(19)
(11) EP 2 570 374 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.03.2013  Patentblatt  2013/12

(21) Anmeldenummer: 12175261.2

(22) Anmeldetag:  06.07.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65H 49/32(2006.01)
B65H 75/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 14.09.2011 DE 102011053621

(71) Anmelder: Wocken, Heinrich
49716 Meppen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wocken, Heinrich
    49716 Meppen (DE)

(74) Vertreter: Werner & ten Brink 
Patentanwälte Partnerschaftsgesellschaft Am Berghang 61
48455 Bad Bentheim
48455 Bad Bentheim (DE)

   


(54) Haspel zum Auf- und Abwickeln von langgestreckten Materialien und Haspelanlage mit zumindest einer solchen Haspel oder für zumindest eine solche Haspel


(57) Die Erfindung betrifft eine Haspel (10) zum Auf- und Abwickeln von langgestreckten Materialien, mit einem Mittelteil (14) und jeweils einem seitlich am Mittelteil (14) angeordneten Seitenteil (16, 18), wobei das Mittelteil (14) zur Aufnahme des jeweiligen langgestreckten Materials vorgesehen ist und wobei sich die Haspel (10) dadurch auszeichnet, dass eine entlang einer Rotationsachse der Haspel (10) gemessene Breite der Haspel (10) durch eine Änderung einer Konfiguration des Mittelteils (14) beeinflussbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Haspel zum Auf- und Abwickeln von langgestreckten Materialien wie Seilen, Drähten, Kabeln, Ketten, Bändern, Schläuchen, Garnen und dergleichen. Die Erfindung betrifft weiter eine Haspelanlage mit zumindest einer solchen Haspel oder für zumindest eine solche Haspel.

[0002] Haspeln der eingangs genannten Art sind an sich bekannt. So werden z.B. Elektrokabel auf sogenannten Kabeltrommeln geliefert und bei der Verwendung der Elektrokabel werden geeignete Längen von einer solchen Kabeltrommel, die ebenfalls eine Haspel im Sinne der hier vorgelegten Beschreibung darstellt, abgewickelt oder abgezogen und geeignet abgelängt.

[0003] Nachteilig bei bekannten Haspeln, insbesondere Haspeln in Form von Kabeltrommeln, Trommeln für Schläuche, Ketten oder jedes andere trommelbare Material ist jedoch der vergleichsweise große Platzbedarf, der mit der Dimension der jeweiligen Haspel einhergeht. Dieser Platzbedarf ist besonders störend, wenn das ursprünglich auf der Haspel befindliche Material entnommen ist und die Haspel bis zur Entsorgung oder bis zur Rückgabe an einen Hersteller oder Zwischenhändler zwischengelagert oder transportiert werden muss.

[0004] Aus der JP 2004 043 176 A ist eine Kabeltrommel mit scheibenförmigen, vollflächigen Seitenteilen bekannt, zwischen denen sich ein Mittelteil mit einer Mehrzahl von jeweils klappbaren Streben befindet. Auch die US 5,467,939 B zeigt eine solche Kabeltrommel mit einem Mittelteil mit einer Mehrzahl von klappbaren Streben. Die US 3,791,606 B zeigt schließlich eine Kabeltrommel mit einem Mittelteil mit einer Mehrzahl von klappbaren Streben, wobei die Seitenteile in einem mittleren Abschnitt vier Speichen und in einem daran anschließenden äußeren Abschnitt eine deutlich höhere Anzahl von Speichen aufweisen und wobei die klappbaren Streben an einzelnen der im äußeren Abschnitt der Seitenteile befindlichen Speichen angreifen und von dort im zusammengeklappten Zustand über den Außenumfang der Seitenteile hinausragen.

[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht insbesondere ausgehend von diesem Stand der Technik darin, eine weitere Ausführungsform einer Haspel anzugeben, deren entlang einer Rotationsachse der Haspel gemessene Breite durch eine Änderung einer Konfiguration des Mittelteils beeinflussbar ist, insbesondere indem eine Mehrzahl von das Mittelteil bildenden Streben klappbar ausgeführt und gelenkig mit den Seitenteilen der Haspel verbunden ist.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Haspel der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dazu ist bei einer Haspel zum Auf- und Abwickeln von langgestreckten Materialien, wobei die Haspel ein Mittelteil und zwei jeweils seitlich am Mittelteil angeordnete Seitenteile aufweist und wobei das Mittelteil zur Aufnahme des jeweiligen langgestreckten Materials vorgesehen ist, wobei eine entlang einer Rotationsachse der Haspel gemessene Breite der Haspel durch eine Änderung einer Konfiguration des Mittelteils beeinflussbar ist, indem das Mittelteil klappbar ausgeführt ist, wobei das Mittelteil eine Mehrzahl von rotationssymmetrisch um eine Drehachse der Haspel angeordnete Streben (Mittelstreben) umfasst und wobei jede Strebe ein Mittelgelenk umfasst und mit den beiden Seitenteilen gelenkig verbunden ist, vorgesehen, dass jede Speiche in radialer Richtung eine Mehrzahl von Anschlagpunkten zum lösbaren Fixieren einer Strebe mit der Speiche aufweist und dass jede Strebe beidseitig lösbar an jeweils einer Speiche an einem Anschlagpunkt mit dem jeweiligen Seitenteil verbunden ist.

[0007] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass die Seitenteile einer Haspel diejenigen Elemente sind, die einerseits die Dimension der Haspel im Hinblick auf eine Hüllkontur bestimmen und andererseits nicht einfach modifizierbar sind, um eine Größe der Haspel zu verändern. Der Erfindung liegt davon ausgehend die Erkenntnis zugrunde, dass eine Größe der Haspel im Hinblick auf ein Hüllvolumen sehr wohl beeinflussbar ist, wenn durch eine Änderung einer Konfiguration des Mittelteils eine entlang einer Rotationsachse der Haspel gemessene Breite der Haspel insgesamt beeinflussbar ist. Für eine derartige Beeinflussung der Breite der Haspel oder der Längserstreckung des Mittelteils entlang der Rotationsachse kommt z.B. eine Teleskopierbarkeit des Mittelteils in Betracht. Eine alternative Möglichkeit zur Beeinflussung der entlang der Rotationsachse der Haspel gemessenen Breite der Haspel besteht darin, dass das Mittelteil klappbar ausgeführt ist, wie dies grundsätzlich im Stand der Technik bekannt ist. In beiden Fällen, also durch Teleskopieren oder Zusammenklappen des Mittelteils, ändert sich die Länge des Mittelteils entlang der Rotationsachse, also die Breite der Haspel insgesamt entlang derselben Rotationsachse. Dadurch, dass sich die Breite verändern, also reduzieren lässt, reduziert sich das Hüllvolumen der Haspel erheblich, zum Beispiel von einer Breite von zunächst zum Beispiel vierzig Zentimetern auf eine minimale, durch die Stärke der beiden Seitenteile bestimmte Breite. Mehrere derartige zusammengelegte oder zusammengeklappte Haspeln können nebeneinander oder aufeinander gestapelt werden. Eine Mehrzahl derartig zusammengelegter Haspeln nimmt dabei nicht mehr Raum ein als eine bisherige Haspel. Wenn also zum Beispiel an einem Montageort, an dem auf Kabeltrommeln angelieferte Kabel verwendet werden, nach Installation der Kabel mehrere Haspeln, also Kabeltrommeln, abzutransportieren sind, ist bisher ein Transportfahrzeug mit einen ausreichenden Platzangebot für im Wesentlichen die Summe der Hüllvolumina der Kabeltrommeln nötig gewesen. Mit der erfindungsgemäßen Haspel, speziell mit einer Haspel mit einem klappbaren Mittelteil, bei dem die Höhe oder Breite der zusammengeklappten Haspel der Höhe oder Breite der beiden Seitenteile oder zumindest im Wesentlichen der Höhe oder Breite der beiden Seitenteile entspricht, ergibt sich nur noch ein Bruchteil des bisherigen Platzbedarfs. Es ergeben sich also Kostenersparnisse beim Transport und bei der Lagerung. Zudem ist die Haspel ausreichend stabil, um auch schwere trommelbare Materialien, wie zum Beispiel Elektrokabel mit größerem Durchmesser oder Starkstromkabel und dergleichen oder Stahlseile, Eisenketten und so weiter aufnehmen zu können.

