[0001] Die Erfindung betrifft ein teilbares Gewehr mit einem vorzugsweise abnehmbaren Lauf
der auf einem Vorderschaft befestigt ist, wobei der Vorderschaft mit Hilfe von Kupplungsmitteln
lösbar mit einem Hinterschaft verbindbar ist. Ein derartiges Gewehr wird fachsprachlich
auch als "Take Down" bezeichnet. Derartige Gewehre sind für militärische Zwecke, vor
allem aber auch als Jagdwaffen bekannt und gebräuchlich.
[0002] Die Teilbarkeit erfüllt insbesondere zwei Zwecke. Einerseits kann auf diese Weise
der Lauf ausgewechselt werden, beispielsweise um das Kaliber der Waffe zu ändern.
Bei Jagdwaffen steht jedoch die leichte Transportierbarkeit im Vordergrund, so dass
beispielsweise im Gebirge oder auf Safari die Waffe im Rucksack verstaut werden kann.
Dies erleichtert einerseits das Tragen der teilweise schweren Waffen und anderseits
können die empfindlichen Bestandteile der Waffe vor Schlägen und Stössen geschützt
werden.
[0003] Gattungsmässig vergleichbare Gewehre sind bereits seit vielen Jahren bekannt und
gebräuchlich. So beschreibt beispielsweise bereits die
US 1 373 888 ein Gewehr, bei dem der Lauf mit Vorderschaft mittels einer Schraubverbindung am
Verschlussgehäuse bzw. am Hinterschaft fixiert wird. Bei der
EP 1 398 594 ist der Lauf mit einer Laufhülse versehen, die lösbar in den Schlitz einer Gehäusehülse
am Hinterschaft eingeschoben werden kann. Die Verriegelung erfolgt mit formschlüssigen
Mitteln. Eine andere Lösung ist in der
DE 102 05 503 beschrieben. Die Laufhülse ist mit einer Nase versehen, welche in eine Nut am Hinterschaft
eingeschoben wird. Die Verriegelung erfolgt über eine Kolbenstange, deren Ende aus
dem Vorderschaft hinausragt, wobei mit der Kolbenstange eine federbelastete Kugelverriegelung
gelöst werden kann.
[0004] Ein Nachteil der bekannten Gewehre besteht darin, dass das Lösen bzw. Zusammensetzen
der Gewehrteile zu lange dauert, weil Schrauben oder andere Befestigungsmittel betätigt
werden müssen. Oft sind dabei sogar spezielle Werkzeuge erforderlich. Ein weiterer
Nachteil besteht in der fehlenden Präzision der Verbindung, so dass kein wiederholbares
Schussverhalten der Waffe nach dem Zusammenfügen gewährleistet ist. Bei einzelnen
bekannten Gewehren lässt sich die Waffe nach Gebrauch ausserdem nur schwer teilen,
weil beispielsweise Kegelpassungen infolge von Wärmeausdehnungen festsitzen.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Gewehr der eingangs genannten Art zu
schaffen, das schnell und ohne zusätzliche Hilfsmittel geteilt und wieder zusammengesetzt
werden kann, wobei eine höchste Präzision und damit ein reproduzierbares Schiessverhalten
in jeder Situation gewährleistet ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst mit
einem teilbaren Gewehr mit einem Lauf, der auf einem Vorderschaft befestigt ist, wobei
der Vorderschaft mit Hilfe von Kupplungsmitteln lösbar mit einem Hinterschaft verbindbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsmittel dem Vorderschaft bzw. dem Hinterschaft
zugeordnete Kupplungselemente aufweisen, welche durch eine Steck-Dreh-Bewegung spielfrei
zusammenfügbar sind.
[0006] Kupplungselemente, welche durch eine Steck-Drehbewegung spielfrei zusammenfügbar
sind, benötigen keinerlei Werkzeuge und die zusammengefügte Endstellung ist stets
reproduzierbar, ohne dass die Wärmeausdehnung des Materials oder das Anzugsverhalten
von Spannschrauben oder Stellschrauben dabei eine Rolle spielen. Bei den Kupplungselementen
könnte es sich um die Teile eines Bajonettverschlusses handeln. Die Führung der Kupplungsteile
erfolgt hier bekanntlich radial an einer Hülse, die mit entsprechenden Schlitzen versehen
ist, wobei das Gegenstück in die Schlitze eingreifende Bolzen aufweist.
