich geregelt und/oder gesteuert werden, zum Beispiel in Abhängigkeit von oder im Zusammenwirken mit der mittels der dezentralen Ventilatoren selektiven Einblasung. Hierbei ist zweckmäßigerweise die Intensität der Versorgung jeder Lufteinströmöffnung mit Zuluft selektiv steuerbar und/oder regelbar, zum Beispiel in Abhängigkeit vom Grad und/oder von der räumlichen Verteilung der Abluftabsaugung.

[0025] Die vorliegende Erfindung betrifft schließlich die Verwendung mindestens eines Abzugs der vorstehend dargelegten Art und/oder eines Verfahrens der vorstehend dargelegten Art zum Reduzieren der Schadstoffkonzentration an einem Laborarbeitsplatz oder dergleichen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0026] Wie bereits vorstehend erörtert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu wird einerseits auf die dem Anspruch 1 sowie dem Anspruch 12 nachgeordneten Ansprüche verwiesen, andererseits werden weitere Ausgestaltungen, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung nachstehend unter Anderem anhand des durch Fig. 1 bis Fig. 3 veranschaulichten Ausführungsbeispiele näher erläutert.

[0027] Es zeigen:
Fig. 1
eine geschnittene Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines Abzugs gemäß der vorliegenden Erfindung, der nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung arbeitet;
Fig. 2A
eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels der als Zuluftprofil ausgebildeten Luftumlenkeinrichtung des Abzugs aus Fig. 1;
Fig. 2B
eine Aufsicht auf das Zuluftprofil aus Fig. 2A;
Fig. 2C
eine perspektivische Ansicht des Zuluftprofils aus Fig. 2A, Fig. 2B in vergrößerter Darstellung mit exemplarischen Winkelangaben (in Grad) sowie mit exemplarischen Bemessungsangaben (in Millimeter);
Fig. 2D
eine vergrößerte Seitenansicht des Zuluftprofils aus Fig. 2A, Fig. 2B, Fig. 2C;
Fig. 3
eine stark vergrößerte Detailansicht eines Ausführungsbeispiels der Einströmschlitze des Zuluftprofils aus Fig. 2A, Fig. 2B, Fig. 2C, Fig. 2D.


[0028] Gleiche oder ähnliche Ausgestaltungen, Elemente oder Merkmale sind in Fig. 1 bis Fig. 3 mit identischen Bezugszeichen versehen.

Bester Weg zur Ausführung der vorliegenden Erfindung



[0029] Fig. 1 bis Fig. 3 verdeutlichen die prinzipielle Funktionsweise der vorliegenden Erfindung, die zum Reduzieren der Schadstoffkonzentration an einem Laborarbeitsplatz vorgesehen ist und grundsätzlich auf einem an der dem Nutzer zugewandten Kante 22 einer Arbeitsplatte 20 anbringbaren Zuluftprofil 50 beruht.

[0030] Der in Fig. 1 dargestellte Abzug 100 ist auf einen Unterschrank 10 mit Fußteil 12 aufgesetzt und bildet mit diesem eine bauliche Einheit. In anderen Ausführungsformen kann auf einen Unterschrank 10 verzichtet werden.

[0031] Der Abzug 100 weist auf dem Unterschrank 10 ein kastenförmiges Gehäuse auf, das eine Arbeitskammer oder einen Arbeitsraum 14 begrenzt. Im hinteren Bereich der Arbeitskammer oder des Arbeitsraums 14 ist mindestens ein Anschluss für eine Absaugeinrichtung vorgesehen, wobei die Absaugöffnung 40 im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 hinter einer Prallwand 24 angeordnet ist.

[0032] An der Frontseite 32 des Gehäuses ist eine Kopfblende vorgesehen, die sich jedoch nicht über die gesamte Höhe der Arbeitskammer oder des Arbeitsraums 14 erstreckt, so dass der Abzug 100 an der Frontseite 32 eine Öffnung aufweist, die durch mindestens ein, vorzugsweise zwei oder drei, Schiebefenster 34 öffenbar und verschließbar ist/sind.

[0033] Hierbei ist zu bedenken, dass im Sinne der Frontschieberbegrenzung gemäß DIN-Norm EN 14175 das Öffnen des/r Frontschiebefenster(s) 34 bei einem halben Meter begrenzt wird. Zum weiteren Öffnen ist der Frontschieber durch den Nutzer bewusst zu entriegeln, zum Beispiel mittels des Griffelements 36.

[0034] In der Ausgestaltung gemäß Fig. 1 weist das Gehäuse des Abzugs 100 also mindestens ein, vorzugsweise zwei oder drei, insbesondere vertikal verschiebbare Fensterelemente 34 auf. Zum Verschieben der Fensterelemente 34 können Nutenführungen 38 vorgesehen sein, in denen die Fensterelemente 34 verschieblich gelagert sind.

