[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung, insbesondere einen Aktor
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine solche Verstelleinrichtung kann beispielsweise im Rahmen einer Schweißeinrichtung
zum Schweißen medizinischer Produkte wie z.B. Schläuchen oder Beuteln zum Einsatz
kommen. Solche Schweißeinrichtungen werden häufig in einer Umgebung eingesetzt in
der eine übermäßige Geräuschentwicklung störend und zu vermeiden ist, wie z.B. in
Krankenhäusern oder Blutbanken. Es besteht daher ein Bedarf an besonders leise arbeitenden
Verstelleinrichtungen.
[0003] Solche Verstelleinrichtungen weisen üblicherweise eine Kammer auf, in dem ein von
mindestens einer Wandung berandeter Raum vorgesehen ist. In der Kammer ist ein Verstellelement,
das gegebenenfalls zur Verlagerung eines damit gekoppelten Bauteils vorgesehen ist,
entlang der Wandung translatorisch, das heißt, geradlinig oder linear, verstellbar,
wobei bei der Verstellung des Verstellelements ein Volumen des Raumes verändert wird.
Das Verstellelement ist beispielsweise in einer zylindrischen Hülse geführt und berandet
zusammen mit der Innenwandung dieser Hülse sowie einer dem Verstellelement gegenüberliegenden
Fläche den Raum. Wird das Verstellelement nun ähnlich zu einem Kolben innerhalb der
Hülse verstellt, vergrößert oder verringert sich das durch das Verstellelement mitdefinierte
Volumen des Raumes.
[0004] Dieser Raum mit einem darin befindlichen Fluid, wie zum Beispiel Luft, kann nun dazu
genutzt werden, eine dem Verstellelement aufgezwungene Verstellbewegung zu verlangsamen
bzw. zu dämpfen und damit insbesondere die Geräuschentwicklung bei der Verstellung
des Verstellelements, insbesondere ein Anschlagsgeräusch zu reduzieren. Ein Anschlagsgeräusch
entsteht dabei üblicherweise, wenn das Verstellelement an einem innerhalb des Raumes
vorgesehenen Anschlag, der eine Endposition des Verstellelements vorgibt, wie z. B.
einer dem Verstellelement gegenüberliegenden Platte, mit hoher Geschwindigkeit anschlägt.
[0005] Die
US-A 5,663,700 zeigt einen Aktor, bei dem ein ferromagnetischer Kolben in einem von Draht umwickelten,
hohlzylindrischen Spulengehäuse linear verschieblich gelagert ist. Zwischen einer
Mantelfläche des Kolbens und einer Innenfläche des Spulengehäuses sind an dem Kolben
zwei jeweils auf einem O-Ring gelagerte aber nicht volltständig umlaufende Bänder
vorgesehen, so dass in dem Spulengehäuse befindliches Fluid nur an durch die nicht
vollständig umlaufenden Bänder belassenen Öffnungen aus einem Raum austreten kann,
der von einem Boden des Spulengehäuses, der Innenwandung des Spulengehäuses und dem
verschieblich gelagerten Kolben (bzw. dessen Unterseite) definiert ist. Wird bei einer
schnellen Verstellung der Kolben in Richtung des Bodens des Spulengehäuses bewegt
und dadurch das Volumen des Raumes verringert, kann die Luft nicht schlagartig ausströmen
und wird komprimiert. Der in dem Raum demgemäß zunächst ansteigende Druck wirkt damit
einer Verstellung des Kolbens entgegen und bremst diesen ab, so dass der Kolben mit
geringerer Geschwindigkeit im Bereich des Bodens des Spulengehäuses anschlägt. Ein
damit verbundenes Anschlagsgeräusch ist damit geringer als ohne eine solche Maßnahme
an den Mantelflächen des Kolbens.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Verstelleinrichtung
der vorgenannten Art zu schaffen, ohne dabei auf eine reduzierte Geräuschentwicklung
bei einer Verstellung eines Verstellelements zu verzichten.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einer Verstelleinrichtung gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
[0008] Die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung umfasst eine Kammer, in der ein von mindestens
einer Wandung berandeter Raum vorgesehen ist, ein Verstellelement, das entlang der
mindestens einen Wandung derart translatorisch innerhalb der Kammer verstellbar ist,
dass sich bei der Verstellung des Verstellelements der von dem Verstellelement und
der Wandung der Kammer begrenzte Raum verändert, und ein Bremselement, das an dem
Verstellelement angeordnet und das dazu ausgebildet und vorgesehen ist, einer Verstellung
des Verstellelements in wenigstens einer ersten Verstellrichtung entgegenzuwirken,
wobei durch das Bremselement ein Austritt von in dem Raum befindlichem und durch die
Verstellung des Verstellelements in die erste Verstellrichtung komprimiertem Fluid
über einen Bereich zwischen dem Verstellelement und der mindestens einen Wandung gehemmt
wird, Erfindungsgemäß weist das Bremselement mindestens einen verlagerbaren Bremsabschnitt
auf, der bei einer Verstellung des Verstellelements in eine erste Verstellrichtung
durch hierbei komprimiertes Fluid in Richtung der Wandung gedrückt wird.
[0009] Durch das komprimierte Fluid wird ein Überdruck innerhalb des Raumes erzeugt, durch
den ein Drücken des Bremsabschnitts in Richtung Wandung erfolgt. So wird bei der Verstellung
des Verstellelements in seine erste Verstellrichtung das Volumen des Raumes verringert,
so dass der Druck innerhalb des Raumes gegenüber einer Ruhestellung des Verstellelements
ansteigt. Es stellt sich ein positiver Überdruck ein, der den Bremsabschnitt in Richtung
Wandung drückt. Aufgrund dieses Überdrucks ergibt sich folglich eine Druckkraft auf
den Bremsabschnitt, der ihn in Richtung der Wandung drückt. Ebenfalls kann die Verlagerung
des Bremsabschnittes eine Folge sein.
[0010] Bei einem derartigen Bremselement bzw. Bremsabschnitt handelt es sich demgemäß nicht
um eine rein statische Dichtung, die ein Ausströmen von Fluid über einen Spalt zwischen
dem Verstellelement und der mindestens einen Wandung hemmt. Vielmehr wird hier bevorzugt
eine dynamische Dichtung als Bremselement vorgesehen, bei der ein Bremsabschnitt erst
durch das komprimierte Fluid - vorzugsweise dichtend - gegen die Wandung gedrückt
wird oder bei bereits bestehender Anlage an der Wandung bei ruhendem Verstellelement
stärker gegen die Wandung gedrückt wird. Der Bremsabschnitt entfaltet somit in Abhängigkeit
von dem in dem Raum aufgebauten Druck erst bei Verstellung des Verstellelements in
die erste Verstellrichtung eine Dichtwirkung oder eine bereits bestehende Dichtwirkung
wird bei Verstellung des Verstellelements in die erste Verstellrichtung verstärkt.
In beiden Fällen wird eine durch das komprimierte Fluid erzeugte Bremskraft, die der
Verstellbewegung des Verstellelements entgegenwirkt, durch das Andrücken und/oder
die Verlagerung des Bremsabschnitts vergrößert.
[0011] Bei einer dichtenden Anlage des Bremsabschnitts an der Wandung kann dieser Bremsabschnitt
zudem durch die Verstellbewegung in die erste Verstellrichtung stärker gegen die Wandung
gedrückt werden und an der Wandung schleifen bzw. reiben und damit eine Verstellbewegung
des Verstellelements gegebenenfalls zusätzlich abbremsen. Dies ist aber für die gewünschte
Wirkung nicht zwingend notwendig.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Fläche an dem Bremsabschnitt bereitgestellt,
die zumindest abschnittsweise schräg zu der Verstellrichtung in Richtung auf die Wandung
verläuft, so dass von dem Verstellelement komprimiertes und gegen diese Fläche gedrücktes
Fluid eine Druckkraft auf den Bremsabschnitt bewirkt, die eine Richtungskomponente
auf die Wandung zu aufweist. Die Fläche ist demgemäß bezogen auf die Wandung und die
erste Verstellrichtung geneigt. Bevorzugt ist das Bremselement in einer solchen Ausführungsform
als vorzugsweise vollständig umlaufende V-Ring-Dichtung ausgebildet. Durch eine derartige
Ausbildung und Anordnung des verlagerbaren Bremsabschnitts wird eine automatische
Verstellung des Bremsabschnitts in Richtung angrenzende Wandung erreicht, wenn das
durch das Verstellelement komprimierte Fluid (mit ausreichendem Druck) auf den Bremsabschnitt
einwirkt.
[0013] Hierüber kann erreicht werden, dass bei einer schnelleren Verstellung des Verstellelements
in die erste Verstellrichtung der Bremsabschnitt stärker in Richtung auf die Wandung
verlagert wird. Je schneller die Verstellung des Verstellelements erfolgt, desto schneller
steigt der Druck in dem Raum an, da das komprimierte Fluid nicht mit gleichermaßen
gesteigerter Geschwindigkeit aus dem Raum ausströmen kann. Bei ansteigendem Druck
wird aber bei erfindungsgemäßer Ausbildung der Verstelleinrichtung auch die Kraft
auf den Bremsabschnitt erhöht, so dass dieser stärker in Richtung auf die Wandung
verlagert oder stärker gegen die Wandung gedrückt wird.
[0014] Durch den mindestens einen verlagerbaren Bremsabschnitt wird durch das komprimierte
Fluid eine Gegenkraft zu der auf das Verstellelement wirkenden Verstellkraft vorzugsweise
erst bei einer Verstellung des Verstellelements (d.h., die Haftreibung ist möglichst
gering, was durch eine Abstimmung der Maße von Bremselement und Wandung erreicht werden
kann) und, in einer weiteren alternativen Ausführungsform, erst ab Überschreiten eines
gewissen Schwellwerts erzeugt. So kann beispielsweise erst bei einer als kritisch
eingestuften, hohen Geschwindigkeit des Verstellelements der durch das komprimierte
Fluid aufgebaute Druck ausreichen, um durch den verlagerbaren Bremsabschnitt eine
Dichtwirkung zu erzielen und eine auf das Verstellelement wirkende Bremskraft zu erzeugen.
Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass erst mit der Verstellbewegung des
Verstellelements und aufgrund der durch das komprimierte Fluid auf den Bremsabschnitt
wirkenden Druckkraft der Bremsabschnitt in Kontakt mit der Wandung gebracht wird.
[0015] Vorteilhaft ist die Verstelleinrichtung mit dem Verstellelement und dem Bremsabschnitt
so ausgebildet, dass bei einer Verstellung des Verstellelements in eine zu der ersten
Verstellrichtung entgegensetzte zweite Verstellrichtung der Bremsabschnitt von der
Wandung weg gedrückt, vorzugsweise weg verlagert wird. Hierbei kann das Wegdrücken
bzw. die Verlagerung durch einen sich in dem vergrößernden Raum erzeugten Unterdruck
erfolgen. Bei einer Vergrößerung des Raumes durch eine Verstellbewegung in die zweite
Verstellrichtung wird ein Unterdruck erzeugt, durch den der entsprechend ausgebildete
Bremsabschnitt von der Wandung weg gedrückt oder sogar weg verlagert wird, wodurch
die Dicht- und damit die Bremswirkung deutlich reduziert ist. Hierdurch kann Fluid
an dem Bremselement vorbei in den Raum hinein strömen. Ein Bremselement, das mittels
des verlagerbaren Bremsabschnitts einen Strömungsbereich zwischen Verstellelement
und Wandung bei einer Verstellung des Verstellelements in die erste Verstellrichtung
verschließt oder zumindest verengt, um eine Bremswirkung zu erzielen, kann demgemäß
so ausgebildet sein, dass es bei einer Verstellung in die zweite Verstellrichtung
den Eintritt von Fluid in den abgegrenzten Raum gestattet. Damit kann die Verstellung
des Verstellelementes in die zweite Verstellrichtung durch die im Vergleich zur ersten
Verstellrichtung reduzierten Bremswirkung in geringerer Zeit und/oder mit geringerem
Kraftaufwand erfolgen.
[0016] In einer Ausführungsvariante ist die Wandung ferner so ausgebildet, dass eine durch
den Bremsabschnitt erzielte Bremswirkung des Bremselements - bei gleichbleibender
Lage des Bremsabschnitts relativ zu dem Verstellelement - entlang eines Verstellwegs
des Verstellelements in die eine Verstellrichtung unterschiedlich ist. So kann über
die Ausbildung der dem Bremsabschnitt gegenüberliegenden Fläche der Wandung erreicht
werden, dass der Bremsabschnitt für eine größere oder kleinere Bremswirkung über den
Verstellweg sorgt. So kann beispielsweise der Durchmesser einer hohlzylindrischen
Hülse, in dem das Verstellelement kolbenartig verschiebbar geführt ist, lokal verkleinert
sein, so dass ein an dem Verstellelement angeordneter und in Richtung auf die Innenwandung
dieser Hülse radial nach außen verlagerbarer Bremsabschnitt in dem Bereich des verringerten
Durchmessers einen Strömungsbereich in stärkerem Maße einengt und somit eine Verstellbewegung
stärker abbremst.
[0017] Zum Beispiel weist die Wandung mindestens zwei axial entlang der ersten Verstellrichtung
versetzte, unterschiedliche Bereiche auf, an denen der an dem Verstellelement angeordnete
Bremsabschnitt bei einer Verstellung des Verstellelements entlang geführt ist, wobei
die mindestens zwei Bereiche so ausgebildet sind, dass bei glleichbleibender Lage
des Bremsabschnitts relativ zu dem Verstellelement ein Abstand des Bremsabschnitts
von der Wandung in den beiden Bereichen unterschiedlich ist. Bei in gleichem Maße
verlagertem oder nicht verlagertem Bremsabschnitt könnte demgemäß der Bremsabschnitt
in einem ersten Bereich noch zu einer Wandung beabstandet sein, so dass durch einen
sich hierdurch ergebenden Spalt Fluid aus dem Raum austreten kann, während in einem
sich daran anschließenden zweiten Bereich der Bremsabschnitt dichtend an der Wandung
anliegt.
[0018] Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Wandung und der verlagerbare Bremsabschnitt
so aufeinander abgestimmt sind, dass der verlagerbare Bremsabschnitt erst bei einer
ausreichenden Annäherung des Verstellelements an eine mögliche Endposition in Kontakt
mit der Wandung treten kann, um einen Austritt von Fluid zwischen Wandung und Verstellelement
stärker zu hemmen oder zu verhindern. Hierbei wäre demgemäß nur eine wesentliche Abbremsung
des Verstellelements in einem Endbereich vor einem Anschlagen des Verstellelements
an einem eine mögliche Endposition definierenden Anschlag vorgesehen. Durch die Abbremsung
in diesem Endbereich des Verstellwegs würde ein eventuell auftretendes Anschlaggeräusch
reduziert werden, wobei gleichzeitig die Verstellbewegung in Bereichen entfernt von
dem Anschlag nicht zwangsläufig behindert wird.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist das Bremselement mit seinem verlagerbaren
Bremsabschnitt so ausgebildet, dass es einen Austritt von Fluid aus dem Raum zwischen
dem Verstellelement und der mindestens einen Wandung auch in der Ruhestellung verhindert.
Ein solches Bremselement dichtet folglich auch in einer Ruhestellung des Verstellelements
einen zwischen der Wandung und dem Verstellelement gebildeten Spalt ab und blockiert
damit den Austritt von Fluid in diesem Bereich vollständig. Damit bei einer Verkleinerung
des Raumes durch das sich in die erste Verstellrichtung bewegende Verstellelement
Fluid aus dem Raum gezielt entweichen kann, ist hierbei weiterhin vorgesehen, dass
die Verstelleinrichtung mindestens einen weiteren Austrittsbereich aufweist, über
den komprimiertes Fluid aus dem Raum entweichen kann, ohne dass das Bremselement hier
einem Ausströmen des Fluids entgegenwirkt.
[0020] So können beispielsweise an der Wandung, an dem Verstellelement oder einer weiteren,
den Raum berandenden Komponente eine Durchgangsöffnung oder mehrere Durchgangsöffnungen
vorgesehen sein, die den Raum mit einem die Verstelleinrichtung umgebenden Außenraum
fluidtechnisch verbindet bzw. verbinden. Über eine solche Durchgangsöffnung bzw. mehrere
solche Durchgangsöffnungen kann auch bei ruhendem Verstellelement Fluid entweichen,
wenn das Verstellelement zuvor verlagert und Fluid komprimiert wurde. Ein Austrittsbereich
stellt somit einen definierten Strömungsauslass bereit, der den Abbau des sich in
dem Raum der Verstelleinrichtung herrschenden Überdrucks gestattet, der sich durch
die Verstellbewegung des Verstellelements in die erste Verstellrichtung einstellt.
Die Bremswirkung des verlagerbaren Bremsabschnitts entfaltet sich folglich nur bei
einer vergleichsweise schnellen Verstellbewegung des Verstellelements, nicht aber
im Stillstand bzw. Ruhezustand des Verstellelements oder bei einer nur langsamen Verstellbewegung.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der verlagerbare Bremsabschnitt aus einem
flexiblen oder elastischen Material hergestellt. Bei einem elastischen Bremsabschnitt
hat dieser die Tendenz, sich entgegen der auf ihn wirkenden Druckkraft wieder seiner
Ursprungsform anzunähern. Auf diese Weise kann beispielsweise erreicht werden, dass
der Bremsabschnitt an der Wandung des Raumes in der Kammer nicht anliegt oder zumindest
nicht dichtend anliegt, wenn sich das Verstellelement nicht bewegt. Umgekehrt kann
ein elastischer Bremsabschnitt auch so ausgebildet sein, dass er in Richtung einer
dichtenden Anlage an der Wandung vorgespannt ist, um demgemäß z. B. sicherzustellen,
dass ein Spalt zwischen dem Verstellelement und der Wandung über dem Bremsabschnitt
stets (d. h. auch bei ruhendem Verstellelement) dichtend verschlossen ist. Des Weiteren
unterstützt die Wahl eines elastischen Materials, Toleranzen zwischen den verschiedenen
Bauteilen auszugleichen.
[0022] Bevorzugt ist der Bremselement und vorzugsweise auch der Bremsabschnitt ringförmig
nach Art einer V-Ring-Dichtung bzw. nach Art einer Dichtlippe ausgebildet und an dem
Verstellelement angeordnet. Besonders bevorzugt ist das Bremselement oder das Bremsabschnitt
vollständig umlaufend ausgebildet. Auf diese Weise kann beispielsweise an jeder Stelle
im Wesentlichen die gleiche Bremswirkung erzielt werden.
[0023] Wie bereits eingangs erwähnt, weist eine erfindungsgemäße Verstelleinrichtung vorzugsweise
einen elektromechanischen Antrieb zur Verstellung des Verstellelements auf. So ist
das Verstellelement bevorzugt Teil eines Aktors und weist als Verstellelement einen
Anker oder Tauchkern auf, der durch das Anlegen einer elektrischen Spannung an einer
Spule der Verstelleinrichtung translatorisch oder linear verstellbar ist.
[0024] In einer möglichen Ausführungsform ist die Verstelleinrichtung zur Verlagerung eines
mit dem Verstellelement gekoppelten Bauteils, insbesondere eines Schweißkopfes ausgebildet
und vorgesehen.
[0025] Ein solcher Schweißkopf kann beispielsweise zum Hochfrequenzschweißen von Kunststoffkomponenten,
wie z. B. medizinischen Beuteln oder medizinischen Schläuchen, ausgebildet und vorgesehen
sein. Über das Verstellelement der Verstelleinrichtung wird hierbei der Schweißkopf
relativ zu einem Vorrichtungsgehäuse zwischen einer Schweißposition und einer Ruheposition
hin und her verlagert. Durch die Ausbildung der Verstelleinrichtung mit einem verlagerbaren
Bremsabschnitt wird hierbei sichergestellt, dass z. B. die Einnahme der Schweißposition
mit einer möglichst geringen Geräuschentwicklung verbunden ist.
[0026] Mit einer erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung kann auch ein Schweißmodul bereitgestellt
werden, bei dem ein in einem Gehäuse des Schweißmoduls translatorisch verstellbar
gelagerter Schweißkopf über die Verstelleinrichtung verlagerbar ist. Unter einem Modul
wird dabei eine vorgefertigte Baueinheit verstanden, die in eine übergeordnete Vorrichtung,
vorzugsweise auswechselbar, einsetzbar ist.
[0027] Weiterhin werden weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung durch die
nachfolgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren deutlich werden.
[0028] Es zeigen:
- Fig. 1A - 1C
- schematisch eine Verstelleinrichtung mit einem Hubmagneten aus dem Stand der Technik
in unterschiedlichen Verstellpositionen;
- Fig. 2A - 2C
- schematisch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung mit einem
Bremselement in mit den Figuren 1A bis 1C übereinstimmenden Verstellpositionen;
- Fig. 3A - 3C
- schematisch eine gegenüber der Ausführungsform der Figuren 2A bis 2C weiter entwickelte
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung mit einem Bremselement
in mit den Figuren 1A bis 1C übereinstimmenden Verstellpositionen;
- Fig. 4A - 4B
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung in der Form eines
Aktors für einen Schweißkopf zum Hochfrequenzschweißen in Schnittdarstellungen.
[0029] In den Figuren 2A bis 2C und 3A bis 3C sind schematisch zwei erfindungsgemäße Ausführungsvarianten
einer als Aktor ausgebildeten Verstelleinrichtung gezeigt und einer bekannten Verstelleinrichtung
gemäß den Figuren 1A bis 1C in drei unterschiedlichen Stellungen gegenübergestellt.
Die einzelnen Verstelleinrichtungen sind dabei jeweils im Schnitt dargestellt und
veranschaulichen eine Verstellung eines Verstellelements in Form eines Tauchkerns
1 eines Hubmagneten entlang einer Verstellrichtung V ausgehend von einer ersten (Ruhe-)
Position (Figuren 1A, 2A und 3A) über eine zweite (Zwischen-) Position (Figuren 1B,
2B und 3B) zu einer dritten (End-) Position (Figuren 1C, 2C und 3C).
[0030] Ein Tauchkern 1 weist hierbei einen Magneten oder, was bevorzugt ist, ein ferromagnetisches
Bauteil auf und wird jeweils über einen Elektromagneten 2 angetrieben, der durch Anlegen
einer Spannung ein Magnetfeld erzeugt, das den Tauchkern 1 in Verstellrichtung V auf
den Elektromagneten 2 zu bewegt.
[0031] Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der Elektromagnet 2 durch eine Spule
mit oder ohne Kern ausgebildet sein kann.
[0032] Nach einer Verstellung des Tauchkerns 1 in die Verstellrichtung V kann dieser über
ein bei der vorangegangenen Verstellung gespanntes Federelement wieder zurückgedrückt
oder -gezogen wird, wenn der Elektromagnet 2 kein Magnetfeld mehr oder ein ausreichend
reduziertes erzeugt.
