[0001] Die Erfindung betrifft einen Ausgabeschrank für eine kontrollierte Ausgabe von Gegenständen,
insbesondere von Werkzeugen, mit einem Gehäuse, einer in dem Gehäuse angeordneten
Lagereinheit mit einer Vielzahl von Lagerplätzen für die Gegenstände und einer Eingabeeinrichtung
zum Auswählen eines auszugebenden Gegenstandes und zur Eingabe von sach- und/oder
Nutzerbezogenen Daten, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum kontrollierten Ausgeben von Gegenständen,
bei dem die Gegenstände in Lagerplätzen einer Lagereinheit gelagert werden, welche
in einem Gehäuse mit einer Ausgabeöffnung gelagert ist, und mittels einer Eingabeeinrichtung
ein Gegenstand von einem Nutzer ausgewählt wird und sach- und/oder nutzerbezogenen
Daten eingegeben werden.
[0003] Aus der
DE 10 2009 049 308 B3 oder der
DE 10 2007 027 012 A1 sind Schubladenschränke bekannt, in welchen insbesondere Werkzeug oder sonstige Kleinteile
gelagert werden können. Über ein Eingabeterminal kann ein Nutzer durch Eingabe sach-
oder personenbezogener Daten Zugriff zu einer Schublade erhalten, in welcher der gewünschte
Gegenstand gelagert ist. Um die Abgabe eines Einzelteiles aus der Schublade zu ermöglichen,
wird in den beiden genannten Dokumenten gelehrt, die Schublade mit einer Vielzahl
entriegelbarer Klappen zu versehen.
[0004] Durch derartige Klappen werden die Schubladen jedoch relativ groß und schwer. Werden
zudem in einem derartigen Ausgabeschrank schwere Metallgegenstände gelagert, führt
dies zu einer erhöhten Kippgefahr bei ausgezogenem Schubladen. Zudem müssen bei der
Lagerung einer Vielzahl von Kleinteilen, etwa von mehreren hundert Teilen, entsprechend
viele Klappen und Verriegelungseinrichtungen vorgesehen werden.
[0005] Aus der
DE 20 2009 016 806 U1 ist ein Ausgabeschrank bekannt, bei welchem in einer ausziehbaren Schublade ein ringförmiges
Karussell zur Aufnahme von Werkzeugen oder Kleinteilen hervorgeht. Auch bei diesem
bekannten Ausgabeschrank besteht die Problematik der "Kippgefahr" bei einer ausgezogenen
Schublade. Zudem ist bei der Anordnung einer Vielzahl von Schubladen mit gelagerten
Karussellen eine Vielzahl von Antriebseinrichtungen für das Karussell in jeder Schublade
vorzusehen.
[0006] Aus der
DE 298 03 081 U1 geht eine steuerbare Lage- und Ausgabevorrichtung hervor, bei welcher in jedem Fach
eine ansteuerbare drehbare Spirale zur Aufnahme mindestens eines Gegenstandes angeordnet
ist. Durch eine drehende Bewegung der Spirale wird der Gegenstand zu einem Auswurfschacht
gefördert. Durch das Auswerfen des Gegenstandes durch einen Auswurfschacht kann dieser
jedoch beschädigt werden. Zudem ist bei dieser Lagervorrichtung ebenfalls eine Vielzahl
von Antriebseinrichtungen zum Antrieb der in jedem Fach vorzusehenden Spirale notwendig.
[0007] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen Ausgabeschrank und ein Verfahren zum kontrollierten Ausgeben von
Gegenständen anzugeben, welche bei einem einfachen und kompakten Aufbau eine zuverlässige
Einzelausgabe von Gegenständen ermöglichen.
