[0001] Die Erfindung betrifft ein ausfahrbares Lüftungssystem für ein Hausgerät sowie ein
Hausgerät mit mindestens einem solchen Lüftungssystem. Auch wird ein Verfahren zum
Betrieb des Lüftungssystems angegeben.
[0002] Es sind Hub-Tischlüftungssysteme bekannt, die wie Dunstabzugshauben funktionieren
jedoch in einer Oberfläche (z.B. einer Küchenarbeitsplatte oder einem Tisch) versenkbar
sind. Typischerweise sind Hub-Tischlüftungssysteme in unmittelbarer Nähe eines Kochfelds,
aus Sicht der Bedienperson in der Regel hinter dem Kochfeld angeordnet. Derartige
Hub-Tischlüftungssysteme werden häufig auch als Downdraft-Abzüge bezeichnet. So ist
es möglich, dass z.B. während des Kochens das Hub-Tischlüftungssystem ausgefahren
und wieder versenkt wird, sobald es nicht mehr benötigt wird. Das Hub-Tischlüftungssystem
kann beispielsweise ein Ansauggehäuse oder einen Schnorchel aufweisen, das bzw. der
zum Absaugen ausgefahren wird.
[0003] Es ist bekannt, das Hub-Tischlüftungssystem mit einer einzelnen Taste zu bedienen,
so dass bei einmaliger Bedienung dieses ausgefahren und bei erneuter Bedienung wieder
versenkt wird. Hierbei sind bestimmte Sicherheitskriterien zu erfüllen, so dass wirksam
verhindert wird, dass ein einfahrendes Hub-Tischlüftungssystem z.B. eine Hand oder
einen Finger einklemmt.
[0004] Diesbezüglich ist es bekannt, die Bedienung mittels der einzelnen Taste unter Einbindung
von Sicherheitsschaltkreisen anhand von Mikrokontrollern bzw. integrierten Halbleiterbausteinen
zu realisieren. Dies hat jedoch den Nachteil, dass die Sicherheitsschaltkreise von
der eigentlichen Ansteuerung des Hubmotors getrennt ausgeführt sind. Weiterhin ist
es ein Nachteil, dass diese Lösung verhältnismäßig aufwändig ist, weil einerseits
ein Mikrokontroller mit entsprechender Programmierung benötigt wird und andererseits
die Sicherheitsschaltkreise mit zugehöriger Ansteuerung vorgesehen sein müssen.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorstehend genannten Nachteile zu vermeiden
und insbesondere eine effiziente und kostengünstige Lösung zum Betrieb eines ausfahrbaren
Lüftungssystems anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich auch aus den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe wird ein ausfahrbares Lüftungssystem für ein Hausgerät vorgeschlagen
- mit einem Hubmotor,
- mit einem Schalter,
- wobei bei einer ersten Betätigung des Schalters das Lüftungssystem anhand des Hubmotors
in einer Vorzugsrichtung bewegbar ist,
- wobei bei einer zweiten Betätigung des Schalters das Lüftungssystem anhand des Hubmotors
entgegen der Vorzugsrichtung bewegbar ist.
[0008] Hierbei sei angemerkt, dass der Schalter als Taster ausgeführt sein kann. Beispielsweise
kann ein Tastimpuls genutzt werden, um das Lüftungssystem (vollständig) ein- oder
auszufahren, je nachdem in welchem Zustand sich das ausfahrbare Lüftungssystem gerade
befindet.
[0009] Hierbei ist es von Vorteil, dass die Bedienung des ausfahrbaren Lüftungssystems mittels
eines einzigen Schalters ermöglicht wird. Dies erleichtert die Bedienung für einen
Benutzer, der nicht abhängig von der tatsächlichen Position eine von mehreren Tasten
aussuchen und aktivieren muss. Auch ist es von Vorteil, dass bei Erreichen eines undefinierten
Zustands, z.B. nach Aktivierung eines Einklemmschutzes, eine nächste Aktion sicherstellt,
dass das Lüftungssystem in der Vorzugsrichtung bewegt wird.
