[0001] Die Erfindung betrifft einen teleskopierbaren Kranarm für einen Kran, insbesondere
Fahrzeugkran, mit wenigstens einem Ausleger und wenigstens einer relativ zum Ausleger
teleskopierbar bewegbaren Schubsstückverlängerung und wenigstens einer im Kranarm
angeordneten Hydraulikleitung für ein am Kranarm befestigbares und hydraulisch betätigbares
Arbeitsgerät, wobei die Hydraulikleitung wenigstens ein erstes Rohr und ein zu dem
ersten Rohr verschiebbares zweites Rohr aufweist, wobei eine Verbindung vom ersten
Rohr und/oder dem zweiten Rohr zu wenigstens einem im Inneren des Kranarms angeordneten
Ölausgleichsraum zum Ausgleich von Effekten der Längenänderung des Kranarms ausgebildet
ist.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung einen Kran mit wenigstens einem teleskopierbaren Kranarm
der angegebenen Art.
[0003] Derartige teleskopierbare Kranarme für Kräne sind bereits in einer Vielzahl vom Stande
der Technik her bekannt.
[0004] So zeigt etwa die
US 3,858,396 vom 7. Januar 1975 einen derartigen teleskopierbaren Kranarm, bei dem im Inneren des Kranarmes Hydraulikleitungen
ausgebildet sind, wobei die Hydraulikleitungen die Effekte der Längenänderung des
Kranarms ausgleichen können.
[0005] Alternativ zur Ausbildung im Kranarm ist oft auch am Kranarm an mehreren Stellen
die Hydraulikleitung befestigt, welche normalerweise als Ölschlauch ausgebildet ist.
Aufgrund der Teleskopierbarkeit des Kranarmes und der sich daraus ergebenden Längenveränderung
des Kranarmes ist es ebenfalls notwendig, dass der Hydraulikschlauch mit der Längenveränderung
des Kranarmes "mit wächst". Dies wird normalerweise so gelöst, dass der Hydraulikschlauch
Schlaufen bildet, wenn der teleskopierbare Kranarm eingefahren ist und sich diese
Schlaufen während des Ausfahrens der Schubstückverlängerung verringern bzw. auflösen,
wenn die Schubstückverlängerung ausgefahren ist. Nachteilig dabei ist, dass die Schlaufen
der Hydraulikleitung dabei vom Kranarm hinunterhängen und es somit möglich ist, dass
diese Hydraulikleitung beschädigt wird - sei es beim Manövrieren des Kranarmes oder
auch beim Aus- bzw. Einfahren des Schubstückverlängerung.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten
teleskopierbaren Kranarm für einen Kran anzugeben.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen teleskopierbaren Kranarm mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0008] Dadurch, dass das erste Rohr, das zweite Rohr und der Ölausgleichsraum im Inneren
der Schubstückverlängerung ausgebildet sind, wird erreicht, dass ein äußerst kompakter
Kranarm erzielt werden kann - im Gegensatz zum Stand der Technik (
US 3,858,396), bei dem der Kranarm groß baut, da die Rohre und der Ölausgleichsraum zwischen der
Schubstückverlängerung und dem Ausleger ausgebildet sind und nicht in der Schubstückverlängerung
selbst.
[0009] Durch die Verwendung von Rohren können auch die Nachteile, die die Verwendung von
Schläuchen aufweisen, vermieden werden. Zum Betreiben etwa eines Harvesters sind sehr
hohe Drücke und Litermengen notwendig, was bei Verwendung von Schläuchen zu äußerst
großen Dimensionen führt. Dies wiederum führt zu erhöhten Biegeradien der Schläuche,
wodurch ein großer Kranarm benötigt wird um diese Biegeradien zuzulassen. Wird hingegen
der Biegeradius unterschritten um einen kleineren Kranarm zu verwenden verkürzt sich
die Lebensdauer des Schlauches extrem. Dies führt zu erhöhten Stillstandzeiten des
Kranes für den Austausch des Schlauches und auch zu höherem Material- und Kostenaufwand.
Bei der Verwendung von Rohren hingegen ist dies nicht der Fall, da diese dazu geeignet
sind, großem Druck stand zu halten.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
[0011] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Ölausgleichsraum in seinem
Rauminhalt veränderlich ausgebildet ist, wodurch ein gesamter räumlicher Inhalt des
ersten Rohres, des zweiten Rohres und des Ölausgleichsraums in jeder Verschiebeposition
des ersten Rohres relativ zum zweiten Rohr gleich groß ist.
