[0001] Die Erfindung betrifft eine Flügelzellenpumpe für ein kompressibles Fluid, mit einem
Gehäuse, dass eine Pumpenkammer aufweist, der ein Rotor mit mindestens einem Schiebeelement
drehbar angeordnet ist, wobei das Gehäuse eine Bodenplatte, einen Hubring, eine Anlaufscheibe
mit mindestens einer Fluideinlassöffnung und mindestens einer Fluidauslassöffnung,
ein Deckelelement und Mittel zur Schalldämmung aufweist, wobei mindestens ein Sauganschluss,
mindestens ein Fluidkanal und mindestens ein Druckanschluss vorgesehen sind, derart,
dass Fluid über den Sauganschluss, die Pumpenkammer, den mindestens einen Fluidkanal
zum Druckanschluss zu führen ist.
[0002] Eine derartige Flügelzellenpumpe ist aus der
DE 10 2006 058 980 A1 bekannt. Diese Druckschrift offenbart eine kompakte Flügelzellenpumpe, die zum Beispiel
in Bremssystemen von Kraftfahrzeugen zum Einsatz gelangen kann. Weitere Anwendungsgebiete
sind Getriebe, Lenkungssysteme sowie aktive Fahrwerksysteme von Kraftfahrzeugen. Um
niedrige Geräuschemissionen zu gewährleisten, ist ein kappenartig ausgebildeter Schalldämpfer
vorgesehen, der die Flügelzellenpumpe endseitig abschließt. Obschon diese bekannte
Flügelzellenpumpe eine kompakte Bauform aufweist, ist es aufgrund der immer aufwendigeren
Motorenkonzepte notwendig, Zusatzaggregate, wie eine Flügelzellenpumpe, noch kleiner
und leistungsfähiger auszuführen. Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Flügelzellenpumpe
bereit zu stellen, die bei kleinster Bauform ein hohes Leistungsvermögen und eine
hohe Anschlussvariabilität aufweist.
[0003] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Deckelelement den mindestens einen Sauganschluss,
den mindestens einen Fluidkanal, den mindestens einen Druckanschluss und die Mittel
zur Schalldämpfung aufweist. Auf diese Weise wird eine sehr einfach und kompakt aufgebaute
Flügelzellenpumpe geschaffen, die lediglich durch Austausch des Deckelelementes unterschiedlichen
Bauraumanforderungen angepasst werden kann. In vorteilhafter Weise ist das Deckelement
hierbei scheibenförmig ausgebildet, wodurch eine geringe Flügelzellenpumpenlänge gewährleistet
ist.
[0004] Dadurch dass in den Fluidkanal mindestens ein Rückschlagventil reicht, das mit der
mindestens einen Fluidauslassöffnung in der Anlaufscheibe in Wirkverbindung steht,
wird ein ungewolltes und leistungsreduzierendes Belüften der Flügelzellenpumpe verhindert.
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Rückschlagventil als Feder-Platte-Ventil
ausgeführt und im Deckelelement angeordnet. Auf diese Weise ist das Deckelelement
einfach als Einheit zu montieren. Ein Ventilsitz wird im Bereich der Fluidauslassöffnung
durch die Anlaufscheibe gebildet. Auf diese Weise wird der Totraum zwischen Auslassöffnung
und Pumpeneinheit auf ein Minimum reduziert, was sich positiv auf die Leistungsaufnahme
der Pumpe auswirkt. Eine alternative Ausführungsform wird dadurch erreicht, dass das
Rückschlagventil als Umbrella-Ventil ausgeführt ist, das in der Anlaufscheibe befestigt
ist. In diesem Falle kann der Deckel eine Ventilbegrenzung für das Umbrella-Ventil
beinhalten. Eine weitere alternative Ausführungsform ist dadurch gegeben, dass das
Rückschlagventil als Membranorgan ausgeführt ist, dass am Deckelelement angeordnet
ist. Das Membranorgan kann hierbei als Gummimembran oder als Federstahl ausgeführt
sein, wobei der ventilsitz wiederum durch die Anlaufscheibe gebildet wird.
