[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Steuerung eines Kraftfahrzeugschlosses gemäß
dem Oberbegriff von Anspruch 10.
[0002] Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss findet Anwendung bei allen Arten von Verschlusselementen
eines Kraftfahrzeugs. Dazu gehören insbesondere Seitentüren, Hecktüren, Heckklappen,
Heckdeckel oder Motorhauben. Diese Verschlusselemente können grundsätzlich auch nach
Art von Schiebetüren ausgestaltet sein.
[0003] Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss ist an dem jeweiligen Verschlusselement
angeordnet und mit üblichen Schließelementen wie Schlossfalle und Sperrklinke ausgestattet.
Die Schlossfalle ist in eine Schließstellung, in der sie in haltendem Eingriff mit
einem Schließkeil o. dgl. steht, und in eine Offenstellung, in der sie den Schließkeil
freigibt, bringbar. Die Sperrklinke ist in eine eingefallene Stellung, in der sie
die Schlossfalle in einer Schließstellung hält, und in eine ausgehobene Stellung,
in der sie die Schlossfalle freigibt, bringbar.
[0004] Das bekannte Kraftfahrzeugschloss, von dem die vorliegende Erfmdung ausgeht, zeigt
den obigen grundsätzlichen Aufbau. Das Kraftfahrzeugschloss ist hier zusätzlich mit
einem elektrischen Öffnungsantrieb zum motorischen Ausheben der Sperrklinke ausgestattet.
Diese Komfortfunktion wird auch als Open-By-Wire-Funktion (OBW-Funktion) bezeichnet.
[0005] Um im Notfall, insbesondere bei einem Ausfall der Versorgungsspannung, das Ausheben
der Sperrklinke und damit das Öffnen des Verschlusselements sicherzustellen, ist das
bekannte Kraftfahrzeugschloss mit einer Schlossmechanik ausgestattet. Die Schlossmechanik
erlaubt das manuelle Ausheben der Sperrklinke von außen und von innen über einen Türaußengriff
und einen Türinnengriff. Für die Umsetzung der üblichen Verriegelungszustände ist
die Schlossmechanik in die mechanischen Schlosszustände "entriegelt" (UL), "verriegelt"
(CL) und "diebstahlgesichert" (DL) bringbar.
[0006] Während das bekannte Kraftfahrzeugschloss einen hohen Benutzungskomfort bereitstellt,
birgt es ein systemimmanentes Risiko in sich. Dieses Risiko besteht darin, dass es
grundsätzlich möglich ist, einen OBW-Vorgang auszulösen, während sich die Schlossmechanik
im Schlosszustand DL befindet. Für den Fall, dass ein authentifizierter Benutzer bei
im Schloßzustand DL befindlicher Schloßmechanik einen motorischen Öffnungsvorgang
auslöst, in das Kraftfahrzeug einsteigt, die Türe zuschlägt und anschließend die Versorgungsspannung
ausfällt, ist ein manuelles Ausheben der Sperrklinke von innen (und außen) nicht möglich.
Das Auftreten eines solchen ungewünschten Einschließzustands geht mit einer Reduzierung
der Betriebssicherheit des Kraftfahrzeugschlosses einher.
[0007] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeugschloss derart
auszugestalten und weiterzubilden, dass die Betriebssicherheit erhöht wird.
[0008] Das obige Problem wird bei einem Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
[0009] Wesentlich ist grundsätzlich die Überlegung, den obigen, ungewünschten Einschließzustand
durch eine einfache steuerungstechnische Verknüpfung zu vermeiden. Die Anordnung ist
hierfür insgesamt so getroffen, dass das motorische Ausheben der Sperrklinke elektrisch
gesperrt ist, solange die Schlossmechanik in dem Schlosszustand DL steht. Damit lässt
sich der obige Einschließzustand sicher und mit kostengünstigen Mitteln realisieren.
[0010] Eine vorteilhafte Möglichkeit der Realisierung der vorschlagsgemäßen Lösung besteht
gemäß Anspruch 6 darin, dass eine Steuerungsanordnung den Schlosszustand überwacht
und in Abhängigkeit von dem Schlosszustand das motorische Ausheben der Sperrklinke
sperrt oder freigibt. Eine solche steuerungstechnische Überwachung erlaubt eine hohe
Flexibilität bei der Reaktion auf einen sich anbahnenden Einschließzustand.
[0011] Eine besonders kostengünstige Möglichkeit der Realisierung gemäß Anspruch 7 sieht
vor, dass ein den Schlosszustand betreffender Statusschalter in den Leistungs-Schaltkreis
des Öffnungsantriebs geschaltet ist. Diese Variante der vorschlagsgemäßen Lösung kommt
ganz ohne Steuerungsanordnung aus.
[0012] Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 10, der eigenständige Bedeutung zukommt,
wird ein Verfahren zur Steuerung eines in Rede stehenden Kraftfahrzeugschlosses beansprucht.
[0013] Wesentlich bei dem vorschlagsgemäßen Verfahren ist die Tatsache, dass das motorische
Ausheben der Sperrklinke in obiger Weise elektrisch gesperrt wird, solange die Schlossmechanik
in dem Schlosszustand DL steht. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschloss,
die geeignet sind, das vorschlagsgemäße Verfahren zu beschreiben, darf verwiesen werden.
[0014] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- in einer ganz schematischen Darstellung ein vorschlagsgemäßes Kraftfahrzeugschloss
zur Durchführung eines vorschlagsgemäßen Verfahrens im eingebauten Zustand und
- Fig. 2
- in ebenfalls ganz schematischer Darstellung eine beispielhafte Ansteuerung des Öffnungsantriebs
des Kraftfahrzeugschlosses gemäß Fig. 1.
[0015] Es darf vorab darauf hingewiesen werden, dass in der Zeichnung nur die Komponenten
des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses dargestellt sind, die für die Erläuterung
der Lehre notwendig sind.
[0016] Das in Fig. 1 dargestellte Kraftfahrzeugschloss ist mit den üblichen Schließelementen
Schlossfalle 1 und Sperrklinke 2 ausgestattet, wobei die Schlossfalle 1 in die in
Fig. 1 gezeigte Schließstellung, in der sie in haltendem Eingriff mit einem Schließkeil
3 o. dgl. steht, bringbar ist. Die Schlossfalle 1 ist ferner in eine nicht dargestellte
Offenstellung, in der sie den Schließkeil 3 freigibt, bringbar. Die Offenstellung
ergibt sich durch ein Verschwenken der Schlossfalle 1 aus der in Fig. 1 dargestellten
Stellung rechts herum, so dass der Schließkeil 3 nach oben verstellbar ist.
[0017] Die Sperrklinke 2 ist in die dargestellte, eingefallene Stellung, in der sie die
Schlossfalle 1 in einer Schließstellung hält, und in eine nicht dargestellte, ausgehobene
Stellung, in der sie die Schlossfalle 1 freigibt, bringbar. Das Ausheben der Sperrklinke
2 geht hier auf ein Schwenken der Sperrklinke 2 in Fig. 1 links herum, zurück. Die
Aushebebewegung der Sperrklinke 2 ist in Fig. 1 mit Pfeilen angedeutet.
[0018] Das Kraftfahrzeugschloss weist einen elektrischen Öffnungsantrieb 4 zum motorischen
Ausheben der Sperrklinke 2 auf. Der Öffnungsantrieb 4 ist über eine mechanische Kopplung
5 mit der Sperrklinke 2 gekoppelt.
[0019] Das Kraftfahrzeugschloss ist weiter mit einer Schlossmechanik 6 zum manuellen Ausheben
der Sperrklinke 2 von außen und von innen über einen Türaußengriff 7 und einen Türinnengriff
8 ausgestattet. Das manuelle Ausheben der Sperrklinke 2 ist hier in erster Linie für
den Notfall, insbesondere bei einem Ausfall der Versorgungsspannung, vorgesehen. Dies
wird auch als "mechanische Redundanz" bezeichnet.
[0020] Im Einzelnen kann es vorgesehen sein, dass der Türaußengriff 7 und der Türinnengriff
8 jeweils mit einem nicht dargestellten Betätigungsschalter ausgestattet sind, die
über elektrische Kopplungen 9, 10 mit dem Öffnungsantrieb 4 oder einer dem Öffnungsantrieb
4 zugeordneten Steuerungsanordnung gekoppelt sind. Zusätzlich sind der Türaußengriff
7 und der Türinnengriff 8 jeweils über mechanische Kopplungen 11, 12 mit der Schlossmechanik
6 gekoppelt.