[0012] Durch die Ausbildung eines in seinem Rauminhalt veränderlichen Ölausgleichsraumes
wird erzielbar, dass der Druck innerhalb der Hydraulikleitung in jeder beliebigen
Ausziehposition der Schubstückverlängerung konstant gehalten werden kann, da der gesamte
räumliche Inhalt des zweiten Rohres, des ersten Rohres und des Ölausgleichsraumes
in Summe immer unverändert bleibt.
[0013] Weiters kann bevorzugt vorgesehen sein, dass der Ölausgleichsraum in seiner Form
veränderlich ausgebildet ist, wodurch der Ölausgleichsraums in jeder Verschiebeposition
des ersten Rohres relativ zum zweiten Rohr seine Längserstreckung verändert. Somit
kann erzielt werden, dass der Ölausgleichsraum mit einem ausfahrenden Kranarm seine
Länge vergrößert bzw. mit einem einfahrenden Kranarm seine Länge verkürzt.
[0014] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Ölausgleichsraums in oder an der
Hydraulikleitung ausgebildet ist. Diese Maßnahme kann zur Erzielung einer kompakten
Bauweise beitragen.
[0015] Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn der Kranarm wenigstens
einen Schubstückzylinder zum Bewegen der Schubsstückverlängerung relativ zum Ausleger
aufweist.
[0016] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Hydraulikleitung
einerseits am Ausleger befestigt ist und andererseits an der Schubsstückverlängerung
befestigt ist. Durch die Ausbildung der Hydraulikleitung mit Befestigungspunkten einerseits
am Ausleger und andererseits an der Schubstückverlängerung kann erzielt werden, dass
die Längenveränderung des Kranarmes durch den Schubstückzylinder direkt eine Längenveränderung
der Hydraulikleitung bewirkt.
[0017] Weiters kann bevorzugt vorgesehen sein, dass der Schubstückzylinder im Inneren der
Schubstückverlängerung ausgebildet ist. Speziell durch die Ausbildung des Schubstückzylinders
im Inneren der Schubstückverlängerung kann ein äußerst kompakter Kranarm erzielt werden,
bei dem weiters der Vorteil eintreten kann, dass auch der Schubstückzylinder selbst
gegen mechanische Einflüsse geschützt ist, da er sich im Inneren des Kranarms befindet.
[0018] Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn die Hydraulikleitung am
Schubstückzylinder befestigt ist. Somit verfährt die Hydraulikleitung zusammen mit
dem Schubstückzylinder.
[0019] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn zwei Hydraulikleitungen im Inneren
der Schubstückverlängerung ausgebildet sind. Dies kann ebenfalls zu einem kompakten
Kranarm beitragen.
[0020] Weiters kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die erste Hydraulikleitung an der zweiten
Hydraulikleitung befestigt ist, wodurch die erste Hydraulikleitung zusammen mit der
zweiten Hydraulikleitung verfährt wenn die Schubstückverlängerung aus- bzw. einfährt.
[0021] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die erste Hydraulikleitung als Ölzuführleitung
für ein am Kranarm befestigbares Arbeitsgerät ausgebildet ist und die zweite Hydraulikleitung
als Ölabführleitung für das am Kranarm befestigbare Arbeitsgerät ausgebildet ist.
Durch diese Maßnahme kann erzielt werden, dass alle für ein am Kranarm befestigtbares
Arbeitsgerät notwendigen Hydraulikleitungen geschützt im Inneren des Kranarms ausgebildet
sind.
[0022] Konkret wird auch Schutz begehrt für einen Kran mit wenigstens einem teleskopierbaren
Kranarm nach wenigstens einer der beschriebenen Ausführungsformen.
[0023] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden
näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Krans mit teleskopierbarem Kranarm
- Fig. 2
- einen Schnitt durch einen teleskopierbaren Kranarm
- Fig. 3a
- einen Schnitt durch eine eingefahrene Hydraulikleitung
- Fig. 3b
- einen Schnitt durch eine ausgefahrene Hydraulikleitung
- Fig. 4a
- einen Schnitt durch eine Variante einer eingefahrenen Hydraulikleitung
- Fig. 4b
- einen Schnitt durch eine Variante einer ausgefahrenen Hydraulikleitung
- Fig. 5a
- einen Schnitt durch eine weitere Variante einer eingefahrenen Hydraulikleitung
- Fig. 5b
- einen Schnitt durch eine weitere Variante einer ausgefahrenen Hydraulikleitung
[0024] Figur 1 zeigt einen Kran 100, welcher in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel als
Fahrzeugkran ausgebildet ist. Der Kran 100 weist dabei eine Kransäule 102 auf, und
mehrere Ausleger 103, 104 und 21. Die Auslegen 104 und 21 sind über mehrere Hubzylinder
über Gelenke verschwenkbar.
[0025] Im Ausleger 21 ist eine relativ zum Ausleger 21 teleskopierbar bewegbare Schubstückverlängerung
22 ausgebildet.
[0026] Am Kranarm 20 ist das Arbeitsgerät 101 - in diesem Ausführungsbeispiel ein Rotator
― befestigt. Am Rotator selbst ist in weiterer Folge vorgesehen ein Werkzeug zu befestigen
- welches unter anderem hydraulisch betrieben werden kann - wie etwa der Kopf eines
Holzvollernters. Dieses Werkzeug würde in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel über
Hydraulikleitungen 10 und 50 (nicht dargestellt, siehe Figur 2) betrieben. Diese Hydraulikleitungen
10 und 50 sind dabei im Inneren des Kranarmes 20 - also im Inneren des Auslegers 21
und der Schubstückverlängerung 22 - ausgebildet.
[0027] Das Ausfahren der Schubstückverlängerung 22 erfolgt in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel
über den hier nicht dargestellten Schubstückzylinder 23 (siehe Figur 2) welcher ebenfalls
im Inneren des Kranarmes 20 - also im Inneren des Auslegers 21 und der Schubstückverlängerung
22 - ausgebildet ist.
[0028] Figur 2 zeigt einen Schnitt durch den teleskopierbaren Kranarm 20. Im Inneren 24
der Schubstückverlängerung 22 ist dabei der Schubstückzylinder 23 und auch die beiden
Hydraulikleitungen 10 und 50 ausgebildet.
[0029] Fährt der Schubstückzylinder 23 aus, so kommt es zu einer Längenveränderung des Kranarms
20, da mit dem Ausfahren des Schubstückzylinders 23 die Schubstückverlängerung 22
ebenfalls ausgefahren wird.
[0030] Diese Längenveränderung des Kranarmes 20 durch den Schubstückzylinder 23 wirkt sich
gleichzeitig auf die Hydraulikleitungen 10 und 50 aus, welche ebenfalls ihre Länge
gleichzeitig verändern. Dies wird dadurch erzielt, dass die Hydraulikleitungen 10
und 50 einerseits im Ausleger 21 befestigt sind und andererseits im Inneren (24) der
Schubstückverlängerung 22 befestigt sind und somit gleichzeitig mit dem Ausfahren
der Schubstückverlängerung 22 ein Rohr - das zweite Rohr 2 oder das erste Rohr 1 (nicht
dargestellt, siehe Figur 3a und 3b, Figur 4a und 4b und Figur 5a und 5b) - mit dieser
Schubstückverlängerung 22 mitfährt, während das andere Rohr - das zweiten Rohr 2 oder
das ersten Rohr 1 - in seiner Position am Ausleger 21 verbleibt.
[0031] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist es vorgesehen, dass die Hydraulikleitung
10 bzw. 50 nicht am Ausleger 21 und an der Schubstückverlängerung 22 befestigt ist,
sondern dass die Hydraulikleitung 10 bzw. 50 am Schubstückzylinder 23 befestigt ist
und gemeinsam mit diesem aus- bzw. einfährt.
[0032] Ebenso ist es natürlich vorstellbar, dass eine der beiden Hydraulikleitungen 10 bzw.
50 an der anderen Hydraulikleitung 10 bzw. 50 befestigt ist und gemeinsam mit dieser
verfährt.
[0033] Selbstverständlich sind auch alle möglichen Kombinationen der Befestigung der Hydraulikleitungen
10 bzw. 50 aneinander, am Ausleger 21, an der Schubstückverlängerung 22 und am Schubstückzylinder
23 vorstellbar und tragen zu einem äußerst kompakten Kranarm 20 bei. Bei mehrfacher
Befestigung der Hydraulikleitungen 10 und 50, wie etwa sowohl an dem Schubstückzylinder
23 als auch am Ausleger 21 und auch an der Auslegerverlängerung 22 und auch untereinander
kann zudem die Stabilität des Kranarmes erhöht werden.
