[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Warmumformen und Härten einer Blechplatine,
bestehend aus einem Werkzeugunterteil, auf das die Blechplatine auflegbar ist, und
einem Werkzeugoberteil, das in Richtung auf das Werkzeugunterteil und von diesem weg
verstellbar ist.
[0002] Es ist im Stand der Technik bekannt, Stahlblechplatinen herzustellen, die im Wege
der Warmumformung umgeformt und anschließend noch im Werkzeug gehärtet werden. Dabei
ist es auch bekannt, solche Bauteile nur partiell zu härten, um in gewünschten Bereichen
des Werkstückes hohe Festigkeit zu erreichen und in anderen Bereichen eine hohe Duktilität
zu bewirken, so dass das umgeformte Blechformteil bestimmten technischen Bedingungen,
insbesondere im Kraftfahrzeugbau, gerecht wird.
[0003] Umformwerkzeuge, die für eine solche Vorgehensweise dienen, bestehen regelmäßig aus
einem Werkzeugunterteil und einem Werkzeugoberteil, wobei die einander zugewandten
Flächen der Werkzeugteile Konturen beliebiger Art aufweisen können, um aus der Blechplatine
ein entsprechendes Werkstück zu fertigen.
[0004] Im Stand der Technik ist es auch bekannt, Blechplatinen mittels einer Eingabevorrichtung
in den Freiraum zwischen Werkzeugunterteil und Werkzeugoberteil einzuführen und mittels
anderer Operationen das fertige Werkstück wieder aus dem Spalt zwischen Werkzeugoberteil
und Werkzeugunterteil zu entnehmen.
[0005] Aus der
DE 10 2005 055 494 B3 ist ein Verfahren zum Herstellen von einem Bauteil aus einem metallischen Flachprodukt,
insbesondere einem Stahlblechzuschnitt, durch Pressumformen bekannt, bei dem das Flachprodukt
mittels konduktiver Erwärmung unmittelbar vor dem Pressumformvorgang mindestens Abschnittsweise
auf eine Umformtemperatur erwärmt wird, bevor es in ein Umformwerkzeug eingelegt und
dort zu dem Bauteil pressumgeformt wird, wobei die Umformtemperatur 450° C bis 700°C
beträgt.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Werkzeug gattungsgemäßer Art zur Verfügung zu stellen, welches in einfacher Weise
die Formung von Werkstücken aus Blechplatinen ermöglicht, die Bereiche mit hoher Festigkeit
und Bereiche mit hoher Duktilität aufweisen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass ein Handlingswerkzeug vorgesehen
ist, mittels dessen die Blechplatine in den Freiraum zwischen dem Werkzeugoberteil
und dem Werkzeugunterteil einbringbar ist, dass das Handlingswerkzeug balkenähnliche
Tragteile aufweist, auf denen die Blechplatine ablegbar ist, dass das Werkzeugunterteil
eine Auflagekontur mit Ausnehmungen aufweist, in welche die Tragteile, die die Blechplatine
tragen, passend einlegbar sind, so dass die Auflageflächen der Tragteile Bestandteil
des Werkzeugunterteils sind und dass mindestens eines der Tragteile von einem Kühlmittel
und/oder einem Heizmittel durchströmbar oder durchströmt ist, so dass die partiellen
Bereiche der warmumgeformten Blechplatine, die auf den Tragteilen aufliegen, härtbar
sind und eine höhere Festigkeit aufweisen als die anderen Bereiche, die nicht auf
den Tragteilen aufliegen.
[0008] Das Handlingswerkzeug ist dazu bestimmt, die Blechplatinen in den Freiraum zwischen
Werkzeugoberteil und Werkzeugunterteil einzubringen und auch wieder aus diesem Freiraum
zu entnehmen. Dazu weist das Handlingswerkzeug balkenähnliche Tragteile auf, die über
ihre Länge und Breite eine beliebige Kontur aufweisen können. Auf diesen balkenähnlichen
Tragteilen wird die Blechplatine abgelegt beziehungsweise diese Tragteile fahren unter
eine Blechplatine, die beispielsweise auf einem Rollengang abgelegt ist, und heben
diese Blechplatine ab, um sie dem Umformwerkzeug zuzuführen.