[0021] In einer Variante ist eine Betätigung des Türaußengriffs 7 und/oder des Türinnengriffs
8 stets sowohl mit einer Betätigung über die elektrischen Kopplungen 9, 10 als auch
über die mechanischen Kopplungen 11, 12 verbunden. Dabei geht das motorische Ausheben
der Sperrklinke 2 regelmäßig so schnell vonstatten, dass nach dem motorischen Ausheben
die manuelle Betätigung über die mechanischen Kopplungen 11, 12 noch nicht in nennenswerter
Weise vorangeschritten ist. Dieses "Überholen" des manuellen Aushebens durch das motorische
Ausheben wird auch als "Überholfunktion" bezeichnet. Die Betriebsweise mit "Überholfunktion"
ist hier nur als Beispiel zu verstehen. Andere Betriebsweisen sind denkbar.
[0022] Das Kraftfahrzeugschloss ist ganz allgemein in die Schlosszustände "entriegelt" (UL),
"vernegelt" (CL) und "diebstahlgesichert" (DL) bringbar. Dabei ist die Sperrklinke
2 im Schlosszustand UL von außen und innen, im Schlosszustand CL nicht von außen,
jedoch von innen und im Schlosszustand DL weder von außen noch von innen manuell aushebbar.
[0023] Die obigen Schlosszustände sind einerseits steuerungstechnisch mit einer in Fig.
1 lediglich angedeuteten Steuerungsanordnung 13 und mechanisch in der Schlossmechanik
6 abgebildet. Die steuerungstechnische Abbildung geht beispielsweise auf das Setzen
eines elektronischen Speichers zurück, wobei die Ansteuerung des Öffnungsantriebs
4 in Abhängigkeit davon vorgenommen wird, welcher Schlosszustand aktuell in dem Speicher
abgelegt ist.
[0024] Die mechanische Abbildung der Schlosszustände erfolgt in der Schlossmechanik 6 über
entsprechende, schaltbare Kupplungen. Für ein motorisches Schalten der Kupplungen
sind für den Schlosszustand CL ein Zentralvernegelungstrieb und für den Schlosszustand
DL ein Diebstahlsicherungsantrieb vorgesehen. Denkbar ist auch, diese beiden Antriebe
in einen einzigen Antrieb zu integrieren.
[0025] Wesentlich ist nun, dass die Anordnung so getroffen ist, dass das motorische Ausheben
der Sperrklinke 2 elektrisch gesperrt ist, solange die Schlossmechanik 6 in dem Schlosszustand
DL steht. Damit lässt sich auf einfache Weise der oben angesprochene, ungewünschte
Einschließzustand vermeiden.
[0026] Besonders deutlich zeigen sich die Vorteile der vorschlagsgemäßen Lösung bei einem
Kraftfahrzeugschloss, bei dem das motorische Ausheben der Sperrklinke 2 im Wesentlichen
frei von der Schlossmechanik 6 durchführbar ist. Bei einem solchen Kraftfahrzeugschloss
ist es nämlich ohne weiteres möglich, dass ein Öffnungsvorgang durchgeführt wird,
während sich die Schlossmechanik 6 unverändert in dem Schlosszustand DL befindet.
[0027] Es lässt sich der Darstellung gemäß Fig. 1 entnehmen, dass die Schlossmechanik 6
hier in zwei funktionale Abschnitte 6a, 6b unterteilt ist, wobei der erste Abschnitt
6a dem Ein- bzw. Auskuppeln des Türaußengriffs 7 und der zweite Abschnitt 6b dem Ein-
bzw. Auskuppeln des Türinnengriffs 8 dient. Diese Unterteilung der Schlossmechanik
6 dient hier der besseren Übersichtlichkeit. Diese Unterteilung muss nicht konstruktiv
umgesetzt sein.
[0028] Beide funktionalen Abschnitte 6a, 6b stellen jeweils einen Teil einer Kupplungsmechanik
14 der Schlossmechanik 6 bereit. Diese Kupplungsmechanik 14 ist wie oben erläutert
für das Ein- bzw. Auskuppeln von Türaußengriff 7 und Türinnengriff 8 erforderlich.
[0029] Beide Abschnitte 6a, 6b der Schlossmechanik 6 stellen ferner jeweils einen Teil einer
Überwachungsanordnung 15 der Schlossmechanik 6 bereit, die der Überwachung des jeweiligen
Schlosszustands dient. Die Überwachungsanordnung 15 weist hier mindestens einen Statussensor
16, vorzugsweise mindestens einen Statusschalter 16, auf.
[0030] Für die Anordnung und Beschaltung der Statussensoren 16 bzw. Statusschalter 16 sind
zahlreiche vorteilhafte Varianten denkbar. Beispielsweise kann ein CL-Statussensor,
insbesondere ein CL-Statusschalter, zur Überwachung des Schlosszustands CL vorgesehen
sein. Denkbar ist auch, dass mit dem CL-Statusschalter eine Überwachung dahingehend
möglich ist, ob der Schlosszustand CL ausgeworfen ist, also nunmehr der Schlosszustand
UL vorliegt. Hier und vorzugsweise ist ein DL-Statussensor 16, insbesondere ein DL-Statusschalter
16, zur Überwachung des Schlosszustands DL vorgesehen. Bei dem in Fig. 2 dargestellten
und noch zu erläuternden Ausführungsbeispiel ist der DL-Statusschalter 16 geöffnet,
wenn der Schlosszustand DL vorliegt. Andere Varianten sind denkbar.
[0031] Um die Wahrscheinlichkeit des zu vermeidenden Einschließzustands zu reduzieren, ist
eine ganz besondere Ansteuerung der Schlossmechanik 6 vorgesehen. Wie oben angesprochen,
weist die Schlossmechanik 6 vorzugsweise einen Zentralverriegelungsantrieb und/oder
einen Diebstahlsicherungsantrieb auf, wobei vor jedem motorischen Öffnungsvorgang
die Schlossmechanik 6 durch eine entsprechende Ansteuerung des Zentralverriegelungsantriebs
bzw. des Diebstahlsicherungsantriebs in den Schlosszustand CL oder UL gesteuert wird.
Diese Ansteuerung wird vorzugsweise von der in Fig. 1 dargestellten Steuerungsanordnung
13 wahrgenommen.
[0032] Sofern die Schlossmechanik 6 dennoch fehlerhafterweise im Schlosszustand DL verbleibt,
greift die vorschlagsgemäße Lösung ein, indem das motorische Ausheben der Sperrklinke
2 in obiger Weise gesperrt wird.
[0033] In einer Variante ist es vorgesehen, dass die Steuerungsanordnung 13 den Schlosszustand
mittels der Überwachungsanordnung 15 überwacht und in Abhängigkeit von dem Schlosszustand
das motorische Ausheben der Sperrklinke 2 sperrt oder freigibt.
[0034] In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es so, dass die Steuerungsanordnung 13
den CL-Statusschalter und/oder den DL-Statusschalter entsprechend überwacht.
[0035] In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es allerdings vorgesehen, dass ein Statusschalter
16, hier und vorzugsweise der DL-Statusschalter 16, derart in den Schaltkreis 17,
hier den Leistungs-Schaltkreis 17, des Öffnungsantriebs 4 geschaltet ist, dass das
motorische Ausheben der Sperrklinke 2 elektrisch gesperrt ist, solange die Schlossmechanik
6 in der Funktionsstellung DL steht. Grundsätzlich kann anstelle des DL-Statusschalters
16 auch ein CL-Statusschalter Anwendung finden, sofern eine entsprechende Beschaltung
gewählt ist.
[0036] Bei dem in Fig. 2 dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
der DL-Statusschalter 16 in die Massezuleitung 18 für den Öffnungsantrieb 4 geschaltet.
Solange die Schlossmechanik 6 in dem Schlosszustand DL steht, ist der DL-Statusschalter
16 geöffnet, so dass der Öffnungsantrieb 4 stromlos bleibt. Erst wenn die Schlossmechanik
6 in den Schlosszustand CL oder UL überführt wird, schließt der DL-Statusschalter
16, so dass ein Stromfluss durch den Öffnungsantrieb 4 möglich ist.
[0037] Alternativ zu dem obigen Anschluß des DL-Statusschalters 16 innerhalb des Leistungs-Schaltkreises
des Öffnungsantriebs 4 kann es auch vorgesehen sein, den DL-Statusschalter 16 in einen
Steuer-Schaltkreis des Öffnungsantriebs 4 zu schalten. Die optimale Wahl der Beschaltung
hängt wesentlich von den beteiligten Antriebskomponenten ab.
[0038] Für die Ausgestaltung des Statussensors 16 sind zahlreiche Möglichkeiten denkbar.
Beispielsweise ist der Statussensor 16 als elektrischer Sensor, magnetischer Sensor,
optischer Sensor o. dgl. ausgestaltet. Hier und vorzugsweise ist der Statussensor
16 als Mikroschalter ausgestaltet. Denkbar ist aber auch eine Ausgestaltung als Schleifschalter
o. dgl.. In einer besonders einfach zu realisierenden Variante wirkt der Statussensor
16 mit einem nicht dargestellten Hebel, insbesondere mit einem Zentralverriegelungshebel
oder mit einem Diebstahlsicherungshebel, der Schlossmechanik 6 zusammen.
[0039] Das Kraftfahrzeugschloß ist hier und vorzugsweise mit einem Gehäuse 19 ausgestattet,
das in Fig. 1 nur angedeutet ist. Dabei ist die Steuerungsanordnung 13 außerhalb des
Gehäuses 19 angeordnet. Dies ist insbesondere sachgerecht, wenn die Steuerungsanordnung
13 ein Bestandteil einer zentralen Türsteuerung ist. Grundsätzlich kann die Steuerungsanordnung
13 aber auch innerhalb des Gehäuses 19 angeordnet sein.
[0040] Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein
Verfahren zur Steuerung eines obigen Kraftfahrzeugschlosses beansprucht.
[0041] Das der Durchführung des Verfahrens dienende Kraftfahrzeugschloss ist wie oben mit
Schließelementen wie Schlossfalle 1 und Sperrklinke 2 ausgestattet, wobei die Schlossfalle
1 in eine Schließstellung, in der sie in haltendem Eingriff mit einem Schließkeil
3 o. dgl. steht und in eine Offenstellung, in der sie den Schließkeil o. dgl. freigibt,
bringbar ist. Die Sperrklinke 2 ist in eine eingefallene Stellung, in der sie die
Schlossfalle 1 in einer Schließstellung hält, und in eine ausgehobene Stellung, in
der sie die Schlossfalle 2 freigibt, bringbar.
[0042] Das Kraftfahrzeugschloss ist mit einem elektrischen Öffnungsantrieb 4 zum motorischen
Ausheben der Sperrklinke 2 ausgestattet, wobei eine obige Schlossmechanik 6 zum manuellen
Ausheben der Sperrklinke 2 von außen und von innen über einen Türaußengriff 7 und
einen Türinnengriff 8 vorgesehen ist und wobei die Schlossmechanik 6 in die obigen
mechanischen Schlosszustände bringbar ist.
[0043] Wesentlich für das vorschlagsgemäße Verfahren ist die Tatsache, dass das motorische
Ausheben der Sperrklinke 2 elektrisch gesperrt wird, solange die Schlossmechanik 6
in dem Schlosszustand DL steht. Dies entspricht der hier im Vordergrund stehenden
Funktionsweise des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses, so dass auf alle diesbezüglichen
Ausführungen verwiesen werden darf.
1. Kraftfahrzeugschloss mit Schließelementen wie Schlossfalle (1) und Sperrklinke (2),
wobei die Schlossfalle (1) in eine Schließstellung, in der sie in haltendem Eingriff
mit einem Schließkeil (3) o. dgl. steht, und in eine Offenstellung, in der sie den
Schließkeil (3) o. dgl. freigibt, bringbar ist, wobei die Sperrklinke (2) in eine
eingefallene Stellung, in der sie die Schlossfalle (1) in einer Schließstellung hält,
und in eine ausgehobene Stellung, in der sie die Schlossfalle (1) freigibt, bringbar
ist, wobei ein elektrischer Öffnungsantrieb (4) zum motorischen Ausheben der Sperrklinke
(2) vorgesehen ist, wobei eine Schlossmechanik (6) zum manuellen Ausheben der Sperrklinke
(2) von außen und von innen über einen Türaußengriff (7) und einen Türinnengriff (8)
vorgesehen ist und wobei die Schlossmechanik (6) in die mechanischen Schlosszustände
"entriegelt" - UL -, "verriegelt" - CL - und "diebstahlgesichert" - DL - bringbar
ist, wobei die Sperrklinke (2) im Schlosszustand UL von außen und innen, im Schlosszustand
CL nicht von außen, jedoch von innen und im Schlosszustand DL weder von außen noch
von innen manuell aushebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anordnung so getroffen ist, dass das motorische Ausheben der Sperrklinke (2)
elektrisch gesperrt ist, solange die Schlossmechanik (6) in dem Schlosszustand DL
steht.
2. Kraftfahrzeugschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das motorische Ausheben der Sperrklinke (2) im Wesentlichen frei von der Schlossmechanik
(6) durchführbar ist.
3. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlossmechanik (6) eine Überwachungsanordnung (15) zur Überwachung des Schlosszustands
aufweist, vorzugsweise, dass die Überwachungsanordnung (15) mindestens einen Statussensor
(16), insbesondere mindestens einen Statusschalter (16), aufweist.
4. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein CL-Statussensor, insbesondere ein CL-Statusschalter, zur Überwachung des Schlosszustands
CL vorgesehen ist, und/oder, dass ein DL-Statussensor (16), insbesondere ein DL-Statusschalter
(16), zur Überwachung des Schlosszustands DL vorgesehen ist.
5. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlossmechanik (6) einen Zentralverriegelungsantrieb und/oder einen Diebstahlsicherungsantrieb
aufweist und dass eine Steuerungsanordnung (13) vorgesehen ist, die vor jedem motorischen
Öffnungsvorgang die Schlossmechanik (6) durch eine entsprechende Ansteuerung des Zentralverriegelungsantriebs
und/oder des Diebstahlsicherungsantriebs in den Schlosszustand CL oder UL steuert.
6. Kraftfahrzeugschloss nach Anspruch 3 und ggf. nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerungsanordnung (13) vorgesehen ist, die den Schlosszustand mittels der
Überwachungsanordnung (15) überwacht und in Abhängigkeit von dem Schlosszustand das
motorische Ausheben der Sperrklinke (2) sperrt oder freigibt, vorzugsweise, dass die
Steuerungsanordnung (13) den CL-Statusschalter und/oder den DL-Statusschalter entsprechend
überwacht.
7. Kraftfahrzeugschloss nach Anspruch 3 und ggf. nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Statusschalter, insbesondere ein CL-Statusschalter oder ein DL-Statusschalter
(16), derart in den Schaltkreis (17), insbesondere den Leistungs-Schaltkreis (17),
des Öffnungsantriebs (4) geschaltet ist, dass das motorische Ausheben der Sperrklinke
(2) elektrisch gesperrt ist, solange die Schlossmechanik (6) in der Funktionsstellung
DL steht.
8. Kraftfahrzeugschloss nach Anspruch 3 und ggf. nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dass
mindestens ein Statussensor (16) als elektrischer Sensor, magnetischer Sensor, optischer
Sensor o. dgl. ausgestaltet ist, vorzugsweise, dass mindestens ein Statussensor (16)
als Mikroschalter, Schleifschalter, o.dgl. ausgestaltet ist.
9. Kraftfahrzeugschloss nach Anspruch 3 und ggf. nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dass
der Statussensor (16) mit einem Hebel, insbesondere mit einem Zentralverriegelungshebel
oder mit einem Diebstahlsicherungshebel, der Schlossmechanik (6) zusammenwirkt.
10. Verfahren zur Steuerung eines Kraftfahrzeugschlosses mit Schließelementen wie Schlossfalle
(1) und Sperrklinke (2), wobei die Schlossfalle (1) in eine Schließstellung, in der
sie in haltendem Eingriff mit einem Schließkeil (3) o. dgl. steht, und in eine Offenstellung,
in der sie den Schließkeil (3) o. dgl. freigibt, bringbar ist, wobei die Sperrklinke
(2) in eine eingefallene Stellung, in der sie die Schlossfalle (1) in einer Schließstellung
hält, und in eine ausgehobene Stellung, in der sie die Schlossfalle (1) freigibt,
bringbar ist, wobei ein elektrischer Öffnungsantrieb (4) zum motorischen Ausheben
der Sperrklinke (2) vorgesehen ist, wobei eine Schlossmechanik (6) zum manuellen Ausheben
der Sperrklinke (2) von außen und von innen über einen Türaußengriff (7) und einen
Türinnengriff (8) vorgesehen ist und wobei die Schlossmechanik (6) in die mechanischen
Schlosszustände "entriegelt" - UL -, "verriegelt" - CL - und "diebstahlgesichert"
- DL - bringbar ist, wobei die Sperrklinke (2) im Schlosszustand UL von außen und
innen, im Schlosszustand CL nicht von außen, jedoch von innen und im Schlosszustand
DL weder von außen noch von innen manuell aushebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das motorische Ausheben der Sperrklinke (2) elektrisch gesperrt wird, solange die
Schlossmechanik (6) in dem Schlosszustand DL steht.