[0008] Die Aufgabe wird zum einen durch einen Ausgabeschrank mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Zum anderen wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
12 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0009] Der erfindungsgemäße Ausgabeschrank ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem Gehäuse
eine Ausgabeöffnung vorgesehen ist, an welcher mehrere verriegelbare Zugriffstüren
angeordnet sind, dass eine Antriebseinrichtung zum Bewegen der Lagereinheit innerhalb
des Gehäuses angeordnet ist, wobei ein Lagerplatz mit dem ausgewählten Gegenstand
an der Ausgabeöffnung positionierbar ist, und dass eine Steuereinheit vorgesehen ist,
mit welcher die Antriebseinrichtung zur Positionierung des ausgewählten Gegenstandes
vor der Ausgabeöffnung steuerbar ist und für einen Zugriff eines Nutzers die Zugriffstür
vor dem Lagerplatz mit dem gewünschten Gegenstand entriegelbar ist.
[0010] Ein erster Aspekt der Erfindung besteht darin, eine bewegbare Lagereinheit mit einer
Vielzahl von Lagerplätzen für die zu lagernden Gegenstände in einem Gehäuse vorzusehen.
Die Lagereinheit verbleibt damit stets innerhalb des Gehäuses. Die Lagereinheit kann
durch eine einzelne oder zentrale Antriebseinrichtung bewegt werden, so dass ein Lagerplatz
mit dem ausgewählten Gegenstand zu einer Ausgabeöffnung an dem Gehäuse transportiert
wird.
[0011] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung sind an der Ausgabeöffnung eine Vielzahl
von Zugriffstüren angeordnet. Entsprechend dem ausgewählten Gegenstand wird durch
die Steuereinheit gezielt die eine Zugriffstür entriegelt, welche vor dem Lagerplatz
mit dem ausgewählten Gegenstand mit der Ausgabeöffnung angeordnet ist. Da eine Entriegelung
der Zugriffstür durch relativ einfache Schaltelemente erreichbar ist, wird so insgesamt
eine einfache und kompakte Ausgabevorrichtung geschaffen. Zudem ist es auch nicht
erforderlich, dass ein Teil, insbesondere eine Schublade, aus einem Gehäuse herausgefahren
werden muss, so dass der erfindungsgemäße Ausgabeschrank auch sehr stabil und kippsicher
ist.
[0012] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Lagereinheit
als ein Karussell ausgebildet ist, welches drehbar gelagert und angetrieben ist. Ein
drehbares Karussell ist durch einen Drehantrieb effizient und einfach anzutreiben
und anzusteuern.
[0013] Grundsätzlich kann die karussellartige Lagereinheit eine horizontale Drehachse aufweisen.
Besonders stabil und zweckmäßig ist es nach der Erfindung, dass das Karussell mehrere
übereinander angeordnete Lagerebenen aufweist. Ein derartiges Karussell weist eine
vertikale oder im Wesentlichen vertikale Drehachse auf. Die Lagerebenen sind als Kreisscheiben
oder Ringelemente ausgebildet, entlang deren Umfang eine Vielzahl von Lagerplätzen
angeordnet sind. Die Lagerplätze können durch einfache Trennwände voneinander abgeteilt
sein.
[0014] Eine vorteilhafte Ausgestaltungsform der Erfindung besteht weiterhin darin, dass
an der Ausgabeöffnung mehrere Zugriffstüren übereinander angeordnet sind, wobei eine
Zugriffstür je einer Lageebene des Karussells zugeordnet ist. Durch die Steuereinheit
wird somit entsprechend der Auswahl des gewünschten Gegenstandes der gespeicherte
Lagerplatz ermittelt und zu der vertikalen Ausgabeöffnung transportiert. Entlang der
vertikalen Ausgabeöffnung sind eine Vielzahl von Zugriffstüren übereinander angeordnet.
Entsprechend der Lagerebene, in welcher der Lagerplatz des ausgewählten Gegenstandes
angeordnet ist, wird die zugehörige Zugriffstür zu dieser Lagerebene entriegelt. Somit
besteht für einen Nutzer ein unmittelbarer Zugriff auf den Lagerplatz mit dem Gegenstand.
