[0001] Die Erfindung betrifft eine Kettenwirkmaschine mit einem Fadenlieferbereich, einem
Wirkbereich und einer Fadenspannungsausgleichseinrichtung zwischen dem Fadenlieferbereich
und dem Wirkbereich.
[0002] Bei der Herstellung einer Wirkware werden die Kettfäden vielfach mit einer konstanten
Geschwindigkeit aus dem Fadenlieferbereich zugeführt. Der Fadenlieferbereich weist
hierzu beispielsweise einen Kettbaum auf, der so angetrieben wird, dass die Geschwindigkeit
der gelieferten Fäden konstant ist. Beim Wirkvorgang selbst, also bei der eigentlichen
Maschenbildung, ist der Fadenverbrauch jedoch nicht konstant, sondern schwankt um
einen Mittelwert, der der konstanten Geschwindigkeit entspricht. Um dennoch ein gutes
Maschenbild und eine gute Maschenbildung zu erreichen, ist eine Fadenspannungsausgleichseinrichtung
zwischen dem Fadenlieferbereich und dem Wirkbereich angeordnet. Mit dieser Fadenspannungsausgleichseinrichtung
wird der unterschiedliche Fadenverbrauch während der Maschenbildung ausgeglichen.
Die Fadenspannungsausgleichseinrichtung nimmt auch den negativen Fadenverbrauch auf,
d.h. den Rücksprung der Maschenbildung.
[0003] Eine relativ einfache Ausführungsform einer Fadenspannungsausgleichseinrichtung weist
eine Federanordnung auf. Durch eine Verformung der Federn der Federanordnung wird
die wechselnde Länge der Fäden zwischen dem Fadenlieferbereich und dem Wirkbereich
ausgeglichen, der sich bei der Maschenbildung ergibt. Diese Federanordnung wird bei
jeder Maschenbildung einmal belastet und einmal entlastet. Dementsprechend wirkt eine
Anregung auf die Federanordnung mit einer Frequenz, die von der Arbeitsgeschwindigkeit
der Kettenwirkmaschine abhängt. Hierbei kann es leicht vorkommen, dass die Fadenspannungsausgleichseinrichtung
so in Schwingungen versetzt wird, dass sie ihre eigentliche Aufgabe, den wechselnden
Fadenverbrauch auszugleichen, nicht mehr erfüllen kann. Dieses Risiko besteht prinzipiell
auch dann, wenn anstelle einer Federanordnung andere Mittel verwendet werden, um die
Schwankungen im Fadenverbrauch aufzunehmen.
[0004] Für verschiedene Wirkbewegungen, Legungsarten und Maschinenarten und je nach gearbeiteter
Wirkware und verwendetem Prozessmaterial tritt dieser "Störfall" allerdings bei völlig
unterschiedlichen Maschinengeschwindigkeiten auf. Aus diesem Grunde ist es notwendig,
die Fadenspannungsausgleichseinrichtung bei jedem neuen Auftrag neu einzurichten.
Hierzu ist ein erheblicher Arbeitsaufwand erforderlich. Der Arbeiter, der mit der
Einstellung betraut ist, muss über die Maschinenbreite verteilt viele Einstellarbeiten
vornehmen, beispielsweise an jeder Stützstelle der Fadenspannungsausgleichseinrichtung.
Hierbei muss er zudem dafür Sorge tragen, dass die entsprechende Veränderung gleichmäßig
über die Maschinenbreite erfolgt, so dass sie später keine zusätzlichen Störungen
ergibt. Dennoch ist es in vielen Fällen nur der Erfahrung des Arbeiters geschuldet,
wenn eine Wirkware mit der gewünschten Qualität erzeugt werden kann. Bereits kleine
Fehleinstellungen führen zu einer Qualitätsverminderung an der Wirkware.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache Weise eine Qualitätsverminderung
an Wirkwaren klein zu halten.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Kettenwirkmaschine der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass die Fadenspannungsausgleichseinrichtung eine von außen betätigbare Stelleinrichtung
aufweist, mit der eine Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung veränderbar
ist.
