[0001] Die Erfindung betrifft einen Freikolbenmotor mit mindestens einem Zylinder, in dem
mindestens ein Kolben verschiebbar geführt ist, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Aus der
DE-A-1 451 662 ist ein gattungsgemäßer Freikolbenmotor bekannt. Dieser weist einen Zylinder auf,
in dem ein Kolben verschiebbar gehalten ist. Innerhalb des Zylinders ist ein Verdichtungsraum
zum Vorverdichten eines Arbeitsgases vorgesehen. Außerdem bildet der Zylinder einen
Brennraum, in dem das Arbeitsgas bzw. dessen brennbare Bestandteile verbrannt werden.
Der Kolben ist dabei als Stufenkolben ausgebildet, so dass der Brennraum eine von
der idealen zylindrischen Gestalt abweichende Form aufweist. Diese zerklüftete Brennraumform
wirkt sich nachteilig auf die Verbrennungsdynamik aus, was insbesondere im Bereich
der Nennleistung zu einer unvollständigen Verbrennung der brennbaren Anteile im Arbeitsgas
führt. Dieser Nachteil hat den kommerziellen Einsatz dieses bekannten Freikolbenmotors
verhindert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Freikolbenmotor der eingangs genannten
Art zu schaffen, der sich durch einen einfachen Aufbau mit wenigen beweglichen Teilen
und einen hohen Gesamtwirkungsgrad auszeichnet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Der Freikolbenmotor gemäß Anspruch 1 weist mindestens einen Zylinder auf, in dem
mindestens ein Kolben verschiebbar geführt ist. Die Ausbildung des Motors als Freikolbenmotor
hat den Vorteil, dass am Kolben kein Pleuel angreift, um die Kolbenbewegung in eine
Drehbewegung der Kolbenwelle umzuformen. Ein derartiges Pleuel verursacht insbesondere
Reibungsverluste im Pleuellager. Zusätzlich übt das Pleuel aufgrund seiner Schrägstellung
auf den Kolben eine radial wirkende Kraft aus, die den Kolben gegen die Zylinderwand
drückt. Diese Kraft führt nach dem Coulombschen Reibungsgesetz zu einer Reibungskraft,
die der Kolbenbewegung entgegenwirkt und damit dem Kolben Bewegungsenergie entnimmt.
Beim Freikolbenmotor tritt dieser Verlust praktisch nicht auf, da der Kolben höchstens
mit seinem eigenen Gewicht an der Zylinderwand anliegt, so dass die Reibungskräfte
äußerst gering sind. Insbesondere bei vertikaler Bewegungsrichtung des Kolbens ist
selbst die Gewichtskraft des Kolbens unschädlich, so dass der Kolben praktisch reibungsfrei
im Zylinder bewegbar ist. Dies führt zu einem hohen mechanischen Wirkungsgrad des
Motors. Damit der Freikolbenmotor ohne Pleuel und Kurbelwelle funktionstüchtig ist,
muss er neben dem bei üblichen Verbrennungsmotoren bekannten Brennraum noch einen
Verdichtungsraum aufweisen. In diesem Verdichtungsraum wird das Arbeitsgas verdichtet,
ehe es in den Brennraum überführt wird. Im Brennraum selbst wird das Arbeitsgas verbrannt,
damit es durch die damit verbundene Expansion mechanische Arbeit am Kolben verrichten
kann.
[0006] Bei der Betrachtung des gesamten Wirkungsgrades eines Motors ist nicht nur der mechanische
Wirkungsgrad zu betrachten, es ist vielmehr auch der chemische und thermische Wirkungsgrad
zu berücksichtigen. Der chemische Wirkungsgrad drückt aus, wie viel der eingebrachten
chemischen Energie tatsächlich in Wärme umgesetzt wird. Insbesondere bei unvollständiger
Verbrennung des Arbeitsgases ergibt sich ein nicht zufrieden stellender Wirkungsgrad.
Der thermische Wirkungsgrad berücksichtigt Wärmeverluste innerhalb des Motors durch
Konvektion und Wärmestrahlung nach außen. Durch diese Prozesse wird dem Arbeitsgas
thermische Energie entzogen, die anschließend nicht mehr durch Expansion Arbeit am
Kolben verrichten kann. Um sowohl den chemischen Wirkungsgrad als auch den thermischen
Wirkungsgrad möglichst hoch zu halten, ist ein kompakter Brennraum wünschenswert.
Dieser wird erfindungsgemäß dadurch realisiert, dass der Brennraum und der Verdichtungsraum
die gleiche Außenkontur aufweisen. Dabei bildet der Kolben die Grenze zwischen dem
Verdichtungsraum und dem Brennraum und teilt diese beiden Räume voneinander ab. Im
Bewegungsbereich des Kolbens ist der Zylinder demnach translationssymmetrisch geformt,
was zu einem geometrisch kompakten und insbesondere nicht zerklüfteten Brennraum führt.
Diese günstige Brennraumform führt zu einer nahezu vollständigen Verbrennung des Arbeitsgases.
Außerdem ergibt sich auf diese Weise ein sehr günstiges Verhältnis zwischen der Brennraumoberfläche
und dem Brennraumvolumen, so dass thermische Verluste durch Wärmeleitung und Strahlung
durch die Zylinderwand gering bleiben. Dies führt damit zu einem sehr günstigen thermischen
Wirkungsgrad des Freikolbenmotors. Zur Durchführung des erforderlichen Ladungswechsels
zwischen dem Verdichtungsraum und dem Brennraum sind beide durch mindestens einen
Überströmkanal miteinander verbindbar. Damit kann das verdichtete Arbeitsgas vom Verdichtungsraum
in den Brennraum strömen. Der Kolben verhindert dabei einen unkontrollierten Gasaustausch
zwischen dem Verdichtungsraum und dem Brennraum. Insbesondere ist der Überströmkanal
derart ausgebildet, dass er den Verdichtungsraum mit dem Brennraum nur zu bestimmten
Zeitabschnitten eines Bewegungszykluses des Kolbens verbindet.
[0007] Grundsätzlich könnte der Überstromkanal beispielsweise mittels Ventilen gesteuert
werden. Allerdings erfordert die synchron zur Kolbenbewegung arbeitende Ventilsteuerung
doch einen erheblichen Aufwand. Einfacher ist es, wenn der Überströmkanal gemäß Anspruch
2 ausschließlich vom Kolben verschließbar ist. Damit erfordert das Verschließen und
Öffnen des Überströmkanals keine zusätzlichen beweglichen Bauteile, was den baulichen
Aufwand des Freikolbenmotors insgesamt reduziert. Außerdem wird auf diese Weise keine
zusätzliche Energie zum Ansteuern des Überströmkanals benötigt.
[0008] Da der Freikolbenmotor weder Pleuel noch Kurbelwelle aufweist, fehlt ihm auch eine
entsprechende Schwungmasse, die mechanische Energie speichert, um das Arbeitsgas zu
verdichten. Zur Behebung dieses Umstandes ist es gemäß Anspruch 3 vorteilhaft, wenn
mindestens zwei der Kolben fest miteinander gekoppelt sind. Damit kann der eine Kolben
das Arbeitsgas im Verdichtungsraum verdichten, während der andere Kolben vom in der
Brennkammer expandierenden Arbeitsgas betätigt wird. Auf diese Weise muss keine Bewegungsenergie
gespeichert werden. Die an einem der Kolben geleistete Arbeit wird vielmehr unmittelbar
und ohne Zwischenspeicherung teilweise für die Verdichtungsarbeit am anderen Kolben
genutzt. Die feste Kopplung führt auch zu keinem zusätzlichen Reibungsverlust, was
sich wiederum positiv auf den Wirkungsgrad des Freikolbenmotors auswirkt.