[0033] Alternativ sind auch Ausführungsformen denkbar, in denen mittels eines Elektromagneten
der Tauchkern 1 weg entgegen der Verstellrichtung V bewegt wird oder diese Bewegung
zumindest unterstützt.
[0034] Der Tauchkern 1 ist hier jeweils im Wesentlichen scheibenförmig ausgebildet und an
einem Führungselement in Form einer Leitstange 3 befestigt. Die Leitstange 3 ist in
einer hohlzylindrischen Führung 20 des Elektromagneten 2 längsverschieblich und damit
translatorisch verstellbar geführt. Die Leitstange 3 ist im Wesentlichen zentral in
dem Elektromagneten 2 verschieblich angeordnet und so in der Führung 20 gelagert,
dass ein Fluid, vorzugsweise Luft, zwischen die Führung 20 bildenden Innenwandungen
und der Außenfläche der Leitstange 3 strömen kann.
[0035] Bei einer aus dem Stand der Technik bekannten Anordnung gemäß den Figuren 1A bis
1C wird der Tauchkern 1 eines Aktors beim Anlegen einer Spannung an den Elektromagneten
2 ungebremst in Verstellrichtung V verstellt. Eine dem Elektromagneten 2 zugewandte,
flächige (Unter-)Seite 11 des Tauchkerns 1 wird dabei einer flächigen und im Wesentlichen
ebenen Stirn- oder Oberseite 21 des Elektromagneten 2 angenähert. Durch die Verstellung
in die Verstellrichtung V wird zwischen der Unterseite 11 des Tauchkerns 1 und der
Oberseite 21 des Elektromagneten 2 befindliches, gasförmiges Fluid, hier Luft, komprimiert.
Die Luft wird demgemäß bei Annäherung des Tauchkerns 1 an den Elektromagneten 2 in
den Spalt zwischen Leitstange 3 und der Innenwandung der Führung 20 gedrückt, wie
auch - bezogen auf die Mitte des Tauchkerns 1 oder die Leitstange 3 - radial nach
außen. Die Luft kann dabei insbesondere über den Rand der Unterseite 11 und damit
über den Rand des Tauchkerns 1 hinweg aus dem durch den Tauchkern 1 und den Elektromagneten
2 gebildeten Zwischenraum ohne weiteres zur Seite und nach oben abströmen, wenn dieser
Zwischenraum durch die Verstellung des Tauchkerns 1 in die Verstellrichtung V in seinem
Volumen immer weiter verringert wird, bis der Tauchkern 1 mit seiner Unterseite 11
an der Oberseite 21 des Elektromagneten 2 anschlägt (vgl. Position der Figur 1 C).
[0036] Eine Abbremsung des Tauchkerns 1 erfolgt demgemäß allenfalls durch den Luftwiderstand.
Dies dämpft jedoch die Verstellbewegung des Tauchkerns 1 in die Verstellrichtung V
nicht substantiell, so dass der Tauchkern 1 im Wesentlichen ungebremst an der Oberseite
21 anschlägt, was je nach Einsatzgebiet der gezeigten Verstelleinrichtung zu einer
unerwünschten Geräuschentwicklung führen kann.
[0037] Um hier eine Abhilfe zu schaffen, wird bei die Erfindung verwirklichenden Ausführungsformen
gemäß den Varianten der Figuren 2A bis 2C und 3A bis 3C an dem Tauchkern 1 ein Bremselement
5 angeordnet und der Tauchkern 1 zumindest in dem Teilbereich seines insgesamt möglichen
Verstellweges vor Erreichen seiner Endposition, in der er an der Oberseite 21 anschlägt,
von einer Wandung 4 eingefasst. Das Bremselement 5 und die Wandung 4 verhindern zusammen
ein ungehindertes Abströmen der von dem Tauchkern 1 komprimierten Luft, so dass bei
Verstellung in die Verstellrichtung V sich ein Druck in dem Raum H aufbaut und zu
einer Abbremsung der Verstellbewegung führt.
[0038] Bei der Variante der Figuren 2A bis 2C sind in der Schnittdarstellung zwei Wandungsabschnitte
ersichtlich, die Teil einer den Tauchkern 1 im Bereich der Oberseite 21 einfassenden
Wandung 4 sind, sowie zwei jeweils einem Wandungsabschnitt gegenüberliegende Bremselementenabschnitte
des Bremselements 5. Diese Wandung 4 definiert somit einen Hülsenabschnitt, in dem
der Tauchkern 1 zusammen mit dem Bremselement 5 gleitend geführt ist, bevor der Tauchkern
1 an der Oberseite 21 anschlägt.
[0039] Zusammen mit der Oberseite 21 definiert die Wandung 4 den im Wesentlichen napfförmigen
Raum H, in den hinein über seine offene Seite der Tauchkern 1 einführbar ist, so dass
dieser gleichfalls den dann allseitig umschlossenen Raum H berandet. Die in dem Raum
H befindliche Luft kann somit nicht mehr ohne weiteres entweichen und wird durch den
Tauchkern 1 komprimiert, wenn sich dieser der als Anschlag dienenden Oberseite 21
weiter annähert.
[0040] Um den Austritt von Luft zwischen dem Tauchkern 1 und der Wandung 4 zu verhindern
und damit eine der Verstellung in die Verstellrichtung V entgegenwirkende Bremskraft
durch das komprimierte Fluid zu erhöhen, liegt das an dem Tauchkern 1 angeordnete
Bremselement 5 dichtend an der Innenseite der Wandung 4 an. Das hier ringförmig und
vollständig umlaufend um den Rand des Tauchkerns 1 verlaufende Bremselement 5 verschließt
demgemäß einen umlaufenden Spalt, der zwischen der Wandung 4 und dem verschieblich
daran entlanggeführten Tauchkern 1 gebildet ist, und blockiert damit den Austritt
von Luft hierüber vollständig.
[0041] Anstelle einer als Bremselement fungierenden, umlaufenden statischen Dichtung, die
an der Innenseite der Wandung 4 unbeweglich anliegt, ist bei den Ausführungsformen
der Figuren 2A bis 2C und 3A bis 3C das Bremselement 5 mit den hier ersichtlichen
Bremselementabschnitten als V-Ring-Dichtung mit einem verlagerbaren Bremsabschnitt
5.1 ausgestaltet. Dieser verlagerbare Bremsabschnitt 5.1 steht nach Art einer Dichtlippe
schräg von einem Verbindungsabschnitt 5.2 des Bremselements 5 in Richtung der Wandung
4 und geneigt zu der Verstellrichtung V hervor. Über den Verbindungsabschnitt 5.2
ist hierbei das Bremselement 5 an dem der Wandung 4 gegenüberliegenden Rand des Tauchkerns
1 fixiert. Der verlagerbare Bremsabschnitt 5.1 ist einstückig mit diesem Verbindungsabschnitt
5.2 ausgebildet und hier aus einem elastischen Material, z.B. aus Kunststoff oder
Gummi, hergestellt. Auf diese Weise ist der Bremsabschnitt 5.1 relativ zu dem Tauchkern
1 und dem daran fixierten Verbindungsabschnitt 5.2 elastisch verlagerbar.
[0042] Der Bremsabschnitt 5.1 bildet durch seinen schrägen bzw. geneigten Verlauf eine der
Oberseite 21 zugewandte Fläche aus. Bei einer Verstellung des Tauchkerns 1 in
[0043] Verstellrichtung V drückt die von dem Tauchkern 1 in dem Raum H komprimierte Luft
gegen diese Fläche des Bremsabschnitts 5.1, wobei durch den schrägen Verlauf der dem
Raum H zugewandten Fläche des Bremsabschnitts 5.1 und den sich gegenüber der Ruheposition
in dem Raum H ergebenden Überdruck eine Druckkraft F auf den Bremsabschnitt 5.1 bewirkt
wird, die eine Richtungskomponente auf die Wandung 4 zu aufweist. Der Bremsabschnitt
5.1 wird somit durch das komprimierte Fluid in Richtung hin zur Wandung 4 gedrückt.
[0044] Durch das komprimierte Fluid, das durch das Bremselement 5 an einem Vorbeiströmen
zwischen dem Tauchkern 1 und der Wandung 4 gehindert ist, wird eine Dämpfung der Verstellbewegung
des Tauchkerns 1 in die Verstellrichtung V erzielt. Die der Verstellung entgegenwirkende
Bremskraft, die über das Bremselement 5 erzeugt wird, hängt demgemäß von dem in dem
Raum H herrschenden Druck ab. Dieser Druck wiederum ist an die Geschwindigkeit der
Verstellbewegung des Tauchkerns 1 gekoppelt, die zu einer Verringerung des Volumens
des Raumes H führt, da Luft nur über den schmalen Spalt zwischen der Leitstange 3
und der Innenseite der Führung 20 entweichen kann und sich somit bei einer schnelleren
Verstellung des Tauchkerns 1 in Verstellrichtung V (zunächst) ein größerer Druck innerhalb
dem Raum H aufbaut.
[0045] Die in dem Raum H eingeschlossene Luft kann zwar stets in der Mitte des Tauchkerns
1 an der Leitstange 3 entlang aus dem Raum H entweichen.
[0046] Die Dichtwirkung des Bremselements 5 erhöht sich hier folglich mit innerhalb des
Raumes H ansteigendem Druck, wodurch auch eine Verstellbewegung des Tauchkerns 1 in
die Verstellrichtung V gebremst wird.
[0047] Da stets Luft über die Leitstange 3 hinweg aus dem Raum H entweichen kann, fällt
der Druck innerhalb des Raumes H ab, wenn der Tauchkern 1 langsamer verstellt wird
oder in einer Ruheposition verharrt. Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsvariante
wird somit die Bremswirkung nur bei einer Verstellbewegung (in Verstellrichtung V),
nicht aber im Stillstand des Tauchkerns 1 erzielt.
[0048] Da der Bremsabschnitt 5.1 lippenartig, schräg von dem an den Tauchkern 1 fixierten
Verbindungsabschnitt 5.2 vorsteht, wird eine Verstellbewegung des Tauchkerns 1 in
die zu der Verstellrichtung V entgegengesetzte Verstellrichtung von der Oberseite
21 weg durch den Bremsabschnitt 5.1 kaum behindert, weil durch die gezeigte Ausbildung
des Bremselements 5 als V-Ring-Dichtung der Bremsabschnitt 5.1 von der Wandung 4 weg
verlagert wird, indem in dem Raum H ein Unterdruck erzeugt wird, wenn der Tauchkern
1 von dem Elektromagneten 2 weg verstellt wird. Durch diesen Unterdruck wird der Bremsabschnitt
5.1 von der Wandung 4 weg gezogen, so dass für eine Verstellung in entgegen der Verstellrichtung
V folglich eine geringere Verstellkraft aufgebracht werden muss als für die Verstellung
in die Verstellrichtung V.
[0049] Während bei einer Verstellung des Tauchkerns 1 in die erste Verstellrichtung V folglich
Fluid nur über die Führung 20 entweichen kann und durch den sich aufbauenden Druck
in dem Raum H eine Bremsung erzielt wird, kann bei einer Verstellung entgegen der
Verstellrichtung Fluid sowohl über die Führung 20 als auch an dem Bremselement 5 vorbei
in den Raum H einströmen.
[0050] Das Bremselement 5 mit dem Bremsabschnitt 5.1 ist somit vorteilhaft so ausgebildet,
dass eine Bremswirkung in wesentlichem Umfang nur bei einer Verstellbewegung in die
eine Verstellrichtung V erzielt wird, wenn der Bremsabschnitt 5.1 durch die von dem
komprimierten Fluid erzeugte Druckkraft gegen die Innenseite der Wandung 4 gedrückt
wird.
[0051] Der elastische Bremsabschnitt 5.1 kann in einer altrnativen Ausführungsform auch
so ausgebildet sein, dass er in einem unbelasteten Zustand an der Innenseite der Wandung
4 nicht dichtend anliegt, so dass bei einem Stillstand des Tauchkerns 1 über den Bremsabschnitt
5.1 hinweg Luft zwischen den Tauchkern 1 und die den umgebenden Bereiche der Wandung
4 gelangen und damit Fluid auch hierüber aus dem Raum H entweichen kann. Der Bremsabschnitt
5.1 hemmt hierbei lediglich den Austritt von Fluid über einen Strömungsbereich zwischen
dem Tauchkern 1 und der Wandung 4, über den hinweg (insbesondere bei einer Verstellung
des Tauchkerns 1 in die der Verstellrichtung V entgegengesetzte Verstellrichtung Fluid)
in den Raum H hinein strömen kann, verschließt diesen aber nicht vollständig. Der
Bremsabschnitt 5.1 verengt oder verschließt diesen Strömungsbereich erst bei einer
Verstellbewegung in die Verstellrichtung V und erst bei Überschreiten einer kritischen
Geschwindigkeit, bei der durch die im Bereich des Bremselementes aus dem Raum (H)
auströmende Luft der Bremsabschnitt 5.1 in Richtung Wandung 4 genügend mitgerissen
wird. In einer weiteren Alternative wird das Spaltmaß zwischen Bremslement 5 und Wandung
4 so gewählt, dass die Bremsung erst ab einer Geschwindigkeit des Tauchkerns 1 erfolgt,
die eine Bremsung des Tauchkerns 1 erfordert, so dass dieser nicht lautstark an einem
zur Definition einer Endposition vorgesehenen Anschlag (hier der Oberseite 21) anschlägt.
Die Ausführungsvariante der Figuren 3A bis 3C unterscheidet sich hier lediglich durch
die Ausbildung einer Wandung 4 von der Ausführungsvariante gemäß den Figuren 2A bis
2C.
[0052] Die Wandung 4 ist hier so ausgebildet, dass eine durch den in Richtung auf die Wandung
4 verlagerten Bremsabschnitt 5.1 erzielte Bremswirkung entlang des Verstellweges des
Tauchkerns 1 unterschiedlich ist. So weist die Wandung 4 zwei aufeinanderfolgende
Bereiche auf, die durch eine Anlaufschräge 4.1 und eine sich daran in Verstellrichtung
V des Tauchkerns 1 anschließende Basis 4.2 gebildet sind. Durch die beiden unterschiedlich
ausgebildeten Bereiche 4.1 und 4.2 ändert sich die Querschnittsfläche des Raumes H
entlang des Verstellweges des Tauchkerns 1 in Verstellrichtung V, in diesem Fall kontinuierlich.
Bei einer kreisförmigen Grundfläche wäre dementsprechend der Durchmesser des Raumes
H im Bereich der Anlaufschräge 4.1 größer als der Durchmesser im Bereich der Basis
4.2.
[0053] So kann im Bereich der Anlaufschräge 4.1 mit ihrer von dem Bremsabschnitt 5.1 weg
geneigten Innenfläche vorgesehen sein, dass hier noch keine dichtende Anlage des Bremsabschnitts
5.1 erzielbar ist und erst in dem sich daran anschließenden zweiten Bereich der Basis
4.2, die einen geringeren Abstand zu dem Bremsabschnitt 5.1 aufweist, eine wesentliche
Bremswirkung erreichbar ist. Der Tauchkern 1 wird somit erst in einem unteren Bereich
vor dem Anschlag an der Oberseite 21 wesentlich abgebremst. In einem bezogen auf die
Verstellrichtung V räumlich davor liegenden Bereich erfolgt keine Bremsung oder sie
fällt zumindest geringer aus.
