(19)
(11) EP 2 570 562 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.03.2013  Patentblatt  2013/12

(21) Anmeldenummer: 12184021.9

(22) Anmeldetag:  12.09.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 9/04(2006.01)
B44C 5/04(2006.01)
E04F 13/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 14.09.2011 DE 202011105741 U

(71) Anmelder: Lindner Ag
94424 Arnstorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Asenbauer, Reinhard
    84381 Johanniskirchen (DE)

(74) Vertreter: Klingseisen, Franz 
Klingseisen & Partner Postfach 10 15 61
80089 München
80089 München (DE)

   


(54) Verkleidungsplatte für Decken oder Wände


(57) Die Erfindung betrifft eine Veikleidungsplatte für eine Wand- oder Deckenverkleidung, die eine rechteckige oder polygonale Sichtseite (1) und dazu abgewinkelte Randabschnitte (2) aufweist, wobei wenigstens ein Randabschnitt (2a, 2b) über seine Längsabmessung derart verwunden ausgebildet ist, dass sein Winkel zur Sichtseite (1) sich über seine Längsabmessung verändert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Verkleidungsplatte für den Aufbau einer abgehängten Decke oder einer Wandverkleidung, wobei die Verkleidungsplatte abgewinkelte Randabschnitte aufweist

[0002] Zur Erzielung eines optischen Effektes an solchen Verkleidungsplatten, insbesondere in dem Spalt zwischen benachbarten Verkleidungsplatten, wird erfindungsgemäß wenigstens einer der abgewinkelten Randabschnitte der rechteckig oder polygon ausgebildeten Verkleidungsplatten über seine Länge verwunden ausgebildet, sodass der Winkel des Randabschnitts zur Sichtseite der Verkleidungsplatte sich über die Seitenlänge ändert.

[0003] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer etwa quadratischen Verkleidungsplatte,
Fig. 2
eine Draufsicht auf die Verkleidungsplatte der Fig. 1,
Fig 3
einen Querschnitt im Randbereich einer Verkleidungsplatte,
Fig. 4
Ansichten von profilierten Randabschnitten,
Fig. 5
einen Querschnitt des Randbereichs einer abgewandelten Ausführungsform, und
Fig. 6
eine weitere Ausführungsform einer Verkleidungsplatte


[0004] Die Verkleidungsplatte 10 in Fig. 1 weist eine Sichtseite 1 und abgewinkelte Randabschnitte 2 auf, wobei die abgewinkelten Randabschnitte 2 die in Fig 3 wiedergegebenen Querschnittsformen haben können Die Verkleidungsplatte selbst kann aus einem Lochblech, aus einem nicht gelochten Blech, einem mit Prägungen versehenen Blech oder aus Streckmetall bzw. aus Streckgitter bestehen.

[0005] Die Sichtseite 1 kann eben ausgebildet sein, sie kann aber auch wellig oder mit einem Profil versehen sein Ebenso kann die Sichtseite 1 der Platte konkav oder konvex ausgebildet sein Die Verkleidungsplatte selbst kann aus verschiedenen, insbesondere leicht verformbaren Materialien bestehen, wie z.B. Stahl, Alu, Kupfer, Messing und dergleichen.

[0006] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem benachbarte Randabschnitte 2a und 2b über ihre Länge entsprechend der Seitenlänge der rechteckigen Verkleidungsplatte verwunden sind derart, dass der Winkel des Randabschnitts 2a relativ zur Sichtseite 1 sich ändert Z.B. hat der Randabschnitt 2a an der rechten Ecke 1.1 der Verkleidungsplatte einen Winkel von etwa 90° zur Sichtseite 1, wobei eine 90°-Kante 2.1 ausgebildet ist, die Kante 2.1 also einen 90°-Winkel in Richtung der Seite 2d und in Richtung der Seite 2a bildet, sodass im Eckpunkt 1.1 der Fig. 2 die Kante 2.1 senkrecht zur Zeichenebene bzw zur Ebene der Sichtseite 1 verläuft. Bis zur vorderen Ecke 1.2 in Fig. 1 nimmt der 90°-Winkel auf etwa 80° relativ zur Ebene der Sichtseite 1 ab, wobei eine schräg verlaufende Kante 2.2 ausgebildet wird. Der so verwundene Randabschnitt 2a trifft an der vorderen Ecke 1.2 auf den benachbarten Randabschnitt 2b, wie die Draufsicht in Fig. 2 zeigt, wobei sich die in Richtung des Randabschnitts 2b schräge Kante 2.2 ergibt, die aber in der Draufsicht der Fig. 2 auf der Begrenzungslinie der Sichtseite 1 liegt, also in der Draufsicht der Fig. 2 nach rechts einen Winkel von ca. 90° zur Ebene der Sichtseite 1 bildet, nach oben in Fig. 2 einen Winkel von z.B. 80°.

[0007] In Fig. 2 ist die Draufsicht der Platte in Fig. 1 durch ausgezogene Linien und der Verlauf des freien Randes der Randabschnitte 2a und 2b durch gestrichelte Linien wiedergegeben. Dabei verläuft der Randabschnitt 2b ausgehend von der schrägen Kante 2.2 in einem Winkel von etwa 90° zur Sichtseite 1, während er zur linken oberen Ecke 1.3 hin wiederum auf etwa 80° abnimmt und eine schräge Kante 2.3 bildet Diese schräge Kante 2.3 verläuft wiederum in der Draufsicht der Fig. 2 auf der Begrenzungslinie der Seite 2c.

[0008] Die in Fig 1 nicht sichtbaren Randabschnitte 2c und 2d können einen entsprechenden Verlauf haben ausgehend von der 90°-Kante 2.1 in Fig. 1. Sie können aber auch in einem anderen Winkelbereich zur Sichtseite 1 liegen oder auch durchgehend einen Winkel von 90° zur Ebene der Sichtseite 1 einnehmen, also nicht verwunden sein.

[0009] Die Verwindung eines der Randabschnitte 2a bis 2d kann in einem Winkelbereich von 0 bis 90° liegen derart, dass ein Randabschnitt mit einem Winkel von 90° zur Sichtseite an einer Ecke der Platte sich bis zur anderen Ecke der gleichen Seite der Platte bis zu einem Winkel von im Wesentlichen 0° gegenüber der Sichtseite ändert Vorzugsweise liegt der Verwindungsbereich zwischen 10 bis 45° beginnend z.B. von einem Ausgangswinkel von etwa 90°. Hierbei ist es auch möglich, dass eine der schrägen Kanten, wie beispielsweise die schräge Kante 2.2 in Fig. 1 und 2, in der Draufsicht nicht längs der Begrenzungslinie der Sichtseite 1 verläuft, sondern auch schräg zur Begrenzungslinie der Sichtseite 1 auf der Seite 2b, wie dies in Fig. 2 durch eine punktierte Linie mit der Kante 2.2 wiedergegeben ist. Bei einer solchen Ausgestaltung, bei der die schräge Kante 2 2 in beiden Richtungen, d.h. in Richtung der Seite 2a und 2b schlag liegt, wird vorzugsweise die gegenüberliegende schräge Kante 2.3 an der Ecke 1.3 liegend ausgebildet. Mit anderen Worten wird vorzugsweise bei einer solchen Ausgestaltung die Verbindung in der Gegenrichtung zu der durch gestrichelte Linie wiedergegebenen Verwindung in Fig 2 ausgebildet

[0010] Es ist auch möglich, dass an einer der Ecken eine Kante, beispielsweise die Kante 2.2 durch das Ende des Randabschnitts 2a gebildet wird, während der angrenzende Randabschnitt 2b in einem anderen Winkel zur Ebene der Sichtseite 1 beginnt als die Kante 2.2. Bei einer solchen Ausgestaltung wird das Ende des Randabschnitts 2b getrennt vom benachbarten Ende des Randabschnitts 2a ausgebildet, sodass die jeweiligen Enden in einem anderen Winkel relativ zueinander angeordnet sein können. Bei einer Ausführungsform geht somit ein Ende eines Randabschnitts 2a in den angrenzenden Randabschnitt 2b über, während nach einer anderen Ausführungsform die benachbarten Enden der beiden Randabschnitte 2a und 2b voneinander getrennt sind. Es können auch beide Ausführungsformen an einer Verkleidungsplatte 10 vorgesehen sein vorgesehen sein, sodass z.B. die benachbarten Enden der Seiten 2a und 2b voneinander getrennt sind, während an der diametral gegenüberliegenden Ecke der Verkleidungsplatte 10 die benachbarten Enden der Randabschnitte 2c und 2d miteinander verbunden sind

[0011] Wenn mehrere derartige Verkleidungsplatten 10 mit einem Abstand voneinander zu einer Verkleidungsfläche zusammengesetzt werden, ergeben sich durch die verwundenen Randabschnitte Schatteneffekte in den Spalten zwischen den Platten, die unterschiedlich sind zu einem Verkleidungsaufbau mit Platten, deren Randabschnitte - wie üblich - in einem Winkel von 90° durchgehend verlaufen

[0012] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung lässt verschiedene Variationsmöglichkeiten zu. So kann wenigstens eine Seite einer - wie dargestellt - rechteckigen Platte oder einer polygonalen Verkleidungsplatte über die Längsabmessung einer Seite verwunden ausgebildet sein. Weiterhin kann bei einer rechteckigen Platte auf den vier Seiten jeweils eine unterschiedliche Verwindung vorgesehen werden.

[0013] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann wenigstens einer der Randabschnitte 2a bis 2d profiliert oder unterschiedlich profiliert ausgebildet sein, wobei auch eine Kombination mit glatten Randabschnitten möglich ist, wie sie in Fig 1 wiedergegeben sind Fig 4 zeigt mögliche Ausführungsformen einer Profilgebung eines der Randabschnitte oder aller Randabschnitte. An den Begrenzungslinien bzw. Kanten zum benachbarten Randabschnitt ergeben sich hierdurch profilierte Kanten entsprechend dem Profil der benachbarten Randabschnitte.

[0014] Bei profilierten Randabschnitten wird vorzugsweise eine Trennung der Enden der benachbarten Randabschnitte vorgesehen, sodass unabhängig von dem Profil des jeweiligen Randabschnitts zugleich eine Verwindung relativ zum benachbarten Randabschnitt möglich ist. Mit anderen Worten sind bei einer solchen Ausführungsform die Enden benachbarter Randabschnitte nicht miteinander verbunden

[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung können in den Randabschnitten 2a bis 2d LED-Leuchten eingesetzt sein, um die optische Wirkung der verwunden bzw. schräg verlaufenden Randabschnitte 2 zu unterstützen.

[0016] Die Randabschnitte 2 können auch unterschiedlich hoch ausgebildet sein, wie dies Fig. 6 schematisch zeigt. Z.B. kann bei einer Ausführungsform nach Fig. 1 die Kante 2.1 eine Höhe von 200 mm, die Kante 2 2 eine Höhe von 150 mm und die Kante 2.3 eine Höhe von 100 mm haben Bei einer solchen Ausgestaltung, bei der die Randabschnitte 2 nicht nur einen sich ändernden Winkel zur Sichtseite 1 haben, sondern auch unterschiedlich hoch ausgebildet sind, kann die Verkleidungsplatte 10 auf einem nicht dargestellten Trägeraufbau so angebracht werden, dass die Sichtseite 1 einen Winkel zur Ebene der Verkleidungsfläche bildet. Die unterschiedlichen Höhen der Randabschnitte 2a bis 2d bilden eine rückseitige Ebene der Verkleidungsplatte 10, die in einem Winkel zur Ebene der Sichtseite 1 liegt, wobei diese in einem Winkel zur Sichtseite liegende Ebene durch die Ränder der unterschiedlich hohen Randabschnitte bestimmt wird. Bei der Darstellung in Fig. 6 wird die schräg zur Ebene der Sichtseite 1 liegende Ebene auf der Rückseite der Verkleidungsplatte 10' durch die Ränder der unterschiedlich hohen Randabschnitte 2a' bis 2d' gebildet. Bei diesem Ausführungsbeispiel der Fig. 6 haben die gegenüberliegenden Randabschnitte 2b' und 2d' eine unterschiedliche Höhenabmessung, während die gegenüberliegenden Randabschnitte 2a' und 2c' eine über ihre Länge abnehmende bzw. zunehmende Höhenabmessung haben Wenn diese durch die freien Ränder der auf der Rückseite der Verkleidungsplatte 10' Randabschnitte gebildete Ebene auf einem eine Ebene vorgebenden Trägeraufbau angebracht wird, liegt die Sichtseite 1 in einem Winkel zu der durch den Trägeraufbau vorgegebenen Ebene, wobei die Sichtseite 1 einen benachbarten Verkleidungsplatte 10 in einem anderen Winkel zu der vom Trägeraufbau vorgegebenen Ebene liegen kann Dadurch kann eine Gruppierung von mehreren Verkleidungsplatten 10 mit unterschiedlich zueinander verkanteten Sichtseiten 1 vorgesehen werden, während der Trägeraufbau selbst eine einheitliche Ebene für die Befestigung vorgibt.