[0008] Bei einer Ausführungsform einer Haspel, bei der die Konfiguration des Mittelteils dadurch beeinflussbar ist, dass das Mittelteil klappbar ausgeführt ist, weist das Mittelteil eine Mehrzahl von rotationssymmetrisch um eine Drehachse der Haspel angeordnete Streben auf, wobei jede Strebe ein Mittelgelenk umfasst und mit den beiden Seitenteilen gelenkig verbunden ist. Beim Zusammenlegen der Haspel können die Streben mit ihrem Mittelgelenk nach innen oder nach außen verschwenkt werden, also in Richtung auf die Drehachse oder von der Drehachse weg, wobei die gelenkige Verbindung der Streben mit den Seitenteilen an den äußeren Enden der Streben die Beweglichkeit in dem Mittelgelenk erlaubt. Eine solche Kinematik mit genau drei Gelenken für jede Strebe ist besonders einfach herstellbar. Grundsätzlich kommt auch in Betracht, nur einzelne Streben in dieser Form auszuführen und für andere, starre Streben eine lösbare Verbindbarkeit mit der Haspel, insbesondere deren Seitenteilen vorzusehen. Insofern ist die Formulierung, wonach jede Strebe ein Mittelgelenk umfasst und mit den Seitenteilen gelenkig verbunden ist, dahingehend auszulegen, dass mit jeder Strebe diejenigen Streben gemeint sind, die im zusammengelegten Zustand der Haspel mit dieser noch genauso verbunden sind, wie zuvor die Verbindung im Gebrauchszustand, also im nicht zusammengelegten Zustand bestanden hat.

[0009] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführungsform der zusammenklappbaren Haspel besteht darin, dass der Durchmesser des Mittelteils veränderbar ist. Indem jede Speiche in radialer Richtung eine Mehrzahl von Anschlagpunkten zum lösbaren Fixieren einer an ihrem Mittelgelenk klappbaren Strebe (oder einer starren Strebe) mit der Speiche aufweist, kann jede Strebe an einem dieser Anschlagpunkte angebracht werden. Durch die Wahl der Anschlagpunkte ergibt sich der Durchmesser des Mittelteils. Wenn Anschlagpunkte verwendet werden, die an den Speichen in radialer Richtung weiter außen liegen, ergibt sich ein größerer Durchmesser des Mittelteils. Wenn Anschlagpunkte verwendet werden, die an den Speichen in radialer Richtung weiter innen liegen, ergibt sich entsprechend ein kleinerer Durchmesser. Auf diese Weise kann der Durchmesser des Mittelteils individuell auf das jeweilige Wickelgut abgestimmt werden, denn insbesondere spezielle Kabel dürfen zum Beispiel nicht beliebig eng gewickelt werden, so dass für solches Wickelgut an der klappbaren Haspel die Streben an den Speichen in einer Konfiguration angebracht werden, die ein Mittelteil mit einem größeren Durchmesser zum Ergebnis hat. Des Weiteren können zum Beispiel Schläuche, insbesondere Plastikschläuche, aufgrund der Materialeigenschaften nur schwer auf ein Mittelteil einer Haspel mit einem geringen Durchmesser gewickelt werden, so dass sich für solches Wickelgut ebenfalls eine Verstellung des Durchmessers des Mittelteils der Haspel in Richtung auf einen größeren Durchmesser anbietet. Anderes Wickelgut, zum Beispiel Seile und normale Elektrokabel, kann auch auf Mittelteile mit geringem Durchmesser gewickelt werden, so dass hierfür das Mittelteil auf einen geringen Durchmesser eingestellt wird, um eine möglichst große Menge von Wickelgut auf die klappbare Haspel aufbringen zu können. Die Formulierung, wonach eine Strebe lösbar mit einer Speiche verbunden ist, meint demnach nicht jede grundsätzlich lösbare Verbindung, sondern solche lösbaren Verbindungen, die mit dem Lösen der Verbindung und dem späteren Wiederherstellen der Verbindung eine Änderung des Durchmessers des Mittelteils der Haspel erlauben.

[0010] Indem jede Strebe beidseitig lösbar an jeweils einer Speiche an einem Anschlagpunkt mit dem jeweiligen Seitenteil verbunden ist, ist die beschriebene Verstellbarkeit des Durchmessers des Mittelteils der klappbaren Haspel jederzeit möglich, zumindest dann, wenn sich auf der Haspel kein Wickelgut befindet, das die Verstellung des Durchmessers verhindert. Speziell leere Haspeln können also vor Ingebrauchnahme individuell auf den jeweils benötigen Durchmesser eingestellt werden. Die beidseitig lösbare Verbindung der Streben an den Speichen hat zudem auch den Vorteil, dass durch Lösung einzelner Verbindungen eines der Seitenteile der klappbaren Haspel abgenommen werden kann und Wickelgut, das zum Beispiel aufgrund einer solchen Konfiguration im Lieferzustand noch in Form eines Rings vorliegt (zum Beispiel Schläuche, Kabel, Seile und dergleichen), ohne den Ring zunächst abwickeln und das Wickelgut auf die Haspel aufwickeln zu müssen, direkt auf das Mittelteil der klappbaren Haspel gegeben werden kann. Anschließend wird das zuvor abgenommene Seitenteil wieder angebracht und das Wickelgut kann in üblicher Art und Weise von der Haspel abgespult werden. Zum Kombinieren von Wickelgut, das bereits in Form eines Rings vorliegt, mit der klappbaren Haspel wird diese nach dem Abnehmen eines der Seitenteile üblicherweise mit dem verbleibenden Seitenteil auf eine Oberfläche gelegt, so dass das Mittelteil nach oben ragt und der Ring direkt auf das Mittelteil gegeben werden kann. In dieser Position kann auch das abgenommene Seitenteil leicht wieder angebracht werden.

[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.

[0012] Wenn die gelenkige Verbindung mit den Seitenteilen an einer zum Mittelteil gewandten Seite oder Kante des jeweiligen Seitenteils besteht, schwenken die beiden vom Mittelgelenk ausgehenden Teilabschnitte oder Segmente der Streben beim Zusammenklappen der Haspel ausgehend von dem durch die gelenkige Verbindung mit den Seitenteilen festgelegten Drehpunkt nach innen in die Seitenteile, also über oder zwischen die Speichen der Seitenteile. Auf diese Weise lässt sich der Platzbedarf der zusammengelegten Haspel auf den Platzbedarf der beiden Seitenteile oder zumindest im Wesentlichen auf den Platzbedarf der beiden Seitenteile reduzieren, weil das zusammengelegte Mittelteil vollständig in die beiden Seitenteile geklappt wird und entsprechend bei dem für die zusammengeklappte Haspel resultierenden Hüllvolumen keine oder nur noch eine marginale Rolle spielt.

[0013] Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass jede Strebe oder zumindest eine Mehrzahl von Streben eine Stärke aufweist, die ausreicht, dass das Mittelgelenk an einer Unterseite der Strebe angebracht ist und dass das oberhalb des Mittelgelenks verbleibende Profil der Strebe als Anschlag für die Beweglichkeit des Mittelgelenks fungiert. Bei einer solchen Konfiguration ist eine Haspel nach dem Aufklappen unmittelbar gebrauchsfertig, ohne dass weitere Eingriffe, etwa eine Arretierung einzelner Streben oder dergleichen, erforderlich wären. Um eine im zusammengeklappten Zustand vorliegende Haspel in Gebrauch zu nehmen, reicht es demnach aus, die beiden Seitenteile auseinander zu bewegen, so dass eine zunehmende Streckung der zunächst zusammengeklappten Streben stattfindet, wobei die maximale Streckung der zunächst zusammengeklappten Streben erreicht ist, wenn das Profil der Strebe auf beiden Seiten des Mittelgelenks in Kontakt kommt und sich so also ein Anschlag ergibt, der die Beweglichkeit des Mittelgelenks begrenzt. Dieser Anschlag verhindert auch ein etwaiges Durchbiegen jeder Strebe, so dass beim Aufwickeln des jeweiligen trommelbaren Materials, auch bei schweren Materialien wie schweren Stromkabeln, schweren Drahtseilen oder schweren Eisenketten, die Integrität des Mittelteils und dessen Funktion als Wickelkern für das jeweilige trommelbare Material ohne Weiteres gewährleistet ist. Bei einer besonderen Ausführungsform ist dabei vorgesehen, dass die Streben auch im ausgeklappten Zustand einen Winkel kleiner als einhundertundachtzig Grad einschließen, die beiden Segmente der Streben also auch im ausgeklappten Zustand nicht in gleicher Linie liegen. Dies vermeidet das oben schon angesprochene Durchbiegen, ermöglicht aber vor allem das leichte Zusammenlegen der klappbaren Haspel, weil bei einer Bewegung der beiden Seitenteile aufeinander zu in Bezug auf das Mittelgelenk der Streben kein Totpunkt zu überwinden ist und die Streben unmittelbar mit der Relativbewegung der Seitenteile aufeinander zu zusammenklappen. Die Haspel kann demnach zum Beispiel zur Seite geneigt werden, so dass sie sich beim Fallen auf den Boden zusammenklappt.

