[0001] Die Erfindung betrifft einen Schiffskörper aus zusammensetzbaren Elementen aus einem
Aluminiumwerkstoff, wobei plankenartige, zumindest Teile der Außenform des Schiffsrumpfes
bildende und entsprechend ihres vorgesehenen Umrisses zugeschnittene Elemente an ihren
einander benachbart verlaufenden Kanten in Schiffslängsrichtung miteinander verschweißt
sind.
[0002] Im Gegensatz zu den serienmäßig aus glasfaserverstärkten Kunststoffen hergestellten
Schiffskörpern mit einer Länge zwischen etwa 8 und 20 Metern werden aus Aluminiumwerkstoffen
hergestellte Rümpfe für Schiffe dieser Größenordnung in der Regel handwerklich gefertigt,
was insbesondere wegen des bei den Schweißarbeiten etwaig auftretenden Schweißverzuges
und vorübergehend angeschweißter Hilfsmittel relativ viel Nacharbeit erfordert. Eine
glatte und strakende Oberfläche eines Schiffsrumpfes aus einem Aluminiumwerkstoff
ist daher oft nur durch einen erheblichen Aufwand in Form von Spachteln und Schleifen
erreichbar, wobei die Dicke der aufgetragenen Kunststoff-Spachtelmasse bisweilen die
Blechstärke übersteigen kann. Abgesehen vom zusätzlichen Gewicht der Spachtelmasse
und der aufwändigen Arbeit werden dadurch die ansonsten vorzüglichen Recycling-Eigenschaften
des Aluminiums stark eingeschränkt.
[0003] Aus der
FR-PS 2 408 508 ist ein Schiffskörper der eingangs genannten Art mit einen aus mehreren Planken aus
einer Aluminiumlegierung bestehenden zusammengeschweißten Rumpf bekannt geworden.
Die Stärke der zur Erstellung des Rumpfes verwendeten Aluminiumbleche ist dabei mit
wenigstens 12 Millimetern bei einer Schiffslänge von ca. 10 bis 12 Metern so gewählt,
dass der Rumpf ohne jegliche Spantelemente formstabil ist und in dieser Form verwendet
werden kann. Allerdings resultiert aus der bei dieser Bauweise erforderlichen Wandstärke
ein erheblicher Gewichtsnachteil. Ferner sind Schweißvorrichtungen und Formen erforderlich,
um die Planken in einer Schweißposition zu halten und zu heften.
[0004] Daneben ist aus der
EP 0 049 871 A2 ein aus plankenartigen Aluminium-Profilen zusammengesetzter Schiffsrumpf bekannt
geworden, bei dem die Planken der gewünschten Rumpfform entsprechend vorgebogen und
miteinander verbunden werden. Die einzelnen Planken sind bei diesem bekannten Schiffskörper
mit schenkelartigen, in Schiffslängsrichtung verlaufenden seitlichen Ansätzen versehen
und werden über diese Ansätze miteinander verschraubt.
[0005] Weiterhin ist aus der
US 4 917 037 A ein Schiffskörper aus Metall, insbesondere aus Aluminium, bekannt geworden, in den
ein Innenkörper aus einer Fiberglas-Konstruktion eingesetzt und an einem umlaufenden
oberen Randbereich mit dem metallenen Schiffskörper verbunden ist. Der Schiffskörper
weist dabei die typische Form eines sogenannten Knickspanters mit einem Chine-artigen
Zwischenbereich zwischen einem Seitenbereich und dem Schiffsboden auf und ist mit
in regelmäßigen Abständen angeordneten Spanten sowie einer Reihe von Längsversteifungen
ausgestattet.
[0006] Ferner findet sich auf der Website "http://www.kastenmarine.com/frames_first.htm"
eine Diskussion unterschiedlicher Verfahren zum Bau von Schiffsrümpfen aus Aluminium.
Unter der Bezeichnung "plate-first"-Methode ist dort ein Verfahren beschrieben, bei
dem mit Hilfe eines 3D-CAD-Modells die Platten, die einzelnen Plankenelemente bilden,
entsprechend ihres jeweils gewünschten Umrisses zugeschnitten und so angeordnet werden,
dass sie verankert, eine nach der anderen auf Vorrichtungen in Position gebracht,
geheftet und schließlich miteinander verschweißt werden. Dies kann entsprechend des
in dieser Literaturstelle beschriebenen Verfahrens zunächst ohne das Vorhandensein
eines Spantgerüstes geschehen, das im Fall dieses bekannten Schiffskörpers erst anschließend
in den fertiggestellten Rumpf eingefügt und eingeschweißt wird. Ein wesentlicher Vorteil
dieser Vorgehensweise wird darin gesehen, dass sich dadurch die bereits erwähnten
unschönen Verformungen der Außenhaut des Rumpfes, wie sie beim Verschweißen der Plankenelemente
mit den zugeordneten Spanten auftreten können, weitgehend vermeiden lassen.
[0007] Schließlich wird auf der Website "http://www.kastenmarine.com/frames_first.htm" im
Zusammenhang mit sogenannten "single-Chine"-Schiffsrümpfen der Vorteil erwähnt, dass
die beim Bau derartiger Schiffsrümpfe als Plankenelemente verwendeten Beplankungsbleche
nicht vor dem Zusammenbau gewalzt oder auf andere Weise umgeformt werden müssen. Zugleich
wird in dieser Veröffentlichung die Möglichkeit diskutiert, die Spantelemente bereits
vor der Montage der Plankenelemente auf diese aufzuschweißen.
[0008] All hier aufgezeigte bekannte Fertigungsmethoden benötigen Hilfskonstruktionen und
Vorrichtungen innen und/oder aussen, um ein sorgfältiges Heften der Beblankungsbleche
zu ermöglichen.
[0009] Ausgehend von diesen bekannten Schiffskörpern ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Schiffskörper der eingangs genannten Art so auszubilden, dass er auf einfache
und zuverlässige Weise aus vorgefertigten Elementen als Baukastensystem erstellbar
ist.
[0010] Die Erfindung löst diese Aufgabe, indem sie vorsieht, daß der Schiffskörper aus dem
Rumpf und einem als separate Einheit gefertigten und mittels identischer Flanschbleche
an diesem befestigten Aufbau besteht. Die in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
parallel zur Wasseroberfläche umlaufende Verbindung der beiden Flanschbleche ist vorzugsweise
in optimaler Höhe oberhalb der Wasserlinie des Schiffskörpers angeordnet und dient
zugleich als Träger für seitliche Fenderprofile. Die Erfindung ermöglicht es auf diese
Weise, ohne großen Änderungsbedarf Schiffskörper für verschiedene Verwendungen herzustellen,
indem der aus einem Aluminiumwerkstoff bestehende Rumpf mit in Form und Material unterschiedlichen
Aufbauten kombiniert wird, wobei die unterschiedlichen Aufbauten jeweils auf identischen
Flanschblechen als Basis angeordnet sind. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Schiffskörpers sind in den weiteren Ansprüchen angegeben. So ist in vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die als Seitenbleche ausgebildeten und
mit Spantelementen versehenen oberen Plankenelemente des Schiffsrumpfes an dem die
obere Begrenzung des Rumpfes bildenden formgebenden Flansch fixiert sind, dass weiterhin
die Seitenbleche mit als Bodenbleche ausgebildeten und mit Spantelementen versehenen
unteren Plankenelementen verbunden sind, dass die in Bezug auf die Rumpflängsachse
einander jeweils gegenüberliegenden Spantelemente über zugeordnete Knotenbleche und
als Bodenwrangen ausgebildete Querträger miteinander verbunden sind und dass die Plankenelemente
entlang ihrer einander benachbart liegenden Längskanten miteinander verschweißt und
die Spantelemente, die Knotenbleche und die Bodenwrangen miteinander verschraubt sind.
[0011] Die Spantelemente sind dabei bereits vor ihrer Montage jeweils derart zu einem individuell
geformten Hutprofil abgekantet, dass ihre Seitenflächen nach erfolgtem Zusammenbau
überall senkrecht zur Lateralfläche des Schiffsrumpfes liegen und dass sie, durch
Indexierbohrungen vorgegeben, überdies in einem gleichmäßigen Spantabstand positioniert
sind, so dass für das anschließende Verschrauben die zugehörigen Knotenbleche und
Bodenwrangen jeweils auf der gleichen Querschnittsebene liegen.
[0012] Die verschraubten Knotenbleche und Bodenwrangen als Querverbindung vermitteln dabei
der Konstruktion die erforderliche Standfestigkeit und erlauben das Hinzufügen weiterer
Elemente derart, dass sich auf Grund der zeichnungsgemäßen Abmessungen und Formen
der einzelnen Elemente zwingend die konstruktionsgemäß vorgegebene Rumpfform ergibt.
Die Schraubverbindungen erübrigen ansonsten erforderlich werdende Schweiß-Heftstellen
und erlauben dadurch ein genaues Justieren insbesondere der Schweißnahtspalte. Da
für das Erstellen des Schiffsrumpfes nach der Erfindung weder außen noch innen zusätzliche
Spannmittel benötigt werden, können die Außenschweißnähte in einem Zug ohne Behinderung
oder Verzug in vorteilhafter Weise von Schweißrobotern mit vorprogrammierten Schweißbahnen
ausgeführt werden.
[0013] Nach dem kompletten Zusammenbau aller Elemente und dem Abschluss aller Schweißarbeiten
erfolgt in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ein zusätzliches Verkleben, wodurch
das Spantgerüst kraftschlüssig in einem definierten Abstand zur fertig verschweißten
Außenhaut hergestellt wird. Durch diesen zusätzlichen Klebeprozess wird die Außenhaut
unter Vermeidung zusätzlicher Spannungen und sichtbarer Veränderungen an der Oberfläche
des Rumpfes großflächig mit dem Spantgerüst verbunden. Die Verklebung wirkt dabei
zugleich geräuschdämmend und als thermische Trennung, sie verhindert das Auftreten
von Spaltkorrosion, erhöht die Wechselbiegefestigkeit der gesamten Konstruktion und
macht den Rumpf zu einer selbsttragenden Sektion.
[0014] Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen vertikalen Schnitt durch einen Schiffskörper,
- Fig. 2
- einen Schiffsrumpf in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 3
- eine in Längsrichtung vertikal geschnittene Darstellung des Schiffsrumpfes gemäß Fig.
2 in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 4
- ein Spantelement in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 5
- einen Teil eines Plankenbleches des Schiffsrumpfes gemäß Fig. 3 mit aufgesetzten Spantelementen
in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 6
- die Anordnung gemäß Fig. 5 in Draufsicht,
- Fig. 7
- einen vergrößerten Ausschnitt der Anordnung gemäß Fig. 3,
- Fig. 8
- eine Ansicht der Spantkonstruktion der Anordnung gemäß den Figuren 3 bis 7,
- Fig. 9
- eine perspektivische Darstellung der Anordnung gemäß Fig. 8.
- Fig. 10
- eine Detaildarstellung zum Verkleben der Spantelemente im Querschnitt,
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf einen Schweißtisch mit einem darauf angeordneten Flanschblech,
- Fig. 12
- einen vertikalen Schnitt durch einen Schweißtisch mit einem darauf angeordneten Schiffsrumpf
und
- Fig. 13
- einen vertikalen Schnitt durch einen Schweißtisch mit einem darauf angeordneten Schiffsaufbau.
[0015] In den Figuren sind gleiche Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0016] Die Darstellung gemäß Fig. 1 zeigt einen vertikalen Schnitt durch einen Schiffskörper,
der aus einem Rumpf 1 und einem als separate Einheit gefertigten Aufbau 5 besteht.
Der Rumpf 1 und der Aufbau 5 sind über eine umlaufende Flanschverbindung miteinander
verbunden, die von zwei identischen Flanschblechen 10 und 50 gebildet wird. Die beiden
Flanschbleche 10 und 50 bilden dabei nicht nur jeweils ein formgebendes Element für
den Rumpf 1 bzw. für den Aufbau 5, sondern sie stellen nach ihrem Zusammenfügen zugleich
eine verstärkte Aufnahme für ein umlaufendes Fenderprofil 2 dar. In der Figur ist
außerdem ein Teil der Spantkonstruktion 51 für den Aufbau 5 erkennbar.
[0017] Die Figuren 2 und 3 zeigen jeweils in perspektivischer Darstellung den Rumpf 1 des
Schiffskörpers, dessen Außenhaut aus Seitenblechen 11 und 12 - letzteres in der Darstellung
nicht sichtbar - aus Bodenblechen 13 und 14, aus zwischen diesen angeordneten Chineblechen
15 und 16 sowie einem Kielblech 17 und einem rückwärtigen Abschlusselement 7 besteht.
Wie insbesondere aus der Darstellung in Fig. 3 zu ersehen ist, sind die Seitenbleche
11 und 12 sowie das rückwärtige Abschlusselement 7 und ein vorderes Abschlusselement
8 in ihrem jeweils oberen Randbereich mit dem formgebenden, umlaufenden Flansch 10
verbunden, wobei die Verbindung im Fall des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels
durch eine umlaufende Schweißnaht realisiert ist.
[0018] Weiterhin zeigt die Darstellung gemäß Fig. 3, dass im Inneren des Schiffsrumpfes
1 ein Gerüst aus Spantelementen angeordnet ist. Hierzu gehören erste Spantelemente
21 und 22, die auf den Seitenblechen 11 und 12 angeordnet sind, sowie zweite Spantelemente
23 und 24, die mit den Bodenblechen 13 und 14 verbunden sind. Die Spantelemente 21
bis 24 weisen im Querschnitt jeweils ein individuell abgekantetes Hutprofil auf, wie
dies insbesondere aus den Figuren 3 bis 6 ersichtlich ist.
[0019] Die Detaildarstellung eines exemplarisch gezeigten Spantelementes 21 in Fig. 4 illustriert
ferner, dass die Endbereiche der Spantelemente 21 und 22 jeweils abgeschrägt ausgebildet
sind und dass die Seitenflächen 26, die an die dem Schiffsinneren zugewandte Lateralfläche
25 angrenzen, jeweils in einen Anlageflansch 27 übergehen. In diesen Anlageflanschen
27 sind in regelmäßigen Abständen einseitig offene Langlochbohrungen 28 angeordnet,
die der Verschweißung mit den Plankenelementen 11, auf denen das Spantelement 21 jeweils
angeordnet ist, dienen. Zusätzlich sind die Anlageflansche 27 mit einer Reihe von
Einspritzbohrungen 29 versehen, über die zu einem späteren Zeitpunkt die in Fig. 10
im Detail dargestellte kraftschlüssige Verklebung des komplettierten Spantgerüstes
in einem definierten Abstand zur fertig verschweißten Außenhaut erfolgt. Schließlich
ist jedes Spantelement 21 in seiner Lateralfläche 25 mit einer Reihe von Indexierbohrungen
30 versehen, durch die die Position jedes einzelnen Spantelementes 21 auf dem zugehörigen,
zunächst noch im abgewickelten, d.h. planen Zustand befindlichen Plankenelement 11
eindeutig festgelegt ist.
[0020] Die Wichtigkeit dieser eindeutigen Festlegung der Position jedes Spantelementes 21
auf dem zugehörigen, zunächst noch abgewickelten Plankenelement 11 wird anhand der
Figuren 5 und 6 verdeutlicht. Danach sind bei jedem Spantelement 21 die Winkel, unter
denen die Seitenflächen 26 an der jeweiligen Lateralfläche 25 angeordnet sind, individuell
so gewählt, dass die Seitenflächen 26 nach dem Ausrichten und Fixieren des entsprechenden
Plankenelementes 11 am Flanschblech 10, wie in Fig. 6 erkennbar, senkrecht zur Längsachse
des Schiffsrumpfes 1 liegen. Erst in diesem Zustand sind die Abstände zweier Spantelemente
21 voneinander, die, wie in Fig. 5 erkennbar, bei ihrer Fixierung auf dem noch abgewickelten
Plankenelement 11 zunächst unterschiedlich sein können, gleichmäßig, wie dies in Fig.
6 erkennbar ist. Anzumerken ist, dass die Spantelemente 22 bis 24 einen analogen Aufbau
aufweisen und auch in analoger Weise den Plankenelementen 12 bis 14 zugeordnet sind.
[0021] Die Darstellung gemäß den Figuren 7 und 9 zeigt, daß das Spantgerüst ferner Bodenwrangen
31 sowie Knotenbleche 32, 33 und 34 umfasst. Dabei sind die unteren Enden der Spantelemente
21 und 22 über die Knotenbleche 32 und 33 mit den oberen Enden der Spantelemente 23
und 24 sowie mit den Bodenwrangen 31 verbunden, während die unteren Enden der Spantelemente
23 und 24 über die unteren Knotenbleche 34 unmittelbar miteinander verbunden sind.
Alle Verbindungen sind im Fall des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels durch Verschraubungen
realisiert.
[0022] Wie ferner insbesondere die Darstellung gemäß Fig. 9 zeigt, sind auch die Knotenbleche
32 und 33 analog zu den Spantelementen 21 bis 24 mit Anlageflanschen versehen, in
denen sich einseitig offene Langlochbohrungen 35 für ein punktuelles Verschweißen
dieser Knotenbleche 32 und 33 mit den zugehörigen Chineblechen 15 und 16 befinden.
[0023] Die Herstellung des Rumpfes 1 erfolgt, wie in den Figuren 11 und 12 dargestellt ist,
in einer sogenannten "Kiel oben"-Stellung auf einem Schweißtisch 60 und beginnt mit
der Positionierung des Flanschbleches 10 als formgebender Basis für die anschließend
aufzustellenden ersten Außenhautelemente, d.h. die Plankenelemente 11 und 12 mit den
entsprechenden Spantelelementen 21, 22. Die angeschraubten Knotenbleche und Bodenwrangen
32 bis 34 vermitteln dabei der Konstruktion als Querverbindung die erforderliche Standfestigkeit
und erlauben das Hinzufügen weiterer Plankenelemente derart, dass sich aufgrund der
zeichnungsgemäßen Abmessungen und Formen der einzelnen Elemente zwingend die vorgesehene
Rumpfform ergibt. Die Schraubverbindungen erübrigen die ansonsten erforderlichen Schweiß-Heftstellen
und ermöglichen ein genaues Justieren insbesondere der Schweißnahtspalte. Da auf diese
Weise weder außen noch innen Spannmittel benötigt werden, können die Außenschweißnähte
in einem Zug ohne Behinderung oder Verzug mit vorprogrammierten Schweißbahnen von
Schweißrobotern durchgeführt werden. Das Flanschblech 10 wird bei diesem Vorgang außen
und innen mit den Plankenelementen 11 und 12 durchlaufend verschweißt.
[0024] Wie in Fig. 7 dargestellt ist, werden dabei
- die abgeschrägten Enden der Spantelemente 21 und 22 über ein Verbindungsblech 40 mit
dem Flanschblech 10 bereichsweise verschweißt;
- die weiteren Innen-Längsschweißnähte werden ebenfalls durchlaufend geschweißt, wobei
dieses allerdings schrittweise erfolgt, da hierfür der vorherige Ausbau und anschließende
Wiedereinbau der betreffenden Knotenbleche erforderlich ist, was infolge der Verwendung
von Schraubverbindungen problemlos möglich ist.
- die Knotenbleche 32 bis 34 werden ebenfalls zu einem widerstandsfähigen Spantgerüst
verschweißt und durch das Raster der langlochförmigen Schweißpunkte wird eine innen
und außen wasserdicht verschweißte Außenhaut unterstützt.
[0025] Selbstverständlich ist es auch möglich, ohne eine solche vorübergehende teilweise
Demontage von Knotenblechen eine vollwertige Schweißverbindung zu erstellen, allerdings
ist es aus Qualitätsgründen besonders vorteilhaft, auch im Inneren des Schiffskörpers
eine durchgehende Schweißnaht zu erzeugen.
[0026] Insgesamt verbessert sich die an sich schon gute Belastungsfähigkeit des Schiffsrumpfes
weiterhin durch eine abschließende Verklebung der Spantelemente 21 bis 24 mit den
Plankenelementen 11 bis 14, wobei diese Komponenten durch das Raster der Schweißpunkte
28 derart miteinander verbunden sind, dass sich die Auflageflächen der Spantelemente
21 bis 24 in ca. einem Millimeter Abstand zur Innenseite der Plankenelemente 11 bis
14 befinden. Zwischen den Langlöchern 28 der Spantelemente 21 befinden sich die gleichmäßig
verteilten Bohrungen 29 zur Einbringung des Klebers, zusätzlich sind diesen gegenüberlegend
kleine, in den Figuren nicht erkennbare Fließrinnen in die Innenseiten der entsprechenden
Plankenelemente 11 bis 14 eingefräst
[0027] Das Verkleben erfolgt erst nach dem kompletten Zusammenbau aller Elemente und dem
Abschluss aller Schweißarbeiten für die Erstellung des Rumpfes. Das Spantgerüst ist
dabei gemäß den Konstruktionsplänen des Schiffskörpers kraftschlüssig in einem definierten
Abstand zur fertig verschweißten Außenhaut erstellt. Der Klebeprozess erfolgt durch
das Einspritzen eines geeigneten Klebers in die Bohrungen 29 der Spantelemente 21
bis 24. Eine dosierte Menge 37 wird mittels einer geeigneten Spritze 36 in die Spalte
38 zwischen den Plankenelementen 11 und den mit diesen verschweißten Spantelementen
21 eingebracht und breitet sich in diesen Zwischenräumen und den Fließrinnen derart
aus, dass der Kleber an den Rändern der Spantelemente 21 bis 24 sichtbar wird und
damit eine vollwertige und selbstanpassende Klebung gewährleistet ist. Damit ist die
Außenhaut unter Vermeidung zusätzlicher Spannungen und sichtbarer Veränderungen an
der Oberfläche des Rumpfes großflächig mit dem Spantgerüst verbunden.
[0028] Nachdem auf die vorangehend beschriebene Weise ein Aluminium-Schiffsrumpf 1 mit einer
absolut verzugsfreien Oberfläche erstellt wurde, kann, wie abschließend in Fig. 13
dargestellt, auf der Basis eines zweiten, identischen umlaufenden und formgebenden
Flanschbleches 50 in einer separaten Fertigung als zweite Sektion ein selbsttragender
Aufbau 5 aus beliebigen Materialien, vorzugsweise ebenfalls aus einem Aluminium-Werkstoff,
erstellt und über die Flanschbleche 10 und 50 mit dem Schiffsrumpf 1 verbunden werden.
[0029] Die Konstruktion des Schiffskörpers erfolgt mit Hilfe eines 3D-CAD-Systems und erfasst
alle Einzelelemente in ihrer jeweiligen Gebrauchsposition als Zusammenstellung sowie
als Blechzuschnitte in abgewickelter Form, einschließlich der Kennzeichnung der Einzelelemente
und ihrer Positionierung zueinander, so dass auf diese Weise ein Baukastensystem mit
hoher Präzision gebildet wird. Alle Rumpfelemente dieses Baukastensystems werden aus
seewasserbeständigen Aluminium-Blechen hergestellt, die vorzugsweise aus der Aluminiumlegierung
EN AW 5083 (AlMg4, 5Mn, Werkstoff-Nr. 3.3547) bestehen, wobei die Plankenelemente
aus Blechen dieser Legierung mit einer Stärke von 8 Millimetern zugeschnitten sind.
1. Schiffskörper aus zusammensetzbaren Elementen aus einem Aluminiumwerkstoff, wobei
plankenartige, zumindest Teile der Außenform des Schiffsrumpfes bildende und entsprechend
ihres vorgesehenen Umrisses zugeschnittene Elemente an ihren einander benachbart verlaufenden
Kanten in Schiffslängsrichtung miteinander verschweißt sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiffskörper aus dem Rumpf (1) und einem als separate Einheit gefertigte und
mittels identischer Flanschbleche (10, 50) an diesem befestigten Aufbau (5) besteht.
2. Schiffskörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- als Seitenbleche (11, 22) ausgebildete und mit Spantelementen (21, 22) versehene
obere Plankenelemente an dem die obere Begrenzung des Schiffsrumpfes (1) bildenden
formgebenden Flanschblech (10) fixiert sind,
- die Seitenbleche (11, 12) mit als Bodenbleche (13, 14) ausgebildeten und mit Spantelementen
(23, 24) versehenen unteren Plankenelementen verbunden sind,
- die in Bezug auf die Schiffslängsachse einander jeweils gegenüberliegenden Spantelemente
(21 - 24) über zugeordnete Knotenbleche (32 - 34) sowie Bodenwrangen (31) miteinander
verbunden sind und dass
- die Plankenelemente (11 - 14) entlang ihrer einander benachbart liegenden Längskanten
miteinander verschweißt und die Spantelemente (21 - 24), die Knotenbleche (32 - 34)
und Bodenwrangen (31) miteinander verschraubt sind.
3. Schiffskörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwischen den Seitenblechen (11, 12) und den Bodenblechen (13, 14) ein weiteres
Plankenelement in Form eines Chinebleches (15, 16) angeordnet ist.
4. Schiffskörper nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zumindest die im hinteren Teil des Schiffsrumpfes (1) angeordneten Knotenbleche
(34) mit einem Kielblech (17) verbunden sind.
5. Schiffskörper nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spantelemente (21 - 24) hutförmig ausgebildet und mit den jeweils zugeordneten
Plankenelementen (11 - 14) über an ihren jeweiligen Schenkeln (26) angeordnete Laschenelemente
(27) mittels in Längsrichtung des Schiffsrumpfes (1) verlaufender Schweißungen (28)
bereichsweise verschweißt sind.
6. Schiffskörper nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Schiffsrumpf (1) bug- und heckseitig jeweils mit den Plankenelementen (11 - 14)
und dem Flansch (10) verbundene Abschlusselemente (7, 8) angeordnet sind.
7. Schiffskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spantelemente (11 - 14) individuell so vorgeformt und derart an den jeweils zugeordneten
Plankenelementen (11 - 14) befestigt sind, dass nach der Fixierung der Plankenelemente
(21 - 24) am formgebenden Flansch (10) die Oberflächen der Schenkel (26) der Spantelemente
(21 - 24) rechtwinklig zur Längsachse des Schiffsrumpfes (1) verlaufen.