[0007] Besonders vorteilhaft bestehen die Kupplungsmittel jedoch einerseits aus einer mit
einer Öffnung versehenen Halteplatte, wobei die Innenkontur der Öffnung nicht kreisförmig
ausgebildet ist, und anderseits aus einer Kupplungsscheibe, deren Aussenkontur wenigstens
teilweise derart mit der Innenkontur der Öffnung korrespondiert, dass die Kupplungsscheibe
in die Öffnung der Halteplatte einsteckbar ist, wonach die Kupplungsscheibe durch
eine relative Drehbewegung in der Halteplatte verspannbar ist. Die Kupplungselemente
greifen hier ersichtlicherweise stirnseitig ineinander, was eine besonders Platz sparende
Anordnung und einen festen Sitz ermöglicht. Ersichtlicherweise kann die Innenkontur
der Öffnung an der Halteplatte nicht kreisförmig ausgebildet sein, weil dies keine
Überlappung der Konturen an der Halteplatte bzw. an der Kupplungsscheibe ermöglichen
würde. Grundsätzlich könnte die Innenkontur der Öffnung an der Halteplatte aber ganz
verschieden ausgebildet sein, wie z.B. elliptisch oder auch polygonförmig. Es ist
auch nicht zwingend erforderlich, dass die Aussenkontur der Kupplungsscheibe exakt
mit der Innenkontur der Öffnung an der Halteplatte korrespondiert. Erforderlich ist
lediglich eine teilweise Überlappung der Konturen nach dem Zusammenstecken der Kupplungselemente
und nach einer bestimmten Drehbewegung.
[0008] Weitere Vorteile können erreicht werden, wenn die Innenkontur der Öffnung an der
Halteplatte eine Mehrzahl von radial zurückspringenden Ausnehmungen und radial vorspringenden
Rückhaltestegen aufweist, und wenn die Aussenkontur der Kupplungsscheibe eine Mehrzahl
von radial vorspringenden Kupplungsstegen aufweist, wobei die Kupplungsstege durch
die Ausnehmungen an der Halteplatte schiebbar und mittels der Drehbewegung hinter
die Rückhaltestege drehbar sind. Die Berührungsflächen zwischen Rückhaltestegen und
Kupplungsstegen können dabei derart zu einer in der Drehrichtung gelegenen Ebene geneigt
sein, dass im Verlaufe der Drehbewegung die Kupplungsmittel spielfrei gegeneinander
spannbar sind. Selbstverständlich liesse sich ein spielfreies Zusammenfügen auch auf
andere Weise erreichen, beispielsweise durch eingebaute Federelemente oder dergleichen.
[0009] Besonderes vorteilhaft weist die Kupplungsscheibe eine Mehrzahl von in gleichmässiger
Winkelteilung sternförmig über den Umfang verteilten Kupplungsstegen auf, wobei die
Halteplatte ebenso viele Ausnehmungen bzw. Rückhaltestege aufweist. Damit lässt sich
besonders vorteilhaft eine selbstspannende Drehverriegelung und eine spielfreie Passung
der Bauteile erzielen. Die Spannkraft der Kupplungselemente ist über den gesamten
Umfang gleichförmig verteilt. Wenn an der Kupplungsscheibe acht Kupplungsstege in
einer Winkelteilung von 45° angeordnet sind, ist lediglich ein sehr kurzer Drehweg
von 22,5° erforderlich, um die beiden Kupplungselemente zu verspannen.
[0010] Die Halteplatte kann Bestandteil eines Verschlussgehäuses sein oder sie kann mit
diesem verbunden sein, wobei das Verschlussgehäuse in den Hinterschaft integriert
ist. Aus herstellungstechnischen Gründen ist es vorteilhaft, wenn die Halteplatte
ein separates Bauteil ist, das passgenau in eine Stirnseite des Verschlussgehäuses
eingefügt und mittels vier Senkschrauben lösbar an diesem befestigt ist. Auf diese
Weise kann die Halteplatte aus hochfestem Chromstahl oder gar aus Titan gefertigt
sein, während das Verschlussgehäuse beispielsweise aus einem hochlegierten Aluminiumwerkstoff
bestehen könnte.
[0011] Die Kupplungsscheibe kann Bestandteil eines Laufhaltestücks sein oder sie kann mit
diesem verbunden sein, wobei das Laufhaltestück in den Vorderschaft integriert ist.
Auch hier sind es vor allem fabrikationstechnische Gründe oder die Materialwahl, welche
es vorteilhaft erscheinen lassen, wenn die Kupplungsscheibe als separates Bauteil
ausgebildet ist. Diese kann beispielsweise mittels einer Polygonpassung passgenau
an einer Stirnseite des Laufhaltestücks drehfest gehalten sein und mittels einer zentralen
Befestigungsschraube lösbar befestigt sein.
[0012] Das Verschlussgehäuse und das Laufhaltestück können beim Erreichen der zusammengefügten
Stellung mittels Rastmitteln miteinander verrastbar sein oder mittels Riegelmitteln
miteinander verriegelbar sein. Dadurch wird sichergestellt, dass sich die Bauteile
nicht unbeabsichtigt lösen können.
[0013] Es ist aber auch denkbar, dass eine Verdrehsicherung alternativ oder zusätzlich auf
andere Weise erzielt wird. So können am Verschlussgehäuse und am Laufhaltestück parallele
und miteinander korrespondierende Führungsnuten angeordnet sein, wobei auf das Verschlussgehäuse
ein Verschluss aufschiebbar ist, der in den Führungsnuten geführte Führungsschienen
aufweist, welche eine Verdrehsicherung zwischen Verschlussgehäuse und Laufhaltestück
bilden.
[0014] Bei diesem Verschluss kann es sich beispielsweise um einen Geradezug-Verschluss handeln,
dessen Verriegelungskopf in den dem Lauf zugeordneten Hülsenkopf des Patronenlagers
eingreift. Es hat sich somit als besonders vorteilhaft erwiesen, die Waffe unmittelbar
hinter dem Patronenlager zu teilen, so dass Patronenlager und Lauf einstückig ausgebildet
werden können. Damit ist trotz teilbarer Waffe eine hohe Treffersicherheit gewährleistet.
[0015] Ebenso hat es sich als zweckmässig erwiesen, wenn das Gewehr eine Aufnahme für ein
Zielfernrohr aufweist, welche vollständig dem am Vorderschaft befestigten Lauf zugeordnet
ist. Auf diese Weise muss das Zielfernrohr für die Teilung des Gewehrs überhaupt nicht
abgenommen werden. Bekanntlich muss das Zielfernrohr beim Aufsetzen präzise justiert
werden, um eine Treffsicherheit zu gewährleisten. Diese Justierung bleibt somit auch
bei der Teilung des Gewehrs immer erhalten.
[0016] Selbstverständlich müsste es sich beim Verschluss nicht zwingend um einen Geradezug-Verschluss
handeln. Die Erfindung ist auch nicht notwendigerweise auf eine Repetierbüchse beschränkt.
Auch bei anderen Gewehrarten könnte die erfindungsgemässe Teilung eingesetzt werden.
Schliesslich spielt es auch keine Rolle, ob noch zusätzliche Teile demontierbar sind.
So ist beispielsweise der Lauf in jedem Fall auch noch zusätzlich vom Vorderschaft
lösbar, wobei allerdings Verbindungsschrauben gelöst werden müssen.
[0017] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine Seitenansicht einer Repetierbüchse mit Zielfernrohr im zusammengebauten Zustand,
- Figur 2:
- die Repetierbüchse gemäss Figur 1 im zerlegten Zustand,
- Figur 3:
- eine perspektivische Darstellung eines Verschlussgehäuses mit eingesetzter Halteplatte,
- Figur 4:
- eine Draufsicht auf die Halteplatte gemäss Figur 3,
- Figur 5:
- ein Schnitt durch die Ebene I-I an der Halteplatte gemäss Figur 4,
- Figur 6:
- eine perspektivische Darstellung eines Laufhaltestücks mit demontierter Kupplungsscheibe,
- Figur 7:
- das Laufhaltestück gemäss Figur 6 mit eingesetzter Kupplungsscheibe,
- Figur 8:
- eine Draufsicht auf die Kupplungsscheibe gemäss Figur 6,
- Figur 9:
- eine Seitenansicht der Kupplungsscheibe gemäss Figur 8,
- Figur 10:
- ein Schnitt durch Ebene II-II der Kupplungsscheibe gemäss Figur 8, und
- Figur 11:
- eine perspektivische Darstellung des Verschlussgehäuses und des Laufhaltestücks kurz
vor dem Zusammenfügen.
