[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Nachfüllen
eines Speichertanks mit einem unterkühlten kälteverflüssigtem Gas aus einem Tankfahrzeug.
Das kälteverflüssigte Gas ist insbesondere verflüssigter Stickstoff (LIN).
[0002] Bei Verbrauchern von kälteverflüssigtem Gas werden in der Regel großvolumige Speichertanks
aufgestellt, aus denen der Verbraucher das kälteverflüssigte Gas entnehmen kann. Diese
Speichertanks müssen regelmäßig nachgefüllt werden. Das Nachfüllen geschieht mittels
Tankfahrzeugen, in denen das kälteverflüssigte Gas zumeist in einem unterkühlten Zustand
in einem Vorratstank transportiert wird. Mit einem unterkühlten Zustand ist gemeint,
dass das kälteverflüssigte Gas eine Temperatur unterhalb des Siedepunkts bei entsprechendem
Druck aufweist.
[0003] Vor dem Nachfüllen steht der Speichertank aufgrund des verdampfenden kälteverflüssigten
Gases in der Regel unter Druck. Dieser Druck wird durch Entlüften vor dem Nachfüllvorgang
abgesenkt, wobei weiteres kälteverflüssigtes Gas verdampft. Im Folgenden wird das
im Tankfahrzeug gespeicherte kälteverflüssigte Gas durch den Innendruck im Tankfahrzeug
in den Speichertank überführt, wobei keine Pumpen zum Einsatz kommen, da dadurch eine
weitere Temperaturerhöhung des kälteverflüssigten Gases erfolgen würde. Dieser Füllvorgang
dauert daher sehr lange.
[0004] Alternativ ist bekannt, den Speichertank zu jedem Zeitpunkt auf einem niedrigen Druck
zu halten und das Nachfüllen aus einem Tankfahrzeug mit einer Pumpe durchzuführen.
Dabei muss jedoch die Pumpe dauerhaft in einem kalten Zustand gehalten werden, um
Wartezeiten beim Befüllen zu vermeiden. Hierbei ist der Energieverbrauch beim permanenten
Kühlen der Pumpe hoch und die Pumpe muss regelmäßig gewartet werden. Aus dem Stand
der Technik ist bekannt, Unterkühler beim Umfüllen von verflüssigten Gasen einzusetzen.
Die Unterkühler werden dabei eingesetzt, um die Temperatur des verflüssigten Gases
unterhalb des Siedepunktes zu halten. Es ist aber bisher nur bekannt die Unterkühler
bei stationären Anlagen einzusetzen. Ein Unterkühler ist beispielsweise in der
EP 0 307 092 A1 beschrieben. Der Einsatz von Unterkühlern beim Nachfüllen eines Speichertanks aus
einem Tankfahrzeug wurde allerdings noch nicht beschrieben.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der
Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere ein Verfahren
und eine Vorrichtung anzugeben, mit denen das Nachfüllen eines Speichertanks schnell
durchgeführt werden kann.
[0006] Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Verfahren und einer Vorrichtung gemäß den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf
hinzuweisen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale
in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können
und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in
den Patentansprüchen angegeben Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert,
wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
[0007] Insbesondere werden die Aufgaben gelöst mit einem Verfahren zum Nachfüllen eines
Speichertanks mit einem kälteverflüssigten Gas aus einem Tankfahrzeug, insbesondere
mit einem unterkühlten kälteverflüssigten Gas, mit folgenden Schritten:
- ein zwischen das Tankfahrzeug und den Speichertank geschalteter Unterkühler mit einem
Kühlbad wird mit dem verflüssigten Gas aus dem Tankfahrzeug oder dem Speichertank
bis zu einer Füllhöhe gefüllt und auf eine Badtemperatur abgekühlt,
- der Speichertank wird anschließend mit dem verflüssigten Gas aus dem Tankfahrzeug
nachgefüllt, indem das verflüssigte Gas mit einer Zufuhrpumpe durch einen Wärmetauscher
in dem Kühlbad des Unterkühlers in den Speichertank gepumpt und dabei auf die Badtemperatur
des Kühlbads abgekühlt wird.