[0035] Die Fensterelemente 34 sind hierbei vorzugsweise derart verschieblich, dass alle Fensterelemente 34 in einem mittleren Bereich des Abzugs 100 einander zumindest teilweise überdeckend geschoben werden können. Hierdurch ist es für einen Nutzer möglich, die Fensterelemente 34 in den mittleren Bereich zu verschieben und seine Arme durch eine so gewonnene Zugriffsöffnung in das Innere des Arbeitsraums oder der Arbeitskammer zu bewegen.

[0036] Der Körper des Nutzers bleibt hierbei trotz Zugriff auf den Innenraum durch die im mittleren Bereich angeordneten Fensterelemente 34 geschützt. Es sind jedoch auch Ausführungsformen denkbar, bei denen ein mittlerer Bereich durch Verschieben der Fensterelemente 34 zugänglich gemacht wird.

[0037] Bei einem teilweisen Öffnen durch Verschieben einzelner Fensterelemente 34 ist es besonders vorteilhaft, dass ein Schadstoffausbruch an den Seitenwänden 28 durch die im seitlichen Bereich angeordneten Abluft-Absaugöffnungen 42 sicher verhindert wird, denn der Abzug 100 gemäß Fig. 1 weist auch in den Seitenwänden 28 eine Absaugung 42 auf.

[0038] Die Absaugung ist also nicht auf die Hinterseite oder Rückwand 26 des Abzugs 100 beschränkt; dies hat insofern energiesparende Wirkung, als weniger Einblasung erforderlich ist, nämlich nur an der Tischkante 22 des Arbeitstisches oder Bodens 20.

[0039] Zudem ist durch die seitliche Absaugung 42 gewährleistet, dass eine Ansammlung von Schadstoffen im Gehäuse nicht nur am Boden 20 der Arbeitskammer oder des Arbeitsraums 14, sondern auch den Seitenwänden 28 in zuverlässiger Weise verhindert wird.

[0040] Dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist des Weiteren entnehmbar, dass dem der Frontseite 32 zugewandten Bereich der Arbeitsfläche oder des Bodens 20 eine als Zuluftprofil ausgestaltete Luftumlenkeinrichtung 50 zur Einblasung von Zuluft Z in den Arbeitsraum oder in die Arbeitskammer 14 zugeordnet ist.

[0041] Dieses sich nahezu über die gesamte (durch den Abstand der beiden Seitenwände 28 zueinander definierte) Gehäusebreite erstreckende, parallel zur der Frontseite 32 zugewandten Kante 22 der Arbeitsfläche verlaufende Zuluftprofil 50 ist nicht als Hohlprofil ausgebildet, sondern als gebogenes, also die Zuluft Z umlenkendes Profil ausgebildet (vgl. nicht nur Fig. 1, sondern insbesondere auch das Umlenkteil 60 in Fig. 2C, Fig. 2D).

[0042] An dieses gebogene Umlenkteil 60 schließt sich ein nicht gebogenes Basisteil 52 an, das exemplarisch in Fig. 2B, Fig. 2C fünf zueinander beabstandete Lufteinströmöffnungen 56 aufweist, wobei gemäß der Detailansicht in Fig. 3 jede der fünf Einströmöffnungen 56 exemplarisch jeweils sieben unterschiedlich lange Einströmschlitze 58 aufweist.

[0043] Des Weiteren weist das Zuluftprofil 50 in seinem nicht gebogenen Basisteil 52, insbesondere im vom Umlenkteil 60 abgewandten freien Endbereich des Basisteils 52, zumindest zwei, exemplarisch in Fig. 2B, Fig. 2C sechs Ausnehmungen oder Löcher zur Anbringung des Zuluftprofils 50 an der Tischkante 22 des Arbeitstisches oder Bodens 20 auf.

[0044] Die Einströmöffnungen 56 sind im dem Umlenkteil 60 zugewandten Bereich des Basisteils 52 gleichmäßig zueinander beabstandet (vgl. Fig. 2B, Fig. 2C), und die beiden äußeren Einströmöffnungen 56 weisen den gleichen Abstand zur jeweiligen Seitenwand 28 des Abzugs 100 auf wie die Einströmöffnungen 56 untereinander (vgl. Fig. 2B, Fig. 2C).

[0045] Im Sinne einer dezentralen Versorgung der Arbeitskammer oder des Arbeitsraums 14 mit Frisch- oder Zuluft ist jeder dieser fünf Einströmöffnungen 56 jeweils ein Ventilator 70 (vgl.

[0046] Fig. 1) zur Beaufschlagung der Luftumlenkeinrichtung 50 mit Luft zugeordnet; durch die Wirkung dieser Ventilatoren 70 ist insgesamt die Einblasung realisiert.

[0047] De Intensität der Versorgung jeder Lufteinströmöffnung 56 mit Zuluft Z ist selektiv steuerbar und/oder regelbar; im Spezielleren wird die Absaugung der Abluft in Abhängigkeit von oder im Zusammenwirken mit der Einblasung der Zuluft Z geregelt und/oder gesteuert, was positiv im Sinne der Energieeinsparung ist.