[0014] Selbstverständlich wird die Art und die Stärke des Profils der Streben der jeweiligen Gebrauchssituation angepasst, so dass sich eine Haspel für schwere Eisenketten nicht nur in ihrer Dimension, sondern auch in der Materialstärke oder der Art der verwendeten Profile von einer Haspel für zum Beispiel Nylonseile oder Gartenschläuche unterscheidet. Dadurch, dass jede Strebe beidseitig lösbar an jeweils einer Speiche an einem Anschlagpunkt mit dem jeweiligen Seitenteil verbunden ist, lässt sich die Konfiguration des Mittelteils allerdings schnell an unterschiedliche Belastungssituationen anpassen. Indem schwerere und vor allem in ihrer Materialstärke größer dimensionierte Streben als Mittelteil verwendet werden, kann die Haspel schnell zur Verwendung zum Aufwickeln von zum Beispiel schweren Eisenketten umgebaut werden. Wenn anschließend auf dieselbe Haspel leichtes Wickelgut, wie zum Beispiel Seile oder dergleichen, aufgebracht werden soll, können wieder kleiner dimensionierte Streben zur Anwendung kommen. Die lösbare Verbindbarkeit der Streben mit den beiden Seitenteilen eröffnet auch die Möglichkeit der Verwendung von Streben mit unterschiedlichen Längen, zum Beispiel Längen, die in einer Breite der Haspel in einer Größenordnung von vierzig Zentimetern, neunzig Zentimetern und einhundertundvierzig Zentimetern usw. resultieren, so dass die Haspeln gut in einer Haspelanlage mit einem Abstand der davon umfassten Stützen in einer Größenordnung von fünfzig, einhundert, einhundertundfünfzig usw. Zentimetern verwendbar sind. Für eine große Menge trommelbaren Materials kommen Streben in Betracht, die im aufgeklappten Zustand eine größere Länge aufweisen. Durch solche unterschiedlich langen und/oder unterschiedlich schweren Streben erhöht sich zwar geringfügig der Lageraufwand. Der Vorteil des geringen Platzbedarfs der leeren Haspeln bleibt jedoch bestehen und es ergibt sich zusätzlich der Vorteil, dass die Haspeln individuell für den jeweiligen Bedarf konfiguriert werden können, so dass zum Beispiel bei vollen Haspeln keine unnötig breiten Haspeln transportiert werden müssen und dass der Gewichtsanteil der Haspeln beim Transport voller oder leerer Haspeln niemals unnötig groß ist.

[0015] Bei einer Ausführungsform der Haspel fungiert ein an einem Anschlagpunkt durch das freie Ende der Strebe und durch die Speiche geführter Stift als gelenkige Verbindung zwischen der Strebe und dem jeweiligen Seitenteil. Ein solcher Stift lässt sich schnell und unkompliziert anbringen. Als Anschlagpunkte für die Streben reichen damit auf den Durchmesser des Stiftes abgestimmte Bohrungen in den Speichen aus. Der Stift fungiert damit nicht nur als gelenkige Verbindung zwischen der Strebe und dem Seitenteil, sondern fixiert auch noch die Streben an dem Seitenteil und der jeweiligen Speiche. Bei einer bevorzugten Ausführungsform einer solchen gelenkigen Verbindung ist der Stift mit einer Sicherungseinrichtung im angebrachten Zustand fixierbar. Als Stift kommt dann zum Beispiel ein Federstecker oder Federsplint in Betracht. Ein solcher Federstecker vereint in einstückiger Form den Stift und die Sicherungseinrichtung, so dass die Sicherungseinrichtung nicht verloren gehen kann. Ansonsten kommt auch ein Stift in Betracht, der auf der Seite einen Kopf und auf der gegenüberliegenden Seite eine Bohrung zum Einführen eines als Sicherungseinrichtung fungierenden Splints oder dergleichen aufweist.

[0016] Wenn jedes Seitenteil radial orientierte Speichen aufweist und zumindest eine dieser Speichen zumindest eine Ausnehmung zum Hindurchführen eines Endes eines jeweils auf der Haspel befindlichen langgestreckten Materials aufweist, besteht mit der oder jeder Ausnehmung eine Möglichkeit zum Festlegen eines Endes des jeweils aufgewickelten Materials, um ein ungewolltes Abwickeln oder Abspulen zu vermeiden. Bei einer Variante dieser Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zumindest eine Speiche in radialer Richtung mehrere Ausnehmungen der oben genannten Art aufweist, so dass abhängig von der Menge des noch auf der Haspel befindlichen Materials jeweils eine Ausnehmung in einer Nähe der aktuell obersten Lage des jeweiligen Materials verwendet werden kann, so dass eine mitunter ungünstige Lose in dem aufgewickelten Material vermieden wird und der Rest des auf der Haspel befindlichen Materials durch das Hindurchführen des Endes durch die der jeweils aktuell obersten Lage am nächsten liegende Ausnehmung festgelegt werden kann. Bei einer besonderen Ausführungsform kommt auch in Betracht, dass mehrere Speichen oder alle Speichen in radialer Richtung mehrere Ausnehmungen der oben genannten Art aufweisen und/oder dass die radialen Abstände solcher Ausnehmungen auf zum Beispiel zwei oder drei Speichen alternierend angeordnet sind, so dass einerseits ausreichend große Ausnehmungen zum Hindurchführen von Enden der jeweiligen Materialien in unterschiedlicher Stärke möglich sind, ohne die strukturelle Integrität der Speichen zu gefährden, andererseits aber auch jeweils eine Ausnehmung auswählbar ist, die der jeweils aktuell obersten Lage des aufgewickelten Materials maximal benachbart ist, so dass mit dem Hindurchführen des Endes durch eine Ausnehmung ein Festklemmen des noch auf der Haspel befindlichen Materials möglich ist.

[0017] Wenn jedes Seitenteil eine Mehrzahl radial orientierter Speichen oder als Speichen fungierender Segmente aufweist, ist bei einer Ausführungsform der Haspel vorgesehen, dass die Streben des Mittelteils gleichmäßig über einen inneren Durchmesser der Seitenteile, also einen Durchmesser auf einer Höhe der gelenkigen Verbindung zwischen Streben und Seitenteilen, verteilt sind. Dann besteht die Möglichkeit, dass sich jeweils mindestens eine Strebe zwischen je zwei Speichen oder je zwei als Speichen fungierenden Segmenten befindet. Eine solche alternierende Anordnung von Streben und Speichen/Segmenten erlaubt das Zusammenklappen des Mittelteils in einen sich zwischen je zwei benachbarten Speichen ergebenden Zwischenraum. Zwischen je zwei Speichen können dabei mehr als eine Strebe, also z.B. zwei oder drei Streben, vorgesehen sein.

[0018] Eine alternative Ausführungsform mit einer gleichmäßigen Verteilung der Streben über den inneren Durchmesser der Seitenteile zeichnet sich dadurch aus, dass in Umfangsrichtung jeweils eine Strebe und eine Speiche in gleicher radialer Richtung liegen, sich also beim Zusammenklappen des Mittelteils die Segmente der Streben gegen oder über die Speichen klappen. Eine solche paarige Anordnung von Streben und Speichen erlaubt das Zusammenklappen des Mittelteils über die Speichen.

[0019] Eine Ausführungsform der Haspel mit einer gleichmäßigen Verteilung von Speichen und Streben zeichnet sich dadurch aus, dass die Haspel in ihren Seitenteilen z.B. drei, vier oder sechs Speichen und in ihrem Mittelteil drei, vier oder sechs Streben aufweist, so dass sich an den Seitenteilen im Bereich der gelenkigen Verbindung zwischen Streben und Seitenteil entweder jeweils eine alternierende Abfolge von Streben und Speichen oder eine jeweils paarige Anordnung von Streben und Speichen ergibt. Andere Anzahlen von Speichen/Streben sind genauso denkbar, also z.B. fünf oder mehr Speichen und Streben. Ebenfalls ist denkbar, zwischen je zwei benachbarten Speichen mehrere klappbare Streben vorzusehen. Gleichfalls ist denkbar, einzelne Streben in radial gleicher Richtung mit jeweils einer Speiche vorzusehen, wobei sich zwischen solchen Speichen ein oder mehrere weitere Speichen befinden können. Das Gleiche gilt umgekehrt auch für die Anzahl der Streben, so dass einzelne Streben in radial gleicher Richtung mit jeweils einer Speiche angeordnet sind und sich dazwischen weitere klappbare Streben oder ggf. auch nicht klappbare und stattdessen abnehmbare Streben befinden.