Es ist so eine zuverlässige Einzelentnahme von Gegenständen möglich.
[0015] Grundsätzlich kann die Zugriffstür in verschiedenster Weise gestaltet sein. So ist
eine einteilige oder eine mehrteilige Schiebetür möglich. Besonders bevorzugt ist
es nach der Erfindung, dass die Zugriffstür schwenkbar und federgespannt gelagert
ist, wobei die Zugriffstür bei Entriegelung aufschwenkt. Eine Entriegelung kann beispielsweise
über ein Schaltelement mit einem Elektromagneten erfolgen. Dieser löst einen Riegel,
so dass die Zugriffstür unter Federvorspannung aufschwingen kann. Bevorzugt ist dabei
die Zugriffstür wieder von dem Nutzer zu verschließen. Dabei kann über eine entsprechende
Schaltung ein korrektes Schließen geprüft werden, wobei bei weiter offener Zugriffstür
eine weitere Betätigung der Lagereinheit unterbunden werden kann.
[0016] Eine besonders robuste Ausführung der Erfindung wird dadurch erreicht, dass das Karussell
eine scheibenförmige Grundplatte aufweist, auf welcher eine Trägerstruktur angeordnet
ist, an welcher die einzelnen Lagerebenen befestigt sind. Die Trägerstruktur kann
dabei im einfachsten Fall einen mittigen Schaft umfassen oder mehrere, vorzugsweise
vier, Tragsäulen aufweisen, an welchen die platten- oder scheibenförmigen Lagerebenen
lösbar befestigt werden. Die Lagerebenen können dabei seitlich oder von oben eingesetzt
werden.
[0017] Dabei ist es nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung in vorteilhafter Weise
vorgesehen, dass die Lagerebenen modular aufgebaut sind. So können einzelne Lagermodule
Scheiben- oder Ringsegmente sein, welche eine vorgegebene Anzahl von Lagerplätzen
aufweisen. Eine Lagerebene kann beispielsweise vier Scheibensegmente mit 90°-Teilung
oder acht Scheibensegmente mit einem Segmentwinkel von 45° aufweisen. Ein derartiges
Scheibensegment kann lediglich einen Lagerplatz oder mehrere Lagerplätze, insbesondere
drei bis zwölf Lagerplätze aufweisen. Abhängig von der Größe der zu lagernden Gegenstände
kann ein entsprechendes Lagermodul mit entsprechend angepasster Lagerplatzgröße und
Anzahl der Lagerplätze ausgewählt werden. Die Lagerebene kann dabei selbst eine Trägerstruktur
aufweisen, welche die Lagermodule als einfache und leichte Kunststoffteile wechselbar
aufnimmt.
[0018] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltungsform der Erfindung liegt darin, dass an der
Grundplatte eine Verzahnung angeordnet ist, über welche das Karussell über einen Motor
angetrieben ist. Die Verzahnung kann insbesondere als ein Zahnkranz an der Grundplatte
ausgebildet sein. Insbesondere kann die Verzahnung unmittelbar am Außenumfang der
Grundplatte eingeschnitten sein. Über ein entsprechendes Ritzel eines Motors, insbesondere
eines Elektromotors, wird so die Grundplatte über die Verzahnung gegebenenfalls unter
Zwischenschaltung einer Getriebestufe drehend angetrieben.
[0019] Abhängig von der Ausgestaltung der Lagerebenen ist es nach der Erfindung vorteilhaft,
dass eine Größe der Ausgabeöffnung einstellbar ist. So können die Seitenbereiche der
Ausgabeöffnung durch verschiebbare und fixierbare Bleche an die Größe der jeweils
eingesetzten Lagerplätze angepasst werden. Dabei ist im Sinne der Erfindung unter
Ausgabeöffnung nicht nur eine einzelne durchgehende Öffnung zu verstehen. Vielmehr
kann die Ausgabeöffnung durch Stege unterteilt sein.
[0020] Eine besonders anwendungsfreundliche Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass
die Steuereinheit einen Datenspeicher sowie einen Rechner aufweist. Die Steuereinheit
ist dabei vorzugsweise in das Gehäuse des Ausgabeschrankes integriert. Vorzugsweise
weist die Steuereinheit ein Touchpanel auf, mit welchem der Nutzer unmittelbar Daten
eingeben kann. Es ist jedoch auch eine Dateneingabe über eine Tastatur, einen Chip-
oder Kartenleser, ein separates Terminal und/oder einen beabstandeten Computer möglich.
[0021] In dem Datenspeicher der Steuereinheit ist abgespeichert, welcher Gegenstand in welchem
Lagerplatz gelagert ist. Weiterhin ist über die Steuereinheit ermittelbar, in welcher
Position sich die bewegbare Lagereinheit befindet. Anhand der Daten und der Auswahl
des Nutzers kann die Steuereinheit zunächst eine Berechtigung des Nutzers prüfen.
Weiterhin können für eine Ausgabe des Gegenstandes weitere Daten zum Verwendungszweck,
etwa eine Auftragsnummer, eine Maschinennummer, eine Kostenstelle etc. abgefragt werden.
Neben der Ansteuerung der Antriebseinheit können durch die Steuereinheit auch an einem
entsprechenden Bildschirm zusätzliche Informationen für den Nutzer mit ausgegeben
werden, etwa zu Kosten des ausgegebenen Gegenstandes oder über die Betriebsbedingungen,
wie Schnittgeschwindigkeit bei Werkzeugen. Durch den Rechner innerhalb der Steuereinheit
kann eine vollständige Lagerverwaltung durchgeführt werden. Hierbei kann automatisch
eine Nachbestellung von Gegenständen erfolgen, wenn eine Lagermindestzahl unterschritten
wird. In dem Datenspeicher kann auch ein Status des Nutzers gespeichert sein, wobei
die Steuereinheit prüft, ob eine Berechtigung des Nutzers zur Abgabe des Gegenstandes
besteht.
[0022] Nach einer Ausführungsvariante der Erfindung ist es dabei besonders vorteilhaft,
dass eine Datenfernübertragungseinrichtung vorgesehen ist. Hierdurch können aktuelle
Daten zum Verbrauch sowie Bestellaufträge selbständig an einen Lieferanten abgesandt
werden, so dass der Ausgabeschrank wieder gefüllt wird.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit
anhand der eingegebenen Daten eine Antriebseinrichtung für die Lagereinheit steuert,
wobei ein Lagerplatz mit dem ausgewählten Gegenstand zur Ausgabeöffnung bewegt wird
und eine von mehreren Zugriffstüren an der Ausgabeöffnung vor dem Lagerplatz mit dem
ausgewählten Gegenstand für einen Zugriff des Nutzers entriegelt wird. Mit dem Verfahren
können die zuvor beschriebenen Vorteile erreicht werden.
[0024] Der erfindungsgemäße Ausgabeschrank und das erfindungsgemäße Verfahren sind insbesondere
für ein kontrolliertes Ausgeben von Werkzeugen in Fertigungsbetrieben geeignet. Diese
Werkzeuge können etwa Bohrer, Fräser etc. sein, für welche bisher teils aufwendige
und personalintensive Lager vorgehalten werden müssen. Der Einsatz des erfindungsgemäßen
Ausgabeschrankes und des erfindungsgemäßen Verfahrens ist jedoch nicht auf derartige
Werkzeuge beschränkt. Vielmehr können auch andere Gegenstände, Stückgüter und Kleinteile
gelagert und ausgegeben werden. Beispielsweise ist ein Einsatz bei Büromaterialien,
Medikamenten oder anderen medizinischen Produkten möglich, wie sie etwa in Krankenhäusern
als häufiges Verbrauchsmaterial benötigt werden.
[0025] Durch die Erfindung lässt sich der Verbrauch derartiger Gegenstände sehr gut kontrollieren
und abhängig von den abgefragten Daten zuverlässig den einzelnen Kostenstellen zuordnen.
Auch werden eine zuverlässige Lagerverwaltung und eine frühzeitige Nachschubbeschaffung
sichergestellt.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles weiter
beschrieben, welches schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. In
den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Ausgabeschrankes;
- Fig. 2
- eine Detailansicht einer Fronttür des Ausgabeschrankes von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine vergrößerte ausgeschnittene Detailansicht einer Zugriffstür;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer Lagereinheit;
- Fig. 5
- eine vergrößerte Darstellung eines Lagermodules für die Lagereinheit von Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine Antriebseinrichtung für eine Lagereinheit; und
- Fig. 7
- eine vergrößerte teilgeschnittene Detailansicht von Fig. 6.
[0027] Gemäß den Figuren 1 und 2 umfasst ein erfindungsgemäßer Ausgabeschrank 10 ein kastenförmiges
Gehäuse 12, welches aus Tragprofilen aufgebaut ist, wobei die Seitenflächen durch
Wandplatten verschlossen sind. An einer Vorderseite des Gehäuses 12 ist über Scharniere
11 eine Fronttür 13 angelenkt. Die Fronttür 13 erlaubt insbesondere einen Zugang zum
Innenraum des Gehäuses 12 für Wartungszwecke. Die Fronttür 13 ist über Schlösser 15
am Gehäuse 12 verriegelt.
[0028] Entlang einem Mittenbereich der Fronttür 13 ist eine sich vertikal erstreckende Ausgabeöffnung
14 vorgesehen, welche über eine Vielzahl von Zugriffstüren 16 verschlossen ist. Der
Aufbau und die Funktion der Zugriffstüren 16 ergeben sich im Zusammenhang mit der
vergrößerten Darstellung von Fig. 3.
[0029] Die schmale, plattenförmige Zugriffstür 16 ist über ein Schwenkgelenk 17 schwenkbar
an der Fronttür 13 und damit am Gehäuse 12 gelagert. Am vom Schwenkgelenk 17 abgewandten
Ende der Zugriffstür 16 ist ein Verriegelungsabschnitt 18 ausgebildet, welcher zum
Verriegeln der Zugriffstür 16 mit einer Verriegelungseinheit 19 zusammenwirkt. Die
Verriegelungseinheit 19 ist fest an dem Gehäuse 12 beziehungsweise der Fronttür 13
montiert. Die Verriegelungseinheit 19 umfasst ein elektromagnetisches Stellelement,
mit welchem die Zugriffstür 16 elektrisch entriegelbar ist. Bei Entriegelung schwingt
die Zugriffstür 16 um das Schwenkgelenk 17 nach vorne auf. Auf diese Weise wird für
einen Nutzer ein Zugriff in den Bereich des Gehäuses 12 hinter der Zugriffstür 16
ermöglicht.
[0030] Innerhalb des Gehäuses 12 ist eine als ein vertikales Karussell ausgebildete Lagereinheit
20 drehbar gelagert, welche schematisch in Fig. 4 dargestellt ist. Die Lagereinheit
20 umfasst eine unten liegende Grundplatte 26, auf welcher eine Trägerstruktur 28
aus vertikalen Tragsäulen aufgebaut ist. Die vertikalen Tragsäulen sind an ihrer Oberseite
über ein Verbindungskreuz miteinander versteift. Entlang der vertikalen Trägerstruktur
28 sind kreisringscheibenförmige Lagerebenen 24 angeordnet. Die Lagerebenen 24 weisen
jeweils eine Vielzahl von radial gerichteten Lagerplätzen 22 zur Aufnahme von den
zu lagernden Gegenständen auf. Auf den Lagerebenen 24 können insbesondere Lagermodule
40 gemäß Fig. 5 angeordnet sein. Diese Lagermodule sind gemäß dem Beispiel von Fig.
5 etwa viertelkreisförmig als Kunststoffteil ausgebildet. Die Lagermodule 40 weisen
eine vorgegebene Anzahl von Lagerplätzen 22 auf, welche durch Trennwände 42 voneinander
abgeteilt und radial außen offen sind. Der Abstand der Trennwände 42 zueinander entspricht
dabei der Breite der Ausgangsöffnung 14 vor den jeweiligen Zugriffstüren 16. Die Größe
der Lagerplätze 22 und insbesondere der Abstand der Trennwände 42 zueinander kann
an den jeweiligen Lagerebenen 24 unterschiedlich zueinander sein. Die Breite der Ausgabeöffnung
14 ist dabei jeweils für jede Lagerebene 24 über nicht dargestellte Stellbleche an
der Fronttür 13 als Teil des Gehäuses 12 einstellbar.
[0031] Abhängig von der Dateneingabe des Nutzers an der als Touchpanel ausgebildeten Eingabeeinrichtung
50, welche in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in die Fronttür 13 eingelassen
ist, wird die karussellartige Lagereinheit 20 von einer hinter dem Touchpanel angeordneten
Steuereinheit über eine Antriebseinrichtung 30 drehend angetrieben.
[0032] Die Antriebseinrichtung 30 ist schematisch in den Figuren 6 und 7 dargestellt. Die
Grundplatte 26 der karussellartigen Lagereinheit 20 weist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
eine eingeschnittene Außenverzahnung 27 auf, welche mit einem Antriebsritzel 34 eines
elektrischen Motors 32 in kämmender Verbindung steht. Der Motor 32 ist fest mit dem
Gehäuse 12 verbunden.
[0033] Gemäß der Steuereinheit wird abhängig von dem vom Nutzer ausgewählten Gegenstand
die Lagereinheit 20 so lange gedreht, bis der Lagerplatz 22 mit dem ausgewählten Gegenstand
unmittelbar vor der Ausgabeöffnung 14 zu liegen kommt. Über die Steuereinheit wird
dann die Zugriffstür 16 an der Lagerebene 24 entriegelt, an welcher der Lagerplatz
22 mit dem ausgewählten Gegenstand angeordnet ist. Der Nutzer kann nunmehr den ausgewählten
Gegenstand von dem Lagerplatz 22 entnehmen und anschließend die Zugriffstür wieder
schließen. Sofern der korrekte Verschluss der Zugriffstür 16 über ein Sensorelement
von der Steuereinheit festgestellt wird, kann ein neuer Ausgabevorgang erfolgen.
1. Ausgabeschrank für eine kontrollierte Ausgabe von Gegenständen, insbesondere von Werkzeugen,
mit
- einem Gehäuse (12),
- einer in dem Gehäuse (12) angeordneten Lagereinheit (20) mit einer Vielzahl von
Lagerplätzen für die Gegenstände und
- einer Eingabeeinrichtung (50) zum Auswählen eines auszugebenden Gegenstandes und
zur Eingabe von sach- und/oder nutzerbezogenen Daten
dadurch gekennzeichnet,
- dass an dem Gehäuse eine Ausgabeöffnung (14) vorgesehen ist, an welcher mehrere verriegelbare
Zugriffstüren (16) angeordnet sind,
- dass eine Antriebseinrichtung (30) zum Bewegen der Lagereinheit (20) innerhalb des Gehäuses
(12) angeordnet ist, wobei ein Lagerplatz (22) mit dem ausgewählten Gegenstand an
der Ausgabeöffnung (14) positionierbar ist, und
- dass eine Steuereinheit vorgesehen ist, mit welcher die Antriebseinrichtung (30) zur Positionierung
des ausgewählten Gegenstandes vor der Ausgabeöffnung (14) steuerbar und für einen
Zugriff eines Nutzers die Zugriffstür (16) vor dem Lagerplatz (22) mit dem gewünschten
Gegenstand entriegelbar ist.
2. Ausgabeschrank nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagereinheit (20) als ein Karussell ausgebildet ist, welches drehbar gelagert
und angetrieben ist.
3. Ausgabeschrank nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Karussell mehrere übereinander angeordnete Lagerebenen (24) aufweist.
4. Ausgabeschrank nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Ausgabeöffnung (14) mehrere Zugriffstüren (16) übereinander angeordnet sind,
wobei eine Zugriffstür (16) je einer Lagerebene (24) des Karussells zugeordnet ist.
5. Ausgabeschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zugriffstür (16) schwenkbar und federgespannt gelagert ist, wobei die Zugriffstür
(16) bei Entriegelung aufschwingt.
6. Ausgabeschrank nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Karussell eine scheibenförmige Grundplatte (26) aufweist, auf welcher eine Trägerstruktur
(28) angeordnet ist, an welcher die einzelnen Lagerebenen (24) befestigt sind.
7. Ausgabeschrank nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerebenen (24) modular aufgebaut sind.
8. Ausgabeschrank nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Grundplatte (26) eine Verzahnung (27) angeordnet ist, über welche das Karussell
über einen Motor (32) angetrieben ist.
9. Ausgabeschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
eine Größe der Ausgabeöffnung (14) einstellbar ist.
10. Ausgabeschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit einen Datenspeicher sowie einen Rechner aufweist.
11. Ausgabeschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Datenfernübertragungseinrichtung vorgesehen ist.
12. Verfahren zum kontrollierten Ausgeben von Gegenständen, insbesondere mit einem Ausgabeschrank
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem
- die Gegenstände in Lagerplätzen (22) einer Lagereinheit (20) gelagert werden, welche
in einem Gehäuse (12) mit einer Ausgabeöffnung (14) gelagert ist, und
- mittels einer Eingabeeinrichtung (50) ein Gegenstand von einem Nutzer ausgewählt
wird und sach- und/oder nutzerbezogene Daten eingegeben werden,
dadurch gekennzeichnet,
- dass eine Steuereinheit anhand der eingegebenen Daten eine Antriebseinrichtung (30) für
die Lageeinheit (20) steuert, wobei ein Lagerplatz (22) mit dem ausgewählten Gegenstand
zur Ausgabeöffnung (14) bewegt wird und eine von mehreren Zugriffstüren (16) an der
Ausgabeöffnung (14) vor dem Lagerplatz (22) mit dem ausgewählten Gegenstand für einen
Zugriff des Nutzers entriegelt wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Ausgabeschrank für eine kontrollierte Ausgabe von Gegenständen, insbesondere von
Werkzeugen, an berechtigte Nutzer, mit
- einem Gehäuse (12),
- einer in dem Gehäuse (12) angeordneten Lagereinheit (20) mit einer Vielzahl von
Lagerplätzen für die Gegenstände,
- einer Eingabeeinrichtung (50) zum Auswählen eines auszugebenden Gegenstandes und
zur Eingabe von sach- und/oder nutzerbezogenen Daten, und
- einer Steuereinheit, durch welche eine Berechtigung des Nutzers anhand der Daten
überprüfbar ist,
- wobei an dem Gehäuse eine Ausgabeöffnung (14) vorgesehen ist, an welcher mehrere
verriegelbare Zugriffstüren (16) angeordnet sind,
- eine Antriebseinrichtung (30) zum Bewegen der Lagereinheit (20) innerhalb des Gehäuses
(12) angeordnet ist, wobei ein Lagerplatz (22) mit dem ausgewählten Gegenstand an
der Ausgabeöffnung (14) positionierbar ist, und
- durch die Steuereinheit die Antriebseinrichtung (30) zur Positionierung des ausgewählten
Gegenstandes vor der Ausgabeöffnung (14) steuerbar und für einen Zugriff eines Nutzers
die Zugriffstür (16) vor dem Lagerplatz (22) mit dem gewünschten Gegenstand entriegelbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Gehäuse (10) kastenförmig aus Tragprofilen aufgebaut ist, wobei Seitenflächen
durch Wandplatten verschlossen sind,
- dass für einen Zugang zum Innenraum des Gehäuses (12) an einer Vorderseite des Gehäuses
(12) zwischen den Tragprofilen eine Fronttür (13) angeordnet ist, welche über Scharniere
(11) angelenkt und über Schlösser (15) verriegelbar ist,
- dass an der Fronttür (13) die Eingabeeinrichtung (50) und in einem Mittenbereich die Zugriffstüren
(16) vorgesehen sind und
- dass durch die Steuereinheit ein Verbrauch der Gegenstände kontrollierbar und bei Unterschreiten
einer Lagermindestzahl eine Nachbestellung von Gegenständen durchführbar ist.
