[0001] Die Erfindung betrifft eine Mehrstellentextilmaschine, insbesondere eine Doppeldrahtzwirn-
oder Kabliermaschine, die eine oder mehrere Doppelspindeleinheiten umfasst, die jeweils
ein Gestell aufweisen, welches die Arbeits- und Transportelemente trägt und wobei
die Rückseiten der beiden Arbeitsstellen der Doppelspindeleinheit einander zugewandt
sind.
[0002] Bei konventionellen Maschinen der im Titel genannten Art, die bis heute zu nahezu
100 % im Einsatz sind, handelt es sich durchweg um Violstellenmaschinen. Eine Arbeitsstelle
ist neben der anderen angeordnet, der Antrieb der Fadenlieferwerke und Aufwickeleinrichtungen
erfolgt über durchgehende, längs durch die Maschine laufende Wellen, die von zentralen
stirnseitig angeordneten Elektromotoren zentral angetrieben werden.
[0003] Die Spindeln werden in der Regel durch Riemen oder Bänder angetrieben oder bei Maschinen
neuerer Bauart auch durch unter oder neben den Spindeln sitzende Einzelmotoren in
Drehung versetzt. In beiden Fällen erfolgt der Antrieb beziehungsweise die Einspeisung
und Steuerung zentral und kollektiv für alle Spindeln gleich.
[0004] Die Maschinengestelle sind in der heute üblichen Bauweise in doppelseitigen Sektionen
ausgeführt, die jeweils cirka 8 bis 16 Spindeln beinhalten und voll funktionsfähig
ausgebaut zum Kunden versandt worden. Dort werden sie mit einer zentralen Steuer-
und Antriebseinheit zu kompletten Maschinen mit bis zu zirka 40 Meter Länge, mit nicht
selten mehr als 200 Arbeitsstellen, zusammengefügt. Durch diese Konzepte und die hohe
Anzahl von zentral versorgten Spindeln konnte erreicht werden, dass sich die gesamten
Herstell-, Transport- und Montagekosten sehr günstig auf die einzelnen Arbeitsstellen
umlegen lassen. Dies stellt somit eine insgesamt sehr kostengünstige Lösung dar.
[0005] Maschinen solcher Bauart sind jedoch nur für die rationelle Herstellung von Massenware
geeignet. Die für kleinere Partien notwendige Flexibilität ist hingegen nicht gewährleistet.
Nur mit hohem Umrüstungsaufwand oder mit teilausgelasteten Maschinen, also relativ
teuer, lassen sich Aufgaben, die hohe Flexibilität erfordern, erledigen.
[0006] Ein weiterer Nachteil von zentral angetriebenen Maschinen ist darin zu sehen, dass
der Maschinennutzeffekt bei Maschinenstörungen drastisch sinkt, weil beim Maschinenstillstand
sofort eine Vielzahl von Spindeln betroffen ist. Jede Maschinenstörung wird somit
zum relativ teuren Ereignis. Beispielhaft für eine Doppeldrahtmaschine, die die genannten
Eigenschaften aufweist, wird auf die
DE 29 25 668 A1 verwiesen. Dort ist jedes so genannte Feld, welches aus einer Vielzahl von Arbeitsstellen
besteht, zwischen senkrechten Maschinenständern angeordnet und bildet eine Sektion.
[0007] Ausgehend davon gab es schon immer die Forderung nach flexibleren Maschinen. Dies
ist jedoch in der Regel an den vergleichsweise höheren Kosten für die Herstellung
der Maschinen gescheitert.
[0008] Eine Möglichkeit, mehr Flexibilität zu erreichen wird zum Beispiel in der
EP 1 737 775 A1 offenbart. Die dort beschriebene Lösung weist noch grundsätzlich den Aufbau einer
konventionellen Vielstellenmaschine auf, jedoch sind den einzelnen Spindeln /Arbeitsstellen
nun statt zentraler Antriebe Einzelantriebe und Einzelsteuerungen zugeordnet. Es wird
somit erreicht, dass jede Arbeitsstelle quasi autark betrieben werden kann. Nachteilig
bleibt bei dieser Lösung aber eindeutig die Beibehaltung des zentralen Maschinenaufbaus.
Das heißt, für den Anwender ergibt sich trotz höherer Kosten hinsichtlich der verfügbaren
Spindelanzahl nur eine eingeschränkte Flexibilität. Lösungsvorschläge zum Spulenabtransport
oder zur Wärmeabsaugung bleiben in der
EP 1 737 775 A1 völlig offen.