[0018] Wie in Figur 1 dargestellt, besteht ein Gewehr 1, im vorliegenden Fall eine Repetierbüchse
mit Geradezug-Verschluss aus einem Lauf 2, der vorzugsweise abnehmbar auf einem Vorderschaft
3 montiert ist, und aus einem Hinterschaft 4. Vorderschaft und Hinterschaft bestehen
beispielsweise aus einem mehrfach verleimten Edelholz. Ein Verschlussgehäuse 15 beispielsweise
aus Stahl mit einem Abzug 36 ist in den Hinterschaft 4 integriert und beispielsweise
mit hier nicht sichtbaren Schrauben fest verbunden. Ein Laufhaltestück 20, das ebenfalls
aus Stahl bestehen kann, ist auf ähnliche Weise fest mit dem Vorderschaft 3 verbunden.
[0019] Auf dem Verschlussgehäuse 15 sitzt der linear verschiebbare Geradezugverschluss 29
mit seinem Kammerstängel 35.
[0020] Auf dem Lauf 2 sind Aufnahmemittel 34 für ein Zielfernrohr 33 angeordnet.
Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, erfolgt die Teilung des Gewehrs unmittelbar hinter
dem Patronenlager 32 zwischen dem Verschlussgehäuse 15 und dem Laufhaltestück 20.
Das Zielfernrohr 33 kann ebenfalls entfernt werden, könnte aber ersichtlicherweise
bei der Teilung des Gewehrs auch auf dem Lauf 2 verbleiben. Der Geradezugverschluss
29 verfügt über einen Verriegelungskopf 30, der je nach Position des Verschlusses
über das Verschlussgehäuse 15 hinausragt und im zusammengesetzten Zustand in den Hülsenkopf
31 des Patronenlagers 32 eingreift. In Figur 2 ebenfalls sichtbar ist eine Führungsschiene
30, in Wirklichkeit ein paralleles Schienenpaar, an dem der Verschluss auf dem Verschlussgehäuse
verschiebbar ist. Ebenfalls sichtbar ist in Figur 2 eine Kupplungsscheibe 8, welche
dem Laufhaltestück 20 zugeordnet ist. Das Gegenstück der Kupplungsscheibe 8, nämlich
die Halteplatte 5 wird anhand der Figuren 3 bis 5 nachfolgend näher beschrieben.
[0021] Figur 3 zeigt das im Wesentlichen etwa quaderförmige Verschlussgehäuse 15, in welchem
auf hier nicht näher beschriebene Art und Weise die Abzugsvorrichtung angeordnet ist.
Das Verschlussgehäuse bildet auch den Magazinschacht für Nachladepatronen. Auf der
Oberseite ist das Verschlussgehäuse mit zwei parallelen Führungsnuten 27 versehen,
in denen der Verschluss mit seinen Führungsschienen 28 geführt ist. An der Stirnseite
16 des Verschlussgehäuses ist passgenau eine Halteplatte 5 eingefügt.
[0022] Die Halteplatte 5 verfügt über eine Öffnung 6 mit einer Innenkontur 7, welche radial
zurückspringende Ausnehmungen 10 und radial vorspringende Rückhaltestege 11 bildet
(Fig. 4). Um die Öffnung 6 sind insgesamt vier Senklöcher 18 angeordnet, welche die
Befestigung der Halteplatte 5 mittels Senkschrauben 17 ermöglichen. Eine Vertiefung
19 ist für eine Rastverbindung vorgesehen. Wie aus den Figuren 4 und 5 ersichtlich
ist, haben die Rückhaltestege 11 nur etwa die Hälfte der Gesamtbreite der ganzen Halteplatte
5. Die rückseitigen Anlageflächen 13 der Rückhaltestege 11 sind relativ zur Ebene
der Halteplatte bzw. zur Drehebene mit einer sehr geringen Winkelneigung von beispielsweise
0,5° oder weniger versehen. Die Öffnung 6 verfügt über insgesamt acht Ausnehmungen
10 in einer regelmässigen Winkelteilung α von 45°. Die Scheitellinien der Rückhaltestege
11 bzw. die Fusslinien der Ausnehmungen 10 verlaufen etwa auf konzentrischen Kreisen.
[0023] Einzelheiten zur Kupplungsscheibe 8 bzw. zum Laufhaltestück 20 ergeben sich aus den
Figuren 6 bis 10. Figur 6 zeigt das Laufhaltestück 20 mit einer Stirnseite 21, in
welcher eine Polygonausnehmung 23 eingelassen ist. Im Zentrum der Polygonausnehmung
ist eine Gewindebohrung 25 angeordnet. Unterhalb der Polygonausnehmung ist eine Kugelraste
26 befestigt, die auf an sich bekannte Weise eine gegen eine Federspannung nach innen
pressbare Kugel trägt. Auch auf der Oberseite des Laufhaltestücks 20 sind parallele
Führungsnuten 27' angeordnet, welche im zusammengesetzten Zustand eine Fortsetzung
der Führungsnuten 27 am Verschlussgehäuse 15 bilden. Über hier nicht näher dargestellte
Befestigungsmittel ist der Lauf 2 mit seinem Patronenlager 32 auf dem Laufhaltestück
fixiert. Der Hülsenkopf 31 am Ende des Patronenlagers ragt geringfügig über die Stirnseite
21 hinaus.
[0024] Die Kupplungsscheibe 8 hat eine bestimmte Aussenkontur 9, die insgesamt acht einzelne,
sternförmig angeordnete Kupplungsstege 12 bildet. Die Kupplungsscheibe verfügt über
eine Polygonscheibe 22, welche passgenau in die Polygonausnehmung 23 am Laufhaltestück
20 einfügbar ist. Wie aus Figur 7 ersichtlich, erfolgt die Befestigung der Kupplungsscheibe
8 mit Hilfe einer zentralen Befestigungsschraube 24, die beispielsweise über einen
Innensechskant gedreht werden kann.
[0025] Aus Figur 8 ist ersichtlich, dass die Kupplungsstege 12 ebenfalls in einer regelmässigen
Winkelteilung von 45° angeordnet sind. Eine über die gesamte Aussenkontur verlaufende
Fase 37 erleichtert das Einführen der Kupplungsscheibe in die Öffnung der Halteplatte.
Die Wandstärke der einzelnen Kupplungsstege 12 entspricht ebenfalls etwas der Hälfte
der Wandstärke der Halteplatte 5, so dass die in die Halteplatte eingesetzte Kupplungsscheibe
nicht über die Halteplatte hinausragt. Die Anlagefläche 14 an den Kupplungsstegen
12 ist ähnlich wie die Anlagefläche 13 an den Rückhaltestegen 11 mit dem gleichen
Neigungswinkel versehen (Fig. 9). Aus den Figuren 9 und 10 ist ersichtlich, dass zwischen
der Polygonscheibe 22 und den Kupplungsstegen 12 noch ein zylindrischer Kragen 38
angeordnet ist.
[0026] Figur 11 zeigt die Situation kurz vor dem Zusammenfügen von Halteplatte 5 und Kupplungsscheibe
8. Das Laufhaltestück 20 bzw. die Kupplungsscheibe 8 wird in die Einschiebeachse 38
gebracht, und zwar in einem Winkel von 22,5° verdreht relativ zum Verschlussgehäuse
15. Anschliessend wird die Kupplungsscheibe 8 in Pfeilrichtung X durch die Öffnung
6 der Kupplungsscheibe 5 geschoben und danach in Pfeilrichtung Y gedreht. Dabei verspannen
sich die einzelnen Kupplungsstege 12 hinter den Rückhaltestegen 11 an der Halteplatte.
Die Drehbewegung erfolgt bezogen auf die Betrachtungsebene im Uhrzeigersinn, wobei
der über die Stirnseite 21 hinausragende Hülsenkopf wegen der Ausnehmung 39 auf einer
Seite des Verschlussgehäuses 15 in die richtige Position gedreht werden kann. Im endgültig
zusammengefügten und verspannten Zustand liegt die Stirnseite 21 fest auf der Halteplatte
5 auf.
[0027] Die Kugel der Kugelraste 26 rastet dabei in die Vertiefung 19. Alternativ könnte
beispielsweise am Verschlussgehäuse 20 oder am Laufhaltestück 20 ein Riegel vorgesehen
sein, der die beiden Teile miteinander verriegelt. Nach dem Zusammensetzen des Gewehrs
kann der Verschluss wieder vorgeschoben werden, so dass die Führungsschienen des Verschlusses
auch in das Laufhaltestück 20 eindringen und damit ebenfalls eine Verdrehsicherung
bewirken.