[0020] Bei einer weiteren Ausführungsform der klappbaren Haspel weist jede Speiche ein U-förmiges Profil auf, wobei jede Strebe ebenfalls ein U-förmiges Profil oder ein U-förmiges Profil in Form eines Hutprofils oder dergleichen aufweist und wobei jedes der durch das Mittelgelenk verbundenen Segmente der Strebe mit seinem U-förmigen Profil beim Zusammenklappen des Mittelteils über das U-förmige Profil einer Speiche klappt. Indem jede Strebe über eine Speiche kappt, ergeben sich bei der zusammengeklappten Haspel an den Seitenteilen freie Kreissegmente, welche die Handhabung der zusammengeklappten Haspel erleichtern, denn im Bereich dieser freien Kreissegmente kann leicht angefasst werden. Dies begründet einen wichtigen Unterschied zu der Konfiguration einer klappbaren Haspel, bei der die zusammengeklappten Streben in einen Zwischenraum zwischen je zwei Speichen klappen, denn dort klappen die Streben genau in diejenigen Kreissegmente der Seitenteile, die jetzt frei bleiben.

[0021] Bei einer klappbaren Haspel, die in ihren Speichen Ausnehmungen zum Hindurchführen eines Endes des jeweiligen Wickelguts aufweist, decken die über die Speichen klappenden Streben diese Ausnehmungen ab, so dass sicher vermieden wird, dass ungewollt Gegenstände in diese Ausnehmungen eintreten.

[0022] Die Erfindung betrifft im Weiteren auch eine Haspelanlage mit mindestens einer Haspel oder für mindestens eine Haspel wie hier und nachfolgend beschrieben. Die Haspelanlage weist zumindest zwei vertikale oder zur vertikalen Anbringung vorgesehene Stützen mit darin gebildeten oder daran angebrachten Aufnahmen für eine in eine Haspel eingeführte oder einführbare Achse auf. Die Achse weist beidseitig an ihren Enden eine Einschnürung auf und die Einschnürung ist zumindest an einem Ende der Achse von im Vergleich zum Durchmesser der Achse zumindest doppelt oder sogar drei- oder viermal so großen Scheiben oder dergleichen begrenzt. Die vertikale Stütze ist dabei ein Profilelement oder umfasst ein Profilelement, dessen darin gebildete oder daran angebrachte Aufnahme die Einschnürung der Achse aufnimmt, wobei der rechts und links der Einschnürung größere Durchmesser der Achse zum einen eine horizontale Beweglichkeit der Achse in der Stütze beschränkt, wobei die zumindest einseitig deutlich größer als der Durchmesser der Achse ausgeführten Scheiben oder dergleichen beidseitig am Profil der Stütze anliegen und so zum anderen eine ansonsten eventuell gegebene Schwenkbeweglichkeit der Achse an der Stütze auf ein Minimum reduzieren. Eine solche Ausgestaltung der Achsen in Verbindung mit den Stützen und den darin gebildeten oder daran angebrachten Aufnahmen bewirkt, dass sich zwei durch zumindest eine Achse der oben beschriebenen Art verbundene Stützen gegenseitig stabilisieren, weil die im Vergleich zum Durchmesser der Achsen deutlich größeren Scheiben eine dauerhafte rechtwinklige oder zumindest im Wesentlichen rechtwinklige Orientierung der Achsen zu zumindest derjenigen Stütze, an deren Profil diese Scheiben anliegen, gewährleistet. Damit lässt sich eine solche Haspelanlage schnell aufrichten. Für die Stützen können horizontale Füße vorgesehen sein, die ggf. am Boden montiert werden, also zum Beispiel aufgeschraubt werden, um zum Beispiel beim Abspulen des jeweiligen Materials ein Kippen der Haspelanlage in Zugrichtung zu vermeiden. Ein Kippen der Haspelanlage in Richtung der Längserstreckung der daran angebrachten Achsen ist jedenfalls durch die spezielle Konfiguration der Achsen vermieden. Evtl. kann bei den Achsen auch vorgesehen sein, dass diese nicht nur auf einer Seite, sondern auf beiden Seiten rechts und links von den dort befindlichen Einschnürungen Scheiben zur Stabilisierung der Haspelanlage wie oben beschrieben aufweisen. Dabei muss die Einschnürung nicht notwendig in das Vollmaterial der jeweiligen Achse eingreifen. Die Einschnürung kann sich auch durch die beiden benachbart angeordneten Scheiben ergeben, so dass als Einschnürung auch der zwischen zwei derartigen Scheiben an einem Ende der Achse und zum Beispiel Ringen oder dergleichen am anderen Ende der Achse befindliche Bereich zu verstehen ist. Wenn die Scheiben als runde Scheiben ausgeführt sind, ergibt sich eine günstige Lösung hinsichtlich der Handhabung der jeweiligen Achsen, insbesondere wird bei runden Scheiben im Vergleich zu eckigen oder quadratischen Scheiben eine ansonsten evtl. bestehende Verletzungsgefahr an den Ecken solcher Scheiben vermieden. Eine besondere Ausführungsform zeichnet sich aber dadurch aus, dass die Scheibe, gleich ob in ansonsten runder oder eckiger Form, einseitig abgewinkelt ist, so dass der Winkel bei einer an einer Stütze angebrachten Achse an einer Vorderkante des Stützenprofils anliegt. Die abgewinkelte Scheibe führt zu einer zusätzlichen Stabilität und Steifigkeit wie zum Beispiel bei einem L-Profil und eine solche Scheibe gewährleistet besonders gut die rechtwinklige oder zumindest im Wesentlichen rechtwinklige Ausrichtung der Achse zu der jeweiligen Stütze.

[0023] Eine besondere Ausführungsform der Haspelanlage zeichnet sich dadurch aus, dass mit den vertikalen Stützen horizontale Ausleger verbindbar sind, wobei jeder Ausleger Mittel zum Kombinieren mit zumindest einer der in den Stützen gebildeten oder in den Stützen angebrachten Aufnahmen aufweist. Damit sind an den Stützen keine besonderen Maßnahmen erforderlich, wenn das Anbringen eines oder mehrerer Ausleger gewünscht ist. Als Mittel zum Kombinieren mit zumindest einer der in den Stützen gebildeten oder an den Stützen angebrachten Aufnahmen kommt grundsätzlich ein seitlicher Zapfen oder ein Paar seitlicher Zapfen am Ausleger in Betracht. Der Ausleger kann insgesamt L-förmig gestaltet sein, mit einem zur horizontalen Ausrichtung vorgesehenen langen Schenkel und einem kurzen Schenkel, der sich entweder an der jeweiligen vertikalen Stütze der Haspelanlage abstützt (in angebrachtem Zustand abwärts gerichteter kurzer Schenkel) oder der an seinem Ende oder im Bereich eines Endes Mittel zum Kombinieren mit zumindest einer der in den Stützen gebildeten Aufnahmen aufweist (aufwärts gerichteter kurzer Schenkel). Bei einem in angebrachtem Zustand aufwärts gerichteten kurzen Schenkel können Mittel zum Kombinieren mit den in den Stützen gebildeten Aufnahmen im Bereich der Stoßstelle zwischen dem langen und dem kurzen Schenkel des Auslegers entfallen, weil ein solcher Ausleger quasi an seinem kurzen Schenkel hängt und sich zumindest im Bereich der Stoßstelle zwischen langem und kurzem Schenkel an der Stütze abstützt. Jedenfalls ist bei jeder beschriebenen Konfiguration eine sichere, schnelle und einfach herzustellende Verbindung zwischen dem Ausleger und jeweils einer Stütze der Haspelanlage möglich. Zwei Ausleger können verwendet werden, um zwischen diesen, z.B. in Form eines Rohres, einer Eisenstange oder dergleichen, eine Achse anzubringen, auf der Haspeln wie oben beschrieben, aber auch an sich bekannte Haspeln oder Kabeltrommeln angebracht werden können. Während die Haspelanlage mit ihren zwischen den Stützen vorgesehenen Achsen quasi zunächst nur in zwei Dimensionen mit Haspeln oder an sich bekannten Haspeln und Kabeltrommeln bestückbar ist, erweitert sich die Verwendungsmöglichkeit der Haspelanlage mit jeweils einem Paar oder mehreren Paaren von Auslegern in eine dritte Dimension, so dass die Menge der aufnehmbaren Haspeln deutlich vergrößert wird.