[0009] Nachdem ein Verbrennungsmotor - gleichgültig welcher Bauart - grundsätzlich zur Umsetzung
chemischer Energie in eine andere, gut verwertbare Energieform eingesetzt wird, muss
auch der erfindungsgemäße Freikolbenmotor eine gezielte Energieabgabemöglichkeit aufweisen.
Ohne diese wäre der Freikolbenmotor reiner Selbstzweck und für die Praxis nutzlos.
Da der Freikolbenmotor grundsätzlich über keinerlei Pleuel und Kurbelwelle verfügt,
besitzt er keinerlei zur Drehung angetriebene Welle, wie sie von herkömmlichen Verbrennungsmotoren
bekannt ist. Andererseits wäre es nicht gerade zweckmäßig, für diesen Zweck auf den
einfachen Aufbau des Freikolbenmotors zu verzichten. Grundsätzlich könnte die Kolbenschwingung
direkt genutzt werden, wenn mit dem Freikolbenmotor beispielsweise eine Pumpe betrieben
werden soll. Diese wäre dann zweckmäßigerweise als Kolbenpumpe ausgebildet. Die damit
realisierbaren Anwendungsgebiete wären jedoch gering, da der bei weitem größte Anwendungsbereich
von Verbrennungsmotoren eine sich drehende Welle als Energieübertragungsmittel voraussetzt.
Vor diesem Hintergrund ist es gemäß Anspruch 4 vorteilhaft, wenn der mindestens eine
Kolben mit mindestens einem Lineargenerator gekoppelt ist. Der Lineargenerator weist
Spulen und gegebenenfalls Permanentmagnete auf, die gegeneinander verschoben werden.
Dabei wird in den Spulen aufgrund der sich bewegenden Magnetfelder eine elektrische
Spannung induziert, die an den Spulenenden abgegriffen werden kann. Damit setzt der
Lineargenerator die oszillatorische Kolbenbewegung unmittelbar in einen elektrischen
Wechselstrom um, der für unterschiedlichste Zwecke eingesetzt werden kann. Der Wechselstrom
kann beispielsweise für Anwendungen in Fahrzeugen dazu genutzt werden, Elektromotoren
anzutreiben. Bei Hausinstallationen kann der Wechselstrom umgerichtet werden, um sowohl
bezüglich der Frequenz und Phasenlage als auch bezüglich der Spitzenspannung in die
Netzspannung gespeist werden zu können. Damit sind beispielsweise Anwendungen des
Freikolbenmotors als Blockheizkraftwerk denkbar. Die Kupplung des Lineargenerators
mit dem Kolben erfolgt vorzugsweise durch eine starre Stange, so dass diese Kupplung
keine zusätzlichen Reibungskräfte verursacht.
[0010] Die Frequenz der vom Lineargenerator erzeugten Wechselspannung stimmt stets exakt
mit der Kolbenfrequenz überein. Damit kann die vom Lineargenerator erzeugte Wechselspannung
unmittelbar dazu herangezogen werden, die Kolbenfrequenz zu messen. Gemäß Anspruch
5 ist es vorteilhaft, wenn der Lineargenerator in steuernder Wirkverbindung mit einem
Regler steht, der die Frequenz der Kolbenbewegung beeinflusst. Ein derartiger Regler
kann beispielsweise die Kraftstoffzufuhr beeinflussen, um auf diese Weise die Frequenz
der Kolbenbewegung innerhalb eines vorgegebenen Frequenzbereichs zu halten. Insbesondere
bei großen Lastwechseln verhindert ein derartiger Regler selbsttätig das Stocken oder
Überdrehen des Freikolbenmotors. Wird statt oder zusätzlich zur Frequenz die Phase
der Kolbenbewegung geregelt, so kann ein besonders präziser Wechselstrom erzeugt werden,
der insbesondere ohne nachherige Gleichrichtung und phasengenauer Wechselrichtung
in das Netz koppelbar ist. Hierzu muss lediglich die Phasenregelung der Kolbenbewegung
netzsynchron erfolgen. Zur Anpassung an die Netzspannung kann gegebenenfalls noch
ein Transformator vorgesehen sein, der allerdings bei geeigneter Dimensionierung des
Lineargenerators entbehrlich ist.
