[0001] Die Erfindung betrifft ein gewerbliches Fahrzeug, insbesondere ein Flurförderzeug
oder einen Gabelstapler, umfassend eine Fahrzeugsteuerung zur Ansteuerung wenigstens
eines von einem Fahrantrieb, einer Fahrzeuglenkeinrichtung und wenigstens einer Funktionseinrichtung,
wie zum Beispiel ein Gabelstapler-Hubgerüst, zur Bereitstellung wenigstens einer weiteren
Fahrzeugfunktion, sowie umfassend eine auf eine Fahrzeugumgebung ansprechende, an
wenigstens einem Bereich des Fahrzeugs fest angeordnete Radarsensoreinrichtung.
[0002] Personenkraftfahrzeuge werden zumindest in der so genannten Oberklasse zunehmend
mit Abstandsradarsensoren ausgestattet, um automatisch einen ausreichend großen Sicherheitsabstand
zum Vorderfahrzeug zu halten und erforderlichenfalls die Geschwindigkeit anzupassen
oder auch ggf. automatisch eine Bremsung einzuleiten. Es bietet sich an, solche Abstandsradars
auch bei gewerblichen Fahrzeugen wie Lastkraftwagen vorzusehen.
[0003] Aus der
DE 198 58 129 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Detektieren von Hindernissen durch eine
mobile Maschine bekannt. Als Beispiele für in Frage kommende mobile Maschinen werden
Gabelstapler, Lastkraftwagen, Radlader, Traktoren des Gleiskettentyps und ähnliches
erwähnt. Als Beispiele typischer Hindernissensoren sind Radarscanner, Sonarscanner,
Laserscanner, optische Scanner und Infrarotscanner erwähnt. Betreffend Radarscanner
wird unterschieden, diese als Hindernissensoren oder als Fernbereichsabtaster einzusetzen.
Die Vorschläge in der
DE 198 58 129 A1 beziehen sich ausdrücklich auf mobile Maschinen, etwa der angesprochenen Art, die
autonom betrieben werden, also ohne menschlichen Fahrer.
[0004] Bekannt sind auch autonom operierende Gabelstapler, die für die Navigation 3D-Umgebungsinformation
mittels eines Laserscanners erfassen. Die Navigation erfolgt speziell auch auf Basis
der Erfassung von Decken- und Wandstrukturen, die gewisseremaßen als Landmarken verwendet
werden, so dass externe Navigationshilfen wie Reflektoren, Nähte oder induktive Leitdrähte
entbehrlich sind.
[0005] Ferner gibt es Gabelstapler mit Ultraschall-Sensoren zur Erfassung eines Bereichs
hinter dem Gabelstapler, die dazu dienen, eine Warnung auszugeben, wenn eine Person
sich in einem überwachten Bereich hinter dem Gabelstapler befindet.
[0006] Bei der Verwendung von Flurförderzeugen, insbesondere Gabelstaplern, mit menschlichem
Fahrer stellt sich für diesen im Einsatz häufig die Aufgabe, den Gabelstapler in Bereichen
mit reduzierter Durchfahrts- oder Hubhöhe richtig zu führen. So kommt es regelmäßig
vor, dass eine maximale Hubhöhe des Hubgerüsts eine Durchfahrhöhe eines Eingangstores
oder dergleichen in eine Halle, einen Gebäudeabschnitt oder ähnliches, übersteigt,
so dass der Gabelstapler nur mit abgesenktem Hubgerüst in die Halle einfahren oder
aus dieser ausfahren darf. Es kann auch längere Fahrbereiche mit beschränkter Durchfahrt-
oder Hubhöhe geben, und allgemein Bereiche eingeschränkter Arbeitsfähigkeit, in denen
die Fahr-Geschwindigkeit oder/und die maximale Hubhöhe oder/und die Geschwindigkeit
einer oder mehrerer Arbeitsfunktionen verringert werden sollte oder muss und erst
nach Ausfahrt aus diesem Bereich diese Einschränkungen nicht mehr beachtet werden
müssen.
[0007] Um den menschlichen Fahrer beim richtigen Führen seines Fahrzeugs zu unterstützen,
sind manche Betriebsstandsorte mit stationärer Infrastruktur wie Induktionsschleifen
und zugeordneten, auf diese Infrastruktur ansprechenden Komponenten am Fahrzeug ausgestattet,
um den Fahrer mittels einer Anzeige oder dergleichen auf solche kritischen Bereiche
hinzuweisen und hierdurch die rechtzeitige Beachtung gegebener Einschränkungen möglichst
zu gewährleisten.