1. Teilbares Gewehr (1) mit einem Lauf (2), der auf einem Vorderschaft (3) befestigt
ist, wobei der Vorderschaft mit Hilfe von Kupplungsmitteln lösbar mit einem Hinterschaft
(4) verbindbar ist, wobei die Kupplungsmittel dem Vorderschaft (3) bzw. dem Hinterschaft
(4) zugeordnete Kupplungselemente aufweisen, welche durch eine Steck-Dreh-Bewegung
spielfrei zusammenfügbar sind, wobei die Kupplungsmittel einerseits bestehen aus einer
mit einer Öffnung (6) versehenen Halteplatte (5), wobei die Innenkontur (7) der Öffnung
nicht kreisförmig ausgebildet ist, und anderseits aus einer Kupplungsscheibe (8),
deren Aussenkontur (9), wenigstens teilweise derart mit der Innenkontur der Öffnung
korrespondiert, dass die Kupplungsscheibe durch eine relative Drehbewegung in der
Halteplatte verspannbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte (5) Bestandteil eines Verschlussgehäuses (15) ist oder mit diesem
verbunden ist, wobei das Verschlussgehäuse in den Hinterschaft (4) integriert ist,
und dass die Kupplungsscheibe (8) Bestandteil eines Laufhaltestücks (20) ist oder
mit diesem verbunden ist, wobei das Laufhaltestück in den Vorderschaft (3) integriert
ist.
2. Gewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenkontur (7) der Öffnung (6) an der Halteplatte (5) eine Mehrzahl von radial
zurückspringenden Ausnehmungen (10) und radial vorspringenden Rückhaltestegen (11)
aufweist, dass die Aussenkontur (9) der Kupplungsscheibe (8) eine Mehrzahl von radial
vorspringenden Kupplungsstegen (12) aufweist, wobei die Kupplungsstege (12) durch
die Ausnehmungen (10) an der Halteplatte (5) schiebbar und mittels der Drehbewegung
hinter die Rückhaltestege (11) drehbar sind.
3. Gewehr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Berührungsflächen (13, 14) zwischen Rückhaltestegen (11) und Kupplungsstegen
(12) derart zu einer in der Drehrichtung gelegenen Ebene geneigt sind, dass im Verlaufe
der Drehbewegung die Kupplungsmittel spielfrei gegeneinander spannbar sind.
4. Gewehr nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsscheibe (8) eine Mehrzahl von in gleichmässiger Winkelteilung (α) sternförmig
über den Umfang verteilte Kupplungsstege (12) aufweist und dass die Haltplatte (5)
ebenso viele Ausnehmungen (10) bzw. Rückhaltestege (11) aufweist.
5. Gewehr nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Kupplungsscheibe (8) acht Kupplungsstege (12) in einer Winkelteilung von 45°
angeordnet sind.
6. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltplatte (5) passgenau in eine Stirnseite (16) des Verschlussgehäuses (15)
eingefügt und mittels vier Senkschrauben (17) lösbar an diesem befestigt ist.
7. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsscheibe (8) mittels einer Polygonpassung (22, 23) passgenau an einer
Stirnseite (21) des Laufhaltestücks (20) drehfest gehalten und mittels einer zentralen
Befestigungsschraube (24) lösbar befestigt ist.
8. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussgehäuse (15) und das Laufhaltestück (20) beim Erreichen der zusammengefügten
Stellung mittels Rastmitteln (19, 26) miteinander verrastbar sind oder mittels Riegelmitteln
miteinander verriegelbar sind.
9. Gewehr nach einem der Ansprüche Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Verschlussgehäuse (15) und am Laufhaltestück (20) parallele und miteinander korrespondierende
Führungsnuten (27, 27') angeordnet sind und dass auf das Verschlussgehäuse ein Verschluss
(29) aufschiebbar ist, der in den Führungsnuten (27, 27') geführte Führungsschienen
(28) aufweist, welche eine Verdrehsicherung zwischen Verschlussgehäuse (15) und Laufhaltestück
(20) bilden.
10. Gewehr nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (29) ein Geradezug-Verschluss ist, dessen Verriegelungskopf (30) in
den dem Lauf (2) zugeordneten Hülsenkopf (31) des Patronenlagers (32) eingreift.
11. Gewehr nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Aufnahme (34) für ein Zielfernrohr (33) aufweist, welche vollständig dem
am Vorderschaft (3) befestigten Lauf (2) zugeordnet ist.
12. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Lauf ein einstückig mit dem Lauf (1) ausgebildetes Patronenlager (32) beinhaltet
und das Gewehr (1) unmittelbar hinter dem Patronenlager teilbar ist.
13. Teilbares Gewehr (1) mit einem Lauf (2), der auf einem Vorderschaft (3) befestigt
ist, wobei der Vorderschaft mit Hilfe von Kupplungsmitteln lösbar mit einem Hinterschaft
(4) verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsmittel dem Vorderschaft (3) bzw. dem Hinterschaft (4) zugeordnete Kupplungselemente
aufweisen, welche durch eine Steck-Dreh-Bewegung spielfrei zusammenfügbar sind.