[0009] Ein weiterer Schritt in Richtung unbegrenzter Flexibilität wird durch die
EP 1 357 208 A1 dokumentiert. Hier wird eine autarke Einzelarbeitsstello einer Doppcldrahtzwirnmaschine
mit Präzisionsauflauf beschrieben. Mehrere Einheiten hiervon können zwar noch zu einer
Art Vielstellenmaschine gefügt werden, dennoch ist jede Position völlig autark und
wird separat von den anderen betrieben. Auch hier fehlt jede Möglichkeit, die fertigen
Spulen über eine entsprechende Transporteinrichtung zu ernten. Dargestellt und beschrieben
ist hier nur eine einseitige Maschine, bei der aber eine beliebige Anordnung der Einzelspindeleinheiten
inklusive auch einer völlig getrennten Aufstellung offen gelassen ist.
[0010] Um die hohen Kosten für die in Textilbetrieben obligatorische Klimatisierung senken
zu können, werden konventionelle Maschinen des Weiteren häufig so gestaltet, dass
das Maschinengestell zur Maschinenmitte hin ein Kanalsystem bildet, über das Warmluft
abgesaugt werden kann, bevor der Raum belastet wird. Eine solche Möglichkeit ist bei
dem Lösungsansatz gemäß der
EP 1 357 208 A1 weder vorgesehen, noch konstruktiv denkbar. Ein für jede Position eigenständiges,
selbständig stehendes Maschinengestell führt zwangsläufig zu höheren Herstellkosten.
Die Standfestigkeit der Elinzelspindeleinheit wird durch deren Grundfläche limitiert.
Es ist also notwendig, zusätzliche Maßnahmen zur Erhöhung der Standfestigkeit zu ergreifen,
wobei die genannte Schrift lehrt, die Einzelspindeleinheiten untereinander zu verbinden.
[0011] Durch das
EP 0 384 092 B1 ist es des Weiteren bekannt, anstelle einzelner Spindeln Doppelspindeleinheiten herzustellen.
Diese Doppelspindeleinheiten haben den Vorteil größerer Standfestigkeit und enthalten
ein Abtransportsystem für die zu handhabenden Spulen. Die beschriebenen Doppelspindeleinheiten
sitzen in einem Grundrahmen, der sechs zueinander beabstandete vertikale Streben aufweist,
die ihrerseits oben und unten durch Querträger miteinander verbunden sind. An diesem
komplexen, aus mehreren räumlich angeordneten Rahmen gebildeten Gestell sind dann
die Arbeitselemente der beiden Arbeitsstellen befestigt. Die aufwendige Gestellkonstruktion
lässt, wie bei konventionellen Mehrstellentextilmaschinen, nur eine außerordentlich
begrenzte Variation der Dimensionen der Arbeitselemente zu.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine hohe Flexibilität gewährleistende
Mehrstellentextilmaschine vorzuschlagen, die einfach aufgebaut ist.
[0012] Die Erfindung geht aus von einer Mehrstellentextilmaschine, die eine oder mehrere
Doppelspindeleinheiten umfasst, die jeweils ein Gestell aufweisen, welches die Arbeits-
und Transportelemente trägt und wobei die Rückseiten der beiden Arbeitsstellen der
Doppelspindeleinheit einander zugewandt sind. Erfindungsgemäß besitzt die jeweilige
Doppelspindeleinheit einen mittig angeordneten Träger. Der Träger weist eine sich
von einer zur anderen Arbeitsstelle der Doppelspindeleinnheit erstreckende Quertraverse
auf, die sich mittels justierbarer Füße aul dem Untergrund abstützt. Der Träger besitzt
des Weiteren ein zentral angeordnetes Hohlprofil, das sich vertikal von der Quertraverse
aus erstreckt und zur Aufnahme einer Spulenabtransporteinrichtung sowie der Befestigung
eines Spulmoduls ausgebildet ist.
[0013] Der mittig angeordnete Träger, der die Tragkonstruktion für beide gegenüberliegende
Arbeitsstellen bildet, ist einfach aufgebaut und gestattet die Befestigung von Bauteilen
und Baugruppen der beiden Arbeitsstellen, für die es hinsichtlich ihrer Dimensionierung
nahezu keine Einschränkungen gibt. Der Aufbau und die Verwendung eines Hohlprofils
ergibt trotz angepasster Tragfähigkeit ein geringes Gewicht der Konstruktion. Für
verschieden dimensionierte Arbeitsstellen ist dieselbe Tragkonstruktion verwendbar.