[0005] Die Mittel zur Schalldämmung weisen vorteilhafterweise ein poröses Formteil auf,
das bauraumgünstig dem Druckanschluss als Schalldämpfer vorgelagert ist. Alternativ
oder zusätzlich können die Mittel zur Schalldämmung aus einer labyrinthförmigen Ausgestaltung
des Fluidkanals bestehen, wobei der mindestens eine Fluidkanal derart ausgebildet
ist, dass der Schall beim Durchströmen des Fluidkanals durch das Fluid am Fluidkanal
gebrochen wird. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Fluidkanal
siphonartig ausgeführt sein, um Verunreinigungen oder Flüssigkeitsbestandteile zurückzuhalten,
Hierbei können Ablassöffnungen im Fluidkanal vorgesehen sein um ein Volllaufen des
Fluidkanals zu verhindern.
[0006] Vorteilhafter Weise ist das Deckelelement aus Kunststoff oder Aluminium hergestellt.
[0007] Die erfindungsgemäße Flügelzellenpumpe wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Hierbei zeigt:
Figur 1 eine Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen Flügelzellenpumpe,
Figur 2 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines Deckelelementes,
Figur 3 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines Deckelelementes,
und
Figur 4 eine perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform eines Deckefelementes.
[0008] Figur 1 zeigt eine Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen Flügelzellenpumpe 2
im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße Flügelzellenpumpe fest
mit einem die Antriebseinheit bildenden Elektromotor 4 verbunden. Die Flügelzellenpumpe
2 für ein krompressibles Fluid wie beispielsweise Luft, weist ein Gehäuse 6 auf, das
eine Pumpenkammer 8 definiert. In der Pumpenkammer 8 ist ein Rotor 10 mit im vorliegenden
Fall, fünf Schieberelementen 12 drehbar angeordnet. Der Rotor 10 ist auf bekannte
Weise auf einer Antriebswelle 14 des Elektromotors 10 angeordnet. Zum Elektromotor
10 hin gerichtet ist die Pumpenkammer 8 durch eine Bodenplatte 16 abgeschlossen. Die
Schieberelemente 12 werden auf bekannte Weise entlang einem Hubring 18 geführt und
erzeugen auf diese Weise den gewünschten Unterdruck. An dem Elektromotor 4 entgegengesetzten
Ende ist die Pumpenkammer 8 durch eine Anlaufscheibe 20 abgeschlossen. Diese Anlaufscheibe
20 weist eine Einlassöffnung 22 auf, durch die das Fluid in die Pumpenkammer 8 eintritt
und weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel 2 Auslassöffnungen 24, 26 auf, durch
die das Fluid die Pumpenkammer 8 verlässt. Abgeschlossen ist das Gehäuse durch ein
Deckelelement 28, das einen Sauganschluss 30 und einen Druckanschluss 32 besitzt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Deckelelement 28 aus Aluminium hergestellt.
Desweiteren sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Zentrierstifte 34 vorgesehen,
durch die die Einzelteile des Gehäuses 6 in der richtigen Passform montierbar sind.
Schrauben 36 gewährleisten eine sichere Befestigung der Einzelteile 16, 18, 20, 28
am Elektromotor 4.
[0009] Figur 2 zeigt nun eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des Deckelelementes
28, wobei im Wesentlichen, die zur Anlaufscheibe gerichtete Seite des Deckelelementes
28 dargestellt ist. Zu erkennen ist zunächst der Sauganschluss 30 dem sich ein Kanal
38 anschließt, derart, dass Fluid über die Einlassöffnung 22 auf bekannte
[0010] Weise in die Pumpenkammer 8 gelangt, Dort wird durch Drehen des Rotors 10 ein Unterdruck
aufgebaut und das verdichtete Fluid über die Auslassöffnung 24 und 26 ausgestoßen.
Die Anlaufscheibe 20 bildet im vorliegenden Ausführungsbeispiel den Ventilsitz für
die Feder-Platten-Ventile 40, 42 die jeweils aus einem Plattenteil 44 und einer Feder
46 bestehen. Die Plattenteile 44 werden mittels Ansatzstücken 48 verliersicher im
Deckelelement 28 gehalten und durch die Federn 46 unter Vorspannung gegen die Anlaufscheibe
20 gedrückt. Über Unterbrechungen 50 die zwischen den Ansatzstücken 48 vorgesehen
sind, gelangt das unter Druck stehende Fluid, in den Fluidkanal 52 und von dort zum
Druckanschluss 32. Der Fluidkanal 52 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel labyrinthförmig
ausgebildet, sodass die Schallwellen des ausströmenden Fluids gebrochen werden und
dadurch die Geräuschemission wesentlich verringert wird. Desweiteren sorgt eine Vertiefung
54 für einen siphonartigen Aufbau des Fluidkanals 52, wodurch Verunreinigungen und/oder
Flüssigkeitsbestandteil in jeder Einbaulage zurückgehalten werden.