[0008] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gewerbliches Fahrzeug der angesprochen
Art bereitzustellen, das ohne Infrastrukturaufwand in einer Betriebsstätte oder dergleichen
durch einen Fahrer sicher durch Bereiche reduzierter Durchfahrt- oder Hubhöhe führbar
ist. Die Erfindung bezieht sich dementsprechend primär auf ein gewerbliches Fahrzeug
wie etwa einen Gabelstapler, welches durch einen mit dem Fahrzeug mitfahrenden, insbesondere
auf einem Fahrersitz ggf. in einer Fahrkabine des Fahrzeugs sitzenden Fahrer gesteuert
und hinsichtlich der verschiedenen Fahrzeugfunktionen einschließlich so genannter
Arbeitsfunktionen gesteuert wird.
[0009] Es soll aber nicht ausgeschlossen werden, dass die Erfindungs- und Weiterbildungsvorschläge
auch auf ein autonomes gewerbliches Fahrzeug zweckmäßig anwendbar sind, etwa um eine
erhöhte Sicherheit gegen Fehlfunktionen zu erreichen. Es stellt sich also auch die
allgemeine Aufgabe, durch fahrzeugseitige Vorkehrungen für eine sicherere Beherrschung
von Gelände- oder Betriebsstättenbereichen mit reduzierter Durchfahrts- oder Hubhöhe
oder von von einem freien Höhenbereich über dem Fahrzeug abhängigen Arbeitseinschränkungen
tauglich zu machen.
[0010] Zur Lösung wenigstens einer dieser Aufgaben wird für das eingangs angesprochene gewerbliche
Fahrzeug vorgeschlagen, dass die Radarsensoreinrichtung mit wenigstens einem dieser
zugehörigen oder diese bildenden Radarsensor dafür angeordnet und ausgeführt ist,
in einem eine vertikal nach oben gerichtete Sensierrichtung umfassenden Sensierbereich
zu sensieren und einen freien Höhenbereichs zu erfassen oder zumindest auf das Vorliegen
eines einen Mindesthöhenbereich übersteigenden freien Höhenbereichs oder/und auf das
Vorliegen eines gegenüber dem Mindesthöhenbereich kleineren freien Höhenbereichs anzusprechen
und den erfassten freien Höhenbereich oder/und wenigstens einen momentan vorliegenden,
auf Basis des erfassten freien Höhenbereichs oder auf Basis eines Ansprechens bzw.
Nicht-Ansprechens der Radarsensoreinrichtung bestimmten Zustand als Sensierergebnis
an die Fahrzeugsteuerung oder/und an eine Signalisier- oder/und Anzeigevorrichtung
des gewerblichen Fahrzeugs zu signalisieren.
[0011] Mit der erfindungsgemäßen Radarsensoreinrichtung ist es möglich, Änderungen der freien
Höhe über dem Fahrzeug beim Fahren im Einsatzgebiet des Fahrzeugs automatisch zu erkennen
und einem Fahrer entsprechende Warnhinweise zu geben oder/und bestimmte Funktionen
des Fahrzeugs daraufhin anzupassen. So kann mit der erfindungsgemäßen Ausbildung des
gewerblichen Fahrzeugs bei Einfahrt in einem Bereich mit reduzierter Durchfahrts-
oder Hubhöhe z. B. die Fahr-Geschwindigkeit oder/und - im Falle eines Gabelstaplers
oder dergleichen - die maximale Hubhöhe oder/und die Geschwindigkeit einer oder mehrerer
Arbeitsfunktionen verringert werden. Bei Ausfahrt aus solch einem Bereich können solche
Funktionen automatisch wieder in den Normalzustand zurückversetzt werden, wobei für
das Zurücksetzen je nach Relevanz und Gefährdungsgrad der betreffenden Funktion vorgegebene
Zusatzbedingungen gelten können.
[0012] In einer einfachsten Ausbildung des Erfindungsgegenstands werden dem Fahrer nur unterschiedliche
Fahrzeugzustände angezeigt und ggf. akustisch signalisiert oder/und nach außen an
die Umgebung des Fahrzeugs akustisch oder/und optisch signalisiert. Durch die erfindungsgemäße
Ausbildung des gewerblichen Fahrzeugs mit der erfindungsgemäßen Radarsensoreinrichtung
kann insbesondere auch verhindert werden, dass durch den Fahrer zu reduzierten Durchfahrts-
oder Hubhöhen führende bauliche Änderungen übersehen werden, so dass der Fahrer das
Fahrzeug, speziell den insoweit besonders relevanten Gabelstapler, in einem solchen
geänderten Bereich versehentlich so führt, wie es in der Vergangenheit angemessen
war, aber nun problematisch oder gar gefährlich ist. Erfindungsgemäß können also aus
dem Fahren des Fahrzeugs durch das Einsatzgebiet wie auch aus relevanten baulichen
Änderungen im Einsatzgebiet resultierende, von dem freien Höhenbereich abhängige Einschränkungen
für das Führen und den Betrieb des Fahrzeugs sicher erkannt werden, um den Fahrer
oder/und Dritte im Umfeld des Fahrzeugs zu warnen oder/und in wenigstens eine diesbezüglich
relevante Fahrzeugfunktion einzugreifen. Ein solcher Eingriff kann nach Verlassen
eines solchen Gebiets mit einer solchen Einschränkung automatisch beendet werden,
ggf. in Abhängigkeit von wenigstens einer Zusatzbedingung, wie angesprochen. Es ist
für die Praxis sehr zweckmäßig, wenn neben dem Fahrer auch Dritte in der Umgebung
des Fahrzeugs durch eine entsprechend ausgestaltete, nach außen sichtbare Signalisier-
oder/und -anzeigevorrichtung des gewerblichen Fahrzeugs über den momentanen Zustand
des Fahrzeugs bzw. die momentane Situation für das Fahrzeug informiert werden.
[0013] Gegenüber als Alternativen durchaus in Betracht zu ziehenden Lösungen wie Ultraschall-
oder Lasersensoren bietet die erfindungsgemäße Radarerfassung deutliche Vorteile in
Bezug auf eine sichere Erkennung der Umgebung bzw. Umgebungsveränderung sowie auch
in Bezug auf die Störsicherheit durch äußere Einflüsse wie Regen- und Sonneneinstrahlung.
Zweckmäßig kann die Radarsensoreinrichtung mit der Fahrzeugsteuerung zusammenwirken.
[0014] Ein herkömmliches gewerbliches Fahrzeug kann ohne großen Aufwand zu einem erfindungsgemäßen
gewerblichen Fahrzeug nachgerüstet werden, indem ein geeigneter, als solches dem Fachmann
zur Verfügung stehender Radarsensor fest am gewerblichen Fahrzeug befestigt wird,
mit nach oben gerichteter Detektionsrichtung oder mit zumindest näherungsweise eine
Detektionsvorrichtung nach oben umfassendem Sensierbereich. Ferner kann das Fahrzeug
einfach mit einer Signalisier- oder/und Anzeigevorrichtung ausgerüstet werden, die
von dem Radarsensor angesteuert wird und etwa durch verschiedenfarbige Anzeigen den
jeweiligen Zustand (eingeschränkte oder freigegebene Fahrzeug bzw. Arbeitsfunktion
oder Funktionen) nach außen für Dritte sichtbar anzeigt oder/und dem Fahrer im Bereich
seiner Fahrzeugbedienelemente anzeigt oder signalisiert. Zusätzlich oder alternativ
zu solchen optischen Anzeigen und Signalen kommen akustische Signale in Betracht,
für die der Gabelstapler mit einer entsprechenden akustischen Signalquelle ausgestattet
werden kann. Eine Nachrüstung eines Zusammenwirkens der Radarsensoreinrichtung mit
der Fahrzeugsteuerung, so dass in Abhängigkeit von dem Sensierergebnis in Fahrzeugfunktionen
wie die Fahrfunktion oder Fahrgeschwindigkeit oder/und wenigstens eine Arbeitsfunktion
von Seiten der Fahrzeugsteuerung eingegriffen wird, um solche Funktionen zu sperren
oder nur beschränkt freizugeben und insoweit den Fahrer davon zu entlasten, dass er
die gegebenen Einschränkungen bei seiner Bedienung und bei seinem Führen des Fahrzeugs
berücksichtigt, ist im Prinzip ebenfalls möglich, je nach vorliegender Ausgestaltung
der Fahrzeugsteuerung und schon vorhandener Fahrzeugsensorik. Eine automatische Beschränkung
des Hubgestellhubs bei einem Gabelstapler lässt sich besonders leicht realisieren,
wenn die Fahrzeugsteuerung mittels geeigneter Sensorseite ohnehin schon die momentane
Arbeitshöhe des Hubgestells erfasst.
[0015] Anzumerken ist, dass der Radarsensor oder wenigstens ein zusätzlicher Radarsensor
auch für eine vorausschauende Detektion angeordnet und ausgeführt sein kann, um die
Detektion des Einfahrens in einen niedrigen Bereich sicherer und den Fahrer entlastend
zu beherrschen. So könnte der Radarsensor oder ein zusätzlicher Radarsensor einen
solchen Sensierbereich aufweisen, dass die Radarsensoreinrichtung auf einen in Fahrtrichtung
vor dem Fahrzeug liegenden Bereich reduzierter Durchfahrtshöhe anspricht und auf die
schon angesprochene Weise Warnsignale auslöst und ggf. vermittels der Fahrzeugsteuerung
in wenigstens eine insoweit relevante Fahrzeugfunktion eingreift.
[0016] Die Radarsensoreinrichtung kann zusätzlich auch wenigstens einen in einer anderen
Richtung, insbesondere in Fahrrichtung, sensierenden Radarsensor, etwa in Form eines
Abstandssensors wie an sich für Fahrzeuge bekannt aufweisen, um Hindernisse in Fahrtrichtung
zu erfassen und etwa durch ein Warnsignal an den Fahrer für höhere Sicherheit zu sorgen.
[0017] Betreffend die Radarsensoreinrichtung kommt es zweckmäßig in Betracht, dass diese
dafür ausgeführt ist, einen ersten Zustand entsprechend dem momentanen Vorliegen des
den Mindesthöhenbereich übersteigenden freien Mindesthöhenbereichs oder/und einen
zweiten Zustand entsprechend dem Vorliegen des gegenüber dem Mindesthöhenbereich kleineren
freien Höhenbereichs als Sensierergebnis an die Fahrzeugsteuerung oder/und an die
Signalisier- oder/und Anzeigevorrichtung des gewerblichen Fahrzeugs zu signalisieren.
Es ist nicht zwingend, dass ein freier Höhenbereich erfasst wird. Die erfindungsgemäßen
Vorteile lassen sich in hohem Maße auch schon dann erreichen, wenn nur der erste Zustand
bzw. der zweite Zustand erfasst wird.
[0018] Wird ein freier Höhenbereich erfasst und an die Fahrzeugsteuerung signalisiert, so
kann dieser dafür ausgeführt sein, den ihr signalisierten freien Höhenbereich auszuwerten
und zu bestimmen, ob einer von mehreren Zuständen umfassend einen ersten Zustand entsprechend
dem Vorliegen des den Mindesthöhenbereich übersteigenden freien Mindesthöhenbereichs
und einen zweiten Zustand entsprechend dem Vorliegen des gegenüber dem Mindesthöhenbereich
kleineren freien Höhenbereichs momentan vorliegt, wobei die Fahrzeugsteuerung vorzugsweise
ferner dafür ausgeführt ist, zumindest das Vorliegen des ersten Zustands oder/und
zumindest das Vorliegen des zweiten Zustands an die Signalisier- oder/und Anzeigevorrichtung
des gewerblichen Fahrzeugs zu signalisieren.
[0019] Wie schon kurz angesprochen, kann die Signalisier- oder/und Anzeigevorrichtung den
ihr signalisierten Zustand akustisch oder/und optisch signalisieren oder/und anzeigen,
optisch vorzugsweise farblich kodiert, wobei die Signalisier- oder/und Anzeigevorrichtung
vorzugsweise eine Fahrerinformationsanzeige oder eine Umgebungsinformationsanzeige
an einer Außenseite des Fahrzeugs, höchstvorzugsweise beides, umfasst. Bevorzugt ist
vorgesehen, dass die Fahrzeugsteuerung dafür ausgeführt ist, in Abhängigkeit von dem
von der Radarsensoreinrichtung signalisierten Sensierergebnis in wenigstens eine Fahrzeugfunktion
einzugreifen, vorzugsweise im Sinne von wenigstens einem aus Sperrung, Freigabe, Begrenzung,
Verringerung einer Geschwindigkeit. Das Fahren des Fahrzeugs ist eine Fahrzeugfunktion.
Ferner ist eine so genannte Arbeitsfunktion des Fahrzeugs als Fahrzeugfunktion anzusehen,
wie etwa das Heben und Senken des Hubgerüsts bei einem Gabelstapler oder die Kippbewegung
der Kippbrücke eines Kipperfahrzeugs.
[0020] Es wird speziell daran gedacht, dass die Fahrzeugsteuerung dafür ausgeführt ist,
wenigstens eine Fahrzeugfunktion in Abhängigkeit von dem von der Radarsensoreinrichtung
signalisierten Sensierergebnis zu steuern oder zu regeln, oder/und dass die Fahrzeugsteuerung
dafür ausgeführt ist, wenigstens eine Fahrzeugfunktion in Abhängigkeit von dem von
der Radarsensoreinrichtung signalisierten Sensierergebnis freizugeben oder zu sperren
oder/und dass die Fahrzeugsteuerung dafür ausgeführt ist, wenigstens eine Fahrzeugfunktion
in Abhängigkeit von dem von der Radarsensoreinrichtung signalisierten Sensierergebnis
unbeschränkt freizugeben oder beschränkt freizugeben oder/und dass die Fahrzeugsteuerung
dafür ausgeführt ist, wenigstens eine Fahrzeugfunktion in Abhängigkeit von dem von
der Radarsensoreinrichtung signalisierten Sensierergebnis unbeschränkt freizugeben
oder beschränkt freizugeben oder zu sperren.
[0021] Wie schon kurz angesprochen, kann die Fahrzeugsteuerung dafür ausgeführt sein, in
Abhängigkeit von dem von der Radarsensoreinrichtung signalisierten Sensierergebnis
eine Hubbewegung des Gabelstapler-Hubgerüsts des als Gabelstapler ausgeführten Fahrzeugs
freizugeben oder zu sperren oder den Hubbewegungsbereich nach oben zu begrenzen, vorzugsweise
variabel zu begrenzen. Ferner kann die Fahrzeugsteuerung dafür ausgeführt sein, in
Abhängigkeit von dem von der Radarsensoreinrichtung signalisierten Sensierergebnis
eine Neigebewegung des Gabelstapler-Hubgerüsts des als Gabelstapler ausgeführten Fahrzeugs
freizugeben oder zu sperren oder einen Neigungswinkelbereich zu begrenzen.
[0022] Es wird speziell auch daran gedacht, dass die Fahrzeugsteuerung dafür ausgeführt
ist, in Abhängigkeit von dem von der Radarsensoreinrichtung signalisierten Sensierergebnis
eine eine Fahrzeugumgebung beeinträchtigende oder gefährdende Fahrzeugfunktion freizugeben
oder zu sperren. So kann eine mit Emissionen in die Fahrzeugumgebung verbundene Fahrzeugfunktion
durch die Fahrzeugsteuerung in Abhängigkeit von dem Sensierergebnis freigebbar und
sperrbar sein. Es wird hierbei beispielsweise an die Funktion des Abbrennens eines
einer Abgasleitung eines Dieselmotors des Fahrantriebs zugeordneten Diesel-Partikelfilters
gedacht.
[0023] Wie schon kurz erwähnt, kann die Fahrzeugsteuerung dafür ausgeführt sein, wenigstens
eine auf Basis des von der Radarsensoreinrichtung signalisierten Sensierergebnis gesperrte
oder nur beschränkt bzw. begrenzt freigegebene Fahrzeugfunktion wieder freizugeben
oder wieder unbeschränkt bzw. unbegrenzt freizugeben, auf Basis wenigstens eines von
einem diese Freigabe indizierenden Sensierergebnis und der Erfüllung wenigstens einer
diese Freigabe indizierenden anderen Freigabebedingung. Die Freigabebedingung kann
beispielsweise die Betätigung eines speziellen Freigabebetätigungselements durch den
Fahrer sein. Eine solche Freigabebedingung kann sich auch auf Sensierergebnisse anderer
Sensoren oder eines zusätzlichen Radarsensors mit anderer Detektionsrichtung beziehen.
In diesem Zusammenhang ist es aber bevorzugt, dass die Freigabe nur dann erfolgen
kann, wenn das von der Radarsensoreinrichtung signalisierte Sensierergebnis die Freigabe
indiziert. Es wird dementsprechend vorgeschlagen, dass die Fahrzeugsteuerung dafür
ausgeführt ist, wenigstens eine Fahrzeugfunktion nur dann wieder freizugeben oder
wieder unbeschränkt bzw. unbegrenzt freizugeben, wenn die Radarsensoreinrichtung das
die Freigabe indizierende Sensierergebnis signalisiert und zusätzlich die wenigstens
eine andere Freigabebedingung erfüllt ist.
[0024] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Figuren näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch einen erfindungsgemäßen Gabelstapler mit einer erfindungsgemäßen,
in Richtung nach oben sensierenden Radarsensoreinrichtung, die mit der Fahrzeugsteuerung
und einer Signalisier- und Anzeigeeinrichtung des Gabelstaplers zusammenwirkt.
- Fig. 2
- zeigt in einem schematischen Blockschaubild eine beispielhafte Ausgestaltung eines
erfindungsgemäßen gewerblichen Fahrzeugs, speziell des Gabelstaplers der Fig. 1, hinsichtlich
dem Zusammenwirken der Radarsensoreinrichtung, der Fahrzeugsteuerung, wenigstens einer
Funktionseinrichtung und der Signalisier- oder/und Anzeigevorrichtung des Fahrzeugs.