[0007] Man ist also nicht mehr darauf angewiesen, dass der Arbeiter vor Beginn eines Wirkvorgangs
oder beim Einrichten der Wirkmaschine für eine neue Wirkware die Fadenspannungsausgleichseinrichtung
Punkt für Punkt entlang der Maschinenbreite verstellt, sondern man kann durch die
Stelleinrichtung zentral so auf die Fadenspannungsausgleichseinrichtung einwirken,
dass ihre Eigenfrequenz verändert wird. Die Eigenfrequenz kann damit so eingestellt
werden, dass sie bei der Produktion der Wirkware durch eine Anregung der Kettenwirkmaschine
nicht erreicht wird, so dass die Fadenspannungsausgleichseinrichtung nicht in einem
überkritischen Zustand betrieben wird. Da die Stelleinrichtung von außen betätigbar
ist, ist es unter Umständen sogar möglich, die Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung
noch im Betrieb der Kettenwirkmaschine zu verändern, weil für diese Veränderung kein
Eingriff in die Kettenwirkmaschine mehr erforderlich ist. Der Arbeiter kann also beim
Anlaufen der Kettenwirkmaschine oder zu Beginn der Produktion der Wirkware beispielsweise
die Stelleinrichtung betätigen und dafür Sorge tragen, dass die Fadenspannungsausgleichseinrichtung
den schwankenden Fadenverbrauch optimal ausgleicht, ohne selbst in Schwingungen zu
geraten.
[0008] Vorzugsweise weist die Fadenspannungsausgleichseinrichtung eine Federanordnung auf.
Eine Federanordnung ist eine relativ einfach aufgebaute Einrichtung, um Schwankungen
im Fadenverbrauch und damit verbundene Fadenspannungsschwankungen auszugleichen.
[0009] Vorzugsweise weist die Federanordnung eine Mehrzahl von Federn auf, die über die
Arbeitsbreite der Kettenwirkmaschine verteilt angeordnet sind, wobei die Stelleinrichtung
auf alle Federn gleichzeitig wirkt. So kann die Stelleinrichtung beispielsweise die
Härte der Federn verändern oder ein Angriffspunkt der Federn am Maschinengestell.
Bei der Verwendung von Gasfedern, beispielsweise pneumatischen Federn, kann der Druck
in den Gasfedern geändert werden. Es entfällt also der zeitaufwändige Vorgang, alle
Federn manuell einstellen zu müssen.
[0010] Vorzugsweise sind die Federn mit einer Vorspanneinrichtung verbunden, deren Vorspannung
durch die Stelleinrichtung veränderbar ist. Dadurch lässt sich die Kraft, mit der
die Federn letztendlich wirken, verändern. Dies ist eine einfache Möglichkeit, um
auf die Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung einzuwirken.
[0011] Vorzugsweise weist die Vorspanneinrichtung für jede Feder mindestens eine Hilfsfeder
mit zwei Abschnitten auf, von denen ein erster Abschnitt mit der Feder und ein zweiter
Abschnitt mit einem Stellorgan verbunden ist. Wenn das Stellorgan betätigt wird, dann
ändert sich die Vorspannung der Hilfsfeder und damit auch die Kraft, gegen die die
Federanordnung arbeiten muss. Das Stellorgan kann von außen betätigt werden, beispielsweise
von einer Stirnseite der Kettenwirkmaschine her.
[0012] Hierbei ist bevorzugt, dass das Stellorgan als drehbar angeordnete Welle ausgebildet
ist, auf der die Hilfsfedern mit ihrem zweiten Abschnitt drehfest festgelegt sind.
Wenn die Welle gedreht wird, dann ändert sie die Vorspannung der Hilfsfedern.
[0013] Hierbei ist bevorzugt, dass die Federn jeweils einen schraubenlinienförmig geführten
Abschnitt aufweisen, der um die Welle herumgeführt ist. Damit werden die Federn relativ
zu den Hilfsfedern auf einfache Weise räumlich festgelegt. Durch ein Verstellen des
Stellorgans erfolgt also keine Änderung der Geometrie insgesamt.
[0014] Vorzugsweise weist die Stelleinrichtung einen Stellantrieb auf. Der Stellantrieb
kann auf unterschiedliche Weise ausgebildet sein. Es kann sich um einen elektrischen
Motor handeln. Der Stellantrieb kann allerdings auch pneumatisch, hydraulisch, magnetisch,
mit Piezotechnik oder auf andere Weise erfolgen. In vielen Fällen ist eine große Betätigungslänge
nicht erforderlich, um die Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung so
zu verändern, dass sie optimal auf die zugeführten Fäden einwirken kann.