[0011] Figur 3 zeigt eine alternative Ausführungsform des Deckelelementes 28. Auch hier
ist wieder der Sauganschluss 30 mit anschließendem Kanal 38 zu erkennen. Auch die
Rückschlagventile 40 und 42 entsprechen in Aufbau und Funktion den oben, in Bezug
auf Figur 2, beschriebenen Rückschlagventilen 40 und 42. Jede Auslassöffnung 24, 26
der Anlaufscheibe 20 ist hier nun ein eigener Fluidkanal 56, 58 zugeordnet, der jeweils
in einen nicht weiter dargestellten Druckanschluss mündet. Dem jeweiligen Druckanschluss
ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel jeweils ein poröses Formelement 60,62 vorgelagert,
das als Schalldämpfer wirkt. Natürlich könnte auch hier der jeweilige Fluidkanal 56,
58 auch noch labyrinthförmig ausgestaltet sein.
[0012] Figur 4 zeigt nun das Deckelelement aus Figur 3 mit einem alternativen Rückschlagventil
64. Hier sind auch die porösen Formelemente 60,62 weggelassen, sodass Druckanschlüsse
66, 68 zu erkennen sind. Das Rückschlagventil 64 ist hier als Membranorgan aus Federstahl
ausgebildet, das durch den Druck der an einer oder mehreren Auslassöffnungen der Anlaufscheibe
20 anliegt auf bekannte Weise geöffnet wird. Im Deckelelement 28 ist ein Ventilbegrenzungselement
70 vorgesehen, das den Öffnungsgrad des Membranorgans 64 beschränkt.
1. Flügelzellenpumpe für ein kompressibles Fluid, mit einem Gehäuse (6), das eine Pumpenkammer
(8) aufweist, in der ein Rotor (10) mit mindestens einem Schieberelement (12) drehbar
angeordnet ist, wobei das Gehäuse (6) eine Bodenplatte (16), einen Hubring (18), eine
Anlaufscheibe (20) mit mindestens einer Fluideinlassöffnung (22) und mindestens einer
Fluidauslassöffnung (24, 26), ein Deckelelement (28) und Mittel zur Schalldämmung
(52, 60, 62) aufweist, wobei mindestens ein Sauganschluss (30), mindestens ein Fluidkanal
(52, 56, 58) und mindestens ein Druckanschluss (32, 66, 68) vorgesehen sind, derart,
dass Fluid über den Sauganschluss (30), die Pumpenkammer (8), den mindestens einen
Fluidkanal (52, 56, 58) zum Druckanschluss (32, 66, 68) zu führen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelelement (28) den mindestens einen Sauganschluss (30), dem mindestens einen
Fluidkanal (52, 56, 58), dem mindestens einen Druckanschluss (32, 66, 68) und die
Mittel zur Schalldämmung (52, 60, 62) aufweist.
2. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelelement (28) scheibenförmig ausgebildet ist.
3. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Fluidkanal (52, 56, 58) mindestens ein Rückschlagventil (40, 42, 64) reicht,
das mit der mindestens einen Fluidauslassöffnung (24, 26) in der Anlaufscheibe (20)
in Wirkverbindung steht.
4. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (40, 42) als Feder-Platte-Ventil ausgeführt ist und im Deckelelement
(28) angeordnet ist.
5. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil als Umbrella-ventil ausgeführt ist, das in der Anlaufscheibe
(20) befestigt ist,
6. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil als Membranorgan (64) ausgeführt ist, das am Deckelelement (28)
angeordnet ist.
7. Flügelzellenpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Schalldämmung (60, 62) ein poröses Formteil aufweisen, dass dem Druckanschluss
(66, 68) vorgelagert ist.
8. Flügelzellenpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Schalldämmung aus einer labyrinthförmigen Ausgestaltung des Fluidkanals
(52) bestehen.
9. Flügelzellenpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidkanal (52, 56, 58) siphonartig ausgeführt ist, um Verunreinigungen und/oder
Flüssigkeitsbestandteile zurück zu halten,
10. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Ablassöffnungen im Fluidkanal (52) vorgesehen sind.
11. Flügelzellenpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelelement (28) aus Kunststoff oder Aluminium hergestellt ist,