[0001] Die Erfindung betrifft eine Offenend-Rotorspinnmaschine, die eine Vielzahl von Arbeitsstellen,
die jeweils einen Spinnrotor aufweisen, Antriebsmittel zum drehzahlvariablen Antreiben
der Spinnrotoren, Messmittel zum Detektieren von Fadenbrüchen und Auswertemittel zum
Ermitteln einer Fadenbruchrate umfasst.
[0002] Offenend-Rotorspinnmaschinen weisen eine Vielzahl von Arbeitsstellen auf. An jeder
Arbeitsstelle wird ein in einer Faserbandkanne bereitgestelltes Faserband einer Spinnvorrichtung
zugeführt. Diese Spinnvorrichtungen beinhalten einen Spinnrotor, der während des Spinnprozesses
mit hoher Drehzahl in einem durch ein Deckelelement verschlossenen, unterdruckbeaufschlagten
Rotorgehäuse umläuft. Aus der Spinnvorrichtung wird ein Spinnfaden mittels einer Abzugseinrichtung
abgezogen und auf eine Kreuzspule gewickelt.
[0003] Die Gebrauchsmusteranmeldung
DE 7148737 U offenbart einen Antriebsmotor, der über ein stufenloses Verstellgetriebe einen für
alle Spinnrotoren gemeinsamen Antriebsriemen antreibt und der Antrieb der Abzugswalze
der Abzugseinrichtung über ein weiteres stufenloses Verstellgetriebe erfolgt, das
für sich und mit dem Verstellgetriebe für den Rotorantrieb verstellbar ist. Die Verstellantriebe
können mittels eines Handrades am Ende der Maschine eingestellt werden, so dass eine
Verstellung der Drehzahlen von Spinnrotor und Abzugswalze zentral für die ganze Maschine
erfolgt.
[0004] Die
EP 1 612 308 A2 offenbart einen Spinnrotor, der durch einen elektromotorischen Einzelantrieb beaufschlagt
wird. Mit einem solchen Antrieb können die Drehzahlen der Spinnrotoren an jeder Spinnstelle
individuell eingestellt werden.
[0005] Gemäß der
DE 7148737 U können an geeigneten Stellen der Maschine Verstellmittel, Messinstrumente, Anzeigegeräte
und Schalter angeordnet sein. Dazu zählt auch ein Fadenbruchzähler für jede Spinnstelle,
der in bekannter Weise von Fadenwächtern aus betätigt werden kann.
[0006] Beim Rotorspinnen erfolgt die Garnbildung in der Rotorrille des Spinnrotors. Hier
wird den abgelegten Fasern infolge des Torsionsmoments des umlaufenden Garnendes Drehung
erteilt. Diese Drehung erzeugt die für den Garnabzug notwendige Garnfestigkeit. Beim
Abzug des Garnes aus der Rotorrille muss der Faden eine Festigkeit aufweisen, welche
größer ist als die durch den Garnumlauf erzeugte Zentrifugalkraft im Rotor. Anderenfalls
würde der Faden bereits im Bereich des Rotors reißen. Bei nahezu konstanter Reißkraft
steigt die Zentrifugalkraft des umlaufenden Garnendes bei einer zunehmenden Rotordrehzahl
quadratisch an. Damit führt eine Verdopplung der Rotordrehzahl zu einer vierfachen
Fadenspannung im Bereich des Rotors. Die Gefahr des Fadenbruches im Bereich des Rotors
nimmt somit mit der Steigerung der Rotordrehzahl zu.
[0007] Die Fadenbruchrate, die beim Betrieb einer Offenend-Rotorspinnmaschine akzeptiert
werden kann, hängt von der Anzahl der zur Verfügung stehenden Mittel zur Fadenbruchbehebung
ab. Die Fadenbruchrate ist dabei die Anzahl der Fadenbrüche bezogen auf die Betriebszeit
der Offenend-Rotorspinnmaschine beziehungsweise einer Arbeitsstelle. Der Fadenbruch
wird durch einen Anspinner behoben. Das Anspinnen kann halbautomatisch erfolgen, das
heißt, dass für das Anspinnen ein Bediener erforderlich ist. Das Anspinnen kann auch
mittels eines Anspinnwagens automatisch erfolgen. Es sind auch Maschinen bekannt,
bei denen das Anspinnen autark an einer Arbeitsstelle automatisch durchgeführt werden
kann. Im ersten Fall hängt die Anzahl der akzeptierbaren Fadenbrüche von der Anzahl
der zur Verfügung stehenden Bediener ab. Im zweiten Fall wird die zulässige Fadenbruchrate
von der Anzahl der Anspinnwagen bestimmt. Beim autarken Anspinnen an den Arbeitsstellen
ist von Bedeutung, wie viele Anspinner parallel durchgeführt werden können, ohne dass
eine ausreichende Unterdruckversorgung beeinträchtigt wird. Aufgrund der beschrieben
Bedingungen kann eine maximal zulässige Fadenbruchzahl festgelegt werden.