[0015] Vorzugsweise ist der Stellantrieb mit einer Steuereinrichtung verbunden, die den
Stellantrieb ansteuert. Man kann dann die Verstellung der Eigenfrequenz jedenfalls
teilweise automatisieren.
[0016] Hierbei ist bevorzugt, dass eine Geschwindigkeitserfassungseinrichtung für die Arbeitsgeschwindigkeit
der Kettenwirkmaschine vorgesehen ist, die mit der Steuereinrichtung verbunden ist,
wobei die Steuereinrichtung den Stellantrieb in Abhängigkeit vom Ausgangssignal der
Geschwindigkeitserfassungseinrichtung betätigt. Wie oben ausgeführt, hängt die Frequenz
der Belastung, die auf die Fadenspannungsausgleichseinrichtung einwirkt, von der Geschwindigkeit
ab, mit der die Kettenwirkmaschine arbeitet. Wenn man diese Geschwindigkeit kennt,
dann kennt man auch die "Störfrequenz" und kann dann die Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung
entsprechend anpassen. Die Geschwindigkeitserfassungseinrichtung muss dabei die Geschwindigkeit
oder Drehzahl nicht unmittelbar messen. Es reicht aus, wenn sie ein Signal liefert,
das eine ausreichende Aussagekraft über die Arbeitsgeschwindigkeit der Kettenwirkmaschine
hat.
[0017] Hierbei ist bevorzugt, dass die Geschwindigkeitserfassungseinrichtung eine Strommesseinrichtung
aufweist, die den Strom eines Hauptantriebsmotors der Kettenwirkmaschine erfasst.
Der Strom des Hauptantriebsmotors der Kettenwirkmaschine hängt von der Drehzahl dieses
Motors ab. Durch eine Messung dieses Stromes kann man also eine ausreichend genaue
Information über die Drehzahl der Kettenwirkmaschine und damit über die Arbeitsgeschwindigkeit
gewinnen, so dass die Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung mit ausreichender
Genauigkeit eingestellt werden kann.
[0018] Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die Geschwindigkeitserfassungseinrichtung
einen Drehzahlsensor aufweist. Ein Drehzahlsensor ist bei vielen Kettenwirkmaschinen
ohnehin vorhanden, weil er für bestimmte Steuerungsaufgaben benötigt wird. Ein Drehzahlsensor
liefert eine relativ genaue Aussage über die aktuelle Drehzahl der Kettenwirkmaschine.
[0019] Weiterhin kann zusätzlich oder alternativ ein Schwingungssensor vorgesehen sein,
der eine Schwingung der Kettenwirkmaschine erfasst und mit der Steuereinrichtung verbunden
ist. Ein Schwingungssensor erfasst Schwingungen an der Kettenwirkmaschine, die auch
auf die Fadenspannungsausgleichseinrichtung wirken. Auch mit dieser Information kann
die Steuereinrichtung den Stellantrieb so ansteuern, dass die Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung
nicht mit der Schwingung der Kettenwirkmaschine übereinstimmt.
[0020] Vorzugsweise weist die Steuereinrichtung eine Speichereinrichtung auf, in der eine
Zuordnung zwischen einem Geschwindigkeitsverlauf und einem Verlauf der Eigenfrequenz
der Fadenspannungsausgleichseinrichtung gespeichert ist. Damit lässt sich die Frequenz
der Fadenspannungsausgleichseinrichtung in Abhängigkeit von der Maschinendrehzahl
verändern. Beim Anfahren wird die Drehzahl der Kettenwirkmaschine gesteigert, bis
die gewünschte Arbeitsgeschwindigkeit erreicht ist. Bei diesem An- oder Hochfahren
kann man dann die Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung jeweils an
die aktuelle Maschinendrehzahl anpassen, so dass eine optimale Spannungsverteilung
in den Fäden eingestellt werden kann. Das Gleiche gilt natürlich auch beim Herunterfahren
der Kettenwirkmaschine, bei dem die Drehzahl von der Arbeitsgeschwindigkeit bis auf
Null vermindert wird. Auch hier kann man die Eigenfrequenz entsprechend nachfahren.