Bezugszeichenliste



[0048] 
100
Abzug
10
Unterschrank
12
Fußteil des Unterschranks 10
14
Arbeitskammer oder Arbeitsraum
20
Arbeitsplatte oder Boden
22
vordere Kante der Arbeitsplatte oder des Bodens 20
24
Prallwand
26
Hinterseite oder Rückwand
28
Seitenwand
30
Decke oder Deckenbereich
32
Frontseite mit Kopfblende
34
Fensterelement, insbesondere Schiebefenster
36
Griff des Fensterelements 34
38
Führungsnut für Fensterelement 34
40
Absaugöffnung im hinteren Bereich
42
Absaugöffnung im seitlichen Bereich
50
Luftumlenkeinrichtung oder Zuluftprofil
52
Basisteil der Luftumlenkeinrichtung oder des Zuluftprofils 50
54
Ausnehmung oder Bohrung oder Loch des Basisteils 52
56
Lufteinströmöffnung des Basisteils 52
58
Einströmschlitze der Lufteinströmöffnung 56
60
Umlenkteil der Luftumlenkeinrichtung oder des Zuluftprofils 50
70
Ventilator
Z
Frischluft oder Zuluft



Ansprüche

1. Abzug (100), insbesondere für einen Laborarbeitsplatz oder dergleichen, mit einem einen kammerförmigen Arbeitsraum (14) begrenzenden kastenförmigen Gehäuse, das

- einen als Arbeitsfläche fungierenden Boden (20),

- eine Rückwand (26),

- zwei Seitenwände (28),

- eine Decke (30),

- eine Frontseite (32), der mindestens ein zur Arbeitsfläche hin öffenbares und schließbares Fensterelement (34) zugeordnet ist, und

- im hinteren Bereich des Gehäuses sowie im seitlichen Bereich des Gehäuses angeordnete Absaugöffnungen (40; 42) zur Absaugung von Abluft aufweist, wobei dem der Frontseite (32) zugewandten Bereich des Bodens (20) mindestens eine Luftumlenkeinrichtung (50) zur Einblasung von Zuluft (Z) in den Arbeitsraum (14) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftumlenkeinrichtung (50) mindestens zwei zueinander beabstandete Lufteinströmöffnungen (56) aufweist.


 
2. Abzug gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Luftumlenkeinrichtung (50) über zumindest einen Abschnitt der durch den Abstand der beiden Seitenwände (28) zueinander definierten Gehäusebreite erstreckt.
 
3. Abzug gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Luftumlenkeinrichtung (50) im Wesentlichen über die gesamte Gehäusebreite erstreckt.
 
4. Abzug gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftumlenkeinrichtung (50) im Wesentlichen parallel zur der Frontseite (32) zugewandten Kante (22) der Arbeitsfläche verläuft.
 
5. Abzug gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftumlenkeinrichtung (50) als Profil

- mit einem nicht gebogenen Basisteil (52) und

- mit einem gebogenen, die Zuluft (Z) umlenkenden Umlenkteil (60) ausgebildet ist.


 
6. Abzug gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufteinströmöffnungen (56) im Basisteil (52) angeordnet sind.
 
7. Abzug gemäß Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufteinströmöffnungen (56) im dem Umlenkteil (60) zugewandten Bereich des Basisteils (52) angeordnet sind.
 
8. Abzug gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,

- dass die Lufteinströmöffnungen (56) im Wesentlichen gleichmäßig zueinander beabstandet sind und/oder

- dass die der Seitenwand (28) nächstgelegenen Lufteinströmöffnungen (56) gleichmäßig von dieser Seitenwand (28) beabstandet sind.


 
9. Abzug gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufteinströmöffnung (56) mehrere, insbesondere unterschiedlich lange, Einströmschlitze (58) aufweist.
 
10. Abzug gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Lufteinströmöffnung (56) mindestens ein Ventilator (70) zur Beaufschlagung der Luftumlenkeinrichtung (50) mit Luft zugeordnet ist.
 
11. Abzug gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Intensität der Versorgung jeder Lufteinströmöffnung (56) mit Zuluft (Z) selektiv steuerbar und/oder regelbar ist.
 
12. Verfahren zum Reduzieren der, insbesondere an einem Laborarbeitsplatz oder dergleichen vorhandenen, Schadstoffkonzentration mittels mindestens eines Abzugs (100) gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuluft (Z) mittels mindestens zweier zueinander beabstandeter Lufteinströmöffnungen (56) in den Arbeitsraum (14) eingeblasen wird.
 
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugung der Abluft in Abhängigkeit von oder im Zusammenwirken mit der Einblasung der Zuluft (Z) geregelt und/oder gesteuert wird.
 
14. Verfahren gemäß Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Intensität der Versorgung jeder Lufteinströmöffnung (56) mit Zuluft (Z) selektiv steuerbar und/oder regelbar ist.
 
15. Verwendung mindestens eines Abzugs (100) gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11 und/oder eines Verfahrens gemäß mindestens einem der Ansprüche 12 bis 14 zum Reduzieren der Schadstoffkonzentration an einem Laborarbeitsplatz oder dergleichen.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente