[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Montage bzw. Demontage eines Bauteils
an bzw. in einer stationären Gasturbine und ein Verfahren dazu.
[0002] Stationäre Gasturbinen sind aus dem umfangreichen Stand der Technik längst bekannt.
Ein Typus der bekannten stationären Gasturbinen ist mit über den Umfang gleichmäßig
verteilten Brennkammern ausgestattet, welche jeweils als Rohrbrennkammer oder auch
als Can-Brennkammer bezeichnet werden. Jede dieser Rohrbrennkammern umfasst stets
einen im Gasturbinengehäuse sitzenden Brenner mit einem Brennerrohr, an dem sich ein
Übergangsrohr - im Englischen auch als "Transition" bezeichnet - anschließt. Die Übergangsrohre
leiten das in den einzelnen zylindrischen Brennerrohren entstandene Heißgas in einen
Ringkanal über. Hierzu haben die Übergangsrohre brennerseitig einen kreisrunden Querschnitt,
der ausgangsseitig in einen sektorförmigen Querschnitt übergeht. Die sektorförmigen
Querschnitte aller Übergangsrohre liegen in der Regel in Umfangsrichtung aneinander,
so dass das in den einzelnen Rohrbrennkammern erzeugte Heißgas verlustarm in den Ringkanal
der Gasturbine überführt werden kann. Im Ringkanal sind die in der Turbine angeordneten
Turbinenschaufeln stufenweise angeordnet.
[0003] Im Service-Fall, sofern der Austausch eines der Brenner, der Brennerrohre oder der
Übergangsrohre erforderlich ist, müssen bisher Monteure die Befestigung des betreffenden
Gasturbinen-Bauteils lösen, wonach dieses dann durch die im Gehäuse angeordnete Brenneröffnung
händisch oder mit Hilfe eines Hebezeugs aus dem Gehäuseinneren herausgenommen werden
kann. Danach und auch während des Zusammenbaus der Gasturbine sind dann funktionsfähige
einzusetzende Bauteile ebenso mit Hilfe des Hebezeugs zur Gasturbine und dann anschließend
in diese hinein zu bewegen.
[0004] Besonders an bzw. in der unteren Gehäusehälfte zu lösende bzw. zu befestigende Bauteile
sind mit dem Hebezeug in nur unzureichender Art und Weise an ihren Bestimmungsort
zu transportieren, da das Gasturbinengehäuse den Weg des Hebezeugs bzw. dessen Seile
oder Ketten teilweise blockiert.
[0005] Zur Erleichterung dieser Arbeit ist aus dem
US-Patent 5,921,075 ein Brenneraustauschsystem bekannt, bei dem an einer Umfangsflanschverbindung zweier
axial benachbarter Teile des Gasturbinengehäuses eine Schiene befestigt wird, entlang
derer ein aufwändig gestalteter Schlitten zum Transport des zu montierenden Brenners
verfahrbar ist. Der Schlitten ist mit einem Gelenk sowie mit einem translatorisch
verschiebbaren Brennerträger ausgestattet, um einzelne Brenner der Gasturbine zu ihrem
Bestimmungsort transportieren zu können. Mit Hilfe des bekannten Brenneraustauschsystems
können auch die Übergangsrohre aus dem Inneren der Gasturbine entnommen oder in das
Innere der Gasturbine eingesetzt werden.
[0006] Nachteilig an der bekannten Vorrichtung ist jedoch, dass diese sehr raumgreifend
ist und einen vergleichsweise großen Bewegungsraum um das Gasturbinengehäuse herum
benötigt. Dieser freie Bewegungsraum ist dabei derartig groß, dass dessen äußerster
Radius weit größer ist als der äußerste Radius des Gasturbinengehäuses. Dieser Bewegungsraum
steht jedoch nicht immer zur Verfügung. Weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung
ist, dass aufgrund der vergleichsweise langen und frei endenden Gestänge am Schlitten
und den beträchtlichen Gewichten der auszutauschenden Bauteile wie Brenner und Übergangsrohre
diese nur unzureichend genau gegenüber der Bauteilöffnung, durch die sie in die Gasturbine
eingebracht werden sollen, positioniert werden können.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung einer Vorrichtung zur Montage
bzw. Demontage eines Bauteils an bzw. in einer stationären Gasturbine, welche einerseits
vergleichsweise kleinbauend ist und andererseits eine passgenaue Positionierung des
betreffenden Bauteils an bzw. in der stationären Gasturbine ermöglicht. Weitere Aufgabe
der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Montage und Demontage eines
Bauteils einer stationären Gasturbine, welches ohne einen besonders großen Bedarf
an Montageraum vergleichsweise schnell durchführbar ist.
[0008] Die auf die Vorrichtung gerichtete Aufgabe wird mit einer solchen gemäß den Vorrichtungsmerkmalen
nach Anspruch 1 gelöst. Die auf das Verfahren gerichtete Aufgabe wird mit einem solchen
gemäß Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung und des Verfahrens
sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben. Soweit nichts anderes angegeben
ist, sind die Merkmale unterschiedlicher Unteransprüche in beliebiger Weise miteinander
kombinierbar.
[0009] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Vorrichtung zur Montage bzw. Demontage eines
Bauteils an bzw. in einer stationären Gasturbine ein Schienensystem mit einem daran
entlang verfahrbaren Rahmenwagen, an dem eine Einführeinheit mit einer daran längs
einer Verschiebeachse verschiebbaren Trägereinheit für das Bauteil angeordnet ist,
umfasst, wobei das Schiebesystem zweispurig ist - also zwei Schienen umfasst - und
die Verschiebeachse quer zur von den Schienen aufgespannten Ebene sich zwischen den
beiden Schienen hindurch erstreckt. Der Rahmenwagen, die Einführeinheit und die Trägereinheit
- mit oder ohne daran temporär befestigtem Bauteil, wird nachfolgend auch als verfahrbare
Einheit bezeichnet.
[0010] Der Erfindung liegt somit die Erkenntnis zugrunde, dass die Befestigung des aus dem
Stand der Technik bekannten Schienensystems an dem Gehäuseflansch der Gasturbine unvorteilhaft
ist. Eine einführöffnungsnahe Befestigung des Schienensystems ist konstruktiv wesentlich
günstiger. Da an diesem Teil des Gehäuses jedoch nur begrenzt Raum zur Verfügung steht,
schlägt die Erfindung vor, ein zweispuriges Schienensystem zu verwenden. In diesem
Fall können die Schienen und die daran gleitenden oder rollenden Komponenten kleinbauender
ausgestaltet sein als bei einer Ausgestaltung mit nur einer Schiene. Um dabei eine
besonders kleinbauende Vorrichtung insgesamt zu erhalten, ist vorgesehen, dass die
beiden Schienen beidseits der Einführöffnung für das betreffende Bauteil - also in
Bezug auf die Maschinenachse der Gasturbine weiter innen und weiter außen - am Gehäuse
der Gasturbine befestigt werden können. Das zu montierende oder demontierende Bauteil
kann dann zwischen den beiden Schienen hindurch montiert werden, indem die Trägereinheit
längs einer Verschiebeachse verschiebbar ist, welche Verschiebeachse quer zu einer
Ebene steht, die zwischen den beiden Schienen aufgespannt ist. Die Schienen sind folglich
so weit voneinander entfernt, dass bei an der Gasturbine befestigter Vorrichtung die
Einführöffnung vollständig frei ist. Das betreffende Bauteil kann so ohne weiteres
längs der Verschiebeachse zwischen den beiden Schienen hindurch in die Gasturbine
hinein bzw. aus der Gasturbine hinaus bewegt werden. Weiter wurde erkannt, dass mit
dem zweispurigen Schienensystem gleichzeitig eine wesentlich höhere Steifigkeit und
Festigkeit der Vorrichtung erzielt insgesamt werden kann, da die Gewichtskräfte des
Bauteils und auch der Vorrichtung selber über die Trägereinheit, den Tragschienen
und den Rahmenwagen dann über mehrere Angriffspunkte in das Schienensystem und von
dort aus weiter in das Gehäuse der Gasturbine verteilt abgeleitet werden.
[0011] Weiterer Vorteil ist, dass in Bezug auf die Mittelachse der Gasturbine kein derartig
großer Durchmesser für den Bewegungsraum der Montagevorrichtung erforderlich ist wie
beim Stand der Technik, da selbst die äußere Schiene des Schienensystem innerhalb
des äußersten Durchmessers des Gehäuses der Gasturbine angesiedelt ist.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Das Schienenssystem ist entweder als endlose Kreisbahn oder als Kreisbogen ausgebildet.
Vorzugsweise ist jedoch das Schienensystem als endlose Kreisbahn ausgebildet, so dass
mit Hilfe dieser endlosen Kreisbahn der Rahmenwagen sowie die daran angeordnete Einführeinheit
und Trägereinheit jede an der Gasturbine angeordnete Einführöffnung anfahren kann.
Bei einem als Kreisbogen ausgeschaltetem Schienensystem wäre dies mehrfach zu demontieren
und an einer anderen Umfangsposition erneut zu montieren. Beide Ausgestaltungen verkürzen
die Rüstzeit zur Vorbereitung der Montage bzw. Demontage des Bauteils an bzw. in der
stationären Gasturbine.
[0014] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Schienensystem für jede
Schiene mehrere Schienenhalter zur Befestigung des Schienensystems an der Gasturbine.
Die Schienenhalter können dabei modular ausgestaltet sein, um diese an den Einführöffnungen
des Brenners befestigen zu können. Das Schienensystem kann aber auch neben den Einführöffnungen
befestigt sein, beispielsweise auch durch Bolzen.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst der Rahmenwagen je Schiene
des Schienensystems zumindest zwei auf der jeweiligen Schiene synchron verfahrene
Rollenwagen, welche vorzugsweise jeweils zumindest zwei Rollen umfassen. Mit Hilfe
der insgesamt vier Rollenwagen und somit insgesamt acht Rollen ist eine sichere Befestigung
des Rollenwagens an dem zweispurigen Schienensystem möglicht, ohne dass weitere Hilfsmittel
ein Entgleisen des entlang des Umfangs der Gasturbine verfahrbaren Rahmenwagens verhindern
müssen. Zudem lassen sich damit die Gewichtskräfte der verfahrbaren Einheit und des
zu montierenden Bauteils über vier Eckpunkte des Rahmenwagens - exakter gesagt über
die acht Rollen - wesentlich weiträumiger verteilt als beim Stand der Technik in das
Schienensystem und das Gasturbinengehäuse ableiten. Dies vermeidet eine punktuelle
Belastung, was größere Komponenten für die Vorrichtung erfordern würde.
[0016] Vorzugsweise sind die Rollen an denjenigen Seiten der Schienen abrollbar, die jeweils
der anderen Schienen zugewandt sind. Mit anderen Worten: die Rollen drücken jeweils
mit ihrer Abrollfläche gegen die Innenseite der jeweiligen Schiene, so dass prinzipiell
die beiden Schienen von den Rollen geringfügig auseinander gepresst werden. Die Rollen
sind vorzugsweise als Umlenkrollen ausgestaltet, so dass prinzipiell die Rollfläche
beidseitig von einem Spurkranz begrenzt ist. Damit ist gleichzeitig ein Formschluss
zwischen der jeweiligen Schiene und den betreffenden Rollen gegeben, so dass ein Entgleisen
des Rahmenwagens von dem Schienensystem für jede Umfangsposition des Rahmenwagens
auf dem Schienensystem sicher verhindert ist.
[0017] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Einführeinheit zumindest
zwei Linearschienen aufweisende Tragschienen, entlang welcher die Trageinheit verschiebbar
ist. Hierdurch ist eine geführte Bewegung des Bauteils beim Einbringen in die Gasturbine
bzw. bei der Entnahme aus der Gasturbine gewährleistet. Dies verhindert einen ungewünschten,
zufälligen Kontakt von Bauteil und Gehäuse, was die beiden Elemente vor Beschädigungen
schützt.
[0018] Weitere Ausführungsformen der Erfindung, weitere Merkmale sowie mit den Merkmalen
einher gehende Vorteile werden in der nachfolgenden Figurenbeschreibung angegeben.
Es zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines Gehäuseabschnitts für stationäre Gasturbinen,
- Figur 2
- eine perspektivische, schematische Darstellung eines Gehäuseteils der Gasturbine mit
der Vorrichtung umfassend ein am Gehäuse befestigtes Schienensystem sowie eine längs
des Schienensystems verfahrbare Einheit,
- Figur 3
- eine Alternative zu dem in Figur 2 dargestellten Schienensystem,
- Figur 4
- eine Seitenansicht der an dem Gasturbinengehäuse befestigten Vorrichtung zur Montage
und Demontage von Gasturbinenbauteilen,
- Figur 5, 6
- zwei unterschiedliche Befestigungen von Rollenwagen am Rahmenwagen und
- Figur 7
- eine alternative Ausgestaltung, bei der anstelle des Schienensystems der Rahmenwagen
unmittelbar mit dem Gehäuse der Gasturbine befestigt ist.
[0019] Gleiche Bauteile sind in allen Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen.
[0020] In Figur 1 ist ein Teil des Gehäuses 10 einer stationären Gasturbine in perspektivischer
Darstellung gezeigt. Das Gehäuseteil umfasst eine untere Hälfte 12 sowie eine obere
Hälfte 14, welche flanschartig in einer Teilungsebene 16 aneinanderliegen und deren
Flansche miteinander verschraubt sind. Jede Hälfte weist dabei einen koaxialen Wandabschnitt
17 und einen dazu steil angestellten Wandabschnitt 21 auf. Im Wandabschnitt 21 jeder
Hälfte 12, 14 sind Öffnungen 18 vorgesehen, die insgesamt alle auf einem gedachten
Kreis liegen, welcher konzentrisch zur Maschinenachse 19 ist. Bei den Öffnungen 18
handelt es sich um Brenner- bzw. Einführöffnungen. In der unteren Hälfte 12 ist in
einer der Öffnungen 18 ein Brenner 20 eingesetzt, wodurch die Öffnung 18 verschlossen
ist. Durch die Öffnung 18 können auch andere Bauteile der Gasturbine in das Innere
eingebracht werden, wenn das Abheben der oberen Hälfte 14 des Gehäuses 10 zu aufwändig
ist. Bei den Bauteilen kann es sich um aus dem Stand der Technik bekannte Brennerrohre
oder auch Übergangsrohre handeln.
[0021] Um einen weiter vereinfachten als auch gefährdungsarmen Ausbau des Brenners 20, des
Brennerrohres oder auch des Übergangsrohrs zu ermöglichen und gleichzeitig eine platzsparende
Konstruktion anzugeben, ist die Verwendung einer Vorrichtung 22 (Figur 2) zur Montage
und Demontage dieser Gasturbinenbauteile vorgesehen. Obwohl das nachfolgende Ausführungsbeispiel
lediglich den Einbau eines Brenners der Gasturbine beschreibt, ist dieses nicht limitierend.
Selbstverständlich ist die Vorrichtung 22 auch zum Ausbau eines Brenners geeignet.
Des Weiteren können anstelle des Brenners auch Übergangsrohre mit Hilfe der Vorrichtung
22 montiert oder demontiert werden.
[0022] In Figur 2 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit für die Erfindung nicht weiter
relevante Teile des Gehäuses und der Gasturbine nicht dargestellt. Die Öffnungen 18
sind an dem Wandabschnitt 21 des Gasturbinengehäuses 10 angesiedelt, welche in Bezug
auf die Radialrichtung der Maschinenachse 19 vergleichsweise nur geringfügig abgewinkelt
ist.
[0023] Die Vorrichtung 22 umfasst ein Schienensystem 23 mit zwei Schienen, einer äußeren
Schiene 25 und einer inneren Schiene 26. Die Begriffe "innen" und "außen" beziehen
sich auf die Maschinenachse 19 der Gasturbine. Jede Schiene 25, 26 ist über mehrere
Schienenhalter 28 am Wandabschnitt 21 befestigt. Die innere Schiene 26 kann ergänzend
oder alternativ auch am koaxialen Wandabschnitt 17 befestigt sein. Die Vorrichtung
22 umfasst ferner eine längs der Schienen 25, 26 verfahrbare Einheit 35. Diese Einheit
35 weist einen Rahmenwagen 30, eine am Rahmenwagen 30 befestigte Einführeinheit 36
mit einer daran längs verschiebbaren Trägereinheit 40 auf. An der Trägereinheit 40
ist das zu montierende Bauteil - gemäß Figur 2 ein Brenner 50 - für die Rohrbrennkammern
der Gasturbine angeschraubt. In einer der Öffnungen 18 ist ein weiterer Brenner 50
bereits befestigt.
[0024] Figur 3 zeigt im Gegensatz zu Figur 2 eine alternative Vorrichtung 22, die sich im
Wesentlichen von der Vorrichtung 22 nach Figur 2 darin unterscheidet, dass das Schienensystem
23 sich lediglich über einen Kreisbogen des Umfangs des Gasturbinengehäuses 10 erstreckt
und nicht - wie in Figur 2 - als endlose Kreisbahn ausgestaltet ist.
[0025] Wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich, ist an jeder Ecke 27 des Rahmenwagens 30
ein Rollenwagen 32 mit je zwei Rollen vorgesehen. Die Rollen 34 sind in Form von Umlenkrollen,
also mit einem beidseitigen Spurkranz ausgebildet, so dass die Rollen 34 nicht von
den Schienen 25, 26 seitlich abrutschen können. Der Rahmenwagen 30 und somit auch
die Einführeinheit 36 samt der Trägereinheit 40 sind entlang der Schienen 25, 26 in
Umfangsrichtung des Gasturbinengehäuses 10 verschiebbar, was durch den Doppelpfeil
52 dargestellt ist. Gleichzeitig ist die Trägereinheit 40 längs eines Schienensystems
23 verschiebbar, was mit Hilfe des Doppelpfeils 54 dargestellt ist. Somit stehen Fahrweg
des Rahmenwagens 30 und Verschiebeachse der Trägereinheit 40 quer zueinander.
[0026] Mit Hilfe der in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Vorrichtungen 22 ist eine vergleichsweise
einfache sowie passgenaue Montage bzw. Demontage eines Bauteils, beispielsweise eines
Brenners 50 an bzw. in der stationären Gasturbine möglich. Um den Brenner 50 an dem
Gehäuse 10 der Gasturbine zu montieren, ist zuerst das Schienensystem 23 mit den Schienen
25, 26 an dem Gehäuse 10 der Gasturbine anzuordnen. Anschließend wird der Rahmenwagen
30 mit der daran angeordneten Einführeinheit 36 und mit einer daran längs einer Verschiebeachse
verschiebbaren Trägereinheit 40 in das Schienensystem 23 eingesetzt. Gleichzeitig
wird an einem Haken 56 der verschiebbaren Einheit 35 ein Seilzug befestigt, an dem
die Einheit 35 dann hängt. Mit Hilfe des Seilzugs kann die Einheit 35 zu jeder beliebigen
Position bewegt werden, ohne dass Monteure die Gewichtskraft der Einheit 35 und des
Brenners halten müssen. In einer Zwölf-Uhr-Position kann der Brenner 50 an der Trägereinheit
40 temporär für den letzten Abschnitt des Transportwegs befestigt werden. Durch die
Veränderung der Länge des Seilzugs kann mit Hilfe der verfahrbaren Einheit 35 der
Brenner 50 an diejenige Öffnung 18 transportiert werden, an der der Brenner 50 befestigt
werden soll. Dort wird die Einheit 35 dann gegen eine weitere Bewegung gesichert,
was einerseits den Seilzug entlastet und andererseits eine besonders exakte Ausrichtung
des Brenners 50 gegenüber der Öffnung 18 ermöglicht. Anschließend wird die Trägereinheit
40 längs ihrer Verschiebeachse verschoben, so dass währenddessen der Brenner 50 durch
die Öffnung 18 in das Innere der Gasturbine ohne einen bauteilschädigenden Kontakt
eintaucht. Nach Erreichen der Endposition kann ein am Brenner 50 angeordneter Flansch
51 mit einem um die Öffnung 18 angesiedelten Flansch 58 verschraubt werden. Danach
wird der Brenner 50 von der Trägereinheit 40 gelöst, wonach die Montage des betreffenden
Brenners 50 abgeschlossen ist. Anschließend fährt die verfahrbare Einheit 35 zurück
zu einer Ladeposition, in der das nächste zu montierende Bauteil an der Trägereinheit
40 befestigt werden kann.
[0027] Dabei ist von besonderem Vorteil, dass die zu montierenden Bauteile an einer gut
zugänglichen Stelle in einer "Ladeposition" an der verfahrbaren Einheit 35 montiert
werden können und durch eine Art Revolversystem in eine weniger gut zugängliche Montageposition
transportiert werden kann. Insbesondere sind dabei die in der unteren Gehäusehälfte
angeordneten Öffnungen 18 als vergleichsweise schwer zugänglich einzustufen, da diese
ohne die Bereitstellung einer derartigen Vorrichtung 22 nur unzureichend mit Hilfe
eines Ladekrans mit Brennern 50 bestückt werden können. Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung
22 ist die Tatsache, dass Montageschritte zum Teil parallel ausgeführt werden können.
So ist es z.B. denkbar, dass ein mit Hilfe des Rahmenwagens 30 positionierter Brenner
50 erst hilfsweise an seiner Öffnung 18 befestigt und danach die Befestigung an der
Trägereinheit 40 gelöst wird. Anschließend steht der Rahmenwagen 30 samt Trägereinheit
40 zur Bestückung mit dem nächsten zu montierenden Brenner 50 zur Verfügung, wobei
währenddessen der erst hilfsweise befestigte Brenner 50 dann gleichzeitig während
der Beladung des Rahmenwagens 30 mit dem nächsten Brenner 50 noch vorschriftsmäßig
am Gehäuse 10 befestigt wird.
[0028] Die Schienenhalterung 28 umfasst einen Aufsatz 29 sowie eine Platte 31 und eine Aufnahme
33. Die Verwendung des Aufsatzes 29 ist insbesondere von Vorteil, wenn der Schienenhalter
28 an eine Gasturbine montiert werden soll, an der noch Brenner auf die Öffnung 18
befestigt sind. In diesem Fall ist die Verwendung eines Aufsatzes 29 nicht erforderlich,
was dazu führt, dass unabhängig davon, ob an einer Öffnung 18 ein Brenner 50 befestigt
ist oder nicht, die Schiene 25 bzw. 26 stets den gleichen Abstand zum Wandabschnitt
21 aufweist.
[0029] Vorzugsweise sind die Schienenhalterungen 28 jedoch nicht an dem Flansch 58 befestigt,
seitlich davon am Wandabschnitt 21, oder auch am Wandabschnitt 17. Dadurch ist jede
Öffnung 18 mit Brennern 50 bestückbar und nicht durch etwaige Schienenhalterungen
28 blockiert.
[0030] Die Figuren 5, 6 zeigen im Querschnitt zwei unterschiedliche Ausgestaltungen von
Rollenwagen 32 mit jeweils zwei daran angeordneten Rollen 34. Sie sind über eine angestellte
Lagerung mit zwei Rollenlagern 60 auf den Achsen 62 gelagert, wobei die axiale Sicherung
in die eine Richtung durch einen Wellenabsatz und in die andere Richtung durch eine
Nutmutter gewährleistet ist. Beide Achsen 62 sind im Achshalter 64 durch eine Mutter
65 fest eingespannt. Um zu gewährleisten, dass stets beide Rollen 34 an der Schiene
anliegen, ist der Achshalter 64 drehbar gelagert. Hierfür ist eine Lagerung mit einem
radialen Gleitlager 66 und zwei angepassten Axialgleitlagern vorgesehen, die durch
eine Nutmutter 67, die an einen Ansatz gepresst wird, axial festgelegt ist. Die Lagerung
des Achshalters 64 an den Längsverstrebungen innen und außen sind dabei unterschiedlich
gelöst. An der Längsverstrebung innen wird ein Excenter 69 (FIG 5) eingebracht, der
eine Verstellung des Rollenwagens 32 in Richtung der Schiene ermöglicht. Gleichzeitig
kann mit dem Excenter die Ausrichtung der verfahrenbaren Einheit 35 gegenüber den
Öffnungen 18 einstellbar sein. Dafür wird der obere Achsteil des Excenters 69 mit
einer Spielpassung in die Lageraufnahme innen eingeführt. Durch einen eingebrachten
Innensechskant an der Stirnfläche des oberen Achsteils 68 des Excenters 69 und dem
Außengewinde kann dieser mit einer definierten Kraft gegen die innere Schiene gedrückt
und durch Verspannen der Bauteile fixiert werden.
[0031] Selbstverständlich ist es auch möglich, den Rahmenwagen 30 ohne Rollenwagen 32 auszugestalten
und diesen mit Hilfe eines Zwischenwerkzeugs 60 unmittelbar an dem Gehäuse 10 der
Gasturbine zu befestigen, wie FIG 7 zeigt.
[0032] Insgesamt betrifft die Erfindung somit eine Vorrichtung 22 zur Montage bzw. Demontage
eines Bauteils, vorzugsweise eines Brenners 50 oder eines Übergangsrohrs einer Gasturbine
an bzw. in einer stationären Gasturbine, umfassend ein Schienensystem 23 mit einem
daran entlang verfahrbaren Rahmenwagen 30, an dem eine Einführeinheit 36 mit einer
daran längs einer Verschiebeachse verschiebbaren Trägereinheit 40 für das Bauteil
angeordnet ist. Um eines besonders platzsparende sowie besonders steife Konstruktion
anzugeben, mit der vergleichsweise einfach und schnell Bauteile einer Gasturbine montiert
bzw. demontiert werden können, ist vorgesehen, dass das Schienensystem 23 zweispurig
ausgebildet ist und die Verschiebeachse quer zur zwischen den Schienen 25, 26 aufgespannte
Ebene sich zwischen den beiden Schienen 25, 26 hindurch erstreckt.
1. Vorrichtung (22) zur Montage bzw. Demontage eines Bauteils an bzw. in einer stationären
Gasturbine, umfassend:
ein Schienensystem (23) mit einem daran entlang verfahrbaren Rahmenwagen (30), an
dem eine Einführeinheit (36) mit einer daran längs einer Verschiebeachse verschiebbaren
Trägereinheit (40) für das Bauteil angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schienensystem (23) zweispurig ist und die Verschiebeachse quer zur von den Schienen
(25, 26) aufgespannten Ebene sich zwischen den beiden Schienen (25, 26) hindurch erstreckt.
2. Vorrichtung (22) nach Anspruch 1,
bei der das Schienensystem (23) als endlose Kreisbahn oder als Kreisbogen ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung (22) nach einem Ansprüche 1 oder 2,
bei der das Schienensystem (23) für jede Schiene (25, 26) mehrere Schienenhalter (28)
zur Befestigung des Schienensystems (23) an einer Gasturbine umfasst.
4. Vorrichtung (22) nach einen der Ansprüche 1, 2 oder 3,
bei der der Rahmenwagen (30) je Schiene (25, 26) des Schienensystems (23) zumindest
zwei auf der jeweiligen Schiene synchron verfahrbare Rollenwagen (32) umfasst.
5. Vorrichtung (22) nach Anspruch 4,
bei der der Rollenwagen (32) zumindest zwei Rollen (34) umfasst.
6. Vorrichtung (22) nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
bei der die beiden Schienen (25, 26) jeweils eine der anderen Schiene (25, 26) zugewandte
Innenseite aufweist, an welcher Rollen (34) der Rollenwagen (32) abrollbar sind.
7. Vorrichtung (22) nach Anspruch 6,
bei der die Rollen (34) unter Vorspannung an den beiden Schienen (25, 26) anliegen.
8. Vorrichtung (22) nach einem der Ansprüche,
bei der die Einführeinheit (36) zumindest zwei Tragschienen (42) aufweisende Linearschienen
umfasst, entlang welcher die Trägereinheit (40) verschiebbar ist.
9. Verfahren zur Montage und Demontage von einem Bauteil einer Gasturbine,
umfassend die Schritte:
- Anordnen einer Vorrichtung (22) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 an einem Gehäuse
(10) einer Gasturbine, derart, dass zwischen den beiden Schienen (25, 26) die Öffnung
(18) für das betreffende Bauteil vorgesehen ist und
- montieren eines Bauteils der Gasturbine an bzw. in der Gasturbine und/oder demontieren
eines Bauteils einer Gasturbine unter Verwendung der Vorrichtung (22).
10. Verfahren nach Anspruch 9,
bei dem das betreffende Bauteil als Brenner (50) oder als Übergangsrohr einer Gasturbine
ausgebildet ist und die Öffnung (18) eine der Brenneröffnungen der Gasturbine ist.