[0010] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass kein Mikrokontroller für den Betrieb des
Lüftungssystems und keine zugehörige Software erforderlich sind. Die Realisierung
kann mit passiven Bauelemente, Dioden, und Schaltern, z.B. Relais erfolgen.
[0011] Bei dem Lüftungssystem kann es sich um ein Hub-Tischlüftungssystem handeln. Das Lüftungssystem
kann vergleichbar einer Dunstabzugshaube funktionieren, d.h. es kann in einem (teilweise)
ausgefahrenen Zustand eine Saugwirkung entwickeln und z.B. Rauch oder Dampf absaugen.
Hierzu ist beispielsweise eine Verbindung (z.B. ein Kanal, ein Rohr o.ä.) von dem
Lüftungssystem zu einem Ort vorgesehen, an dem der Rauch oder Dampf austreten kann.
[0012] Eine Weiterbildung ist es, dass das ausfahrbare Lüftungssystem mindestens ein ausfahrbares
Ansauggehäuse oder mindestens einen ausfahrbaren Schnorchel aufweist.
[0013] Beispielsweise ist kann das Lüftungssystem in Form mindestens eines Ansauggehäuses
oder mindestens eines Schnorchels in einer Tischplatte oder in einer Arbeitsplatte
oder in einem Herd integriert sein und bei Bedarf ausgefahren werden.
[0014] Eine andere Weiterbildung ist es, dass die Vorzugsrichtung zumindest teilweise das
Ausfahren des Lüftungssystems umfasst.
[0015] Dies ist von Vorteil, weil beim Ausfahren das Lüftungssystem ein deutlich reduziertes
Verletzungsrisiko z.B. durch Einklemmen einer Hand oder eines Fingers besteht. So
stellt die vorgeschlagene Schaltung sicher, dass bei einem Erreichen eines undefinierten
Zustands (z.B. nach Aktivierung eines Einklemmschutzes) zunächst das Lüftungssystem
in den ausgefahrenen Zustand überführt wird.
[0016] Insbesondere ist es eine Weiterbildung, dass die Vorzugsrichtung mittels einer Vorzugsschaltung
auswählbar ist, wobei die Vorzugsschaltung eine Verzögerungsschaltung umfasst.
[0017] Auch ist es eine Weiterbildung, dass die Verzögerungsschaltung ein RC-Glied umfasst.
[0018] Mittels der Verzögerungsschaltung, die z.B. einen Widerstand in Verbindung mit einem
Kondensator als RC-Glied verwenden kann, ist sichergestellt, dass bei gleichzeitiger
Aktivierung zweier Strompfade über den Schalter immer der gleiche Strompfad den anderen
Strompfad abschalten kann, weil der andere Strompfad zunächst den Kondensator über
den Widerstand (RC-Glied) auflädt.
[0019] Mit anderen Worten wird durch das RC-Glied erreicht, dass einer von zwei Strompfaden
verzögert anspricht, insbesondere dass dadurch ein definierter Zustand erreicht werden
kann derart, dass immer einer von zwei Strompfaden (derjenige ohne die Verzögerungsschaltung)
zuerst aktiviert wird.
[0020] Ferner ist es eine Weiterbildung, dass
- bei Betätigung des Schalters eine Auswahl zwischen zwei Strompfaden zum Betrieb des
Hubmotors erfolgt,
- der ausgewählte Strompfad mittels eines elektronischen Schalters den anderen Strompfad
unterbricht,
- der ausgewählte Strompfad durch mindestens einen Endschalter unterbrechbar ist.
[0021] Wie erwähnt erfolgt die Auswahl des Strompfads auf definierte Weise anhand der Verzögerungsschaltung.
Bei dem Endschalter kann es sich um einen NC-Kontakt handeln, also um einen Kontakt,
der im Grundzustand geschlossen ist und eine elektrische Verbindung herstellt. Der
NC-Kontakt kann durch eine mechanische Beeinflussung, z.B. die Bewegung des Hubmotors
oder des Lüftungssystems, geöffnet werden; in diesem Fall wird vorzugsweise auch die
elektrische Verbindung zu dem Hubmotor betreffend den noch aktiven Strompfad unterbrochen.