Hieraus ergibt sich eine minimale Bauteilvariation bezichungsweise eine Kosteneinsparung
durch Mehrfachnutzung bestimmter Bauteile. Gegenüber Einzelspulstellen entfällt die
Kopplung gegenüberliegender Arbeitseinheiten. Durch die spezielle Gestaltung des Hohlprofils
dient es gleichzeitig zur Aufnahme einer Spulentransporteinrichtung, die insbesondere
bei der Herstellung relativ schwerer Zwirnspulen das Bedienungspersonal entlastet
und ohne erheblichen Zusatzaufwand installiert werden kann.
[0014] Die Erfindung ist durch die Ansprüche 2 bis 11 vorteilhaft weitergebildet.
[0015] Wie im Anspruch 2 beschrieben, weist die Quertraverse in vorteilhafter Ausführungsform,
wenigstens eine Öffnung auf, an die eine Absaugeinrichtung anschließbar ist.
Das heißt, durch die Ausbildung des vertikalen Teiles des Trägers als Hohlprofil mit
wenigstens einer Öffnung ergibt sich auf einfache Weise die Möglichkeit, die Mehrstellentextilmaschine
bei Bedarf mit einer Absaugeinrichtung auszustatten. Mit einer solchen Absaugeinrichtung
kann die bei der Produktion im Bereich der Arbeitsstellen entstehende Warmluft problemlos
abgesaugt werden, was sich im betreffenden Arbeitssaal des Kunden bezüglich der Klimatisierung
des Raumes positiv auswirkt.
[0016] Die Ausbildung der Spuleinrichtung als Spulmodul gemäß Anspruch 3 besitzt den Vorteil
einer schnellen Montage inklusive Austausch des Spulmoduls durch ein alternatives
Spulmodul, welches eine andere Wicklungsart oder auch eine andere Dimension der Auflaufspule
erzeugen kann. Dies erhöht demzufolge die ohnehin vorhandene Flexibilität der Mehrstellentextilmaschine.
[0017] Die im Anspruch 4 beschriebene vorteilhafte Ausführungsform des Gehäuses eines Spulmoduls
hat den Vorteil, dass durch die fluchtende Anordnung von im Hohlprofil und im Spindelmodul
eingearbeiteten Luftdurchtrittsöffnungen eine effektive Wärmeabsaugung gewährleistet
werden kann.
Das heißt, durch das Hohlprofil hindurch kann auf einfache Weise wirkungsvoll der
Ort der Wärmeentstehung entschärft werden.
[0018] Das Vorsehen einer eigenen Steuerungseinrichtung für jede Arbeitsstelle gewährleistet
einen weiteren Anstieg der Flexibilität in Richtung zu einer völligen autonomen Arbeitsstelle.
[0019] Eine besonders einfache Lösung stellt die Integration der Steuerungseinheit in das
Spulmodul (Anspruch 6) dar. Zum Beispiel entfällt die Notwendigkeit einer Datenübertragung
in das Spulmodul. Vorzugweise verfügt die Steuereinheit dabei über eine Bedienungseinheit
(Anspruch 7), die ein schnelles und einfaches Eingehen oder Ändern von zum Beispiel
Zwirnparametern oder Arbeitsprogrammen ermöglicht.
[0020] Obwohl die erfindungsgemäße Mehrstellentextilmaschine aus einzelnen Doppel spindeleinheiten
besteht, ist es selbstverständlich möglich, über eine Schnittstelle mit einer zentralen
Steuerungseinheit zu kommunizieren (Anspruch 8).
Die zentrale Steuerungseinheit kann über diese Schnittstelle spindelbozogene Daten
wie Sollwert und Arbeitsprogramme übertragen. Die Einstellung durch die Bedienungsperson
erfolgt hier an zentraler Stelle.
[0021] Durch separate Antriebe der Arbeitselemente der jeweiligen Doppelspindeleinheiten
wird die Abkopplung von anderen Arbeitsstellen unterstützt (Anspruch 9).
[0022] Besitzen die Doppelspindeleinheiten, wie im Anspruch 10 beschrieben, jeweils separat
betreibbare Transportmodule, die einen Transportabschnitt der Spulenabtransporteinrichtung
bilden, können die Grenzen für unterschiedliche Transportrichtungen für die erzeugten
Auflaufspulen beliebig verändert werden.