2. Ausgabeschrank nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagereinheit (20) als ein Karussell ausgebildet ist, welches drehbar gelagert
und angetrieben ist.
3. Ausgabeschrank nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Karussell mehrere übereinander angeordnete Lagerebenen (24) aufweist.
4. Ausgabeschrank nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Ausgabeöffnung (14) mehrere Zugriffstüren (16) übereinander angeordnet sind,
wobei eine Zugriffstür (16) je einer Lagerebene (24) des Karussells zugeordnet ist.
5. Ausgabeschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zugriffstür (16) schwenkbar und federgespannt gelagert ist, wobei die Zugriffstür
(16) bei Entriegelung aufschwingt.
6. Ausgabeschrank nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Karussell eine scheibenförmige Grundplatte (26) aufweist, auf welcher eine Trägerstruktur
(28) angeordnet ist, an welcher die einzelnen Lagerebenen (24) befestigt sind.
7. Ausgabeschrank nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerebenen (24) modular aufgebaut sind.
8. Ausgabeschrank nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Grundplatte (26) eine Verzahnung (27) angeordnet ist, über welche das Karussell
über einen Motor (32) angetrieben ist.
9. Ausgabeschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
eine Größe der Ausgabeöffnung (14) einstellbar ist.
10. Ausgabeschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit einen Datenspeicher sowie einen Rechner aufweist.
11. Ausgabeschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Datenfernübertragungseinrichtung vorgesehen ist.
12. Verfahren zum kontrollierten Ausgeben von Gegenständen an berechtigte Nutzer mit
einem Ausgabeschrank (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem
- die Gegenstände in Lagerplätzen (22) einer Lagereinheit (20) gelagert werden, welche
in einem Gehäuse (12) mit einer Ausgabeöffnung (14) gelagert ist,
- mittels einer Eingabeeinrichtung (50) ein Gegenstand von einem Nutzer ausgewählt
wird und sach- und/oder nutzerbezogene Daten eingegeben werden,
- wobei eine Steuereinheit anhand der eingegebenen Daten eine Berechtigung des Nutzers
prüft und eine Antriebseinrichtung (30) für die Lageeinheit (20) steuert, wobei ein
Lagerplatz (22) mit dem ausgewählten Gegenstand zur Ausgabeöffnung (14) bewegt wird
und eine von mehreren Zugriffstüren (16) an der Ausgabeöffnung (14) vor dem Lagerplatz
(22) mit dem ausgewählten Gegenstand für einen Zugriff des Nutzers entriegelt wird,
und
- die Steuereinheit einen Verbrauch der Gegenstände kontrolliert und bei Unterschreiten
einer Lagermindestzahl eine Nachbestellung von Gegenständen erfolgt.