[0008] Die Spinngeschwindigkeit und damit die Produktivität der Offenend-Rotorspinnmaschine
steigen mit zunehmender Rotordrehzahl. Deshalb ist es wünschenswert, dass die Spinnrotoren
mit der maximal möglichen Drehzahl betrieben werden.
[0009] Aufgrund der Vielzahl von Einflussfaktoren kann die maximale Rotordrehzahl nicht
analytisch bestimmt werden. Die Rotordrehzahl kann nur experimentell durch eine Bediener
ermittelt werden, wobei die maximale Drehzahl immer neu bestimmt werden muss, sobald
sich ein Parameter ändert, also sich zum Beispiel die Garnparameter ändern oder ein
anderer Rotor verwendet wird. Die Durchführung dieser Experimente ist aufwendig und
personalintensiv. Unter Umständen wird das Produktionsmaximum gar nicht erreicht.
[0010] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Produktivität der Offenend-Rotorspinnmaschine
zu erhöhen.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Zur Lösung der Aufgabe umfasst die Offenend-Rotorspinnmaschine Steuermittel, die
dazu ausgebildet sind, die Drehzahl der Spinnrotoren automatisch in Abhängigkeit von
der jeweils ermittelten Fadenbruchrate einzustellen und dadurch die Fadenbruchrate
so zu regeln, dass die Fadenbruchrate in einem vorgegebenen Sollbereich unterhalb
einer maximalen Fadenbruchrate liegt.
[0013] Erfindungsgemäß umfasst die Offenend-Rotorspinnmaschine zur Regelung der Fadenbruchrate
also einen Regelkreis, wobei die Fadenbruchrate als Regelgröße und die Drehzahl des
Spinnrotors als Stellgröße fungiert. Durch die erfindungsgemäße Regelung kann die
Drehzahl des Spinnrotors automatisch eingestellt werden, ohne dass eine maximal zulässige
Fadenbruchrate überschritten wird. Der Bediener muss lediglich eine Soll-Fadenbruchrate
für den Regelkreis vorgeben. Die Erfindung stellt also eine einfache Möglichkeit zur
Verfügung, um die Drehzahl des Spinnrotors optimal einzustellen und damit die Produktivität
zu erhöhen.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Steuermittel außerdem dazu ausgebildet,
die Drehzahl des Spinnrotors so zu begrenzen, dass eine vorgegebene maximale Drehzahl
nicht überschritten und eine vorgegebene minimale Drehzahl nicht unterschritten wird.
Auf diese Weise können andere die zulässige Drehzahl beeinflussende Faktoren berücksichtigt
werden. So gibt zum Beispiel die Garnqualität einen zulässigen Bereich vor. Eine maximale
Drehzahl darf aus Sicherheitsgründen nicht überschritten werden.
[0015] Vorzugsweise umfassen die Steuermittel eine Vergleichseinrichtung, die zur Ermittlung
der Abweichung einer Ist-Fadenbruchrate von einer Soll-Fadenbruchrate ausgebildet
ist. Ferner können die Steuermittel einen Regler umfassen, der in Abhängigkeit der
Abweichung eine Drehzahl des Spinnrotors einstellt. Arbeitsstellen einer Offenend-Rotorspinnmaschine
weisen in der Regel eine Fadenabzugseinrichtung zum Abziehen eines gesponnenen Fadens
aus dem Spinnrotor und eine Einspeisewalze zur Zuführung eines Faserbandes zu dem
Spinnrotor auf.
[0016] Vorzugsweise sind die Steuermittel dazu ausgebildet, die Fadenabzugseinrichtung so
anzusteuern, dass die Fadenabzugsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Drehzahl
des Spinnrotors so angepasst wird, dass vorgegebene Garnparameter eingehalten werden.