Bei einer mehreren Doppelspindeleinheiten gemeinsamen Spulenabtransporteinrichtung
(Anspruch 11) sind zwar die Grenzen für die Transportrichtung festgelegt, allerdings
ist eine gemeinsame Transporteinrichtung weniger aufwendig. Durch Änderung der Transportrichtung
besteht aber auch hier die Möglichkeit, mehrere Transportvarianten zu realisieren
und so eine zusätzliche Sortierfunktion zu implementieren.
[0023] Soweit zentrale Versorgungselemente für Energie oder auch die Ansteuerung der Doppelspindeleinheiten
vorhanden sind, sollten diese elastische Eigenschaften aufweisen, wodurch eine Schwingungsübertragung
zwischen den Doppelspindeleinheiten weitgehend unterdrückt wird.
Auch sind, wie im Anspruch 12 dargelegt, separate Verbindungselemente zwischen den
Doppelspindeleinheiten denkbar, die dann aber auch elastische Eigenschaften aufweisen
sollten.
[0024] Es ist ohne weiteres erkennbar, dass bei einer Dimensionierung von Arbeitselementen
oder Modulen, die über ein bestimmtes Maß hinausgehen, dieser Tatsache allein dadurch
Rechnung getragen werden kann, dass die benachbarten Doppelspindeleinheiten zueinander
beabstandet werden. Grundsätzlich ist es immer möglich, auch Doppelspindeleinheiten
auszutauschen, die Anzahl von Doppelspindeleinheiten, die die Mehrstellentextilmaschine
bilden, zu verändern beziehungsweise den räumlichen Gegebenheiten anzupassen.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert werden.
Es zeigt:
- Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Doppelspindeleinheit,
- Figur 2 einen Träger einer erfindungsgemäßen Doppelspindeleinheit in perspektivischer
Ansicht,
- Figur 3 ein Spulmodul in perspektivischer Ansicht,
- Figur 4 eine erfindungsgemäße Doppelspindeleinheit, teilmontiert,
- Figur 5 das Gehäuse einer Spindeleinheit,
- Figur 6 eine perspektivische Ansicht einer Mehrstellentextilmaschine und
- Figur 7 eine weitere perspektivische Ansicht einer Mehrstellentextilmaschine.
[0026] Die in Figur 1 dargestellte Doppelspindeleinheit 1 besitzt einen Träger 2, der mittig
angeordnet ist und alle Arbeitselemente der mit ihren Rückseiten einander zugewandten
Arbeitsstellen 1', 1" sowie ein Transportmodul 17 enthält. Bei den beiden Arbeitsstellen
1' und 1" handelt es sich im Ausführungsbeispiel um Doppeldrahtzwirneinrichtungen.
[0027] Der in Figur 2 näher dargestellte Träger 2 besitzt eine Quertraverse 20, die sich
über justierbare Füße 26 auf dem Untergrund abstützt. Zur weiteren Stabilisierung,
insbesondere wenn eine solche Doppelspindeleinheit alleine steht, sollten vier Füße
26 verwendet werden oder die Füße größere Standflächen aufweisen. In jedem Fall ist
eine Dimensionierung so vorzuschen, dass eine ausreichende Standfestigkeit der Doppelspindeleinheit
gewährleistet ist.
Von der Quertraverse 20 erstreckt sich vertikal ein Hohlprofil 21, das an seinem oberen
Ende Montagewangen 24 für Spulmodule 3 sowie eine Aufnahme 25 für ein Transportmodul
17 besitzt.
Die Öffnungen 22 in der Quertraverse 20 dienen der Aufnahme von Einzelantrieben des
Spindelmoduls 4.
[0028] Des Weiteren kann das Hohlprofil 21 mit einer nicht dargestellten Öffnung versehen
sein, die mit einer entsprechenden Öffnung in der Quertraverse 20 fluchtet. Durch
eine solche Ausbildung wird der Anschluss einer Absaugeinrichtung für den Abtransport
beim Zwirnen entstehender Wärme möglich. Um die erwärmte Luft möglichst nahe am Entstehungsort
absaugen zu können, kann das Hohlprofil 21 außerdem Kühlungsüffnungen 23 aufweisen,
die mit Öffnungen 23' in einer Montageplatte 27 sowie Öffnungen 23" im Gehäuse 18
eines Spindelmoduls 4 fluchten.