[0011] Um den Freikolbenmotor und insbesondere den Bereich des Zylinders einfach zu gestalten,
ist es gemäß Anspruch 6 vorteilhaft, wenn das Arbeitsgas vor Einlass in den Verdichtungsraum
mindestens einen Brennstoff enthält. Die Gemischzubereitung des Arbeitsgases erfolgt
demnach außerhalb des Zylinders, vorzugsweise als Saugrohreinspritzung. Dies ergibt
einen einfachen Aufbau, und eröffnet die Möglichkeit, das Kraftstoff-Luft-Gemisch
in seiner Zusammensetzung zu regeln (λ-Regelung). Insbesondere bei kleinbauenden Freikolbenmotoren
ist dieser Aufbau vorzuziehen.
[0012] Alternativ ist es gemäß Anspruch 7 günstig, wenn im Brennraum mindestens eine Einspritzdüse
zum Einspritzen mindestens eines Kraftstoffs vorgesehen ist. Damit kann die Verdichtung
des Arbeitsgases sowohl im Verdichtungsraum als auch im Brennraum ohne Rücksicht auf
Selbstentzündungstemperaturen des Kraftstoffs optimiert werden. Insbesondere bei großbauenden
Freikolbenmotoren kann auf diese Weise der thermische Wirkungsgrad verbessert werden.
Allerdings sind auf diese Weise Mittel zum Steuern der Einspritzdüse erforderlich,
wodurch der Aufbau entsprechend komplexer wird.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Arbeitsgas gemäß Anspruch 8 beim Einspritzen
in den Brennraum aufgrund seiner Temperatur sich entzündet. Auf diese Weise ergibt
sich ein Selbstzündungsmotor, der jegliche zusätzliche Zündkerzen entbehrlich macht.
Konsequenterweise müssen in diesem Fall auch keinerlei Mittel zum zeitrichtigen Ansteuern
der Zündkerzen vorgesehen sein. Auf diese Weise vereinfacht sich der Aufbau des Freikolbenmotors
entsprechend.
[0014] Alternativ kann im Brennraum gemäß Anspruch 9 auch mindestens eine Zündkerze vorgesehen
sein, durch die das Arbeitsgas entzündet wird. Auf diese Weise ergibt sich ein Fremdzündungsmotor,
der insbesondere in jenen Fällen vorteilhaft ist, in denen die Gemischzubereitung
des Arbeitsgases außerhalb des Zylinders erfolgt.
[0015] Da der Freikolbenmotor keinerlei Pleuel am Kolben benötigt, treten auch nur vernachlässigbar
kleine Kräfte quer zur Kolbenbewegungsrichtung auf. Diese werden praktisch ausschließlich
von der Gewichtskraft des Kolbens hervorgerufen. Insbesondere bei vertikaler Ausrichtung
der Kolbenbewegung wird selbst diese Gewichtskraft neutralisiert. Aus diesem Grund
ergibt sich eine besonders geringe Reibung des Kolbens an der Zylinderinnenwand. Aus
diesem Grund kann der Kolben gemäß Anspruch 10 ohne Verlustschmierung, also im Trockenlauf
betrieben werden. Damit entfällt die Notwendigkeit, dem Kraftstoff ein entsprechendes
Öl zur Schmierung des Kolbens beizumischen, welches im Verbrennungsprozess verloren
ginge. Es ist auch nicht erforderlich, eine Druckumlaufschmierung zu installieren,
die den Wirkungsgrad des Freikolbenmotors herabsetzen würde. Ohne Schmiersystem entfallen
auch Wartungsintervalle zum Wechseln des Schmieröls. Damit reduziert sich der gesamte
Herstellungs- und Wartungsaufwand des Freikolbenmotors.
[0016] Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den
Schutzumfang zu beschränken.
[0017] Es zeigt:
- Figur 1
- eine räumliche Schnittdarstellung eines Freikolbenmotors und
- Figur 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 1.