[0024] Eine spezielle Ausführungsform der Haspelanlage zeichnet sich durch zumindest zwei horizontale Ausleger und eine darauf angebrachten Arbeitsplatte aus. Die Ausleger sind ohne Weiteres zum Auflegen einer Arbeitsplatte verwendbar. Ggf. kann die Arbeitsplatte lösbar mit den Auslegern verbunden werden, zum Beispiel durch Verschrauben oder dergleichen, aber auch zum Beispiel nur zeitweise, zum Beispiel durch Anbringen einer Schraubzwinge oder dergleichen. Jedenfalls liefert die Oberfläche der Arbeitsplatte einen Arbeitsplatz für einen die Haspelanlage bedienenden Monteur, wobei der Arbeitsplatz jederzeit in seiner Position verändert werden kann, indem die zumindest zwei Ausleger an einer anderen Stelle der Haspelanlage angebracht werden und die Arbeitsplatte dort positioniert wird. Wenn die zur Aufnahme einer Haspel oder Kabeltrommel vorgesehenen Achsen, die gleichzeitig, wie oben beschrieben, eine Stabilisierung der Haspelanlage senkrecht zu einer Abzugsrichtung bewirken, eine Länge von zum Beispiel fünfzig Zentimetern oder dergleichen aufweisen, kann der Abstand zwischen den Stützen der Haspelanlage von einem an der Haspelanlage arbeitenden Monteur, speziell einem die Arbeitsplatte verwendenden Monteur, als Anhalt beim Ablängen von Material verwendet werden, indem das jeweilige Material entlang der Breite der Haspelanlage jeweils über eine, zwei, drei oder mehr Stützen und bei größeren Längen auch in umgekehrter Richtung geführt wird.

[0025] Die mit der Anmeldung eingereichten Patentansprüche sind Formulierungsvorschläge ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Patentschutzes. Da speziell die Gegenstände der Unteransprüche im Hinblick auf den Stand der Technik am Prioritätstag eigene und unabhängige Erfindungen bilden können, behält die Anmelderin sich vor, diese oder noch weitere, bisher nur in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarte Merkmalskombinationen zum Gegenstand unabhängiger Ansprüche oder Teilungserklärungen zu machen. Sie können weiterhin auch selbständige Erfindungen enthalten, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden Unteransprüche unabhängige Gestaltung aufweisen.

[0026] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Das oder jedes Ausführungsbeispiel ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten, Elemente und Kombinationen und/oder Materialien, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den im allgemeinen oder speziellen Beschreibungsteil beschriebenen sowie in den Ansprüchen und/oder der Zeichnung enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschritten für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten bzw. Verfahrensschrittfolgen führen, auch soweit sie Montage- oder Arbeitsverfahren betreffen.

[0027] Es zeigen
Fig. 1
eine klappbare Haspel, also eine Haspel, bei der das Mittelteil klappbar ausgeführt ist, als Ausführungsbeispiel einer Haspel, bei der eine entlang einer Rotationsachse der Haspel gemessene Breite durch eine Änderung einer Konfiguration des Mittelteils beeinflussbar ist,
Fig. 2
und
Fig. 3
die Haspel aus Fig. 1 in im Wesentlichen gebrauchsfertigem Zustand, also mit im Wesentlichen ausgeklapptem Mittelteil,
Fig. 4
bis
Fig. 9
jeweils eine einen Teil des Mittelteils bildende Strebe in unterschiedlichen Ansichten,
Fig. 10
die Haspel aus Fig. 1 in zusammengelegtem Zustand, also mit eingeklapptem Mittelteil,
Fig. 11
einen Ausschnitt aus einer Haspelanlage zum Anbringen einer oder mehrerer Haspeln, wie in Fig. 1 dargestellt, und/oder zum Anbringen bekannter Haspeln, Kabeltrommeln oder dergleichen,
Fig. 12
eine Achse für eine Haspel gemäß Fig. 1 oder bekannte Haspeln, Kabeltrommeln oder dergleichen, die außerdem zu einer Fixierung von vertikalen Stützen der Haspelanlage gegeneinander wirksam ist,
Fig. 13
eine Stütze der Haspelanlage,
Fig. 14
einen vergrößerte Darstellung eines Abschnitts der Stütze gemäß Fig. 13,
Fig. 15
einen Ausleger für die Haspelanlage und
Fig. 16
eine Haspelanlage mit daran angebrachten Auslegern und einer auf zumindest zwei Auslegern angebrachten Arbeitsplatte.


[0028] Fig. 1 zeigt eine Darstellung einer Ausführungsform einer Haspel 10 gemäß der Erfindung. Diese ist zum Auf- und Abwickeln von langgestreckten Materialien wie Seilen, Drähten, Kabeln, Ketten, Schläuchen, Bändern, Garnen, usw. vorgesehen. Die Haspel 10 umfasst ein aus einer Mehrzahl von Streben 12 - hier vier Streben 12 - gebildetes Mittelteil 14 (Fig. 2, Fig. 3) und jeweils seitlich am Mittelteil 14 angeordnete Seitenteile 16, 18. In den Seitenteilen 16, 18 (Rad) sind mittig Öffnungen zum Einführen einer Achse vorgesehen.

[0029] Die Darstellungen in Fig. 2 und Fig. 3 zeigen jeweils eine Haspel 10 in gebrauchsfertigem oder im Wesentlichen gebrauchsfertigem Zustand, also mit ausgeklapptem oder zumindest im Wesentlichen ausgeklapptem Mittelteil. Eine selbst nicht eingezeichnete Rotationsachse der Haspel 10 verläuft in den Darstellungen in Fig. 2 und Fig. 3 in etwa horizontal im Bereich der jeweiligen Bildmitte. Der Unterschied zwischen den Darstellungen in Fig. 2 und Fig. 3 besteht in dem größeren Durchmesser des Mittelteils 14 bei der in Fig. 3 gezeigten Konfiguration der Haspel 10. Die Anpassung des Durchmessers des Mittelteils 14 wird weiter unten im Detail beschrieben.

[0030] Die Haspel 10 zeichnet sich dadurch aus, dass eine entlang der Rotationsachse der Haspel 10 gemessene Breite der Haspel 10 durch eine Änderung einer Konfiguration des Mittelteils 14 beeinflussbar ist. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Konfiguration des Mittelteils 14 dadurch beeinflussbar, dass das Mittelteil 14 klappbar ausgeführt ist. Dafür umfasst jede Strebe 12 ein Mittelgelenk 20 und des Weiteren ist jede Strebe 12 mit den beiden Seitenteilen 16, 18 gelenkig verbunden, nämlich mit jeweils einer Speiche 24 der beiden Seitenteile 16, 18. Als gelenkige Verbindung fungiert hier ein Federstecker 22, der exemplarisch für jede Form von Stift oder dergleichen, also zum Beispiel den Bolzen einer Schraube, gezeigt ist. Insgesamt umfasst das Mittelteil 14 eine Mehrzahl solcher Streben 12, die rotationssymmetrisch um eine Drehachse der Haspel 10 angeordnet sind.

[0031] Die gelenkige Verbindung der Streben 12 mit den Seitenteilen 16, 18 besteht an einer zum Mittelteil 14 gewandten Seite oder Kante des jeweiligen Seitenteils 16, 18, so dass beim Zusammenlegen der Haspel 10 (Fig. 1 zeigt die Haspel 10 in einer Momentaufnahme beim Zusammenlegen / -klappen) die beiden vom Mittelgelenk 20 ausgehenden Teilabschnitte der Streben 12 in einen Bereich im Inneren der Seitenteile 16, 18 verschwenkt werden können, nämlich hier auf die Speichen 24. Eine Außenumfangsfläche der Seitenteile 16, 18 ist durch ein kreisförmig geschlossenes Rohr gebildet, so dass die Haspel 10 zum einen leicht am Boden gerollt werden kann und zum anderen in einer an einer Achse auf einem Traggestell, z.B. einer Haspelanlage wie nachfolgend beschrieben, angebrachten Konfiguration leicht gedreht werden kann, indem an den außen umlaufenden Rohren der Seitenteile 16, 18 oder einem der außen umlaufenden Rohre angefasst wird.

[0032] In der Darstellung in Fig. 1, besser aber noch in den Darstellungen in Fig. 5 bis Fig. 9, ist erkennbar, dass jede Strebe 12 mit einem U-Profil, hier einem sogenannten Hutprofil, ausgeführt ist und jedenfalls eine Stärke aufweist, die ausreicht, dass das Mittelgelenk 20 an einer Unterseite der Strebe 12 gebildet oder angebracht ist und dass das oberhalb des Mittelgelenks 20 verbleibende Profil der Strebe 12 als Anschlag für die Beweglichkeit des Mittelgelenks 20 fungiert. Insoweit zeigt Fig. 4 eine Strebe im aufgeklappten Zustand und Fig. 5 die aufgeklappte Strebe 12 in einer Ansicht von oben, wobei die in Fig. 5 dem Betrachter zugewandten Flächenabschnitte des Profils der Strebe 12 zusammen mit entsprechenden Profilen benachbarter Streben 12 die Wickelfläche des Mittelteils 14 zum Aufwickeln des jeweiligen langgestreckten Materials bilden. Fig. 6 zeigt einen Schenkel einer Strebe 12 in einer Seitenansicht, wobei erkennbar wird, dass sich das Mittelgelenk 20 leicht durch das kreisförmige Umbiegen eines Endabschnitts des Profils bilden lässt, wobei in die derart umgebogenen Profilabschnitte als Gelenkachse ein in Fig. 5 gestrichelt eingezeichneter Bolzen eingeführt ist. Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch das in Fig. 6 gezeigte Segment der Strebe 12. Erkennbar ist das in seiner Grundkontur U-förmige Profil, welches hier durch die Abstellungen an den Schenkeln der U-förmigen Kontur zu einem Hutprofil ergänzt ist.

[0033] Speziell die Darstellung in Fig. 4 zeigt, dass bei einer ausgeklappten Strebe 12 oberhalb des Mittelgelenks 20 die Profile der Streben 12 aneinander stoßen und so als Anschlag für die Beweglichkeit des Mittelgelenks 20 fungieren. Die klappbaren Streben 12 bieten somit eine ausreichende Steifigkeit, um mit dem als Wickelkern fungierenden Mittelteil 14 unterschiedliche Arten von trommelbarem Material, also Seile, Drähte, Kabel, Ketten, Schläuche, usw. aufnehmen zu können.

[0034] Fig. 8 ist eine isometrische Darstellung der in Fig. 4 in einer Seitenansicht gezeigten Strebe 12. Fig. 9 ist eine isometrische Darstellung einer teilweise zusammengefalteten Strebe 12, also eine Darstellung einer Konfiguration einer Strebe 12, wie sie sich beim Zusammenklappen der klappbaren Haspel 10 ergibt.

[0035] Fig. 10 zeigt die Haspel 10 in zusammengelegtem Zustand. Erkennbar ist, dass die Streben 12 am Mittelgelenk 20 zusammengeklappt sind und dass dabei die beiden am Mittelgelenk 20 verbundenen Segmente der Streben 12 aufeinander zu liegen kommen oder im Wesentlichen aufeinander zu liegen kommen. Eine Höhe (oder je nach Betrachtungsrichtung auch eine Breite) der Haspel 10 in zusammengeklapptem Zustand wird lediglich oder zumindest im Wesentlichen durch eine Höhe bzw. Breite der beiden Seitenteile 16, 18 bestimmt, weil in zusammengeklapptem Zustand die beiden Seitenteile 16, 18 aufeinander zu liegen kommen oder jedenfalls im Wesentlichen aufeinander zu liegen kommen. Dies wird dadurch erreicht, dass jede Speiche 24 ein U-förmiges Profil aufweist und jede Strebe 12 ebenfalls ein U-förmiges Profil, hier ein Hutprofil mit einem U-förmigen Basisprofil, aufweist, dessen Weite so gewählt ist, dass das U-Profil der Strebe 12 formschlüssig auf das U-Profil der jeweiligen Speiche 24 passt. Jedes der durch das Mittelgelenk 20 verbundenen Segmente der Strebe 12 klappt demnach mit seinem U-förmigen Profil beim Zusammenklappen des Mittelteils 14 über das U-förmige Profil einer Speiche 24. Alternativ ist auch eine umgekehrte, nicht dargestellte Konfiguration denkbar, bei der das in den Figuren nach außen offene U-Profil der Speichen 24 in Richtung auf das Mittelteil 14 offen ist und die Streben 12 mit einem passenden U-Profil in das U-Profil der Speichen 24 klappen.

[0036] Bei der Darstellung in Fig. 10, die, soweit eines der Seitenteile 16, 18 betroffen ist, auch als Darstellung einer Seitenansicht der Haspel 10 aufgefasst werden kann, ist erkennbar, dass die Speichen 24 in den Seitenteilen 16, 18 radial ausgerichtet und gleichmäßig verteilt sind und von einem zum Einführen einer Achse vorgesehenen Rohrabschnitt ausgehen. Die Speichen 24 sind an diesem Rohrabschnitt und an dem äußeren Ring der Seitenteile 16, 18 geeignet befestigt, z.B. verschweißt.

[0037] Damit ergibt sich eine Haspel 10 zum Auf- und Abwickeln von langgestreckten Materialien mit einem Mittelteil 14 und jeweils einem seitlich am Mittelteil 14 angeordneten Seitenteil 16, 18. Jedes Seitenteil 16, 18 weist eine Mehrzahl von jeweils radial orientierten Speichen 24 auf. Gezeigt ist eine Haspel mit vier Speichen 24. Genauso sind Haspeln 10 mit drei, fünf, sechs oder mehr Speichen 24 denkbar. Bevorzugt richtet sich die Anzahl der Speichen 24 nach der Größe der Haspel 10, so dass zum Beispiel drei Speichen 24 für Haspeln 10 mit einem Außendurchmesser der Seitenteile 16, 18 in einer Größenordnung von fünfzig bis sechzig Zentimetern in Betracht kommen. Die in den Figuren gezeigte Konfiguration der Haspel 10 mit vier Speichen 24 kommt demnach zum Beispiel für Haspeln 10 mit einem Außendurchmesser der Seitenteile 16, 18 in einer Größenordnung von neunzig bis einhundertundzwanzig Zentimetern in Betracht. Fünf Speichen 24 kommen für Haspeln 10 mit einem Außendurchmesser der Seitenteile 16, 18 in einer Größenordnung von einhundertundzwanzig bis einhundertundachtzig Zentimetern in Betracht. Sechs Speichen 24 kommen schließlich für Haspeln 10 mit einem Außendurchmesser der Seitenteile 16, 18 in einer Größenordnung von einhundertundachtzig Zentimetern und mehr in Betracht.

[0038] Das zwischen den Seitenteilen 16, 18 und den dortigen Speichen 24 befindliche Mittelteil 14 ist zur Aufnahme des jeweiligen langgestreckten Materials vorgesehen und fungiert insoweit als Wickelkern. Das Mittelteil 14 umfasst eine Mehrzahl von rotationssymmetrisch um eine Drehachse der Haspel 10 angeordnete Streben 12. Jede Strebe 12 weist ein Mittelgelenk 20 auf und ist mit den beiden Seitenteilen 16, 18 mittels eines Federsteckers 22 oder dergleichen gelenkig verbunden. Dafür weist jede Speiche 24 in radialer Richtung eine Mehrzahl von Anschlagpunkten zum lösbaren Fixieren einer Strebe 12 mit der Speiche 24 auf. Bei der in den Figuren dargestellten Ausführungsform der Haspel 10 handelt es sich bei diesen Anschlagspunkten um Bohrungen 26 durch das Profil der Speiche 24, in die jeweils ein Federstecker 22 oder dergleichen einführbar ist. Auf diese Weise ist jede Strebe 12 beidseitig lösbar an jeweils einer Speiche 24 an einem Anschlagpunkt mit dem jeweiligen Seitenteil 16, 18 verbunden.