[0017] Auch bei einer Ausführungsform mit unterschiedlich hohen Randabschnitten können diese verwunden sein bzw. schräg verlaufen ähnlich Fig. 1.

[0018] Bereits durch Verwindung der Randabschnitte 2a bis 2d kann eine unterschiedliche Befestigungsebene durch die freien Ränder dieser Randabschnitte ausgebildet werden, die zu einer Verkantung der Ebene der Sichtseite 1 zur Befestigungsebene ausgenutzt werden kann.

[0019] Bei einer Verkleidungsplatte 10 mit unterschiedlich hohen Randabschnitten 2a bis 2d kann die Aufhängung aber auch so vorgesehen werden, dass die Sichtseite 1 von benachbarten Verkleidungsplatten 10 im Wesentlichen in einer Ebene liegt.

[0020] Nach einer weiteren Abwandlung können die Randabschnitte 2a bis 2d eine andere Farbe haben als die Sichtseite 1 und/oder der benachbarten Randabschnitte, um die optische Wirkung der Randgestaltung zu unterstützen

[0021] Insbesondere bei einer Ausführungsform der Verkleidungsplatten 10, bei der die Randabschnitte 2 profiliert sind, kann die Verkleidungsplatte 10 aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein, derart, dass die Sichtseite 1 ein Teil bildet und die einzelnen Randabschnitte 2a bis 2d als Einzelelemente auf die Rückseite der Sichtseite 1 durch Kleben oder Schweißen aufgesetzt werden, wobei die einzelnen Randabschnitte 210 einen abgewinkelten Rand 2.11 aufweisen können, der auf der Rückseite der Sichtseite 1 aufliegt und die Verbindung mit der Sichtseite 1 erleichtert, wie dies Fig. 5 schematisch zeigt.

[0022] Bei einer zwei- oder mehrteiligen Ausführungsform einer Verkleidungsplatte 10 kann die Sichtseite 1 auch aus einem anderen Material bestehen als die Randabschnitte 2. Insbesondere kann die Sichtseite 1 aus einer vorzugsweise dünnen Gipskartonplatte, einer Sperrholzplatte oder einer Mehrschichtplatte ausgebildet sein, auf deren Rückseite Randabschnitte 2.10 z.B. aus einem Metallblech befestigt sind.


Ansprüche

1. Verkleidungsplatte (10) für eine Wand- oder Deckenverkleidung, die eine rechteckige oder polygonale Sichtseite (1) und dazu abgewinkelte Randabschnitte (2) aufweist, wobei wenigstens ein Randabschnitt (2a bis 2d) über seine Längsabmessung derart verwunden ausgebildet ist, dass sein Winkel zur Sichtseite (1) sich über seine Längsabmessung verändert.
 
2. Verkleidungsplatte nach Anspruch 1, wobei auf den vier Seiten einer rechteckigen Verkleidungsplatte (10) die Randabschnitte (2) einen unterschiedlich sich ändernden Winkel zur Sichtseite (1) bilden.
 
3. Verkleidungsplatte nach Anspruch 1 oder 2, wobei die an den Verbindungsstellen der Randabschnitte (2a-2d) ausgebildeten Kanten (2.1, 2.2, 2.3) wenigstens in einer Richtung schräg zur Sichtseite (1) verlaufen
 
4. Verkleidungsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei benachbarte Randabschnitte (2a bis 2d) an den Enden voneinander getrennt sind.
 
5. Verkleidungsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Randabschnitte (2) profiliert ausgebildet sind
 
6. Verkleidungsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf wenigstens einem der Randabschnitte (2) LED-Leuchten vorgesehen sind.
 
7. Verkleidungsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens einer der Randabschnitte (2) in einer anderen Farbe ausgeführt ist als die Sichtseite (1) und/oder ein benachbarter Randabschnitt
 
8. Verkleidungsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf der Rückseite der Sichtseite (1) die Randabschnitte (2) als Einzelelemente (2..10) aufgesetzt sind
 
9. Verkleidungsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Höhenabmessung der Randabschnitte (2a-2d) unterschiedlich ausgebildet ist, sodass die durch die freien Ränder der Randabschnitte definierte Ebene in einem Winkel zur Ebene der Sichtseite (1) liegt.
 
10. Verkleidungsfläche, umfassend benachbarte Verkleidungsplatten (10), deren Randabschnitte (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
 




Zeichnung