[0018] Ein Freikolbenmotor 1 gemäß Figur 1 besteht aus zwei Zylindern 2, in denen Kolben
3 axial verschiebbar geführt sind. Die Kolben 3 sind über eine Kolbenstange 4 fest
miteinander verbunden, so dass deren Bewegungen miteinander gekoppelt sind.
[0019] An der Kolbenstange 4 ist zwischen den beiden Kolben 3 ein Läufer 5 eines Lineargenerators
6 festgelegt. Dieser Läufer 5 ist als Permanentmagnet ausgebildet, wobei alternativ
auch an eine stromdurchflossene Spule gedacht ist. Der Läufer 5 wird aufgrund seiner
Kopplung an die Kolbenstange 4 mit den Kolben 3 axial bewegt. Dadurch erzeugt der
Läufer 5 ein oszillierendes Magnetfeld, welches einen Stator 7 durchdringt.
[0020] Der Stator 7 weist eine Reihe von axial nebeneinander angeordneten Spulen 8 auf.
In diese Spulen 8 induziert das vorgenannte Magnetfeld eine Spannung, die an den Spulenenden
abgegriffen werden kann.
[0021] Der Lineargenerator 6 hat gegenüber einem herkömmlichen Rotationsgenerator den Vorteil,
dass er direkt die oszillatorische Schiebebewegung der Kolben 3 in einen elektrischen
Wechselstrom umsetzen kann. Eine Umformung der oszillatorischen Schiebebewegung der
Kolben 3 in eine rotatorische Drehbewegung ist demnach entbehrlich.
[0022] Der Lineargenerator 6 erzeugt in den Spulen 8 eine Wechselspannung, die für beliebige
Zwecke einsetzbar ist. Diese Wechselspannung wird außerdem einer Frequenzmessvorrichtung
9 zugeführt, welche eine der Wechselspannungsfrequenz proportionale Spannung erzeugt.
Alternativ könnte die Frequenzmessvorrichtung 9 auch einen der Wechselspannungsfrequenz
entsprechenden Digitalwert ausgeben. Das Frequenzsignal der Frequenzmessvorrichtung
9 wird über einen Signalweg 10 an einen Regler 11 weitergegeben. Dieser vergleicht
das Frequenzsignal mit einer internen Referenz und erzeugt daraus ein Regelsignal.
Der Regler 11 hat vorzugsweise ein P-, PI- oder PID-Verhalten. Der Regler 11 steht
mit der Gemischaufbereitung 12 in Wirkverbindung, der einem Luftstrom eine vom Regler
11 abhängige Kraftstoffmenge zuführt. Die kraftstoffbeladene Luft gelangt dann über
eine Ansaugleitung 13 in die beiden Zylinder 2.
[0023] Der Aufbau der beiden spiegelsymmetrisch angeordneten Zylinder 2 wird anhand der
vergrößerten Detaildarstellung gemäß Figur 2 näher erläutert.
[0024] Der Zylinder 2 besteht aus einer Zylinderwand 20, einer Abschlussplatte 21 und einem
Zylinderkopf-22. Diese Teile sind miteinander mittels nicht dargestellter Schrauben
fest verbunden und mittels Dichtungen 23 abgedichtet.
[0025] Die Zylinderwand 20 weist einen umlaufenden Hohlraum 24 auf, durch den ein Kühlmittel,
insbesondere Wasser, läuft. Dieses Kühlmittel sorgt dafür, dass die Zylinderwand 20
innerhalb eines zulässigen Temperaturbereichs bleibt, in dem auch eingesetzte Schmierstoffe
ihre volle Wirkung entfalten. In der Zylinderwand 20 ist außerdem ein Auslass 25 für
verbranntes Arbeitsgas sowie ein nicht dargesteller Einlass für unverbranntes, vom
Vergaser 12 stammendes Arbeitsgas vorgesehen. Sowohl der Auslass 25 als auch der Einlass
werden durch den sich bewegenden Kolben 3 zeitweise verdeckt. Zu dem Zweck weist der
Kolben 3 Abdeckungen 27 unterschiedlicher Länge auf, die den Einlass 25 und den Auslass
25 nur in bestimmten Stellungen des Kolbens 3 öffnen.
[0026] In der Zylinderwand 20 ist außerdem ein Überströmkanal 28 vorgesehen, der ebenfalls
vom Kolben 3 geschlossen und geöffnet wird. Dieser Überströmkanal 28 verbindet bei
einer bestimmten Kolbenstellung einen hinter dem Kolben befindlichen Verdichtungsraum
29 mit einem vor dem Kolben 3 liegenden Brennraum 30. Dieser Überströmkanal 28 ist
im Wesentlichen nur bei Kolbenstellungen offen, die nahe der in Figur 2 dargestellten
Kolbenstellung liegen.
[0027] Der Zylinderkopf 22 schließt den Zylinder 2 außenseitig ab. Auch im Zylinderkopf
22 ist ein Hohlraum 31 vorgesehen, der vom Kühlmittel durchflossen wird. Im Zylinderkopf
22 ist außerdem eine Zündkerze 32 vorgesehen, die das Arbeitsgas im Brennraum 30 entzündet.
Alternativ könnte statt der Zündkerze 32 auch eine Einspritzdüse vorgesehen sein,
die Kraftstoff in den Brennraum 30 spritzt.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Freikolbenmotor
- 2
- Zylinder
- 3
- Kolben
- 4
- Kolbenstange
- 5
- Läufer
- 6
- Lineargenerator
- 7
- Stator
- 8
- Spule
- 9
- Frequenzmessvorrichtung
- 10
- Signalweg
- 11
- Regler
- 12
- Vergaser
- 13
- Ansaugleitung
- 20
- Zylinderwand
- 21
- Abschlussplatte
- 22
- Zylinderkopf
- 23
- Dichtung
- 24
- Hohlraum
- 25
- Auslass
- 27
- Abdeckung
- 28
- Überströmkanal
- 29
- Verdichtungsraum
- 30
- Brennraum
- 31
- Hohlraum
- 32
- Zündkerze
1. Freikolbenmotor mit mindestens einem Zylinder (2), in dem mindestens ein Kolben (3)
verschiebbar geführt ist, wobei der Zylinder (2) mindestens einen Verdichtungsraum
(29) zum Verdichten eines Arbeitsgases und mindestens einen Brennraum (30) zum Verbrennen
des Arbeitsgases aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennraum (30) und der Verdichtungsraum (29) die gleiche Außenkontur aufweisen,
voneinander durch den Kolben (3) trennbar und miteinander durch mindestens einen Überströmkanal
(28) verbindbar sind.
2. Freikolbenmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Überströmkanal (28) ausschließlich vom Kolben (3) verschließbar ist.
3. Freikolbenmotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei der Kolben (3) fest miteinander gekoppelt sind.
4. Freikolbenmotor nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Kolben (3) mit mindestens einem Lineargenerator (6) gekoppelt
ist.
5. Freikolbenmotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Lineargenerator (6) in steuernder Wirkverbindung mit einem Regler (11) steht,
der die Kolbenbewegung, vorzugsweise dessen Frequenz und/oder Fase beeinflusst.
6. Freikolbenmotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Lineargenerator (6) in steuernder Wirkverbindung mit einem Regler (11) steht,
der eine Frequenz und/oder Phase der Kolbenbewegung beeinflusst.
7. Freikolbenmotor nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsgas vor Einlass in den Verdichtungsraum (29) mindestens einen Brennstoff
enthält.
8. Freikolbenmotor nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Brennraum (30) mindestens eine Einspritzdüse zum Einspritzen mindestens eines
Kraftstoffes vorgesehen ist.
9. Freikolbenmotor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich Arbeitsgas beim Einspritzen in den Brennraum (30) aufgrund seiner Temperatur
entzündet.
10. Freikolbenmotor nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (3) im Trockenlauf betrieben wird.