[0001] Die Erfindung betrifft ein Rolltor zum Verschluss einer zumindest annährend horizontal
verlaufenden Öffnung in einem Bauwerk, mit einer Mehrzahl von einen Panzer bildenden
Lamellen, die an ihren Enden über Rollen in einem Torrahmen geführt sind.
[0002] Überwiegender Einsatzzweck für Roll-, Sektional- und andere Tore ist der Verschluss
senkrecht verlaufender Öffnungen in Gebäuden. Darüber hinaus gibt es Anforderungen
zum Verschluss von zumindest annähernd horizontal verlaufenden Öffnungen etwa von
Wartungs- oder Montagegruben. Derartige Tore sind z. B. aus der
DE 34 15 516 oder der
EP 2 258 913 an sich bekannt. Da solche Öffnungen üblicherweise großen Raum einnehmen, ist der
Platz bei geschlossenem Tor quasi verschenkt, da dieses aus Stabilitätsgründen von
Personen nicht betreten oder mit Gerät nicht belastet werden darf. Personen und Gerät
müssen außerdem häufig um die durch das Tor verschlossenen Gruben herumgehen bzw.
transportiert werden.
[0003] Damit stellt sich der vorliegenden Erfindung die Aufgabe, ein Rolltor zum Verschluss
einer horizontal verlaufenden Öffnung in einem Bauwerk zu schaffen, das ausreichend
stabil ist, die Lasten von Personen und Gerätschaften aufzunehmen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Rollen benachbarter Lamellen
versetzt zueinander in mindestens zwei parallelen, in dem Torrahmen angeordneten Bahnen
geführt sind.
[0005] Ein erster Vorschlag zur Stabilisierung solch horizontal verlaufender Rolltore sieht
also vor, dass benachbarte Lamellen versetzt zueinander in dem Rahmen des Tores in
dort vorgesehenen Bahnen geführt sind. Benachbarte Lamellen sind dabei vorzugsweise
über die komplette Länge des Panzers in unterschiedlichen Bahnen in dem Torrahmen
geführt. Hierdurch kann eine wesentlich günstigere Verteilung sämtlicher auftretender
Kräfte in Bezug auf Lamelle wie Torrahmen und eine damit einhergehende verbesserte
Stabilität des Tores erreicht werden.
[0006] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Torrahmen drei
parallel angeordnete Führungsbahnen zur Lagerung der Lamellen aufweist. Dabei sind
unterschiedliche Anordnungen der jeweils benachbarten Lamellen denkbar. Zum Beispiel
folgt einer Lamelle, deren Rolle in der äußeren Bahn geführt sind, eine Lamelle, deren
Rollen in der mittleren Bahn geführt sind und dieser wiederum eine Lamelle, deren
Rollen in der inneren Bahn geführt sind. Durch drei parallele Führungsbahnen, mit
denen drei versetzt zueinander gelagerte Lamellen einhergehen, kann eine noch bessere
Verteilung der auftretenden Kräfte und Momente realisiert werden, sodass entsprechend
ausgebildete Tore noch höhere statische und dynamische Belastungen aufnehmen können.
[0007] Ergänzend hierzu ist daran gedacht, dass der Torrahmen als die Rollen von unten und
oben aufnehmendes Gehäuse ausgebildet ist. Der Rahmen ist also so ausgebildet, dass
die Rollen von unten und zusätzlich von oben in dem Gehäuse aufgenommen und dort geführt
sind. Durch diese gehäuseartige Ausbildung des Rahmens mit Führungen der Rollen von
beiden Seiten sowie von oben und von unten ergibt sich eine besonders kompaktes Lager
für die Rollen in dem Torrahmen.
[0008] Ein Vorschlag für eine solche kompakte Ausbildung des Torrahmens sieht vor, dass
an den Innenseiten des Gehäuses Führungsbahnen für die Rollen vorgesehen sind. Zweckmäßig
dient hierzu als oberer und/oder unterer Abschluss des Gehäuses jeweils eine Platte,
an deren Innenseiten die Führungsbahnen für die Rollen vorgesehen sind. Das heißt,
die Führungen für die versetzt zueinander angeordneten Rollen benachbarter Lamellen
des Panzers, welcher das Rolltor bildet, sind in den Torrahmen bzw. dessen Gehäuse
integriert. Das Gehäuse weist hierzu eine obere und/oder untere Platte auf, die ihrerseits
an den Innenseiten mit als Führungselemente dienenden Profilen ausgerüstet sind.
[0009] Das Gehäuse wird komplettiert, indem das Gehäuse durch mindestens zwei verbundene
Metallwinkel gebildet ist. Die beschriebenen Platten sind in dieser Ausführungsform
der Erfindung als Metallwinkel, vorzugsweise als Blechwinkel ausgebildet. Das heißt,
die Platten sind über quer zur Plattenebene angeordnete Stege miteinander verbunden.
Die Stege sind folglich rechtwinklig zu der jeweiligen Platte ausgebildet und dann
über ein gemeinsames Befestigungsmittel miteinander verbunden. Damit weist das Gehäuse
ein zum Tor hin offenes U-Profil auf, das durch die beschriebenen Platten und Stege
gebildet ist. Dadurch dass die Stege aufeinander liegen, wird dem Gehäuse bzw. Torrahmen
darüber hinaus zusätzliche Kompaktheit verliehen.
[0010] Was die Führungsbahnen an den Innenseiten der oberen und der unteren Platte betrifft,
ist vorgesehen, dass als Führungsbahnen für die Rollen oberhalb und/oder unterhalb
der Rollen positionierte U-Profile dienen. Diese U-Profile sind an der oberen Platte
nach unten und an der unteren Platte nach oben orientiert, d. h. das U-Profil ist
zu der jeweiligen Rolle, die es aufnehmen soll, mit seiner offenen Seite hin angeordnet.
[0011] Alternativ zur dreireihigen Rollenführung ist auch eine zweireihige Rollenführung
denkbar. In diesem Zusammenhang ist der Vorschlag zu verstehen, wonach die Führungsbahnen
für die Rollen durch Rundstäbe begrenzt sind. Zwischen den Rundstäben bildet sich
also die Führungsbahn aus.
[0012] Ergänzend hierzu ist vorgesehen, dass die Rundstäbe intermittierend an dem Torrahmen
fixiert sind. Insbesondere ist hierbei an eine Befestigung mittels intermittierenden
Schweißnähten gedacht.
[0013] Bisher wurde speziell betont, wie die die Begehbarkeit ermöglichende hohe Stabilität
durch die Lagerung der Tore und die robuste und kompakte Ausbildung des Torrahmens
erreicht werden kann. Lamellenseitig ist hierzu ergänzend vorgesehen, dass die Lamellen
mit Wellen oder Wellenstümpfen Baugruppen bilden, wobei die Wellen im Bereich ihrer
Enden Verstärkungen aufweisen. Eine solche Baugruppe besteht also aus einer Lamelle
mit Wellen bzw. Wellenstümpfen, an deren Ende dann die Rollen positioniert sind. Da
die Lamellen sämtlich dieselbe Breite aufweisen, ist die Länge der Wellen oder Wellenstümpfe
der Lagerung angepasst, sprich über die Wellen oder Wellenstümpfe wird der Abstand
zwischen dem Lamellenende und den Rollen überbrückt. Wegen der hohen hierbei auftretenden
Kräfte, empfehlen sich Verstärkungen im Bereich der Wellen bzw. ihrer Enden.
[0014] Hierzu ist zum Beispiel daran gedacht, dass als Verstärkungen in oder an den Wellen
angeordnete Einsätze dienen, die das Profil und damit die Stabilität der Welle in
diesem Bereich verstärken.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
als Rollen kugelgelagerte Nylonrollen dienen, die den entsprechend hohen Anforderungen
genügen.
[0016] Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein besonders stabiles
Rolltor zum Verschluss einer zumindest annähernd horizontal verlaufenden Öffnung in
einem Bauwerk geschaffen ist. Dank einer besonderen Verstärkung der Baugruppe Lamelle/Welle
und vor allem der Lagerung der Lamellen im Torrahmen können die erfindungsgemäßen
Rolltore besonders hohe statische und dynamische Lasten durch Personen, Gerätschaften
etc. aufnehmen. Ein Anwendungsfall einer solchen Konstruktion liegt etwa in einem
Tor, das als oberer Abschluss der Öffnung zum Durchführen der Schwebebahnzüge aus
der darunter liegenden Werkstatt zum Wiedereinhängen in die Fahrschiene dient. Im
regulären Betrieb werden die Schwebebahnzüge von Hand aus dem Bereich der Einbringöffnung
verschoben. Hierzu muss das Rolltor geschlossen und von mehreren Personen begangen
werden. Besonders robust ist die Lagerung des Lamellenpanzers, in dem jeweils benachbarte
Lamellen seitlich versetzt zueinander schienenartig geführt sind. Jeder Rolle läuft
dabei in solch einer Führungsbahn, Rollen benachbarter Lamellen dabei in benachbarten
Führungsbahnen, welche eine Führung nach unten, oben sowie seitlich gewährleisten.
Hierzu dienen korrespondierend zu den Rollen angeordnete und ausgebildete, an den
das Gehäuse bildenden Blechwinkeln angeordnete Schienenprofile. Dank der Tatsache,
dass benachbarte Lamellen zueinander seitlich versetzt geführt sind, ist eine besonders
gute Verteilung der Lasten bewerkstelligt.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
- Figur 1
- eine teilweise durch ein Rolltor geschlossene Öffnung in einem Bauwerk,
- Figur 2
- eine Lamelle,
- Figur 3
- einen Torrahmen mit zwei Führungsbahnen im Schnitt,
- Figur 4
- einen Torrahmen mit zwei Führungsbahnen in Draufsicht,
- Figur 5
- einen Torrahmen mit drei Führungsbahnen im Schnitt und
- Figur 6
- einen Torrahmen mit drei Führungsbahnen in Draufsicht.
[0018] Figur 1 zeigt in einer grob vereinfachten Skizze eine horizontal verlaufende Öffnung
13 in einem Bauwerk, zum Beispiel eine Wartungs- oder Montagegrube. Das in diesem
Ausführungsbeispiel gezeigte Tor 1 dient als oberer Abschluss der Öffnung 13 zum Durchführen
der Schwebebahnzüge aus der darunter liegenden Werkstatt zum Wiedereinhängen in die
Fahrschiene. Das Rolltor 1 ist im Wesentlichen durch eine Vielzahl von Lamellen gebildet,
von denen hier drei beispielhaft mit den Bezugszeichen 2, 3 und 4 versehen sind. Ein
solches Rolltor 1 weist eine Breite von bis zu ca. 4 m auf und überdeckt eine lichte
Öffnung mit einer Länge von rund 15 m. Sämtliche der Lamellen bilden miteinander einen
Panzer 14. An ihren Enden 8, 9, 10 sind die Lamellen 2, 3, 4 in dem Torrahmen 12 über
hier nicht erkennbare Rollen geführt. Mit dem Bezugszeichen 46 ist angedeutet, dass
das Rolltor an Ende der Öffnung 13 aufgewickelt werden kann.
[0019] Gegenstand von Figur 2 ist die Darstellung einer Lamelle 2, gebildet durch ein umlaufendes
Profil 44, das an den Enden der Lamelle Anschlüsse 42, 43 für benachbarte Lamellen
vorsieht. Das Profil 44 ist mit einer Füllung 45 aus einem Kunststoff versehen, bei
dem es sich beispielhaft um Polyurethan-Schaum handelt.
[0020] In Figur 3 ist der Torrahmen 12 einer Ausführungsform der Erfindung mit jeweils zwei
Führungsbahnen 15, 16 bzw. Rollen 5, 6 dargestellt. Der Torrahmen 12 lagert bauwerkseitig
auf einem Auflager 41. Auf diesem ist zunächst ein Blechwinkel montiert, der eine
längere Platte 20 und einen dazu rechtwinklig angeordneten Steg 23 aufweist. Über
ein Befestigungsmittel 47 ist der Steg 23 mit dem benachbarten Steg 24 verbunden,
welcher wiederum mit der Platte 19 zusammen einen weiteren Blechwinkel bildet. Damit
ist ein Gehäuse 18 geschaffen, das als Führung für die hier zwei versetzt zueinander
positionierten Rollen 5, 6 dient. Diesen Rollen 5, 6 sind Führungsbahnen 15, 16 zugeordnet,
wozu zwei Rundstäbe 25, 26 dienen, es ist also hier nur eine Führung im unteren Bereich
der Rollen 5, 6 realisiert. Am Ende der Platte 19 befindet sich ein Anschlag 30 für
die Welle 27, an deren Enden die jeweiligen Rollen 5, 6 angeordnet sind. Die Welle
27 ist an diesem Ende 29 verstärkt ausgebildet, als solch eine Verstärkung 37 dient
ein Einsatz 38 in der Welle 27.
[0021] Ergänzend dazu zeigt Figur 4 in Draufsicht die seitlich versetzt zueinander gelagerten
Rollen 5, 6. Diese sind in den Bahnen 15, 16 parallel zueinander geführt. Abgegrenzt
sind diese Bahnen 15, 16 einerseits durch die Stege 23, 24 und dann untereinander
durch die Rundstäbe 25, 26. Letztere sind intermittierend an dem Blechwinkel befestigt
und zwar über hier beispielhaft mit den Bezugszeichen 48, 49 und 50 bezeichnete Schweißnähte.
[0022] Figur 5 zeigt die Ausführungsform der Erfindung mit drei parallel angeordneten Rollen
5, 6, 7 in drei ebenfalls parallel angeordneten Führungsbahnen 15, 16, 17. Diese sind
abgegrenzt durch die U-Profile 31-36, die eine besonders enge, schienenartige Führungsbahn
15, 16, 17 ausbilden. Die U-Profile 31, 32, 33 sind an der Innenseite 21 der oberen
Platte 19 und die U-Profile 34, 35, 36 an der Innenseite 22 der unteren Platte 20
befestigt, vorzugsweise angeschweißt. Die jeweilige Rolle 5, 6, 7 befindet sich an
einer Welle 27, genauer gesagt an deren Ende, die zusätzlich eine als Einsatz 38 ausgebildete
Verstärkung 37 in diesem hohen Belastungen ausgesetzten Endbereich aufweist.
[0023] Schließlich zeigt Figur 6 die Draufsicht auf den Torrahmen 12 im Schnitt und die
Lamellen, wobei hier beispielhaft jeweils zwei Lamellen 2, 3, zwei Wellen 27, 28 und
zwei Rollen 5, 6 dargestellt sind. Dabei bilden die Lamellen 2, 3 und die Wellen 27,
28, letztlich auch mit den Rollen 5, 6, eine Baugruppe. Führungsbahnen finden sich
insgesamt drei, bezeichnet mit den Bezugszeichen 15, 16 und 17, gebildet durch die
jeweiligen schienenartig ausgebildeten U-Profile 34, 35, 36. Deutlich wird hier auch,
dass die Lamellen 2, 3 an ihren Enden 8, 9 bündig mit dem Torrahmen 12 abschließen
und in diesem dann in den Schienen 15, 16, 17 geführt sind.
1. Rolltor (1) zum Verschluss einer zumindest annährend horizontal verlaufenden Öffnung
(13) in einem Bauwerk, mit einer Mehrzahl von einen Panzer (14) bildenden Lamellen
(2, 3, 4), die an ihren Enden (8, 9, 10) über Rollen (5, 6, 7) in einem Torrahmen
(12) geführt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollen (5, 6, 7) benachbarter Lamellen (2, 3, 4) versetzt zueinander in mindestens
zwei parallelen, in dem Torrahmen (12) angeordneten Bahnen (15, 16, 17) geführt sind.
2. Rolltor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Torrahmen (12) drei parallel angeordnete Führungsbahnen (15, 16, 17) aufweist.
3. Rolltor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Torrahmen (12) als die Rollen (5, 6, 7) von unten und oben aufnehmendes Gehäuse
(18) ausgebildet ist.
4. Rolltor nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den Innenseiten (21, 22) des Gehäuses (18) Führungsbahnen (15, 16, 17) für die
Rollen (5, 6, 7) vorgesehen sind.
5. Rolltor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (18) durch mindestens zwei miteinander verbundene Metallwinkel (19, 20)
gebildet ist.
6. Rolltor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Führungsbahnen (15, 16, 17) für die Rollen (5, 6, 7) oberhalb und/oder unterhalb
der Rollen (5, 6, 7) positionierte U-Profile (31-36) dienen.
7. Rolltor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsbahnen (15, 16, 17) für die Rollen (5, 6, 7) durch Rundstäbe (25, 26)
begrenzt sind.
8. Rolltor nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rundstäbe (25, 26) intermittierend an dem Torrahmen (12) fixiert sind.
9. Rolltor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellen (2, 3, 4) mit Wellen (27, 28) oder Wellenstümpfen Baugruppen bilden,
wobei die Wellen (27, 28) oder Wellenstümpfe im Bereich ihrer Enden (29) Verstärkungen
(37) aufweisen.
10. Rolltor nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Verstärkungen (37) in den Wellen (27) oder Wellenstümpfen angeordnete Einsätze
(38) dienen.
11. Rolltor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Rollen (5, 6, 7) kugelgelagerte Nylonrollen dienen.