[0039] Der Federstecker 22 greift dabei mit seinem als Drehachse für das jeweilige Strebensegment fungierenden geraden Abschnitt durch die Bohrung 26 in der Speiche 24 sowie durch entsprechende Bohrungen in dem vom Mittelgelenk 20 abgewandten Ende der Strebe 12 (die seitlichen Bohrungen in der Strebe 12 sind besonders gut in Fig. 4 erkennbar). Mit dem federnden Abschnitt greift der Federstecker 22 durch in den Speichen 24 gebildete Ausnehmungen 28, die ansonsten auch zum Einführen von Materialenden, nämlich Kabelenden oder dergleichen vorgesehen sind. Der federnde Abschnitt des Federsteckers 22 fungiert als Sicherungseinrichtung, mit welcher der Federstecker 22 insgesamt, speziell aber dessen als Achse für die Schwenkbeweglichkeit des Strebensegments wirksamer gerader Abschnitt im angebrachten Zustand fixierbar ist. Anstelle eines Federsteckers 22 kann zum gelenkigen Verbinden der Streben 12 mit den Seitenteilen 16, 18 genauso auch der Bolzen einer Schraube verwendet werden, der in die Bohrung 26 in den Speichen 24 und korrespondierende Bohrungen in den Streben 12 geführt wird. Ein Schraubenkopf und eine im eingeführten Zustand angebrachte Mutter oder dergleichen fungieren als Sicherungseinrichtung, mit der der Schraubbolzen im angebrachten Zustand fixierbar ist.

[0040] Dadurch, dass jede Speiche 24 in radialer Richtung eine Mehrzahl von Anschlagpunkten - hier die Bohrungen 26 - zum lösbaren Fixieren einer Strebe 12 mit der Speiche 24 aufweist und dass jede Strebe 12 beidseitig lösbar an jeweils einer Speiche 24 an einem Anschlagpunkt mit dem jeweiligen Seitenteil 16, 18 verbunden oder verbindbar ist, kann der Durchmesser des als Wickelkern für das jeweils aufzuwickelnde Material fungierenden Mittelteils 14 den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden (Fig. 2: geringer Durchmesser; Fig. 3: größerer Durchmesser). Bei der in den Figuren dargestellten Ausführungsform weist jede Speiche 24 in radialer Richtung vier als Anschlagspunkte für die Streben 12 fungierende Bohrungen 26 auf. Damit kann jede Strebe 12 in vier radial unterschiedlichen Positionen angebracht werden. Damit ergeben sich zumindest vier mögliche, unterschiedliche Durchmesser des mit den Streben 12 gebildeten Mittelteils 14. Die Anzahl der Anschlagspunkte / Bohrungen 26 an den Speichen 24 richtet sich nach dem Durchmesser des jeweiligen Seitenteils 16, 18, so dass auch mehr als die in den Figuren gezeigten vier als Anschlagspunkte fungierenden Bohrungen 26 in Betracht kommen. Mit der Verwendung von Federsteckern 22 lässt sich die Verbindung der Streben 12 mit den Speichen 24 schnell und unkompliziert lösen und später wieder herstellen, so dass eine Änderung des Durchmessers des Mittelteils 14 in kürzester Zeit erreicht werden kann.

[0041] Aufgrund der lösbaren Verbindung zwischen den Speichen 24 und den Streben 12 besteht zudem noch die Möglichkeit, dass eines der Seitenteile 16, 18 von der Haspel 10 abgenommen wird, wobei die Streben 12 noch mit dem anderen Seitenteil 16, 18 verbunden bleiben. Dann kann zum Beispiel ein in Form eines Rings (Materialring) angeliefertes Elektrokabel oder dergleichen über die noch am verbliebenen Seitenteil 16, 18 angelenkten Streben 12 gegeben werden und anschließend das zuvor abgenommene Seitenteil 16, 18 wieder angebracht werden. Langgestrecktes Material, das in Form von Ringen angeliefert wird, wie dies üblicherweise für Elektrokabel, Schläuche und dergleichen gilt, braucht demgemäß nicht auf die klappbare Haspel 10 aufgewickelt werden, sondern kann im angelieferten Zustand auf die Haspel 10 gegeben werden. Dies spart Zeit und vermeidet Beschädigungen des jeweiligen langgestreckten Materials.

[0042] Bei den Darstellungen in Fig. 1 und Fig. 10 ist erkennbar, dass die Speichen 24 zumindest eine Ausnehmung 28, hier eine Mehrzahl von Ausnehmungen 28 aufweisen, die zum Hindurchführen eines Endes eines jeweils auf der Haspel 10 befindlichen Materials (nicht dargestellt) vorgesehen sind. Bei unterschiedlichen Ausführungsformen der Haspel 10, nämlich Haspeln 10 für unterschiedliche Materialien oder unterschiedliche Mengen von Materialien, können mehrere derartige Ausnehmungen 28 auf einer Speiche 24 vorgesehen sein. Ansonsten ist die Weite der Ausnehmungen 28 proportional zur Größe der Haspel 10 oder zur Größe des Gutes, das mit der Haspel 10 aufgespult werden soll, so dass z.B. bei einer Haspel 10 für Starkstromkabel mit einem Durchmesser von mehreren Zentimetern auch eine Ausnehmung 28 mit einer entsprechenden Öffnungsweite zur Verfügung steht.

[0043] Fig. 11 zeigt eine Haspelanlage 30 mit mindestens einer Haspel 10 oder für mindestens eine Haspel 10 wie hier beschrieben, die sich jedoch auch zur Aufnahme anderer Haspeln oder Kabeltrommeln eignet. Die Haspelanlage 30 besteht zunächst aus einer Mehrzahl (zumindest zwei) vertikaler Stützen 32, die an ihrem unteren Ende einen Fuß 34 zur Befestigung, z.B. durch Verschrauben, am Boden aufweisen oder aufweisen können. Zur Aufnahme jeweils einer Haspel 10 oder anderer Kabeltrommeln ist jeweils eine Achse 36 vorgesehen, die zur Stabilisierung der Stützen 32 gegeneinander wirksam ist, wie im Folgenden beschrieben wird.

[0044] Fig. 12 zeigt dafür eine vergrößerte Darstellung einer Achse 36 und Fig. 13 eine seitliche Ansicht einer Stütze 32. Man erkennt, dass die Stütze 32 über ihre Höhe verteilt, insbesondere zumindest ab einem bestimmten Höhenniveau, regelmäßig verteilt, eine Mehrzahl von in der Stütze 32 gebildeten Aufnahmen 38 aufweist. Die Achse 36 weist beidseitig an ihren Enden Einschnürungen 40 auf, entweder indem eine solche Einschnürung 40 aus dem Vollmaterial der Achse 36 abgenommen ist oder indem seitlich an einer Einschnürung 40 auf beiden Seiten angrenzend Scheiben 42 oder Ringe (nicht dargestellt) vorgesehen sind. Wesentlich ist, dass der Durchmesser der Achse 36 im Bereich der beiden Einschnürungen 40 auf die Weite der Aufnahmen 38 in den Stützen 32 abgestellt ist. Die Scheiben 42 (oder "Teller") rechts und links von zumindest einer an den beiden Außenseiten der Achse 36 befindlichen Einschnürung 40 bewirken eine Stabilisierung einer an einer Stütze 32 in einer von deren Aufnahmen 38 angebrachten Achse 36 in einer rechtwinkligen oder zumindest im Wesentlichen rechtwinkligen Orientierung zu der jeweiligen Stütze 32. Bei der in Fig. 11 und Fig. 13 dargestellten Ausführungsform der Stützen 32 handelt es sich um U-Profile und die Aufnahmen 38 sind in den beiden Schenkeln des U-Profils gebildet. Bei einer anderen Konfiguration der Stützen 32 kann auch vorgesehen sein, dass die Aufnahmen 38 in geeigneter Form an den Stützen 32 angebracht sind, z.B. indem die Aufnahmen 38 in Laschen gebildet sind, die wiederum an den Stützen 32 angebracht sind. Bei den Aufnahmen 38 handelt es sich um in Bodenrichtung abwärts gerichtete Ausnehmungen 38, so dass sich eine Achse 36 oder eine an einer Achse 36 angebrachte Haspel 10 beim Abnehmen des aufgewickelten Materials und damit einer Belastung in Zugrichtung nicht von der Stütze 32 und aus der Aufnahme 38 lösen kann. Eine mögliche Ausführungsform einer Aufnahme 38 ist in der vergrößerten Darstellung eines Abschnitts der Stütze 32 in Fig. 14 gezeigt und man erkennt, dass die Aufnahme 38 fingerförmig gestaltet ist, wobei ein Bodenbereich dieser fingerförmigen Aufnahme 38 zur Aufnahme der Einschnürungen 40 einer Achse 36 vorgesehen ist.

[0045] Man erkennt in der perspektivischen Darstellung der Stütze 32 in Fig. 13, dass die Aufnahmen 38 in beiden Schenkeln des U-Profils der Stützen 32 gebildet sind, so dass auf ein und derselben Höhe einer Stütze 32 eine nach rechts und eine nach links weisende Achse 36 angebracht werden kann.