[0029] In Figur 1 ist von der Arbeitsstelle 1' das Spindelmodul 4 mit Ablaufspule 5, Spulentopf
6 und Ballonfaden 7 sowie das umgebende Gehäuse 18 dargestellt. Das Gehäuse 18 ist
über eine Montageplatte 27 (Figur 4) mit dem Hohlprofil 21 verbunden. Das Gehäuse
18 weist frontseitig eine Frontplatte 18', ein üblicherweise transparentes, klappbares
Deckelteil 18" und eine Abdeckung 18"' auf (Figur 5). Das darüber angeordnete Spulmodul
3, welches in Figur 3 näher dargestellt ist, besitzt Fadenführungs- und Transportorgane
8, einen Friktionsantrieb 10 sowie einen Fadenführer 11. Die Auflaufspule 12 ist über
Spulenteller 14 in einem schwenkbaren Spulenrahmen 13 gelagert, der seinerseits über
ein Lager 15' in Lagerwangen 15 des Spulmoduls 3 gehalten ist.
[0030] In der Spulbox 16 des Spulmoduls 3 ist eine Steuerungseinheit 9 angeordnet, die Bedienelemente
9' besitzt. Am Spulenrahmen 13 ist jeweils ein Rahmendämpfer 19 angelenkt, der für
einen gleichmäßigen Anpressdruck und gleichzeitig für eine Dämpfung der Schwingbewegung
beim Spulen sorgt. Das Transportmodul 17 ist für den Abtransport der fertigen Auflaufspulen
nach deren Wechsel vorgesehen. Dieses Transportmodul 17 bildet einen Transportabschnitt
mit einem transportmoduleigenen Transportband 31 oder einem mehrere Doppelspindeleinheiten
1 umfassenden Transportband 33 (Figur 7). Ob ein doppelspindelbezogenes Transportband
31 oder ein mehrere Doppelspindeleinheiten umfassendes Transportband 33 verwendet
wird, hängt von der gewünschten Flexibilität des Abtransports der Auflaufspulen 12
ab. Während bei Einzeltransportabschnitten mit Transportbändern 31 gemäß Figur 6 eine
höhere Flexibilität gegeben ist, ist bei einem längeren Transportband 33 der für den
Abtransport erforderliche Bauaufwand reduziert. Allerdings liegen in letzterem Fall
die Möglichkeiten für die Variation der Grenzen zwischen unterschiedlichen Transportrichtungen
für die Auflaufspulen 12 fest.
[0031] Bei der in Figur 7 gezeigten Maschine ist noch eine Entsorgungsstation 34 mit einer
Abnahmeposition dargestellt, zu der die fertig gestellten Auflaufspulen 12 transportiert
werden, um von dort zum Beispiel mittels eines Lifts an einen Hängeförderer oder an
eine Palette übergeben werden zu können.
[0032] Wie in den Figuren 6 und 7 zu sehen ist, ist die Anordnung von Doppelspindeleinheiten
1 beidseitig durch Abschlussplatten begrenzt, die dann mit entsprechenden gemeinsamen
Einrichtungen 32 oder 34 korrespondieren.
[0033] Bei den in Figur 6 und 7 dargestellten Maschinen ist eine zentrale Steuereinrichtung
32 dargestellt, die zum Beispiel eine zentrale Energieversorgung oder auch gegebenenfalls
eine Steuereinrichtung enthält, mit der die arbeitsstelleneigenen Steuerungseinheiten
9 angesprochen werden können. So sind beispielsweise für alle Arbeitsstellen 1', 1"
oder für Gruppen dieser Arbeitsstellen entsprechende Vorgaben in der zentralen Steuereinrichtung
32 einstellbar.
[0034] Die Spulmodule 3 sind als Ganzes an den Montagewangen 24 des Trägers 2 angebracht
und können leicht ausgetauscht werden. Das betrifft nicht nur den Austausch bei einem
Defekt, sondern auch den Austausch gegen ein anderes Spulmodul, mit dem Spulen anderer
Dimensionen oder mit einem anderen Wickelverfahren oder einem stark abweichenden Fadenmaterial
ersetzt werden können.
[0035] Scharnierartige Halterungen 24' gestatten nach dem Lösen von nicht dargestellten
oberen Schraubverbindungen mit dem Spulmodul 3 das Verschwenken des Spulmoduls nach
unten in den Bereich des Gehäuses 18 des Spindelmoduls 4, wodurch das Transportvolumen
der Doppelspindeleinheit 1 erheblich reduziert werden kann.