[0021] Vorzugsweise ist die Speichereinrichtung mit einer Eingabeeinrichtung verbunden,
mit der die Zuordnung veränderbar ist. Damit lässt sich die Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung
auch an unterschiedliche Waren, Legungen, Maschinen etc. anpassen. Die Eingabeeinrichtung
kann beispielsweise eine Tastatur und einen Bildschirm umfassen. Sie kann auch eine
Lesestation für einen Datenträger aufweisen oder eine Schnittstelle mit einem Computer.
Die "Kurven", also die Zuordnungen zwischen verschiedenen Geschwindigkeitsverläufen
und den dazugehörigen Eigenfrequenzverläufen, lassen sich experimentell oder durch
Berechnung ermitteln. Es ist auch möglich, die Kurven durch Berechnung vorzugeben
und eine Korrektur durch den Arbeiter zuzulassen.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine stark schematisierte Darstellung einer Kettenwirkmaschine und
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung einer Fadenspannungsausgleichseinrichtung im Ausschnitt.
[0023] Fig. 1 zeigt stark schematisiert eine Kettenwirkmaschine 1 mit einem Fadenlieferbereich
2 und einem Wirkbereich 3. Im Fadenlieferbereich 2 ist hier ein Kettbaum 4 angeordnet,
der eine Fadenschar liefert. Die Fadenschar weist eine Vielzahl von nebeneinander
angeordneten Fäden 5 auf, von denen einer in der Figur zu erkennen ist. Die anderen
Fäden befinden sich senkrecht zur Zeichenebene dahinter.
[0024] Der Kettbaum 4 ist durch einen Antrieb 6 so angetrieben, dass die Fäden 5 mit einer
konstanten Geschwindigkeit abgegeben werden.
[0025] Der Wirkbereich 3, der hier stark vereinfacht dargestellt ist, weist eine Wirknadelbarre
7 auf, an der mehrere Wirknadeln 8 angeordnet sind. Die Wirknadeln 8 sind senkrecht
zur Zeichenebene hintereinander angeordnet, so dass nur eine Wirknadel 8 sichtbar
ist. Ferner weist der Wirkbereich 3 eine Legebarre 9 auf, an der eine Vielzahl von
Lochnadeln 10 angeordnet sind. Die anderen Lochnadeln befinden sich senkrecht zur
Zeichenebene dahinter. Jeder Faden 5 ist durch eine Lochnadel 10 (auch als Legenadel
bezeichnet) geführt.
[0026] Bei einem Maschenbildungsvorgang werden die Lochnadeln 10 relativ zu den Wirknadeln
8 so bewegt, dass die Fäden 5 um die Wirknadeln 8 herumgeführt werden. In diesem Abschnitt
eines Maschenbildungsvorgangs benötigt die Kettenwirkmaschine 1 etwas mehr Fäden.
Wenn die Masche fertig gestellt ist und von den Wirknadeln 8 abgestreift wird, entsteht
ein Fadenüberschuss. Um diesen temporär schwankenden Fadenverbrauch auszugleichen,
ist eine Fadenspannungsausgleichseinrichtung 11 vorgesehen, die im Folgenden erläutert
wird.
[0027] Die Fadenspannungsausgleichseinrichtung 11 weist im vorliegenden Fall ein Rohr 12
auf, über das die Fäden 5 gleitend geführt sind. Zuvor sind die Fäden 5 durch ein
Riet 13 geführt worden, das die Verteilung der Fäden 5 in Breitenrichtung der Kettenwirkmaschine
(senkrecht zur Zeichenebene) gleichmäßig hält.
[0028] Für die weitere Erläuterung wird zunächst auf Fig. 2 verwiesen.
[0029] Das Rohr 12 ist über mehrere Federn 14 an einer maschinenfesten Halterung 15 befestigt.
Jede Feder 14 weist dabei einen schraubenlinienförmig geführten Abschnitt 16 auf,
der um eine Welle 17 herumgeführt ist. Die Welle 17 ist durch die Federn 14 räumlich
festgelegt, kann sich aber in den Federn 14 drehen, ohne deren Vorspannung zu beeinflussen.
Das nicht mit dem Rohr 12 verbundene Ende der Feder 14 ist mit einer Klemmeinrichtung
18 an der Halterung 15 festgelegt. Nebeneinander angeordnete Federn 14 haben im schraubenlinienförmig
geführten Abschnitt 16 entgegen gesetzte Steigungen und bilden ein Paar.
[0030] Zwischen jeweils zwei derartigen Paaren von Federn 14 sind Hilfsfedern 19 angeordnet.
Die Hilfsfedern 19 sind mit einem Ende 20 durch eine Klemmeinrichtung 21 drehfest
mit der Welle 17 verbunden. Anstelle einer Klemmeinrichtung 21 kann man das Ende 20
auch an der Welle 17 festschrauben. Die Hilfsfeder 19 ist damit mit der Welle 17 drehfest
verbunden. Das andere Ende der Hilfsfeder 19 ist über eine Verbindungseinrichtung
22 mit dem Ende der Feder 14 verbunden, das seinerseits mit dem Rohr 12 verbunden
ist.
[0031] Wenn nun die Welle 17 gedreht wird, wie dies durch einen Doppelpfeil 23 dargestellt
ist, dann wird mit Hilfe der Hilfsfedern 19 die Vorspannung der Federn 14 verändert.
Bezogen auf die Darstellung der Fig. 2 wird die Vorspannung erhöht, wenn die Welle
17 gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird und erniedrigt, wenn die Welle mit dem Uhrzeigersinn
gedreht wird.
[0032] Da alle Hilfsfedern 19 mit der Welle 17 drehfest verbunden sind und alle Hilfsfedern
19 auf eine Feder 14 wirken, lässt sich durch eine Drehung der Welle 17 Einfluss auf
das Federungsverhalten der Fadenspannungsausgleichseinrichtung 11 nehmen. Durch ein
Verdrehen der Welle 17 lässt sich dann die Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung
11 verändern. Die Welle 17 bildet also ein Stellorgan.
[0033] Die Welle 17 kann durch einen Stellantrieb 24 (Fig. 1) gedreht werden. Der Stellantrieb
24 kann beispielsweise als elektrischer Schrittmotor ausgebildet sein. In einfach
gelagerten Fällen kann der Stellantrieb 24 auch durch ein manuell betätigbares Getriebe
gebildet sein. Anstelle eines elektrischen Motors kann man auch einen anderen Motor
verwenden, der beispielsweise pneumatisch oder hydraulisch betätigt wird oder man
kann einen Piezoantrieb verwenden.
[0034] Der Stellantrieb 24 wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel angesteuert durch eine
Steuereinrichtung 25. Die Steuereinrichtung 25 ist verbunden mit einem Hauptantriebsmotor
26 der Kettenwirkmaschine, der eine Hauptwelle 27 antreibt. Die Hauptwelle 27 betätigt
in an sich bekannter Weise die Wirknadelbarre 7 (wie schematisch durch einen Stößel
28 dargestellt) und auch die Legebarre 9.
[0035] Der Hauptmotor 26 kann dabei einen Drehzahlgeber 29 aufweisen, der eine Drehzahlinformation
an die Steuereinrichtung 25 liefert. Es ist aber auch möglich, dass die Steuereinrichtung
25 mit einer Strommesseinrichtung 30 verbunden ist, die den Strom des Hauptantriebsmotors
26 ermittelt. Der Strom, der vom Hauptantriebsmotor 26 verbraucht wird, und die Drehzahl
des Hauptantriebsmotors 26 haben einen bekannten Zusammenhang, der nicht unbedingt
linear sein muss. Wenn die Information über den Stromverbrauch zur Verfügung steht,
dann steht auch eine Information über die Drehzahl und damit die Drehfrequenz der
Kettenwirkmaschine zur Verfügung.
[0036] Schließlich kann auch ein Schwingungssensor 31 vorgesehen sein, der Schwingungen
der Kettenwirkmaschine 1 ermittelt. Auch diese Schwingungen könnten sich auf die Fadenspannungsausgleichseinrichtung
11 übertragen.
[0037] Die Steuereinrichtung 25 ist mit einer Speichereinrichtung 32 verbunden. In der Speichereinrichtung
32 können Vorgaben abgelegt sein, wie die Steuereinrichtung 25 den Stellantrieb 24
ansteuern muss, damit die Fadenspannungsausgleichseinrichtung 11 bei jeder Drehzahl
optimal arbeiten kann. So kann man beispielsweise eine Zuordnung zwischen einem Geschwindigkeitsverlauf
und einem Eigenfrequenzverlauf der Fadenspannungsausgleichseinrichtung 11 hier speichern.
Diese Zuordnung kann in Form von Kurven gespeichert werden. Es ist aber auch möglich,
diese Zuordnung in Form von Tabellen zu speichern.
[0038] Die Speichereinrichtung 32 ist verbunden mit einer Eingabeeinrichtung 33. Mit Hilfe
der Eingabeeinrichtung 33 ist es möglich, unterschiedliche "Kurven" oder "Tabellen"
in die Speichereinrichtung 32 einzulesen, so dass die Abhängigkeiten bei unterschiedlichen
Kettenwirkmaschinen oder unterschiedlichen Wirkwaren, die sich beispielsweise in der
Legung, in dem verarbeiteten Material, in der Fadenspannung oder dergleichen unterscheiden,
gespeichert werden können.
[0039] Man stellt die Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung 11 zweckmäßigerweise
so ein, dass sie einen gewissen Abstand zur Arbeitsfrequenz der Kettenwirkmaschine
1 hat. Wenn die Kettenwirkmaschine 1 hochgefahren wird, dann muss man natürlich die
Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung 11 mit zunehmender Drehzahl
der Kettenwirkmaschine erhöhen. Wenn die Kettenwirkmaschine gebremst wird, muss man
die Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung 11 entsprechend absenken.
1. Kettenwirkmaschine mit einem Fadenlieferbereich (2), einem Wirkbereich (3) und einer
Fadenspannungsausgleichseinrichtung (11) zischen dem Fadenlieferbereich (2) und dem
Wirkbereich (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenspannungsausgleichseinrichtung (11) eine von außen betätigbare Stelleinrichtung
(17, 24) aufweist, mit der eine Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung
(11) veränderbar ist.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenspannungsausgleichseinrichtung (11) eine Federanordnung aufweist.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federanordnung eine Mehrzahl von Federn (14) aufweist, die über die Arbeitsbreite
der Kettenwirkmaschine verteilt angeordnet sind, wobei die Stelleinrichtung (17, 24)
auf alle Federn (14) gleichzeitig wirkt.
4. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (14) mit einer Vorspanneinrichtung verbunden sind, deren Vorspannung durch
die Stelleinrichtung (17, 24) veränderbar ist.
5. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspanneinrichtung für jede Feder (14) mindestens eine Hilfsfeder (19) mit zwei
Abschnitten aufweist, von denen ein erster Abschnitt mit der Feder (14) und ein zweiter
Abschnitt (20) mit einem Stellorgan (17) verbunden ist.
6. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellorgan als drehbar angeordnete Welle (17) ausgebildet ist, auf der die Hilfsfedern
(19) mit ihrem zweiten Abschnitt (20) drehfest festgelegt sind.
7. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (14) jeweils einen schraubenlinienförmig geführten Abschnitt (16) aufweisen,
der um die Welle (17) herumgeführt ist.
8. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung (17, 24) einen Stellantrieb (24) aufweist.
9. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb (24) mit einer Steuereinrichtung (25) verbunden ist, die den Stellantrieb
(24) ansteuert.
10. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Geschwindigkeitserfassungseinrichtung für die Arbeitsgeschwindigkeit der Kettenwirkmaschine
vorgesehen ist, die mit der Steuereinrichtung (25) verbunden ist, wobei die Steuereinrichtung
(25) den Stellantrieb (24) in Abhängigkeit vom Ausgangssignal der Geschwindigkeitserfassungseinrichtung
betätigt.
11. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeitserfassungseinrichtung eine Strommesseinrichtung (30) aufweist,
die den Strom eines Hauptantriebsmotors (26) der Kettenwirkmaschine (1) erfasst.
12. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeitserfassungseinrichtung einen Drehzahlsensor (29) aufweist.
13. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schwingungssensor (31) vorgesehen ist, der eine Schwingung der Kettenwirkmaschine
(1) erfasst und mit der Steuereinrichtung (25) verbunden ist.
14. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (25) eine Speichereinrichtung (32) aufweist, in der eine Zuordnung
zwischen einem Geschwindigkeitsverlauf und einem Verlauf der Eigenfrequenz der Fadenspannungsausgleichseinrichtung
(11) gespeichert ist.
15. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichereinrichtung (32) mit einer Eingabeeinrichtung (33) verbunden ist, mit
der die Zuordnung veränderbar ist.