[0046] Fig. 15 zeigt einen Ausleger 44 für die Haspelanlage 30 in Fig. 11 und Fig. 16. Der Ausleger 44 weist einen langen und einen kurzen Schenkel auf. Der lange Schenkel des Auslegers 44 ist in angebrachtem Zustand horizontal orientiert. Im Bereich einer Stoßstelle des langen und des kurzen Schenkels weist der Ausleger 44 Mittel zum Kombinieren mit zumindest einer der in den Stützen 32 gebildeten Aufnahme 38 auf, z.B. einen seitlich vorstehenden Zapfen 46, Bolzen, Stift oder dergleichen. Anstelle eines auf einer Seite des Auslegers 44 überstehenden Zapfens 46 kann auch beidseitig ein solcher Zapfen 46 vorgesehen sein, so dass mit einem Paar solcher Zapfen 46 beide sich im U-Profil der Stütze 32 gegenüberliegenden Aufnahmen 38 kontaktiert werden können. Mit dem kurzen Schenkel stützt sich der Ausleger 44 in angebrachtem Zustand an der Stütze 32 ab. Der Ausleger 44 weist auf einer Oberseite des langen Schenkels eine ebene Fläche auf und in dem langen Schenkel können Bohrungen vorgesehen sein, die z.B. das Einstecken von Stangen, Rohren und dergleichen erlauben, um mit einem Paar solcher Ausleger 44 Kabeltrommeln, Haspeln 10 oder dergleichen in einer zusätzlichen Ebene zu der durch die Stützen 32 der Haspelanlage 30 gebildeten Hauptebene zu lagern und so das Fassungsvermögen der Haspelanlage 30 zu vergrößern.

[0047] Fig. 16 zeigt dazu eine weitere Verwendungsmöglichkeit der Ausleger 44, nämlich zum Anbringen einer Arbeitsplatte 48. Die Arbeitsplatte 48 kann auf die langen Schenkel zumindest zweier Ausleger 44 aufgelegt oder an diesen in geeigneter Weise dauerhaft oder temporär befestigt werden, z.B. durch Verschrauben, Verklemmen, usw. Die Arbeitsplatte 48 dient für einen die Haspelanlage 30 bedienenden Monteur als Ablagefläche für Werkzeug und dergleichen, aber auch als Ablagefläche für das abzulängende Gut. An der Arbeitsplatte 48 kann z.B. ein Schraubstock oder dergleichen angebracht sein, um das abzulängende Gut z.B. zum Ablängen mit einer Säge einspannen zu können. Schließlich kann die Arbeitsplatte 48 oder ein regelmäßiger Abstand zwischen den Stützen 32 auch als Orientierung beim Ablängen eines von Haspeln 10, Kabeltrommeln oder dergleichen abgezogenen Materials verwendet werden, wenn nämlich die Stützen 32 einen durch die Länge der Achsen 36 bestimmten, regelmäßigen und bekannten Abstand aufweisen, z.B. fünfzig Zentimeter, einhundert Zentimeter, einhundertfünfzig Zentimeter oder dergleichen.

[0048] Einzelne im Vordergrund stehende Aspekte der hier eingereichten Beschreibung lassen sich damit kurz wie folgt zusammenfassen: Die Erfindung betrifft zum einen eine Haspel 10 zum Auf- und Abwickeln von langgestreckten Materialien, mit einem Mittelteil 14 und jeweils einem seitlich am Mittelteil 14 angeordneten Seitenteil 16, 18, wobei das Mittelteil 14 zur Aufnahme des jeweiligen langgestreckten Materials vorgesehen ist und wobei sich die Haspel 10 dadurch auszeichnet, dass eine entlang einer Rotationsachse der Haspel 10 gemessene Breite der Haspel 10 durch eine Änderung einer Konfiguration des Mittelteils 14 beeinflussbar ist, insbesondere indem das Mittelteil 14 klappbar ausgeführt ist, indem eine Mehrzahl von Streben 12, die das Mittelteil 14 bilden, mit einem Mittelgelenk 20 und einer gelenkigen Verbindung 22 mit den Seitenteilen 16, 18 klappbar ausgeführt sind und zum anderen eine Haspelanlage 30 für zumindest eine solche Haspel 10. Haspel 10 und Haspelanlage 30 zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich einfach, quasi wie in einem Baukastensystem, ohne Schrauben oder Nieten zusammenstecken lassen.

Bezugszeichenliste



[0049] 
10
Haspel
12
Strebe
14
Mittelteil
16
Seitenteil
18
Seitenteil
20
Mittelgelenk
22
Federstecker
24
Speiche
26
Bohrung
28
Ausnehmung
30
Haspelanlage
32
Stütze
34
Fuß
36
Achse
38
Ausnehmung/Aufnahme
40
Einschnürung
42
Scheibe
44
Ausleger
46
Zapfen
48
Arbeitsplatte



Ansprüche

1. Haspel (10) zum Auf- und Abwickeln von langgestreckten Materialien,
mit einem Mittelteil (14) und jeweils einem seitlich am Mittelteil (14) angeordneten Seitenteil (16, 18),
wobei jedes Seitenteil (16, 18) eine Mehrzahl von jeweils radial orientierten Speichen (24) aufweist.
wobei das Mittelteil (14) zur Aufnahme des jeweiligen langgestreckten Materials vorgesehen ist,
wobei das Mittelteil (14) eine Mehrzahl von rotationssymmetrisch um eine Drehachse der Haspel (10) angeordneten Streben (12) umfasst und wobei jede Strebe (12) ein Mittelgelenk (20) umfasst und mit den beiden Seitenteilen (16, 18) gelenkig (22) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Speiche (24) in radialer Richtung eine Mehrzahl von Anschlagpunkten zum lösbaren Fixieren einer Strebe (12) mit der Speiche (24) aufweist und
dass jede Strebe (12) beidseitig lösbar an jeweils einer Speiche (24) an einem Anschlagpunkt mit dem jeweiligen Seitenteil (16, 18) verbunden ist.
 
2. Haspel (10) nach Anspruch 1, wobei ein an einem Anschlagpunkt durch das freie Ende der Strebe (12) und durch die Speiche (24) geführter Stift (22) als gelenkige Verbindung zwischen der Strebe (12) und dem jeweiligen Seitenteil (16, 18) fungiert.
 
3. Haspel (10) nach Anspruch 2, wobei der Stift (22) mit einer Sicherungseinrichtung im angebrachten Zustand fixierbar ist.
 
4. Haspel (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine der Speichen (24) zumindest eine Ausnehmung (28) zum Hindurchführen eines Endes eines jeweils auf der Haspel (10) befindlichen langgestreckten Materials aufweist.
 
5. Haspel (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei jede Speiche (24) ein U-förmiges Profil aufweist und wobei jede Strebe (12) ebenfalls ein U-förmiges Profil aufweist und wobei jedes der durch das Mittelgelenk (20) verbundenen Segmente der Strebe (12) mit seinem U-förmigen Profil beim Zusammenklappen des Mittelteils (14) über das U-förmige Profil einer Speiche (24) klappt.
 
6. Haspel (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei jede Strebe (12) oder zumindest eine Mehrzahl von Streben (12) eine Stärke aufweist, die ausreicht, dass das Mittelgelenk (20) an einer Unterseite der Strebe (12) angebracht ist und dass das oberhalb des Mittelgelenks (20) verbleibende Profil der Strebe (12) als Anschlag für die Beweglichkeit des Mittelgelenks (20) fungiert.
 
7. Haspelanlage (30) mit mindestens einer Haspel (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche oder zur Aufnahme einer Haspel (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche mit zumindest zwei vertikalen Stützen (32) und darin gebildeten oder angebrachten Aufnahmen (38) für eine in eine Haspel (10) eingeführte oder einführbare Achse (36), wobei die Achse (36) beidseitig an ihren Enden eine Einschnürung (40) aufweist und wobei die Einschnürung (40) zumindest an einem Ende der Achse (36) von im Vergleich zum Durchmesser der Achse (36) zumindest doppelt so großen Scheiben (42) begrenzt ist.
 
8. Haspelanlage (30) nach Anspruch 7, mit mit den vertikalen Stützen (32) verbindbaren horizontalen Auslegern (44), wobei jeder Ausleger (44) Mittel zum Kombinieren mit zumindest einer der in den Stützen (32) gebildeten Aufnahmen (38) aufweist.
 
9. Haspelanlage (30) nach Anspruch 8, mit zumindest zwei horizontalen Auslegern (44) und einer darauf angebrachten Arbeitsplatte (48).
 




Zeichnung





























Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente