TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Flugkörper-Trainingseinheit nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Flugkörper-Trainingseinheit
mit einem einen Trainingsflugkörper bildenden unbemannten Flugkörper und einer an
den Flugkörper anschließbaren Konfigurationseinrichtung für den Trainingsflugkörper,
wobei der Trainingsflugkörper zumindest einen Fehlerspeicher aufweist. Weiter insbesondere
betrifft die Erfindung eine derartige Flugkörper-Trainingseinheit mit einem einen
Waffensteuerungscomputer aufweisenden Trägerflugzeug, an das der Trainingsflugkörper
ankoppelbar ist.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Flugkörper-Trainingseinheiten werden dazu benötigt und genutzt, den Betrieb, die
Handhabung und die Wartung eines Flugkörpers durch das im Einsatz des Flugkörpers
mit diesen Aufgaben befasste Personal zu trainieren. Ein derartiges Training muss,
um wirksam zu sein, möglichst nah an der jeweiligen realen Einsatzsituation orientiert
sein. Das unter dem Gesichtspunkt der Lerneffizienz ideale Training wäre natürlich
das Training an einem scharfen Flugkörper, der zu 100 % einem Einsatzflugkörper entspricht.
Diese Art von Training verbietet sich jedoch aus Gründen der Sicherheit. Es ist daher
erforderlich, für Trainingszwecke spezielle Trainingsflugkörper zu verwenden, die
bislang häufig an spezielle Trainingsaufgaben angepasst gewesen sind. Eine derartige
Anpassung des Flugkörpers an Trainingsaufgaben bringt jedoch zwangsläufig mit sich,
dass sich ein solcher Flugkörper von einem "echten" Flugkörper deutlich unterscheidet.
STAND DER TECHNIK
[0003] Aus der
DE 10 2008 054 264 A1 ist eine multifunktionale Service- und Testeinrichtung für unbemannte Flugkörper
bekannt, die ein mit einem Flugkörper verbindbares Service-Gerät aufweist, welches
wiederum mit einem externen Computer verbindbar ist. Test- und Service-Software sind
in einem Speicher des externen Computers gespeichert und laufen auf diesem externen
Computer ab. Die auf diesem externen Computer laufende Test- und Service-Software
ist in der Lage, das Auftreten von Fehlern im Trainingsflugkörper zu simulieren, ohne
dass am Flugkörper tatsächlich irgendwelche Fehler auftreten. Diese Simulation findet
ausschließlich außerhalb des Flugkörpers in dem mit dem Service-Gerät verbundenen
externen Computer statt. Das Verhalten von Flugkörpern, bei denen Fehler aufgetreten
sind, und die damit verbundenen Vorgehensweisen beim Test des Flugkörpers können mit
einer Simulation des Fehlers in der Testsoftware selbst nur begrenzt trainiert werden.
[0004] Aus der
DE 10 2009 040 304 A1 ist eine Vorrichtung zur Steuerung von Funktionstests und/oder Serviceprozeduren
für von Luftfahrzeugen absetzbare unbemannte Flugkörper bekannt. Auch mit dieser Vorrichtung
kann kein realitätsnahes Training für den Umgang mit fehlerbehafteten Flugkörpern
durchgeführt werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Flugkörper-Trainingseinheit
anzugeben, mit der unterschiedliche Trainingsaufgaben in Verbindung mit unbemannten
Flugkörpern möglichst realitätsnah trainiert werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Flugkörper-Trainingseinheit mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
[0008] Diese Flugkörper-Trainingseinheit ist versehen mit einem einen Trainingsflugkörper
bildenden unbemannten Flugkörper und einer an den Flugkörper anschließbaren Konfigurationseinrichtung
für den Trainingsflugkörper, wobei der Trainingsflugkörper zumindest einen Fehlerspeicher
aufweist. Die erfindungsgemäße Flugkörper-Trainingseinheit zeichnet sich dadurch aus,
dass die Konfigurationseinrichtung so ausgebildet ist, dass mit ihr simulierte Fehlerdaten
und/oder simulierte Fehlerbilder, in den zumindest einen Fehlerspeicher einspielbar
sind.
VORTEILE
[0009] Es ist somit möglich, in diesen mit einem Fehlerspeicher versehenen Trainingsflugkörper
bestimmte simulierte Fehlerdaten und/oder simulierte Fehlerbilder einzuspielen, so
dass es nicht, wie dies bisher der Fall gewesen ist, erforderlich ist, vor dem Test
tatsächliche Fehler in der Hardware des Trainingsflugkörpers zu erzeugen. Die Flugkörper-Hardware
kann beim Trainingsflugkörper der erfindungsgemäßen Flugkörper-Trainingseinheit somit
unverändert und dem echten Einsatzflugkörper nächstliegend belassen werden. Lediglich
die das Ergebnis eines hypothetischen "echten" Fehlers wiedergebenden simulierten
Fehlerdaten werden in den Fehlerspeicher eingespielt. Die mit der Trainingsaufgabe
betrauten Personen haben somit einen Flugkörper vor sich, der sich den Trainierenden
nach außen so darstellt, als sei er fehlerhaft. Das Personal ist daraufhin in der
Lage, bestimmte Aufgaben und Handlungen zu trainieren, um den - simulierten - Fehler
schnellstmöglich zu identifizieren und zu beheben.
[0010] Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der erfindungsgemäßen
Flugkörper-Trainingseinheit sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dabei dadurch aus, dass der
Trainingsflugkörper einen Datenspeicher aufweist und dass die Konfigurationseinrichtung
so ausgebildet ist, dass mit ihr eine Trainingsmissionssoftware in den Datenspeicher
einspielbar ist. Die Verwendung einer Trainingsmissionssoftware gestattet es, beispielsweise
die Auswirkungen einer fehlerhaften Missionsplanung und das Erkennen sowie Beheben
von Missionsplanungsfehlern zu trainieren.
[0012] Vorzugsweise enthält die Trainingsmissionssoftware ein Prüfprogramm, das beim Starten
der Trainingsmissionssoftware anhand der im Flugkörper vorhandenen Hardware prüft,
ob es sich bei dem Flugkörper um einen Trainingsflugkörper handelt. Auf diese Weise
wird verhindert, dass versehentlich eine Trainingsmissionssoftware in einen scharfen
Einsatzflugkörper geladen wird und dort möglicherweise die Sicherheit gefährdende
Aktionen auslöst.
[0013] Besonders bevorzugt ist es, wenn sich der Trainingsflugkörper von einem scharfen
Serienflugkörper durch zumindest folgende Hardwaremerkmale unterscheidet:
- alle pyrotechnischen Bauteile eines Serienflugkörpers sind deaktiviert oder nicht
vorhanden;
- die Triebwerks-Startvorrichtung des Serienflugkörpers ist deaktiviert oder nicht vorhanden;
und
- die autonome Stromversorgung des Serienflugkörpers ist deaktiviert oder nicht vorhanden.
[0014] Diese geringfügigen Unterscheidungen eines Trainingsflugkörpers von einem scharfen
Serienflugkörper sorgen dafür, dass einerseits der Trainingsflugkörper so realistisch
nah wie möglich mit einem Serienflugkörper übereinstimmt, dass aber andererseits die
Sicherheit möglicherweise gefährdende Teile eines Serienflugkörpers im Trainingsflugkörper
nicht enthalten sind.
[0015] Diese lässt sich besonders einfach dadurch erreichen, dass der Trainingsflugkörper
ein entsprechend den vorgenannten Hardware-Merkmalen abgerüsteter Serienflugkörper
ist.
[0016] Eine ebenfalls besonders vorteilhafte Variante der erfindungsgemäßen Flugkörper-Trainingseinheit
umfasst zusätzlich ein einen Waffensteuerungscomputer aufweisendes Trainingsflugzeug,
an welches der Trainingsflugkörper ankoppelbar ist. Diese Flugkörper-Trainingseinheit
zeichnet sich dadurch aus, dass der Trainingsflugkörper im an das Trägerflugzeug angekoppelten
Zustand ein Kennungssignal an den Waffensteuerungscomputer des Trägerflugzeugs übergibt,
das den Flugkörper als Trainingsflugkörper identifiziert, und dass der Waffensteuerungscomputer
so ausgestaltet ist, dass ein Abwerfen des Trainingsflugkörpers auch dann verhindert
ist wenn bei der Durchführung eines Trainingsfluges ein operationelles Abwurfsignal
(kein Notabwurfsignal: emergency jettison) erzeugt wird.
[0017] Durch diese Maßnahmen wird gewährleistet, dass im Falle eines vom fliegenden Personal
durchgeführten Trainings an einem am Trägerflugzeug angekoppelten Trainingsflugkörper
während eines Trainingsfluges zuverlässig verhindert ist, dass beim Auslösen der Release-Sequenz
durch den zuständigen Bediener im Trägerflugzeug der Trainingsflugkörper versehentlich
vom Trainingsflugzeug mechanisch abgekoppelt und somit abgeworfen wird.
[0018] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails
und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0019] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer vereinfachten Variante einer erfindungsgemäßen
Flugkörper-Trainingseinheit.
DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0020] In Fig. 1 ist schematisch eine einfachste Version einer erfindungsgemäßen Flugkörper-Trainingseinheit
dargestellt. Die gestrichelte Linie stellt symbolisch einen unbemannten Trainingsflugkörper
1 dar, der an seiner Oberseite mit einem Umbilical-Strecker 10 zur elektrischen Verbindung
mit einem Trägerflugzeug versehen ist und der weiterhin eine Test- und Programmiereinheit
(Test and Load Panel TLP) 11 mit einem TLP-Stecker 12 aufweist, an welchen im gezeigten
Anwendungsbeispiel eine Konfigurationseineinrichtung 2 für den Trainingsflugkörper
1 zum Datenaustausch angeschlossen ist.
[0021] Der Trainingsflugkörper 1 ist mit einem zentralen Waffenrechner 14 (Central Weapon
Computer CWC) sowie mit einer Stromversorgungseinheit 16 (PS1) ausgestattet. Die Stromversorgungseinheit
16 wird über den Umbilical-Stecker 10 und/oder den TLP-Stecker 12 mit elektrischer
Energie von außen versorgt und versorgt ihrerseits den zentralen Waffencomputer 14
mit elektrischer Energie. Der zentrale Waffencomputer 14 ist sowohl mit dem Umbilical-Stecker
10 als auch mit dem TLP-Stecker 12 durch Datenleitungen verbunden.
[0022] Dem zentralen Waffencomputer 14 ist ein Fehlerspeicher 13 zugeordnet. Mittels der
Konfigurationseinrichtung 2 können simulierte Fehlerdaten und simulierte Fehlerbilder
in den Fehlerspeicher 13 eingespielt und dort abgespeichert werden.
[0023] Werden bei einem Trainingsbetrieb des Flugkörpers 1 entweder mittels eines in einem
Trägerluftfahrzeug vorgesehenen Waffensteuerungscomputers, der mit dem Umbilical-Stecker
10 verbunden ist, oder mittels eines an den TLP-Stecker 12 angeschlossenen externen
Service- und Testgeräts 3, das in Fig. 1 symbolisch dargestellt ist und das alternativ
zur Konfigurationseinrichtung 2 an den TLP-Stecker anschließbar ist, zu Übungszwecken
Tests oder Bedienoperationen durchgeführt, so wird der Flugkörper so reagieren als
seien die simulierten und im Fehlerspeicher 13 abgespeicherten Fehler tatsächlich
vorhanden, sodass die Bedienmannschaft ihre Fertigkeiten in Bezug auf das Erkennen
und Beheben von simulierten Fehlern trainieren kann. Selbstverständlich kann die Konfigurationseinrichtung
2 auch im Service- und Testgerät 3 vorgesehen sein.
[0024] Die in Fig. 1 beispielhaft gezeigte Flugkörper-Trainingseinheit beruht auf einem
sogenannten Bodentrainingsgerät eines Flugkörpers (Ground Trainer Missile GTM oder
Fuel Training Missile FTM), das üblicherweise ohne die Stromversorgung (PS1) und ohne
den zentralen Waffenrechner (CWC) vorgesehen ist, um das Bodenpersonal bezüglich der
rein mechanischen Handhabung eines Flugkörpers zu trainieren. Dies betrifft den Transport
des den GTM-Flugkörper aufnehmenden Containers, das Auspacken und Einpacken des Flugkörpers
aus dem Container beziehungsweise in den Container, den Anbau und Abbau der Finnen,
den Transport des Flugkörpers und den Anbau des Flugkörpers am Pylon eines Trägerflugzeugs
sowie den Abbau des Flugkörpers davon.
[0025] Zur Schaffung des Trainingsflugkörpers 1 für die erfindungsgemäße Flugkörper-Trainingseinheit
wird ein derartiges Bodentrainingsgerät GTM mit dem zentralen Waffencomputer 14 und
der Stromversorgungseinheit 16 sowie der entsprechenden Verkabelung zur Herstellung
der elektrischen Verbindungen zwischen diesen beiden Einheiten untereinander sowie
zwischen ihnen und dem Umbilical-Stecker 10 sowie dem TLP-Stecker 12 ausgerüstet.