[0054] In den Figuren 4A und 4B wird in einer Schnittdarstellung eine Ausführungsform einer
Verstelleinrichtung in Form eines Aktors in einer Vorrichtung A veranschaulicht, in
der ein Schweißkopf SK zum Hochfrequenzschweißen über die Verstelleinrichtung linear
verschiebbar ist.
[0055] Der Schweißkopf SK ist in einem Gehäuse G der Vorrichtung A verschieblich gelagert
und vorliegend zum Hochfrequenzschweißen von medizinischen Schläuchen ausgebildet
und vorgesehen. Der Schweißkopf SK ist hierfür an einer Durchgangsöffnung des Gehäuses
G aus diesem herausfahrbar, wobei die Verstellung über die Verstelleinrichtung gesteuert
wird.
[0056] Diese Verstelleinrichtung umfasst einen Hubmagneten mit unter anderem einem Elektromagneten
2 und einem Tauchkern 1, ein Zwischenstück 6 und zwei jeweils als Spiralfedern ausgebildete
Federelemente FA, Fl. Über den Elektromagneten 2 wird der mit dem Schweißkopf SK verbundene
Tauchkern 1 in einer Verstellrichtung V
1 verstellt, so dass der Schweißkopf SK aus dem Gehäuse G herausgeführt und ausgehend
von der in der Figur 4A ersichtlichen Ruhelage in eine Schweißposition überführt werden
kann. In dieser Schweißposition kann der Schweißkopf SK dann gehalten werden, indem
über den Elektromagnet 2 eine anziehende, in Verstellrichtung V
1 wirkende Magnetkraft auf den Tauchkern 1 ausgeübt wird.
[0057] Die Verstellung in diese erste Verstellrichtung V
1 erfolgt dabei entgegen einer von dem Federelement FA aufgebrachten Rückstellkraft,
über das sich das mit dem Tauchkern 1 fest verbundene Zwischenstück 6 an dem Gehäuse
G abstützt. Über das weitere, radial innerhalb des anderen Federelements FA liegende
Federelement FI ist der verschieblich innerhalb des Gehäuses G gelagerte Schweißkopf
SK federnd an dem Zwischenstück 6 abgestützt. Derart ist der Schweißkopf SK insbesondere
in einer ausgefahrenen (Schweiß-)Position noch relativ zu dem Zwischenstück 6 elastisch
verstellbar gelagert und kann bei einer auf ihn wirkenden Gegenkraft zurückfedern.
[0058] Durch das bei einer Verstellung in die erste Verstellrichtung V
1 komprimierte Federelement FA wird das Zwischenstück 6 - und auf diese Weise der damit
gekoppelte Schweißkopf SK und der damit verbundene Tauchkern 1 - in eine zu der ersten
Verstellrichtung V
1 entgegengesetzte zweite Verstellrichtung V
2 zurückgedrückt, wenn der Tauchkern 1 nicht weiter oder nicht mehr ausreichend stark
von dem Elektromagneten 2 angezogen wird.
[0059] Alternativ wäre es grundsätzlich auch denkbar, die Verstellung des Tauchkerns 1 und
des damit verbundenen Schweißkopfes SK bei geeigneter Ausbildung des Tauchkerns 1,
beispielsweise zumindest teilweise als Permanentmagnet, und des Elektromagneten 2
durch Anlegen eines umgekehrten Magnetfeldes in die entgegengesetzte Verstellrichtung
V
2 zu verstellen bzw. das Federelement FA so auszubilden, dass der Tauchkern 1 und der
Schweißkopf SK hierüber in die erste Verstellrichtung V
1 gedrückt werden und beim Anlegen einer Spannung an die Spule des Elektromagneten
2 der Tauchkern 1 und der Schweißkopf SK in der in der Figur 4A ersichtlichen Ruheposition
gezogen werden. Obwohl der Betrieb des Elektromagneten 2 mit Gleichstrom bevorzugt
ist, ist es grundsätzlich auch möglich, Hubmagneten zu verwenden, die mittels Wechselstroms
betätigbar sind.
[0060] Eine innerhalb des im Wesentlichen längserstreckten Gehäuses G quer verlaufende Gehäusetrennwand
GW dient als Anschlag für das Zwischenstück 6, um die in der Figur 4A ersichtliche
Ruheposition zu definieren. Das Zwischenstück 6 schlägt hieran bei einer Verstellung
in Verstellrichtung V
2 an und verhindert damit eine weitere Verstellbewegung in die zweite Verstellrichtung
V
2. An dieser Gehäusetrennwand GW ist ferner der Elektromagnet 2 fixiert. Eine den Schweißkopf
SK mit dem Tauchkern 1 verbindende Leitstange 3 ist durch die Gehäusetrennwand GW
hindurchgeführt.
[0061] Der Tauchkern 1 und das Zwischenstück 6 sind über eine verschiebbar an der Leitstange
3 angeordnete Hülse 7 miteinander verbunden, indem an der Hülse 7 auf einer Seite
der Gehäusetrennwand GW das Zwischenstück 6 und an der auf einer gegenüberliegenden
Seite der Gehäusetrennwand GW ein Führungszapfen 12 des sich im Querschnitt im Wesentlichen
T-förmig darstellenden Tauchkerns 1 angeordnet sind. Die Hülse 7 ist in einer Führung
20 innerhalb des Elektromagneten 2 axial verschiebbar geführt. Der an der Hülse 7
befestigte Führungszapfen 12 des Tauchkerns 1 wiederum gleitet innerhalb einer Führungskammer
22 des Elektromagneten 2.
[0062] Die Leitstange 3 ist einerseits fest mit dem Schweißkopf SK verbunden und andererseits
mit einem Kontaktelement 9 versehen, das mit Gleitkontakten 8 einer Spannungsquelle
S in Kontakt steht. Über die Gleitkontakte 8 ist das Kontaktelement 9 elektrisch leitend
mit der Spannungsquelle S verbunden, so dass hochfrequente Wechselspannung von der
Spannungsquelle S über die Leitstange 3 an den Schweißkopf SK übertragen werden kann.
Das Kontaktelement 9 ist an der Leitstange 3 fixiert und ist zusammen mit der Leitstange
3 verschieblich zu einem U-förmigen Träger T gelagert, an dem die Gleitkontakte 8
angeordnet sind.
[0063] Der Träger T liegt in der in der Figur 4A ersichtlichen Ruhelage zumindest teilweise
in einer napfförmigen Aufnahme eines Bremselemententrägers 13 des Tauchkerns 1. Der
Bremselemententräger 13 ist in einer hohlzylindrischen Kammer K des Gehäuses G angeordnet,
die durch eine Oberseite 21 des Elektromagneten 2, eine Gehäusewandung 4 und die Spannungsquelle
S begrenzt ist. Der Bremselemententräger 13 bildet dabei in einer Querschnitts- oder
Seitenansicht auf den Tauchkern 1 den Querbalken der zuvor angesprochenen T-Form und
schließt sich an den im Wesentlichen längserstreckten Führungszapfen 12 an.
[0064] Im Bereich des derart verbreiterten Bremselemententrägers 13 weist der Tauchkern
1 mit vergleichsweise geringem Abstand zu einer Innenseite 40 der Gehäusewandung 4
auf, so dass um den Bremselemententräger 13 ein radial umlaufender Spalt zwischen
dem Tauchkern 1 und der Innenseite 40 der Gehäusewandung 4 gebildet ist. Die Gehäusewandung
4 begrenzt zusammen mit dem Tauchkern 1 und der Oberseite 21 des Elektromagneten 2,
die dem Bremselemententräger 13 zugewandt ist, einen Raum H innerhalb der Kammer K
des Gehäuses G. Das Volumen dieses Raumes H hängt von der Verstellposition des als
Verstellelement dienenden Tauchkerns 1 ab. Die Oberseite 21 definiert eine Endposition
beim Ausfahren des Tauchkerns 1 in die Verstellrichtung V
1, indem der Bremselemententräger 13 mit einer Unterseite 11 an der Oberseite 21 anschlägt
und so nicht weiter in die Verstellrichtung V
1 verstellt werden kann.