[0034] In diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Hydraulikleitung 10 als Ölzuführleitung
105 für das am Kranarm 20 befestigte Arbeitsgerät 101 ausgebildet und die zweite Hydraulikleitung
50 als Ölabführleitung 106 für das am Kranarm 20 befestigte Arbeitsgerät 101 ausgebildet.
Ebenfalls ist es natürlich vorstellbar, dass diese Hydraulikleitungen 10 und 50 auch
für andere Zwecke verwendet werden können bzw. ist es auch vorstellbar, noch weitere
Hydraulikleitungen im Inneren 24 der Schubstückverlängerung 22 auszubilden.
[0035] Diese Maßnahmen führen zu einem äußerst kompakten Kranarm durch im Wesentlichen vollständige
Ausnutzung des Innenraumes 24 der Schubstückverlängerung 22. In dieser Figur 2 ist
das Ausführungsbeispiel einer Hydraulikleitung 10 und 50 der Figuren 3a und 3b gezeigt,
ebenfalls ist es natürlich möglich, die Ausführungsbeispiele der Figuren 4a und 4b
als auch der Figuren 5a und 5b in diesem Kranarm 20 bzw. dieser Schubstückverlängerung
22 auszubilden.
[0036] Figur 3a zeigt einen Schnitt durch die Hydraulikleitungen 10 bzw. 50 in eingefahrenem
Zustand und Figur 3b zeigt einen Schnitt durch die Hydraulikleitung 10 bzw. 50 im
ausgefahrenen Zustand.
[0037] Durch diese Teleskopierbarkeit der Hydraulikleitungen 10 bzw. 50 kann die Hydraulikleitung
10 bzw. 50 mit einem hier nicht dargestellten Kranarm 20 (siehe Figur 2) "mitwachsen"
wenn dieser Kranarm 20 teleskopierbar ausgebildet ist und seine Länge verändert.
[0038] Die Hydraulikleitung 10 bzw. 50 weist dabei ein ersten Rohr 1 und ein zu dem ersten
Rohr 1 verschiebbares zweites Rohr 2 auf, wobei eine Verbindung 3 vom ersten Rohr
1 und/oder dem zweiten Rohr 2 zu wenigstens einem in seinem Rauminhalt 33 veränderlichen
Ölausgleichsraum 4 ausgebildet ist, wodurch ein gesamter räumlicher Inhalt 30 des
zweiten Rohres 2, des ersten Rohres 1 und des Ölausgleichsraums 4 in jeder Ausziehposition
des zweiten Rohres 2 relativ zum ersten Rohr 1 gleich groß ist.
[0039] Der gesamte räumliche Inhalt 30 bildet sich dabei durch den zweiten Rohrrauminhalt
32, den ersten Rohrrauminhalt 31 und den Rauminhalt 33 des Ölausgleichsraumes 4. Genau
genommen gehört zu dem gesamten räumlichen Inhalt 30 auch noch der Rauminhalt der
Verbindung 3 hinzu, da sich dieser Rauminhalt der Verbindung 3 jedoch nicht verändert,
kann dieser unberücksichtigt bleiben.
[0040] Im eingefahrenen Zustand der Hydraulikleitung 10 ist der Rauminhalt 33 des veränderlichen
Ölausgleichsraums 4 am größten und der zweite Rohrrauminhalt 32 des zweiten Rohres
2 am kleinsten. Verfährt nun das zweite Rohr 2 relativ zum ersten Rohr 1, so nimmt
der zweite Rohrrauminhalt 32 zu und der Rauminhalt 33 des Ölausgleichsraums 4 ab,
was dadurch ermöglicht wird, dass Öl vom Ölausgleichsraum 4 über die Verbindung 3
in das zweite Rohr 2 fließt. Dadurch kann erzielt werden, dass der Öldruck innerhalb
der Hydraulikleitung 10 bzw. 50 in jede Ausziehposition des zweiten Rohres 2 relativ
zum ersten Rohr 1 konstant ist.
[0041] In der Hydraulikleitung 10 bzw. 50 befindet sich noch die Luftöffnung 40, welche
den ebenfalls in seinem Rauminhalt veränderlichen Raum 41 öffnet. Dies trägt zu einem
bevorzugten Schubverhalten des ersten Rohres 1 relativ zum zweiten Rohr 2 bei, da
ohne die Luftöffnung 40 ein Unterdruck im Raum 41 entstehen würde - während dem Ausfahren
der Hydraulikleitung 10.
[0042] In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel wird das zweite Rohr 2 zusammen mit
der Schubstückverlängerung 22 verschoben und das erste Rohr 1 ist ortsfest am Ausleger
21 befestigt. Für den Fachmann ist es klar, dass ebenfalls das erste Rohr 1 zusammen
mit der Schubstückverlängerung 22 verschoben werden könnte und dass das zweite Rohr
2 ortsfest am Ausleger 21 befestigt sein könnte.
[0043] Bei diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Ausgleichsraum 4 außerhalb des
ersten Rohres 1 und außerhalb des zweiten Rohres 2 ausgebildet. Ebenfalls ist es natürlich
vorstellbar, dass der Ölausgleichsraum 4 zwischen den beiden Rohren 1 und 2 ausgebildet
ist. Weiters wäre es auch vorstellbar, dass der Ölausgleichsraum 4 im ersten Rohr
1 oder im zweiten Rohr 2 ausgebildet ist. In diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist weiters das erste Rohr 1 als ein Innenrohr ausgebildet und das zweite Rohr 2 als
ein Außenrohr.
[0044] Figur 4a zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Hydraulikleitung 10 bzw. 50
im eingefahrenen Zustand. Bei dieser Variante einer Hydraulikleitung 10 bzw. 50 ist
der Ölausgleichsraum 4 zwar noch immer im Inneren 24 des Schubstückverlängerung 22
ausgebildet (nicht dargestellt, siehe dazu Figur 2) nicht jedoch unmittelbar an den
Rohren 1 und 2. Nichtsdestotrotz ist der Ölausgleichsraum 4 über die Verbindung 3
mit den Rohren 1 und 2 verbunden. Verfahren die beiden Rohre 1 und 2 relativ zueinander
(wie in Figur 4b dargestellt) so gelangt Öl vom Ölausgleichsraum 4 über die Verbindung
3 in den Innenraum des ersten Rohres 1 wodurch der erste Rohrrauminhalt 31 zunimmt.
[0045] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Hydraulikleitung 10 bzw. 50 wenigstens
ein erstes Rohr 1 und ein im ersten Rohr 1 verschiebbares zweites Rohr 2 auf, wobei
die Verbindung 3 vom ersten Rohr 1 zu einem im Inneren 24 der Schubstückverlängerung
22 angeordneten Ölausgleichsraum 4 zum Ausgleich von Effekten der Längenänderung des
Kranarms (20) ausgebildet ist.
[0046] Figur 5a und Figur 5b zeigen eine weitere Variante eines Ausführungsbeispiels für
eine Hydraulikleitung 10 bzw. 50. Bei dieser Variante werden beide Rohre 1 und 2 während
des Ausfahrens der Schubstückverlängerung 22 (nicht dargestellt) verfahren.
[0047] Im eingefahrenen Zustand besteht die Verbindung 3 zwischen den beiden Rohren 1 und
2 im Wesentlichen gerade von der Rohröffnung 43 des zweiten Rohres 2 zum Ölausgleichsraum
4 und von diesem über die Rohröffnung 42 des ersten Rohres 1 in das erste Rohr 1.
[0048] Beim Ausfahren der beiden Rohre 1 und 2 verändert der Ölausgleichsraum 4 seine Form.
Die Verbindung 3 besteht immer noch über die Rohröffnung 43 des zweiten Rohres 2 zum
Ölausgleichsraum 4 und von diesem über die Rohröffnung 42 des ersten Rohres 1 in das
erste Rohr 1, dabei wurde der Ölausgleichsraum 4 gestreckt durch die Erweiterung um
die zwei Kanäle 44.
[0049] Bei diesem Ausführungsbeispiel ändert sich der Rauminhalt 32 des zweiten Rohres 2
und der Rauminhalt 31 des ersten Rohres 1 und der Rauminhalt 33 des Ausgleichsraumes
4 weder in Summe noch einzeln, es verändert sich lediglich die Längserstreckung des
Ausgleichsraumes 4. Der Rauminhalt 33 des Ausgleichsraumes 4 ist aufgrund dessen,
dass die Kanäle 44 auch in eingefahrenem Zustand der beiden Rohre 1 und 2 gefüllt
sind, ebenfalls konstant.