[0036] Wie aus den Figuren 5 und 7 zu erkennen ist, ist noch ein Versorgungskanal 29 vorhanden,
in dem beispielsweise entsprechende Versorgungsleitungen verlegt sind. Bei einer flexiblen
Gestaltung dieses Versorgungskanals wird effektiv verhindert, dass sich Schwingbewegungen
von einer Arbeitsstelle zur anderen Arbeitsstelle übertragen. Außerdem kann die Länge
des jeweiligen Versorgungskanals 29 der flexiblen Maschinenlänge angepasst werden.
Von diesem Versorgungskanal ausgehende Versorgungsleitungen werden beispielsweise
durch das Hohlprofil nach oben geführt und münden über eine Versorgungsöffnung 28
in das Spulmodul mit der Steuerungseinheit 9.
Hier nicht dargestellt, aber selbstverständlich ebenfalls im Rahmen der Erfindung
möglich, ist die Anordnung von Distanzstücken zwischen den einzelnen Doppelspindeleinheiten
1. Die Abmessungen dieser Distanzstücke hängen gegebenenfalls davon ab, welche Dimension
die entsprechenden Arbeitselemente der Spindeln haben. So ist es durchaus möglich,
die Ausdehnung der Arbeitselemente bei gegebener Konstruktion zu erhöhen, was durch
den erfindungsgemäß mittig angeordneten Träger 2 ohne weiteres möglich ist. Dies ergibt
insgesamt eine erhebliche Verbesserung der Flexibilität hinsichtlich der Konfiguration
einer Maschine.
1. Mehrstellentextilmaschine, insbesondere Doppeldrahtzwirn - oder Kabliermaschine, die
eine oder mehrere Doppelspindeleinheiten umfasst, die jeweils ein Gestell aufweisen,
welches die Arbeits- und Transportelemente trägt und wobei die Rückseiten der beiden
Arbeitsstellen der Doppelspindeleinheit einander zugewandt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die jeweilige Doppelspindeleinheit (1) einen mittig angeordneten Träger (2) besitzt,
dass der Träger (2) eine sich von einer zur anderen Arbeitsstelle der Doppelspindeleinheit
(1) erstreckende Quertraverse (20) aufweist, die sich mittels justierbarer Füße (26)
auf dem Untergrund abstützt,
dass der Träger (2) des Weiteren ein zentral angeordnetes Hohlprofil (21) besitzt, das
sich vertikal von der Quertraverse (20) aus erstreckt und
dass das Hohlprofil (21) mindestens zur Aufnahme einer Sputenabtransporteinrichtung (31,
33) sowie der Befestigung einer Spuleinrichtung (3) ausgebildet ist.
2. Mehrstellentextilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Quertraverse (20) wenigstens eine Öffnung aufweist, an die eine Absaugeinrichtung
anschließbar ist.
3. Mehrstellentextilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spuleinrichtung (3) als Spulmodul ausgebildet ist.
4. Mehrstellentextilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an das Hohlprofil (21) das Gehäuse (18) eines Spindelmoduls (4) angeschlossen ist
und dass das Gehäuse (18) und das Hohlprofil (21) zueinander fluchtende Luftdurchtrittsöffnungen
(23, 23', 23") besitzen.
5. Mehrstellentextilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Doppelspindeleinheit (1) eine Steuerungseinheit (9) besitzt.
6. Mehrstellentextilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (9) in, das Spulmodul (3) integriert ist.
7. Mehrstellentextilmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (9) eine Bedienungseinheit (9') besitzt.
8. Mehrstellentextilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (9) eine Schnittstelle zur Kommunikation mit einer zentralen
Steuerungseinheit (32) aufweist.
9. Mehrstellentextilmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitselemente der jeweiligen Doppelspindeleinheiten (1) separate Antriebe aufweisen
und die Doppelspindeleinheiten (1) mittels der zugehörigen Steuereinrichtung (9) autonom
betreibbar sind.
10. Mehrstellentextilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelspindeleinheiten (1) jeweils ein separat betreibbares Transportmodul (17)
besitzen, das einen Transportabschnitt der Spulenabtransporteinrichtung (31) bildet.
11. Mehrstellentextilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Doppelspindeleinheiten (1) mit einer gemeinsamen Spulenabtransporteinrichtung
(33) versehen sind, wobei die bezüglich des dadurch gebildeten Transportabschnitts
endseitigen Doppelspindeleinheiten mit den erforderlichen Umlenkeinrichtungen für
ein Endloszugmittel (33) versehen sind.
12. Mehrstellentextilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelspindeleinheiten (1) überbrückende separate oder durchgehende Verbindungselemente
(29) elastische Eigenschaften zur Unterdrückung einer Schwingungsübertragung aufweisen.