[0065] Anstelle der von dem Elektromagneten 2 ausgebildeten Oberseite 21 kann selbstverständlich
auch ein alternativ ausgebildeter Anschlag innerhalb des Raumes H vorgesehen sein,
um eine Verstellung in die Verstellrichtung V
1 zu begrenzen. Hierbei kann es sich beispielsweise auch um einen plattenförmigen Gehäusewandabschnitt
handeln.
[0066] An dem an der Innenseite 40 der Gehäusewandung 4 entlang geführten Bremselemententräger
13 ist an einem senkrecht zu der Unterseite 11 verlaufenden und die napfförmige Aufnahme
des Bremselemententrägers 13 bildenden Trägerabschnitt ein Bremselement 5 angeordnet,
das in Form einer V-Ring-Dichtung aus einem elastischen Kunststoffmaterial oder Gummi
hergestellt ist und ringförmig an dem Bremselemententräger 13 vollständig umläuft.
[0067] Vorliegend ist der Außendurchmesser des Bremselements 5 im Bereich des Bremsabschnitts
5.1 etwas größer als der Innendurchmesser der Kammer K, so dass gewährleistet ist,
dass das Bremselement 5 über seinen Bremsabschnitt 5.1 unter Berücksichtigung von
etwaigen Toleranzen der beteiligten Bauteile auch in einer Ruhestellung des Tauchkerns
1 dichtend an der Wandung 4 anliegt. Alternativ kann der Außendurchmesser aber auch
mit dem Innendurchmesser im Wesentlichen übereinstimmen, was eine bevorzugte Ausführungsform
ist, um den Verschleiß des Bremselementes 5 insbesondere durch Reibung bei Gewährleistung
einer ausreichenden Dichtwirkung zu minimieren. Schließlich kann der Außendurchmesser
des Bremselements 5 kleiner als der Innendurchmesser der Kammer K sein, so dass durch
den Bremsabschnitt 5.1 der Spalt zwischen Wandung 4 und Tauchkern 1 in der Ruhestellung
lediglich verengt aber nicht geschlossen ist.
[0068] Das Bremselement 5 ist in einer umlaufenden Aussparung des Bremselemententrägers
13 über einen Verbindungsabschnitt 5.2 des Bremselements 5 formschlüssig aufgenommen
und fixiert. Von diesem Verbindungsabschnitt 5.2 steht schräg in Richtung auf die
Innenseite 40 bzw. in Richtung auf die Wandung 4 und tendenziell in die erste Verstellrichtung
V
1 der verlagerbare Bremsabschnitt 5.1 nach Art einer umlaufenden Dichtlippe hervor.
[0069] Der Bremsabschnitt 5.1 ist elastisch in Richtung auf die Wandung 4 verlagerbar. Die
Verlagerbarkeit wird hierbei - neben dem elastischen Material, aus dem das Bremselement
5 hergestellt ist - unter anderem durch eine Einkerbung in einem Übergangsbereich
5.12 zwischen dem Verbindungsabschnitt 5.2 und dem Bremsabschnitt 5.1 bereitgestellt.
Hierdurch ist der Bremsabschnitt 5.1 zumindest abschnittsweise relativ zu dem Bremselemententräger
13 bzw. dem Tauchkern 1 sowie dem daran fixierten Verbindungsabschnitt 5.2 verlagerbar.
[0070] Der Bremsabschnitt 5 in der Ausführungsform der Figuren 4A - 4B ist funktional der
Variante der Figuren 2A bis 2C ähnlich, so dass das oben Beschrieben analog auch für
die Ausführungsform der Figuren 4A und 4B gilt.
[0071] So ist auch hier der Bremsabschnitt 5.1 so ausgebildet, dass er bei einer Verstellung
des Tauchkerns 1 in die erste Verstellrichtung V
1 auf den durch die Oberseite 21 gebildeten Anschlag zu gegen die Innenseite 40 der
Wandung 4 gedrückt wird und hierdurch eine Verstellbewegung des Tauchkerns 1 vor Erreichen
seiner Endposition abbremst. Hierdurch wird die Geräuschentwicklung beim Anschlagen
des Tauchkerns 1 an der Oberseite 21 deutlich reduziert. Die bei einer Verstellung
des Tauchkerns 1 in Verstellrichtung V
1 komprimierte Luft, die gegen den Bremsabschnitt 5.1 drückt, ist in der Figur 4A symbolisch
durch mehrere Pfeilen veranschaulicht. Durch den schräg radial nach außen geneigten
Bremsabschnitt 5.1 wird auch hier wieder eine geneigte Angriffsfläche für die komprimierte
Luft bereitgestellt, so dass diese eine radial wirkende Druckkraft F auf den Bremsabschnitt
5.1 ausübt, so dass dieser gegen die Innenseite 40 der Wandung 4 gedrückt wird.
[0072] Luft kann in dem vorliegenden Beispiel der Figuren 4A und 4B aus dem Raum H durch
einen Spalte zwischen dem Führungszapfen 12 und der Hülse 7 entweichen. So ist die
Führungskammer 22, in der der Führungszapfen 12 gleitend geführt ist, sowie auch die
Führung 20, in der die Hülse 7 gleitend geführt ist, gegenüber dem Raum H nicht vollständig
abgedichtet. Hierdurch wird ein (Austritts-) Bereich innerhalb der Verstelleinrichtung
bereitgestellt, über den Luft aus dem Raum H entweichen kann, wenn deren Volumen durch
den sich in Verstellrichtung V
1 verstellten Tauchkern 1 verringert wird.
[0073] Auf diese Weise wird erreicht, dass sich eine Dichtwirkung des Bremselements 5 mit
innerhalb des Raumes H ansteigendem Druck erhöht, so dass eine Verstellbewegung des
Tauchkerns 1 in die erste Verstellrichtung V
1 gebremst wird, während bei einem Stillstand des Tauchkerns 1 oder bei einer entgegengesetzten
Verstellung in die zweite Verstellrichtung V
2 keine oder nur eine deutlich geringere Bremskraft erzeugt wird.
[0074] Durch das bei einer Verstellbewegung in die erste Verstellrichtung V
1 komprimierte Fluid, das durch das Bremselement 5 an einem Vorbeiströmen zwischen
dem Tauchkern 1 und der Wandung 4 gehindert ist, wird eine Dämpfung der Verstellbewegung
des Tauchkerns 1 in die erste Verstellrichtung V
1 erzielt. In der entgegengesetzten zweiten Verstellrichtung V
2 wird durch den in dem Raum H erzeugten Unterdruck der Bremsabschnitt 5.1 des als
V-Ring-Dichtung ausgebildeten Bremselements 5 von der Wandung 4 weg gezogen. Auf diese
Weise ist die Bremswirkung des Bremselements 5 bei einer Verstellbewegung des Tauchkerns
1 in die zweite Verstellrichtung V
2 reduziert, zu der der Tauchkern 1 mittels des Federelements FA angetrieben wird.
[0075] Durch die Verstellbewegung in die zweite Verstellrichtung V
2 wird Fluid, das sich in der Kammer K außerhalb des Raumes H befindet, komprimiert
und in Richtung des Raumes H gedrückt wird, dessen Volumen sich durch die Verstellung
des Tauchkerns 1 in die zweite Verstellrichtung V
2 vergrößert. Durch den schrägen Verlauf des Bremsabschnitts 5.1 ist die Dichtwirkung
des Bremselements 5 gegenüber einem Eintritt von Fluid in den Raum H verringert, so
dass Fluid an dem Bremsabschnitt 5.1 vorbei in den Raum H einströmen kann und der
Bremsabschnitt 5.1 zusätzlich von der Wandung 4 weg gedrückt wird.