[0050] Sowohl beim Ausführungsbeispiel der Figuren 3a und 3b als auch beim Ausführungsbeispiel
der Figuren 5a und 5b ist die Menge an Öl in der Hydraulikleitung in jeder Teleskopposition
konstant, d.h. das es zu keinem Ölfluss am Eingang noch am Ausgang der Hydraulikleitung
kommt wenn die Schubstückverlängerung ausfährt oder einfährt. Das heißt, der Druck
ist zu jederzeit in jeder Position in der Hydraulikleitung konstant - ohne dem Zutun
einer Pumpe oder ähnlichen.
1. Teleskopierbarer Kranarm (20) für einen Kran (100), insbesondere Fahrzeugkran, mit:
- wenigstens einem Ausleger (21), und
- wenigstens einer relativ zum Ausleger (21) teleskopierbar bewegbaren Schubstückverlängerung
(22), und
- wenigstens einer im Kranarm (20) angeordneten Hydraulikleitung (10, 50) für ein
am Kranarm (20) befestigbares und hydraulisch betätigbares Arbeitsgerät (101),
- wobei die Hydraulikleitung (10, 50) wenigstens ein erstes Rohr (1) und ein zu dem
ersten Rohr (1) verschiebbares zweites Rohr (2) aufweist, wobei eine Verbindung (3)
vom ersten Rohr (1) und/oder dem zweiten Rohr (2) zu wenigstens einem im Inneren (24)
des Kranarms (20) angeordneten Ölausgleichsraum (4) zum Ausgleich von Effekten der
Längenänderung des Kranarms (20) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Rohr (1), das zweite Rohr (2) und der Ölausgleichsraum (4) im Inneren (24)
der Schubstückverlängerung (22) ausgebildet sind.
2. Kranarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ölausgleichsraum (4) in seinem Rauminhalt (33) veränderlich ausgebildet ist,
wodurch ein gesamter räumlicher Inhalt (30) des ersten Rohres (1), des zweiten Rohres
(2) und des Ölausgleichsraums (4) in jeder Verschiebeposition des ersten Rohres (1)
relativ zum zweiten Rohr (2) gleich groß ist.
3. Kranarm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ölausgleichsraum (4) in seiner Form veränderlich ausgebildet ist, wodurch der
Ölausgleichsraums (4) in jeder Verschiebeposition des ersten Rohres (1) relativ zum
zweiten Rohr (2) seine Längserstreckung verändert.
4. Kranarm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ölausgleichsraums (4) in oder an der Hydraulikleitung (10, 50) ausgebildet ist.
5. Kranarm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eines der beiden Rohre (1, 2) als ein Außenrohr und eines als ein Innenrohr ausgebildet
ist.
6. Kranarm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kranarm (20) wenigstens einen Schubstückzylinder (23) zum Bewegen der Schubsstückverlängerung
(22) relativ zum Ausleger (21) aufweist.
7. Kranarm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikleitung (10, 50) einerseits am Ausleger (21) befestigt ist und andererseits
an der Schubsstückverlängerung (22) befestigt ist.
8. Kranarm nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubstückzylinder (23) im Inneren (24) der Schubstückverlängerung (22) ausgebildet
ist.
9. Kranarm nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikleitung (10, 50) am Schubstückzylinder (23) befestigt ist.
10. Kranarm nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Hydraulikleitungen (10, 50) im Inneren (24) der Schubstückverlängerung (22)
ausgebildet sind.
11. Kranarm nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Hydraulikleitung (10) an der zweiten Hydraulikleitung (50) befestigt ist.
12. Kranarm nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Hydraulikleitung (10) als Ölzuführleitung (105) für ein am Kranarm (20)
befestigbares Arbeitsgerät (101) ausgebildet ist und die zweite Hydraulikleitung (50)
als Ölabführleitung (106) für das am Kranarm (20) befestigbare Arbeitsgerät (101)
ausgebildet ist.
13. Kran (100) mit wenigstens einem teleskopierbaren Kranarm (20) nach einem der Ansprüche
1 bis 12.