[0022] Im Rahmen einer zusätzlichen Weiterbildung ist der elektronische Schalter ein Halbleiterschalter
oder ein Relais.
[0023] Bei dem Schalter kann es sich z.B. um ein Relais handeln. Die Unterbrechung des jeweils
anderen Strompfads stellt sicher, dass nur ein Strompfad aktiv und der andere Strompfad
blockiert ist. Damit bewegt sich das Lüftungssystem üblicherweise (sofern kein Einklemmereignis
erkannt wird oder keine Funktionsstörung vorliegt) auf eine vordefinierte Weise.
[0024] Eine nächste Weiterbildung besteht darin, dass zwei Endschalter vorgesehen sind,
die zueinander redundant ausgeführt sind.
[0025] Vorzugsweise können je Strompfad zwei Endschalter z.B. funktional zueinander in Serie
geschaltet sein, d.h. die Stromzufuhr wird auch unterbrochen, wenn einer der beiden
Endschalter "klebt" also den Kontakt nicht mehr unterbricht. Beispielsweise kann über
einen ersten Endschalter die Ansteuerung eines elektronischen Schalter, z.B. Relais,
derart erfolgen, dass (z.B. über den Wechselkontakt dieses Relais) die Stromzufuhr
zu dem Hubmotor unterbrochen wird. Der zweite Endschalter kann in dem Strompfad des
Hubmotors angeordnet sein und bei Erreichen der entsprechenden Endposition ebenfalls
die Stromzufuhr zu dem Motor unterbrechen. Damit ist sichergestellt, dass der Hubmotor
anhält auch wenn einer der Endschalter nicht mehr öffnet.
[0026] Eine Ausgestaltung ist es, dass der Endschalter pro Strompfad mindestens einen Positionsendschalter
umfasst.
[0027] Bei dem Positionsendschalter kann es sich um einen Schalter handeln anhand dessen
das Ende einer Position, z.B. des eingefahrenen oder des ausgefahrenen Lüftungssystems,
erkennbar ist.
[0028] Eine alternative Ausführungsform besteht darin, dass für den einen Strompfad der
Endschalter bei Erreichen der ausgefahrenen Position des ausfahrbaren Lüftungssystems
aktivierbar ist und für den anderen Strompfad der Endschalter bei Erreichen der eingefahrenen
Position des ausfahrbaren Lüftungssystems aktivierbar ist.
[0029] Die vorstehend genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Hausgerät umfassend mindestens
ein Lüftungssystem wie hierin beschrieben. Bei dem Hausgerät kann es sich beispielsweise
um einen Dunstabzug, um ein Gargerät oder um eine Kombination aus Dunstabzug und Gargerät
handeln. Im letzteren Fall einer Kombination aus Dunstabzug und Gargerät können Dunstabzug
und Gargerät als ein beide Funktionen aufweisendes kombiniertes Hausgerät ausgeführt
sein. Ebenso möglich ist es, dass Dunstabzug und Gargerät von getrennten Einzelgeräten
gebildet sind, die im Bereich einer Kochstelle einander unmittelbar zugeordnet sind.
Im Sinne der Erfindung können diese beiden Einzelgeräte dann gemeinsam ein Hausgerät
bilden.
[0030] Auch wird die oben genannte Aufgabe gelöst mittels eines Verfahrens zum Betrieb eines
ausfahrbaren Lüftungssystems für ein Hausgerät,
- bei dem bei einer ersten Betätigung eines Schalters das Lüftungssystem anhand eines
Hubmotors in einer Vorzugsrichtung bewegt wird und
- bei dem bei einer zweiten Betätigung des Schalters das Lüftungssystem anhand des Hubmotors
entgegen die Vorzugsrichtung bewegt wird.
[0031] Eine Ausgestaltung besteht darin, dass
- bei dem bei Betätigung des Schalters einer von zwei Strompfaden zum Betrieb des Hubmotors
ausgewählt wird,
- bei dem der andere Strompfad anhand des ausgewählten Strompfads mittels eines elektronischen
Schalters unterbrochen wird.
[0032] Eine andere Ausgestaltung ist es, dass der eine von zwei Strompfaden mittels einer
Verzögerungsschaltung ausgewählt wird.