[0076] Die aus der Figur 4A und der Detaildarstellung der Figur 4B ersichtliche Vorrichtung
A kann als vorgefertigte, modulare Baueinheit in Form eines Schweißmoduls mit dem
verlagerbaren Schweißkopf SK ausgebildet sein. Die Vorrichtung A würde hierbei eine
vorprüfbare Baueinheit bilden, die in eine übergeordnete Anordnung - vorzugsweise
komplett auswechselbar - einsetzbar ist.
Bezugszeichenliste
[0077]
- 1
- Tauchkern
- 11
- Unterseite
- 12
- Führungszapfen
- 13
- Bremselemententräger
- 2
- Elektromagnet
- 20
- Führung
- 21
- Oberseite
- 22
- Führungskammer
- 3
- Leitstange
- 4
- Wandung
- 4.1
- Anlaufschräge
- 4.2
- Basis
- 40
- Innenseite
- 5
- Bremselement
- 5.1
- (verlagerbarer) Bremsabschnitt
- 5.12
- Übergangsbereich
- 5.2
- Verbindungsabschnitt
- 6
- Zwischenstück
- 7
- Hülse
- 8
- Gleitkontakt
- 9
- Kontaktelement
- A
- Vorrichtung
- F
- Kraft
- FA, FI
- Federelement
- G
- Gehäuse
- GW
- Gehäusetrennwand
- H
- Raum
- K
- Kammer
- S
- Spannungsquelle
- SK
- Schweißkopf
- T
- Träger
- V, V1, V2
- Verstellrichtung
1. Verstelleinrichtung, insbesondere in der Form eines Aktors, mit
- einer Kammer (K), in der ein von mindestens einer Wandung (4) berandeter Raum (H)
vorgesehen ist,
- einem Verstellelement (1), das entlang der mindestens einen Wandung (4) derart translatorisch
innerhalb der Kammer (K) verstellbar ist, dass sich bei der Verstellung des Verstellelements
(1) der von dem Verstellelement (1) und der Wandung (4) der Kammer (K) begrenzte Raum
(H) verändert, und
- einem Bremselement (5), das an dem Verstellelement (1) angeordnet und das dazu ausgebildet
und vorgesehen ist, einer Verstellung des Verstellelements (1) in wenigstens einer
ersten Verstellrichtung (V, V1) entgegenzuwirken,
wobei durch das Bremselement (5) ein Austritt von in dem Raum (H) befindlichem und
durch die Verstellung des Verstellelements (1) in die erste Verstellrichtung (V, V
1) komprimierten Fluid über einen Bereich zwischen dem Verstellelement (1) und der
mindestens einen Wandung (4) gehemmt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Bremselement (5) mindestens einen verlagerbaren Bremsabschnitt (5.1) aufweist,
der bei einer Verstellung des Verstellelements (1) in die erste Verstellrichtung (V,
V
1) durch hierbei komprimiertes Fluid in Richtung der Wandung (4) gedrückt wird.
2. Verstelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsabschnitt (5.1) eine Fläche aufweist, die zumindest abschnittsweise schräg
zu der ersten Verstellrichtung (V, V1) in Richtung auf die Wandung (4) verläuft, so dass durch die Verstellung des Verstellelements
(1) in die erste Verstellrichtung (V, V1) komprimiertes Fluid eine Druckkraft (F) auf den Bremsabschnitt (5.1) bewirkt, die
eine Richtungskomponente auf die Wandung (4) zu aufweist.
3. Verstelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (A) mit dem Verstellelement (1) und dem Bremsabschnitt (5.1)
so ausgebildet ist, dass bei einer Verstellung des Verstellelements (1) in eine zu
der ersten Verstellrichtung (V, V1) entgegensetzte zweite Verstellrichtung (V2) der Bremsabschnitt (5.1) von der Wandung (4) weg gedrückt wird.
4. Verstelleinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsabschnitt (5.1) derart ausgebildet ist, dass er bei der Verstellung des
Verstellelements (1) in die zweite Verstellrichtung (V2) durch einen sich in dem hierdurch vergrößernden Raum (H) erzeugten Unterdruck von
der Wandung (4) weg verlagert wird.
5. Verstelleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung (4) so ausgebildet ist, dass eine durch den Bremsabschnitt (5.1) erzielte
Bremswirkung des Bremselements (5), bei gleichbleibender Lage des Bremsabschnitts
(5.1) relativ zu dem Verstellelement (1), entlang eines Verstellweges des Verstellelements
(1) in die erste Verstellrichtung (V, V1) unterschiedlich ist.
6. Verstelleinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung (4) mindestens zwei axial entlang der ersten Verstellrichtung (V, V1) versetzte, unterschiedliche Bereiche (4.1, 4.2) aufweist, an denen der an dem Verstellelement
(1) angeordnete Bremsabschnitt (5.1) bei einer Verstellung des Verstellelements (1)
entlanggeführt wird, und die mindestens zwei Bereiche (4.1, 4.2) so ausgebildet sind,
dass bei gleichbleibender Lage des Bremsabschnitts (5.1) relativ zu dem Verstellelement
(1) ein Abstand des Bremsabschnitts (5.1) von der Wandung (4) in den beiden Bereichen
(4.1, 4.2) unterschiedlich ist.
7. Verstelleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich, über den ein Austritt von Fluid durch das Bremselement (5) gehemmt ist,
ein Strömungsbereich ist, durch den hindurch bei einer Verstellung des Verstellelements
(1) in eine zu der ersten Verstellrichtung (V, V1) entgegengesetzten zweiten Verstellrichtung (V2) Fluid in den Raum (H) strömen kann.
8. Verstelleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremselement (5) derart ausgebildet ist, dass es zumindest bei Verstellung in
die erste Verstellrichtung (V, V1) vollständig umlaufend an der Wandung (4) anliegt und/oder zum Anliegen kommt und
auf diese Weise einen Austritt von Fluid aus dem Raum (H) in dem Bereich zwischen
dem Verstellelement (1) und der mindestens einen Wandung (4) verhindert.
9. Verstelleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremselement (5) derart ausgebildet ist, dass es im unbewegten Zustand der Verstelleinrichtung
und bei nicht im Raum (H) komprimierter Luft vollständig umlaufend an der Wandung
(4) und im Wesentlichen ohne Druck anliegt.
10. Verstelleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (A) mindestens einen weiteren Bereich aufweist, über den
bei einer Verstellung des Verstellelements (1) in die erste Verstellrichtung (V, V1) von dem Verstellelement (1) komprimiertes Fluid aus dem Raum (H) entweichen kann.
11. Verstelleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsabschnitt (5.1) zumindest bereichsweise, vorzugsweise vollständig aus einem
flexiblen oder elastischen Material hergestellt ist.
12. Verstelleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsabschnitt (5.1) oder das Bremselement (5) vollständig umlaufend ausgebildet
ist, ringförmig ausgebildet ist, der Bremsabschnitt (5.1) nach Art einer Dichtlippe
ausgebildet ist, und/oder das Bremselement (5) als V-Ring-Dichtung ausgebildet ist.
13. Verstelleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (A) einen elektromechanischen Antrieb (1, 2) zur Verstellung
des Verstellelements (1) aufweist.
14. Verstelleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (A) zur Verlagerung eines mit dem Verstellelement (1) gekoppelten
Bauteils (SK), insbesondere eines Schweißkopfes ausgebildet und vorgesehen ist.
15. Schweißmodul mit einem in einem Gehäuse (G) translatorisch verstellbar gelagertem
Schweißkopf (SK) und einer Verstelleinrichtung zur Verlagerung des Schweißkopfes (SK)
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14.