[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen eines Rolladens an einer Wickelwalze.
[0002] Wegen der heute erforderlichen Maßnahmen zur Wärmedämmung sind an den stark isolierten
Rolladen-Sturzkästen oft nur noch kleine (oder gar keine) Revisionsöffnungen vorhanden,
die zudem nicht an der Rauminnenseite, sondern nur von außen zugänglich sind. Ebenso
ist es bei den bisher herkömmlichen, im Mauerwerk integrierten Rolladen-Sturzkästen
häufig nicht möglich, Rolläden vor feststehenden Fensterflügeln an der dem Zimmer
zugewandten Innenseite zu reinigen, ohne den Revisionsdeckel, der oft verputzt oder
übertapeziert wurde, zu öffnen. Schäden an der Zimmerwand-Innenseite sind dann nicht
zu vermeiden.
[0003] Aus der
DE 20 2008 011 566 UI ist eine Vorrichtung zum Verbinden eines Rollvorhangs mit einer Wickelwelle bekannt,
wobei mindestens ein streifenförmiges, rinnenartig ausgebeultes und elastisch in eine
Flachgestalt verformbaren Querschnitt aufweisendes, aus blattfederartigem Material
bestehendes Federelement, das einerseits über ein Verbindungsglied mit dem Rollvorhang
und andererseits über eine Halteschale mit der Wickelwelle verbunden wird, wobei die
Halteschale, die zur wellenseitigen Verbindung dient, an ihrer Durchgangsöffnung mit
einem Radius versehen ist, der es ermöglicht, daß das gestreckte Federelement kurz
nach Verlassen dieser Öffnung seine rinnenförmig ausgebeulte Form einnehmen kann und
ein Weiterdrehen der Welle über die tangentiale Stellung des Federelementes zur Welle
hinaus verhindert, während sich das Federelement beim Aufwickeln über nahezu die gesamte
Länge in seine Flachgestalt verformt.
[0004] Aus der
FR 2 778 692 A1 ist eine Vorrichtung zum Befestigen eines Rolladens an einer Wickelwelle bekannt,
wobei aus mehreren steifen Metallprofilen ein Arm gebildet wird, der einerseits an
der Wickelwelle befestigt ist und andererseits zur Befestigung des Rolladens dient.
[0005] Die
US 962,879 A beschreibt eine Vorrichtung zu Spannen eines Vorhangs, die einen federgespannten
Haken umfaßt.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu schaffen, die das Befestigen
eines Rolladens an einer Wickelwelle auch bei kleinen, nur von außen zugänglichen
Revisionsöffnungen im Rolladen-Sturzkasten ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein an der Wickelwalze befestigtes
Gurt-, Feder- oder Gliederband vorgesehen ist, wobei ein fest mit der Wickelwalze
verbundener Fanghaken und ein an dem Ende des Gurt-, Feder- oder Gliederbandes angebrachter
Fangbolzen zum selbständigen Öffnen des Gurt-, Feder- oder Gliederbandes beim Aufwickeln
des Rolladens aufgrund der Zuglast vorgesehen sind und wobei am Ende des Gurt-, Feder-
oder Gliederbandes ein Aufhängeprofil zum Befestigen des Rolladens vorgesehen ist.
[0008] Diese Vorrichtung ermöglicht es, den Rolladen nach Abnahme der Führungsschienen außen
vor dem Fenster durch die Austrittsöffnung des Sturzkastens abzunehmen. Das Fanghakensystem
öffnet sich selbständig bei anhängender Last, so daß der Rolladen und die Gurt-, Feder-
oder Gliederbänder ganz abgewickelt werden können und die obere Befestigung des Rolladens
an den Gurt-, Feder- oder Gliederbändern zum Lösen oder Befestigen des Rolladens zugänglich
wird. Bei fertig montiertem Rolladen muß hingegen der Widerstand des fest geschlossenen
Rolladens zuverlässig erkannt werden, damit die Antriebswalze, insbesondere bei elektrischen
Rolläden, zum Stillstand kommt und der Rolladen auch nicht von außen hochgeschoben
werden kann. Dies wird dadurch erreicht, daß sich der Fanghaken beim Ablassen des
Rolladens durch den auftretenden Widerstand über den Fangbolzen schiebt.
[0009] Vorteilhaft ist bei der Erfindung auch, daß die Wickelwalze trotz enger Revisionsöffnung
leichter montiert werden kann. Um optimale Ballendurchmesser des Rolladens zu erreichen,
benutzt man bisher Wickelwalzen mit aufgeschobenen Achsenringen, die den Walzendurchmesser
erhöhen. Die durch die Achsenringe verdickten Wickelwalzen können schlechter durch
die engen Revisionsöffnungen in die Sturzkästen eingesetzt werden. Die Gurt-, Feder-
oder Gliederbänder ersetzen diese Achsenringe, wenn sie als erste Lage auf der Antriebswalze
beim Einziehen des Rolladens gewickelt werden.
[0010] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß sich das Gurt-,
Feder- oder Gliederband im abgewickelten Zustand von der in einem Sturzkasten angeordneten
Wickelwalze durch die Austrittsöffnung des Sturzkastens hindurch erstreckt.
[0011] Dies ermöglicht es, den Rolladen außerhalb des Sturzkastens mit dem Gurt-, Feder-
oder Gliederband zu verbinden und ihn dann in den Sturzkasten einzuführen.
[0012] Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Aufliängeprofil mit einer seitlichen
Arretierung versehen ist.
[0013] Nach Lösen der Arretierung kann der Rolladen von dem Aufhängeprofil entfernt werden.
[0014] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen erläutert.
[0015] Es zeigen
- Fig. 1
- die Funktion der Vorrichtung beim Auf- oder Abwickeln des Rolladens,
- Fig. 2
- das geöffnete Fangsystem beim Abwickeln zur Demontage des Rolladens,
- Fig. 3
- den Zustand der Vorrichtung bei fest geschlossenem Rolladen,
- Fig. 4
- die Vorrichtung bei abgewickeltem Rolladen,
- Fig. 5
- die Aufhängeprofile.
[0016] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist das Gurt-, Feder- oder Gliederband 1 um die Wickelwalze
6 gewickelt. Der Fanghaken 2, der fest mit der Wickelwalze 6 verbunden ist sowie der
an dem Ende des Gurt-, Feder- oder Gliederbandes 1 angebrachte Fangbolzen 3 bilden
das Fanghakensystem, das hier durch die Zuglast des Rolladens 5 geöffnet ist, der
an den Aufhängeprofilen 4 befestigt ist und in den Führungsschienen 8 läuft.
[0017] In Fig. 2 ist das geöffnete Fanghakensystem dargestellt. Unter der Zuglast des Rolladens
5 gibt der Fanghaken 2 den Fangbolzen 3 frei und das Gurt-, Feder- oder Gliederband
1 kann ganz abgewickelt werden. Beim Anhängen des Rolladens 5 erfolgt das Aufwickeln
ebenfalls entsprechend der Abbildung.
[0018] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß der Fanghaken 2 den Fangbolzen 3 umschlossen hat
und das Gurt-, Feder- oder Gliederband 1 den Längenunterschied durch Abheben von der
Wickelwalze 6 ausgleicht.
[0019] Fig. 4 zeigt die Vorrichtung in der Stellung, in der die Montage bzw. Demontage des
Rolladens 5 bei abgenommenen Führungsschienen 8 erfolgt. Durch Lösen der seitlichen
Arretierung 7 kann das Aufhängeprofil 4 seitlich herausgezogen werden und der Rolladen
5 von der Vorrichtung getrennt und abgenommen werden.
[0020] Fig. 5 zeigt die Aufhängeprofile 4, über die der Rolladen 5 mit der Vorrichtung verbunden
oder von ihr getrennt werden kann, nachdem die Arretierungen 7 gegen das Verschieben
gelöst wurden.
1. Vorrichtung zum Befestigen eines Rolladens (5) an einer Wickelwalze (6), dadurch gekennzeichnet, daß ein an der Wickelwalze (6) befestigtes Gurt-, Feder- oder Gliederband (1) vorgesehen
ist, wobei ein fest mit der Wickelwalze (6) verbundener Fanghaken (2) und ein an dem
Ende des Gurt-, Feder- oder Gliederbandes (1) angebrachter Fangbolzen (3) zum selbständigen
Öffnen des Gurt-, Feder- oder Gliederbandes (1) beim Aufwickeln des Rolladens (5)
aufgrund der Zuglast vorgesehen sind und wobei am Ende des Gurt-, Feder- oder Gliederbandes
(1) ein Aufhängeprofil (4) zum Befestigen des Rolladens (5) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Gurt-, Feder- oder Gliederband (1) von der in einem Sturzkasten angeordneten
Wickelwalze (6) durch die Austrittsöffnung des Sturzkastens hindurch erstreckt.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufhängeprofil (4) mit einer seitlichen Arretierung (7) versehen ist.