[0033] Die vorstehenden Ausführungen betreffend das Lüftungssystem bzw. Hausgerät gelten
für das Verfahren entsprechend.
[0034] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung dargestellt
und erläutert.
[0035] Es zeigt
- Fig.1
- eine beispielhafte Schaltung zur Ansteuerung eines Hub-Tischlüftungssystems, z.B.
eines Ansauggehäuses oder eines Schnorchels, über einen Hubmotor.
[0036] Die hier vorgeschlagene Schaltung zur Ansteuerung eines Lüftungssystems, insbesondere
eines Hub-Tischlüftungssystems (z.B. eines Ansauggehäuses eines solchen Hub-Tischlüftungssystems)
steuert einen Hubmotor mit einer Vorzugsrichtung an, wobei die Vorzugsrichtung beispielsweise
dem Ausfahren des Lüftungssystems (bzw. Ansauggehäuses) entspricht, da beim Ausfahren
ein weitaus geringeres Verletzungsrisiko für einen Benutzer besteht als im umgekehrten
Fall, beim Einfahren des Lüftungssystems. Weiterhin können für sicherheitsrelevante
Abfragen Endschalter vorgesehen sein, die die Bewegung des Ansauggehäuses begrenzen
bzw. den Hubmotor bei Erreichen einer Endposition abschalten. Der Endschalter kann
ein Kontakt sein, der abhängig von der Position des Ansauggehäuses geöffnet wird;
alternativ kann der Endschalter als ein elektrischer Kontakt realisiert sein, der
unterbrochen wird, sobald der Hubmotor das Ansauggehäuse nicht mehr weiter befördern
kann (beispielsweise wird das Ansauggehäuse bis in die Endposition bewegt und die
weitere Bewegung des Hubmotors unterbricht den Kontakt). Hierbei ist das Ansauggehäuse
als ein beispielhaftes bewegliches Element eines Hub-Tischlüftungssystems genannt;
auch andere Formen des Hub-Tischlüftungssystems sind möglich und können über den Hubmotor
bewegt, vorzugsweise ein- bzw. ausgefahren werden.
[0037] Die Schaltung umfasst vorzugsweise passive Bauelemente, Dioden und Relais und kommt
ohne integrierte Schaltkreise bzw. Mikrokontroller aus.
[0038] Die Ansteuerung des Hubmotors, und damit des Hebemechanismus des Ansauggehäuses erfolgt
über einen Taster, der sowohl das Hoch-, als auch das Herunterfahren auslöst. Die
Versorgungsspannung wird über die Sicherheitsschaltkreise und/oder Endschalter bzw.
über den Taster und nachfolgend über Relais geführt. Abhängig von dem Zustand des
Ansauggehäuses kann die Betätigung des Tasters eine Bewegung des Ansauggehäuses in
die eine oder die andere (entgegengesetzte) Richtung auslösen. Beispielsweise kann
hierzu eine Versorgungsspannung mit unterschiedlicher Polarität an den Hubmotor angelegt
werden (der Hubmotor dreht sich je nach Polarität der Versorgungsspannung in unterschiedlicher
Richtung).
[0039] Durch die Schaltung kann somit sichergestellt werden, dass der Hubmotor nur bei richtiger
Position der jeweiligen Endschalter und bei Betätigung des Tasters betrieben wird
(also entweder ausfährt oder einfährt). Ebenfalls wird durch diese Schaltung sichergestellt,
dass der Hubmotor das Ansauggehäuse nach einem Stillstand in einer undefinierten Position
oder nach einem Ansprechen eines Einklemmschutzes immer in einer Vorzugsrichtung in
eine unkritische Position (z.B. nach oben) bewegt.
[0040] Fig.1 zeigt eine beispielhafte Schaltung zur Ansteuerung eines Hub-Tischlüftungssystems,
z.B. eines Ansauggehäuses, über einen Hubmotor 101.
[0041] Der Hubmotor 101 ist einerseits mit einem Knoten 102 und andererseits mit einem Knoten
103 verbunden. Der Knoten 102 ist über eine Diode D1 mit einem Knoten 104 verbunden,
wobei die Kathode der Diode D1 in Richtung des Knotens 104 zeigt. Der Knoten 103 ist
über eine Diode D2 mit einem Knoten 105 verbunden, wobei die Kathode der Diode D2
in Richtung des Knotens 105 zeigt.