[0009] Das Werkzeugunterteil weist entsprechende Konturen, Rinnen, Nuten oder dergleichen
Ausnehmungen auf, die der Form der Tragteile, die die Blechplatine tragen, angepasst
sind, so dass das Handlingswerkzeug mit den balkenähnlichen Tragteilen in den Freiraum
zwischen Werkzeugoberteil und Werkzeugunterteil einfährt und dann in Richtung auf
das Werkzeugunterteil abgesenkt wird, so dass die Tragteile in den entsprechenden
Konturen des Werkzeugunterteiles liegen. Die balkenähnlichen Tragteile verbleiben
während der Umformoperation, wenn also das Werkzeugoberteil zum Werkzeugunterteil
verfahren wird, um die Platine umzuformen, im Werkzeug. Nachfolgend an den Umformvorgang
können ein oder mehrere Tragteile vom Kühlmittel und / oder Heizmittel durchströmt
werden, so dass das Werkstück nicht komplett gehärtet wird, sondern nur in partiellen
Bereichen gehärtet wird und somit in diesen Bereichen eine höhere Festigkeit aufweist
als in den übrigen Bereichen. Anschließend kann das Werkzeug geöffnet werden und das
umgeformte Werkstück kann durch das Handlingswerkzeug entnommen werden, in dem die
balkenähnlichen Tragteile gegenüber dem Werkzeugunterteil angehoben werden und samt
Werkstück aus dem Freiraum zwischen Werkzeugoberteil und Werkzeugunterteil entfernt
werden.
[0010] Als alternative Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass ein Handlingswerkzeug
vorgesehen ist, mittels dessen die Blechplatine in den Freiraum zwischen Werkzeugoberteil
und - unterteil einbringbar ist, dass das Handlingswerkzeug balkenähnliche Tragteile
aufweist, auf denen die Blechplatine ablegbar ist, dass das Werkzeugunterteil Konturen,
Rinnen, Nuten oder dergleichen Ausnehmungenaufweist, in welche die Tragteile, die
die Blechplatine tragen, passend einlegbar sind, so dass die Flächen der Tragteile,
auf denen die Blechplatine aufliegt, Bestandteil des Werkzeugunterteils sind, und
dass mindestens ein Tragteil gegenüber dem Umformwerkzeug separat kühlbar oder erwärmbar
ist, so dass die partiellen Bereiche der warmumgeformten Blechplatine, die auf dem
Tragteil aufliegen, eine höhere Duktilität aufweisen als die übrigen im Umformwerkzeug
durch schroffe Abkühlung erzeugten hochfesten Bereiche.
[0011] Bei einer derartigen Lösung können nachfolgend an den Umformvorgang ein oder mehrere
Tragteile unabhängig von der schroffen Abkühlung des Umformwerkzeuges langsam gekühlt
oder auf Temperatur gehalten werden, so dass das Werkstück nicht komplett gehärtet
wird, sondern in partiellen Bereichen eine hohe Duktilität erreicht wird, die für
nachfolgende Umformarbeiten am Werkstück benötigt werden oder die für das fertige
Werkstück vorteilhaft sind. So kann mittels langsamer Kühlung oder auch Erwärmung
der balkenähnlichen Tragteile die Duktilität des Werkstückes in partiellen Bereichen
je nach Bedarf beeinflusst werden.
[0012] Die Erfindung betrifft ferner ein Werkzeug zum Warmumformen und Härten einer Blechplatine,
bestehend aus einem Werkzeugunterteil, auf das die Blechplatine auflegbar ist und
einem Werkezugoberteil, das in Richtung auf das Werkzeugunterteil und von diesem weg
verstellbar ist, wobei ein Transportmittel vorgesehen ist, mittels dessen die Blechplatine
in den Freiraum zwischen Werkzeugoberteil und -unterteil einbringbar ist.
[0013] Auch bezüglich dieser Ausgestaltung liegt der Erfindung die gleiche Aufgabe zugrunde,
die eingangs ausgeführt ist. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor,
dass balkenähnliche Tragteile vorgesehen sind, dass das Werkzeugunterteil Konturen,
Rinnen, Nuten oder dergleichen Ausnehmungen aufweist, in welche die Tragteile passend
einlegbar sind, so dass die Flächen der Tragteile Bestandteil des Werkzeugunterteils
sind, und dass mindestens ein Tragteil gegenüber dem Umformwerkzeug separat kühlbar
oder erwärmbar ist, so dass partielle Bereiche der warmumgeformten Blechplatine, die
auf dem Tragteil aufliegen, eine höhere Duktilität aufweisen als die übrigen im Umformwerkzeug
durch schroffe Abkühlung erzeugten hochfesten Bereiche.
[0014] Gemäß dieser Ausgestaltung können die Blechplatinen mit geeigneten Transportmitteln
in den Freiraum zwischen Werkzeugoberteil und Werkzeugunterteil eingebracht werden.
Sie können auch in geeigneter Weise mit einem entsprechenden Transportmittel wieder
nach der Umformung als fertiges Formteil aus dem Freiraum entnommen werden. unabhängig
von diesem Transportmittel sind balkenähnliche Tragteile vorgesehen, die wiederum
über ihre Länge und Breite beliebige Kontur aufweisen können. Das Werkzeugunterteil
weist passende Konturen oder dergleichen auf, in welche die Tragteile passend einlegbar
sind, so dass die Flächen der Tragteile Bestandteil des Werkzeugunterteils sind. Die
Oberseite dieser Tragteile bildet also einen Teil der Kontur des Werkzeugunterteils
ab, die mit dem Werkzeugoberteil zusammenwirkt und die Umformung des entsprechenden
Produktes, also der Blechplatine, bewirkt.
[0015] Diese Tragteile werden vorzugsweise außerhalb des Werkzeuges mit einer Vorheizvorrichtung
aufgeheizt. Beispielsweise kann die Vorheizung in einer Heiztasche eines Ofens erfolgen.
Die Aufheizung kann aber auch induktiv oder in sonstiger Weise erfolgen. Diese erwärmten
Tragteile können dann auf kurzem Wege und in kurzer Zeit in das Werkzeugunterteil
eingefügt werden, bevor die Umformung der Blechplatine erfolgt. Die in das Werkzeug
eingelegte Blechplatine liegt dabei zunächst auf dem Werkzeugunterteil auf und insbesondere
mit Teilbereichen auf den Tragteilen. Es erfolgt dann die Umformung, indem das Werkzeugoberteil
zum Werkzeugunterteil verfahren wird, um die Platine umzuformen. Nachfolgend an den
Umformvorgang kann eine schroffe Kühlung des Werkzeuges erfolgen, um das im Werkzeug
befindliche Formteil zu härten. Infolge der Tatsache, dass Teilbereiche des Werkstückes
auf den nicht gekühlten, sondern höhere Temperatur aufweisenden Tragteilen aufliegen,
wird erreicht, dass in diesen partiellen Bereichen keine Härtung erfolgt, sondern
das Werkstück eine relativ hohe Duktilität erhält, die für nachfolgende Umformarbeiten
am Werkstück benötigt wird oder die für das fertige Werkstück vorteilhaft sind. Auf
diese Weise kann durch langsamere Kühlung der partiellen Bereiche, in denen sich die
Tragteile befinden oder durch die Erwärmung in diesen Bereichen die Duktilität des
Werkstückes in diesen partiellen Bereichen je nach Bedarf beeinflusst werden.
[0016] Anschließend kann das Werkzeug geöffnet werden und das umgeformte Werkstück kann
durch geeignete Transportmittel entnommen werden. Das Einlegen der Tragteile in das
Werkzeug beziehungsweise in die entsprechenden Positionen des Werkzeugunterteils kann
vorzugsweise von einem Seitenbereich des Werkzeuges her erfolgen.
[0017] Eine bevorzugte Ausgestaltung wird darin gesehen, dass die Tragteile bündig in das
Werkzeugunterteil einsetzbar sind, so dass die Auflageflächen in einer Ebene mit der
Auflagekontur des Werkzeugunterteils liegen.
[0018] Bei dieser Ausgestaltung wird beispielsweise eine im Wesentlichen gleichbleibende
Materialstärke des umgeformten Werkstückes erreicht, wobei die Kontur und Formgebung
des Werkstückes lediglich von den Oberflächen vom Werkzeugunterteil und Werkzeugoberteil
abhängt.
[0019] Unter Umständen kann aber auch bevorzugt vorgesehen sein, dass die Tragteile derart
in die Ausnehmungen des Werkzeugunterteils einsetzbar sind, dass die Auflageflächen
hinter einer Ebene zurückliegen, die von der Auflagekontur des Werkzeugunterteils
gebildet ist, oder gegenüber dieser Ebene vorragen.
[0020] Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, die Werkstückdicke im Bereich der balkenartigen
Tragteile beim Umformen gegenüber der ursprünglichen Platine unterschiedlich auszubilden.
Wenn die Auflageflächen der Tragteile hinter der von der Auflagekontur des Werkzeugunterteils
aufgespannten Ebene zurückliegen, bilden sich in diesen Bereichen Zonen größerer Materialdicke.
Falls in diesen Bereichen die Tragteile gegenüber der Ebene vorragen, bilden sich
in diesen Bereichen Zonen dünnerer Wandstärke.
[0021] Bevorzugt kann zudem vorgesehen sein, dass die Tragteile Kanäle zur Kühlung und/oder
Erwärmung beziehungsweise Warmerhaltung aufweisen, die an einer Stirnseite ein- und
ausmünden oder an gegenüberliegenden Stirnseiten aus- und einmünden, wobei die Kanäle
an einen Kühlmittelerzeuger und/oder -zuführer und/oder einen Heizmittelerzeuger und/oder
-zuführer angeschlossen sind.
[0022] Vorzugsweise ist dabei die Anordnung der Aus- und Einmündungen an einer Stirnseite
vorteilhaft, da dann nur von dieser Stirnseite her die Zuführung und Abführung von
Kühlmittel und/oder Heizmittel erfolgen muss.
[0023] Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass zur Steuerung der Kühlmittel- und/oder Heizmittelzufuhr
Schaltventile und eine elektrische/elektronische Steuerung vorgesehen sind.
[0024] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Blechplatine aus einer härtbaren Stahllegierung
besteht.
[0025] Zudem ist vorgesehen, dass das Handlingswerkzeug ein elektronisch gesteuerter Roboter
ist.
[0026] In der Zeichnung ist das Werkzeug mit den wesentlichen Bestandteilen gezeigt, um
die Erfindung zu erläutern. Es zeigen:
- Figur 1
- das Werkzeug in Seitenansicht, teilweise geschnitten;
- Figur 2
- das Werkzeugunterteil in Draufsicht
[0027] In der Zeichnung ist ein Werkzeug zum Warmumformen und Härten einer Blechplatine
gezeigt. Es besteht aus einem Werkzeugunterteil 1, auf welches die Blechplatine entsprechend
ausgerichtet auflegbar ist, sowie einem Werkzeugoberteil 2, dass in Richtung auf das
Werkzeugunterteil 1 und von diesem weg verstellbar ist, um die Umformoperation durchführen
zu können.
[0028] In der Zeichnung weist das Werkzeugunterteil 1 eine entsprechende Auflagekontur 3
und das Werkzeugoberteil 2 eine vorragende Kontur 4 auf, die zusammen die Umformkontur
ergeben, die in das Werkzeug eingebracht ist. Zusätzlich ist ein Handlingswerkzeug
vorgesehen, mittels dessen Blechplatinen in den Freiraum zwischen Werkzeugoberteil
2 und Werkzeugunterteil 1 in geöffnetem Zustand einbringbar ist. Das Handlingswerkzeug
selbst ist nicht dargestellt. Das Handlingswerkzeug weist aber balkenähnliche Tragteile
5 auf, auf denen die Blechplatine ablegbar ist, und mit deren Hilfe die Blechplatine
beispielsweise von einem Rollengang in das Werkzeug transportabel ist. Auch kann das
fertige Werkstück mit diesen Tragteilen 5 wiederum aus dem Werkzeug entnommen werden.
Insbesondere weist das Werkzeugunterteil 1 Ausnehmungen 6 (Konturen, Rinnen, Nuten
oder dergleichen) auf, in welche die Tragteile 5 passend einlegbar sind, so dass die
Flächen der Tragteile 5, auf denen die Blechplatinen aufliegen, quasi Bestandteil
des Werkzeugunterteils 1 sind, wenn die Sollposition erreicht ist, die in der Zeichnung
verdeutlicht ist. Die Tragteile 5 verbleiben also bei der Umformoperation im Werkzeug.
Erst nach Beendigung der Umformoperation werden die Tragteile 5 mittels des Handlingswerkzeuges
angehoben, so dass das Werkstück aus der Auflagekontur 3 des Werkzeugunterteils 1
angehoben und aus dem Spalt zwischen den Werkzeugteilen 1,2 entfernt werden kann.
[0029] Um nun im Werkstück unterschiedliche Bereiche zu erzeugen, die gegenüber anderen
Bereichen eine höhere Festigkeit aufweisen, ist vorgesehen, dass mindestens ein Tragteil
5 von Kühlmittel durchströmbar ist, so dass die partiellen Bereiche der warm umgeformten
Blechplatine, die auf den Tragteilen 5 aufliegen, härtbar sind, durch entsprechend
schnelle Abkühlung und eine höhere Festigkeit aufweisen als die anderen Bereiche,
die nicht auf den Tragteilen 5 aufliegen. Die partielle Kühlung kann noch im Werkzeug
erfolgen, also in der Position der Tragteile 5 in den entsprechenden Ausnehmungen
6 des Werkzeugunterteils 1.
[0030] Alternativ ist vorgesehen, dass mindestens ein Tragteil 5 beheizbar oder kühlbar
ist, zum Beispiel von Kühlmittel oder Heizmittel durchströmbar ist, so dass die partiellen
Bereiche der warm umgeformten Blechplatine, die auf den Tragteilen 5 aufliegen, nicht
durch die schnelle Abkühlung des Umformwerkzeuges gehärtet werden und die hohe Festigkeit
des umgeformten, gehärteten Werkstückes haben, sondern durch langsame Kühlung oder
zusätzliche Erwärmung eine hohe Duktilität aufweisen. Die partielle Erwärmung oder
langsame Kühlung kann noch im Werkzeug erfolgen, also in der Position der Tragteile
5 in den entsprechenden Ausnehmungen des Werkzeugunterteils 1.
[0031] Um im Werkstück partielle Bereiche zu erzeugen, die gegenüber anderen Bereichen eine
geringere Festigkeit und eine höhere Duktilität aufweisen, ist vorgesehen, dass mindestens
ein Tragteil 5 von Heizmittel oder Kühlmittel durchströmbar ist, sodass die Abkühlgeschwindigkeit
in den partiellen Bereichen, in denen das Werkstück auf einem Tragteil 5 aufliegt,
so eingestellt wird, dass der partielle Bereich eine hohe Duktilität aufweist.
[0032] Die balkenartigen Tragteile 5 können bündig in das Werkzeugunterteil 1 eingesetzt
sein, so dass deren Auflageflächen in einer Ebene mit der Auflagekontur 3 des Werkzeugunterteils
1 liegt, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist. Es ist aber auch möglich, die Tragteile
5 derart auszugestalten, dass deren Auflagefläche hinter der Ebene zurückliegt, die
von der Auflagekontur 3 des Werkzeugunterteils 1 gebildet ist oder dass diese auch
gegenüber dieser Ebene vorragen, um unterschiedliche Materialgestaltungen und Materialquerschnitte
im Bereich der Tragteile 5 zu erreichen.
[0033] Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist es in einfacher Weise möglich, Platinen
in ein Umformwerkzeug zu transportieren und aus den Platinen Werkstücke mit Zonen
hoher Festigkeit oder erhöhter Duktilität zu erzeugen, wobei das Handlingswerkzeug
nicht nur zum Handling der Blechplatine bestimmt ist, sondern auch zur partiellen
Erhöhung der Duktilität des entsprechend aus der Platine geformten Werkstückes.
1. Werkzeug zum Warmumformen und Härten einer Blechplatine, bestehend aus einem Werkzeugunterteil
(1), auf das die Blechplatine auflegbar ist, und einem Werkzeugoberteil (2), das in
Richtung auf das Werkzeugunterteil (1) und von diesem weg verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Handlingswerkzeug vorgesehen ist, mittels dessen die Blechplatine in den Freiraum
zwischen dem Werkzeugoberteil (2) und dem Werkzeugunterteil (1) einbringbar ist, dass
das Handlingswerkzeug balkenähnliche Tragteile (5) aufweist, auf denen die Blechplatine
ablegbar ist, dass das Werkzeugunterteil (1) eine Auflagekontur (3) mit Ausnehmungen(6)
aufweist, in welche die Tragteile (5), die die Blechplatine tragen, passend einlegbar
sind, so dass die Auflageflächen der Tragteile (5) Bestandteil des Werkzeugunterteils
(1) sind, und dass mindestens eines der Tragteile (5) von einem Kühlmittel und/oder
einem Heizmittel durchströmbar oder durchströmt ist, so dass die partiellen Bereiche
der warmumgeformten Blechplatine, die auf den Tragteilen (5) aufliegen, härtbar sind
und eine höhere Festigkeit aufweisen als die anderen Bereiche, die nicht auf den Tragteilen
(5) aufliegen.
2. Werkzeug nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Handlingswerkzeug vorgesehen ist, mittels dessen die Blechplatine in den Freiraum
zwischen Werkzeugoberteil (2) und -unterteil (1) einbringbar ist, dass das Handlingswerkzeug
balkenähnliche Tragteile (5) aufweist, auf denen die Blechplatine ablegbar ist, dass
das Werkzeugunterteil (1) eine Auflagekontur (3) mit Ausnehmungen(6) aufweist, in
welche die Tragteile (5), die die Blechplatine tragen, passend einlegbar sind, so
dass die Flächen der Tragteile (5), auf denen die Blechplatine aufliegt, Bestandteil
des Werkzeugunterteils (1) sind, und dass mindestens ein Tragteil (5) gegenüber dem
Umformwerkzeug separat kühlbar oder erwärmbar ist, so dass die partiellen Bereiche
der warmumgeformten Blechplatine, die auf dem Tragteil (5) aufliegen, eine höhere
Duktilität aufweisen als die übrigen im Umformwerkzeug durch schroffe Abkühlung erzeugten
hochfesten Bereiche.
3. Werkzeug zum Warmumformen und Härten einer Blechplatine, bestehend aus einem Werkzeugunterteil
(1), auf das die Blechplatine auflegbar ist, und einem Werkzeugoberteil (2), das in
Richtung auf das Werkzeugunterteil (1) und von diesem weg verstellbar ist, wobei ein
Transportmittel vorgesehen ist, mittels dessen die Blechplatine in den Freiraum zwischen
Werkzeugoberteil (2) und -unterteil (1) einbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass balkenähnliche Tragteile (5) vorgesehen sind, dass das Werkzeugunterteil (3) Konturen,
Rinnen, Nuten oder dergleichen Ausnehmungen(6) aufweist, in welche die Tragteile (5)
passend einlegbar sind, so dass die Flächen der Tragteile (5) Bestandteil des Werkzeugunterteils
(1) sind, und dass mindestens ein Tragteil (5) gegenüber dem Umformwerkzeug separat
kühlbar oder erwärmbar ist, so dass partielle Bereiche der warmumgeformten Blechplatine,
die auf dem Tragteil (5) aufliegen, eine höhere Duktilität aufweisen als die übrigen
im Umformwerkzeug durch schroffe Abkühlung erzeugten hochfesten Bereiche.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragteile (5) bündig in das Werkzeugunterteil (1) einsetzbar sind, so dass die
Auflageflächen in einer Ebene mit der Auflagekontur (3) des Werkzeugunterteils (1)
liegen.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragteile (5) derart in die Ausnehmungen (6) des Werkzeugunterteils (1) einsetzbar
sind, dass die Auflageflächen hinter einer Ebene zurückliegen, die von der Auflagekontur
(3) des Werkzeugunterteils (1) gebildet ist, oder gegenüber dieser Ebene vorragen.
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, die Tragteile (5) Kanäle zur Kühlung und/oder Erwärmung beziehungsweise Warmerhaltung
aufweisen, die an einer Stirnseite ein- und ausmünden oder an gegenüberliegenden Stirnseiten
aus- und einmünden, wobei die Kanäle an einen Kühlmittelerzeuger und/oder -zuführer
und/oder einen Heizmittelerzeuger und/oder -zuführer angeschlossen sind.
7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung der Kühlmittelzufuhr und / oder Heizmittelzufuhr Schaltventile und
eine elektrische /elektronische Steuerung vorgesehen sind.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Blechplatine aus einer härtbaren Stahllegierung besteht.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Handlingswerkzeug ein elektronisch gesteuerter Roboter ist.