[0008] Das kälteverflüssigtes Gas ist bevorzugt kälteverflüssigtes Argon, kälteverflüssigtes
Helium, kälteverflüssigtes Kohlendioxid oder ganz besonders bevorzugt kälteverflüssigter
Stickstoff (LIN). Unter einem Speichertank im Sinne der vorliegenden Erfindung wird
ein großvolumiger Tank verstanden, der zum Vorhalten eines kälteverflüssigten Gases
geeignet ist und der insbesondere in der Nähe eines Verbrauchers aufgestellt ist und
über ein mobiles Tankfahrzeug nachgefüllt werden kann. Ein Tankfahrzeug ist in diesem
Sinne ein Fahrzeug, das geeignet ist, ein kälteverflüssigtes Gas in einem geeigneten
Behälter, insbesondere einem Vorratstank, zu transportieren.
[0009] Unter einem Unterkühler im Sinne der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung
zum Kühlen verstandnen, die einen ein Kühlbad aufnehmenden Behälter aufweist, in dem
ein kälteverflüssigtes Gas einfüllbar und vorhaltbar ist. Das Kühlbad ist in dem Unterkühler
angeordnet und gegenüber der Umgebung isoliert. In dem Unterkühler ist zudem ein Wärmetauscher
ausgebildet, der mit dem Kühlbad in Wärmeaustausch steht und durch den ein zu kühlendes
Medium geleitet werden kann. Die Zufuhrpumpe ist zwischen dem Vorratstank des Tankfahrzeugs
und dem Unterkühler angeordnet, so dass kälteverflüssigtes Gas aus dem Tankfahrzeug
gefördert werden kann.
[0010] Das Kühlbad des Unterkühlers wird zunächst bevorzugt aus dem Tankfahrzeug mit dem
verflüssigten Gas gefüllt. Dabei wird insbesondere so viel verflüssigtes Gas in das
Kühlbad eingefüllt, bis eine Füllhöhe oberhalb des in dem Kühlbad angeordneten Wärmetauschers
erreicht ist. Das Tankfahrzeug wird bevorzugt an einen Eingang des Speichertanks angeschlossen,
wodurch das verflüssigte Gas durch ein Leitungssystem in den Speichertank und/oder
in das Kühlbad führbar ist. In dem Leitungssystem sind Ventile angeordnet, durch deren
Betätigung das verflüssigte Gas entsprechend entweder in das Kühlbad und/oder zu dem
Speichertank geführt werden kann.
[0011] Nach einer kurzen Ausgleichszeit nimmt das verflüssigte Gas in dem Kühlbad einen
im Wesentlichen konstanten thermodynamischen Zustand ein. Die sich einstellende Temperatur
des verflüssigten Gases wird als Badtemperatur bezeichnet und ist im Wesentlichen
gleich oder nur unwesentlich geringer als die Temperatur des unterkühlen kälteverflüssigten
Gases in dem Tankfahrzeug. Insbesondere ist hier eine Temperatur zwischen -195°C und
-199°C erreichbar.
[0012] Nachdem das verflüssigte Gas in dem Kühlbad die Kühlbadtemperatur erreicht hat, wird
verflüssigtes Gas aus dem Tankfahrzeug durch den Wärmetauscher im Unterkühler zu dem
Speichertank geleitet. Hierbei wird das verflüssigte Gas von einer Zufuhrpumpe, insbesondere
einer nicht separat gekühlten und/oder einer dem Tankfahrzeug zugeordneten Zuführpumpe,
gefördert.
[0013] Dabei wird zwar zunächst die von der Zufuhrpumpe eingebrachte Energie teilweise als
Wärme auf das verflüssigte Gas übertragen, die Wärme wird allerdings im Wesentlichen
in dem Wärmetauscher des Unterkühlers auf das in dem Kühlbad befindliche verflüssigte
Gas übertragen, wodurch das geförderte kälteverflüssigte Gas aus dem Tankfahrzeug
bei Erreichen des Speichertanks nicht wesentlich gegenüber seiner Ausgangstemperatur
im Tankfahrzeug erhöht ist. Das geförderte kälteverflüssigte Gas ist während der Förderung
die meiste Zeit in einem flüssigen Zustand und kann gegen den im Speichertank vorherrschenden
Druck gepumpt werden. Das geförderte kälteverflüssigte Gas ist in der Regel auch kälter
als das in dem Speichertank vorgehaltene kälteverflüssigte Gas und kühlt dieses weiter
ab.
[0014] Der Vorteil bei diesem Verfahren liegt darin, dass das kälteverflüssigte Gas mittels
einer Pumpe gefördert werden kann, wodurch die für den Nachfüllvorgang benötigte Zeit
um bis zu 70 % reduziert werden kann gegenüber einer Förderung ohne Pumpe. Ferner
muss die verwendete Pumpe nicht zu jeder Zeit in einem tiefkalten Zustand sein, da
die von der Pumpe erzeugte Wärme von dem Kühlbad des Unterkühlers aufgenommen wird.
Gegenüber einer Förderung ohne Pumpe ist das Verfahren auch energetisch kaum schlechter,
da lediglich die Energie zum Abkühlen oder kalt Halten des Unterkühlers zusätzlich
aufgewandt werden muss. Der Unterkühler wird in der Regel nur für den Zeitraum des
Nachfüllens gekühlt und nimmt in der Zwischenzeit die Umgebungstemperatur an.
[0015] Bevorzugt werden die Füllhöhe und/oder der Druck in dem Kühlbad des Unterkühlers
während des Nachfüllens des Speichertanks konstant gehalten. Hierzu wird insbesondere
während des Füllvorgangs kälteverflüssigtes Gas in das Kühlbad abgezweigt. Hierzu
werden insbesondere Ventile in dem Leitungssystem, die mit einer Steuereinheit verbunden
sind, entsprechend geschaltet. Die Steuereinheit überwacht zudem den Nachfüllgang
mit Niveausonden und Temperatursensoren. Zudem ist ein Entlüftungsventil an dem Kühlbad
angeordnet, über das der Druck im Kühlbad gesenkt werden kann. Auf diese Weise sind
konstante Bedingungen während des gesamten Nachfüllvorgangs einstellbar.
[0016] Besonders bevorzugt werden der Druck und/oder die Temperatur in dem Tankfahrzeug
während des Füllens des Speichertanks konstant gehalten. Auch durch diese Maßnahme
werden die Bedingungen während des Nachfüllvorgangs konstant gehalten.
[0017] Es ist auch bevorzugt, dass das verflüssigte Gas in dem Speichertank mit einem Druck
zwischen 3 und 15 bar, bevorzugt zwischen 5 und 10 bar und einer Temperatur niedriger
als die dem Druck entsprechende Siedetemperatur des verflüssigten Gases gespeichert
wird. Das bedeutet also, dass das verflüssigte Gas in dem Speichertank in einem unterkühlten
Zustand vorliegt, wobei in der Regel davon ausgegangen werden kann, dass das kälteverflüssigte
Gas in dem Tankfahrzeug bei einer noch tieferen Temperatur vorliegt. Dies bedeutet
aber auch, dass der Druck in dem Speichertank gegenüber dem Umgebungsdruck auch während
des Nachfüllvorgangs erhöht ist bzw. bleibt. Hierdurch kann auf ein anfängliches Entlüften
des Speichertanks verzichtet werden, wodurch weitere Zeit beim Nachfüllvorgang eingespart
wird und eventuell an den Speichertank angeschlossene Verbrauer keinen Druckschwankungen
ausgesetzt sind.
[0018] Insbesondere wird auch bevorzugt, dass nach Beendigung des Tankvorgangs der Unterkühler
nicht weiter mit verflüssigtem Gas versorgt wird und sich daher aufwärmt. Das bedeutet
also, dass der Unterkühler nur während des Nachfüllvorgangs von dem verflüssigten
Gas auf einer niedrigen Badtemperatur gehalten wird. Zwischen zwei Nachfüllvorgängen
verdampft das verflüssigte Gas in dem Unterkühler und der Unterkühler nimmt Umgebungstemperatur
an. Somit muss der Unterkühler nicht fortwährend gekühlt werden und kann auch nicht
vereisen. Eine Abkühlung zum Nachfüllvorgang wird durch das Füllen mit dem verflüssigten
Gas in nur kurzer Zeit erreicht.
[0019] Einem weiteren Aspekt der Erfindung folgend wird eine Vorrichtung zum Nachfüllen
eines Speichertanks mit einem unterkühlten kälteverflüssigten Gas aus einem Tankfahrzeug,
insbesondere mit flüssigem Stickstoff vorgeschlagen, wobei dem Speichertank ein Unterkühler
mit einem Kühlbad zugeordnet ist, durch welches das verflüssigte Gas vom Tankfahrzeug
in den Speichertank geleitet werden kann, wobei am Tankfahrzeug oder einlassseitig
am Unterkühler eine Zufuhrpumpe vorhanden ist, mit der das verflüssigte Gas unter
Druck durch das Kühlbad in den Speichertank gepumpt werden kann. Die Vorrichtung ist
insbesondere ausgelegt und eingerichtet zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0020] Bevorzugt ist der Unterkühler an dem Tankfahrzeug oder in der Nähe des Speichertanks
angebracht bzw. aufgestellt. Mit der vorgeschlagenen Vorrichtung kann das Nachfüllen
eines Speichertanks in kurzer Zeit erfolgen.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Vorrichtung sind Mittel zum Füllen des
Unterkühlers mit unterkühltem kälteverflüssigtem Gas aus dem Tankfahrzeug und/oder
zum Konstanthalten einer vorgebbaren Füllhöhe des Kühlbads vorhanden. Diese Mittel
umfassen bevorzugt ein Leitungssystem, Ventile, Sensoren und/oder eine Steuereinheit.
Insbesondere ist ein Leitungssystem mit Ventilen vorgesehen, die so angeordnet sind,
dass zum einen das Kühlbad mit verflüssigtem Gas und/oder der Speichertank mit flüssigem
Gas befüllt werden kann, wobei die Ventile bevorzugt mit der Steuereinheit verbunden
sind. Die Steuereinheit ist zudem mit Niveausonden und/oder Temperatursensoren zur
Überwachung des Kühlbads und/oder des Speichertanks bzw. des Tanksfahrzeugs verbunden.
Somit kann das Nachfüllen des Speichertanks nahezu automatisch erfolgen.
[0022] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Vorrichtung ist der Speichertank
für einen Speicherdruck von 3 bis 15 bar, vorzugsweise von 5 bis 10 bar, ausgelegt
und die Zuführpumpe für einen entsprechenden Druck gestaltet. Somit wird das Nachfüllen
mit einem entsprechenden unter Druck stehenden verflüssigten Gas ermöglicht, wodurch
die Nachfüllzeit stark reduziert wird.
[0023] Noch einem weiteren Aspekt der Erfindung folgend wird ein Tankfahrzeug mit einem
Unterkühler und einer Zufuhrpumpe vorgeschlagen, wobei der Unterkühler auslassseitig
zu der Zuführpumpe angeordnet ist. Ein entsprechendes Tankfahrzeug ist zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahren geeignet und weist insbesondere einen geeigneten Vorratstank
zum Bevorraten von unterkühltem verflüssigtem Gas auf.
[0024] Die für das erfindungsgemäße Verfahren offenbarten Details und Vorteile lassen sich
auf die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Tankfahrzeug übertragen
und anwenden und umgekehrt.
[0025] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figur beispielhaft
erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figur eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung aufzeigt, diese aber darauf nicht beschränkt ist.
[0026] Die Figur zeigt schematisch eine Vorrichtung 8 zum Nachfüllen eines Speichertanks
1 mit einem unterkühlten kälteverflüssigtem Gas. Die Vorrichtung 8 umfasst ein Tankfahrzeug
2 mit einem Vorratstank 16, in dem das kälteverflüssigte unterkühlte Gas geliefert
wird. Die Vorrichtung 8 umfasst ferner einen Unterkühler 3 mit einem Kühlbad 4, in
dem ein Wärmetauscher 7 ausgebildet ist. Der Unterkühler 3 wird über eine Leitung
9 und eine Zufuhrpumpe 6 an den Vorratstank 16 des Tankfahrzeugs 2 angeschlossen,
und ist ferner über eine Leitung 9 mit dem Speichertank 1 verbunden. Die Leitungen
9 und der Unterkühler 3 bilden ein Leitungssystem 17 aus, über das mit Hilfe der Leitungen
9 kälteverflüssigtes Gas aus dem Vorratstank 16 des Tankfahrzeugs 2 über den Wärmetauscher
7 entweder in das Kühlbad 4 oder in den Speichertank 1 geleitet werden kann. Dazu
sind in den Leitungen 9 und dem Leitungssystem 17 zwei Zufuhrventile 10 und ein Füllventil
13 vorgesehen. Zudem sind in dem Unterkühler 3 eine Niveausonde 14 und Temperatursensoren
15 vorgesehen. Die Niveausonde 14, die Temperatursensoren 15 sowie die Zufuhrventile
10 und das Füllventil 13 sind über Signalleitungen 11 mit einer Steuereinheit 18 verbunden,
die den Nachfüllvorgang überwacht bzw. regelt. Der Unterkühler 3 weist zudem ein Entlüftungsventil
12 auf. Auch an der Leitung 9 ist ein Entlüftungsventil 12 vorgesehen.
[0027] Zum Nachfüllen des Speichertanks 1 wird der Vorratstank 16 des Tankfahrzeugs 2 über
die Pumpe 6 an den Unterkühler 3 angeschlossen. Zunächst wird das Kühlbad 4 des Unterkühlers
3 mit kälteverflüssigtem Gas aus dem Vorratstank 16 bis zu einer Füllhöhe 5 gefüllt,
die oberhalb des Wärmetauschers 7 liegt. Hierzu ist das Zufuhrventil 10 in der Leitung
9 zum Unterkühler geöffnet und das Zufuhrventil zum Speichertank 1 geschlossen, wobei
das Füllventil 13 geöffnet ist. Nachdem das Kühlbad 4 mit kälteverflüssigtem Gas gefüllt
ist, wird das kälteverflüssigte Gas aus dem Vorratstank 16 des Tankfahrzeugs 2 über
die Leitung 9 und die Zufuhrpumpe 16 durch den Wärmetauscher 7 zu dem Speichertank
1 geleitet. Hierzu sind die Zufuhrventile 10 geöffnet und das Füllventil 13 geschlossen.
[0028] Ist das kälteverflüssigte Gas z. B. Stickstoff, so befinden sich in dem Kühlbad 4
gasförmiger Stickstoff GN und verflüssigter Stickstoff LIN. Sollte beim Nachfüllen
des Speichertanks mittels der Niveausonde 14 oder den Temperatursensoren 15 erkannt
werden, dass die Füllhöhe 5 im Kühlbad 4 oder die Temperatur im Kühlbad sinkt, so
kann ggf. weiterer kälteverflüssigter Stickstoff in das Kühlbad 4 über das Füllventil
13 nachgefüllt werden.
[0029] Die durch die Zufuhrpumpe 6 in das tiefkalt verflüssigte Gas eingebrachte Wärmeenergie
wird in dem Wärmetauscher 7 auf das in dem Kühlbad 4 befindliche tiefkalt verflüssigte
Gas übertragen. Daher lässt sich der Speichertank 1 auch mittels einer Zufuhrpumpe
6 befüllen, wodurch die Zeit für den Nachfüllvorgang sehr kurz gehalten werden kann.
[0030] Durch die erfindungsgemäße Lehre wird ein schnelles Nachfüllen eines Speichertanks
1 durch ein Tankfahrzeug 2 ermöglicht, wodurch ein einzelnes Tankfahrzeug 2 eine höhere
Zahl an Speichertanks pro Tag auffüllen kann. Tankfahrzeuge 1 und deren Personal können
somit wesentlich effektiver eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Speichertank
- 2
- Tankfahrzeug
- 3
- Unterkühler
- 4
- Kühlbad
- 5
- Füllhöhe
- 6
- Zufuhrpumpe
- 7
- Wärmetauscher
- 8
- Vorrichtung
- 9
- Leitung
- 10
- Zufuhrventil
- 11
- Signalleitung
- 12
- Entlüftungsventil
- 13
- Füllventil
- 14
- Niveausonde
- 15
- Temperatursensor
- 16
- Vorratstank
- 17
- Leitungssystem
- 18
- Steuereinheit
- GN
- gasförmiger Stickstoff
- LIN
- verflüssigter Stickstoff
1. Verfahren zum Nachfüllen eines Speichertanks (1) mit einem kälteverflüssigten Gas
aus einem Tankfahrzeug (2), insbesondere mit verflüssigtem Stickstoff (LIN), mit folgenden
Schritten:
- ein zwischen das Tankfahrzeug (2) und den Speichertank (1) geschalteter Unterkühler
(3) mit einem Kühlbad (4) wird mit dem verflüssigten Gas aus dem Tankfahrzeug (2)
oder dem Speichertank bis zu einer Füllhöhe (5) gefüllt und auf eine Badtemperatur
abgekühlt,
- der Speichertank (1) wird anschließend mit dem verflüssigten Gas aus dem Tankfahrzeug
(2) nachgefüllt, indem das verflüssigte Gas mit einer Zufuhrpumpe (6) durch einen
Wärmetauscher (7) in dem Kühlbad (4) des Unterkühlers (3) in den Speichertank (1)
gepumpt und dabei im Wesentlichen auf die Badtemperatur des Kühlbades (4) abgekühlt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Füllhöhe (5) und/oder der Druck in dem Kühlbad
(4) des Unterkühlers (3) während des Füllens des Speichertanks (1) konstant gehalten
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Druck und/oder die Temperatur in dem Tankfahrzeug
(2) während des Füllens des Speichertanks (1) konstant gehalten werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das verflüssigte Gas in dem
Speichertank (1) mit einem Druck zwischen 3 und 15 bar, bevorzugt zwischen 5 und 10
bar, und einer Temperatur niedriger als die dem Druck entsprechenden Siedetemperatur
des verflüssigten Gases gespeichert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei nach Beendigung des Tankvorganges
der Unterkühler (3) nicht weiter mit verflüssigtem Gas versorgt wird und sich daher
aufwärmt.
6. Vorrichtung (8) zum Nachfüllen eines Speichertanks (1) aus einem Tankfahrzeug (2)
mit einem unterkühlten verflüssigten Gas, insbesondere mit flüssigem Stickstoff (LIN),
wobei dem Speichertank (1) oder dem Tankfahrzeug (2) ein Unterkühler (3) mit einem
Kühlbad (4) zugeordnet ist, durch welches das verflüssigte Gas vom Tankfahrzeug (2)
in den Speichertank (1) geleitet werden kann, wobei am Tankfahrzeug (1) oder einlassseitig
am Unterkühler (3) eine Zufuhrpumpe (6) vorhanden ist, mit der das verflüssigte Gas
unter Druck durch das Kühlbad (4) in den Speichertank (1) gepumpt werden kann.
7. Vorrichtung (8) nach Anspruch 6, wobei Mittel zum Füllen des Unterkühlers (3) mit
unterkühltem verflüssigtem Gas aus dem Tankfahrzeug und Mittel zum Konstanthalten
einer vorgebbaren Füllhöhe (5) des Kühlbades (4) vorhanden sind.
8. Vorrichtung (8) nach Anspruch 6 oder 7, wobei der Speichertank (1) für einen Speicherdruck
von 3 bis 15 bar, vorzugsweise 5 bis 10 bar, ausgelegt ist und die Zufuhrpumpe (6)
für einen entsprechenden Druck gestaltet ist.
9. Tankfahrzeug (2) mit einem Unterkühler(3) und einer Zufuhrpumpe (6), wobei der Unterkühler
(3) auslassseitig zu der Zuführpumpe (6) angeordnet ist.