[0025] Das in Fig. 2 gezeigte Schema zeigt eine Fahrzeugsteuerung 10, die von einem in Richtung
vertikal nach oben erfassenden Radarsensor 12 ein ein momentanes Sensierergebnis repräsentierendes
Signal über eine Signalisierverbindung 14 empfängt. Das Sensierergebnis kann ein von
dem Radarsensor erfasster freier Höhenbereich sein, oder nur das Vorliegen bzw. nicht
Vorliegen wenigstens eines sich auf den freien Höhenbereich beziehenden Zustandes,
wie etwa des Zustandes, dass ein einen Mindesthöhenbereich übersteigender freier Höhenbereich
vorliegt oder dass ein gegenüber dem Mindesthöhenbereich kleinerer freier Höhenbereich
vorliegt. Es können auch mehrere vorgegebene Höhenbereiche unterschieden werden.
[0026] In Abhängigkeit von dem ihr signalisierten Sensierergebnis steuert die Fahrzeugsteuerung
über eine Ansteuerverbindung 15 eine erste Anzeigevorrichtung 16 an, die an einer
gut von außen sichtbaren Stelle des Fahrzeugs, vorliegend des Gabelstaplers, angeordnet
ist, um Dritten im Umfeld des Gabelstaplers den momentan von dem Radarsensor erfassten
Zustand bzw. einen entsprechenden, aus dem freien Höhenbereich durch die Fahrzeugsteuerung
bestimmten Zustand des Gabelstaplers zu signalisieren, beispielsweise durch ein rotes
Licht den Zustand eingeschränkter Fahrzeugfunktion und mit einem grünen Licht den
Zustand einer uneingeschränkten Fahrzeugfunktion. In entsprechender Weise kann eine
durch die Fahrzeugsteuerung 10 über eine Ansteuerverbindung 17 angesteuerte Fahreranzeige
18 dem Fahrer diese Informationen geben. Der Zustand einer eingeschränkten Fahrzeugfunktion
kann zusätzlich auch durch einen über eine Ansteuerverbindung 19 angesteuerten akustischen
Signalgeber 20 an den Fahrer oder/und an Dritte im Umkreis des Gabelstaplers signalisiert
werden.
[0027] Es kann vorgesehen sein, dass die Beachtung der durch die freie Höhe, also etwa eine
reduzierte Durchfahrhöhe bzw. reduzierte Hubhöhe gegebenen Einschränkung für die diesbezüglich
relevanten Fahrzeugfunktionen, dem Fahrer obliegt, der sein Fahrzeug mit den verschiedenen
Fahrzeug-Funktionseinrichtungen (etwa Hubgerüst des Gabelstaplers) entsprechend steuern
und führen muss. Es ist aber bevorzugt, dass der Fahrer diesbezüglich entlastet wird
und dass die Steuereinrichtung 10 dafür ausgeführt ist, auf wenigstens eine diesbezüglich
relevante Fahrzeugfunktion einzuwirken und diese in Abhängigkeit von dem Sensierergebnis
zu sperren oder einzuschränken. So kann die Fahrzeugsteuerung 10 über eine Ansteuerverbindung
21 auf einen Fahrantrieb 22 des Gabelstaplers einwirken, dass in der Situation der
gegebenen Einschränkung eine gegenüber dem Normalzustand reduzierte maximale Fahrgeschwindigkeit
nicht überschritten wird. In entsprechender Weise kann die Fahrzeugsteuerung 10 über
eine Ansteuerverbindung 23 auf einen Hubantrieb 24 des Hubgerüsts des Gabelstaplers
einwirken, um in Abhängigkeit von dem Sensierergebnis des Radarsensors 12 eine Hubbewegung
des Hubgerüsts zu sperren oder nach oben hin einzuschränken. Zweckmäßig kann die Fahrzeugsteuerung
10 dafür ausgeführt sein, dass im Falle eines entsprechenden Sensierergebnisses des
Radarsensors 12 nur die Hubbewegung des Hubgerüsts nach oben gesperrt wird, dass aber
eine Absenkbewegung des Hubgerüsts weiter möglich ist. Solch ein Eingriff in den Hubantrieb
bzw. die Hubantriebsteuerung kann vergleichsweise einfach realisiert werden, ohne
dass eine Erfassung der momentanen Hubposition des Hubgerüsts benötigt wird.
[0028] Abweichend gegenüber der Realisierung gemäß Fig. 2 kann auch vorgesehen sein, dass
die Anzeigevorrichtungen 16 und 18 und der Signalgeber 20 unmittelbar von der den
Radarsensor 12 aufweisenden Radarsensoreinrichtung angesteuert werden, ohne Mitwirkung
der Fahrzeugsteuerung 10.
[0029] Bei den verschiedenen Signalisier- und Ansteuerverbindungen 14, 15, 17, 21 und 23
kann es sich um normale elektrische Verbindungsleitungen zur Übertragung analoger
oder digitaler Signale oder Daten handeln. Es kommen auch optische Verbindungen, insbesondere
Lichtleiterverbindungen, in Betracht. Ferner kann es sehr zweckmäßig sein, ein Bus-System
wie etwa den bekannten CAN-Bus zur Herstellung der Verbindungen zu verwenden.
[0030] Anzumerken ist, dass die angesprochenen Fahrzeugfunktionen, in die die Steuereinrichtung
10 eingreifen kann, nur exemplarischen Charakter haben und dass auch völlig andere
Fahrzeugfunktionen in Bezug auf den freien Höhenbereich relevant sein können, direkt
oder indirekt. Es muss nicht zwingend ein spontan einleuchtender Zusammenhang wie
der Zusammenhang zwischen der Hubhöhe eines Gabelstapler-Hubgerüsts und dem freien
Höhenbereich, also etwa Hallenhöhe, Torhöhe und dergleichen, gegeben sein. So kann
es, wie beim Ausführungsbeispiel realisiert, zweckmäßig sein, die Fahrgeschwindigkeit
in Abhängigkeit von dem freien Höhenbereich zu begrenzen. Auch ein Eingriff in eine
Fahrzeuglenkeinrichtung mag als zweckmäßig erachtet werden, wie auch ein Eingriff
in völlig andere Fahrzeugfunktionen.
1. Gewerbliches Fahrzeug, insbesondere Flurförderzeug oder Gabelstapler, umfassend eine
Fahrzeugsteuerung (10) zur Ansteuerung wenigstens eines von einem Fahrantrieb (22),
einer Fahrzeuglenkeinrichtung und wenigstens einer Funktionseinrichtung, wie zum Beispiel
ein Gabelstapler-Hubgerüst (24), zur Bereitstellung wenigstens einer weiteren Fahrzeugfunktion,
sowie umfassend eine auf eine Fahrzeugumgebung ansprechende, an wenigstens einem Bereich
des Fahrzeugs fest angeordnete Radarsensoreinrichtung (12);
dadurch gekennzeichnet,
dass die Radarsensoreinrichtung (12) mit wenigstens einem dieser zugehörigen oder diese
bildenden Radarsensor (12) dafür angeordnet und ausgeführt ist, in einem eine vertikal
nach oben gerichtete Sensierrichtung umfassenden Sensierbereich zu sensieren und einen
freien Höhenbereichs zu erfassen oder zumindest auf das Vorliegen eines einen Mindesthöhenbereich
übersteigenden freien Höhenbereichs oder/und auf das Vorliegen eines gegenüber dem
Mindesthöhenbereich kleineren freien Höhenbereichs anzusprechen und den erfassten
freien Höhenbereich oder/und wenigstens einen momentan vorliegenden, auf Basis des
erfassten freien Höhenbereichs oder auf Basis eines Ansprechens bzw. Nicht-Ansprechens
der Radarsensoreinrichtung bestimmten Zustand als Sensierergebnis an die Fahrzeugsteuerung
oder/und an eine Signalisier- oder/und Anzeigevorrichtung (16, 18, 20) des gewerblichen
Fahrzeugs zu signalisieren.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Radarsensoreinrichtung (12) dafür ausgeführt ist, einen ersten Zustand entsprechend
dem momentanen Vorliegen des den Mindesthöhenbereich übersteigenden freien Mindesthöhenbereichs
oder/und einen zweiten Zustand entsprechend dem Vorliegen des gegenüber dem Mindesthöhenbereich
kleineren freien Höhenbereichs als Sensierergebnis an die Fahrzeugsteuerung oder/und
an die Signalisier- oder/und Anzeigevorrichtung des gewerblichen Fahrzeugs zu signalisieren.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugsteuerung (10) dafür ausgeführt ist, den ihr signalisierten freien Höhenbereich
auszuwerten und zu bestimmen, ob einer von mehreren Zuständen umfassend einen ersten
Zustand entsprechend dem Vorliegen des den Mindesthöhenbereich übersteigenden freien
Mindesthöhenbereichs und einen zweiten Zustand entsprechend dem Vorliegen des gegenüber
dem Mindesthöhenbereich kleineren freien Höhenbereichs momentan vorliegt, wobei die
Fahrzeugsteuerung vorzugsweise ferner dafür ausgeführt ist, zumindest das Vorliegen
des ersten Zustands oder/und zumindest das Vorliegen des zweiten Zustands an die Signalisier-
oder/und Anzeigevorrichtung (16, 18, 20) des gewerblichen Fahrzeugs zu signalisieren.
4. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalisier- oder/und Anzeigevorrichtung (16, 18, 20) den ihr signalisierten
Zustand akustisch oder/und optisch signalisiert oder/und anzeigt, optisch vorzugsweise
farblich kodiert, wobei die Signalisier- oder/und Anzeigevorrichtung vorzugsweise
eine Fahrerinformationsanzeige (18) oder/und eine Umgebungsinformationsanzeige (16)
an einer Außenseite des Fahrzeugs umfasst.
5. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugsteuerung (10) dafür ausgeführt ist, in Abhängigkeit von dem von der
Radarsensoreinrichtung (12) signalisierten Sensierergebnis in wenigstens eine Fahrzeugfunktion
(22, 24) einzugreifen, vorzugsweise im Sinne von wenigstens einem aus Sperrung, Freigabe,
Begrenzung, Verringerung einer Geschwindigkeit.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugsteuerung (12) dafür ausgeführt ist, wenigstens eine Fahrzeugfunktion
in Abhängigkeit von dem von der Radarsensoreinrichtung (12) signalisierten Sensierergebnis
zu steuern oder zu regeln, oder/und dass die Fahrzeugsteuerung (10) dafür ausgeführt
ist, wenigstens eine Fahrzeugfunktion in Abhängigkeit von dem von der Radarsensoreinrichtung
(12) signalisierten Sensierergebnis freizugeben oder zu sperren oder/und dass die
Fahrzeugsteuerung (10) dafür ausgeführt ist, wenigstens eine Fahrzeugfunktion in Abhängigkeit
von dem von der Radarsensoreinrichtung (12) signalisierten Sensierergebnis unbeschränkt
freizugeben oder beschränkt freizugeben oder/und dass die Fahrzeugsteuerung (10) dafür
ausgeführt ist, wenigstens eine Fahrzeugfunktion in Abhängigkeit von dem von der Radarsensoreinrichtung
(12) signalisierten Sensierergebnis unbeschränkt freizugeben oder beschränkt freizugeben
oder zu sperren.
7. Fahrzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugsteuerung (10) dafür ausgeführt ist, in Abhängigkeit von dem von der
Radarsensoreinrichtung (12) signalisierten Sensierergebnis eine Hubbewegung des Gabelstapler-Hubgerüsts
(22) des als Gabelstapler ausgeführten Fahrzeugs freizugeben oder zu sperren oder
den Hubbewegungsbereich nach oben zu begrenzen, vorzugsweise variabel zu begrenzen.
8. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugsteuerung (10) dafür ausgeführt ist, in Abhängigkeit von dem von der
Radarsensoreinrichtung (12) signalisierten Sensierergebnis eine Neigebewegung des
Gabelstapler-Hubgerüsts des als Gabelstapler ausgeführten Fahrzeugs freizugeben oder
zu sperren oder einen Neigungswinkelbereich zu begrenzen.
9. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugsteuerung (10) dafür ausgeführt ist, in Abhängigkeit von dem von der
Radarsensoreinrichtung (12) signalisierten Sensierergebnis eine eine Fahrzeugumgebung
beeinträchtigende oder gefährdende Fahrzeugfunktion freizugeben oder zu sperren.
10. Fahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit Emissionen in die Fahrzeugumgebung verbundene Fahrzeugfunktion, beispielsweise
ein Abbrennen eines einer Abgasleitung eines Dieselmotors des Fahrantriebs zugeordneten
Diesel-Partikelfilters, durch die Fahrzeugsteuerung (10) in Abhängigkeit von dem Sensierergebnis
freigebbar und sperrbar ist.
11. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugsteuerung (10) dafür ausgeführt ist, wenigstens eine auf Basis des von
der Radarsensoreinrichtung (12) signalisierten Sensierergebnis gesperrte oder nur
beschränkt bzw. begrenzt freigegebene Fahrzeugfunktion wieder freizugeben oder wieder
unbeschränkt bzw. unbegrenzt freizugeben, auf Basis wenigstens eines von einem diese
Freigabe indizierenden Sensierergebnis und der Erfüllung wenigstens einer diese Freigabe
indizierenden anderen Freigabebedingung.
12. Fahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugsteuerung (10) dafür ausgeführt ist, wenigstens eine Fahrzeugfunktion
nur dann wieder freizugeben oder wieder unbeschränkt bzw. unbegrenzt freizugeben,
wenn die Radarsensoreinrichtung das die Freigabe indizierende Sensierergebnis signalisiert
und zusätzlich die wenigstens eine andere Freigabebedingung erfüllt ist.