[0042] Der Knoten 104 ist über einen NC-Kontakt 106 mit einem Knoten 107 verbunden. Als
NC-Kontakt wird ein Kontakt bezeichnet, der im Normalfall geschlossen ist (NC: "normally
closed") und so eine elektrische Verbindung herstellt. Entsprechend ist der Knoten
105 über einen NC-Kontakt 108 mit einem Knoten 109 verbunden.
[0043] Der Knoten 107 ist über den Wechselkontakt eines Relais K3, der mit einem Relais
K1 in Reihe geschaltet ist, mit Masse GND verbunden. Der Knoten 109 ist über den Wechselkontakt
eines Relais K4 mit einem Knoten 110 verbunden. Der Knoten 110 ist über ein Relais
K2 mit Masse GND verbunden. Der Knoten 110 ist über eine Reihenschaltung aus einem
Widerstand R1 und einer Diode D5 mit einem Knoten 111 verbunden, wobei die Kathode
der Diode D5 in Richtung des Knotens 111 zeigt. Der Knoten 111 ist über einen Elektrolytkondensator
C1 mit Masse GND verbunden. Weiterhin ist der Knoten 111 über einen Widerstand R2
mit Masse GND verbunden.
[0044] Eine Versorgungsspannung 112 (z.B. 24V Gleichspannung) ist mit einem Knoten 113 verbunden.
Der Knoten 113 ist über einen NC-Kontakt 114 mit einem Knoten 115 verbunden. Der Wechselkontakt
des Relais K2 verbindet den Knoten 103 entweder mit dem Knoten 115 oder mit Masse
GND. Weiterhin ist der Knoten 113 über einen NC-Kontakt 116 mit einem Knoten 117 verbunden.
Der Wechselkontakt des Relais K1 verbindet den Knoten 102 entweder mit dem Knoten
117 oder mit Masse GND.
[0045] Der Knoten 102 ist über das Relais K4 mit Masse GND und der Knoten 103 ist über das
Relais K3 mit Masse GND verbunden.
[0046] Der Knoten 113 ist über einen Taster S1 mit einem Knoten 118 verbunden, wobei der
Knoten 118 über eine Diode D3 mit dem Knoten 105 verbunden ist. Die Kathode der Diode
D3 weist dabei in Richtung des Knotens 105. Weiterhin ist der Knoten 118 über eine
Diode D4 mit dem Knoten 104 verbunden, wobei die Kathode der Diode D4 in Richtung
des Knotens 104 weist.
[0047] Der Teil der Schaltung umfassend den Widerstand R1, die Diode D5, den Kondensator
C1 und den Widerstand R2 entspricht einer möglichen Realisierung für eine Vorzugsrichtungsschaltung.
Vorzugsweise entspricht die Vorzugsrichtung einer Bewegung des Ansauggehäuses in den
(vollständig) ausgefahrenen Zustand, z.B. nach oben.
[0048] Fig.1 zeigt für die Relais K1 bis K4 die zugehörigen Wechselkontakte (auch bezeichnet
als K1 bis K4 in dem Schaltbild), wobei die in Fig.1 gezeigten Stellungen der Wechselkontakte
jeweils für die inaktiven Relais K1 bis K4 gelten.
[0049] Wird der Taster S1 betätigt, fließt der Strom zuerst durch den Pfad mit dem Relais
K1, weil das Relais K2 gegenüber dem Relais K1 durch die Vorzugsrichtungsschaltung
verzögert wird (d.h. erst wird der Kondensator C1 geladen). Der Hubmotor 101 wird
aktiviert und das Ansauggehäuse bewegt sich nach oben. Ebenfalls aktiviert wird das
Relais K4, was dazu führt, dass der Wechselkontakt zu K4 die Verbindung zu dem Relais
K2 unterbricht (d.h. die Knoten 109 und 110 sind nicht miteinander verbunden). Der
Hubmotor 101 fährt das Ansauggehäuse also so lange nach oben, bis das obere Ende erreicht
wird, d.h. bis der NC-Kontakt 106 öffnet und die Stromzufuhr zu dem Relais K1 unterbricht.
