[0001] Die Erfindung betrifft eine Schauvitrine mit einer quadratischen oder rechteckigen,
luftdichten unteren Abschlusskonstruktion, mit einer hierzu passenden, quadratischen
oder rechteckigen, luftdichten oberen Abschlusskonstruktion gleicher Form sowie Größe,
mit diese Abschlusskonstruktionen luftdicht verbindenden sowie gegenseitig abgedichteten
Seitenwänden, die undurchsichtig oder durchsichtig ausgebildet sein können, und mit
einer durch eine durchsichtige Schiebe- oder Klapptür, beispielsweise aus Glas, durch
ober- und unterseitiges mechanisches Anpressen derselben luftdicht verschließbaren
Türöffnung, wobei die seitlichen Randbereiche der angepressten Schiebe- oder Klapptür
über eine flexible Türdichtung an den freien Stirnseiten der türseitigen Seitenränder
der an die Türöffnung angrenzenden Seitenwände anliegen,
[0002] Schauvitrinen dienen zum Präsentieren beliebiger, häufig auch sehr wertvoller sowie
empfindlicher Schaustücke an beliebigen und vielfach auch variablen Ausstellungsorten,
insbesondere auch in Museen. Zum Schutz der Schaustücke müssen die Schauvitrinen im
Schließzustand weitgehend luftdicht sein. Es wird angestrebt und teilweise auch vorgeschrieben,
dass im Schließzustand pro Tag ein Luftaustausch von maximal zehn Prozent erfolgt,
so dass erst nach mindestens zehn Tagen ein vollständiger Luftaustausch vorliegen
darf. Diese Voraussetzung lässt sich nur schwer erreichen und einhalten, zumal die
Schiebe- oder Klapptüren zwischen ihren angepressten oberen und unteren Rändern unvermeidbar
zu einem nach außen erfolgenden ausbeulenden Verformen neigen. Aus diesem Grunde werden
vielfach vergleichsweise dicke flexible Türdichtungen eingesetzt, die oben und unten
stärker als im mittleren Bereich komprimiert sind, was optisch erkennbar ist und ein
schlechtes Erscheinungsbild abgibt. Außerdem ist die Langzeitwirkung einer solchen
Abdichtungsmaßnahme sehr begrenzt.
[0003] Der vorliegenden Erindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schauvitrine der genannten
Art so auszubilden, dass sich die geschilderten Nachteile mit einfachen Maßnahmen
sicher vermeiden lassen. Auch bei einem Einsatz von vergleichsweise hohen sowie schmalen
und weniger stabilen, wie dünnen, Schiebe- oder Klapptüren, beispielsweise solchen
aus Glas, sollen eine dauerhaft hohe Dichtwirksamkeit und ein ansprechendes Erscheinungsbild
gewährleistet sein.
[0004] Zur Lösung der gestellten Aufgabe zeichnet sich eine Schauvitrine der im Oberbegriff
von Anspruch 1 genannten Art durch die im Kennzeichen dieses Anspruchs aufgeführten
Merkmale aus, nämlich dadurch, dass die türseitigen Seitenränder der an die Türöffnung
angrenzenden Seitenwände stetig bogenförmig ausgebildet sind, wobei die Breite dieser
Seitenwände von oben sowie unten ausgehend bis etwa zur halben Höhe der Seitenwände
symmetrisch verlaufend geringfügig zunimmt und dadurch die im vorspannungsfreien Ruhezustand
im wesentlichen ebene Schiebe- oder Klapptür in ihrem angepressten Schließzustand
unter Überwindung ihrer Rückstellkräfte der Kurvenform der türseitigen Seitenränder
der an die Türöffnung angrenzenden Seitenwände entsprechend gewölbt verformt ist.
[0005] Bei einer solchen Schauvitrine lässt sich die erforderliche Luftdichtigkeit auf einfache
Weise zuverlässig einhalten, weil die ohnehin zu einer mehr oder weniger großen Auswölbung
neigende Schiebe- oder Klapptür durch die Bogenform der angrenzenden Seitenwände beim
Schließen gegen ihre eigenen Rückstellkräfte zwangsweise so verformt wird, dass sie
überall gut abgedichtet anliegt. Hierbei können Türdichtungen normaler Dicke eingesetzt
werden, weil keine größeren oder ungleich großen Türspalte auftreten. Somit ist auch
ein ansprechendes Erscheinungsbild gewährleistet.
[0006] Gemäß Anspruch 2 hat sich hierbei eine Kreisbogenform der türseitigen Seitenränder
der an die Türöffnung angrenzenden Seitenwände besonders bewährt. Diese Bogenform
ist einfach herzustellen und genügt im allgemeinen vollkommen den jeweils vorliegenden
Randbedingungen.
[0007] Nach Anspruch 3 ist eine auf halber Höhe der Seitenwand gemessene zusätzliche Breite
von etwa 1 mm bis etwa 10 mm bevorzugt. Diese kann jedoch nach Anspruch 4 auch nur
etwa 2mm bis etwa 4mm betragen. Die genauen optimalen Werte hängen von verschiedenen
Faktoren ab und sollten den jeweiligen Einbaubedingungen angepasst werden. Ein solches
Beispiel weist gemäß Anspruch 5 für eine Schiebe- oder Klapptür aus 8 mm dickem Verbundsicherheitsglas
bei einer Höhe von etwa 2 Metern und einer Breite von etwa 1 Meter eine zusätzliche
Breite von etwa 2mm aus.
[0008] Es ist gemäß Anspruch 6 bevorzugt, die auf halber Höhe der Seitenwand gemessene zusätzliche
Breite bzw. maximale Breitenabweichung umso größer zu wählen, je größer die Höhe der
Schiebe- oder Klapptür, je kleiner deren Breite und je kleiner deren Dicke sowie deren
Biegesteifigkeit sind.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend an einem zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert:
Es zeigen:
- Fig.1
- eine herkömmlich gestaltete Schauvitrine in einer vereinfachten perspektivischen Ansicht
bei abgenommener Schiebe- oder Klapptür, die im Ausgangszustand und auch im angepressten
geschlossenen Einbauzustand im wesentlichen eben ist,
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäß gestaltete Schauvitrine in einer vereinfachten perspektivischen
Ansicht bei abgenommener Schiebe- oder Klapptür, die normalerweise im wesentlichen
eben ausgebildet ist und die in der Zeichnung aber bereits mit der im angepressten
geschlossenen Einbauzustand erzwungenen Wölbung dargestellt ist, und
- Fig. 3
- in einer vereinfachten Seitenansicht eine Seitenwand mit der Bogenform ihres an die
Türöffnung angrenzenden Seitenrandes.
[0010] Gemäß Figur 1 hat eine herkömmliche Schauvitrine 10 eine luftdicht ausgebildete,
im vorliegenden Fall rechteckige untere Abschlusskonstruktion 12, die den Vitrinenboden
bildet, und eine hierzu passende luftdicht ausgebildete, obere Abschlusskonstruktion
14 gleicher Form und Größe. Die Abschlusskonstruktionen 12, 14 sind durch drei luftdicht
angeschlossene Seitenwände 16 miteinander verbunden. Die Seitenwände 16 sind an ihren
seitlichen Stoßstellen gegenseitig abgedichtet. Zwischen zwei Seitenwänden 16 befindet
sich eine Türöffnung 18, die durch eine durchsichtige Schiebe- oder Klapptür 20, beispielsweise
aus Glas, verschließbar ist. Diese Tür wird im Schließzustand mit ihren oberen und
unteren Türrändem oben und unten gegen die Schauvitrine 10 gepresst, wobei ihre seitlichen
Türränder an den freien Stirnseiten 24 der an die Türöffnung 18 angrenzenden Seitenränder
22 der entsprechenden Seitenwände 16 über eine nicht dargestellte Türdichtung zur
Anlage kommen. Bei auswölbenden Verformungen der Tür kann die Türabdichtung leicht
fehlerhaft werden oder sogar ganz ausfallen. Außerdem entsteht durch die Wölbung ein
unterschiedlich breiter Türspalt mit dem Ergebnis eines schlechten Erscheinungsbildes.
[0011] Gemäß den Figuren 2 und 3 hat eine erfindungsgemäße Schauvitrine 101 untere und obere
Abschlusskontruktionen 121 sowie 141, die den Abschlusskontruktionen 12 sowie 14 aus
Fig. 1 entsprechen. Ferner sind Seitenwände 161 vorhanden, die ähnlich wie die Seitenwände
16 aus Fig: 1 eingebaut sind. Sie können ebenfalls undurchsichtig oder durchsichtig
oder diesbezüglich gemischt ausgebildet sein und beispielsweise auch aus Glas bestehen.
Die eine Türöffnung 181 begrenzenden Seitenwände 161 haben an die Türöffnung 181 angrenzende
Seitenränder 221, die im Unterschied zu Fig. 1 nicht geradlinig, sondern kreisbogenförmig
ausgebildet sind. Diese Seitenwände 161 mit der Gesamthöhe H haben auf ihrer halben
Höhe H/2 ein maximales Breitenmaß, das der normalen Breite B plus einer sich aus der
Kreisbogenform ergebenden maximalen Breitenabweichung X entspricht. Wenn die der Schiebe-
oder Klapptür 20 aus Fig. 1 entsprechende und zunächst im wesentlichen ebene Schiebe-
oder Klapptür 201 mit ihren oberen und unteren Türrändern oben und unten gegen die
Schauvitrine 101 gepresst wird, erfolgt durch die seitliche Türanlage an den freien
Stirnseiten 241 der Seitenränder 221 ein zwangsweises wölbendes Verformen der Tür
entsprechend der Kreisbogenform mit der maximalen Breitenabweichung X auf halber Höhe
H/2. Die abgenommene Schiebe- oder Klapptür 201 ist in Fig. 2 aus Gründen der Verdeutlichung
bereits in ihrer gewölbten Form dargestellt, obwohl sie diese Wölbung erst im Schließzustand
einnimmt..
[0012] Eine zwischen den freien Stirnseiten 241 sowie den seitlichen Rändern der Schiebe-
oder Klapptür 201 befindliche Türdichtung ist aus Einfachheitsgründen nicht dargestellt.
Der im Schließzustand von der Türdichtung eingenommene Türspalt ist nach der Erfindung
in allen Türbereichen nahezu gleich groß, wodurch sich neben einer ausgezeichneten
Dichtwirksamkeit auch ein sehr gutes Erscheinungsbild ergibt.
1. Schauvitrine mit einer quadratischen oder rechteckigen, luftdichten unteren Abschlusskonstruktion
(121), mit einer hierzu passenden, quadratischen oder rechteckigen, luftdichten oberen
Abschlusskonstruktion (141) gleicher Form sowie Größe, mit diese Abschlusskonstruktionen
(121, 141) luftdicht verbindenden sowie gegenseitig abgedichteten Seitenwänden (161),
die undurchsichtig oder durchsichtig ausgebildet sein können, und mit einer durch
eine durchsichtige Schiebe- oder Klapptür (201), beispielsweise aus Glas, durch ober-
und unterseitiges mechanisches Anpressen derselben luftdicht verschließbaren Türöffnung
(181), wobei die seitlichen Randbereiche der angepressten Schiebe- oder Klapptür (201)
über eine flexible Türdichtung an den freien Stirnseiten (241) der türseitigen Seitenränder
(221) der an die Türöffnung (181) angrenzenden Seitenwände (161) anliegen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die türseitigen Seitenränder (221) der an die Türöffnung (181) angrenzenden Seitenwände
(161) stetig bogenförmig ausgebildet sind, wobei die Breite (B) dieser Seitenwände
(161) von oben sowie unten ausgehend bis etwa zur halben Höhe (H/2) der Seitenwände
(161) symmetrisch verlaufend geringfügig zunimmt und dadurch die im vorspannungsfreien
Ruhezustand im wesentlichen ebene Schiebe- oder Klapptür (201) in ihrem angepressten
Schließzustand unter Überwindung ihrer Rückstellkräfte der Kurvenform der türseitigen
Seitenränder (221) der an die Türöffnung (181) angrenzenden Seitenwände (161) entsprechend
gewölbt verformt ist.
2. Schauvitrine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die türseitigen Seitenränder (221) der an die Türöffnung (181) angrenzenden Seitenwände
(161) kreisbogenförmig ausgebildet sind.
3. Schauvitrine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Türöffnung (181) angrenzenden Seitenwände (161) auf ihrer halben Höhe
(H/2) etwa 1 mm bis etwa 10 mm breiter als an ihren oberen und unteren Rändern sind.
4. Schauvitrine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Türöffnung (181) angrenzenden Seitenwände (161) auf ihrer halben Höhe
(H/2) etwa 2 mm bis etwa 4 mm breiter als an ihren oberen und unteren Rändern sind.
5. Schauvitrine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Schiebe- oder Klapptür (201) aus etwa 8 mm dickem Verbundsicherheitsglas,
bei einer Tür- bzw. Vitrinenbreite von etwa einem Meter sowie einer Tür- bzw. Vitrinenhöhe
von etwa zwei Metern die an die Türöffnung (181) angrenzenden Seitenwände (161) auf
ihrer halben Höhe (H/2) etwa 2 mm breiter als an ihren oberen und unteren Rändern
sind.
6. Schauvitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Türöffnung (181) angrenzenden Seitenwände (161) auf ihrer halben Höhe
(H/2) eine maximale Breitenabweichung (X) aufweisen, die umso größer ist, je größer
die Höhe der Schiebe- oder Klapptür (201), je kleiner deren Breite und je kleiner
deren Dicke sowie deren Biegesteifigkeit sind.