Zudem wird der zentrale Waffencomputer 14 mit einer angepassten Software bespielt,
die als Trainings-Missionssoftware eine vollständige Interaktion dieses Trainingsflugkörpers
1 über die Umbilical-Schnittstelle 10 mit einem Trägerflugzeug sowie über die TLP-Schnittstelle
12 mit der Konfigurationseinrichtung und dem für den Bodenbetrieb vorgesehenen externen
Service- und Testgerät (Aircraft Weapon Readiness Set AWRS) gestattet, wie es beispielsweise
aus der
DE 10 2009 040 304 A1 bekannt ist. Die Trainings-Missionssoftware benutzt Softwareobjekte der operationellen
Missionssoftware, sodass sich der Trainings-Flugkörper an der Umbilical-Schnittstelle
10 und an der TLP-Schnittstelle 12 im Wesentlichen wie ein operationeller Serienflugkörper
verhält.
[0026] Vorteilhaft ist bei diesem beispielhaften Trainingsflugkörper, dass sich vorhandene
und lediglich dem Training der Handhabung eines Flugkörpers dienende Bodentrainingsgeräte
GTM zu niedrigen Anschaffungs- und niedrigen Folgekosten durch Serienteile aus der
Produktion der operationellen Flugkörper zu dem intelligenten Trainingsflugkörper
1 aufrüsten lassen. Mit diesem intelligenten Trainingsflugkörper 1 (Captive Air Trainer
Missile CATM) ist dann nicht nur die Handhabung des Flugkörpers am Boden trainierbar,
sondern es können damit auch das Durchführen von Bedien- und Testprozeduren am Flugkörper,
einschließlich der Fehlersuche, das Einspielen von Missionsplänen sowie der Umgang
mit dem externen Service- und Testgerät AWRS trainiert werden.
[0027] Mit diesem beschriebenen Trainingsflugkörper 1 ist es dem Bodenpersonal und dem fliegenden
Personal möglich, vom Trägerflugzeug aus - bei am Trägerflugzeug angebrachtem Trainingsflugkörper-
die Interaktion zwischen dem Trägerflugzeug und dem Trainingsflugkörper beim Einschalten,
Hochlauf und Release des Flugkörpers zu trainieren.
[0028] Zur Simulation von Fehlern kann mittels der Konfigurationseinrichtung über den TLP-Stecker
eine simulierte Fehlermeldung in den Speicher 13 des zentralen Waffencomputers 14
programmiert werden. Dabei können beispielsweise eine fehlerhafte Baugruppe und der
Zeitpunkt des Auftretens des Fehlers sowie die Erscheinungsweise des Fehlers (Fehlerbildtyp)
in den Speicher 13 des zentralen Waffencomputers 14 eingespielt werden. Diese Daten
werden dann bei der Durchführung eines Trainings von der Trainings-Missionssoftware
interpretiert und entsprechende Fehlersignale werden während des Trainings über die
Umbilical-Schnittstelle 10 an das Trägerflugzeug oder über die TLP-Schnittstelle 12
an das Service- und Testgerät AWRS ausgegeben. Das trainierende Personal kann dann
anhand der entsprechenden Ausgabe, beispielsweise einer Anzeige im Cockpit des Trägerflugzeugs
oder einer Anzeige auf dem Bildschirm des Service- und Testgeräts, den Umgang mit
diesem Fehler sowie dessen Erkennen trainieren.
[0029] Eine andere Möglichkeit, einen Trainings-Flugkörper zu erzeugen, besteht darin, einen
operationellen Serienflugkörper zu einem Trainings-Flugkörper abzurüsten. Dazu müssen
zumindest die folgenden Veränderungen am Flugkörper vorgenommen werden:
- Eine vorhandene Einrichtung zum Schärfen und Zünden der im Flugkörper vorhandenen
Wirkladung wird ausgebaut und kann bei Bedarf durch eine funktionslose Ersatzmasse
ersetzt werden.
- Sämtliche pyrotechnischen Elemente des Flugkörpers werden entfernt oder deaktiviert.
- Die im Flugkörper vorhandene autonome Stromversorgung (Thermalbatterie) wird ausgebaut
und durch eine funktionslose Ersatzmasse ersetzt.
- Auslösemechanismen für eventuell vorhandene ausfahrbare Tragflächen werden entfernt
oder deaktiviert.
- Sämtliche Zünder und Wirksysteme des Flugkörpers werden durch Auftrennen entsprechender
elektrischer Verbindungsleitungen deaktiviert, so dass ein Ausbau dieser Wirksysteme
nicht erforderlich ist.
- Schließlich wird der zentrale Waffencomputer 14 noch mit einer Trainings-Missionssoftware
anstelle einer operationellen Missionssoftware bespielt.
[0030] Auf die vorbeschriebene Weise ist es möglich, einen operationellen Flugkörper mit
minimalen Eingriffen zu einem Trainingsflugkörper abzurüsten, der für den Einsatz
in einer Flugkörper-Trainingseinheit gemäß der vorliegenden Erfindung geeignet ist.
[0031] Für das Training des Bordpersonals des Trägerflugzeugs mit dem Flugkörper im Flug
kann zusätzlich zum Speicher 13, in welchen simulierte Fehlerbilder eingespielt werden
können, ein separater Fehlerspeicher vorgesehen und dem zentralen Waffencomputer zugeordnet
sein, in welchem möglicherweise während des Trainingsflugs auftretende echte Fehler
im Flugkörper erfasst werden. Auf diese Weise ist es möglich, zwischen simulierten
Fehlern und möglicherweise auftretenden echten Fehlern zu unterscheiden, so dass eine
schnelle und einfache Reparatur eines defekten Trainingsflugkörpers nach Durchführung
einer Trainingsmission möglich ist.
Bezugszeichenliste
[0032] Es bezeichnen:
- 1
- Trainingsflugkörper
- 2
- Konfigurationseinrichtung
- 3
- Service- und Testgerät
- 10
- Umbilical-Stecker
- 11
- Test- und Programmiereinheit (TLP)
- 12
- TLP-Stecker
- 13
- Fehlerspeicher
- 14
- Waffencomputer
- 16
- Stromversorgungseinheit
1. Flugkörper-Trainingseinheit mit einem einen Trainingsflugkörper (1) bildenden unbemannten
Flugkörper und einer an den Flugkörper anschließbaren Konfigurationseinrichtung (2)
für den Trainingsflugkörper (1), wobei der Trainingsflugkörper (1) zumindest einen
Fehlerspeicher (13) aufweist;
dadurch gekennzeichnet,
dass die Konfigurationseinrichtung (2) so ausgebildet ist, dass mit ihr simulierte Fehlerdaten
und/oder simulierte Fehlerbilder in den zumindest einen Fehlerspeicher (13) einspielbar
sind,
wobei die Flugkörper-Hardware unverändert bleibt und der Flugkörper so reagiert, als
seien die simulierten und im Fehlerspeicher (13) abgespeicherten Fehler tatsächlich
vorhanden.
2. Flugkörper-Trainingseinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trainingsflugkörper (1) einen Datenspeicher aufweist und dass die Konfigurationseinrichtung
(2) so ausgebildet ist, dass mit ihr eine Trainingsmissionssoftware in den Datenspeicher
einspielbar ist.
3. Flugkörper-Trainingseinheit nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trainingsmissionssoftware ein Prüfprogramm enthält, das beim Starten der Trainingsmissionssoftware
anhand der im Flugkörper vorgesehenen Hardware prüft, ob es sich beim dem Flugkörper
um einen Trainingsflugkörper handelt.
4. Flugkörper-Trainingseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Trainingsflugkörper (1) von einem scharfen Serienflugkörper durch zumindest
folgende Hardware-Merkmale unterscheidet:
- alle pyrotechnischen Bauteile eines Serienflugkörpers sind deaktiviert oder nicht
vorhanden;
- die Triebwerks-Startvorrichtung des Serienflugkörpers ist deaktiviert oder nicht
vorhanden; und
- die autonome Stromversorgung des Serienflugkörpers ist deaktiviert oder nicht vorhanden.
5. Flugkörper-Trainingseinheit nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trainingsflugkörper ein entsprechend den Hardware-Merkmalen gemäß Anspruch 4
abgerüsteter Serienflugkörper ist.
6. Flugkörper-Trainingseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem einen
Waffensteuerungscomputer aufweisenden Trägerflugzeug, an das der Trainingsflugkörper
ankoppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trainingsflugkörper im an das Trägerflugzeug angekoppelten Zustand ein Kennungssignal
an den Waffensteuerungscomputer des Trägerflugzeugs übergibt, das den Flugkörper als
Trainingsflugkörper identifiziert, und
dass der Waffensteuerungscomputer so ausgestaltet ist, dass ein Abwerfen des Trainingsflugkörpers
auch dann verhindert ist wenn bei der Durchführung eines Trainingsfluges ein operationelles
Abwurfsignal erzeugt wird.