Damit wird auch über den Wechselkontakt K1 die Stromzufuhr zu dem Hubmotor 101 unterbrochen.
Der NC-Kontakt 106 ist beispielsweise als ein (Positions-)Endschalter realisiert.
[0050] Wird jetzt der Taster S1 erneut betätigt, kann aufgrund des in der oberen Stellung
befindlichen Ansauggehäuses und damit offenen NC-Kontakts 106 der Strom nur durch
den rechten Zweig (also das Relais K2) fließen. Das Ansauggehäuse wird eingefahren.
Außerdem wird das Relais K3 ausgelöst, wodurch der zugehörige Wechselkontakt die Verbindung
des Knotens 107 zu dem Relais K1 unterbricht. Damit ist sichergestellt, dass das Ansauggehäuse
vollständig eingefahren werden kann, auch wenn nach Verlassen der ausgefahrenen Endstellung
der NC-Kontakt 106 wieder geschlossen wird. Erreicht das Ansauggehäuse die eingefahrene
Endstellung, wird der NC-Kontakt 108 geöffnet und über das Relais K2 mit zugehörigem
Wechselkontakt die Stromzufuhr zu dem Hubmotor 101 unterbrochen. Auch der NC-Kontakt
108 kann als ein (Positions-)Endschalter realisiert sein.
[0051] Der NC-Kontakt 116 ist ein redundanter Kontakt für die ausgefahrene (z.B. obere)
Endposition des Ansauggehäuses. Durch die redundante Anordnung der NC-Kontakte 106
und 116 wird erreicht, dass einer der Kontakte defekt sein kann (d.h. nicht mehr öffnet)
und trotzdem die ordnungsgemäße Endabschaltung funktioniert: Solange das Ansauggehäuse
nach oben fährt ist das Relais K1 aktiv und somit der Knoten 117 mit der Versorgungsspannung
112 verbunden (das Relais K2 ist währenddessen inaktiv, d.h. der Knoten 103 liegt
auf Masse GND und ist nicht mit dem Knoten 115 verbunden). Funktionieren beide NC-Kontakte
106 und 116 ordnungsgemäß, so wird bei Erreichen der Endposition der Hubmotor 101
von der Versorgungsspannung 112 getrennt. Ist einer der beiden NC-Kontakte 106 und
116 defekt (d.h. trennt nicht), so reicht es aus, dass der jeweils andere der NC-Kontakte
106 und 116 noch funktioniert, um den Stromkreis für den Betrieb des Hubmotors 101
(im Falle des NC-Kontakts 106 mittelbar über das Relais K1 und im Falle des NC-Kontakts
116 unmittelbar) zu unterbrechen.
[0052] In entsprechender Weise funktioniert die redundante Auslegung der beiden NC-Kontakte
108 und 114 für den Fall des einfahrenden Ansauggehäuses: Öffnet nur einer der beiden
NC-Kontakte 108 oder 114, so ist die Stromversorgung zu dem Hubmotor 101 (im Falle
des NC-Kontakts 108 mittelbar über das Relais K2 und im Falle des NC-Kontakts 114
unmittelbar) unterbrochen. Beim Einfahren des Ansauggehäuses ist das Relais K2 aktiv
und verbindet über seinen Wechselkontakt den Knoten 103 mit dem Knoten 115. Das Relais
K1 ist aus den genannten Gründen inaktiv, d.h. der Knoten 117 ist nicht mit dem Knoten
102 verbunden.
[0053] Hierbei ist es von Vorteil, dass durch die vorgestellte Schaltung weder ein Mikrokontroller
noch eine Beschaltung oder Programmierung desselben benötigt wird. Die Lösung zielt
somit auf eine Schaltung, die kostengünstig und einfach realisiert und für unterschiedliche
Hub-Tischlüftungssysteme eingesetzt werden kann. Auch ist es ein Vorteil, dass die
Schaltung eine Ansteuerung des Hub-Tischlüftungssystems mittels nur eines einzelnen
Tasters ermöglicht: Je nach Zustand des Hub-Tischlüftungssystems wird durch die Betätigung
des Tasters dieses ein- oder ausgefahren.
Bezugszeichenliste:
[0054]
- 101
- Hubmotor
- 102-105
- Knoten
- 106
- NC-Kontakt
- 107
- Knoten
- 108
- NC-Kontakt
- 109-111
- Knoten
- 112
- Versorgungsspannung
- 113
- Knoten
- 114
- NC-Kontakt
- 115
- Knoten
- 116
- NC-Kontakt
- 117-118
- Knoten
- K1-K4
- Relais mit Wechselkontakt
- D1-D5
- Diode
- R1-R2
- Widerstand
- C1
- (Elektrolyt-)Kondensator
- S1
- Schalter (bzw. Taster)
- GND
- Masse(potential)
1. Ausfahrbares Lüftungssystem für ein Hausgerät
- mit einem Hubmotor (101),
- mit einem Schalter (S1),
- wobei bei einer ersten Betätigung des Schalters (S1) das Lüftungssystem anhand des
Hubmotors in einer Vorzugsrichtung bewegbar ist,
- wobei bei einer zweiten Betätigung des Schalters (S1) das Lüftungssystem anhand
des Hubmotors entgegen der Vorzugsrichtung bewegbar ist.
2. Lüftungssystem nach Anspruch 1, bei der das ausfahrbare Lüftungssystem mindestens
ein ausfahrbares Ansauggehäuse oder mindestens einen ausfahrbaren Schnorchel aufweist.
3. Lüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Vorzugsrichtung
zumindest teilweise das Ausfahren des Lüftungssystems umfasst.
4. Lüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Vorzugsrichtung
mittels einer Vorzugsschaltung auswählbar ist, wobei die Vorzugsschaltung eine Verzögerungsschaltung
umfasst.
5. Lüftungssystem nach Anspruch 4, bei der die Verzögerungsschaltung ein RC-Glied umfasst.
6. Lüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei bei Betätigung des Schalters eine Auswahl zwischen zwei Strompfaden zum Betrieb
des Hubmotors erfolgt,
- wobei der ausgewählte Strompfad mittels eines elektronischen Schalters den anderen
Strompfad unterbricht,
- wobei der ausgewählte Strompfad durch mindestens einen Endschalter unterbrechbar
ist.
7. Lüftungssystem nach Anspruch 6, bei dem der elektronische Schalter ein Halbleiterschalter
oder ein Relais ist.
8. Lüftungssystem nach einem der Ansprüche 6 oder 7, bei der zwei Endschalter vorgesehen
sind, die zueinander redundant ausgeführt sind.
9. Lüftungssystem nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei der der Endschalter pro Strompfad
mindestens einen Positionsendschalter umfasst.
10. Lüftungssystem nach einem der Ansprüche 6 bis 9, bei der für den einen Strompfad der
Endschalter bei Erreichen der ausgefahrenen Position des ausfahrbaren Lüftungssystems
aktivierbar ist und für den anderen Strompfad der Endschalter bei Erreichen der eingefahrenen
Position des ausfahrbaren Lüftungssystems aktivierbar ist.
11. Hausgerät, insbesondere Dunstabzug, Gargerät oder Kombination aus Dunstabzug und Gargerät,
umfassend mindestens ein Lüftungssystem gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
12. Verfahren zum Betrieb eines ausfahrbaren Lüftungssystems,
- bei dem bei einer ersten Betätigung eines Schalters das Lüftungssystem anhand eines
Hubmotors in einer Vorzugsrichtung bewegt wird und
- bei dem bei einer zweiten Betätigung des Schalters das Lüftungssystem anhand des
Hubmotors entgegen die Vorzugsrichtung bewegt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
- bei dem bei Betätigung des Schalters einer von zwei Strompfaden zum Betrieb des
Hubmotors ausgewählt wird,
- bei dem der andere Strompfad anhand des ausgewählten Strompfads mittels eines elektronischen
Schalters unterbrochen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem der eine von zwei Strompfaden mittels einer Verzögerungsschaltung
ausgewählt wird.