Ferner können die Steuermittel dazu ausgebildet sein, die Einspeisewalze so anzusteuern,
dass die Drehzahl der Einspeisewalze in Abhängigkeit von Drehzahl des Spinnrotors
so angepasst wird, dass vorgegebene Garnparameter eingehalten werden. Durch die Anpassung
der Abzugsgeschwindigkeit des Fadens und der Einzugsgeschwindigkeit des Faserbandes
kann die Drehzahl des Spinnrotors in einem größeren Bereich variiert werden, ohne
dass sich die Garnparameter wesentlich ändern. Die geforderte Garnqualität kann mit
maximaler Produktivität gefertigt werden.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Auswertemittel dazu ausgebildet,
den Mittelwert der Fadenbruchrate mehrerer Arbeitsstellen zu ermitteln und die Steuermittel
sind dazu ausgebildet, die Drehzahl der Spinnrotoren der mehreren Arbeitsstellen so
einzustellen, dass der Mittelwert der Fadenbruchrate in dem vorgegeben Sollbereich
liegt.
[0018] Es ist möglich, dass die mehreren Arbeitsstellen alle Arbeitsstellen der Offenend-Rotorspinnmaschine
umfassen. In diesem Fall ist es von sekundärer Bedeutung, wie der Spinnrotor angetrieben
wird. Das heißt es ist für diese Art der Regelung nicht von Bedeutung, ob die Spinnrotoren
zentral angetrieben werden oder der Spinnrotor einer Arbeitsstelle durch einen Einzelantrieb
beaufschlagt wird.
[0019] Vorteilhafterweise umfassen jedoch die mehreren Arbeitsstellen nur einen Teil der
Arbeitsstellen der Offenend-Rotorspinnmaschine. In diesem Fall lässt sich die Regelung
der Rotordrehzahl besser auf die zur Verfügung stehenden Antriebsmittel und auf Garne
mit unterschiedlichen Garnparametern, die parallel auf der Rotorspinnmaschine gesponnen
werden, abstimmt werden. Deshalb bilden die mehreren Arbeitsstellen gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform eine Partie. Das heißt, die Mittelwerte werden jeweils auf Basis der
Arbeitsstellen berechnet, die Garne mit gleichem Parameter spinnen.
[0020] In der Regel sind auf zwei Seiten der Offenend-Rotorspinnmaschine Arbeitsstellen
angeordnet. Die mehreren Arbeitsstellen können alle Arbeitsstellen einer Seite umfassen.
Eine solche Lösung kommt vor allem dann in Frage, wenn der Antrieb der Spinnrotoren
jeweils für eine Seite zentral erfolgt. Mit der Regelung der Mittelwerte für jeweils
eine Seite werden die Einschränkungen des zentralen Antriebs berücksichtigt. Gleichzeitig
können auf beiden Seiten unterschiedliche Garnparameter vorgegeben und jede Seite
bei der maximal möglichen Rotordrehzahl betrieben werden.
[0021] Gemäß einer bevorzugten alternativen Ausführungsform sind die Auswertemittel dazu
ausgebildet, die Fadenbruchrate einer einzelnen Arbeitsstelle zu ermitteln und die
Antriebsmittel und die Steuermittel sind dazu ausgebildet, die Fadenbruchrate der
einzelnen Arbeitsstelle zu regeln. Bei einer individuellen Regelung der Fadenbruchrate
an jeder Arbeitsstelle müssen nicht nur die Steuermittel entsprechend ausgebildet
sein, sondern auch die Antriebsmittel. Vorzugsweise weist jeder Spinnrotor einen Einzelantrieb
auf. Bei einer solchen Ausbildung kann jede Arbeitsstelle optimal ausgenutzt und der
Spinnrotor mit seiner maximalen Drehzahl betrieben werden. An jeder Arbeitsstelle
können unterschiedliche Garnparameter vorgegeben werden. Außerdem können aufgrund
der nicht zu vermeidenden Fertigungstoleranzen des Spinnrotors und anderer Komponenten
der Arbeitsstelle die sich an jeder Arbeitsstelle ergebenden maximalen Drehzahlen
durchaus unterschiedlich sein.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Offenend-Rotorspinnmaschine;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer Arbeitsstelle einer erfindungsgemäßen Offenend-Rotorspinnmaschine;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung der Regelung der Fadenbruchrate.
[0024] Fig. 1 zeigt eine Offenend-Rotorspinnmaschine 1 mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen
2. An jeder Arbeitsstelle 2 wird ein in einer Faserbandkanne 3 bereitgestelltes Faserband
4 einer Offenend-Spinnvorrichtung 5 zugeführt, ein Spinnfaden 6 aus der Offenend-Spinnvorrichtung
5 abgezogen und auf eine Kreuzspule 8 gewickelt. Die einzelnen Arbeitsstellen 2 weisen
jeweils einen Arbeitsstellenrechner 10 auf, der die Handhabungseinrichtungen der Arbeitsstelle
2 ansteuert und über ein Bussystem 11 mit einer Zentralsteuereinheit 12 verbunden
ist.
[0025] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der Offenend-Rotorspinnmaschine 1. Da die beiden
Seiten der Maschine 1 symmetrisch aufgebaut sind, ist in Fig. 2 nur eine Seite mit
der Arbeitsstelle 2 dargestellt. Die Arbeitsstelle 2 ist mit einer Spinnvorrichtung
5 sowie einer Spuleinrichtung 9 ausgerüstet. In der Offenend-Spinnvorrichtungen 5
wird mittels eines Spinnrotors 21 das in Faserbandkannen 3 vorgelegte Faserband 4
zu Spinnfäden 9 gesponnen, die auf den Spuleinrichtungen 4 zu Garnspulen 8 aufgewickelt
werden. Zum Antreiben des Spinnrotors 21 ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein Einzelantrieb 22 vorgesehen, der an jeder Arbeitsstelle angeordnet ist.
[0026] Eine Auflösewalze 15 bereitet das Faserband 4 vor, welches der Spinnvorrichtung 5
zugeführt wird. Für die Zufuhr des Faserbandes 4 zur Auflösewalze 15 und in die Spinnvorrichtung
5 ist eine Einspeisewalze 14 vorhanden. Die Fadenabzugeinrichtung 16 zieht den fertig
gesponnen Spinnfaden 6 aus der Spinnvorrichtung 5 ab. Des Weiteren verfügen die Arbeitsstellen
2 jeweils über eine Fadenverlegung 18, die den Spinnfaden 6 changierend der Garnspule
8 zuführt. Wie angedeutet, sind die Spuleinrichtungen 9 jeweils mit einem Spulenrahmen
19 zum drehbaren Halten einer Garnspule 8 und einer Wickelwalze 17 zum Rotieren der
Garnspule 8 ausgestattet. Weiter ist eine arbeitsstelleneigene Saugdüse 7 vorhanden.
Diese ist schwenkbar gelagert und wird bei einer Fadenunterbrechung in Richtung der
Garnspule geschwenkt, um das Fadenende auf der Garnspule 8 zu erfassen.
[0027] An der Arbeitsstelle 2 ist im Fadenlauf ein Messkopf 23 angeordnet. Der Messkopf
23 ist Teil eines Fadenreinigers, der die Fadenqualität überwacht und gegebenenfalls
das Entfernen fehlerhafter Garnstellen initiiert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
dient der Messkopf 23 gleichzeitig als Fadenwächter. Das heißt, mittels des Messkopfes
23 wird überwacht, ob ein Faden vorhanden ist oder nicht. Es ist auch möglich, als
Fadenwächter einen separaten Messkopf zu verwenden. In jedem Fall kann auf diese Weise
ein ungewollter Fadenbruch detektiert werden. Der Messkopf 23 ist über die Steuerleitung
27 mit dem Arbeitsstellenrechner 10 verbunden. Zur Auswertung der Messkopfsignale
und Ermittlung der Fadenbruchrate enthält die Arbeitsstellensteuerung 10 Auswertemittel
24. Ferner umfasst die Arbeitsstellensteuerung 10 Steuermittel 25 zur Regelung der
Fadenbruchrate. Zur Übertragung einer Drehzahlvorgabe von der Arbeitsstellensteuerung
10 beziehungsweise von Steuermitteln 25 an den Antrieb 22 des Spinnrotors 21 ist die
Steuerleitung 28 vorgesehen. Alternativ können die Auswertemittel 24 und die Steuermittel
25 Teil der Zentralsteuereinheit 12 sein. Die Signale des Messkopfes 23 einer Arbeitsstelle
2 werden dann über das Bussystem 11 an die Zentralsteuereinheit 12 übertragen. Umgekehrt
werden die Drehzahlvorgaben für den Einzelantrieb 22 des Spinnrotors 21 über das Bussystems
bereitgestellt. In einer alternativen, nicht gezeigten Ausführungsform werden Drehzahlvorgaben
an einen zentralen Antrieb der Spinnrotoren 21 mehrerer Arbeitsstellen übermittelt.
Eine Anordnung der Auswertemittel 24 und der Steuermittel 25 in der Zentralsteuereinheit
12 ist insbesondere dann von Vorteil, wenn nicht die individuelle Fadenbruchrate an
einer Arbeitsstelle geregelt wird, sondern der Mittelwert der Fadenbruchrate über
mehrere Arbeitsstellen 2 der Offenend-Rotorspinnmaschine. Die Regelung von Mittelwerten
kann zum Beispiel für die Arbeitsstellen einer Partie zur Anwendung kommen, da auf
den Arbeitsstellen einer Partie Garne mit gleichen Garnparametern gesponnen werden.
Im Falle eines zentralen Antriebs der Spinnrotoren 21 für eine Seite der Rotorspinnmaschine
1, kann die Regelung des Mittelwertes der Fadenbruchrate der Arbeitsstellen einer
Seite erfolgen
[0028] Die Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Regelkreises zur Regelung
der Fadenbruchrate F. Dem Regelkreis wird ein Sollwert F
soll, also die Soll-Fadenbruchrate, vorgegeben. Mittels der Einrichtung 33 wird der Istwert
F
ist der Fadenbruchrate, auch Ist-Fadenbruchrate genannt, ermittelt. Die Ist-Fadenbruchrate
F
ist kann sowohl ein Istwert einer Arbeitsstelle als auch ein Mittelwert der Istwerte
mehrerer Arbeitsstellen sein. In dem zuvor gezeigten Ausführungsbeispiel wird die
Einrichtung 33 durch den Messkopf 23 und die Auswertemittel 25 gebildet. Die Vergleichseinrichtung
34 ermittelt die Abweichung ΔF der Ist-Fadenbruchrate F
ist von der Soll-Fadenbruchrate F
soll . Dies geschieht in einfacher Weise durch Bildung der Differenz aus Soll-Fadenbruchrate
F
soll und Ist-Fadenbruchrate F
ist. Die Abweichung ΔF ist das Eingangssignal für den Regler 30. Der Regler 30 stellt
dann ein Stellsignal bereit, das ist im vorliegenden Fall die Drehzahl N
stell. Die Drehzahl N
Stell kann bereits als Drehzahlvorgabe für den Einzelantrieb 22 oder für einen zentralen
Antrieb verwendet werden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist dem Regler
30 jedoch ein Begrenzer 32 nachgeschaltet. Der Begrenzer sorgt dafür, dass eine vorgegebene
maximale Drehzahl nicht überschritten wird und eine vorgegebene minimale Drehzahl
nicht unterschritten wird. Die Vorgabe der maximalen und der minimalen Drehzahl kann
zum Beispiel durch den Bediener an einer Bedieneinheit der Zentralsteuereinheit erfolgen.
Der Begrenzer liefert das Ausgangssignal N
B. Die Vergleichseinrichtung 34, der Regler 30 und der Begrenzer 32 sind Teil der Steuermittel
25. Auch die Soll-Fadenbruchrate F
soll kann von dem Bediener zum Beispiel mittels der Bedieneinheit der Zentralsteuereinheit
vorgegeben werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Ausgangssignal N
B des Begrenzers als Drehzahlvorgabe beziehungsweise Stellsignal für die Strecke 31
verwendet. Die Strecke 31 wird nicht alleine von dem Einzelantrieb 22 oder einem zentralen
Antrieb gebildet, sondern auch von den jeweiligen Arbeitsstellen. Aus dem Stellsignal
N
B oder alternativ N
Stell resultiert dann eine Ist-Fadenbruchrate F
ist. Bei der richtigen Auslegung des Reglers 30 stellt sich nach einer Einschwingzeit
ein stabiler Zustand ein. Durch Rückkopplung der Ist-Fadenbruchrate F
ist wird bei Störeinflüssen die Drehzahlvorgabe automatisch korrigiert.
[0029] Damit vorgegebene Garnparameter eingehalten werden, kann die Geschwindigkeit der
Fadenabzugseinrichtung 16 und die Drehzahl der Einzugswalze 14 in Abhängigkeit von
der jeweiligen Drehzahl des Spinnrotors 21 angepasst werden. Die einfachste Art der
Anpassung stellt dabei eine proportionale Änderung der Abzugs- und Einzugsgeschwindigkeit
in Relation zu der Drehzahl des Spinnrotors (21) dar.
1. Offenend-Rotorspinnmaschine (1) umfassend eine Vielzahl von Arbeitsstellen (2), die
jeweils einen Spinnrotor (21) aufweisen,
Antriebsmittel (22) zum drehzahlvariablen Antreiben der Spinnrotoren (21),
Messmittel (23) zum Detektieren von Fadenbrüchen, Auswertemittel (24) zum Ermitteln
einer Fadenbruchrate, dadurch gekennzeichnet, dass
die Offenend-Rotorspinnmaschine (1) Steuermittel (25) umfasst, die dazu ausgebildet
sind, die Drehzahl der Spinnrotoren (21) automatisch in Abhängigkeit von der jeweils
ermittelten Fadenbruchrate einzustellen und dadurch die Fadenbruchrate so zu regeln,
dass die Fadenbruchrate in einem vorgegebenen Sollbereich unterhalb einer maximalen
Fadenbruchrate liegt.
2. Offenend-Rotorspinnmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermittel (25) außerdem dazu ausgebildet sind, die Drehzahl des Spinnrotors
(21) so zu begrenzen, dass eine vorgegebene maximale Drehzahl nicht überschritten
wird und eine vorgegebene minimale Drehzahl nicht unterschritten wird.
3. Offenend-Rotorspinnmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermittel (25) eine Vergleichseinrichtung (34) umfassen, die zur Ermittlung
der Abweichung (ΔF) einer Ist-Fadenbruchrate (Fist) von einer Soll-Fadenbruchrate (Fsoll) ausgebildet ist.
4. Offenend-Rotorspinnmaschine (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermittel (25) einen Regler umfassen, der in Abhängigkeit der Abweichung (ΔF)
eine Drehzahl des Spinnrotors (21) einstellt.
5. Offenend-Rotorspinnmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsstellen (2) jeweils eine Fadenabzugseinrichtung (16) zum Abziehen eines
gesponnenen Fadens (6) aus dem Spinnrotor (21) aufweisen und die Steuermittel (25)
dazu ausgebildet sind, die Fadenabzugseinrichtung (16) so anzusteuern, dass die Fadenabzugsgeschwindigkeit
in Abhängigkeit von der Drehzahl des Spinnrotors (21) so angepasst wird, dass vorgegebene
Garnparameter eingehalten werden.
6. Offenend-Rotorspinnmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsstellen (2) jeweils eine Einspeisewalze (14) zur Zuführung eines Faserbandes
(4) zu dem Spinnrotor (21) aufweisen und die Steuermittel (25) dazu ausgebildet sind,
die Einspeisewalze (14) so anzusteuern, dass die Drehzahl der Einspeisewalze in Abhängigkeit
von Drehzahl des Spinnrotors (21) so angepasst wird, dass vorgegebene Garnparameter
eingehalten werden.
7. Offenend-Rotorspinnmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertemittel (24) dazu ausgebildet sind, den Mittelwert der Fadenbruchrate
mehrerer Arbeitsstellen (2) zu ermitteln und dass die Antriebsmittel (22) und die
Steuermittel (25) dazu ausgebildet sind, die Drehzahl der Spinnrotoren der mehreren
Arbeitsstellen (2) so einzustellen, dass der Mittelwert der Fadenbruchrate in dem
vorgegebenen Sollbereich liegt.
8. Offenend-Rotorspinnmaschine (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Arbeitsstellen (2) alle Arbeitsstellen der Offenend-Rotorspinnmaschine
(1) umfassen.
9. Offenend-Rotorspinnmaschine (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Arbeitsstellen (2) nur einen Teil der Arbeitsstellen der Offenend-Rotorspinnmaschine
(1) umfassen.
10. Offenend-Rotorspinnmaschine (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Arbeitsstellen (2) eine Partie bilden.
11. Offenend-Rotorspinnmaschine (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das auf zwei Seiten der Offenend-Rotorspinnmaschine (1) Arbeitsstellen (2) angeordnet
sind und die mehreren Arbeitsstellen (2) alle Arbeitsstellen einer Seite umfassen.
12. Offenend-Rotorspinnmaschine (1) nach einen der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertemittel (24) dazu ausgebildet sind, die Fadenbruchrate einer einzelnen
Arbeitsstelle (2) zu ermitteln und die Antriebsmittel (22) und die Steuermittel (25)
dazu ausgebildet sind, die Fadenbruchrate der einzelnen Arbeitsstelle (2) zu regeln.